Nr. 248. 21. Jahrgang.
Aus der
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt
frauenbewegung. von 7-8 hr abends und jeden ersten Sonntag im Monat von
Arbeiterinnen Berlins , wahret Eure Rechte!
Die Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung, die zum Schuße der Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter erlassen sind, werden vielfach seitens der Unternehmer nicht beachtet und die Rechte der Arbeiterinnen werden oft gekürzt.
Das Gesetz bestimmt:
Die Arbeitszeit dauert für Arbeiterinnen über 16 Jahre 11 Stunden täglich, mit einstündiger Mittagspause; an Vorabenden von Sonnund Festtagen nur 10 Stunden, und es muß die Arbeitsstätte an diesen Tagen bis spätestens 512 Uhr verlassen sein. Jugendliche Arbeiter von 14-16 Jahren dürfen täglich nur 10 Stunden mit einstündiger Mittagspause sowie je stündiger Frühstücks- und Vesperpause beschäftigt werden.
Kündigungen und Entlassungen. Gründe für sofortiges VerLassen der Arbeit sind z. B.: Unfittliche Angriffe der Unternehmer oder ihrer Vertreter, Thätlichkeiten, grobe Beleidigungen, unregelmäßige Lohnzahlung, bei Accordarbeit nicht ausreichende Beschäftigung usw.
seitige Vereinbarung ausgeschlossen werden. Wenn Kündigungsfristen Die Sündigungsfrist beträgt 14 Tage; fie kann durch gegen bestehen, müssen fie für beide Teile gleich sein.
Prinzen- Allee 88, sind für Arbeiterinnen allein jeden Donnerstag 9-10 Uhr vormittags zu sprechen.
Ueber die sozialdemokratische Frauenkonferenz in Bremen äußert sich die Frauenbewegung", das Organ des radikalen Flügels der bürgerlichen Frauen, in ihrer legten Nummer in äußerst sympathischer Weise, indem sie schreibt:
vom" Parteivorstand zur Tagung entfandte Abgeordnete Molkenbuhr Wenn man das sozialdemokratische Amazonenkorps", wie der die proletarischen Frauen scherzhaft nannte, überblickte, so trat es sofort lebhaft in die Erscheinung, daß die Seele dieser ganzen Vereinigung in Frau Klara- Bettin- Stuttgart zu sehen ist. Sie ist der geborene Kommandeur dieser Truppen, die man in Offiziere, Unteroffiziere und Gemeine einteilen möchte, um einen knappen und flaren Ueberblick darüber zu geben. Frau Klara Zetkin ist unzweifelhaft eine Agitatorin par excellence.
Arbeitskraft, die jetzt von der Partei besoldete Vertrauensperson. Ihre rechte Hand ist Fräulein Ottilie Baader , eine tüchtige Was diese Frau, so lange sie gezwungen war, eigenem Broterwerb nachzugehen, in ihren freien Stunden für ihre Mitschwestern geleistet ihrer Berichterstattung zuzuhören Gelegenheit hatte. hat, grenzt an das Phänomenale; das mußte jeder anerkennen, ber
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Freitag, 21. Oktober 1904.
