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und Dokumenten aus der Zeit. Heft 20 des Werkes, das uns vor- im Konzertsaal Kenntnis erhielt, weigerte sie sich, zu spielen und war- Die Milchcentrale bittet uns um Aufnahme folgender Mit­liegt, enthält die Fortsetzung des 11. Kapitels: Der Ausgangspunkt nach kurzer Beratung zu dem Entschluß gekommen, die bereits zu teilung: Zu der Meldung wegen der polizeilichen Haussuchungen der Reformation". Der Verfasser schildert darin u. a. das gemein- rechtgelegten Instrumente wieder einzupacken und nach Berlin   bei Berliner   Milchhändlern muß hinzugefügt werden, daß seit Bes schädliche Treiben des Ablaßhandels, daß in den sächsischen und zurückzukehren. Dem Wirt war inzwischen die Verzögerung im ginn des Milchkrieges bei etwa 120 Milchhändlern und Molkerei­brandenburgischen Landen durch den berüchtigt gewordenen Ablaß  - Beginn des Konzertes aufgefallen, und auf seine Frage nach der besitzern von Berlin   und Umgegend rund 700 Milchkannen der Händler Tegel   ausgeübt wurde. Er schildert aber auch die innige Ursache wurde ihm die Absicht der Kapelle mitgeteilt. Die Künstler Milchcentrale gefunden worden sind, die mit einem Geheimzeichen Gemeinschaft zwischen päpstlichen und fürstlichen Höfen, die im Namen waren von ihrem Vorhaben schließlich nur dadurch abzubringen, bereits in der Fabrik versehen wurden, so daß unser Ober­der christlichen Kirche gemeinsame Raubzüge auf die Taschen des daß der Wirt von der Bühne herab dem erschienenen Publikum in Kontrolleur in jedem Fall das rechtmäßige Eigentum der Milch­Wolfes unternahmen. Die Darstellungen des Verfassers werden in einer Ansprache auseinandersetzte, man habe hier keine Zigeuner- centrale sofort nachweisen konnte. Die Hilfe der Polizei mußte des­wirksamer Weise durch die Illustrationen unterstützt, von denen wir fapelle vor sich, wie er die Künstler in seinen Ankündigungen irrtüm halb vielfach in Anspruch genommen werden, weil die betreffenden in dem vorliegenden Heft finden: Ein berühmtes Flugblatt über lich bezeichnet habe, sondern diese seien Ungarn  . Nachdem den Milchhändler die Herausgabe der Kannen verweigerten. Eine größere den Ablaßkrämer Tegel  ", Eine Ansicht von Wittenberg   aus dem Künstlern auf diese Weise in ihrer nationalen Empfindung die ge- Anzahl von Milchhändlern Berlins   und in den Vororten wurde 16. Jahrhundert"," Martin Luther   als Augustinermönch", einen forderte Genugthuung geleistet worden, ging das angesagte Konzert wegen Diebstahls dieser Kannen der Milchcentrale mit Gefängnis Ablaßbrief  " und endlich eine allegorische Verherrlichung des Sieges von statten. bis zu vier Wochen oder mit Geldstrafen bis zu 100 m. bestraft. Huttens über Rom  . Abonnenten können jederzeit eintreten und die erschienenen Hefte mann Langfeder wollte gegen 6 Uhr vor dem Hause Potsdamer­Jedes Heft koſtet 20 Pf. und ist in jeder Buchhandlung zu haben. in der Potsdamerstraße. Der in der Rankestraße 7 wohnende Kauf- Anzeigen gegen Milchhändler wegen gestohlener Kannen, die der Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete sich gestern nachmittag Augenblicklich schieben wieder bei der Staatsanwaltschaft etwa 20 Centrale gehören. nachbeziehen. straße 27 den Fahrdamm überschreiten und befand sich etwa fünf Feuerbericht. Neben dem Großfeuer in dem Konfektionslager Die Eisenbahnbrücke, die von der Mühlenstraße über die Spree   Schritt vom Bürgersteig entfernt, als plöglich hinter einer Droschte von S. Rosenbaum in der Jerufalemerstr. 