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Nr. 172. 21. Jahrgang.

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3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 24. Juli 1908.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

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der Schulden bei Banken und sonstigen Kreditoren und der laufenden vorigen Jahre einen großen Posten des Gelsenkirchener Bergwerks Accepte die respektable Summe von über 1 Millionen Mart bei angetauft hatte, daraufhin seine Wahl in den Aufsichtsrat dieses nur zwei Millionen Mark Aktienkapital erreichte. Unternehmens durchsetzte.

10 Berlin  , 28. Juli 1904. Troz dieser Sorglosigkeit verspürt, wie es scheint, der Aufsichtsrat Unmöglich ist nicht, daß auch derartige Motive mitsprechen, doch Börsen- Reflegionen. Der Fall Heffelle. Aufsichtsratswesen und Börsen nicht die geringste Neigung, Schadenersatz zu leisten, und es bleibt erscheint diese Kombination in Anbetracht der Gesamtumstände kaum presse. Nachfrage nach rheinisch- westfälischen Kohlenwerten.- Industrielle thatfächlich recht fraglich, ob nach der heutigen juristischen Auf- stichhaltig, schon deshalb nicht, weil die Ankaufsluft sich nicht Vereinigungsprojekte. Bom internationalen Eisenmarkt. fassung und der herrschenden Gerichtspraxis er dann, wenn die nur auf Aktien eines oder zweier Bergwerke richtet; wenn auch Die Hochsaison ist für die Börse wie für die Börsenblätter die Aktionäre gegen ihn die Haftpflichtklage auf Grund des§ 246 des die Nachfrage nach Hibernia"-Attien am schärfften hervortritt. Viel Zeit der juristischen Reflexionen. Wenn die Hochfinanz in Misdroy Handelsgeseßes anstrengen, der dem Aufsichtsrat zur Ueberwachung glaublicher ist, daß hinter den Ankäufen neue, von Banken oder und Heringsdorf  , Sylt   und Fanö oder, soweit sie Annäherung an aller Zweige der Geschäftsverwaltung verpflichtet, zur Schaden- rheinischen Großindustriellen ausgebrütete Fusionsprojekte stecken. die Crême des Feudaladels sucht, sich am Heiligendamm   von den ersatzleistung verurteilt wird. Wie einzelne wissen wollen, soll es sich sogar um nichts Geringeres Strapazen ihrer Kulturmission erholt, dann stellen sich bei den Zurück- Die Juſtitution des Aufsichtsrats ist längst zum Gefpött ge- handeln, als um die Vereinigung der Gewerkschaft, Deutscher Kaiser" bleibenden aus Mangel an rentablerer Beschäftigung allerlei stille worden. Gründlicher aber als durch die Vorgänge bei der Firma und der zu ihm gehörenden Beche Rheinpreußen", mit dem Schalter Betrachtungen über die Schlechtigkeit der Welt im allgemeinen und de Heffelle u. Cie. fann nicht nachgewiesen werden, daß die Aufsichts- Gruben- und Hüttenverein, der Bergwerksgesellschaft Hibernia" und der Attien, Bank- und Börsen- Gefeßgebung im besonderen ein. ratsposten nichts als bloße Sineturen sind, ohne irgend der Gelsenkirchener   Bergwerksgesellschaft zu einem Riesentrust oder Ein Anlaß zu solchen sommerlichen Reflexionen findet sich stets. welche nennenswerte Gegenleistungen. Auf die gründliche Reform mindestens zu einer sogenannten Interessengemeinschaft. Diesmal ist es der Fall de Hesselle, der schon seit beinahe zwei Wochen das des Systems in der Nichtung, daß einerseits das Aufsichtsrecht des Das Projekt erscheint einerseits als so gigantisch, andrerseits als Gesprächsthema der Börse bildet und in der Börsenpresse bereits eine Aufsichtsrats verstärkt, andrerseits aber seine Revisions- und vor so wenig in den wirtschaftlichen Bedürfnissen der genannten Gefell­ganze Litteratur schöner Erörterungen hervorgerufen hat über die allem seine Haftpflicht beträchtlich ausgedehnt wird, müßten deshalb schaften begründet, daß es vorläufig noch als bloßes Kombinations­Nüglichkeit der Einführung von Lagerbüchern und Vorratsregistern, auch die jest wieder in