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fplittern. Sie werden nach Westen, nach Osten, nach Süden| Er betrauert die Lage der Kirche in Frankreich   und wünscht, seine führer eines Reitinstituts und erhielt als solcher den Auftrag, efn flüchten. Möglicherweise erreicht ein Teil von ihnen wiederum die Landsleute möchten dem Beispiele der deutschen   Katholiken folgen Gespann Pferde nach Europa   zu bringen. Und so kam er nach schützenden Onjaliberge, den ersten Zufluchtsort der Hereros, in denen und wie diese einst Bismard ein Ranossa bereitet haben, die Berlin  , wo er am 28. Mai eintraf und unter falschem Namen sich ohnehin noch einige Banden finden dürften. Durch diese Ver- französische Kirche zum Siege führen. Professor Dr. Lenz- Regens sich bei einem Fräulein einmietete. Von hier aus bat er brieflich folgungen, die bei dem wasser- und weidearmen Gelände ihre be- burg dankt in französischer Sprache den Katholiken Frankreichs   und seinen Regimentskommandeur um Rat, was er nunmehr beginnen fannten Schwierigkeiten haben, wird der ganze kunstvolle Aufmarsch bringt ein mit brausendem Jubel aufgenommenes Hoch aus auf die sollte. Dieser übergab den Brief der Militärbehörde, die auf tele­3ukunft der katholischen Kirche in Frankreich  . graphische Requisition die Verhaftung des Rittmeisters v. Horn der Truppen über den Haufen geworfen und den nach Norden und Auch Desterreich hatte seine Grüße entboten, unter denen veranlaßte. Die Verhandlung, die den ganzen Montag in Anspruch Often geflohenen Hereros erst recht der Rückzug erleichtert. namentlich der des Wiener   Bürgermeisters, des famosen Dr. Lueger, nimmt, wird unter teilweisem Ausschluß der Deffentlichkeit besonderen Beifall entfesselte. geführt. Dann wurde die Parade vertagt. Wie uns ein Telegramm meldet, wurde v. Horn zu 6 Jahren Buchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Entfernung aus dem Heere verurteilt.

Zu alledem meldet ein englisches Telegramm noch die allgemeine Erhebung der Ovambos: Einer Reutermeldung zufolge find in Kimberley aus Upington( Betschuanaland) amtliche Nachrichten eingetroffen, wonach 30 000(?) wohlbewaffnete vamboleute sich den aufständischen Hereros angeschlossen haben. Der Damarahäuptling Jakob Maringo sei mit 60 Mann in der Nähe des Ba- Flusses, plündere Farmer und nehme ihnen die Waffen weg.

Ob die Meldung sich jetzt bereits bestätigt, bleibt abzu­warten. Aber daß die Ovambos, die allerdings statt der angeblichen 30 000 wohl nur 10 000 Bewaffnete ins Feld stellen können, schließlich auch zu den Waffen greifen werden, sobald der Kriegsschauplah weiter nach Nordwesten verlegt wird, ist mehr als wahrscheinlich. Die Verlustlisten

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find nunmehr zum großen Teil eingetroffen. Sie lauten:

Es fielen am Nordwestrand von Waterberg Lieutenant b. Bodenhausen aus Burgfemnis, Unteroffizier Franz Kayser ling aus Grondowken, Post Groß- Schweifpowen, Gefreiter Ostar Bein aus Bistorfine, Gefreiter Karl Liborius aus Rathenow  , Einjährig- Freiwilliger Bosse aus Peine  , Reiter Robert Kruppa aus Hadra, Reiter Franz Wollenberg aus Morainen, Reiter Ernst& a aser aus Bollensdorf  , Reiter Joseph Fitte aus Friede­ walde  

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Es wurden leicht verwundet am 6. August am Nordwestrand von Waterberg  : Gefreiter August Balz aus Werder  , Schuß durch linten Fußrücken; am 10. August bei Om uw eroumue: Reiter Karl Battige aus Wangerow bei Neustettin  , Schuß durch Arm; Reiter Karl Kremmer aus Krefeld  , Schuß durch beide Ober­

schenkel und Mittelfinger der linken Hand; ferner am 6. August bei Ofateitei: Reiter Willy Wirz aus Aachen  , Schuß durch linke Hand. Es wurde schwer verwundet am 11. Auguſt bei Waterberg  : Reiter Albert 3öllmer aus Schleusendorf, Kreis Bromberg.