19/20 hatte die Wehr in nach der Köpnickerstraße hinüberführt, ist von 12 Uhr nachts bis hervorbiegend ein Radfahrer herangesaust tam. 2. wollte dem den letzten 24 Stunden noch einen zweiten größeren Brand in der 6 Uhr morgens für den öffentlichen Verkehr gesperrt, weil in diesen Radler ausweichen und rannte blindlings gegen die Seitenwand des Pantstraße und außerdem noch eine Reihe Kleinfeuer zu beseitigen. Stunden von der Schlesischen Bahn aus Stohlenzüge über die Brücke in demselben Augenblick vorbeifahrenden Straßenbahnwagens 2305 Gestern vormittag bald nach 9 Uhr tam im Hause Bankstr. 22 auf hinweg durch die Eisenbahn- und die Staligerstraße nach den Gas- der Linie 57, wurde zurückgeschleudert und stürzte neben dem Wagen noch nicht ermittelte Weise in einen dem Fabrikgebäude gegenüber anstalten der Gitschinerstraße befördert werden. Die Sperre wird zu Boden. Der Verunglückte wurde nach dem Elisabeth- Kranken- stehenden Schuppen, der zum Teil als Remise, zum Teil als Pferde­nun endlich in diesem Jahre aufgehoben werden, sobald erst der Hause gebracht, woselbst ein schwerer Schädelbruch sowie äußerliche stall dient, ein Feuer aus, das sich mit ungewöhnlicher Schnelligkeit Anschluß des Kohlengeleises an die Gütergeleise der Görliger Bahn Berlegungen festgestellt wurden. ausbreitete. Als der 16. Löschzug eintraf, stand schon der größte ausgeführt ist und die Kohlengeleisestrecke von der Skalizzerstraße bis Teil des Schuppens in Flammen. Das eine Pferd, das bei Aus­Das rätselhafte Verschwinden des Einjährig- Freiwilligen Wilhelm bruch des Brandes sich in der Stallung befand, konnte vor Eintreffen zur Schlesischen Bahn überflüssig wird. Auf dem Gelände der Görliger Bahn sind die erforderlichen Arbeiten bereits beendet, es muß jezt Weber, über welches bereits berichtet wurde, beschäftigt fortgesezt der Wehr von dem Kutscher und von Hausbewohnern nur mit nur noch in der Stalizerstraße der Geleiseanschluß bewirkt werden. Die Kriminalpolizei, da mit der Möglichkeit zu rechnen ist, daß der knapper Not und nur mit der größten Anstrengung herausgeholt Die Aufhebung der Brückensperre wird den Bewohnern des Ostens Verschwundene einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein kann, um werden, da es sich wie rasend geberdete. Die Wehr ging fofort und des Südostens eine große Erleichterung bringen. Zahlreiche so mehr, als trotz der weitgehendsten Nachforschungen auch nicht das energisch vor und beseitigte die Gefahr innerhalb einer halben Arbeiter des Stralauer Viertels und der äußeren Luisenstadt, die geringste Lebenszeichen von dem feit fünf Monaten vermißten Stunde. Der Schuppen ist indes zu feinem größten Teile aus­des Morgens auf ihrem Wege zur Arbeit die Brücke in der einen Soldaten zu erlangen war. Weber, der am 1. Oktober v. J. bei gebrannt. In der Pallasstr. 17 hatten im dritten Stock des oder in der andern Richtung benutzen möchten, waren bisher zu der 12. Compagnie des 2. Garde- Regiments zu Fuß als Einjähriger Seitenflügels in einer Wohnung Möbel, Decken und Kleidungsstücke weiten Umwegen über die Schillingsbrücke oder über die Oberbaum- eingereiht worden war, hatte sich dienstlich stets gut geführt. Er Feuer gefangen, während in der Alexanderstr. 62 allerlei Gerümpel brücke genötigt. Schillingsbrücke und Oberbaumbrücke sind 11/2 Stilo- hatte ein möbliertes Zimmer im Hause Schumannstraße 9 inne, brannte. Ein zweiter Wohnungsbrand mußte abends in der Elbinger­meter von einander entfernt, und die Eisenbahnbrücke liegt genau in lebte sehr zurückgezogen und hielt nur Verkehr mit einem straße 71 beseitigt werden. Alle übrigen Alarmierungen waren Regimentskameraden, der in demselben Hause wohnt. Am auf blinden Lärm" zurückzuführen. 