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Die Bestimmungen sollen sowohl für den Betrieb des Maler­und Anstreichergewerbes mit seinen vielfach wechselnden Arbeits­stätten als auch für solche gewerbliche Anlagen gelten, in denen Maler- und Anstreicherarbeiten im Zusammenhange mit einem andren Gewerbebetriebe( Werften, Waggonfabriken, Wagenbau­Anstalten, Möbelfabriken, Tischlereien usw.) ausgeführt werden.

Es giebt noch jezt viele arbeitslose Tischler hier, von denen, Listen. Auf dieser Liste, von der wir selbstverständlich mehrere 6 bis 8 Monate ohne Arbeit sind, und sie sind selbst ein Original in Händen haben, sind sämtliche 448 Namen der verständlich der Hilfe sehr bedürftig. Darum will ich hoffen, daß Streifenden verzeichnet, außerdem ist der Geburtsort angegeben. ,, Dannebrog" der Linkenregierung anempfiehlt, unsre Arbeitslosen Zehn Mann haben zwei Streuze und sechs Mann drei Kreuze erhalten. mit demselben Leichtfinn" wie der Fachverein zu behandeln." Die Meister haben also die Streiffünder nach der Formel schwer, Das wird natürlich Dannebrog" nicht thun, denn ausreichend schwerer, am schwersten eingeteilt. Ob's was hilft? Die Breslauer unterstützte Arbeitslose sind dem Unternehmertum so wenig nuze als Innung hielt nun am 4. Juli eine außerordentliche, streng ber­ins Ausland gereiste. trauliche Sizung ab. Wir sind in der Lage, darüber folgendes zu berichten: Nachdem jeder Meister eine Liste erhalten, und ihnen eingeschärft war, bei Einstellung von Klempnern diese Liste zu bes achten, wurde beraten, wie man den Leipziger   Klempnermeistern helfen könnte. Beschlossen wurde, daß allen sich etwa arbeitslos meldenden, aureisenden oder ortsansässigen Gesellen Arbeit nach Dresden  ( 1) angeboten werden soll. Von dort aus soll dann die weitere Entfendung nach Leipzig   geschehen. Danach

Von einem Verbote der Verwendung des Bleiweißes sieht, so meldet die Berliner Korrespondenz", der Entwurf aus boltswirt schaftlichen und focialpolitischen Gründen ab. Gine Gefährdung der Das Proletariat aber neidet den vom Vaterland verlassenen Maler durch bleihaltige Stoffe findet nur bei einem Teile ihrer Arbeiten statt. Neben der Entwicklung von bleihaltigem Staube liegt Arbeitsbrüdern nicht, wenn sie das Vaterland verlassend anderwärts die hauptsächliche Gefahr bei der Verarbeitung von bleihaltigen Arbeit finden. Es hofft und erwartet von ihnen nur, daß sie sich nicht Farbstoffen darin, daß die Arbeiter aus Unkenntnis der Schädlichkeit als Lohnbrücker gebrauchen lassen und dem Drganisationsgedanken dieser Stoffe oder aus Nachlässigkeit(!) nicht genügend darauf Bedacht treu bleiben! nehmen, vor dem Essen, Trinken, Rauchen oder Tabakschnupfen ihre Hände und Kleider von Blei zu reinigen.

Der Entwurf enthält daher Vorschriften zur Verhütung der Bergiftungsgefahr, die durch unmittelbare Berührung von trodenen Bleifarben herbeigeführt wird oder mit dem Anreiben trockener Bleifarben mit Del oder Firnis sowie mit dem trockenen Abstoßen, Abbimsen und Abschleifen von Bleifarbenanstrichen ver­bunden ist. Für solche Anlagen, in denen dies durchführbar( 1) ist, wird eine ärztliche Ueberwachung des Gesundheitszustandes sowie die Führung eines Kontrollbuches vorgesehen. Einen wesentlichen Punkt bildet die Belehrung der Maler und Anstreicher über die ihnen brohende Bleibergiftungsgefahr, über die Symptome der Blei erkrankung und über ihr Verhalten gegenüber dieser Gefahr durch ein jedem Arbeiter auszuhändigendes, vom Kaiserlichen Gesundheitsamt aufgestelltes Merkblatt.