weftrand Waterberg der Gefreite Franz Wipper aus Wormsdorf  ,

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Der Kolonialfriminalist. Wie das Kleine Journal" meldet, ist Polizeirat Bösel, der derzeitige stellvertretende Chef der Nixdorfer Polizei, dem Gouvernement in Windhuk   in Deutsch- Südwestafrika  zur Verwendung im höheren Verwaltungsdienst überiviesen worden; er verläßt bereits am 30. d. M. Europa.

Herrn Bösels Specialität war die Ueberwachung der in Deutsch  furchtbaren Fall Koschemann mit, dessen Leben im Zuchthaus ver­land nicht existierenden anarchistischen" Bewegung. Es wirkte in dem wüstet wird, obwohl er nach der Ueberzeugung unzähliger un­schuldig ist.

Bösel   soll auch den Sicherheitsdienst bei Auslandreisen des Kaisers organisiert haben. In seinen Händen lagen auch, so schreibt das Kleine Journal", das es aus seiner Mirbach- Beit wissen muß, die ziemlich komplizierten polizeitechnischen Arrangements der Wenn man jezt den striminalbeamten nach Südwestafrika schickt, so geschieht das wohl aus der Erwägung, daß wirkliche Anarchisten" Anarchisten im Polizeisinne mur in den deutschen  Solonien vorkommen und daß es hohe Zeit ist, diese geseglofen und blutdürftigen Beiniger und Näuber, die die Eingeborenen schinden und ausrauben, sorgsam zu überwachen.

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ebenso überflüssig wie in Afrika   nüglich ist.- Wir glauben, daß die ganze politische Polizei in Deutschland  

Eine frühere Einberufung des Reichstages hält die Deutsche Tageszeitung" nicht für ausgeschlossen; man hofft die meisten und wichtigsten Handelsverträge bereits im Oktober oder Anfang November vorlegen zu können.

Ein Rekrutenabrichter. Aus München   wird uns geschrieben: Vor dem Kriegsgericht der 1. Division hatte sich der Unteroffizier Karl Lauer der 9. Compagnie des Infanterie- Leib- Regiments wegen Mißhandlung Untergebener zu verantworten. Lauer, der gericht stand, hatte im Oktober v. J. Rekruten abzurichten. Den wegen Soldatenmißhandlung das dritte Mal vor dem Kriegs­Refruten Andreas Schußmann, ein schwach angelegter und geistig zurüdgebliebener Mensch, nahm sich der Herr Unteroffizier besonders aufs Korn, er drillte und zwickte ihn bei jeder Gelegenheit, stieß ihm bei Gewehrübungen die Mündung des Gewehrs wiederholt derart an die Brust, daß Schußmann aus Reih und Glied taumelte. Damit nicht genug, der Peiniger drohte dem Schußmann, daß er ihn so lange ererzieren lasse, bis er die Schwindsucht kriege und nach dem Friedhof fomme, er, der Herr Unteroffizier, werde dafür sorgen. daß er keine frohe Stunde mehr beim Militär habe. Sauhammel, Dreckkert, Bauernrammel, das waren die landläufigsten Titulaturen des gebildeten" Rekrutenschinders. Trotz alledem nahm das Kriegs­gericht einen minderschweren Fall an und verurteilte den Unteroffizier - zu 21 Tagen Mittelarrest!-

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Husland. Rußland.

