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1d Reichsangelegenheit. Der Reichskanzler aber, um die plötzliche Aktion zu ordnen, richtet ein ebenfalls persönliche s Handschreiben an den Vizepräsidenten des Landtages von Lippe, das dieser dann in einem seinen Jnteressen dienenden Augen­blick aus der Tasche zieht und der Deffentlichkeit übermittelt. Staats- und Regierungsakte wandeln sich in persön liche Telegramme und Handschreiben.

Der Antelegraphierte.

Es ist menschlich interessant zu vernehmen, was denn nun der Graf Regent Leopold, der nach dem Telegramm lediglich Graf, nicht Regent sein sollte, über den Fall denkt. Ein Mitarbeiter der Morgenpost" hatte eine Unterredung mit dem Graf- Regenten, aus der einiges erwähnenswert ist.

Zunächst wird durch seine Aeußerungen der Versuch der Telegramm verteidigung widerlegt, als sei das Telegramm, auch im Ton, eine unvermeidliche Antwort auf das Telegramm gewesen, das der Graf­Regent bei nebernahme der Regentschaft an den Kaiser schickte. Man erfährt jest, daß dies Telegramm nur die in solchen Fällen stets übliche Meldung vom Ableben des Graf- Negenten Ernst und der Uebernahme der Regentschaft enthielt. Das war eine rein persönliche Mitteilung von Fürst zu Fürst und bedurfte als solche ohne Zweifel nicht einer Gegenzeichnung des verantwortlichen Ministers. Einen ganz anderen Sinn hat natürlich die telegraphische Antwort des Kaisers.

Husland.ugnis

Schwere Aufchuldigungen.

Konservative und Freikonservative oft genug erklärt haben, dieser hat nun der Angriff nur in der Ermordung des Polizisten Fieke be Erwartung nicht entspricht, wurde in der Erklärung nicht standen? Etwas ausführlichere Meldungen könnte anerkamit, und somit sprach sich diese Erklärung in ihrem fach- Leutwein schon erstatten, resp. die Regierung in Berlin   ber­lichen Inhalt zuungunsten der Fraktion aus. Die Gegner des langen! Schulantrages mußten in ihr ein wesentliches Entgegenkommen gegen ihre Auffassung erblicken, darum namien wir die Berliner  Resolution einen Friedensschluß und mahnten damals, von mun an die Auseinandersetzungen über die Schulfrage in der Partei einzustellen.... Die große Bedeutung der Bochumer  Tagung liegt darin, daß die dort anwesenden Mitglieder der Die öffentliche Meinung ist in diesem Augenblicke überaus erregt Landtagsfraktion  , vor allem der Unterzeichner des Schulantrages, infolge einer schweren Anschuldigung, welche, wenn sie nicht als der Abgeordnete D. Hackenberg, anstatt die neue, bedenkliche falsch erwiesen werden kann, in Europa   einen weit stärkeren Wider­Ausdeutung der Berliner   Erklärung abzulehnen, ausdrücklich ihre hall haben wird, als alle Angriffe der englischen Blätter gegen den Zustimmung und Billigung dieser Ausdeutung bekundet haben, Kongostaat.

daß sie also bewiesen haben, daß die Fraktion in offenkundigem

Auch die Magdeburgische Zeitung" wendet sich jetzt gegen das Schulkompromiß. Gleichwohl werden die nationalliberalen Landtags- Diplomaten im Wettlauf mit dem Zentrum dem edelen Ziele der weiteren Schul­verkirchlichung entgegenstreben.

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Das Unter=

Brüssel, 10. Oktober.  ( Eig. Ber.)