Die betreffenden Arbeiterschichten selbst haben bekanntlich ein bollständiges Verbot der Verwendung von Bleiweiß   gefordert. Da­von will der Entwurf nichts wissen. Er schreibt die Ansteckungs­gefahr mit Bleifarben ohne weiteres der Nachlässigkeit" zu! Selbst Ser nationalliberale Abg. Dr. med. Be der bemerkte in einem Artikel im Tag", daß die Reinlichkeit der Arbeiter, wie man gestehen muß, in erster Linie abhängt von der Einsicht und dem guten Willen der Arbeitgeber." Seltsam berührt auch, daß ärzt­liche Ueberwachung nur in solchen Betrieben eingeführt werden soll, two sie durchführbar" sei!

Partei- Nachrichten.

Die englische Arbeiterpresse. Eine eigne Arbeiterpreffe giebt es in England noch fast ebensowenig, wie es eine eigne Arbeiterpartei giebt. Die beiden socialistischen Vereinigungen verfügen zwar über je ein Wochenblatt, die aber gegenüber den großen Tageszeitungen der großen politischen Parteien gänzlich bedeutungslos find. Um die Gründung einer täglich erscheinenden Arbeiterzeitung in die Wege zu leiten, war nun ein Komitee von Vertretern des parlamentarischen Komitees des allgemeinen Gewerkschaftsbundes und des Arbeiter­Vertreter- Komitees gebildet worden. Dieses hat aber jetzt die Grün­dung einer Tageszeitung für unpraktisch und unausführbar abgelehnt und sich nur für Gründung eines größeren Wochenblattes aus gesprochen. Es bleibt also dabei, daß auch in Zukunft die eng lischen Arbeiter auf die Lektüre der liberalen Blätter angewiesen sind. Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

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Wegen Aufreizung zum Klaffenhaß und zu Gewaltthätigkeiten wird sich demnächst Genoffin Klara Bettin vor der Straffammer in Breslau   zu verantworten haben. Ihr Vortrag Der Bar in Deutschland   voran", den sie im März dieses Jahres in der schlesischen Hauptstadt hielt, soll diese Delitte enthalten. Wie in Erinnerung ist, wurde die Versammlung damals aufgelöst, als die Rednerin aus Schillers Wilhelm Tell" bie bekannte Stelle citierte: " Nein, eine Grenze hat Thrannenmacht und daran noch ein Citat bon Fichte fügte. Klara Bettin wird jest in Gemeinschaft mit diesen beiden Geistesheroen prozessiert werden ein neues Ruhmesblatt zum Kranze preußisch- deutscher Socialistenverfolgung.

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Gewerkschaftliches.

Vaterlandslos.

In Reben und Schriften mahnt unsre Bourgeoisie das Bolt zur Heimatsliebe, preist sie das Vaterland, das sie nur wenige Winter­monate bewohnt, um dann zum Frühjahr an die Riviera, im Sommer ins Gebirge und im Herbst an die See zu gehen und sich

auf diese Weise von den Strapazen der Saison" zu erholen und auf diese neu vorzubereiten. Die Arbeiter aber, die zu jeder Jahreszeit mit Hammer und Ambos, mit Meißel und Schlägel, mit Säge und Hobel  , Kelle und Lot in der Heimat treulich ihre Pflicht erfüllen, schilt sie für vaterlandslose Gesellen!

Freilich, wenn über Industrie und Gewerbe eine verheerende Krise hereinbricht, die Beschäftigung für Taufende aufhört, dann schüttelt auch die Arbeiterschaft vielfach den Staub des Heimat­bodens von den Pantoffeln und sucht die Fremde auf, aber nicht aus Mißachtung gegen die Schönheiten des Vaterlandes, nicht um eine eitle Genußsucht zu befriedigen, sondern auf der Flucht vor dem Hungertode!

