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87.000 M.

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Die kürzlich vertagte Verhandlung gegen den Arbeiter Winzler und Genossen wegen der auf dem Bahnhofe Alexanderplatz   be­gangenen Ausschreitungen wird nunmehr am 1. Oktober vor der achten Strafkammer des Landgerichts I   stattfinden. Die Verteidiger, Justiz rat Wronker und Dr. Werthauer, haben einen umfangreichen Ent­

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von der Gemeindevertretung geforderten 10 000 M. zur Verbreiterung Er hatte von dem Angeklagten einen Messerstich erhalten und mußte das Proletariat selbst sehr leiden würde. Aber es sei ebenfalls der Eisenbahnbrücke in der Gürtelstraße aus eignen Mitteln an die die Wunde alsbald von einem Arzte verbinden lassen. Nun eilte richtig, wenn der Beschluß meine, es könnten Umstände eintreten, Gemeindekasse bezahlt, und damit ist der Stein des Anstoßes be- man dem Mefferstecher nach und konnte ihn auch noch festnehmen wo man gezwungen wäre, wenigstens den sogenannten politischen feitigt. Die Gemeinde erhält nun auch etiva 20 000 m., die Herrn lassen, als er gerade ein andres Lokal betreten wollte. Im Massenstreit als Waffe zu benutzen. In Italien   sehe man schon die Köhne in seiner Glanzzeit als privilegiertem Grundbesitzer als Pflaster- gestrigen Termin behauptete er, daß er auf dem Flur von Herrn Nubanwendung. Auch Genosse Friedeberg sehe im Generalstreif kosten gestundet worden sind. Interessant ist die Mitteilung, daß B. angegriffen worden sei und, um sich zu wehren, eine Hand mehr ein Mittel zu politischen Zwecken: zur Zurückweisung politischer diese Summe von der Hypothekengläubigerin schon einmal an Söhne voll Spickaale aus dem Korbe gerissen und versucht habe, diese Entrechtung und polizeilicher Knechtung, sowie zur Eroberung der bezahlt sein soll und nun zum zweitenmal zur Auszahlung gebracht dem Zeugen um die Ohren zu schlagen. Dabei müsse er wohl politischen Macht. Wenn Redner nun auch meine, daß unter Um­wird. Der Bodenwucher muß doch profitabel sein.- Abgelehnt unbewußt das bei den Aalen   liegende Messer gefaßt und ohne seinen ständen vom politischen Massenstreit werde Gebrauch gemacht wurde der Antrag der Orts- Krankenkasse, ihr einen näher Wilen   den Zeugen verwundet haben. Dieser thörichten Ausrede werden müssen, so könne er doch nicht einsehen, daß es nötig sei, schon bezeichneten Bauplatz zur Errichtung eines Geschäfts- widersprach schon die Thatsache, daß der Stich mit aller Gewalt ge- lange vorher und ständig dafür Propaganda zu machen. Eine Hauses im Wege der Erbbaupacht zu überlassen. Während führt sein muß, denn das Messer ist in schräger Richtung durch Rock Propaganda dafür wäre unnötig, so lange nicht ein bestimmter die Schulfommission, deren Zustimmung erforderlich wäre, und Hemdärmel gegangen und dann zwischen der neunten und Notwendigkeitsfall greifbar vor uns läge. Friedeberg trete auch technische Bedenken geltend machen ließ, vertrat ein Sprecher der zehnten Rippe drei Centimeter tief in den Körper gedrungen. Glück gegen den Parlamentarismus auf. Wolle man nun auch zugeben, Grundbesitzer mit brutaler Offenheit die Ansicht, daß die Gemeinde licherweise konnte der Arzt nur eine Weichteilverlegung feststellen. daß von einzelnen Genossen hier und dort der Parlamentarismus sich hüten solle, sich auf diese schiefe Ebene  " zu begeben, denn dann Der Messerstich hätte aber leicht gefährlich werden können. Der überschätzt werde, so stehe doch aber fest, daß die Arbeiterschaft den würden sich auch bald andre Leute mit gleichem Anfinnen finden. Staatsantvalt beantragte für diese Roheit fünf Monate Gefängnis, Parlamentarismus nicht entbehren könne. Wir wollten doch Die Kasse würde schon in einem Privathause unterkommen. Obwohl der Gerichtshof ging aber über diesen Antrag weit hinaus und er- auf gefeßlichem Wege weiter kommen und alle Mittel zur Aufklärung Herr Plonz für Vertagung eintrat, war sich die Mehrheit einig in fannte auf ein Jahr Gefängnis unter Anrechnung von einem des Volkes benußen. Jedenfalls habe der parlamentarische Kampf der Ansicht: Das machen wir nicht!" Monat auf die Untersuchungshaft. für sich, daß er die Arbeiter aufrüttele und sie erziehe, an allen Fragen des öffentlichen Lebens teil zu nehmen. Große Erfolge dieser Den ersten automobilen Löschzug in Groß- Berlin wird Schöne­Art jeien schon jetzt erzielt, die Teilnahme an