Gegensatz zu dem Beschluß des Zentralvorstandes der national- Es handelt sich um Anklagen eines Militärarztes, des italieni­liberaten Partei auf dem Schulantrag des 13. Mai beharren will. schen Hauptmannes Baccari, des offiziellen Abgesandten der So besteht denn auch nach Bochum   der Zwiespalt der Ansichten italienischen Regierung, welcher nach dem Kongo   gegangen war, um innerhalb der Partei fort, ja, tvir fürchten, daß die Ausführungen zu prüfen, ob eine italienische Kolonisation im Kongo möglich ist. Hackenbergs ihn noch vertieft haben. Baccari dachte von vornherein sehr günstig über die Verhältnisse im Kongo, und die Kongobehörden, auf deren Ersuchen seine Unter­suchung angestellt wurde, taten alles mögliche, um seine günstigen Auffassungen zu bekräftigen. Aber gründliche Studien der Ver­hältnisse änderten die Ueberzeugungen des Hauptmannes, und er ließ seine neugewonnenen Anschauumgen in zahlreichen Berichten Auf die Frage, wie der Graf- Regent die Worte des Kaisers Die Frankfurter Zeitung  " schnellt, nach Kalmückenart, auf be- hervortreten, die er an seine Regierung richtete. Er behauptet nun empfunden habe, erwidert er: schleunigter Flucht noch ein paar Pfeile gegen uns ab, die aber nicht nicht, daß diese Korrespondenz unterschlagen worden sei; aber er Als das bekannte erste Kaiser- Telegramm den Graf- Regenten einmal eine beinerne Spitze haben. Sie behauptet, der manier weist es zurück, diese von anderer Seite aufgestellte Behauptung als Ernst ereilte, habe ein dem Grafen Ernst Nahestehender geraten, schäbigster Revolverjournalistit", der wir sie ihrer kläglichen Unter- falsch zu erklären. Jedenfalls geschah es, daß er nach einiger Zeit das Telegramm sofort der Deffentlichkeit zu übergeben, die sicher schlagungen wegen geziehen, hätten wir uns selbst schuldig gemacht, fofort Front gegen die kaiserliche Aeußerung machen werde. Graf da wir in unserer ersten Entgegnung ihre Auslassungen nur inhalt zuerst das Mißtrauen, dann die offene Feindseligkeit der Beamten des Kongostaates auf sich zog. Ernst habe auf den Vorschlag erwidert, er wolle ihn sich eine Nacht und bruch stick weise wiedergegeben hätten. Jetzt erhebt er die schwerste Auflage. Er erklärt, daß er Yang überlegen. Als der Mahner am nächsten Tage nach dem schlagungs system hätten wir aber sehr treffend charakte Resultat des Nachdenkens forschte, habe der alte Graf- Regent die rifiert. Dies erfreuliche Zugeständnis kommt uns um so unerwarteter, am 2. Juli 1903, als er sich in Kassongo befand und eine folgenden Worte gesprochen: Ich bin der Fürst eines kleinen als auch diesmal wieder das demokratische" Organ nach Art eines Flasche roten Bordeauxiveins trank, festzustellen in der Lage war, daß der kann einen Schlag von oben er- landrätlich geleiteten Kreisblattes auch nur den Sinn unserer Ent- das Getränk einen seltsamen Geschmack hatte. Er stellte weiter feft, tragen; die Kaiserkrone aber darf nie einen begegnung mit keiner Silbe mitteilt, sondern lediglich einige daß sein schwarzer Bedienter ihm in den Wein eine starke Dosis kommen!" Wie damals das Telegramm doch noch nach außen Ausdrücke herausfischt, die den Eindruck erwecken sollen, als ob wir äzenden Quecksilber- Sublimates getan hatte. Der erschreckte Schwarze brang, ist heute noch ein Rätsel. Auf diesen Standpunkt seines geichimpft" hätten. Es bleibt also, die Frankf. 3tg." bestätigt uns erklärte ihm, daß er ihm nicht nach dem Leben habe trachten wollen. Vaters, fährt der Interviewer fort, hat sich Graf Leopold auch dem ja die Berechtigung dieser Charakteristik, bei der Manier schäbigster Baccari verschaffte sich ein Brechmittel und ließ sich durch den Testen Raisertelegramm gegenüber stellen wollen. Der Gedanke, das Revolverjournalistik.s Telegramm für eine persönliche Verlegung zu halten, italienischen Arzt Dr. Micussi behandeln, welcher das Getränk unter­wäre ihm nie gekommen. Hätte er es als eine Kränkung suchte und feststellte, daß es geeignet gewesen wäre, den Tod aufgefaßt, so wäre das Telegramm sofort, und ohne daß es zu herbeizuführen. Baccari erhob Anklage gegen seinen Diener, der jemandes Kenntnis gekommen wäre, von ihm vernichtet worden. Er verhaftet worden ist, aber er ist überzeugt, daß dieser arme Teufel habe die Aeußerung aber als eine Stellungnahme des Kaisers dem feinen Grund hatte, ihm Böses zuzufügen. Er behauptet, noch weitere Be Lipperlande gegenüber erblickt. Das sei Staats- Die Deutsche Tagesztg." klagt lebhaft über die Aufstellung weise für seine Anschuldigung gegen die Auftraggeber des Schwarzen in angelegenheit. Und habe es für seine Pflicht, die er einer nationalliberalen Kandidatur, die keinerlei Aussicht habe, aber Händen zu haben. Weiter erklärt Baccari, daß man nach der Erhebung seiner seinem Gewissen und seinem Lande schulde, erachtet, das Telegramın dahin führen könne, durch Ablenkung sonst dem konservativen lage beabsichtigt hätte, ihn für geistesgestört zu erklären, und daß feiner Regierung zur weiteren Behandlung zu übergeben. Kandidaten zukommenden Stimmen den Freifinnigen in die Sticher als ein solcher den anderen italienischen Agenten im Kongo  wahl mit der Sozialdemokratie zu bringen.-

