Nr. 258.
Abonnements- Bedingungen: bonnements Preis pränumerando: Bierteljährl. 3,30 Mt., monat!. 1,10 M., möd, entlich 28 Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntagsnummer mit illustrierter Sonntags. Beilage„ Die Neue Welt" 10 Pig. Post20bonnement: 1,10 Mart pro Monat. Eingetragen in die Post- ZeitungsPreisliste. Unter Kreuzband für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.
Ericheint täglich außer Montags..
21. Jahrg.
Die Infertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Rolonel. geile oder deren Raum 40 Bfg., für politische und gewerkschaftliche Bereins. und Bersammlungs- Anzeigen 25 Pfg. Kleine Anzeigen", das erste( fett. gedruckte) Wort 10 Big., jedes weitere Bort 5 Pfg. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Borte. Inferate für bte nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen. tagen bis 7 1hr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet
Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernfprecher: Amt IV. Nr. 1983.
Der Lohn der Trene.
( Ein Beitrag zum„ deutschen Gemüt".) Man schreibt uns:
Mittwoch, den 2. November 1904.
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69.
Ferufprecher: Amt IV. Nr. 1984.
Wissen zu den Khauas übergegangen waren, vor die Front nehmen Bon japanischer Seite ist bekanntlich erklärt worden, daß am und tüchtig durchhauen ließ. Dies gute Beispiel veranlaßte den 3. November, also an dem Geburtstage des Mikado, ein großer Kapitän von Gokhas, Simon Cooper, welcher sich nach dem Gefecht Sturmangriff unternommen werden soll, durch den man die Festung bon Otjunda gleichfalls mit 120 Reitern eingefunden hatte, bei fünf zu erobern hofft. Da die Borbereitungen auch nach russischen Anseiner Leute eine gleiche Erelution zu vollziehen."( S. 27.) gaben so weit gediehen sind, daß ein solcher Sturmangriff gewagt werden kann, wäre es feineswegs ansgeschlossen, daß übermorgen ein gewaltiger Kampf um die belagerte Festung toben wird. Db dieser Kampf nun wirklich zur Einnahme der schwer umrungenen heldenmütig verteidigten Festung führen wird, bleibt abzuwarten. Die Russen erklären, daß das Terrain derartig unterminiert sei, daß ein starker Angriff der Japaner kolossale Verluste zur Folge haben werde. Ueber den russisch- englischen Konflikt
Am Schlusse seines Vortrages gab Leutwein einige Anhaltspunkte über die Art, wie in Südwestafrika ein Krieg geführt werden muß. Unter anderem sagte er hier in bezug auf die Rekognos zierung:
und
Wie männiglich bekannt, haben unsere Kolonialmänner den Plan gefaßt, die sämtlichen Stämme in Deutsch - Südwestafrifa zu entwaffnen, damit ihre Auspowerung fünftig gänzlich gefahrlos geschehen kann. Wuchertreibende Händler, fromme Christen, die die Schwarzen halbtot peitschen lassen und ihre Weiber schänden,„ Wir bedürfen daher weniger der sogenannten defensiven, als follen fürderhin bor blauen Bohnen ängstlich bewahrt vielmehr der offensiven Aufklärung. Und diese ist in Südwestafrika werden. Zu den Eingeborenen, benen man das Schicksal der schwierigste Teil der Kriegführung. Zu einer nahezu under Entwaffnung zugedacht hat, gehören auch die witbois lösbaren Aufgabe wird sie dagegen, wenn wir über einmit ihrem bekannten Häuptling Hendrik Witboi, der aber keine Lust geborene Hülfsvölker nicht zu verfügen vermögen. Löblich liegen heute neuere Meldungen nicht vor. Es heißt nur, daß die hat, sich und sein Volf, geduldig wie ein Schaf, binden zu lassen. zeigte sich z. B. im letzten Feldzuge das Bestreben der Untersuchungskommission wahrscheinlich nicht in Vigo , sondern im Er machte, gezwungen durch die habgierigen Pläne der Deutschen , Witbois, zuverlässige Nachrichten zu bringen, Haag ihre Arbeit vornehmen werde. Auffallend ist die Meldung mit den Hereros gemeinsame Sache, um das bißchen Freiheit, das was auch die Hereros, welche es andernfalls weniger aus Vigo , daß das russische Geschwader seine Weiterreise nach Ostfein Stamm noch besaß, mit den Waffen zu verteidigen. Wir genau genommen hätten, einmal zur Nachahmung be afien angetreten habe. Nach den englischen Versicherungen sollte ein wollen nun im Folgenden beweisen, welch' schnöder Undant, welch' geistert und die Entdeckung des Feindes vor dem Gefecht bei Teil des russischen Geschwaders so lange zurückbleiben, bis die beispiellose Brutalität in der von deutscher Seite gehegten Absicht, Otjunda ermöglicht hat."