30. April d. J. bezahlte Weber die fällige Miete sowie Amerikanische   Hochstapler. Ein Schwindlerpärcheen wird von der die von der Wirtin gemachten Auslagen und entfernte sich Kriminalpolizei gesucht. Es handelt sich um betagte Leute, den dann aus der Wohnung mit der Erklärung, daß er einen Ausflug Teil mit sauber hergerichteten Richtigkeiten ergößen, macht man sich Luisen- Theater. Während unsre ersten Theater ihr Publikum zum 71 Jahre alten Chemiker Emil de Souvageon und seine 61 Jahre nach dem Spreewald machen wolle. alte Frau Marie geborene Bornhold. Das Pärchen trat als Dr. Mann spurlos verschwunden. Seit dieser Zeit ist der junge in der Reichenbergerstraße an ein Werk heran, vor dessen Aufführung Es konnte bisher nicht einmal fest­Edmund und Frau Martha de Lonvage auf. Der Mann erzählte, gestellt werden, ob Weber den Weg nach dem Spreewald angetreten sonst jeder Bühnenleiter mächtigen Respekt hat. Shakespeares daß er amerikanischer Staatsbüger sei und in Amerika   große Be- hat. Bei seinem Fortgange aus der Wohnung trug der Vermiste" Julius Cäsar  " ist nämlich gestern als erste Vorstellung der fizungen habe. Aus diesen habe er meist Einkünfte, die ihm regel- Civilkleidung. Von seinem Eigentum hat er nichts mitgenommen. Bühne bis ins einzelne vollendet dargestellt wird, darf niemand vers neuen Saison gegeben worden. Daß ein solches Drama an dieser mäßig durch das hiesige amerikanische Konsulat zugingen. Die Eine Flucht Webers erscheint schon um so unwahrscheinlicher, als Schwindler mieteten immer nur auf ganz kurze Zeit unter der Vor- er keine Schulden gehabt, nur wenige Geldmittel bei sich führte, langen; aber hohe Anerkennung verdienen der Fleiß und der Eifer, spiegelung, daß sie bald eine Reise antreten wollten. Dadurch ver- und auch sonst nicht die geringste Veranlassung zur mit dem alle Mitwirkenden ihrer Aufgabe zu genügen suchten. So anlaßten sie die Wirte, von ihrer polizeilichen Anmeldung Abstand vorlag. Abgesehen von seiner Taschenuhr führte W. auch keinerlei fam denn im ganzen eine Vorstellung zu ſtande, die sich wohl sehen zu nehmen. Sobald sie sich aber nach dieser Richtung sicher fühlten, Wertsachen bei sich. Auf die Ermittelung des Vermißten ist, wie lassen konnte und dem Luisen- Theater zur Ehre gereicht. Herr verschoben sie die Abreise von einem Tage zum andern, um endlich, bereits mitgeteilt wurde, eine Belohnung von 300 M. ausgesetzt. Ottomeyer als Cäfar, Herr Böhm als Brutus, der Darmstädter  wenn die Rechnung für Wohnung und Verpflegung hoch genug auf- Mitteilungen nimmt jede Polizeibehörde sowie der Vater des Hoffchauspieler Herr Slonker als Antonius, Fräulein Bendendorf als fuchen. Ebenfalls unter Vorspiegelung ihrer amerikanischen Reich entgegen.de gelaufen war, spurlos zu verschwinden und ein neues Opfer zu Verschwundenen, Herr Weber, München- Gladbach, Friedrichstraße 23, Portia, um nur wenige der vortrefflichen Darsteller zu nennen, sie alle thaten ihr Bestes und eröffneten so im tüchtigen Ensemble tümer schwindelten sie Geschäftsleuten bares Geld und Brillant­ihrem Bublifum das Verständnis für eines der schwierigsten Dramen schmucksachen ab. Ende vorigen Monats wurde das Pärchen noch in des großen Briten  . Berlin   gesehen, und es hält sich ohne Zweifel auch jetzt noch hier in irgend einem Privatquartier auf. Souvageon ist ein sehr zier­liches, fleines, fast vertrocknetes Männchen, kaum 1,55 Meter groß und hat nur noch einen Kranz von weißem Haar und einen weißen Schnurrbart. Seine Frau hat eine eine große, gerade Geſtalt und weißgraues Haar( Tituskopf). Sie ist etwa 1,60 Meter groß. Witteilungen nehmen die Revierpolizei und die Kriminalpolizei im Bimmer Nr. 330 des Polizeipräsidiums entgegen.