den parlamentarischen berg erhalten, nachdem die von den städtischen Körperschaften ein­Kämpfen habe schon eine Arbeiterschaft erzogen, die fähig sei, die gesezte gemischte Deputation die bereits in Köln  , Hannover   und Vorgänge auf politischem Gebiet zu verfolgen und ihre Konse­Offenbach bestehenden automobilen Feuerlöscheinrichtungen, die sich quenzen daraus zu ziehen. Man sollte also nicht so abfällig ur­dort vorzüglich bewährt haben, eingehend besichtigt hat. Der für teilen. Auf der andern Seite brauche man indessen auch nicht den die neue Feuerwehr in der Speherer Straße im Berliner   Ortsteil lastungsbeweis aufgeboten. Parlamentarismus in den Himmel heben, denn es gebe noch eine Reihe bestimmte automobile Löschzug besteht aus drei Fahrzeugen, einer Ein seltsames Bild von Eheglück bot eine Verhandlung, die andrer Mittel. Vorausseßung der Durchführung eines Massen­Kohlensäuresprize, einer Dampfsprize und einem Mannschaftswagen, gestern das Schöffengericht am Landgericht I   beschäftigte. Auf der streiks im Sinne seiner Ausführungen sei auch nach Meinung des der gleichzeitig zur Aufnahme der mechanischen Leiter und der Anklagebant saß die junge, schmucke und sehr appetitliche Frau B., Redners, daß leistungsfähige, gut disciplinierte, gewerkschaftliche Rettungsgeräte dient. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf neben ihr ihr Ehemann, ein einfacher, aber, wie es scheint, etwas und politische Organisationen vorhanden seien. Nichts andres sei jähzorniger Mann. Sie war beschuldigt, ihren Mann mit dem nötig, als sie zu schaffen, wenn man damit rechne, einmal jenes Eine Hilfsschule für schwachbegabte Kinder wird zu Michaelis in Verbrechen des Totschlags bedroht zu haben, während ihm die Kampfmittel brauchen zu müssen. Das Band der Solidarität müsse Nixdorf, im Schulhause Bergstr. 15, errichtet. Es handelt sich dabei Körperverlegung seiner Ehefrau und deren Bruder zur Last fiel. Der weiter ausgedehnt und fester geschlungen, das Proletariat zur nicht um körperlich oder geistig zurückgebliebene, schwachsinnige oder Angeklagte ist seines Zeichens Schmied und glaubte in einen Glückstopf Solidarität in allen Lebenslagen erzogen werden. Einer besonderen körperlich sieche Kinder, sondern lediglich um Schüler und Schüle- gegriffen zu haben, als seine Frau mit Unterstützung einer Brauerei- Propaganda für den Generalstreik bedürfe man nicht. Ein Allheil­direktion in dem Stadtteil Moabit   eine Restauration aufmachte. Sie war mittel sei er auf keinen Fall, und selbst im Notfalle seiner An­rinnen, deren Fähigkeiten nicht ausreichen, um sie bei gewöhnlichem mit allen Vorzügen behaftet, die s. 3t. der Lindenwirtin den Ruf als wendung werde und müsse die Arbeiterschaft noch andre Mittel Lehrgange das Ziel der Volksschule erreichen zu lassen, die daher" liebliche Augenweide" verschafft haben und es war kein Wunder, haben. Ausführlich behandelte Redner auch die Frage der Mai­eines besonderen Unterrichts bedürfen. Insgesamt kommen etiva baß die feiche Spenderin der Bacchus- und Gambrinustropfen große feier, indem er näher auf die Entstehungsgeschichte der Stellung der Anziehungskraft auf die braven Becher ausübte, die dem Generalkommission und Centralvorstände einging. Er betonte, daß Spruche huldigen:" Wein und Weiber sind auf Erden jedes der Standpunkt der Generalfommission nicht einer gewissen Aengst­Weisen Hochgenuß, denn sie lassen selig werden, ohne lichkeit entspringe, wie man es hinzustellen beliebt habe. Man habe daß man sterben muß!" In dieses feuchtfröhliche Milieu nur einem unhaltbaren Zustande ein Ende machen wollen. Ein solcher paßte der liebe Ehemann nicht so recht hinein, um so weniger, sei es, wenn jeder, der die Arbeit nicht ruhen lasse, sich darauf ,, Beiträge zum Lehrermangel". Unter dieser Ueberschrift erschien als er eifersüchtige Regungen und die jedenfalls ganz berufen könne, er brauche es nicht nach den maßgebenden Beschlüssen, am 6. Juni d. J. in der Welt am Montag" ein Artikel, der dem begründete Ueberzeugung hatte, daß die junge Frau im denn es wäre bei ihm mit einer wirtschaftlichen Schädigung ver­Redakteur dieses Blattes, May Ludwig, eine Anklage wegen Be- Eifer des Geschäfts mit einzelnen ihrer Stammgäste nicht bunden. Entweder oder? Das sei die Frage gewesen. Mit halben leidigung durch die Presse zugezogen hat, welche gestern vor der nur Freundlichkeiten, sondern mitunter auch Küsse austauschte. Beschlüssen