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Entgleift ist, wie der Volts- Zeitung" mitgetheilt wird, am Montag gegen Mittag der Schnellzug Berlin  - Warnemünde   bei Vollrathsruh, weil die Are des Salonwagens in Brand gerieth und brach. Zum Glück ist kein Passagier ernstlich verletzt. Die Entgleisung des Schnellzuges Berlin  - Warnemünde   in der Nähe von Vollrathsruh hätte zu einer schrecklichen Katastrophe führen müssen, wenn es dem Lokomotivführer und einem der Kondukteure, der sofort die Carpenterbremse wirken ließ, nicht gelungen wäre, den mit voller Dampfkraft dahinbrausenden Zug dicht vor dem Austritt aus einer Schlucht zum Stehen zu bringen; denn vor diefer fiel der Bahndamm jäh in die Tiefe ab. So bohrte sich der Speisewagen in die Böschung ein, der nächstfolgende Wagen fuhr auf diesen auf und beide legten sich über das Geleise. Wäre der Zug noch zwei Meter gerollt, so hätte der aus dem Geleise gefprungene Speisewagen in die Tiefe stürzen müssen, und der ganze mit Baffagieren gefüllte Bug wäre ihm gefolgt und in Trümmer gegangen. Das Zugpersonal verdient für sein Ber­halten Lob.

Ein schwerer Unglücksfall hat sich gestern auf dem Bahnhof Kiez- Rummelsburg zugetragen. Die Frau des in der Madai­ſtraße wohnenden Schneidergesellen Czernitschke war mit ihrem 12jährigen Sohne zu Verwandten nach Ertner gefahren und kehrte erst mit dem um 10 Uhr Abends auf dem Schlesischen Bahnhof  eintreffenden Vorortszuge zurück. Mutter und Sohn waren während der Fahrt eingeschlafen und erwachten erst, als der Zug etwa die Station Kiez- Rummelsburg verließ. In der Schlaf trunkenheit glaubte Frau Czernitschke, daß der Zug bereits auf dem Schlesischen Bahnhof   halte; sie öffnete die Koupeethür, stieg aus und stürzte derart auf den Perron, daß sie außer inneren schweren Beschädigungen auch noch mehrere Kopfwunden erlitt und bewußtlos zur Station gebracht werden mußte. Auch der Knabe versuchte, seiner Mutter zu folgen, wobei er sich an die Koupeethür stützte und, das Gleichgewicht verlierend, hinausfiel; Der Kleine hielt sich aber im Fall unwillkürlich an der Koupee thür fest und ließ sich mitschleifen, bis der Zug zum Stehen ge­bracht wurde, wodurch das Kind mit ganz leichten Verlegungen davonkam.

Lebensmüde. Wenn die Noth ein armes Geschöpf dazu drängt, sich zu verkaufen, entrüstet sich öffentlich dieselbe satte Tugend und zahlungsfähige Moral, welche ohne Prostitution nicht bestehen kann. Packt der Ekel über dies schmähliche Da fein solch eine Unglückliche, dann langt der Selbstmord oder der Selbstmordverfuch gerade zu einer pitanten" Lokalnotiz, die der Spießer beim Morgenkaffee mit der Randbemerkung genießt: Das kommt davon". In diesem Stil ist z. B. folgende Nach richt einer hiesigen Korrespondenz gehalten:" Gin öffentliches Mädchen, wegen ihres hübschen Neußeren die schöne Emma" genannt, machte gestern Morgen, nachdem sie sich während des Sonntags in Spandau   auf dem dortigen Schüßenplatz bis spät in die Nacht hinein umhergetrieben, den Versuch, durch einen Sprung in die Havel  , nahe der Hamburger Eisenbahn- Brücke, sich das Leben zu nehmen. Mehrere Postbeamte, welche Zeugen Mehrere Postbeamte, welche Zeugen dieses Vorganges waren, sprangen eiligst zum Beistande der Lebensmüden hinzu, und gelang es ihnen auch, dieselbe zu er greifen und noch lebend aus Ufer zu schaffen. Hier nahm sich ihrer die inzwischen erschienene Polizei an und beförderte sie nach dem städtischen Krankenhause, woselbst sie sich bereits wieder auf dem Wege der Besserung befindet.