der Mitte dieser Strecke.

Ein Unternehmer im Betriebe tödlich verunglückt. Ein Betriebs­unfall mit schrecklichen Folgen ereignete sich Freitagmittag 12 Uhr

Flucht

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Das gestohlene Pferd. As der Fuhrherr H. gestern auf einem Straßenbahnwagen die Hasenheide durchfuhr, bemerkte er vor dem Dem Berliner   Zoologischen Garten hat Herr Regierungs­Wagen eines Produktenhändlers ein Pferd, welches ihm vor etwa apotheker Willems aus Bangkok   in Siam unter einer großen An­sechs Wochen gestohlen worden war. Der Fuhrherr stieg sofort ab zahl andrer Tiere eine Fischeule zum Geschenk gemacht. Dieser und erfuhr mun von dem gegenwärtigen Besizer des Tieres, daß er hier noch nie gezeigte Vogel erinnert an Größe und Färbung an das Roß zum Preise von 300 M. das Pferd ist 500 M. wert von einem Handelsmann H. gekauft habe, der gelegentlich mit Federohren, ist aber von allen andren Gulen durch die hohen, uns unfren Uhu, hat auch dieselbe leuchtende Augenfarbe und die hohen Pferden handle. Die Angaben des Produktenhändlers eriviesen sich befiederten Beine unterschieden. Dadurch bekommt das Tier etwas als richtig. Der Geschädigte stellte fest, daß der Handelsmann auch für den Laien sofort Auffallendes, und die paarige Behen zuletzt in Briß eine Schlafstelle inne hatte und öfter Stallungen stellung tritt äußerst deutlich hervor. Wie bei den echten Adlern mietet, in denen er ab und zu Pferde einſtellt. Wie die nunmehr auch die Fischräuber allein unbefiederte Fänge haben, so auch hier: benachrichtigte Kriminalpolizei   ermittelte, ist der Pferdehändler ein Die Setupa, wie ihr eingeborener und wissenschaftlicher Name wechselt und auch jest wieder eine neue Wohnung genommen hat, aber auch andres Wild nicht. ohne bei seiner bisherigen Wirtin die neue Adresse anzugeben. Die galerie hinter den Raubvögeln eingereiht. Polizei forscht nun eifrig nach dem gegenwärtigen Aufenthaltsort des geschäftstüchtigen Handelsmanns, der die Pferdediebstähle an- julio scheinend gewerbsmäßig betreibt.

in der Metallwaren Fabrik von Kollof u. Bantje in der Alten benachrichtigte Kriminalpolizei   ermittelte, ein Logis recht häufig lautet, macht hauptsächlich Jagd auf Fische und Krabben, verschmäht

meldet.

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Der feltene Siamese ist der Gulen­

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Jakobstr. 24, deren alleiniger Inhaber Herr Wilhelm Bantje war. Der Galvaniseur Wester wollte einen Ballon Salpetersäure an dem Hänge- Apparat befestigen, doch glitt das schwere Gefäß ihm aus den Händen und zerbrach. Die giftigen Dämpfe erfüllten sofort den Raum und wurden besonders gefährlich dadurch, daß sie überall das Aus den Nachbarorten. umherliegende Metall zerfraßen. Der Inhaber der Fabrik beteiligte Die gesicherte Existenz. Durch einen Sturz vom Dache hat sich Schöneberg  . Unfre Parteigenossen machen wir darauf auf­sich selber eifrig an der Beseitigung der Gefahr, indem er gemein- der 45 Jahre alte Klempner Karl Roland aus der Franseckistr. 44 merksam, daß die neuen Wählerlisten noch heute, sam mit den Arbeitern Sand auf die Säure warf. Die Hoffnung das Leben genommen. Roland fiel vor Jahren auf einem Neu- Sonntag, bon 11 bis 1 Uhr im Bureau des Statistischen des Herrn Bantje, ohne Hilfe der Feuerwehr dem Unheil wehren bau aus dem ersten Stock herab, litt seitdem am Kopf und hatte Amtes, Bahnstr. 