" Solide", Scholz, Bossenerstr. 1. Lange Pfeife", Schilling, Friedrichs berg, Mainzerstr. 5." Frohe Stunde I", ersten, Elbingerstr. 15. Arbeiter- Radfahrerbund" Solidarität“. Gau 9( Prov. Branden burg.) Alle Buschriften und Anfragen, den Bund betreffend, sind zu richten an den Gau- Vorsitzenden Karl Fischer, Berlin NW. , Waldstr. 8. Berliner Arbeiter- Radfahrerverein", Abteilung 5, jeden 1. und 3. Freitag im Arbeiter- Radfahrer- Verein Böhmischen Brauhaus, Landsberger Allee . " Charlottenburg ", jeden Freitag nach dem 1. und 15. Osnabrüderstr. 1, Bestel. " Concordia", jeden Freitag nach dem 1. und 15., Lichterfelde , Chausseestraße 104. Arbeiter- Radfahrer- Verein", jeden Freitag vor dem 1. und 15., Stegliz , Schloßstr. 117, Warendorf ." Frisch auf", Rathenow , Turnplak 2. Glück auf", Bornim bei Potsdam nach dem 15. bei Strüger. bergerstr. 74. Arbeiter Schwimmerbund. Anfragen an Karl Schüße, Reichenanstalt, Dennewißstraße. Borwärts"( Abt. Steglib), abends 7 Uhr städtische Bade" Vorwärts"( Abt. Rirdorf), abends 7 Uhr städt. Badeanstalt, Bärwaldstraße." Vorwärts"( Abt. Norden), abends 7 Uhr " Welle"( Abt. I und III), abends städtische Badeanstalt, Turmstraße. 7 Uhr städt. Badeanstalt, an der Schillingsbrücke. 2. Männerabt. Staligerstraße 55/56. 4." Männerabt. Siemensstraße 20. Arbeiter- Turnerbund. Turnverein" Fichte". Abends von 8-10 Uhr: 5. Männerabt. Wattstr. 16. 6. Männerabt. Stallschreiberstr. 54. 7. Männerabteilung Petersburgerstr. 4. 11. Männerabt. Fürbringerſtr. 33. 1, Damenabteilung Reichenbergerstr. 131. 9. Männerabt. Müllerstr. 158. 10. Männerabteilung Mariannenufer 1a. 2. Damenabt. Ackerstr. 67. 1. Lehrlings abt. Friedenstr. 37. 3. Lehrlingsabt. Boechstr. 17-20. 8. Lehrlingsabt. Höchste traße 36/37. 12. Lehrlingsabt. Eberswalderstr. 10. Freie Turnerschaft Stegliz , im Birkenwäldchen, Schüßenstraße. Ruderverein" Collegia", Charlottenburg , bei Nußbaum, an der Röntgen- Brüde. Berliner Arbeiter- Ruderverein Freiheit", Restaurant
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Als dritte im Bunde ist Frau Luise Ziez- Hamburg zu nennen, Ausstellung von Zeugnissen. Die Arbeiterin hat das Recht, ein eine bekannte agitatorische Kraft, die zum Zweck der Agitation fast Felsenterrasse, Engelufer 1. Bootshaus: Stralau, Tunnelſtr. 29. Zeugnis über Art und Dauer ihrer Beschäftigung zu verlangen; be- ganz Deutschland schon mit Erfolg bereist hat. Da die sonst besondere Merkmale, welche die Schädigung der Arbeiterin zur Folge fannten Vertreterinnen Lilh Braun, Helma Steinbach , Emma Ihrer Lichterfelde , Reisen, Chausseestr. 104. Gesellige ze. Vereine. Arbeiter- Turnverein„ Froh und frei", GroßAthletik- und Ringsport- Verein haben können, sind ungesetzlich und zurückzuweisen. und Rosa Luxemburg fehlten, so sind noch die tapferen Unteroffiziere und Terrarienkunde, jeden Freitag nach dem 1. und 15. bei Schulz, Birken„ Athen ", Schöneberg , Grunewaldstr. 110. Elodea", Verein für AquarienStrafgelder. Bestimmungen über Lohnabzüge in Form von des" Amazonentorps" zu erwähnen: Frau Greifenberg aus Augs- straße 57. Strafgeldern müssen in der Fabrikordnung, die sichtbar aushängen burg, die Dichterin Pößsch- Leipzig, Wadwig- Wittenberge, Fahren- Bitherklub Edelweiß", Conrad, Borndorferstr. 6. Slub" To drink to much", Kuschke, Pallisadenstr. 