Sittlichkeitsverbrechen. Der Arbeiter B., in der Weber­straße wohnhaft, ein verheiratheter Mann und Vater von sechs Kindern, ist verhaftet worden, weil er sich in Weißensee auf freiem Felde an zwei sechs resp. achtjährigen Knaben vergangen hat, so daß die Kleinen sich noch in ärztlicher Behandlung be­finden. Ferner ist der Almosenempfänger D., in der Rügener­straße wohnhaft, 64 Jahre alt, verhaftet worden, weil er mit einem 9 Jahre alten Mädchen unzüchtige Handlungen getrieben Beide Unholde befinden sich bereits im Untersuchungs­hat. gefängniß in Moabit  .

Polizeibericht. Aut 4. b. Mts. Bormittags gerieth eine 68jährige Frau an der Ecke der Acer  - und Elsasserstraße aus eigener Unvorsichtigkeit unter die Räder eines Bierwagens und erlitt eine so bedeutende Quetschung beider Unterschenkel, daß sie nach dem St. Hedwigs- Krankenhause gebracht werden mußte. In der Zelle einer Bade- Anstalt versuchte Nachmittags eine Buchhalterin sich zu erschießen, indem sie drei Revolverschüsse auf sich abfeuerte, von denen jedoch nur einer die Brust streifte. Nach Anlegung eines Verbandes wurde sie nach der Charitee gebracht. Vor dem Hause Wallstr. 65 fand ein Zusammenstoß zwischen" einem Geschäftsführwert und einem Rollwagen statt, wobei der Führer des ersteren eine bedeutende Quetschung des Beines davontrug, die seine Ueberführung nach der Charitee er­forderlich machte. Auf der Spree  , gegenüber dem neuen Back­hofe, fiel Abends ein Kutscher beim Uebersteigen von einem Kahn zum anderen infolge eines Fehltritts ins Wasser und erlitt dabei eine bedeutende Verlegung am Hinterkopfe. Er wurde sofort aus dem Wasser gezogen und nach der Charitee gebracht.

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heirathe, auch kein klingendes Kapital, obwohl ich nun selbst so ein Stückchen Kapitalist geworden bin." Vergessen Sie nicht, Herr Frank, daß wir dem sozialen Staat entgegensehen, wo das Kapital Staatseigenthum werden möchte."

" Donnerwetter, habe ich Bech; ich gerathe in eine be­neidenswerthe Stellung nach der anderen, blos um den Schmerz des Verlustes derselben zu empfinden. Eben erst Regierungs­mitglied, ohne die Regierung antreten zu können, und jetzt Kapitalist im Angesichte des Volksstaates. Mein einziger Trost ist, daß Andere mehr verlieren können, daß es den Millionären und Millionärinnen nicht besser geht. Ja, ja, Herr Mensch, Sie werden noch einmal und zwar tüchtig bluten müffen."

Gerichts- Beitung.

Der Knabenmord in Kanten vor dem Schwurgericht in Cleve.

Erster Tag der Verhandlung.

( Fortsetzung.)

die Juden wieder Schabbes, ich werde aber dafür sorgen, daß die Juden keinen Schabbes haben". Da er mit derartigen Redens arten auch wiederholt meine Kinder belästigte, so verbot ich dem Wesendrup das fernere Betreten meines Hauses.

Präs.: Erzählen Sie einmal, was Sie am Tage des Mordes, am Montag, den 29. Juni, gethan haben.