Landes

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Zentrums- Nationalliberale.

Jerichow  . Für die Ersatzwahl zum Reichstage im Wahlkreise Jerichow   haben nun die Nationalliberalen Herrn   vom Rath als Kandidaten proklamiert. Fünf Parteien: die Konservativen, Antisemiten, Nationalliberalen, Freisimmigen und Sozialdemokraten fämpfen um das Erbe Herbert Bismarcks.

Auf die Frage, wie sich der Graf- Regent zu dem erneut an­zurufenden Richterspruche stelle, erklärte Graf Leopold, daß er niemals Städtische Selbsthilfe. Aus halle   berichtet man uns unter denunziert worden sei. Er beschuldigt unzweideutig den General­vorher geglaubt habe, sich noch einmal einem Richter unterwerfen zu dem 10. Oftober: Um den agrarischen Gelüsten, minderwertiges Gouverneur des Kongo  , er habe seine in Zentral- Afrika  müssen, so fest überzeugt sei er von seinem Recht auf den Thron Fleisch von dem Lande in die Stadt einzuführen, einen Riegel vor- wohnenden Landsleute in dieser Richtung telegraphisch beeinflußt. gewesen, so durchdrungen davon sei er auch noch. Trotzdem habe er zuschieben, wurde von dem Stadtv. Genossen Thiele namens Diese Darstellung fällt zusammen mit gleichzeitigen Ab­gern in die erneute Prüfung gewilligt. Aber das eine wolle er für der sozialdemokratischen Fraktion im Stadtverordneten  - Kollegium Tengungen der dem Kongo   ergebenen Presse. Eines dieser Blätter, fich beanspruchen, was jedem Bürger ſeines Landes, und sei es der folgender Antrag eingebracht und begründet: Die Versammlung be- der Soir", erklärte gestern, daß die Vergiftung die Folge eines geringſte, als sein gutes Recht fordern dürfe, daß ein ordentlicher schließt, den Magistrat, zu ersuchen, alle Maßnahmen zu ergreifen, Mißverständnisses gewesen und daß der Kapitän Baccari schwach­Gerichtshof über sein Anrecht auf den lippeschen Thron entscheide. durch welche die Gefahren befeitigt werden, die für die finnig sei, eine Verteidigung der Kongoregierung, die zu­Wohl wäre ihm das Reichsgericht als der höchste deutsche Gerichtshof Bevölkerung unserer Stadt mit der Aufhebung des Unter- nächst in keiner Weise beweiskräftig erscheint. das liebste Forum. Allein auch hierin lasse er dem Bundesrat gern suchung zwanges für eingeführtes, bereits einmal im In- bemerken, daß Es ist zu freie Hand. Bis zur Fällung des Urteilsspruches aber, das erforderte lande untersuchtes Fleisch verbunden sind." Dem sozialdemokratischen ohne Einschränkung durch das katholische Hauptjournal Belgiens  , den alle Anklagen des italienischen Delegierten die Gerechtigkeit, müßte die gegenwärtige Rechtslage Antrage wurde einstimmig zugestimmt, ein Ereignis, das man unangetastet bleiben. Zu dieser Wahrung seiner Rechte bisher noch nicht erlebt hatte und das man auch nicht so schnell" Patriote", wiedergegeben sind. Die kongofreundliche Presse kann hofft der Graf- Regent ebenfalls auf die einmütige Zustimmung des wieder erleben wird. Sogar der Stadtverordnete Fleischermeister daher diesmal nicht über voreingenommene Anschuldigungen klagen, deutschen   Volkes, wie sie ihm bisher zuteil geworden sei. Daniel erklärte, daß