( Seite 29.) Untersuchungsfommission ihre Arbeit vollendet und der Zar die in auch die Witbois zu wehrlosen Heloten zu degradieren, liegt. Dazu In Bäldes sollte den Witbois und ihrem Kapitän der Dant Aussicht gestellten Strafen verhängt haben würde. Sollten trotzdem benutzen wir ein gewiß vollkommen einwandfreies Material, für alle Treue alle großen Dienste, die sie den die Nussen tatsächlich ihre Weiterreise angetreten haben, so stünde nämlich das erste Beiheft des„ Militärwochen Deutschen erwiesen haben, durch die Entwaffnung aus- dies im Widerspruch mit den englischen Behauptungen. Der diploblattes", Jahrgang 1899, in welchem ein Vortrag abgedruckt ist, bezahlt werden. Es lebe die deutsche Gerechtigkeit, die deutsche matische Erfolg Englands erscheint dann allerdings in recht zweifelben der jetzige Oberst Leutwein am 19. Februar 1898 in der mili- Ehrlichkeit, die deutsche Dankbarkeit! Gelingt es den frommen haftem Lichte. Wurde doch der Erfolg gerade darin erblickt, daß bis tärischen Gesellschaft zu Berlin über die Kämpfe der faiserlichen Christen aus Germanien , von denen jeder ein Gebetbüchlein in der zu der gegebenen Genugtuung die russische Flotte an der Weiterreise Schußtruppe in Deutsch Südwestafrika in den Jahren 1894-1896 Tasche hat, des alten Bitboi habhaft zu werden, so werden sie gehindert werde. gehalten hat.*) Jm April 1893 hatte der damalige Major und allem vielleicht die Krone aufsetzen und den Mann totschießen Aber noch aus einem anderen Grunde wäre es unverständlich, faiserliche Landeshauptmann von Deutsch Südwestafrika Leutwein wollen.( Einzelne Gemütsmenschen unter den bürgerlichen Preßfulis wenn England tatsächlich der russischen Flotte gestatten follte, die einen Feldzug gegen Hendrik Witboi begonnen, weil dieser die haben ihm bereits die hanfene Strawatte" zugedacht. Red.) Wir Weiterreise vor der Erledigung der schiedsgerichtlichen Untersuchung deutsche Schutzherrschaft nicht anerkennen wollte. Im September hoffen aber, daß der weit überwiegende Teil des deutschen Boltes, zu gestatten. So äußert sich in dem„ Wiener Fremdenblatt" Graf 1894 unterwarf Witboi sich endlich. der noch nicht von der Kolonialmoral angesteckt ist, sich gegen einen Friedrich Schönborn dahin, daß schon deshalb die russischen solchen Banditenstreich wehren wird. Würde Witboi hingerichtet, Schiffe in Bigo festgehalten werden müßten, weil sich im Laufe der nachdem man ihn durch heimtückische Pläne zur Notwehr ge- Untersuchung die Notwendigkeit herausstellen könne, daß auch außer zwungen hat, so wäre dies ein politischer Mord, der an die Zeiten denjenigen Personen, die vorläufig zur Zeugenschaft vorgefehen feien, Alleganders VI. und seines Sohnes Cesare Borgia erinnern würde. noch andere Personen vernommen werden müßten. Befänden fich Am Ende unserer Ausführungen angelangt, wollen wir unseren diese Bersonen aber auf der Weiterreise, so sei es natürlich schwer, Kolonialschwärmern, die in den Eingeborenen nur Tiere der diese vor die Untersuchungskommiffion zu zitieren. Die ganze Unterniedersten Stufe sehen, die Worte vorhalten, mit denen Leut- fuchung erleide dadurch einen großen Aufschub. Es bleibt also abwein seinen Vortrag schloß: zuwarten, ob sich die Nachricht von der Weiterreise des russischen Geschwaders tatsächlich bestätigt.