Der Angeklagte erzählt in etwas umständlicher Weise: Ich

Eine starke Polizeimacht war schon in frühester Morgenstunde bin des Morgens gegen 51/2 Uhr aufgestanden, habe mich an­vor dem auf einem hohen Berge belegenen Gerichtsgebäude poſtirt. gekleidet und bin in die Synagoge gegangen. Gegen 7 Uhr bi Der Andrang des Publikums ist ein ganz gewaltiger, so daß es ich aus der Synagoge nach Hause gekommen und gegen 9 Uhr den Berichterstattern nur mit vieler Mühe möglich ist, zu ihren in die Klug'sche Gastwirthschaft gegangen. Dort habe ich einen Plätzen zu gelangen. Gegen 91/2 Uhr Vormittags wird der An- Mann Namens Frank getroffen und bin mit diesem in meine geklagte, ein kleiner Mann mit Vollbart, von zwei Gendarmen Wohnung gegangen, um eine geschäftliche Angelegenheit zu be­auf die Anklagebank geführt. Der Angeklagte macht den Eindruck sprechen. Ich ging etwa gegen 10%/ 4 Uhr mit Frank weg, be­eines gebrochenen Mannes. Sein Haar ist fast vollständig er gegnete alsdann meinem Nachbar, dem Klempner Üllenbom. Gegen graut, seine Gesichtsfarbe dagegen eine sehr gefunde.- Bu be- 12/2 Uhr kam ich nach Hause und habe zunächst gebetet und eine Tasse merken ist noch, daß als Hilfs- Protokollführer Referendar Jordans Kaffee getrunken. Ich hatte an diesem Tage, dem Todestage meines bestellt ist. Vaters, bis 122 Uhr gefastet. Gegen 14 Uhr habe ich mit meiner Familie zu Mittag gespeist und alsdann einen fleinen Mittags­fchlaf gehalten. Gegen 8 Uhr Nachmittags hat mich meine Tochter mit den Worten geweckt:" Vater, steh' auf, die Leute versammeln sich schon an der Pumpe". Am Peter- Paulstage versammeln sich gewöhnlich die Bürger in Xanten  , setzen sich um die Pumpen herum, trinken Bier und besprechen verschiedene Angelegenheiten. Man nennt das" Pumpen- Kirmes". Ich stand auf, ging zur Pumpen- Kirmes und kehrte gegen 5 Uhr Nach­mittags in meine Wohnung zurück.

Der Präsident, Landgerichtsdirektor RIuth eröffnet die Sigung und richtet an die Geschworenen eine längere Ansprache, indem er dieselben auf ihre Pflichten: nur nach bestem Wissen und Gewissen zu urtheilen", aufmerksam macht. Es wird alsdann zur Ausloofung der Geschworenen geschritten. Bei der Bereidigung der Geschworenen erklärt ein Geschwo­rener, daß er Mennonit sei. Derselbe wird vom Präsidenten von der Ableistung des vorgeschriebenen Eides entbunden und erklärt durch Handschlag, daß er nach bestem Wissen und Gewissen sein Urtheil abgeben werde.

Mehrere Bekannte baten mich, zu Schaut mit tegeln zu anlassung des Präsidenten vor dem Richtertisch placirt. Der Angeklagte, der etwas schwerhörig ist, wird auf Ber- fommen. Nach einigem Widerstreben leistete ich dieser Auf­forderung Folge. Etwa gegen 62 Uhr brachte ein Mann die Der Angeklagte giebt an, daß er im Jahre 1840. in Xanten   Nachricht in die Schaut'sche Wirthschaft: in der Küppers'schen geboren und israelitischer Konfession sei. Er sei Megger und Scheune sei der fleine Johann Hegmann ermordet auf­Wiehhändler und war früher Schlächter der Xantener   jüdischen gefunden worden. Ich begab mich sofort nach Hause Gemeinde. Im Jahre 1871 habe er geheirathet und hatte und ging mit meiner Frau und meinem Sohne Siegmund zu 6 Kinder. Von diesen leben noch 3, 2 Mädchen und 1 Knabe. den Eltern des kleinen Hegmann. Diese wohnten in meiner Das älteste Mädchen Hermine sei in seinem Haushalt nächsten Nachbarschaft und wenn Jemand selbst Kinder verloren beschäftigt, seine zweite Tochter Rosalie sei seiner Zeit in Wesel  , hat, dann kann er den Schmerz der Eltern ermessen, wenn ihm jetzt in Stollberg  , sein Sohn Siegmund befinde sich bei der Mutter ein Kind in dieser Weise ermordet wird. Wir trösteten die un glücklichen Eltern. Der Frau Hegmann, die sich in hoch in Köln   und besuche dort die Schule. schwangerem Zustande befand und vor Schmerz förmlich ohn­mächtig wurde, ließ ich schleunigst ein Brausepulver holen. Gegen 7/2 Uhr Abends begab ich mich in die Synagoge zum Abendgebet und kehrte aus derselben gegen 81/2 Abends in meine Wohnung zurück.