könnten die Gewerkschaften nichts anfangen. Bei der dritten Strafkammer des Landgerichts I   zur Verhandlung gelangte. Der Mann wurde daher als störendes Element empfunden und seiner Gewerkschaftsbewegung heiße es: nichts oder alles! Gerade die Ges Nach einigen allgemeinen Bemerkungen darüber, daß die Behandlung Würde als Hausherr vollständig entkleidet, als er nach längerem werkschaften, deren Mitglieder einigermaßen auf die Feier durch Arbeitsruhe sähen, hätten ewige Placereien nach der Maifeier. der Böglinge in den Seminarien manches zu wünschen übrig Aufenthalt im Krankenhause als Rekonvalescent wieder heimkehrte. Die Mitglieder, denen die Feier ihre Stelle gekostet habe, verlangten laffe, knüpfte der Verfasser des Artikels an einen Vorfall au, Er sollte num völlig das fünfte Rad am Wagen spielen, wurde aus den Ausschluß der Nichtfeiernden. Ja, man könne doch aber nicht der sich kürzlich auf dem Seminar in Köpenick   zugetragen den Restaurationsräumen in die Privatwohnung verwiesen und kam , aben sollte. Der Zögling Schulze hatte angeblich ein ver- sich höchst überflüssig vor. Da ihm diese Roйe nicht paßte, tam etiva 20 Proz. der Mitglieder ausschließen. Dazu komme, daß eine botenes Lokal besucht. Darüber sei der Seminardirektor es mehrfach zu heftigen Scenen im Lokale, und bei einer Maifeier, bei der nur ein geringer Teil der gewerkschaftlich organi­sierten Arbeiter die Arbeit ruhen lasse, gar keinen Eindruck auf die in eine solche Erregung geraten, daß er den angehenden solchen vergaß er sich so weit, mit einem Stocke auf seine Gegner mache. Nun, der Beschluß der deutschen   Partei sei vom Lehrer geohrfeigt habe. Der Mißhandelte sollte sodann ein Straf- Frau einzuschlagen. Diese empfand die fernere Anwesenheit Internationalen Kongreß übernommen worden. Es bleibe bei der protokoll unterschreiben. Er habe sich geweigert mit der Begründung, ihres Gemahls als Gefährdung und Störung ihres daß er sich deswegen erst mit seinen Eltern verständigen möchte. Geschäfts, sie erbat die Hilfe des Brauereidirektors und es gelang Halbheit, daß nicht die Arbeit ruhen zu lassen brauche am 1. Mai, wer einer wirtschaftlichen Schädigung ausgesetzt wäre. Da müsse Darauf fei Schulze sofort entlassen worden. Sein Vater habe gegen ihr, den höchst unbequemen Ehemann an die Luft zu setzen. Dieser benn von unserm Parteitag verlangt werden, daß er den Begriff den Direktor, Schulrat Dr. Rensch zu Köpenick  , Strafantrag wegen fann auf Rache und übte diese in nicht alltäglicher Weise aus: genau definiere, damit die Gewerkschaften eine bessere Handhabe Beleidigung gestellt, der Staatsanwalt habe es aber abgelehnt, Eines Morgens engagierte er sich zwei Dienstleute und drang durch hätten. Neu sei nur in der Amsterdamer Resolution, daß jetzt alle gegen ihn vorzugehen, denn selbst wenn Dr. Rensch den Zögling die Restaurationsräume in das Schlafzimmer ſeiner Frau, in Arbeiterorganisationen für möglichste Arbeitsruhe einzu­wegen dessen durchaus unpassenden Verhaltens durch einen leichten welchem diese noch der Ruhe pflegte. Die beiden Begleiter poftierten treten hätten. Die Zimmerer, die immer zahlreich am 1. Mai ge Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht gestraft habe, sich, gewissermaßen als Ehrenwache, an der Thür, der Angeklagte so könne zucht angesehen werden." ls berechtigte Ausübung der Schul- stürmte aber nach dem Bett ſeiner Frau und schlug mit einem feiert haben, hätten jetzt das Recht, zu verlangen, daß auch in andren Diese ergriff in höchster Aufregung einen Arbeitsruhe eingetreten werde. Gewerkschaften und in Parteiorganisationen nachdrücklicher für Das Provinzial- Schulkollegium stellte Stock auf sie ein. Zum Schluß seines mit Beifall dagegen Strafantrag gegen den Redakteur. Diesem Antrage Revolver   und drohte ihrem Ehemann, sofort loszuschießen, wenn er aufgenommenen Referats teilte Kube mit, daß in einer Konferenz wurde stattgegeben. Im gestrigen Termin trat der Angeklagte den sich nicht augenblicklich packte. Diese Drohung hatte die tragikomische mit dem Vorstand des holländischen Zimmererverbandes gegenseitige Betveis der Wahrheit an. Schulrat Dr. Rensch bestritt entschieden, Wirkung, daß die beiden Thürhüter schreckensbleich Reißaus nahmen. Unterstützung zur Vereitelung von Streifbrecherzufuhr vereinbart daß er dem Zögling Schulze einen Schlag versetzt habe. Alls auf die Hülferufe der Frau deren Bruder ihr beiſprang, wurde worden sei.