So geht es jetzt den Arbeitern Kopenhagens  . Sie müssen nach monatelanger Beschäftigungslosigkeit die dänische Hauptstadt ver­lassen, um anderwärts Arbeit zu suchen. Die Unternehmer freilich fähen es lieber, wenn sie dort blieben und sich in der Zeit der Krise als Lohnbrüder gebrauchen ließen.

Da mag es ihnen recht angenehm gewesen sein, als fie folgende offizielle Warnung gelesen haben:

Berlin   una amgegend.

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ist anzunehmen, daß die Meister Dresden   als Sammelpunkt für die Die Musikinstrumenten- Arbeiter( Sektion des Holzarbeiter Arbeitswilligen nach Leipzig   auserforen haben. Ferner wurde Verbandes) befaßten sich in ihrer gestrigen Vertrauensmänner- darüber beraten, ob den Gesellen seitens der Breslauer Jnnung Sißung unter anderm mit dem Streit der Orgelbauer auch das Reisegeld nach Dresden   gezahlt werden soll. Dabei er­bei der Firma Gast, Frankfurter- Allee   117a. Es sind daselbst eignete sich, daß viele Meister bei der Abstimmung sich der Stimme sämtliche Arbeiter auf Klavier- Selbstspielapparate am 27. Juni in enthielten, so daß der Vorsitzende äußerte: Es ist traurig, daß es den Ausstand getreten, weil ihnen eine bis zehnprozentige Lohn- unter uns Meister giebt, die sich in dieser Sache der Stimme enthalten. erhöhung, die einem Minimallohn von 26 M. pro Woche entspricht, Es scheint also mit der Solidarität bei den Meistern nicht weit her nicht bewilligt wurde. Der Unternehmer hat schwarze Listen zu sein, wenn's an den Geldbeutel geht. Iempner Deutsch­herausgegeben und sucht Arbeitswillige" von aus- lands! So wie hier in Breslau   wird man auch anderwärts in wärts heranzuziehen. Die Kollegen allerorts werden ersucht, von ähnlicher Weise versuchen, den Leipziger   Meistern zu helfen. E3 dem Streit entsprechend Notiz zu nehmen. gilt daher, überall für Fernhaltung des Zuzuges zu sorgen. Sei jeder vorsichtig bei der Annahme von Arbeit nach irgend welchen nicht einwandsfreien Orten, insbesondere aber müssen Dresden   und Leipzig   gemieden werden.

Berichtet wurde ferner, daß die Branchenkommission für den Bezirk Osten und Norden im vergangenen Quartal 53 Werkstatt­fizungen abgehalten hat. In den betreffenden Betrieben waren 2166 Kollegen beschäftigt, wovon 1434 organisiert waren, darunter 818 im Verbande. Es konnten eine Anzahl fleinerer Differenzen zur Zufriedenheit erledigt werden. Beschlossen wurde noch, die nächste Branchenversammlung ausfallen zu lassen.

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Die Bremer   Tischler nahmen am Montagabend Stellung zu den scharfmacherischen Maßnahmen der Unternehmer. Der Vorstand und der Gesellenausschuß wurden als Streiffomitee proklamiert, und dieses hat jetzt die weiteren Maßnahmen der Arbeitnehmer zu ver­anfassen. Im ganzen sind jegt etwa 100 verheiratete Tischler ge­maßregelt. Eine Resolution, die alle ledigen Kollegen verpflichtet, sofort abzureisen, fand einstimmige Annahme. Auch die Tischler­bewegung, an welcher 1100 Personen beteiligt sein werden, wird fich zu einem Kampf auswachsen, der sich in seinem Umfange dem großen Bauarbeiter- Ausstande an die Seite stellen kann.