Den Hentern   entgangen?

ssorfid af

Petersburg  , 21. August. Es verlautet, daß der Mörder des Die oberschlesischen Arbeiter über den Königsberger Prozeß. Ministers Pleh we vor vier Tagen gestorben ist. Die Person In einer polnischen Volksversammlung, die am Sonntag, den des Mörders ist als Sohn eines Kaufmanns Namens 21. August, von der Kattowitzer   Organisation der Polnischen   Sazan off aus ufa festgestellt(?).- Socialistischen Partei nach dem dortigen Gewerkschaftshause einberufen war, wurde nach einem Referat des Genossen Georg Haase eine nommen seien:

Von der Arbeit der Spitzel. Der Redaktion der Jstra" ist ein mittelt worden, aus welchem zu ersehen ist, wie die freiwilligen und Tutberidse, an einen Angestellten der Landespolizei Kandeloki über­die im polizeilichen Dienste stehenden russischen Spizel politische Prozesse fabrizieren. Der Brief lautet wörtlich:" Bruder Victor, wenn Du willst, daß Deine Angelegenheit einen günstigen Ver soll, so fahre gleich zum Bezirkshauptmann

Es werden vermißt seit 6. August von Patrouille am Nord- Resolution einstimmig angenommen, der nachstehende Sätze ent- Brief eines Dorflehrers in der Ansiedelung Surebo, Namens angeblich schwer verwundet; Reiter Paul Nie robisch aus Neudeck. des russischen Barats, die allem Menschlichkeitsgefühl Hohn spricht, " Der Königsberger Prozeß hat wiederum die gräßliche Barbarei Es fielen im Gefecht am Waterberg   am 11. Auguſt enthüllt. Der Königsberger Prozeß hat außerdem die Politik der Hauptmann Rudolf Gansfer aus Stuttgart  ( Stopfschuß). Lieute- preußischen Regierung, die der barbarischen Regierung des Baren nant Graf v. Arnim, Lieutenant Friedrich e ploto aus Dresden   Schergendienste leistet, in greller Weise beleuchtet. ( Schuß rechter Oberschenkel), Sergeant Anton in gt aus Arnsdorf  ( Schuß durch Kopf und Brust), Sergeant Adolf Leopold aus Kuppenheim  ( Brustschuß), Gefreiter Otto Seifert aus Reisicht in Preußen( Schuß in die Brust), Gefreiter Karl Bizenth aus Groden( Schuß in den Unterleib), Gefreiter Johannes er i st I aus Gundjingen( Kopfschuß), Reiter Wilhelm Häußler aus Buttstadt  ( Schuß in den Hals), Reiter Alfons Rohrbach, aus Wittelsheim  ( Schuß in den Unterleib), Reiter Karl Latuset aus Ellguth in Breußen( Kopfschuß), Reiter Franz Bentele aus Engelsbolzhofen Mit der größten Entschiedenheit protestieren wir gegen die ( Schuß in die Brust).

Schwer verwundet find: Oberlieutenant Alfred Streccius aus Mülhausen   i. Els.( Schuß in rechten Oberarm), Lieutenant Freiherr b. Walther aus Heidenheim  - Württemberg  ( Schuß linke Schulter), Unter­offizier Hermann Schatz aus Kumm( Schuß in die Brust), Gefreiter Emil Ronizer aus Alt- Rogniz( Schuß ins rechte Senie), Neiter Xaver Buchner aus Landshut  , Bayern  ( Schuß ins Bein), Reiter Johannes Winzer aus Branik( Schuß ins Bein), Reiter Michael Bonelio aus Bojagen( Schuß ins Bein), Reiter Mag Dreßler aus Berlin  ( Schuß ins Gesäß). Gefreiter Wilhelm ange aus Erdeborn  ( Schuß linker Mittelfinger), Reiter Adolf Radite aus Reez, Kreis Arnswalde  ( Schuß linkes Fußgelent), Reiter Richard Neste aus Loppow, Kreis Landsberg  ( Schuß linke Schulter, rechte Hand), Reiter Anton Babilas aus Radthein, Kreis Neustadt ( Streifschuß   Kopf und Schuß in die Brust).

Gendarmendienste, welche die preußische Regierung den russischen Sentern leistet, selbst vor der Auslieferung von Deserteuren und Revolutionären aus Rußland   nicht zurückscheuend.