reicher Ueberfülle in der Börsenpresse auf- ergebnis der allzu geschäftigen Börsenphantasie gelten muß. Wahr­über die beste Methode der Vorratskontrolle, die Revisionspflicht des tauchenden Abhilfevorschläge hinzielen. Selbstverständlich können auch scheinlich thun es die faiseure doch etwas billiger; aber daß that Aufsichtsrats, die Zweckwidrigkeit des sogen. Offenheitsprincips", durch eine Verschärfung der Regreßpflicht derartige Fälschungen nicht sächlich in der hohen Bautfinanz wie unter den großen Industriellen die Notwendigkeit einer Abänderung des gegen die Verschleierung berhütet werden; sie sind von der modernen kapitalistischen   Wirtschafts  - des Rheinlandes allerlei neue Vereinigungspläne geschmiedet werden, des Vermögenstandes gerichteten§ 314 des Handelsgesetzbuches und weise unzertrennlich; aber so weit überhaupt eine Eindämmung mög- daran ist kaum zu zweifeln. sonst noch allerlei. lich ist, liegt sie in der angegebenen Richtung. Solche Maßnahmen Wie der Kohlenmarkt leidet auch der Eisenmarkt unter einer Und blamabel genug für die vielgerühmte Geschäftstüchtigkeit paffen jedoch weder den Aufsichtsräten, noch den Direktoren der fast allgemeinen Abflauung. Eine gewisse Abnahme des Absatzes und Gewissenhaftigkeit unsrer Capitains of industry wie Aktienunternehmungen, und da die Börsenpresse von ihnen abhängig macht sich ja in der Kohlen- wie in der Eisenindustrie stets während für unser ganzes Aufsichtsratswesen ist allerdings die ist, sucht sie die Abhilfe in der Verbesserung der Buchhaltung der heißen Sommermonate fühlbar, aber der Rückgang der Nach Affaire de Hesselle". Sie ist ein würdiges Gegenstück oder in einer andren Form der Inventuraufnahme. Eine töstliche frage erscheint in diesem Jahre besonders groß. Berhältnismäßig zu dem unsre moderne neupreußische Justizpflege treffend charakteri Naivität, fast noch größer als der Glaube, daß durch vermehrte An- am günstigsten ist die Lage des Halbzeugmarktes. Zwar hat auch fierenden Königsberger Hochverratsprozeß. Strittig ist nur, auf stellung von Dolmetschern derartige Tendenzprozesse, wie der die Ausfuhr von Halbzeug( Rohstahl) in den letzten Monaten be welcher Seite die Blamage größer ist. Seit ihrer Gründung im in Königsberg   sich abspielende, unmöglich gemacht werden könnten. trächtlich abgenommen, doch findet dieser Rückgang in dem etwas Jahre 1898 find die in den Gruben und Zurichtereien befindlichen Neben dem Fall Hesselle beschäftigte in der letzten Woche die stärkeren Verbrauch des Inlandes wenigstens teilweise einen Aus Häute der Lederfabrik de Hesselle u. Cie. in Aachen   weit über ihren Börse besonders die Kurssteigerung der rheinisch- westfälischen Kohlen- gleich. Ungünstiger sind die Absatzverhältnisse für Roheisen, und Wert beziffert, d. h. die Lagerbestände falsch aufgenommen und auf attien. Ursache dieser Steigerung sind die fortgesetzten Anfäufe noch mehr für die verschiedenen Walzeisenprodukte: Stabeisen, Grund dieser falschen Aufnahme gefälschte Bilanzen hergestellt und einer fleinen Gruppe, an deren Spize die Dresdner Bank zu stehen Bandeisen, Bleche, Röhren usw. Was die Noheisenprodukte fiktive Gewinne herausgerechnet worden, und der Aufsichtsrat hat scheint. Ihr haben sich im Vertrauen darauf, daß die Dresdnerin ihre anbetrifft, fo ist allerdings δας im ersten Halbjahr bergnügt die Tantiemen eingesteckt ohne auch nur eine guten Gründe zum Ankauf haben muß, wie immer in solchen Fällen eine des laufenden Jahres erzeugte Gesamtquantum etwas größer wie der schönen Abrechnungen nachzuprüfen, ohne auch nur einmal Anzahl Spekulanten als Mitläufer" angeschlossen. Welches Motiv im gleichen Zeitraum des Jahres 1903. doch entfällt diese Produktions­Stichproben vorzunehmen, wie weit die Inventur der Roh- die Gruppe zum Ankauf bestimmt, ist um so weniger erkennbar, als