95. muß, bekannt gegeben sein. Die Verhängung jeder Strafe muß der wald- Hamburg, Zeise- Köln usw. Alle diese Frauen wissen selbst- Immer flott", Spandauerstr. 3/4. Tambour- Verein Arbeiterin ohne Verzug mitgeteilt werden. Lotterieverein" Gute Hoffnung", alle Hygienische und Schuhmaßregeln. Arbeitsräume, Betriebs- ständig ihr Wort zu führen, verstehen es kurz und fachlich zu 14 Tage bei Schmöckel, Prenzlauer Allee 40. Musikdilettanten- Berein vorrichtungen, Maschinen und Gerätschaften sind so einzurichten und sprechen, verstehen es auch Vorträge aufzubauen, denen jeder gebildete Berlin- Moabit " bei Daafe, Duigowstr. 79. Verein socialdemokratischer Gastwirte. Vorsitzender: F. Ewald, zu unterhalten, daß die Arbeiterinnen gegen Gefahren für Leben Wiensch, sofern er sonst Anteil an ihrem Inhalt nimmt, mit Interelle Schönleinstr. 6. Sigungen jeden Freitag nach dem 15. des Monats. und Gesundheit geschützt sind. Es ist für genügend Licht, reine gute zu folgen vermag. Nun zu den schlichten Grenadieren, zu den wirklich einfachen ſammlung im Gewerkschaftshause; die andren Freitage Uebungsstunde bet Tanzlehrerverein Solidarität“. " Am 1. Freitag im Monat VerLuft, Beseitigung von Staub und Abfällen zu sorgen; ebenso find Frauen aus dem Volte, deren Zunge ungelent, deren Geist nicht Collwig, Gr. Frankfurterstr. 102. Schutzvorrichtungen an Maschinen anzubringen. In Anlagen, deren burchgebildet ist, sie gerade find es, die die größte Hochachtung Betrieb es mit sich bringt, daß die Arbeiterinnen sich umkleiden und verdienen. Sie sind die fleißigen Bienen, die mühsam und be- Sigung; die andren Freitage Uebungsstunde bei Feuerstein, Alte Jakobnach der Arbeit reinigen, müssen ausreichende, für beide Geschlechter schwerlich das Material zusammentragen, das in der sozialistischen straße 75. getrennte Ankleide- und Waschräume vorhanden sein. Bedürfnis- Frauenschmiede anstalten müssen in genügender Zahl vorhanden und so eingerichtet Frauenschmiede verarbeitet wird. Hut ab vor dieser unermüdlichen Kleinarbeit." sein, daß Sitte und Anstand nicht verlegt werden. Arbeiterinnen, achtet darauf, daß diese zu Eurem Schuße er- Im Berein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse hielt am laffenen gesetzlichen Bestimmungen durchgeführt und innegehalten Montag an Stelle des erkrankten Dr. Arons Dr. Borchardt den
werden.
Wir weisen darum von neuem darauf hin, daß nachstehende Bersonen bereit sind, um es den Arbeiterinnen zu ermöglichen, ohne Nachteile für ihre Eristenz auf Beseitigung der Mißstände in den Arbeitsstätten hinzuwirken, wahrheitsgetreue Beschwerden entgegen zunehmen und für schleunigste Abhilfe Sorge zu fragen.
halten!
Die Namen der Beschwerdeführer werden streng geheim geBeschwerden nehmen entgegen: Fräulein Baader, Blücherstraße 49, of II. Frau Bauschke, Rostoderstr. 43, Quergeb. I. Frau Dr. Beyl, Lothringerstr. 67, I. Frau Lus, Waterloo- Ufer 9, im Laden. Frau Panzeram, Pappel- Allee 128, vorn I. Frau Tiek, Blumenstr. 63, I rechts. Frl. Heidemann, Alte Jakobstr. 108, IV. Frl. Grünberg, Köpniderstr. 8b, IV. Frau Jeeze, Rigdorf, Steinmetztraße 120, Hof I. Frau Schmidt, Charlottenburg , WilmersdorferStraße 130.
Sprechzeit jeden Mittwochabend von 7-9 Uhr. Gewerkschafts- Bureau, im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15,
im Laden. Vorm. 9-1 und nachm. 6-8 Uhr.