1/2, zur Einsicht ausliegen. Reklamationen müssen zu können, erfüllte sich allerdings nach außerordentlichen An- nur wenig Arbeit. Da auch seine Unfallrente nur gering war, so alfo bis spätestens den 30. August beim Magistrat eingereicht strengungen, doch mußte der Unternehmer seinen Opfernuut mit dem ging es ihm und seiner Familie schlecht. Gestern mittag besuchte er sein. Es find 20 354 Wähler eingetragen, die zusammen beinahe Leben bezahlen. Er hatte so viel von den giftigen Dämpfen ein- auf dem Bau Stettinerstr. 56 einen Freund, der ihn zum Mittag- drei Millionen Mark Steuern zahlen; im Durchschnitt entfallen auf geatmet, daß er bereits am Nachmittag um 5 Uhr unter gräßlichen Dache. Als dann der Meister seines Freundes auf das Dach tam, Höchstbesteuerte hat in diesem Jahre 47 434,15 M. Steuern zu essen mitnehmen wollte. Bis dahin schlief er eine Zeitlang auf dem jeden Wähler 145,12 m. gegen 136,13 M. im Vorjahre. Dualen starb. Auch mehrere der Arbeiter sind erkrankt, doch soll stand er auf und stürzte sich, wohl in einem Anfalle feines Kopf- entrichten, oder um 5907,50 m. mehr als im vorigen Jahre. für sie zum Glüd teine Lebensgefahr vorliegen. Herr Bantje war leidens, auf den gepflasterten Hof hinab, wo er mit gebrochenem Die erste Wählerabteilung mit 611 Wählern bringt 45 Jahre alt und hatte als Junggeselle eine Chambregarnie- Wohnung Schädel tot liegen blieb. 1 169 979 m. Steuern, die zweite Abteilung mit 3233 Wählern im Hause Alte Jakobstraße 17 inne. In seiner Fabrik, in der vor­1 188 320 M. Steuern und die dritte Abteilung mit 16 510 Wählern nehmlich Schirmgriffe hergestellt wurden, waren 20 Arbeiter be- frischer That ergriffen. In dem Café waren schon mehreren Gästen der ersten Abteilung fommen mithin kaum 31 Wähler, in der zweiten Ein Paletotdieb wurde am Freitagabend im Café Kerkau auf 614,828 M.( wohlgemerkt direkte Steuern!) auf. Auf einen Vertreter schäftigt. Ueberzieher und wertvolle Spazierstöcke weggekommen, Am Freitage Abteilung schon gegen 162 Wähler und auf einen Vertreter der am Ein Mord und Selbstmord werden aus der Lehrterstraße ge- abend wurde der 20 Jahre alte ledige Agent Rigewoller ertappt, niedrigsten veranlagten Steuerpflichtigen gar 826. Gegenüber den In dem Hause Nr. 55 wurden gestern vormittag der als er mit einem fremden Kleidungsstück verschwinden wollte. Jetzt letzteren hat der Angehörige der ersten Abteilung eine 28mal und Pförtner Stünice und seine Ehefrau in ihrer Wohnung tot auf- erinnerte man sich, daß dieser Mann jedesmal dort gesessen hatte, derjenige der zweiten Abteilung ein fünfmal größeres Wahlrecht. gefunden. Die Leute lebten in schlechten Vermögensverhältnissen, wo ein Gast später feinen Ueberzieher oder Stock vergeblich wieder Die Vorzüglichkeit und Gerechtigkeit" eines Wahlsystems mit nachdem sie früher bessere Tage gesehen hatten. Als sie sich gestern ſuchte. Es wird daher wohl richtig vermutet, daß er auch die früheren solchen Vorzügen wird hierdurch fraß illustriert. Durchschnittlich vormittag nicht sehen ließen, öffnete man ihre Wohnung und machte Diebstähle verübt hat, zumal da man noch mehrere Pfandscheine über entrichtet der Wähler der ersten Abteilung 1914 M., der zweiten eine schreckliche Entdeckung. Künicke hatte seiner Frau mit einem bersetzte Ueberzieher bei ihm fand. 362 M. und der dritten Abteilung 37 M. an Steuern. Daß die Beile den Schädel eingeschlagen und ihr dann noch mit einem höheren Einkommen eigentlich immer noch zu wenig belastet sind im scharfen Messer den Hals abgeschnitten. Nachdem sie an Verblutung fam am Sonnabendmittag in der Jerufalemerstraße 19/20, gegen Millionenbauern, dürfte einleuchtend sein.