130 Kinder in Betracht.

Gerichts- Zeitung.

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Er habe den jungen Mann ernstlich ermahnt und ihm hierbei in auch er vom Angeklagten noch gewürgt und gezerrt. Die Eheleute Kosowsky als erster Diskussionsredner spricht seine Achtung väterlicher Weise unters inn gefaßt. Zwei Seminar- standen nun gestern nebeneinander in dem Anklageraum: sie schmuck vor Dr. Friedeberg als altem Parteigenossen und Menschen aus, lehrer, sowie drei Zöglinge, welche bei dem Vorfalle zugegen ge- und elegant, er als einfacher Mann aus dem Volke. Was sie sich bekämpft aber seine Auffassung vom Generalstreit als eines Allheil­wesen waren, vertraten ebenfalls die Auffassung, daß die geschilderte an diesem neutralen Orte fagten, waren gerade keine Liebensmittels. Dagegen würde Redner, wenn das Wahlrecht entzogen Berührung des Kinnes feineswegs als eine Ohrfeige oder ein Schlag würdigkeiten. Der Gerichtshof war mit dem Rechtsanwalt Dr. Löwen- werden sollte, sofort eintreten für die Benutzung des Generalstreiks angesehen werden könne. Dagegen blieb der Zeuge Schulze, der stein der Ansicht, daß man es einer Frau, deren Morgenruhe in als Mittel zur Abwehr. Mit dem Maifeier- Beschluß von Amsterdam  es doch eigentlich am besten wissen mußte, mit aller Bestimmtheit dieser bedenklichen aggressiven Form gestört wird, nicht verdenken ist er vollkommen einverstanden. Bergmann mißt den Inter­dabei, daß er das Gefühl gehabt habe, daß er geschlagen worden sei. könne, wenn sie in ihrer Angst und Notwehr zum Revolver greift. nationalen Kongressen feine allzu große Bedeutung bei. Sabikti Der Staatsanwalt hielt den Beweis der Wahrheit für miß- Frau B. wurde daher freigesprochen. Den Ehemann wollte der kann Friedeberg nicht verdammen. Es werde Friedeberg von