Angesichts dessen erklären wir: Das russische Barat ist der lauf nehmen größte, gefährlichste und barbarischte Feind des ganzen polnischen und sage ihm, daß Du mit Deinen eignen Ohren gehört Volkes und jedes Gedankens der Freiheit, des Fortschritts und der hast, wie Stomiſchwili die Bauern zu überreden fuchte, ihre Demokratie. Das russische Zarat bedrückt das polnische Volk und Rädelsführer nicht auszuliefern, geschlossen für ihre Sache die Bevölkerung aller andern Nationalitäten, vor allem aber die zu stehen usw., und daß ich auch dasselbe gehört habe. Der Bezirks­Arbeiterklasse, im ganzen russischen Neich, alle Volksbestrebungen Hauptmann hat mich über Dich ausgefragt. Ich sagte ihm, daß Du in unmenschlicher Weise mit der Kugel, der Bajonette, der Knute, eifrig dienst, die Dörfer des Nachts durchwanderst, ordentlich nach dem Gefängnis und Sibirien   unterdrückend. spürst und ähnliches. Er war sehr erfreut und hat Dich viel ges lobt. Außerdem mußt Du dem Bezirkshauptmann anzeigen, daß, als der Dorfälteste die Bauern zum Gehorsam mahnte, Romischwili mitten in der Menge stand und sie aufhette, teine Nädelsführer auszuliefern, denn sonst würde man ja gleich den Verräter ent Den heldenhaften Revolutionären in ganz Rußland  , vor allem decken, der am Leben nicht bleiben werde. Du mußt auch ganz be­den unermüdlichen Kämpfern der Polnischen Socialistischen Partei, sonders die Bauern Baramidses im Auge behalten. Vergiß aber die um die Freiheit, Unabhängigkeit und den Wohlstand des Bolles nicht dem Bezirkshauptmann genau solche Aussagen zu machen, wie kämpfen, übersenden wir unsre glühendsten Sympathien. ich Dir geschrieben habe: sonst könntest Du die ganze Sache ver Schließlich brandmarken wir mit Verachtung die Hand- derben. Dein W. Tutberidse." Hinzuzufügen ist noch, daß auf lungsweise der polnischen Fraktion und damit auch des Abgeordneten Grund dieser Anzeige der Verwalter der Landesbank in der An­Korfanty gegenüber der russischen und der preußischen Regierung- fiedelung Surebo( im Kaukasus  ), David Romischwili, verhaftet wurde. eine Handlungsweise, die am grellsten durch das Schweigen der Die Mobilisation in Rostow  . Vor der bevorstehenden al polnischen Fraktion während der parlamentarischen Debatten über gemeinen Mobilisierung wurden in Rostow   am 17. Juli hundert die preußischen Dienste für Rußland   beleuchtet worden ist ein Marinereservisten eingezogen. Auf dem Bahnhofe hat das Murren Schweigen im Augenblid, als man sprechen mußte- wo Schweigen der Eingezogenen solche Dimensionen angenommen, daß der Militär­ein Verbrechen war. chef eingreifen mußte. Womit feid Ihr unzufrieden?" fragte er Die Versammelten gingen unter stürmischen Rufen: Nieder in väterlich mildem Tone die Reservisten, worauf lettere er­mit dem Zarat! Hoch die internationale Socialdemokratie!" aus-| widerten:

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Ein Erstklassiger.

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München  , 22. August.( Eig. Ber.)