- Die Durchschnitts­Großfeuer in einem Konfektionshause. Ein beträchtlicher Brand Verhältnis zu den Proletariereinkommen, besonders im Orte der gestorben war, hatte er sich in der Küche erhängt und ebenfalls den über der Kronenstraße, unmittelbar über dem ehemaligen Café beträge sind gegen das Vorjahr erheblich gestiegen, sie machten aus Tod gefunden. Die Leichen blieben zur Feststellung des That Central, aus noch nicht ermittelter Ursache zum Ausbruch. Als die 1806,05 beztv. 344,77 bezw. 35,48 M. Die Zahl der Wähler hat bestandes und zur Aufnahme des Befundes durch die Kriminal- Feuerwehr um 3 Uhr an der Brandstelle erschien, stand das erste sich um 1690 vermehrt. Von den über 1 Millionen Mark be­polizei und eine Gerichtskommission einstweilen noch in der Wohnung. Stockwert, das von der Konfektionsfirma S. Rosenthal benutzt wird, tragenden Staatssteuern entfallen in diesem Jahre auf die Ein­Die Veranlassung zu der Blutthat iſt in zerrütteten Vermögens- schon in großer Ausdehnung in hellen Flammen. Das Feuer soll kommensteuer 1 335 000 m. und auf die Ergänzungssteuer 165 858 M. verhältnissen zu suchen. während der Mittagspause im Büglerraum entstanden sein, angeb- Die Kommunalsteuern betragen 1 453 262 M., hiervon entfallen auf Der Pförtner Wilhelm Künicke war 49, seine Frau Elise geborene lich durch eine Gaserplosion. Gegen diese Angabe spricht, daß die die Personalsteuern 973 583 M. und auf die Realsteuern 479 679 m. bon 7 bis 27 Jahren, die Ehepaar hatte vier Kinder im Alter Gasleitung im Keller bei Ankunft der Feuerwehr schon ab Die Staatssteuern find seit dem vorigen Jahre um rund 210 500 M. Bilmeyer 48 Jahre alt. Das gesperrt war. Der Brandherd lag in den Räumen, die besaß, früher das Fischergut Gabow bei Freienwalde i. M., das er unmittelbar an den Konzertgarten der Reichshallen grenzen. Un- und die Kommunalsteuern um rund 203 000 m. gestiegen. von seinen Eltern geerbt hatte. Vor zehn Jahren parzellierte und Polizeimißgriff in Potsdam  . Ein peinlicher Vorfall ereignete berkaufte er es. Da er glaubte, hierbei übervorteilt zu sein, so geheurer Qualm wälzte sich von dort über den Garten nach dem Spittelmarkt zu. Die Flammen hatten sich von dem Büglerraum fich auf dem Jahrmarkt zu Potsdam   und rief unter den Besuchern führte er einen fostspieligen Prozeß, den er erst im ver mit großer Schnelligkeit den Lager- und Badkräumen, die sich huf große Aufregung hervor. Die Gattin eines in Potsdam   ansässigen gangenen Jahre endgültig verfor. Unterdessen war er mit feiner Familie nach Berlin   gekommen. Hier hatte er zunächst eifenförmig anschließen, mitgeteilt und schoffen aus den Thüren und Buchhalters hatte auf dem Jahrmarkte verschiedene Einläufe gemacht eine Molkerei in der Görligerstraße und dann in der Prinzen- Fenſtern nach dem Hofe und dem hinteren Aufgang, der dadurch und war im Begriff nach Hause zu gehen, als sie plötzlich von dem unpassierbar wurde. Zum Glück war niemand mehr in den Räumen. Kriminalbeamten G. angehalten wurde. allee ein Fuhrgeschäft. Dieses mußte er im vergangenen Jahre Die Feuerwehr unter Leitung des Brandmeisters Rohnstock war in Dame, daß sie an einem bestimmten Stand Waren gekauft, aber aufgeben, nachdem ihn der Anwalt seines Prozeßgegners Justizrat wenigen Minuten mit den vier Zügen der fünften Compagnie an das Bezahlen vergessen habe, und wollte die Siftierung der angeb­Ottmann in Freienwalde   sechs Pferde und vier Arbeitswagen ab- enigen der Brandstelle versammelt und ging gleich mit zehn Schlauchleitungen, lichen Diebin belirten. Die Frau wies die gegen sie erhobene gepfändet hatte. Künide übernahm darauf am 1. Oktober v. J. die die zum Zeil von drei Dampfspritzen gespeist wurden, fräftig Anschuldigung entrüstet zurück und begab sich mit dem Beamten nach Bförtnerstelle im Hause des Rentners Müller in der Lehrterstr. 