Die Aussperrung der Kohlen- Schauerlente in Hamburg  dauert fort. Dieser Tage sind mit der Bahn 24 neue Kohlen­Schauerleute angekommen, die in der Lippeltstraße eintrafen. Ferner sind 14 Mann über Harburg   gekommen. Die Arbeitswilligen wurden an Bord des Hotelschiffes" Gjedser" untergebracht. As diese neuen Arbeiter auf dem Bahnhof Lippeltstraße eintreffen sollten, hatte sich ein gutgekleideter Arbeiter auf den Bahnsteig be­geben, um die neuen Stollegen zu empfangen. Als er mit seiner Bahnsteigkarte in der Hand auf dem Perron hin- und herschritt, wurde er von einem Kriminalbeamten aufgefordert, den Bahnhof zu verlassen. Der Mann bestand auf seinem guten Recht, wie jeder andre auf dem Bahnhof verweilen zu können, da er eine Bahnsteiga tarte im Besitz habe und den Zug erwarte. Als der Mann nicht gut­willig ging, wurde er verhaftet, in eine Droschte gepackt und in Begleitung eines Kriminalbeamten nach der Kriminalwache am lofterthor gebracht. Die Droschke mußte so langsam fahren, daß die auf jeder Seite nebenher schreitenden Polizeibeamten mitkommen fonnten. Als man auf der Wache seine Personalien feſtgeſtellt hatte, wurde er wieder entlassen.

Die streifenden Steinsetzer und Rammer waren gestern nach mittag wieder vollzählig im großen Saale des Gewerkschaftshauses bersammelt. Die Situation der Bewegung tennzeichnete no II folgendermaßen: Der Umstand, daß sich die Steinfegermeister in andern Orten mit ihren Berliner   Kollegen solidarisch erklärt und die Steinsetzer ohne jeden Grund ausgesperrt haben, beweist am besten, daß es sich nicht mehr um den Streik der Rammer, sondern um ein planmäßiges Vorgehen gegen die Bewegung der Steinseher handelt. Während die Innungsmeister fälschlicherweise behaupten, bie streifenden Arbeiter seien vertragsbrüchig, haben die Potsdamer Meister die Aussperrung unter offenbarem Kontrafibruch, nämlich ohne Innehaltung der Kündigung, ins Werk gefeßt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß auch noch in andern Orten die Arbeiter aus gesperrt werden. In Nürnberg   soll am Sonnabend, wahrscheinlich auf einen aus Berlin   gegebenen Rat, die Aussperrung sämtlicher Pflasterer erfolgen. Alles das beweist, daß die Berliner   Innung allein nicht mit der Organisation der Steinseher fertig werden kann. Das Vorgehen der Innungsmeister dürfte jedoch nicht den be­absichtigten Erfolg haben, sondern vielmehr zu ihrem eignen Nachteil ausschlagen. In Brandenburg  , wo die Innungsmeister gleichfalls ausgesperrt haben, stellte die städtische Behörde in Aussicht, daß sie die Pflasterarbeiten vom Montag ab in eigner Regie ausführen lasse, wenn die Meister bis dahin die Arbeit nicht fortseben ließen. In Berlin   hat die städtische Behörde gleichfalls gezeigt, daß sie nicht der Meinung ist, die Steinfeger und Nammer feien im Unrecht. Infolge der Vorstellung einer Deputation der Streifenden hat Bürgermeister Reide mit einer Vertretung der Innungsmeister ge- Der Hamburger   Bierboykott ist abermals verhängt worden. sprochen und ihnen nahegelegt, sich in Frieden mit den Streifenden Die Gewerkschaftskartelle von Hamburg   und Umgegend haben in­zu verständigen. Die Meister sagten auch zu, daß sie unterhandeln folge des nach ihrer Ueberzeugung vertragswidrigen, wortbrüchigen wollten. Man nahm hiernach an, daß sie vor dem Einigungsamt und den Grundsäßen von Treu und Glauben zuwiderlaufenden des Gewerbegerichts verhandeln wollen. Auf eine spätere Anfrage Verhalten des Brauereiringes mit überwältigender Majorität des Bürgermeisters erklärten die Meister jedoch, sie würden nicht abermals den Boykott über die 22 dem Ringe( Versicherungs­vor dem Einigungsamt, sondern vielleicht mit dem Gesellenausschuß verbande) angehörenden Hamburger   Brauereien berhängt. verhandeln. Andrerseits heißt es auch, die Meister verlangten die Einsetzung eines besonderen Einigungsamtes für den vorliegenden Fall. Die Streifenden werden ihrerseits natürlich alles versuchen, Mit einer allgemeinen Aussperrung in der norwegischen Eisen­um eine Einigung herbeizuführen. Sie sind bereit, entweder durch industrie droht die Norwegische Arbeitgeber Vereinigung, weil die den Gesellenausschuß unter Hinzuziehung einer Vertretung der Former der Fabrik Norst elettrist atiebolag sich weigern, Rammer mit der Innung zu verhandeln oder auch vor einem be- Accordarbeit zu übernehmen. Die genannte Attiengesellschaft hat sonderen Einigungsamt, welches jedoch paritätisch zusammengesetzt ihren fämtlichen Formern am 1. Juli gekündigt. Die Verweigerung und von einem unparteiischen Vorsitzenden geleitet werden muß, den der Accordarbeit geschah auf Beschluß der Formerorganisation, der der Oberbürgermeister zu bestimmen hätte. Der Redner empfahl gefaßt wurde, weil die Unternehmer den Formern die Accordlöhne die Annahme dieses Vorschlages und trat gleichzeitig dafür ein, daß, einseitig vorschreiben und ihnen feinerlei Mitbestimmungsrechte zuge wenn es zu Verhandlungen kommt, den Vertretern Vollmacht erteilt stehen wollen. werde, von den Forderungen der Rammer noch etwas abzulassen. baie