Es wurden leicht verwundet: Major b. Mühlenfels ( Streifschuß hinterm Ohr), Sergeant Albert Kroecher aus Wozu schickt man uns zum Kriege? Wozu Kyritz  ( Weichteilschuß rechter Oberarm), Unteroffizier Bernhard einander. brauchen wir fremde Länder? Wir haben ja zu Hause Hoppe aus Tollemit, Kreis Elbing  ( Schuß in den Rücken), Unter­Land genug." Diese schlichten, aber äußerst unangenehmen Fragen offizier Nikolaus Sturm aus Büschfeld  ( Schuß rechtes Handgelent), veranlaßten den Militärchef, beruhigende Worte zu gebrauchen: Unteroffizier Heinrich Rosenzweig aus Niederlaufig( Bajonett­" Ihr werdet ja nicht nach dem Kriegsschauplage versendet; dorthin stich linkes Knie), Gefreiter Arthur Curt aus Leipzig  ( Hüftschuß), Heute Montagvormittag wurde dem Kriegsgerichte der ersten schickt man nur die Soldaten vom stehenden Heere, und ihr werdet Gefreiter Otto Busch aus Hamburg  ( Schuß durch Nacken), Division der 40 Jahre alte Rittmeister und Chef der Eskadron ihre Stelle in Sebastopol vertreten." Aber auch diese beruhigenden Gefreiter Heinrich Fehlings aus Altstaden( zwei Schüsse rechten der Jäger zu Pferde, Maximilian Freiherr von Horn, Erklärungen hatten keine Wirkung, denn es war den Reservisten Arm), Reiter Hermann Koschorret aus Rominten( Schuß durch einen Offizier aus der Untersuchungshaft vorgeführt, um sich flar, daß sie der Wahrheit nicht entsprechen. Da ging man schnell rechten Fuß), Gefreiter Hermann Kurpiuhn aus Astrawischten wegen eines militärischen Vergehens der Fahnenflucht nach§ 64 des zu den üblichen Mitteln über. Bald erschien der Stadthauptmann ( Schuß rechte Hand), Gefreiter Franz Heinrich aus Kroplainen Militärstrafgesetzbuches, Mißbrauch der Dienstgewalt, je zweier mit einem Hundert Kosaten, welche das Publikum vom Bahnhof ( Schuß rechte Hand), Reiter Dietrich Hashagen aus Bremen   Vergehen und Verbrechen des Betrugs und 11 Verbrechen der fortjagten und die unzufriedenen und murrenden Reservisten auf ( Schuß rechten äußeren Knöchel), Gefreiter Richard Stadt Privaturkundenfälschung zu verantworten. eigne Weise beruhigten".- haus aus Fürstenau( Schuß Oberschenkel), Reiter Richard Wie feiner Zeit im Vorwärts" mitgeteilt, wurde der edle Arendt aus Dessau  ( Schuß rechter Oberschenkel), Reiter Otto Rittmeister in Berlin  , wo er sich in der Paulstraße als ein reicher Amerika  . Schulz aus Spandau  ( Schuß Unterschenkel  ), Gefreiter Friz Kaufmann aus Afrika   unter den falschen Namen Paltin   einmietete, Die amerikanische   Socialdemokratie zur Negerfrage. Thimm aus Arwocken( Quetschung rechtes Auge), Reiter Georg verhaftet und an die Militärbehörde in München   abgeliefert Freiherr   v. Horn, der seit Jahren fahnenflüchtig ist und Angesichts der in der lezten Zeit sich häufenden Lynchverbrechen Ditewig aus Niedersaulheim( Brellschuß rechter Fuß), Reiter Wilhelm semper aus Hamm  ( Prellschuß rechter Oberschenkel), steckbrieflich verfolgt wurde, spielte in der Münchener   Gesellschaft an Angehörige der schwarzen Rasse dürfte es angebracht sein, die Reiter Robert Thamm aus Kittligtreben( Streifschuß am Halse). eine große Rolle. Er stand in dem Rufe eines tüchtigen Offiziers Stellungnahme der amerikanischen   Socialdemokratie zur Negerfrage Oberstlieutenant Müller mit Pferd gestürzt, Gehirn- und war ein hervorragendes Mitglied der Münchener   Sportwelt. nochmals zu kennzeichnen, und es sei deswegen in folgendem die auf erschütterung und Bruch des linken Schlüsselbeins. Namenangabe Er lebte auf großem Fuße und über seine Verhältnisse; durch seine dem letzten Kongreß angenommene Neger- Resolution in Erinnerung Gefallener und Verwundeter der Abteilungen Estorff und Heyde perversen Leidenschaften( es ist gegen ihn am Militärgericht auch ein gebracht. Dieselbe lautet: folgen.- fortgesettes Vergehen gegen§ 175 R.-St.-G.-B. anhängig), geriet er in die Hände von Erpressern und so ging es rasch mit ihm abwärts. In seinen Vermögensverhältnissen vollständig zerrüttet, kontrahierte er eine Masse Schulden, die er nicht mehr zu decken vermochte. Nun wurde er zum Verbrecher. Es wird ihm zur Last gelegt, daß er unter univahren Schilderungen seiner Vermögensverhältnisse und unter Vorzeigung des auf seine Frau lautenden Depotscheines über deren angelegtes Vermögen, sowie unter Verschweigung des Um­standes, daß er mit seiner Ehefrau in Gütertrennung lebt, dem Lieutenant des 2. Ulanen- Regiments May Bomhard 28 000 m. und dem pratt. Arzt Dr. Hofbrühl 40 000 m. herauslockte. Das mili tärische Vergehen des Mißbrauchs der Dienstgewalt wird Nach dem Domherrn und dem Grafen tam in dieser Arbeiter- darin erblickt, daß stehenden die in seiner Eskadron versammlung" noch immer kein Vertreter der Arbeiter zum Wort, Offiziere, Oberlieutenant v. Ailiani und Lieutenant v. Kuhlmann sondern der Weihbischof Dr. bon Dld, der viel von der zur Eingehung von Wechselverbindlichkeiten durch Hingabe ihrer christlichen Arbeit aber wenig vom Schutze dieser Arbeit gegen Namensunterschriften veranlaßte; außerdem ließ er sich von den die kapitalistische Ausbeutung sprach. Er apostrophierte schließlich beiden Lieutenants Blanto- Wechsel aushändigen und setzte dann die versammelten Arbeiter als wahre Vertreter der Religion und höhere Summen ein, als vereinbart war. Endlich hat Freiherr  Sittlichkeit und spendete ihnen alsdann den bischöflichen Segen. b. Horn in 11 Fällen Wechsel gefälscht und die Namen der Lieutenants