Iungen. Der Artikel schließe mit der hämischen Frage: Ist der Staatsanwalt wegen der ihm nachgewiesenen Körperverletzungen ins Autoritäten und andren manches unterschoben, was er gar nicht Herr Minister wirklich damit einverstanden, daß die Prügelpädagogik Gefängnis schicken. Der Gerichtshof ließ ihn aber mit einer Geld- wolle. Redner sei nicht sein Anhänger, aber das müsse er doch auch in die Seminare ihren Einzug hält?" Die ganze ſtrafe von 40 M. davon kommen. Schilderung des Vorfalles sei geeignet, die Persönlichkeit des Schulrats nicht nur in den Augen der Lehrerschaft, sondern all­gemein im Publikum herabzusetzen. Es solle dem Angeklagten zu gebilligt werden, daß er sich im guten Glauben befunden habe und seine Handlungsweise keine ehrenrührige sei. Aus diesen Gründen beantrage er, von der Verhängung einer Freiheitsstrafe Abstand zu nehmen, ihn aber mit Rücksicht auf seine mehrfachen Vorstrafen wegen Be­leidigung mit einer Geldstrafe von 1500 m. zu belegen.

Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Löwenstein, erklärte, daß er den Beweis der Wahrheit für gelungen ansehen müsse. Es sei zweifellos, daß der Zögling Schulze einen wenn auch nur leichten Schlag erhalten habe und die Staatsanwaltschaft habe das ja selbst in dem Ablehnungsschreiben an den Vater des Geschlagenen zu gegeben. Seiner Ansicht nach verdiene der Angeklagte, der sich natürlich im besten Glauben befunden habe, eher ein Lob als einen Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu einer Geld­strafe von 150 Mart.

Tadel.

Verfammlungen.

Erster Wahlkreis. Der socialdemokratische Wahlverein hielt am Dienstag in Dräsels Festsälen seine Versammlung ab. Reichstags­Abgeordneter Kunert sprach über: Die Verrufserklärung der Landarbeiter und des Gesindes im preußischen Landtage". Die Versammelten spendeten den Ausführungen lebhaften Beifall.

Nach kurzer Diskussion teilte der Vorsitzende Genosse Weiler mit, daß am 15. Oktober in den Gesamträumen der Arminhallen das Herbstfest des Kreises veranstaltet würde. Genosse Oppel gab noch bekannt, daß am Sonntag, den 9. Oktober, eine Urania- Bor­stellung sei: Im Bannkreis der Jungfrau." Nach der Auf­forderung zur Agitation für den Wahlverein schloß der Vorsitzende die Versammlung.

anerkennen, daß Dr. Friedeberg etwas mehr revolutionären Geist in die Bewegung hineinzubringen sich bemühe. Ueber die Maifeier, wie sie heute sei, spricht sich Redner sehr abfällig aus. Das sei feine Demonstration, welche den Arbeitgebern zeige, was wir wollten. Energischer müsse für allgemeinere Arbeitsruhe eingetreten werden. Der internationale Beschluß gefalle ihm gar nicht. Von den großen Gewerkschaften( Metallarbeitern, Buchdruckern usw.) sei das Ein­treten für Arbeitsruhe zu fordern.

Im Schlußwort präcisierte Stube seine Stellung zur Maifeier dahin: Wenn die Feier durch Arbeitsruhe für nötig gehalten werde, dann sei energisch Feuer dahinter zu machen; läßt sich aber die Arbeitsruhe nicht machtvoll durchführen, dann unterlasse man sie besser ganz.