Husland.

Gs folle auch in dieſer Hinsicht gezeigt werden, daß die Arbeiter Letzte Nachrichten und Depefchen. nicht ein biefer nichts unversucht lassen, um zu einer Berständigung mit den Arbeit­gebern zu kommen.

Die Versammlung stimmte diesen Vorschlägen Knolls zu und er­mächtigte den Gesellenausschuß, bei etwaigen Verhandlungen die Teilnahme einer Vertretung der Rammer durchzusetzen zu versuchen. Im übrigen gab die Versammlung der Auffassung Ausdruck, daß alles versucht werden müſſe, um zu einer Verſtändigung zu kommen. Die Behörden müßten an den Thatsachen erkennen, daß es nicht an den Arbeitern liege, wenn eine Einigung nicht zu stande kommt, daß vielmehr nur das verständnislose Verhalten der Innungsmeister den Frieden stört.

Die Karthäuser- Angelegenheit vor der Untersuchungskommission. Paris  , 6. Juli.  ( W. T. B.) Die Kommission vernahm heute nachmittag zwei Zeugen über die gestern von Cendre gemachten Aus­fagen; das Verhör ergab jedoch nichts Neues. Außerdem faßte die Kommission den Beschluß, Mascuraud fofort als an der ganzen Sache unbeteiligt zu erklären. Die Kommission hat nämlich fest­gestellt, daß die Zeugenaussagen den bei den Karthäusern unter­als erwiesen erklärt, daß Mascuraud an diesem Tage den Vorsitz in nommenen Schritt auf den 5. März 1903 verlegen, zugleich aber, einer Gewerbegerichts- Sigung führte.

Bom oftafitischen Kriegsschauplas. Petersburg, 6. Juli.  ( W. T. B.) Der russischen Telegraphen Agentur wird aus jaujang von heute gemeldet: Die Japaner begannen unsre Truppen auf beiden Flanken zu zu ums