zunahme lediglich auf die Monate März bis Mai; seitdem findet material Vorräte stimmte. Auch das mächtige Anwachsen man nicht weiß, in welchem Auftrage diese Ankäufe erfolgen. Ver- wieder eine Abnahme statt. Am stärksten leidet unter der Abflauung des Wertes der Rohmaterial- Vorräte in den Bilanzen im Vergleich mutet wird nur, daß sie zum größten Teil von Großindustriellen der Nachfrage das Siegerland und der Lahnbezirk, weit weniger die zu dem Wert des vorrätigen fertigen Leders störte die ebenso pfiffigen ausgehen, die stark an der rheinisch- westfälischen Kohlen- und Eisen- Hochofenindustrie Rheinland- Westfalens, während die des Saarbezirks wie gewissenhaften ehrsamen Mitglieder des Aufsichtsrats nicht in industrie beteiligt find. Vornehmlich zeigt man auf Herrn August und Lothringens   sogar eine Zunahme aufweist. ihrem Tantiemen- Verdauungsprozeß. Vielleicht hielten sie in ihrer Thyssen. Die augenblickliche Lage der Kohlenindustrie bietet jeden- Eine Hauptursache der ungünstigen Marktlage ist der Rückgang ungetrübten Sachkenntnis das Wertverhältnis der Rohmaterialvorräte zu falls feinen Anlaß zu diesen Käufen. Sind auch einzelne der jüngst des Exports nach England, das wieder durch die andauernde Eisen­dem Lagerbestand an Fertigware in der letzten Bilanz find die in kapitalistischen Blättern erschienenen Situations schilderungen aus frise in den Bereinigten Staaten von Amerika   in Mitleidenschaft rohen Häute und Halbfabritate mit 1819 733 M., die Vorräte an dem Kohlenrevier verdächtig, aus den Streifen der Käufer inspiriert gezogen wird, deren Roheisenproduktion im Juni auf rund 1800000 fertigem Leber nur mit 281 430 m., also nur mit ungefähr ein zu sein und den schönen Zweck zu haben, einen Druck auf die Tonnen gefunken ist, gegen durchschnittlich 1 500 000 Tonnen in den Siebentel des Rohmaterialbestandes angesezt sogar für das durch die Ankäufe erhöhten Kurse auszuüben, so ist doch nicht Monaten März bis Mai. Und auch als dann zur Verdeckung des Schwindel zu leugnen, daß der Kohlenabsag, wie aus den Wagenstellungen systems, zur Auszahlung der auf Grund fingierter Ge- sich deutlich ergiebt, nachgelassen hat. Teilweise haben sich bereits winne festgesetten Dividenden immer größere Geldanleihen derartige Lagerbestände angesammelt, daß verschiedene Zechendirektionen nötig wurden und zur Deckung dieser Anleihen wieder mehr- zur Einlegung von Feierschichten geschritten sind. fach Vergrößerungen des Aftientapitals vorgenommen werden Welche Absichten stehen also hinter den Ankäufen? Von einigen Dr. Hans Stoll. Alkohol und Kaffee in ihrer Wirkung auf Herze mußten, so z. B. im Jahre 1899 um 350 000 und im Jahre 1903 um wird behauptet, daß es sich lediglich um das Bestreben einiger leiden und nervöse Störungen. Preis 50 Pf. Karlshorst   bei Berlin  , 1904. 500 000 m., regte fich in den findlichen Gemütern der Aufsichtsrats- rheinischen Großindustriellen handle, durch Erwerbung eines Teiles Berlag Hans Friedrich. mitglieder kein Zweifel, selbst dann nicht, als troß dieser ansehn- der Aktien von Konkurrenzunternehmungen Zugang in deren Ver- Motor- und Schiffbau. Nr. 1. Berlin   1904. Berlag Die Yacht", G. m. b. 5., " Die Yacht", illustrierte Zeitschrift für Yachtwesen, Wassersport, Reisen, lichen Kapitalserhöhungen( vor 1898 betrug das Aktienkapital nur waltung zu erlangen und dadurch einen Einfluß auf deren Geschäfts- Kommandantenstr. 14. 1 150 000 m.) sich die Schuldverpflichtungen der Gesellschaft in leitung zu gewinnen. Als Beispiel wird darauf hingewiesen, daß Leo N. Tolstoj. Befinnet Euch! Ein Wort zum russisch- japanischen raschem Tempo mehrten, so daß in der letzten Bilanz die Wertsumme Herr August Thyssen   vom" Deutschen Kaiser", nachdem er im Krieg. Jena   1904. Eugen Diederichs   Verlag.

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