M
Deutschland schweigt noch immer!
Die Witboi gestellten Bedingungen, fagte Major Leut wein, waren durchaus milde. Einerseits hatte ich denselben als achtungswerten und anständigen Gegner fennen gelernt, dessen Freundschaft zu gewinnen lohnend erschien, andererseits war das Bauen einer goldenen Brücke vorliegend so notwendig, wie wohl selten. Ein anderes Verfahren würde eine Fortsetzung des Krieges zur Folge gehabt haben. Das wahr scheinliche Ergebnis eines solchen würde gewesen sein, daß der Kapitän mit feiner berittenen Mannschaft bei Nacht und Nebel durch Daher, meine Herren, ist einen Krieg zu beginnen, statt ihn an die Zwischenräume unserer Absperrungslinie geflüchtet wäre und uns herantreten zu lassen, in Afrika ein besonderes Wagnis. Denn dann hätten wir allein Wochen und Monate gebraucht, um seinen nur die offenbare Gerechtigkeit unserer Sache vermag uns neuen Aufenthaltsort auszufundschaften. Wie witboifein Wort zu sichern, was wir zur Ueberwindung der geschilderten Schwierig wörtchen über die Beschießung des deutschen Fischereidampfers Die deutsche Regierung hat auch heute noch fein Sterbensseitdem gehalten hat, ist den Herren wohlbekannt und darf keiten in der dortigen Kriegführung in erster Linie bedürfen," Sonntag" dem festgeschlossenen Gehege ihrer Zähne entschlüpfen ich hier nur die Antwort erwähnen, die ich Sr. Majestät vor einiger nämlich die Mitwirkung der Eingeborenen selbst. laffen! Noch immer erfährt man nicht, ob denn nun endlich die Zeit auf die Frage nach dem Stapitän gegeben habe: Er ist jest Daher sei uns gerade bort jede Frivolität fern! Salten wir den laffen! Noch immer erfährt man nicht, ob denn nun endlich die Ew. Majestät getreuefter Untertan." Sie werden im Berlaufe meines Eingeborenen gegenüber in der einen Hand das scharfgeschliffene Vortrages noch sehen, daß derselbe in schwierigen Lagen stets treu Schwert, in der anderen dagegen das Zuderbrot.... Nicht dem zu uns gehalten hat. Ein großes Verdienst an dieser Vertragstreue Sieger gebührt dort der Lorbeer, sondern dem Wiederhersteller des Witbois fällt dem damaligen Distriktschef von Gibeon, welcher Platz Friedens. "( Seite 30.) dem Kapitän zum Wohnsis angewiesen war, dem Oberleutnant bon Burgsdorff zu, der es ausgezeichnet verstanden hatte, sich dessen Bertrauen zu erwerben."( Seite 18.)
Wenige Monate nach der Unterwerfung Witbois unternahm Leutwein einen Zug gegen die Khauas- Hottentotten. Schon hier eistete Witboi den Deutschen vortreffliche Dienste.
"
Die Khauas- Hottentotten, erzählte Leutwein in seinem Vortrag, wichen anfangs Januar 1895 angesichts der drohenden Annäherung der Truppe nach einer Richtung aus, welche für uns die unbequemfte
Franzmann- Hottentotten, sowie in die Nähe der kaum bernbigten Bitbois. Alles hing damals von der Haltung des Kapitäns Witboi
deutsche Regierung, die vielbeschäftigte, die Zeit dazu gefunden hat, sich Bericht über die Erlebnisse des beschoffenen Dampfers erstatten sich Bericht über die Erlebnisse des beschoffenen Dampfers erstatten zu lassen! Die bürgerliche Preffe allerdings schweigt sich ebenfalls noch immer über dieses blamable Verhalten der Regierung voll Unsere frommen Kolonialauspowerer wollen den Schwarzen ständig aus. Für fie existiert ein deutscher Zwischenfall augenscheinaber lein Zuderbrot, sondern nur das scharfgeschliffene Schtvert", lich gar nicht, desto lebhafter tannegießert sie über den englischrussischen Zwischenfall! die Nilpferdpeitsche und das Gefängnis zukommen lassen. In der einen Hand die Bibel, in der anderen das Schießeisen, an der Seite die Peitsche und in der Tasche die Schließkette sind sie Repräsentanten des Profit- Christentums und der fapitalistischen Schwindelkultur.
Petersburg, 1. November. Der Korrespondent der, Birsche. wij a wWjedomosti" meldet aus Mulden von heute: Gestern am frühen Morgen begann ein heftiges Geschüßfeuer, welches den ganzen Tag über fortdauerte, den Japanern aber feinen Erfolg brachte. Dieselben griffen unsere Stellungen an mehreren Buntten an, wurden aber mit großen Verlusten zurückgeschlagen. Die ruffischen Berluste waren unbedeutend. Erheblicher waren dieselben bei einem Angriff auf den Hügel mit der Pagode. Dort tämpften sechs russische Kompagnien gegen zwei japanische Regimenter. Der Angriff wurde durch ein furchtbares Artilleriefeuer vorbereitet; die Russen verloren bie Hälfte ihrer Leute, behaupteten jedoch ihre Stellung und schlugen die Japaner zurütd.
war, nämlich nach Golhas zu ihren früheren Spießgefellen, den Beginn einer neuen Schlacht am Schaho? Auch die russischen Berichte über Ostasien gestehen jetzt zu, daß ab. Doch diefer blieb treu und bot fogar freiwillig feine Unter- fich die Lage sehr zuungunsten der Ruffen verändert hat. Oberst Sein Distriktschef, der Oberleutnant v. Burgsdorff, Gaedte meldete in einem Bericht vom 3. Oktober, daß zu dieser Zeit stützung an. nahm aus naheliegenden Gründen zu seinen eigenen 10 Reitern nur die russischen Truppen eine entschiedene Ueberlegenheit beseffen hätten. noch 10 Witbois und eilte mit diesen nach Gokhas. Das Erscheinen Die japanische Armee sei höchstens auf 175 000 Mann zu verder gefürchteten weißen Hüte auf unserer anschlagen gewesen, während die Russen mindestens 230 000 Mann Seite genügte, um den Kapitän der Franzmann- Hottentotten start gewesen seien. Es sei deshalb zu erwarten, daß Kuropatkin fofort zur Bernunft zu bringen, wodurch auch den Khauas- Hotten- neuerdings zur Offensive übergehen werde. Die Ereignisse haben ja totten der Boden zu fernerem Widerstand entzogen war. Sie unter- gezeigt, daß die Russen tatsächlich die Offensive ergriffen haben, warfen sich daher den gestellten Bedingungen, deren Durchführung allerdings nicht mit dem erwarteten Ausgang. General Kuropatlin undet wieder, wie schon im letzten Winter der Abg. Bachem das hat Ueberlegenheit eine
hereros.
Witboi persönlich übernahm."( Seite 18 2c.) Im Frühjahr 1896 wendete Leutwein sich gegen die Ost- Die russischen Verluste sind von russischer Seite selbst zivar nur auf ungefähr 30 000 Mann veranschlagt worden. Nach den entschieden „ Die Seele der dort gegen die deutsche Regierung gesponnenen zuberläffigeren Berichten hingegen dürfte der ruffische Verlust Umtriebe, führte er aus, war der Häuptling Nikodemus , ein Mann mindestens 60 000 Mann betragen. Durch diese kolossalen Verluste von Intelligenz und Energie. Demselben gelang es, den Häuptling allein schon ist die Ueberlegenheit der Russen sehr herabgemindert der Dvambandjeras Rahimema, sowie auch die stets zu Aufständen worden. Nun haben aber, wie aus Petersburg von verschiedenen geneigen Khauas- Hottentotten zu sich hinüberzuziehen. Dagegen 80 000 Mann Berstärkung erhalten, so daß nunmehr eine faktische Seiten gemeldet wird, die Japaner in den letzten 14 Tagen 60 bis scheiterten seine Bemühungen bei dem dritten Oftherero- Häuptling Ueberlegenheit der Japaner vorhanden sein dürfte. jetjoo, welcher augenscheinlich abwarten wollte, wem der Sieg zuDie Schlachtenpause, die jetzt bereits zwei Wochen dauert, dürfte fiele. Ferner fcheiterten seine Bemühungen, wie die spätere Unterjuchung ergeben hat, auch an der Bertragstrene Witbois, und damit alfo als zu Ende gehend angesehen werden. Auch in Petersburg cbenso bei Simon Cooper, dem Echo des Kapitäns."