Die Gewerbe- Inspektions- Affefforinnen Frl. Reichert, EngelUfer 4, Frl. Kummert, Georgenkirchplatz 21, Frl. v. Bennigsen- Förder,
bierten Vortrag über die Schulfrage. Den interessanten Ausführungen folgte eine Diskussion. Die nächste Versammlung am 81. Oktober hat zum Thema: Psychologie der modernen Arbeiterin. Referentin: Maria Holma. Am 6. November veranstaltet der Verein ein geselliges Beisammensein.
den Frau Elise Berwig, Dr. med., Dozentin der Freien Hochschule, Weibliche Hygiene betitelt sich ein achtstündiger Vortragszyklus, Freitag, den 21. d. M., in der Aula der Charlottenschule, Steglitzerstraße 29, abends 8-9, eröffnet.
Sigung haben Freitag:
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Jeden 1. Freitag im Monat
Marktpreise von Berlin am 19. Dftober. Nach Ermittelungen des Igl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Zentner: Weizen**), gute Sorte Roggen**), gute Sorte 13,85-13,84 m., mittel 13,83-13,82 M., geringe 17,60-17,58 M., mittel 17,56-17,54., geringe 17,52-17,50 M. 13,81-13,80 M. Futtergerite*), gute Sorte 15,50-14,40 W., mittel 14,30 bis 13,30 M., geringe 13,20-12,20. Safer*), gute Sorte 16,40-15,60 m., mittel 15,50-14,70 M., geringe 14,60-13,90 M. Erbsen, gelbe, zum Sochen 40,00-30,00 M. Speisebohnen, weiße 50,00-30,00 M. Linjen 60,00-30,00. Kartoffeln 9,00-7,00. Richtstroh 4,66-4,32 m. Heu 9,20-7,40 M. Für ein Kilogramm Butter 2,80-2,00 M. Gier per Schock 4,50-3,20 2. *) Frei Wagen und ab Bahn .**) Ab Bahn. Witterungsübersicht vom 20. Oktober 1904, morgens 8 Uhr.
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stand m
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Temp. n. 6.
5°.= 4° R.
Stationen
Barometer
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richtung
Windstärke
Better
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2wolfig
Temp. n. E.
5°.= 4° R. I
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Lese- und Diskutier- Klubs. Johann Jacoby ", jeben Freitag nach dem 1. und 15., bei Bugge, Staftanien- Allee 95/96." Borwärts", jeden Swinemde. 768 NW 2bedeckt 10 Haparanda 766 N Freitag nach dem 1. und 15., bei Snößsch, Hirtenstr. 10. Hamburg 771 WNW 2 bedeckt 11 Petersburg 757 Still Arbeiter- Raucherbund Berlins und der Umgegend. Aenderungen Berlin 770 3bedeckt 12 Cort im Vereinskalender sind zu richten an Alfred Riebetrau, Putbuserstr. 15, IV. Frantf.a.M. 773 SO 3bedeckt 8 Aberdeen 769 23 " Feste Männer", Biehstädt, Schul- München 778 S 3beiter 6 Paris 771 DND 2halb bd. " Germania ", Mattke, Fidicinſtr. 34. straße 24. Bruderherz", Andrezke, Biesenthalerstr. 4. Frohe Wien 772 N 2bedeckt 10 Stunde", Schmidt, Alexandrinenstr. 122. ftraße 29 a. Rote Rose", Friese, Manteuffelftraße 56. Du ahnit es Apfelblüte", Kakuschke, Wiesen- Wetter- Prognose für Freitag, den 21. Oftober 1904. Ziemlich warm, zeitweise heiter, aber veränderlich mit etwas Regen nicht", Grün, Borndorferstr. 47.„ Kernspize", Preil, Nirdorf, Rosenstr. 24. und mäßigen südwestlichen Winden. Berliner Wetterbureau.
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Stoffe, Gewebe und Farben werden nicht angegriffen und jedes Waschkleid erscheint deshalb wie neu, wenn zur Wäsche nur
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