Als Kandidaten für die bevorstehenden Gewerbegerichtswahlen wurden Fr. Mucha und P. Reimann nominiert. Von einer Berücksichtigung der Lokalorganisierten sehe man ab.

Eine stark besuchte Versammlung des Centralverbandes der Stuffateure tagte am Montag bei Franke. Auf der Tagesordnung standen ausschließlich gewerkschaftliche Angelegenheiten und zwar als Die Zahlstelle Berlin   des Centralverbandes der Zimmerer hielt erster Punkt" Stellungnahme zur Fensterfrage". Es wurde hierbei Ein gefährlicher Patron. Eine mehr als aufdringliche Methode, am 21. September eine gut besuchte außerordentliche Mitglieder- Ber- betont, daß nicht nur die Töpfer und Stuffateure ein feine Ware an den Mann zu bringen, hat der Straßenhändler sammlung im großen Saal von Buggenhagen ab. Stube berichtete Interesse an verglasten Fenstern haben, sondern auch Edmund Sander befolgt, der gestern wegen gefährlicher Körper- über den Internationalen Kongreß zu Amsterdam  . Er gab vorerst alle andern in Betracht kommenden Berufe, und wurde schließlich verletzung vor der zehnten Strafkammer des Landgerichts I   zur ein Bild von der Zusammensetzung des Kongresses und dem Ver- die Ortsverwaltung beauftragt, eine Zusammenkunft der Baugruppen Verantwortung gezogen wurde. Sander zieht des Abends mit einem handlungsmodus. Nach seiner Meinung werde die Abstimmungsart anzuregen, um ein einheitliches Vorgehen in der Fensterfrage zu er­Korb mit Spickaalen durch die Schanklokale und versucht, dort Ge- nach Nationen mit je zwei Stimmen nicht für alle Zeiten beibehalten möglichen. schäfte zu machen. So fam er eines Abends in eine Restauration werden können. Bei Abstimmungen in allen praktischen Fragen sei Hierauf gab der Gewerkschafts- Delegierte Radtke feinen in der Kottbuserstraße, in welcher sich der Cigarrenhändler Otto es von großer Bedeutung, daß zurückgebliebene Länder nicht den Bericht und legte zum Schluß beim Hinweis auf die demnächst statt­mit zwei Bekannten befand. Er bot Herrn Otto den Korb mit gleichen entscheidenden Einfluß hätten wie Länder mit entwickelter findenden Gewerbegerichtswahlen die Gründe klar, welche die Aalen   dar und als dieser, sich halb umwendend unter großer Arbeiterbewegung. Was die Verhandlungen betrifft, greift Gewerkschaftskommission veranlaßten, ein Zusammengehen mit den Kopfschütteln in den Storb blickte, erklärte er ihm beleidigt: Ekeln Redner, indem er im übrigen auf die Zeitungsberichte verweist, nur lokalen Organisationen, vertreten durch das Geivertschaftskartell, Sie sich man nich! Et sind jute Dinger!" Herr D. wies ihn mit die Fragen der Socialpolitit, des Generalstreiks und abzulehnen. Nach lebhaften Erörterungen hierüber wurde folgende der Bemerkung zurück, daß er so spät solche Sachen nicht esse und der Waifeier heraus. Mit der Resolution über die Versicherungs- Resolution angenommen: Die heutige Versammlung der Filiale er denke, es sei genug, wenn er ihn einmal abgewiesen habe. Der gesetzgebung ist er nicht ganz zufrieden, weil sie bei Behandlung der Berlin   des Centralverbandes der Stuffateure unterſtüßt vollständig Händler war aber um eine Antwort nicht verlegen und erwiderte softenfrage nur für die Alters-, Invaliden-, Witwen- und Waiſen- die reinliche Scheidung, welche bei der Gewerbegerichtswahl zwischen mit mitleidigem Lächeln:" Sie haben hier jar nischt zu denken! versicherung die Aufbringung der Kosten durch progressive direkte den lokalistischen Vereinen und den Centralverbänden zum Ausdruck Andre Leute eisen so was noch um 3 Uhr morgens!" Ihm wurde Steuern verlangt. Er könne nicht einsehen, weshalb nicht dasselbe fommt. Die Stuffateure können diese reinliche Scheidung umsomehr be­nun bedeutet, daß er die Belästigungen unterlassen solle, er achtete für die Unfall, Kranken- und Arbeitslosenversicherung verlangt grüßen, weil gerade sie erfahren haben, welche Gewerkschaftszersplitterung aber nicht darauf, sondern hielt seinen Korb nochmals werden solle. Anknüpfend hieran befürwortet Redner die Einführung unter der Maske der Gleichberechtigung getricben wird. Die heutige