( S. 21.) nimmt man an, daß demnächst ein kräftiger japanischer Vorstoß zu Am 15. Mai 1896 ergaben sich die eben erwähnten Osthereros erwarten fei, um die Russen aus ihren Stellungen herauszuwerfen und Khauashottentotten in Raltfontain. it boi- fagte Leut- und über Mulden hinaus zurückzutreiben. Es feien bereits große wein bewies hierbei wieder seinen Sinn für Disziplin, indem er Verstärkungen der Japaner nach dem rechten japanischen Flügel, der drei unter den Gefangenen entdeckte eigene Leute, die ohne sein von Kuroki befehligt wird, abgegangen. Das starke Bombardement der ruffischen Stellungen fönne als Vorspiel zum Angriff der Japaner *) Verlag Mittler u. Sohn, Berlin . Wir empfehlen das Studium angesehen werden. Aller Voraussicht nach steht also eine neue Schlacht des Vortrages namentlich den Genossen, die im Reichstage bei der auf den mandschurischen Gefilden bebor! Beratung des Kolonialetats sprechen werden. Er gewährt einen Auch die Lage Port Arthurs großen Einblick in die gegen die Eingeborenen notwendige Krieg führung und beweist, wie falsch die bermalige gegen die Hereros gilt jetzt in Petersburg als eine sehr gefährdete. beliebte ist. Man fann daraus auch ersehen, wie unsinnig es war, Durch die letzten starken Angriffe ist es den Japanern gelungen,
Politische Ueberlicht.
Berlin , den 1. November. Zentrum und Wahlrecht.
Die Abneigung gegen das Reichstags- Wahlrecht be
"
Zentrum. Wahlrechtsanträgen:
Die Germania " schreibt zu den preußischen „ Wir haben vor längerer Zeit den Nachweis geführt, daß die Liberalen mit ihrer Behauptung, die geltende Wahlkreiseinteilung sei auf dem Zahlenprinzip basiert, unrecht haben. Wohl ist auch die Bevölkerungszahl dabei in Betracht gezogen worden, aber erst hinter den Gesichtspunkten, welche den historischen, sozialen, fulturellen und fonfessionellen Verhältnissen der einzelnen Wahlfreise Rechnung trugen. Regierung und Volksvertretung waren darin einig, daß eine rein mechanische Wahlkreiseinteilung, wie fie bis dahin bestand, nicht mehr Blak greifen sollte, und die Kommission, welche die Regierungsvorlage beriet, hat sich feierlich dagegen verwahrt, daß sie die Bevölkerungszahl als dominierendes Prinzip bei der Wahlfreiseinteilung gelten lasse. Wenn jetzt von liberaler Seite, so namentlich von dem Abg. Dr. Friedberg, der Versuch gemacht worden ist, das Gegenteil als zutreffend erscheinen zu laffen, fo tann dieser Versuch nur als gescheitert bezeichnet werden; die Aften des Abgeordnetenhauses beweisen das umwiderleglich. Wit Fug und Recht hat darum auch das Zentrum stets gegen eine rein mechanische Wahlkreiseinteilung Stellung genommen. Der Abg. Dr. Borich hat erst im vergangenen Jahre dieser Stellungnahme einen präzisen Ausdruck gegeben, und es ist inzwischen von libe raler Seite nicht das geringste vorgebracht worden, was eine Aenderung darin angezeigt erscheinen lassen tönnte."
Was das Zentrum als rein mechanische Wahlkreiseinteilung",
den Hereros den Frieden abzuschlagen, und wie verfehlt der Ersatz fich soweit an die russischen Forts heranzubringen, daß auch als Zahlenprinzip" verwirft, ist nichts weniger als das GrundLeutweins durch Trotha, dem jede Sachkenntnis abging, gewesen ist. in Petersburg die Lage als stumreif" angesehen wird. prinzip des allgemeinen gleichen Wahlrechts, bas