die Fleischerinung dem Treiben der Agrarier wie sie es gegenüber den Angriffen der englischen Zeitungen und mit schiverer Sorge entgegensehe. der englischen Politiker tat. In der Tat, wenn bei den englischen Eisenbahn- Etats. Bei den gegenwärtig schwebenden Verhand- Angriffen die Neigungen, im Kongo   Fuß zu fassen, mitsprachen, so Die Haltung der Nationalliberalen in der Schulfrage wird un- lungen über die Bildung einer Eisenbahnbetriebsmittel- kommt dies für Italien   nicht in Betracht. übertrefflich gekennzeichnet durch den Beifall, den sie im 3entrum Gemeinschaft zwischen den verschiedenen Bundesstaaten und Es giebt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist der Kapitän findet. Um, wie man sagt, das Zentrum nicht mit den Konservativen dem Reiche ist es von Interesse, wegen der Ausgaben und Baccari nicht zurechnungsfähig, dann hat die Regierung von Italien  die Schulgesetzgebung reaktionär fortführen zu lassen, verband sich Einnahmen der Bahnen in den verschiedenen Staatswesen die Pflicht, ihren Beauftragten abzuschütteln; oder aber die Ver­der Nationalliberalismus des preußischen Abgeordnetenhauses mit Vergleiche ziehen zu können. Insgesamt treten die Staatseisen­den Konservativen. Hadenberg schloß das Kompromiß mit bahnen, abgesehen vom Reiche, nur im Etat von 8 Bundesstaaten auf, trauenswürdigkeit Baccaris ist nicht anzuzweifeln, dann dürfte der Zedlitz und die Nationalliberalen wurden, um Preußen von dem im Vergleich zur Fläche und Bevölkerung mit der größten Summe in Vorfall zu bedeutenden Weiterungen führen. Zentrum zu retten, selbst Zentrum. Oldenburg  , wo mehr als 40 Broz. der ordentlichen Staatsausgaben Eine bemerkenswerte Entwicklung in den Streitigkeiten, die sich auf die Bahnen entfallen. In Preußen und Baden treffen auf sie über Zur Einigkeitsfrage in Frankreich  . im nationalliberalen Lager infolge jener Muderbereitschaft der ein Drittel, in Bayern  , Sachsen  , Württemberg und Mecklenburg  - Paris  , 10. Oftober.( Eig. Ber.) Die beiden sozialistischen  Landtagsfraktion zutrugen, brachte der nationalliberale Parteitag Schwerin   über ein Viertel der ordentlichen Ausgaben. Dafür werden Parteien haben fast gleichzeitig Bersammlungskundgebungen ver für die Provinz Westfalen  , der am Sonntag in Bochum   stattfand. von den sämtlichen ordentlichen Staatseinnahmen in Preußen mehr anstaltet, die in bezug auf die Einigkeitsfrage von Interesse sind. Während die Lehrerschaft der Provinz zuvor eine Resolution gegen als die Hälfte, in Baden, Oldenburg 46-47 Broz., in Bayern  , Die P. S. F. Jaurèsisten) hat, gemäß dem Beschluß ihres Kon­die Konfessionsschule beschlossen hatte, gelang es den Leitern des Sachsen   und Württemberg, Mecklenburg- Schwerin   35-38 Proz. greffes von Saint- Etienne  , zum erstenmal vier regionale Versamm­Parteitages, eine Vertrauenskundgebung für die Fraktion in Szene durch das Erträgnis der Staatsbahnen gedeckt. Im einzelnen be- lungen abgehalten, in denen Mitglieder der Kammerfraktion zu­zu setzen. Man ließ den Abgeordneten Pastor Hackenberg seinen trugen nach den Voranschlägen für 1903 die Ausgaben