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hin und als Herr D. diesen zurückschlug, wurde wurde der An- der Arbeitslosenunterstüßung im Zimmererverband. Man könne Versammlung erwartet daher von jedem Kollegen, daß er bei der geklagte brutal und rief ihm zu: Na, na, man ruhig, Männeken! nicht darauf warten, bis der Staat der auch in dieser Beziehung ihm am Sonntag den 16. Oktober stattfindenden Wahl nur die Liste der Sie scheinen mir ja ein janz frecher Dachs zu sein! Wenn sicherlich zukommenden Fürsorgepflicht genüge. Wichtig sei, daß der Kandidaten unterstützt, welche seitens der Gewerkschaftskommission Sie das noch mal thun, dann könnten Sie Unannehmlichkeiten Referent zum Arbeiterschuß, Gen. Molkenbuhr, zugegeben habe, daß nominiert sind." Im weiteren wurde noch beschlossen, einen 1. Anteil haben!" Das war nun doch zu viel. Der Angeklagte wurde ernst- die Gewerkschaften im stande seien, durch Erkämpfung von Lohn- von 500 M. am Gewerkschaftshause zu erwerben und kamen dann lichst aufgefordert, das Lokal zu verlassen; er that dies auch, aber erhöhungen die von den Arbeitern für Versicherungszwecke gemachten nur noch interne Gewerkschaftsangelegenheiten zur Erledigung, welche nur langsam und unter fortgefegten lauten Schimpfreden. Herr Aufwendungen wieder einzubringen. Nun der Generalstreit. Wenn Nun der Generalstreit. Wenn Otto ging ihm infolgedessen nach, um nach einem Schutzmann zu diese Frage seit einiger Zeit in Deutschland   lebhaft diskutiert werde, die Versammlung bis 12 1hr ausdehnten.

sehen. Kaum aber stand er auf dem Flur dem Angeklagten gegen- dann geschehe das nicht aus Sympathie für den Generalstreit an sich, Die Sektion I des Centralverbandes deutscher Brauerei- Arbeiter über, da fühlte er etwas wie einen Schlag gegen die rechte Seite sondern im Hinblick auf die überall hindurchfickernden Absichten zur hielt am 18. Sept. eine Monatsversammlung ab. Wiederum hatte und der Angeklagte ging unter Droh- und Schimpfworten zum Beseitigung des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts. die Versammlung die traurige Pflicht, das Andenken eines ver­Hause hinaus. Als Herr Duo wieder in das Lokal zurück weifellos fragten sich viele Parteigenossen: Was thun wir dann? storbenen Mitgliedes, und zwar das des an den Folgen eines Un­tehrte, hörten seine Freunde etwas zu Boden fallen, und Welche Bedeutung könnte dann der Generalstreit haben? Seiner falles verstorbenen Kollegen Kaiser   zu ehren. Dann hielt Genosse man man danach sah, entdeckte Fußboden die Ansicht nach gehe nun mit Recht der Internationale Kongreß in der Buchholz einen mit Begeisterung vorgetragenen, vielen Beifall abgebrochene Klinge eines Küchenmessers und es stellte sich Resolution über den Generalstreik davon aus, daß unter dem erntenden Bortrag über:" Die socialistische Gesellschaft". Die Dis­Fraus daß Herrn Otto aus der rechten Brustseite Blut Hervorquoll. Generalstreit, wenn er im vollsten Maße durchgeführt werden solle, kussion hierüber führte zu einer fleinen Generalstreit- Debatte, in der

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