55. Innerhalb einer halben Stunde hatte die Feuerwehr dem Stand, woselbst sie ihre Einkäufe besorgt und, wie der Ver­Er war seitdem stets verdrießlich und lebensüberdrüssig. Vorgestern soviel Terrain gewonnen, daß der Branddirektor Giersberg die in- fäufer erklärte, regulär bezahlt hatte. Der Schuhmann entschuldigte abend hatten die Kinder, als sie ausgingen, ihre Eltern um 8 Uhr zwischen von andren Compagnien eingetroffenen Züge wieder ab- fich damit, daß auf seine entsprechende Anfrage der Verkäufer ihm zuletzt gesehen. Bei ihrer Rüdfehr waren sie verschwunden. Gestern rücken ließ. Im zweiten Stock brannten schon die Fenstertrenze, borhin erklärt habe, daß die Waren nicht bezahlt feien. Die schwer morgen nahmen sie die Hilfe der Revierpolizei in Anspruch, die gleich alle Fensterscheiben waren geplagt und die Räume mit undurch- Beleidigte beabsichtigt, die Angelegenheit gerichtlich zu verfolgen. vermutete, daß sie sich in der Wohnung des verreisten Hauswirts dringlichem Qualm gefüllt. Dies hielt aber die braven Feuer- Spandau  . Der Magistrat hat mit seinen Operationen, welche eingeschlossen hätten, weil sie den Schlüssel dazu besaßen. Diese männer nicht ab, in diese über dem Brandherd liegenden eine Besserung der städtischen Finanzen bezwecken sollten, wenig Vermutung bestätigte sich. Die Frau lag blutüberströmt auf dem Räume einzubringen und sie zu schützen. Diese und das Glück. Bekanntlich hatten seiner Zeit die städtischen Körperschaften Flur der Wohnung, der Mann hing in der Küche als Leiche an einem Erdgeschoß haben 11r durch Waffer gelitten, dagegen auf Vorschlag des Magiftrats befchloffen, einen großen Teil der Haken. Die Toten wurden gestern nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr sind die Näume im ersten Stod im Quergebäude und den Stadtforft sowie ferner die mitten der Stadt gelegenen ehemaligen nach dem Schauhause gebracht. beiden Seitenflügeln zum größten Teil ausgebrannt. Der Schaden Predigergärten zu versilbern", wie der magistratsoffigiöse Aus­Stolz lieb ich den Ungarn  . Ein pikantes Vorspiel hatte ein ist bedeutend, aber durch Versicherung gedeckt. Verbrannt find anger brud lautet. Die ca. 3000 Morgen große Stadtforst wurde dem Konzert, das gestern die ungarische Kapelle von Vörös Miska im den Immobilien Mäntel, Jadetts, Stoffe, Badmaterial u. a. Der Stadtverordneten und Grundstücsspekulanten Kleinfeld an die Hand Saal des Neuen Stadttheaters in Spandau   gab. Der Wirt hatte die Brand muß übrigens, bevor er der Feuerwehr gemeldet worden ist, gegeben", und zwar zu einem derart niedrigen Preise, daß unsre Künstler auf den Plakaten, in den Annoncen und auf dem Programm schon eine Weile in den Räumen gewütet habent, denn es erscheint Barteigenoffen fich mit einer energischen Beschwerde an den als Zigeuner bezeichnet, und Vörös Mista selbst den berühmten ausgeschlossen, daß ein Brand in wenigen Minuten eine solche Aus- Regierungspräsidenten wandten. Seitdem ist es merkwürdig still Bigeuner" genannt. Als hiervon die Stapelle bei ihrer Ankunft dehnung erlangen fann geworden in den Kreisen der bürgerlichen Stadtväter, man

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alle bei den Eltern wohnten. Künice

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Der Beamte erklärte der