für die Staats- ſammen mit Vertretern des Interföderalen Komitees eine tollektive Kompromiß- Standpunkt entwickeln und, da in sehr vorgerückter eisenbahnen im Reiche 69,9 Millionen Mark oder 2,97 Proz. der Mandatsberichterstattung gaben. Die Versammlungen fanden statt Zeit" zur Debatte keine Möglichkeit war, eine Resolution annehmen, gesamten ordentlichen Ausgaben, in Preußen 986,5 Millionen Mark in Angers  , Bordeaux  , Lyon   und Marseille  . Dabei trat der Unter­die scheinbar auf die gegen die Fraktion gerichtete Erklärung des oder 36,70 Proz., in Bayern   127,8 Millionen Mark oder 27,4 Proz., schied zwischen der Linken und der Rechten der P. S. F. in der Zentralvorstandes der Partei zurückkehrt, in Wahrheit aber der Fraktion in Sachsen   102,7 Millionen Mark oder 29,63 Proz., in Württemberg Stellungnahme zum Bloc und folglich zur Einigkeit deutlich in ihrer bisherigen Schul- Verratspolitik freien Fortgang 43,4 Millionen Mark oder 25,56 Proz., in Baden 60,9 Millionen genug hervor.( Wohlgemerkt, ich folge den Berichten der Humanité".) läßt. Die Resolution sagt: oder 35,59 Proz., in Mecklenburg- Schwerin   9,3 Millionen oder Die Redner der Linken, Ducos de la Hoille in Angers   und Die nationalliberale Partei Westfalens spricht unter Bu- 25,07 Proz. und in Oldenburg   9,9 Millionen Mark oder 40,08 Proz. Renaudel in Marseille  , kritisierten die Bloc- Politik und traten für stimmung zu der Erklärung des Zentralvorstandes der Partei vom Die Bruttoausgaben bei den gesamten hessischen Staatsbahnen be- die sozialistische Einigkeit ein. Ducos de la Hoille befürchtet die 12. Juni d. J. ihr volles Vertrauen zur nationalliberalen Fraktion trugen 19,1 Millionen Mark. Die Einfünfte aus den Staatsein- Opposition gewiffer Chefs gegen die Einigkeit, meinte aber, daß die des Abgeordnetenhauses und die Hoffnung aus, daß es ihr ge- nahmen bezifferters sich im Reiche auf 87,9 Millionen Mark oder 3,85 Einigkeit aus der breiten Maffe hervorgehen werde. Aehnlich sprach lingen wird, auf der Grundlage des Schulantrages( Hackenberg- Prozent der gesamten ordentlichen Einnahmen, in Preußen auf Renaudel: Die gewünschte Einigkeit wird verwirklicht werden Heydebrand- Zedlitz) die gesetzliche Regelung der Schul- Unter- 1386,7 Millionen oder 52,99 Proz., in Bayern   auf 173,4 Millionen wenn nicht von oben, so doch von unten." Hingegen findet man in haltungspflicht herbeizuführen. Zur glücklichen Verabschiedund oder 37,21 Proz., in Sachsen   auf 132,9 Millionen oder den Reden der markantesten Vertreter der Fraktion bezw. des rechten eines so wichtigen Gesetzes ist die Einigkeit in der Partei eine der 38,25 Proz., in Württemberg auf 59,7 Millionen oder 35,62 Flügels der P. S. F., und zwar von Jaurès  , Briand  , Viviani und ersten Borbedingungen." Prozent, in Baden auf 74,5 Millionen oder 46,51 Proz., in Mecklen­ burg- Schwerin   auf 13 Millionen oder 35 16 Proz., in Oldenburg  auf 13,3 Millionen oder 47,70 Broz., in Braunschweig   auf 2,6 Millionen oder 9,36 Proz. In Hessen   betrugen die Brufioeinnahmen 28,9 Millionen oder 37,91 Proz. der gesamten ordentlichen Staats­