Die Centrumsparade. Die 51. Generalversammlung der Katho­liken Deutschlands   wurde am Sonntag in Regensburg   eröffnet. Am Nachmittag fand eine Demonstration tatholischer Arbeitervereine statt, die sich nach einem Umzug nach der Festhalle begaben, wo als dann eine Arbeiterversammlung" stattfand. Bum Vor­fizenden wurde der Domherr Dr. Schädler gewählt, der nach einer salbungsvollen Ansprache das Wort dem Vorsitzenden des Centralfomitees der Generalversammlung, dem Grafen Droste­Bischering, erteilt, der am Ende einer gemeinplätzlichen Rede die Aufhebung des§ 1 des Jesuitengesezes forderte.

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Alsdann kam immer noch kein Arbeiter oder Gewerkschafts- Deiglmaier, b. Kiliani, v. Kuhlmann und des Rittmeisters beamter zum Wort, sondern zunächst nochmals der Herr Dottor Nimbser sowie die Unterschrift des Gutsbesizers Kriß mißbraucht. Schädler und nach ihm abermals ein Geistlicher, Prof. Hilgen. Als dem Freiherrn   v. Horn der Boden in München   zu heiß wurde, rainer, der eine Stunde lang über die Stellung des fatholischen ließ er sich, angeblich zur Kräftigung seiner zerrütteten Nerven Arbeiters zur Socialdemokratie redete. Der Herr schloß mit der Urlaub geben, den er in Meran   zu verbringen vorgab. Dort ließ mehr als gewagten Prophezeiung, daß die Arbeiterfrage entweder er Weib und Kinder im Stiche und wurde flüchtig. Um die Spur mit Christus" oder gar nicht gelöst werden könne. seiner Flucht zu verwischen, schrieb er an seinen Regiments­