tagten am Sonntag im Gewerkschaftshause. Der Branchenvertreter, Die im Metallarbeiter- Verband organisierten Bauanschläger Sollege Loos, gab einen kurzen Bericht über den Stand der Tarif­frage. Demnach habe die Berliner   Schlosserinnung es noch nicht über sich gebracht, eine flare Antwort auf die Frage zu geben, ob fie mit der Kommission der Bauanschläger verhandeln will oder gehen, mußten aber ihre Absicht aufgeben, da General Kuropatkin nicht. Im Gegenteil hat die Innung ihren Tarif vom 1. November durch mehrere geschickte Bewegungen eine vorteilhafte strategische 1901 bis zum Jahre 1906 verlängert. Auch soll sie sich dem Ver- und taktische Stellung eingenommen hat, die es ihm ermöglicht, die Auf Veranlassung des königlichen Generalkonsulats in Berlin   nehmen nach bereit erklärt haben, mit der Sonderorganisation, dem verschiedenen feindlichen Armeen jede einzeln längs ihrer inneren warnt das Ministerium bes Aeußern dänische sogenannten" Blauen Verein", der selbstverständlich nur eine fleine Operationslinien anzugreifen. Um diefer Möglichkeit zu entgehen, einen neuen saben sich die Japaner genötigt, ihren östlichen und westlichen Flügel Handwerker, besonders Tischler und Grob- Minderheit der Bauanschläger vertritt, über schmiede, nach Berlin   zu reifen, da sie sowohl dort der Berliner   und gleichzeitig bei der Charlottenburger Schloffers Tarif zu verhandeln. Es wurde beschlossen, nochmals bei zurückzuziehen. als auch in den Städten auf dem Wege dorthin, sehr schwer Arbeit innung anzufragen, ob sie gewillt feien, in fürzester Zeit mit den Beche Bergmann" waren unlängst in Ausstand getreten, weil ihnen Witten   a. Ruhr, 6. Juli.  ( B. S.) Ueber 100 Bergleute der In" Dannebrog", dem Organ des dänischen Justizministers, sammlung erstatteten noch die Revisoren Bericht über die Staffen- heute Termin beim hiesigen Amtsgericht statt, doch hatte die Beche, Bauanschlägern in Tarifverhandlungen zu treten. In der Ver- der Lohn per Mai, Juni nicht gezahlt werden konnte. Dieferhalb fand ist, sonderbar genug, schon am Sonnabend vor dieser Versammlung Staſſen ist, sonderbar genug, schon am Sonnabend vor dieser Ver­öffentlichung eine Mitteilung über den Bericht des dänischen General- verhältnisse der Sterbekasse. Der Bestand beträgt am 1. Juli um einen Termin zu vermeiden, inzwischen den rädständigen Mai­

finden werden."

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bie Arbeiter, ins Ausland zu reisen.

2032,78 m.

Deutfches Reich.

Lohn ausgezahlt, worauf die Bergleute die Klage zurüdzogen und von der 115 Mann starken Belegschaft 45 Mann wieder die Arbeit aufgenommen haben.

Aachen  , 6. Juli.  ( B. H.  ) Auf der Grube Msdorf", zum Esch­ weiler   Bergwert gehörig, ist die Wurmkrankheit ausgebrochen. Berg­leute sind bereits ertranft. Von der über 30 000 Dann starten Be legschaft werden täglich 50 Bergleute ärztlich untersucht.