Nach Verlesung des Auflagebeschlusses richtet der Präsident an den Angeklagten die Frage:

Buschhoff, Sie sind angeklagt, den fünfjährigen Johann Heg mann, der auch Joanchen" genannt wurde, vorsätzlich und mit Ueberlegung getödtet zu haben. Wenn Sie der Thäter gewesen Nach einer kurzen Pause erklärt der Erste Staatsanwalt find, dann rathe ich Ihnen, es einzugestehen. Wenn ein Un­geklagter ein Verbrechen, das er gethan, eingesteht, dann hat er Baumgard: Er könne den Geschworenen schon jetzt bemerken, am ehesten auf eine milde Beurtheilung der That und auf Ver- daß die in großen Bügen von Buschhoff gemachte Erzählung Beihung bei Gott zu rechnen. Ich fordere Sie deshalb in Ihrem über seinen Aufenthalt am Tage des Mordes von den Beugen eigenen Interesse auf, die Wahrheit zu sagen. Haben Sie den im Großen und Ganzen bestätigt worden ist. Präs. Ich will den Herren Geschworenen bemerken, daß leinen Hegmann getödtet? Buschhoff: Nein, ich habe es nicht gethan, wenn ich es die Anklage als muthmaßliches Motiv des Mordes nur gethan hätte, dann würde ich es schon längst eingestanden haben. den Umstand angiebt: der Angeflagte habe die That begangen, Präsident: Sie stellen also die wider Sie erhobene weil der fleine Hegmann ihm seine Grabsteine beschädigt habe. Anklage, wie Sie es bisher gethan, in Abrede?- Angefl.: Im Uebrigen haben die medizinischen Sachverständigen festgestellt, Jawohl.- Präs.: Es wird Ihnen bekannt sein, daß an dem daß der Mord, angesichts der Leichenstarre, mindestens sechs katholischen Feiertage Peter und Paul, am 29. Juni 1891 Abends Stunden vor Auffindung der Leiche stattgefunden haben müsse. Es werden alsdann den Geschworenen die Zeichnungen von der kleine Johann Hegmann in der Küppers'schen Scheune er mordet aufgefunden wurde. Das Kind ist am 29. Juni gegen dem Thatorte, von der Lage der Buschhoff'schen Wohnung u. f. w. 10 Uhr Vormittags in der Nähe Ihres Hauses spielend gesehen vorgelegt und das Protokoll des Lokalbefundes verlesen. worden, von dieser Zeit ab war es verschwunden. Angefl.: Das ist mir bekannt..

in

Pras.  : Wie lebten Sie mit Ihrer Nachbarschaft? Angekl: Jch lebte mit meiner Nachbarschaft vollständig Frieden. Präs.: Lebten Sie mit dem Schreinermeister Hegmann in Unfrieden? Angel.: Durchaus nicht.

fein?

Präs. Sie handelten auch mit jüdischen Grabsteinen? Anget. Jawohl. Präs.: Es sollen Ihnen nun Grabsteine beschädigt worden Angeklagter: Jawohl, der Schaden war aber ganz un­Präsident: Wie hoch mag sich der Schaden belaufen Angeklagter: Der Schaden war noch nicht so viel wie eine Stecknadel werth.

bedeutend.

haben?

Präsident: Sie sollen den kleinen Hegmann im Ver­dacht gehabt haben, die Grabdenkmäler beschädigt und ihm auch mit den Worten gedroht haben:" Na warte, Du kommst in den Thurm!"

Angekl.: Das ist nicht wahr, im Uebrigen war nur ein Grabstein in ganz unscheinbarer Weise beschädigt worden. Präs.: Die Beschädigung soll Ihr Sohn Siegmund gemacht haben?

Angel.: Das ist mir nicht bekannt, ich hatte den bei mir beschäftigten Steinmetz Wesendrup im Verdacht.

Präs.: Wesendrup soll häufig betrunken gewesen sein? Angekl: Jawohl. Wesendrup hatte am Freitage vor dem Morde das letzte Mal bei mir gearbeitet. Er mar an diesem Tage wieder total betrunken und sagte:" Morgen haben

den Ausdruck ,, Ernsteres" im Namen meiner Frau entschieden protestire." Nun wohl, so hört, was die ,, Landeszeitung" zu ver melden hat:

Se. Majestät, unser allergnädigster Monarch, haben im Angesichte der in seinem Lande thatsächlich Plaz ge­griffenen Verhältnisse und des darauffolgenden Resultats der allgemeinen Landeswahlen beschlossen, sich in das Aus­land zu begeben und der Alles regulirenden Zeit die Ent scheidung darüber zu überlassen, ob das, was geschehen, zum Wohle des Volkes geschehen ist, mit der sich Se. Majestät auch fernerhin innig verknüpft fühlen wird."

Bravo! Bravo!" ertönte es aus der dichtgedrängten Schaar der eifrig Zuhörenden.

Auf Antrag des Vertheidigers Rechtsanwalt Fleischhauer werden den Geschworenen auch Photographien von dem That­orte u. f. w. vorgelegt und von dem Vertheidiger erörtert. An dem Buschhoff'schen Hause, so bemerkt der Vertheidiger, seien die unteren Fenster nicht mehr vorhanden. Die Polizei zu Xanten  habe es für nöthig gehalten, die Fenster mit Brettern zu ver sehen, da die Fenster dem Buschhoff eingeschlagen worden seien.

Es wird alsdann zur Zeugenvernehmung geschritten. Die erste Zeugin ist die Dienstmago Dora Moll. Diese bekundet auf Befragen des Präsidenten, daß sie vergangenes Jahr bei Küppers in Xanten   als Magd gedient und das Bieh zu besorgen hatte. Am Peter- Paulstage Nachmittags gegen 61/2 Uhr habe sie die Rühe füttern und melken wollen. Nach beendigtem Melken habe sie mit dem Füttern beginnen wollen; sie habe nun einen Leich­nam in der Scheune liegen sehen, in dem sie bei näherer Be fichtigung den fleinen Johann Hegmann erkannte. Der Leichnam habe mit den Füßen nach der Scheunenthür, mit dem Köpfchen nach der Wannmühle zu gelegen. Sie habe zunächst den Sohn ihres Dienstherrn herbeigerufen. Sehr bald sei auch ihr Dienst herr hinzugekommen.

Bräs.: Hat der Leichnam geblutet? 3eugin: Das weiß ich nicht.

Präs. Sie fannten den kleinen Hegmann? Beugin: Jawohl.

Präsident: Sie sind schon einmal an demselben Tage Vormittags in dieser Scheune gewesen, um die Kühe zu füttern und zu melfen?

Beugin: Jawohl.

Präs.: Wann war das?

Zeugin: Zwischen 11 bis 12 Uhr.

Präs.: Sie sagten, als Sie fortgingen, habe es gerade ge

läutet?

die Segnungen der direkten Gesetzgebung durch das Volk

widmen."

" Das Beispiel, welches der König giebt, wird von dem entschiedenst günstigen Eindruck auf alle Regierungen der Welt sein," rief Barth, und der König wird finden, daß er das bessere Theil erwählt, indem er glaubte, ein Opfer zu bringen. Unser Staat, den wir binnen Kurzem auf den Grundsteinen der Freiheit auferbauen, wird ihm zeigen, daß es schließlich auch für einen König angenehmer ist, als Bürger im freien Lande zu wohnen, als selbst als König in der Fremde. Trotzdem verdient sein Entschluß alle Hochachtung."

" Ich bin nun äußerst gespannt, wie wir den Volks staat verfassungsmäßig einrichten werden", meinte Jwan; wird das nicht viel Kopfzerbrechens verursachen?"

Glücklicher Weise habe ich so viel nicht mehr zu ver lieren, denn die Nevolution hat nich ein nettes Sümmchen gekostet; und wenn ich die Pensionen kapitalisire, die ich Den Hinterlassenen meiner gefallenen Soldaten und Denen, die invalid geworden sind, ausgesetzt habe, so wird von der Million nicht allzuviel übrig bleiben. Jedenfalls aber kann ich dann mit Stolz von mir aus auf manche Staatenlenter herabblicken, welche, nachdem sie ihre Soldaten für sich haben tämpfen lassen, diefelben zum Standal der Welt mit Stelz­fuß und dem Leierkasten im Lande herumlaufen ließen. Wenn ich etwas bei der in Aussicht stehenden Verstaat­Unterstützungs-, Kranken- und Invalidentassen versorgt wur lichung des Kapitals zu bedauern finde, so ist es nur, den, ein leichtes, sorgenfreies Leben ermöglichen, was bei daß der Verlust der Million mir den einzigen interessanten Sehr schön", rief Frank, das schlägt unsere liberalen Hinwegfall unserer enormen Kriegs- und Marinebudgets Zug raubt, der mich von anderen ganz gewöhnlichen Bourgeois doppelt. Einmal prophezeiten sie den Ruin des ganz leicht gethan werden kann, wenn für jede nüßliche Menschen auszeichnete, und daß ich somit eher einer Kündi Landes durch Wegzug aller Kapitalisten, und das andere Unternehmung der Staatskredit bereit steht, wenn es Mal hofften sie noch mit Hilfe der Konservativen durch schwieriger wird und mühseliger, zu stehlen, als durch Arbeit gung ausgesetzt bin." Gerade so würde es mir vielleicht ergehen," meinte geniale Wahlumtriebe die Majorität im Parlamente zu zu erwerben, dann können wir getrost unsere Verbrecher als Frant, wenn ich mich nicht zeitig genug durch die Trauung erlangen. Sie vergaßen wohl ganz, daß alle wichtigen Be- Stranke betrachten und behandeln. Die Gefängnisse werden sich versichert hätte; denn, Fanny, gestehe es nur zu, Du hast schlüsse zuvor noch die Sanktion des Volkes durch Ur- leeren, die Aktenstuben seltener werden, Arbeits- und Zucht­abstimmung erlangen müssen, und zwar so, daß wenn der häuser in Industriewerkstätten sich umwandeln. mich doch nur des Geldes wegen geliebt?" Seid Ihr denn nun endlich fertig mit Euren Herzens. Majoritätsbeschluß bei der Urabstimmung durchfällt, der Richter werden durch Wahl ihrer Mitbürger auf geschichten, nun könnt Ihr wieder einmal etwas Ernsteres an- Minoritätsantrag zur Urabftimmung gelangen muß. Und Zeit ernannt und handhaben die einfachen hören," sprach Lange mit komischer Entrüstung, nachdem er da müßte es merkwürdig zugehen, und da müßten wir nicht Gesegesbestimmungen unter der Kontrolle der Gemeinde eben die neuesten ihm überbrachten Zeitungsblätter durch die Feder zu führen verstehen, wenn jene das Volk zu einem vertreter. Sportelzettel und Sportelfiskalate fallen hinweg, ungesunden Geseze verleiten könnten. Ich muß der All- und da wird wohl für ein Justizministerium wenig Arbeit flogen. Wichtige Dinge sind zu vermelden." gemeinen Reitung" unbedingt einen belehrenden Artikel über übrig bleiben." ( Schluß folat.)

Im Uebrigen," fuhr Lange zu lesen fort, hofft Seine Majestät, daß auch die verschiedenen Stände im Staate sich" Nicht im Geringsten, Freund Iwan", entgegnete dem Beispiele dessen anschließen werden, der von Allen das Lange." Wir schaffen nur einiges Ueberflüssige weg und Meiste zu opfern hatte und nicht durch nutzlose Anstrengungen außerordentlich viel Ueberflüssiges fällt dann ganz von selbst. neue, vergebliche Opfer auf's Spiel setzen." Nur unnatürliche und ungerechte Zustände bedürfen einer Es ist in diesem Sinne durch den königlichen Regierungs- Unzahl von Hilfsmitteln und Stüßen. Wenn wir durch Bevollmächtigten, Se. Exzellenz den Herrn v. Hohenhausen  , Organisation der Arbeit jede verwendbare Arbeitskraft herans ein Birkular ergangen, welches den Wünschen und Hoffnungen ziehen, sie zweckentsprechend verwenden und ihr den Arbeits­der siegreichen Arbeiterpartei entgegenkommen dürfte. Auch ertrag garantiren, die Armen und Unglücklichen aber ver ist mit Sicherheit zu erwarten, daß der beabsichtigte Massen- sorgen, so auch denen, die bisher ganz ungenügend durch austritt unseres Adels und anderer konservativ gesinnter Bürger aus dem Staatsverbande unterbleiben wird.

Wir sind ganz Ohr," erklärte Frant, obwohl ich gegen

Die

flaren