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Dann endlich vergönnte man auch einem wirklichen Arbeiter- fommandeur, daß er beabsichtige, sich das Leben zu nehmen. Nun vertreter gnädigst das Wort. Der Arbeiterfekretär Rangs- begannen seine rrfahrten; nahezu mittellos, wandte er sich nach baur aus München   begann seinen Bericht zu erstatten, hatte aber London  , wo er unter Verschweigung der hauptsächlichsten Umstände nach all den geistlichen Reden mit einer solchen Unruhe der ermüdeten von einem deutschen   Magnaten eine Unterstübung von 1000 Mt. Versammlung zu fämpfen, daß er mit seinen Ausführungen nicht erhielt; damit schiffte er sich nach Afrika   ein, wo er nach Dedung durchdrang. Der Saal leerte sich, der Berichterstatter sprach je länger der Reisekosten fast mittellos anfam. Seine Hoffnung, in der eng­je mehr bor leeren Bänken. So endete stimmungsvoll! die lischen Armee unterzukommen, erfüllte sich nicht. Hierauf wandte Arbeiterversammlung"! sich Freiherr v. Horn nach Südwestafrika in der Absicht, am Kampfe In der ersten Abendversammlung manifestierte sich gegen die Hereros teilzunehmen; auch hier erlebte er eine Ent­die schwarze Internationale. täuschung, er fonnte keine Aufnahme finden. Nun erlebte er die Im Namen des spanischen katholischen Breßvereins bringt größte Schmach, die einem Freiherrn widerfahren fonnte: er mußte Herr Angel Caro, ein junger spanischer Professor, Grüße Spaniens  , seinen Unterhalt durch seine Hände Arbeit erwerben und sein Leben ein französischer Priester Grüße der Katholiken Frankreichs  . I in den niedersten Stellungen fristen. Zuletzt wurde er Geschäfts­

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In Erwägung, daß die Neger der Vereinigten Staaten   infolge ihrer langen Sklaverei, von der sie erst seit furzem befreit sind, eine besondere Stellung innerhalb der arbeitenden Klassen und innerhalb der Gesellschaft im allgemeinen einnehmen;

in fernerer Erwägung, daß die kapitalistische Klasse diese besonderen Umstände aufrecht zu erhalten sucht, um die Vors eingenommenheit und den Rassenhaß zwischen den weißen und schwarzen Arbeitern zu befestigen und zu vergrößern und damit die socialen und ökonomischen Interessen beider Rassen als getrennte und einander entgegenstehende erscheinen zu lassen, wodurch sie die Arbeiter beider Nassen leichter und vollkommener ausbeuten tann;

in Erwägung schließlich, daß beide der alten politischen Parteien sowie die Erziehungs- und die kirchlichen Institutionen die Neger in ihrem gegenwärtigen hilflosen Kampfe gegen Un­freiheit und Gewalt verraten, um der Gunst der tapitalistischen Klaffe teilhaftig zu werden,

beschließen wir, die Socialdemokraten von Amerika  , vereinigt auf dem Nationalfongreß, dem Proletariat der schwarzen Rasse hierdurch unsre Sympathie auszusprechen und versichern ihm, es in seinem Kampfe gegen Ungefeglichkeit und Unterdrückung zu unterstützen.

Ferner erklärt der Kongreß, daß die Intereffen und die Kämpfe der Neger- Arbeiter identisch sind mit den Interessen und Kämpfen der Arbeiter aller Länder, ohne Unterschied der Rassen oder Farbe; daß die Ursachen, welche den Neger zu einem Opfer focialer und politischer Ungleichheit gemacht haben, eine Folge der langen Ausbeutung feiner Arbeitskraft sind; daß alle socialen und Rassen- Vorurteile früheren ökonomischen Ursachen entspringen, welche zum Unglüd der ganzen menschlichen Gesell­schaft noch heute fortbestehen, und daß der einzige Gegensaz, der in der That existiert, derjenige zwischen den Produzenten und den Besizern der Produktionsmittel also der zwischen Kapital und Arbeit ist.

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Der Kongreß beschließt denn, daß wir, die amerikanische socialistische Partei, die Neger einladen, mit uns an dem großen Stampfe für ökonomische Befreiung der Arbeit teilzunehmen, durch welche allen Menschen volle Gleichheit und Freiheit gesichert werden und allgemeine Brüderlichkeit die Welt beherrschen wird.