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weigerten, Landesmutter- Boftfarten feilzubieten. Immerhin sollte sollen diese bei dem König diskreditiert und die Aussichten ihrer wir aus der Aussage des Generalarztes Dr. König ersehen haben, man doch mit der vereitelten Landesmutter nicht auch das Recht streberischen Hofpolitik beseitigt werden. Wie weit den Konservativen daß er in dem Artikel den Vorwurf bewußter Pflichtwidrigkeit bei selbst strafen. Auf Grund welchen Rechtstitels werden derartige dieser Streich demnächst gelingt, ist für das sächsische Volt natürlich Abgabe seines Gutachtens findet, die Erklärung ab, daß ein solcher Postkarten verboten? Welchen Paragraphen verlegen sie? Das recht nebensächlich, da eine Wendung der sächsischen Politik so und Vorwurf nicht erhoben werden sollte und nicht erhoben wird. Es Strafgesetzbuch kennt bisher nicht das Delikt monarchistischer Ver- so nicht zu erwarten ist. Von einiger Bedeutung fann die national- kam uns lediglich darauf an, die verschiedenartige Auffassung, welche wirrungsstiftung". Oder stellt gar die Ansichtspostkarte nach der liberale Rosjagung vom Kartell nur insofern werden, als dadurch zwischen den Gutachten des Generalarztes Dr. König und Professors heutigen sächsischen Polizeimeinung eine unzüchtige Schrift dar? eine lebendigere Wahlbewegung bei den nächsten Landtagswahlen Braun bestand, zu beleuchten. Dann aber trifft dieser Makel alle Postkarten, die das Bild eines zu erwarten ist, eine Situation, die von sozialdemokratischer Seite Fürsten   oder einer Fürstin zeigen, die einmal die Ehe gebrochen sicherlich gehörig ausgenutzt werden wird. haben. Ach, wie wundersam fein ist doch das sittliche Gefühl der Polizei im Reiche August des Starken geworden!-

Vom Aufmucken der Mucker. In Worms   tagen gegenwärtig die deutschen   Synodalen; sie haben auch eine Resolution gegen ihre eigene Einflußlosigkeit gefaßt:

" Wir beklagen, daß im Heimatlande der Reformation die evangelische Kirche nicht den Einfluß im öffentlichen Leben der Nation ausübt, die der geschichtlichen Aufgabe und geistigen Be­deutung des Protestantismus entspricht. Wir finden es unerträglich, daß von der Reichs- und Staatspolitik zur Erlangung äußerer Machtmittel dem Ultramontanismus Zugeständnisse gemacht werden, die dem deutschnationalen und protestantischen Volksempfinden wider­streiten."

Hilft alles nicht! Christlich  - sozial ist nun einmal Unsinn, und die Herren Pastoren geht die Politik gar nichts an, während die edlen Herren der katholischen Kirche ihre flerifale Weltuntergangs­politik um der Erhaltung der herrschenden Mächte willen treiben

follen!-

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Freiherr v. Riedel, der bayerische   Finanzminister, hat seinen Rücktritt aus Gesundheitsrücksichten genommen. Der Rücktritt ist schon seit längerer Zeit angekündigt worden und kommt nicht über­raschend. Freiherr v. Riedel hat seit dem Jahre 1877 das Finanz­ministerium in Bayern   geleitet. 1890 wurde er in den Freiherrn­stand erhoben. Da er im Laufe seiner langen Amtstätigkeit bereits sämtliche bayerische   Auszeichnungen erworben hat, so übersandte ihm der Prinzregent einen silbernen Tafelaufsatz als Abschiedsgabe mit der Genehmigung des Rücktrittsgesuches. Mit der vorläufigen Führung der Geschäfte des Finanzministeriums wurde Stadtrat v. May beauftragt.

Die Kampagne Trothas mißglückt?