Die Fraktions- Rationalliberalen wünschen, daß sie ihre Partei an die konservativ- ultramontane Schulreaktion verlaufen können, ohne daß dabei die Einigkeit ihrer Gefolgschaft gestört wird. Jeden­falls werden sie auf diesen Wegen unbeirrt fortgehen, und die Kund­gebungen aus den Reihen der noch widerstrebenden Parteigänger einnahmen. werden erfolglos verhallen.

Immerhin schweigt die Opposition gegen die Fraktionspolitik zunächst nicht. Die Kölnische Zeitung  ", die in dieser Frage nicht mit der Fraktion geht, wendet sich gegen den Beschluß des Bochumer   Parteitages und fündigt an, daß durch dies Beharren der Fraktion bei ihrer Kompromißtaktik der 8 wiespalt in ihrer Partei sich verschärfen müsse. Da der Artikel zur Erkenntnis der wirren Lage bei den Nationalliberalen von Bedeutung ist, seien seine wichtigsten Ausführungen wiedergegeben. Die Kölnische Zeitung  " schreibt:

" Der Bochumer   Parteitag der westfälischen Nationalliberalen hat am Sonntag nach einer rhetorisch glänzenden Rede des Ab­geordneten D. Hackenberg einer Resolution zugestimmt, welche die Schwierigkeiten, die der Verständigung innerhalb der Partei über die Schulfrage entgegenstehen, nicht gemindert, sondern gesteigert. Die Resolution behauptet zwar, sich an die Erklärung des Zentralvorstandes der Partei vom 12. Juli anzuschließen, und sie nennt die Einigkeit in der Partei eine der ersten Vorbedingungen für die Verabschiedung des Schulunterhaltungs- Gesetzes, aber sie gibt durch das Hinzufügen der Worte auf der Grundlage bes Schulantrages" der Erklärung des Zentralvorstandes einen Sinn, der dem Wortlaute nach in ihr nicht zu finden ist, bisher von niemandem darin gefunden worden ist und, wenn er für die Zukunft maßgebend werden sollte, den schroffen Gegensat der Meinungen und Absichten, wie er vor dem 12. Juni bestand,

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Ueber die Ursache des Witboi  - Aufstandes äußert sich ein mit den Verhältnissen des Nama- Landes vertrauter Gewährsmann der Welt­Korr." folgendermaßen:

Pressensé, kein Wort über die Einigkeit, wohl aber eine uneingeschränkte Apologie des Kabinetts Combes, der jaurèsistischen Bloc- Taktik und der Notwendigkeit, fie auch fernerhin zu befolgen. Briand   kritisierte noch den Amsterdamer Beschluß.