tonfulats in Berlin   erschienen. Es heißt in dieser Mitteilung: In ben letzten zwei Monaten seien so viele arbeitsuchende dänische Hand­werker nach Berlin   gekommen, daß sie unmöglich erwarten könnten, Der Streit der Straßenbahner in Hagen   hat mit einem Beschäftigung zu finden. Die Folge sei, wie gewöhnlich, daß die teilweisen Erfolge geendet. Durch Vermittelung des 1. Bürger­Betreffenden nach langen vergeblichen Versuchen, Arbeit zu finden, meisters Eu no kam ein Vergleich zu stande. Zugebilligt wurde bon durch bittere Not gezwungen würden, sich an das General- der Direktion die geforderte vierwöchentliche Kündigung, die Rege­Dresden, 6. Juli.  ( B. H.  ) Der Sparkassen- Kassierer Bartold konsulat um Unterstützung zu wenden. Dannebrog" beschuldigt der Streifenden gemäß nach Möglichkeit geregelt werden, die Auf­dann die dänischen Gewerkschaften, sie verlodten leichtsinnig befferung der Gehälter soll in der Weise geregelt werden, daß in der in Coswig   hat 18 000 m. unterschlagen. Er ist bereits verhaftet. Baku  , 6. Juli.  ( W. T. B.) In der vergangenen Nacht wurde Aufsichtsratssitzung im August die geforderte Gehaltsaufbesserung der Fahrer befürwortet, die der Schaffner abgelehnt werden soll. hier ein nahezu eine Minute andauerndes Erdbeben verspürt. Rom  , 6. Juli.  ( W. T. B.) Der Senat genehmigte eine Reihe Die Schaffner follten hierfür das Trinkgeld für sich behalten. Maß von Vorlagen, darunter das französisch- italienische Abkommen be regelungen finden nicht statt, wenn die Ausständigen am Dienstag, treffend die Verhältnisse der Arbeiter sowie betreffend die Ermächti den 5. Juli, morgens 7 Uhr, die Arbeit wieder aufnehmen würden.gung der Regierung zum Abschluß von Handelsverträgen mit der Das ist inzwischen geschehen. Briefe von dänischen Tischlern, die zur Zeit in Berlin   arbeiten, Schweiz   und Desterreich- Ungarn und vertagte sich sodann auf un­und aus allen Briefen geht hervor, daß die Betreffenden gleich Achtung, Klempner! Schwarze Listen gehen um bestimmte Zeit. nach der Ankunft Arbeit erhalten haben. Der Fachberein hat und Streitbrecher für Leipzig   werden gesucht. Rom  , 6. Juli.  ( W. T. B.) Dem Giornale d'Italia" zufolge darum kein Bedenten getragen, den Mitgliedern anzuraten, fich Die Bezirksleitung des Deutschen Metallarbeiter- Berbandes für hat der in Messina   wegen Spionage verhaftete Hauptmann Ercoleffi Arbeit zu verschaffen, statt hier in Kopenhagen   herumzugehen und Schlesien   schreibt uns: Bekanntlich sind am 17. Juni in Leipzig   die Schriftstücke betreffend die Verteidigung Siciliens an Frankreich  zu hungern, und der Verein hat ihnen auch mit Reisegeld ge- 448 Klempner in den Ausstand getreten. Die Meister machen nun ausgeliefert.

Am Mittwoch hat nun der Vorsitzende des Fachvereins der Bautischler Kopenhagens   in Social Demokraten" folgende Er­

tlärung erlassen:

Auf dem Comptoir des Bautischler- Fachvereins liegen vier

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holfen. Dannebrog" spricht von Leichtsinn" der Fachvereine. Krampfhafte Anstrengungen, um einerseits den etwa aus Leipzig   Teheran  , 6. Jult. Die Cholera ist auch an verschiedenen Drten Aus diesem Anlaß will ich erklären, wie der Bautischler- Fach- abreifenden Klempnern anderweitig die Eriftena unmöglich zu an der Straße nach Hamadan   aufgetreten. Die Verwaltung der verein seine Arbeitslosen unterſtügt hat. Die größte Anzahl machen, andrerseits bemühen sich die Herren Ersatz für die Aus- Eisenbahnlinie Rescht- Teheran hat sanitäre Maßnahmen getroffen. Arbeitsloser hatte der Fachverein in den Monaten Februar und ständigen zu erhalten. Zu diesem Zwede haben sich die Leipziger Der konsularische Vertreter Rußlands   hat die Einrichtung einer März, nämlich 700. Für Monat März hat der Verein Meister an die Klempner- Zwangsinnungen Deutschlands   gewendet, Quarantänestation in Kaswin gefordert, die unter der Aufsicht eines 9699,91 Kronen, im letzten Rechenschaftsjahr 48 888,73 Kronen hoffend, daß ihnen von diesen in ihrer Not Hilfe wird. So erhielt russischen Arztes stehen soll, sowie die Ermächtigung zur Entsendung Unterstützung an die Arbeitslosen bezahlt. auch die Breslauer Innung eine entsprechende Anzahl schwarzer eines russischen Arztes nach Rescht.

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Berantiv. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co.. Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt