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Diskussionsredner. Der Unterschied der Stellung, die wir einnehmen werde, und auch die arbeitende Tochter nicht mehr von der Mutter| Ansprachen in ihrem Sinne hielten ebenfalls in der Frage der Rückgabe des Landes an die Eingeborenen zu ihm im eignen Haushalt unterwiesen werden kann, so müsse dieser Zweig Beifall der Versammelten Fräulein Heimann- Hamburg  , die sich ist nur der, daß auch die Regierung die Gangbarkeit des von uns der Erziehung dem öffentlichen Unterrichtsivesen zufallen. Nach als bürgerliche Frauenrechtlerin vorstellte, Miß Chapman- Catt borgeschlagenen Weges anerkennt, aber noch weitere Aufklärung über bollendeter Schulzeit müßten die Mädchen ein Jahr lang in der New York  ( diese in englischer Sprache), Fräulein Reich, Frau feine Notwendigkeit abwarten will. Wir aber halten nach den In- Fortbildungsschule in häuslichen Arbeiten unterwiesen werden. formationen und Thatsachen, die jezt schon vorliegen, Fräulein Rosita Schwimmer- Ungarn referierte über die rudenbach- Kreuznach, Frau Ebner- Frankfurt a. M., Fräulein die Frage sofort für spruchreif. Nach unsrer Auffassung Arbeiterinnenbewegung in Ungarn  . Sie meinte, es lasse sich sehr Jastrow u. a. Zum Teil gingen sie auf die Frauenfrage im all­find die Eingeborenen aufs schwerste geschädigt und über- wenig darüber sagen, denn die ungarischen Arbeiterinnen feien so gemeinen ein. Eine Dame aus Budapest   überbrachte Grüße vom vorteilt worden. Der Kolonialdirektor hat darauf verwiesen, daß alle gut wie gar nicht organisiert. Vor 12 Jahren sei die Gründung Landesverein der ungarischen Beamtinnen, verbunden mit Wünschen, Kolonialländer in gleicher Weise gegenüber den Eingeborenen ver- eines Arbeiterinnen- Vereins beschlossen worden. Ein solcher Verein den jetzt geführten ungerechten Schlag so bald als möglich aus­fahren sind. Wenn derartige Mißgriffe vorgekommen find, so ist bedürfe aber der Genehmigung durch den Minister des Innern, diese zugleichen. Kaufmann Wenzel sympathifiert mit dem Streben das für uns noch kein Grund, sie nachzuahmen. Die englische sei aber bis jetzt noch nicht erfolgt. Das Ministerium stehe nicht der Kolleginnen nach Gleichberechtigung, findet aber die Feindschaft Kolonialverwaltung hat z. B. durch derartige Mißgriffe in Bengalen   etwa der Frau en organisation ablehnend gegenüber der Frauen- vieler Kollegen erklärlich wegen der Konkurrenz durch die Frauen, das schwerste Unheil angerichtet. Wenn andre Kolonialmächte die bund sei genehmigt sondern es sei die Organisation der die schon manchem Rechte der Eingeborenen nicht kannten oder mißachteten, so wollen Arbeiterinnen, die das Ministerium nicht gern sehe. Da die alten Kollegen jahrelang inne gehabte wir diesen verderblichen Weg nicht gehen. Da die Eingeborenen kein ungarischen Arbeiterinnen noch nicht unter dem Einfluß der Social- Stellungen gekostet habe. Die Kolleginnen müßten versuchen, ihre Mittel haben, in Deutschland   zu Worte zu kommen, halten wir es demokratie stehen, so müßten die bürgerlichen Frauen hier einsehen, Gehaltsansprüche den Gehaltsansprüchen der männlichen Gehilfen für eine Ehrenpflicht des Reichstages, ihre Interessen zu vertreten. um die Arbeiterinnen zu organisieren. gleichzustellen. ( Bravo  ! bei den Socialdemokraten.)

Die Abstimmung ist auf Antrag des Abg. Dr. Müller- Sagan( frs. Bp.) eine namentliche. Präs. Graf Ballestrem:

Ein Vertagungsantrag wird gegen die Stimmen der Social­bemokraten und Freisinnigen abgelehnt.

Es folgt die zweite Beratung des Gefeßentwurfs betreffend die Uebernahme der Garantie des Reichs für eine Eisenbahn von Dar- es- Salaam   nach Mrogoro.

Reichs- Schazsekretär Frhr.   v. Stengel:

Die Kommission hat erklärt, der Vorlage zuzustimmen, wenn die Spurweite auf 1 Meter feſtgesetzt wird. Die verbündeten Regierungen find damit einverstanden, wenn das Kapital auf 21 Millionen Mark erhöht wird. Abg. Richter( frs. Vp.):

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werde.

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Frau

In der Diskussion nahm auch heute wieder Lily Braun   das Fräulein J. Bar vom Centralverband der Handlungsgehilfen Wort. Gegenüber Frl. Baum bemerkte fie: Da die Arbeiterinnen und Gehilfinnen hebt besonders hervor, daß die Forderung nachy häufig gar nicht Hausfrauen werden können, so helfe ihnen auch die dem Frauen- Wahlrecht vor allem energisch unterstützt werde von der Ausbildung zur Hausfrau nicht. Uebrigens hätten die Arbeiterfrauen nicht Partei, von der die Handlungsgehilfinnen zum großen Teil nichts Bevor ich das Resultat der Abstimmung verkünde, möchte ich die Mittel, um so zu wirtſchaften, wie es ihnen in einer Schule gelehrt wüßten und die jetzt in Berlin   zum internationalen Kongreß ver­drei Zettel abgegeben hat.( Heiterkeit. Abg. Singer: Hoffentlich nicht nicht. Von einer Rückkehr der Arbeiterinnen zum Hausfrauenberuf sammelten Frauen nichts wissen wollten: von der Socialdemokratie. drei verschiedene! Große Heiterkeit.) Nein, drei gleiche Bettel, im alten Sinne fönne nach Lage der Verhältnisse keine Rede sein, Sie vertrete die Rechte aller Unterdrückten und sei auch die beste ich habe einen für gültig, zwei für ungültig erklärt. Das Resultat auch die Hausfrauenarbeit müsse eine Berufsarbeit werden und die Vertreterin der Rechte der Handlungsgehilfinnen in dem jezigen der Abstimmung ist folgendes: Es haben abgestimmt 217 Ab- private Küche verschwinden.( Beifall.) Die Hauptsache für die Frau Kampfe. geordnete, mit Ja 148, mit Nein 68, enthalten hat sich ein Ab- sei die Erfüllung der Mutterpflichten, nicht nur die Pflege, sondern Frl. Klara Bohm bemerkt, daß ihr, die ein Gehalt von 120 M. geordneter.§1 ist also angenommen. Die Resolution Auer und auch die Erziehung der Kinder. Dazu fehle den Arbeiterinnen aber gehabt, auch schon von Männern, die für 100 und 90 M. arbeiten Genossen wird gegen die Stimmen der Socialdemokraten abgelehnt, die Zeit, deshalb müsse in erster Linie auf die Verkürzung der wollten, Konkurrenz geboten worden sei. Im übrigen wendet sich die Resolution der Kommission einstimmig an Arbeitszeit, so weit es nur möglich ist, hingewirkt werden. Wenn die genommen. Der Rest des Gesetzes wird debattelos bebürgerlichen Frauen in diesem Sinne wirken wollten, dann würden Rednerin dagegen, daß immer von bürgerlichen Frauen gesprochen willigt. fie in Gegensatz zu den Vertretern ihrer Klasse kommen. Wer Auch die Handelsangestellte, auch die gebildete Frau, die Und die Kämpferin wirklich social wirken wolle, der müsse den Kapitalismus bekämpfen. gegen Gehalt arbeite, sei eine Proletarierin. Fräulein Else Lüders   betonte, daß sie ebenso wie Frau um Frauenrechte sei eine Revolutionärin, weil sie die Köpfe rebo­Braun die Lage der Arbeiterinnen so weit als möglich zu verbessern lutionieren müsse. Aufklärungsarbeit sei die Hauptsache, der wünsche, aber das lasse sich auch in der bürgerlichen Gesellschaft er- größte Sieg sei der der inneren Aufrüttelung. reichen.( Lebhafter Beifall.) Vincenz Franken aus Holland   steht, auf Holland   und Ein besonderer Teil der Tagesordnung war der Lage der Belgien   verweisend, der Socialdemokratie in Bezug auf Heimarbeiterinnen gewidmet. Die Referentin, Fräulein Friedenthal- Berlin  , sprach ihr Urteil über die Heimarbeit in das politische Wahlrecht etwas skeptisch gegenüber. Die Frauen Bem Sak aus: Die Heimarbeit bedeutet die Zerstörung des eignen sollten sich keiner Partei anvertrauen, sondern sich ganz auf eigne Heims durch die Arbeit. Zur Bekämpfung der Schäden der Heim- Füße stellen. Genosse Oppel stellt in Form einer Richtigstellung arbeit fordert die Rednerin gesetzlichen Schutz, Ausdehnung der nach Schluß der Debatte fest, daß der belgische Parteitag die re­Gewerbe- Inspektion auf die Heimarbeit, Festseßung der Löhne durch servierte Haltung der Fraktion in Belgien   zum politischen Wahlrecht ein behördliches Tarifamt. Erst auf der Grundlage gesetzlichen der Frau gemißbilligt habe. Schutzes der Heimarbeiterinnen könne eine Organisation derselben Folgende Resolution wurde gegen eine Stimme an entstehen. Lily Braun   führte aus, alle gesetzgeberischen Maßnahmen zum Schuße der Heimarbeiter müßten die schließliche Beseitigung Männer aller Stände verwahren sich nachdrücklich gegen den Reichs­ Die versammelten Handlungsgehilfinnen sowie Frauen und der Heimarbeit zum Ziel haben. Frau Krüger, Mitglied des christlichen Gewerkvereins der tagsbeschluß vom 10. Juni, der den Frauen das passive Wahlrecht Heimarbeiterinnen, trat unter stürmischem Beifall des allergrößten zu den Kaufmannsgerichten verweigert. Die Versammlung er die im Handel beschäftigten Frauen für durchaus Teils der Zuhörerinnen für Beibehaltung der Heimarbeit ein, wobei ihr ebenfalls unter lebhaftem Beifall Frl. Behm, eine Leiterin dieses fähig, als Beisiger und Sachverständige zu fungieren, und erblickt in Vereins, sekundierte. der Verweigerung dieser Rechte nicht nur eine Schädigung der Frauenarbeit im Handelsgewerbe, sondern auch einen Nachteil für den Kaufmannsstand infolge der Verschärfung der Gegensäge zwischen männlichen und weiblichen Berufsgenossen. Ein Beschluß, das Wahlrecht in einseitiger Weise vom Geschlecht abhängig zu machen, muß ferner als Ausdruck einer Minderbewertung der deut­daher an das Rechtsgefühl der deutschen   Voltsvertreter und erwartet schen Frau überhaupt angesehen werden. Die Versammlung appelliert von ihnen bei der dritten Lesung des Gesezentwurfs ein einmütiges Gintreten für das attive und passive Wahlrecht der Frauen zu den Kaufmannsgerichten."

Ich ziehe es vor, meine Ausführungen morgen im Laufe der Debatte zu machen. Es kann doch unmöglich die Absicht des Hauses sein, den Entwurf heute durchzupeitschen. Wenn Sie die Verhand­Yungen abkürzen wollen, so setzen Sie den Beginn der Sizung früher an.

Abg. Schrader( frs. Vg.) verzichtet aufs Wort. Abg. Südekum( Soc.):

Ich muß auch sagen, daß es den Eindruck macht, als werde ver­fucht, die Sache durchzupeitschen. Es sind heute Herren hier zahl­reich anwesend, die wir im Laufe der Seffion kaum einmal gesehen haben.( Unruhe.) Die Herren werden sich wohl daran gewöhnen müssen, auch noch einen andern Tag hier zu bleiben.

Abg. Kardorff( Rp.): Ich beantrage die Vertagung.( Aha! links.) Der Vertagungsantrag wird angenommen. Nächste Sigung

Mittwoch 12 Uhr.

( 2 Nachtragsetats für Südwestafrika. Interpellation Auer betr. Kontraktbruch- Gefeß. Fortsetzung der heutigen Beratung. Zweite Beratung des Servistarifs. Dritte Lesung der Kaufmannsgerichte.) Schluß 6 Uhr.

Internationaler Frauenkongreß.

Berlin  , 14. Juni 1904.

In der allgemeinen Versammlung, die am Montagabend statt fand, wurde der Stand der Frauenbewegung in den Kulturländern besprochen. Das Hauptreferat hatte Fräulein Anna Pappriz- Berlin  , die unter stürmischem Beifall die rück­ständigen Verhältnisse fennzeichnete, unter denen die Bewegung in Deutschland   zu leiden hat. Dann folgten kürzere Referate über die Bewegung in andren Ländern.

Aus der frauenbewegung.

genommen:

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Als besoldete Vertrauensperson der Genossinnen Deutschlands   ist Genoffin Baader vom 1. Juli entsprechend einem Beschluß der Neuerung ist durch den erfreulichen Aufschwung der proletarischen Vertrauenspersonen vieler großen Städte und Kreise bestellt. Die Frauenbewegung in den letzten zwei Jahren bedingt worden. Infolge desselben hat die Thätigkeit der Vertrauensperson einen Umfang an­genommen, der es ausschließt, daß sie noch weiterhin neben der Berufsarbeit nach Feierabend und an Sonntagen ausgeübt werden fönnte. Ein Gehalt von 1800 M. foll die materielle Grundlage Im Reiche des K- Conto. Der Oberhofmeister Freiherr v. Mirbach, bieten, daß die Beauftragte ihre volle Zeit und Kraft ihrem Posten der Mann des K- Conto hat am Dienstagmittag die Ehre gehabt, zu widmen vermag. Genoffin Baader, die seit der Frauenkonferenz beim Empfang einer Abordnung des einer Abordnung des internationalen zu Mainz   unter recht schwierigen Umständen die Aufgaben der Ver- Frauenbundes die Honneurs zu machen. Der Buchstabe K trauensperson aufopfernd und verständnisvoll erfüllt hat, kann den selben nun in intensivster Weise nachgehen. Sie wird ihr Augenmerk unter anderm vor allem darauf richten, daß die planmäßige Agitations- und Organisationsarbeit unter den proletarischen Frauen in Industriecentren in Angriff genommen und energisch betrieben wird, wo unsre Bewegung noch in den ersten Anfängen stedt und die kleine Zahl arbeitsfreudiger Genofsinnen der Förderung mit Rat und That dringend bedarf.

Die Verhandlungen in den Sektionen waren heute bei weitem nicht mehr so start besucht wie am Montag. In der Seftion I ( Frauenbildung) stand heute die Bildung der Mädchen durch die Volksschule, die gemeinsame Erziehung der Geschlechter sowie die Das Frauen- Wahlrecht zu den Kaufmannsgerichten. Einheitsschule auf der Tagesordnung. Von den Referaten inter- Eine Versammlung, meistens aus Frauen bestehend, veranstaltet essierte besonders das von Frl. Anna Blum- Spandau. Sie in der Berliner   Ressource von den verbündeten kaufmännischen zeigte an dem Lehrplan der Volksschule, daß diese die Mädchen nicht Vereinen für weibliche Angestellte, befaßte sich am Montag mit den für die Anforderungen des praktischen Lebens vorbereite. Hinsichtlich Beschlüssen des Reichstags zum Frauen- Wahlrecht bei den Kaufmanns­des Religionsunterrichts forderte sie: Weniger Stoff, mehr Ver­gerichten. tiefung Weniger Dogma, besser gar feins!( Beifall.) Als not­wendige Ergänzung der Volksschule forderte die Rednerin die obligatorische Fortbildungsschule.

Frl. Dr. Maitti Frieberg- Finnland sprach über die gemeinsame Erziehung der Geschlechter. Sie wünschte, daß diese Erziehungsmethode recht bald ihren Einzug in Deutschland   halten möge und schilderte die gute Wirkung des für Mädchen und Knaben gemeinsamen Unterrichts, der in 45 finnischen Schulen durchgeführt ist.

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spielt aber nicht nur im Dasein des Freiherrn   v. Mirbach eine Rolle, sondern auch bei seiner Herrin, der Kaiserin, die den Beruf der Frau nach einer bekannten Aeußerung in einem dreifachen K- Conto vollständig gebucht haben soll: die Frau gehöre der Küche, der Kirche vollständig gebucht haben soll: bie Frau gehöre der Küche, der Kirche Ueber den Empfang der internationalen Damen bringt nun der Lokal- Anzeiger" einen bezaubernden Bericht, der wörtliche Wieder­gabe verdient:

und den Kindern.

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Zu dem Empfange war der ausscheidende wie der neu­gewählte Vorstand des Bundes, Mrs. Sewall, Lady Aberdeen, Frau Helene Lange  , Mrs. Therese Wilson, Fräulein Camille Bidart, befohlen worden, ferner die Präsidentinnen der Zweig abteilungen des Bundes in den verschiedenen Ländern, so als Vertreterin Deutschlands Frau Stritt und vom Berliner   Lokal­tomitee Frau Kommerzienrat Hehl und Frau Wenzel- Hedmann, im ganzen 21 Damen. Dem Empfange wohnten Obers hofmeister Freiherr bon Mirbach, Vize- Ober­zeremonienmeister v. d. Knesebec, die Oberhofmeisterin Gräfin Brockdorff und die Hofdamen von Gersdorff und Gräfin Rangau bei. Die Kaiserin, die eine mattlila Crêpe de Chine Toilette trug, entzüdte die Damen durch ihre Liebenswürdigkeit und ihre Kenntnis der einzelnen Persönlichkeiten. Mit jeder unterhielt sich die hohe Frau längere Zeit und zeigte sich über jede einzelne genau unterrichtet. Mit der früheren Präsidentin des Bundes, Frau Sewall, und der jezigen sowie mit der Veteranin der Frauenbewegung, Miß Susan B. Anthony  , sprach sie am längsten. Für die alte Dame ließ die Kaiserin einen Seffel herbeibringen. Sie sprach ihre Genugthuung über die erfolgreiche Thätigkeit des Bundes und den glücklichen Verlauf des Kongresses aus und freute sich, daß es den ausländischen Delegierten so gut in Berlin   gefalle und daß sie alle seitens der Bevölkerung so freundlich aufgenommen worden seien. Mit den Bestrebungen des Bundes bewies fie vollste Vertrautheit und hörte aufmerksam zu, als Susan Anthony   ihre Ansichten über das Frauen­stimmrecht entwickelte. Auch darüber sprach die Kaiserin ihre Be friedigung aus, daß die deutschen   Frauen durch den Bund und den Kongreß in rege Wechselbeziehungen zu ihren ausländischen Schwestern treten würden. Die Damen waren voll bes Entzückens über die Liebenswürdigkeit und Leutseligkeit der Kaiserin, die sie erst um 1 Uhr mit einem Auf Wiedersehen" entließ."

Die Leitung hatte Frau Schulrat Cauer. Zu Referentinnen waren bestellt Fräulein v. Roy- Königsberg, Fräulein Went­haus Berlin   und Fräulein Agnes Herrmann Berlin  . Sie betonten die Notwendigkeit sowohl des passiven als auch des aktiven Wahlrechts für die Handlungsgehilfinnen und gingen auf die be­fannten parlamentarischen Vorgänge bei Verhandlung des Gesetz­entwurfs über die Kaufmannsgerichte ein. Recht energisch verurteilt Christine de Fanquemont Hamburg trat für die wurde das Verhalten der" falschen Freunde" unter den Abgeordneten, Einheitsschule ein, in der alle Kinder, ohne Unterschied des Standes als welche Fräulein v. Roy diejenigen bezeichnet, die erst( wie oder Vermögens der Eltern unterrichtet werden. Die sociale Be- Trimborn[ C.]) principiell der Handlungsgehilfin das Wahlrecht zum deutung der Einheitsschule liegt nach Ansicht der Rednerin darin, Kaufmannsgericht zugestanden haben, auf das von Posadowsky   aus­daß sie zur Versöhnung der Klassengegensäge dient. Daß die Kinder gesprochene Unannehmbar!" der Regierung sofort zusammengeknickt aus niederen Ständen" die Kinder der höheren Stände" ungünstig find. Fräulein Wenthaus erinnert an das Wort eines Konservativen, beeinflussen, glaubt die Rednerin nicht befürchten zu müssen, denn daß diesen schon durch die Erklärung der Regierung der Weg vorgeschrieben es gebe ja unter den Kindern der niederen Stände" auch solche, die sei. Sie sei der Meinung, daß die Herren von den Mehrheits­ein sehr gutes Herz haben, und Elemente, von denen ein ungünstiger parteien gar nicht daran denken würden, sich an den Standpunkt der Einfluß zu besorgen sei, könne man ja durch besondere Fürsorge- Regierung zu kehren, wenn er ihren Interessen entgegenstände. Erziehung aus der Einheitsschule fernhalten. Die Verhandlungen der Sektion II( Frauenertverb und Abgesehen von der großen Ungerechtigkeit, die schon in der all­Frauenberufe) waren heute insofern von Interesse, als hier ver gemeinen Zurücksetzung der Frau durch Ausschluß ihres Mit­schiedene Rednerinnen zum Wort kamen, denen man ein von socialem wirkens bei Institutionen, die über ihre Interessen mitzubefinden Empfinden getragenes aufrichtiges Bestreben, die Lage der Ar- haben, liegt, sehen sich die Handlungsgehilfinnen bei den speciellen beiterinnen zu bessern, nicht absprechen kann, wenn auch die Mittel, Verhältnissen im Kaufmannsstande durch Nichtverleihung des vollen mit denen man zum Ziel zu kommen glaubt, dem engen Horizont Wahlrechts noch besonders benachteiligt. Aus der Fachpresse der männlichen bürgerlicher Weltanschauung angepaßt und deshalb nicht wirksam Berufsgenossen( der nicht socialistischen) wurde von den Rednerinnen der find. Im Gegensatz zu anderen Gruppen des Kongresses tamen in der Sektion Il verschiedene Anschauungen und durch das Eingreifen Nachweis erbracht, daß eine grenzenlose Voreingenommenheit, die unsrer Genoffin& il y Braun Gegensäge zur Sprache, die eine geradezu an Haß grenzt, gegenüber der weiblichen Kollegenschaft vorherrscht. Nicht nur Mangel an Einsicht, auch moralische Mängel Die erste Referentin, Fräulein van der Mey- Holland, schilderte werden den meisten Gehilfinnen vorgeworfen und ihr Streben nach die Lage der holländischen Fabrikarbeiterinnen: Niedrige Löhue, Gleichberechtigung bekämpft. Die meisten Verbände der Männer zu. Aber welche Meinung hat sie über den Fall geäußert? Lange Arbeitszeit, furchtbare Ausbeutung, mit einem Wort, es sind dieselben hätten den Kampf gegen die Frauenarbeit direkt in ihr Programm Verhältnisse, wie sie überall herrschen, wo unorganisierte, gefeßlich geschrieben. Unter diesen Umständen könne man, meinte die zweite nicht geschützte Arbeiterinnen der Profitfucht des Kapitals gegenüber Referentin, fein Vertrauen haben zu Gerichten, zu denen stehen. Besonders traß ist das Elend der Arbeiterinnen in den der weibliche Kaufmann nicht aktives und passives Wahl- M. B. H. R. A. S. A. P. C. S. Wenn sich aus Ihrer Be holländischen Ziegeleien. Die Referentin bedauerte, daß ihr die der weibliche Kaufmann nicht aktives napp bemessene Redezeit nicht gestatte, auf die Ursachen des ge= Fräulein Agnes Herrmann verfolgte diese schäftigung die Versicherungspflicht ergiebt, und das scheint wohl der Fall zu sein, dann gehören Sie von Gesezes wegen der Betriebskaffe an. Sie schilderten Elends einzugehen. Sie schloß mit der Bemerkung: Not- Erwägungen weiter und führte näher aus, daß sich die Dr- können sich von dieser Verpflichtung befreien durch Zugehörigkeit einer dem wendig find sociale Reformen und eine feste gelverkschaftliche Dr- ganisationen der weiblichen Angestellten bemüht hätten, in allen§ 75 genügenden freien Hilfskaffe, sie dürfen aber auf keinen Fall von der ganisation. Standesfragen voller Verständnis und Opferwilligkeit mitzuwirken. Bugehörigkeit zur Betriebskaffe ausgeschlossen werden. Beschwerde ist bei der Gewerbe- Deputation anzubringen. Frl. Dr. Marie Baum Karlsruhe forderte, um die Frauen Und dabei sei man planmäßig vorgegangen, immer mit dem großen arbeit der Männerarbeit gleichwertig zu machen, daß die Mädchen Biel   im Auge, sich frei zu machen von dem Odium des Lohn­für ihren gewerblichen Beruf regelrecht ausgebildet werden. In der Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends Schmuckwaren- Induſtrie in Pforzheim   machen die Mädchen eine drückers. Dieses Streben werde erschwert, wenn die Kolleginnen Soerke und Genossen. Wiedereinsehung in den vorigen Stand oder mehrjährige Lehrzeit durch, fie fönnen deshalb gleich den Männern von den Kaufmannsgerichten ferngehalten würden. Die Ausführungen der Referentinnen, die sie mit Aufrufen zum Aussicht auf Erfolg. Das Wiederaufnahme- Berfahren hätte darzulegen, daß Wiederaufnahme des Verjahrens tann beantragt werden, hat aber wenig zu besser bezahlten qualifizierten Arbeiten verwendet werden. burch die gewerbliche Ausbildung und Beschäftigung die Vorbereitung Protest gegen ungerechtfertigte Burüdfegung und zum Kampf für der Behrpflichtige nicht in der Abficht, sich dem Eintritt in dem Dienſt der Mädchen auf ihren Beruf als Frau und Mutter vernachlässigt das Wahlrecht der Frauen schlossen, fanden stürmischen Beifall. der Ferienkolonien zu entziehen, ohne Erlaubnis Deutschland   verlassen oder

Diskussion veranlaßten.

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Da

recht habe.

Der Bericht ist so intim, daß er sogar die Toilette der Kaiserin genau schildert. Dagegen wird er außerordentlich lückenhaft bei der Hauptfache. Die Kaiserin habe, so wird berichtet, den Darlegungen über das Frauen- Stimmrecht aufmerksam zugehört". Das ist eine überflüssige Angabe. Denn jede Wirtin hört ihren Gästen aufmerksam

Briefkaften der Redaktion.

Juristischer Teil.

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