Was die Resolutionen der vier Versammlungen betrifft, so wird nur in der Lyoner Resolution( in Lyon   sprach von der Linken Jean Longuet  ) die Notwendigkeit der Einigkeit betont. Die übrigen drei Refolutionen, darunter die der Jaurèschen Versammlung in Angers  , schweigen sich darüber vollständig aus. In Augers er­Als wahren Grund des Aufstandes sehe ich den Eindruck an, klärte die Versammlung ihre volle Zustimmung zur sozialistischen den die Witbois und die anderen südlichen Stämme von dem bis Republit, die allein die vollständige Befreiung der Arbeiter sichern herigen Verlauf des Herero- Feldzuges haben, der ihnen als Mig fann, und verpflichtet sich, die politische und ökonomische Aktion des erfolg erscheint. Ob er objektiv ein Mißerfolg ist oder nicht, Proletariats zu stärken". In der Bordeaux  - Resolution wird Herr darauf kommt es gar nicht an, sondern nur darauf, wie er sich Combes beglückwünscht und die jaurėsistische Taftik gebilligt. In subjektiv den Witbois darstellt. Von diesem Gesichtspunkt aus Marseille   gelangte ein Billigungsvotum zur Annahme. Die P. S. de F.( revolutionäre Sozialisten) hielt am Sonntag war es vielleicht zu bedauern, daß eine Anzahl( 60-80) in Paris   eine Volksversammlung ab mit dem Thema: Amster Witboi- Krieger den Herero- Feldzug mitgemacht haben, so Es ist die zweite Aber damer Kongreß und sozialistische Einigkeit. nügliche Dienste sie an sich geleistet haben mögen.

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wie haben sie in ihren Briefen an die Daheimgebliebenen der Pariser   Versammlung dieser Art. Es sprachen die Abgg. Dejeante Verlauf des Feldzugs dargestellt? Oder auch derartige Nach- und Vaillant, ferner Lafargue, Dubreuilh, Landrin, Paul- Louis und richten wandern mündlich von Viehposten zu Viehposten und jeder Rappaport. Die baldige Verwirklichung der vollständigen Einigkeit tut natürlich das Seine hinzu, bis sie völlig entstellt bei den auf dem Boden des Klassenkampfes gemäß den Amsterdamer Bes das war der Mittelpunkt der Ausführungen der Redner. füdlichen Stämmen anlangen. So glauben also die witbois schlüssen offenbar, daß die Herero   noch weit von der Niederwerfung sind Vaillant hob hervor das Widerstreben des rechten Flügels der und daß es wohl möglich wäre, in gemeinsamem Kampfe den Jaurèsisten gegen die Einigkeit, was sich daraus erkläre, daß die sozialistische Einigkeit die Bloc- Taktik der Jaurèsisten unmöglich weißen Eindringling zu vertreiben.- machen würde. Er kündigte ferner an, daß die P. S. de F. eine nachhaltige Bersammlungsagitation für die Einigkeit beschlossen habe, um so nach Möglichkeit( bei dem Mangel einer Tageszeitung) den Widerstand der Bloc- Freunde gegen die Einigkeit zu lähmen. In

Hendrik Witbois Einfluß auf seine Leute soll schon beim Ausbruch des Herero- Aufstandes erschüttert ge­wesen sein.

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wieder herstellen und somit die Einigkeit in der Partei gefährden, Berlin  , 11. Oktober.  ( Amtliche Mitteilung.) Nach einem Tele- der per Afflamation botierten Resolution erklärte die Versammlung aber nicht fördern müßte. Jene Erklärung des Zentralvorstandes gramm des Gouverneurs Leutwein   ist der Zivilpolizist ihre Zustimmung zum Amsterdamer Taktikbeschluß und zur sozia­stellte zugunsten der Fraktion nur die nebereinstimmung ihrer Fieke aus Wilsdruff  , Königreich Sachfen, früher Infanterie- listischen Einigkeit, deren baldige Verwirklichung erhofft wird. jezigen Haltung mit ihrer früheren in den Jahren 1892, 1896 Regiment 88, am 7. Oftober in Station Ruis tot auf­und 1903 fest, erwartete aber in ihrem sachlichen Inhalt von der gefunden worden. Schuß durch die Brust. Die Angreifer Fraktion, daß sie die Weiterentwicklung der Simultan- sind verschwunden.

schulen auf der Linie ihrer grundsätzlichen Gleichberechtigung Major Leutwein sagte, wie erinnerlich, in seiner letzten Meldung, möglich mache. Der Schulantrag der Fraktion, der, wie auch de die Station Kuis durch Witbois angegriffen worden sei.

Italien  .

Die Spaltung der italienischen Sozialdemokratie vollzogen. Vom 8. bis 10. Oktober hielt der italienische Partet. vorstand in Florenz   eine Sigung ab, in der neben einigen an