Auf Veranlassung des Generalarztes Dr. König haben wir an das Werftkrankenhaus in Wilhelmshaven   zugunsten der Bibliotheks­kasse im Vergleichswege den Betrag von 75 M. gezahlt und tragen auch die entstandenen Kosten des Verfahrens.

Husland. Schweiz  .

Genosse Greulich als Präsident.

In der letzten Sigung des Großen Stadtrats von Zürich   hat der Genosse Greulich das Präsidium dieser Behörde übernommen; es ist das erstemal, daß der Präsidentenstuhl von einem Sozials demokraten eingenommen wird. Bei dieser Gelegenheit hielt Greulich, der vor kurzem erst von Amerika  , wo er das schweizerische Arbeitersekretariat auf der Weltausstellung zu St. Louis   vertrat, Wie wir bereits gestern meldeten, telegraphierte General Trotha zurückgekehrt ist, eine Eröffnungsrede, in welcher er einen inter­aus Südwestafrika, daß sich zwar die Hereros in vollständiger Auf- essanten Rückblick auf die Entwicklung der Partei, besonders in lösung befänden und daß ofienbar unter den zerstreuten Trupps die Zürich  , warf: Erst wurden wir verlacht und verachtet, wie Narren Neigung herrscht, sich Deutschland   zu unterwerfen, daß aber sämtliche befeindet, wie gefährliche Uebeltäter. Erst mit der wachsenden und ungefährliche Menschen, dann hat man uns gehaßt und bitter Häuptlinge nach Britisch- Betschuanaland entkommen seien. In der Stimmenzahl erfolgte allmählich die Anerkennung als Partei. Die" Post" wirft dem Vorwärts" chauvinistische hete Man ist nicht im Unrecht in der Auffassung, daß damit der Schlacht- fratie furz gezeichnet, fagte er zum Schluß:" Eine politische Herr­bürgerlichen Presse hält man diese Nachricht für sehr betrübend. Nachdem er den Kommunismus als das Endziel der Sozialdemo­vor, weil er es für unvereinbar mit der Würde des deutschen Volkes plan Trothas, die Aufständischen einzuschließen und durch ein großes schaft im alten Stil streben wir nicht an erklärt hat, sich von der russischen Knute unausgesetzt fuchteln zu Sesseltreiben zur Uebergabe zu zwingen, vollständig mißglückt sei. wenigerweise Anhänger der Verhältniswahl, der Anteilnahme aller lassen, ohne mit der Wimper zu zucken. Die" Post" erklärt unsere Die nach Britisch- Betschuanaland entkommenen Herero- Häuptlinge Richtungen an der Verwaltung des Gemeinwesens und an der Ver­Forderung, daß Deutschland   wegen der Beschießung des Dampfers würden von England schwerlich ausgeliefert werden, sei doch auch antwortlichkeit dafür." Sonntag" fofort hätte eine Untersuchung anstellen und der Hottentottenhäuptling Marenga seinerzeit nicht ausgeliefert ernste diplomatiche Vorstellungen in Petersburg  erheben sollen, für eine den Krieg mittelbar vorbereitende worden, so daß es ihm jetzt möglich gewesen sei, einen neuen Auf­stand zu inszenieren.

Handlung."

Knuten- Angst.

"

Ein solch jämmerliches Eingeständnis von Knutenangst hätten wir denn doch für unmöglich gehalten! Gerade unsere nationalen" Bramarbasse vom Schlage der" Post" sollten doch überzeugt davon

sein, daß Deutschland  , das nach Bülow in der Welt voran" ift, auch bei Rußland   soviel Respekt genießt, um gleich England aus reichende Sühne für einen gröblichen Uebergriff zugestanden zu er­halten, sobald es nur ernsthaft Sühne heischt. Nach der" Post" aber denkt Rußland   so gering von Deutschland  , daß es ihm gar nicht einfallen wird, ihm Sühne für ein begangenes Unrecht zu leisten, daß es ja das Aufbäumen deutschen   Rechtsgefühls gegen zaristische Unverschämtheiten gleich als Kriegserklärung betrachtet. Für einen so verächtlichen Faktor hätten selbst wir niemals selbst das Deutschland   des Bülow- Kurses gehalten! Die" Post" muß es ja freilich besser wissen, welche Einschätzung dies Deutschland  

verdient!

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Schwerin  - Wismar  .

zu machen versuchten.

Befänden sich aber diese Häuptlinge in Britisch- Südwestafrika in Sicherheit, so sei keinerlei Garantie gegeben, daß sie nicht bei gegebener Gelegenheit von neuem Einfälle in Deutsch- Südwestafrika  Trothas ist ein sehr zweifelhafter, abgesehen davon, daß auch noch Diese Auffassung dürfte jedenfalls zutreffend sein. Der Erfolg abzuwarten bleibt, ob dann die zerstreuten Hererobanden sich tatsäch lich ergeben werden, oder ob es ihnen nicht gelingt, sich nach Norden durchzuschlagen. Wäre dies der Fall, so müßte der Feldzug gegen diese aufgelösten Banden fortgesetzt werden.

daher sind wir not­

Ein demokratischer Fortschritt. Aarau  , 31. Oktober.  ( Eig. Ber.) In der gestrigen Volksabstimmung im Kanton Aargau   ist der Verfassungsartikel betreffend die Volkswahl der Regierung mit 20 770 gegen 11 015 Stimmen, betreffend die Volkswahl der beiden Ständeräte mit 19 090 gegen 9909 Stimmen angenommen worden. Bereits im nächsten Frühjahr werden die sieben Regierungsräte( Minister), die bisher vom Kantonsrat ge­wählt wurden, vom Volke gewählt werden. Damit tritt der Kanton diese demokratische Einrichtung bereits besteht. Im Kanton Zürich Aargau in die Reihe der großen Mehrheit der Kantone, in denen wurde sie bereits im Jahre 1869 eingeführt.

Frankreich  .

Armee und Republik  .

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Farmer in Südwestafrika könnten doch unmöglich die Zehntausende von Eingeborenen beschäftigen und ernähren. Läßt man aber die Hereros einfach Hungers sterben, so wäre dies eine Grausamkeit, wie diese kaum jemals in der Kolonialgeschichte vorgekommen wäre. Auch Karl Peters  , der Hängepeters, hat sich wieder einmal über Südwestafrika geäußert. Unter anderm ist er auch auf das Schweige­gebot zu sprechen gekommen, das fürzlich von Trotha über die Südwest­Aus dem Wahlkreise wird uns geschrieben, daß bei der Auf- afrikanischen Truppen verhängt worden ist. Peters weiß nicht recht, was er stellung der Wählerlisten alle Personen zurückgewiesen werden, die im letzten Jahre in einem anderen Kreise gewählt haben, über dieses Schweigegebot sagen soll. Er führt allerdings an, daß wie auch solche, die sich nur vorübergehend in einem Orte des die Engländer im südafrikanischen Kriege diese Maßnahme ebenfalls Wahlkreises aufhalten, das heißt da arbeiten und anderwärts ihren beobachtet hätten. Nun, dies Vertuschungssystem ist aber damals festen Wohnsitz haben. Es ist längst festgestellt, daß dies Verfahren gerade von unserer nationalen" Presse aufs schärfste gebrandmarkt unzulässig ist und auch den mecklenburgischen Behörden sollte worden! Zudem kann selbst Peters nicht umhin, das Trothasche es nachgerade bekannt sein, nach welchen Grundsägen bei der Auf- Schweigegebot zu verurteilen, sofern damit nur bezweckt sei, der links­stellung der Wählerlisten zu verfahren ist. Sollte, was aus der an fahren nicht nur vereinzelt, sondern mehrfach im Kreise geübt werden, dann dürfte der Kreis bald wieder vor einer Neu­wahl stehen.-

General Trotha berichtet ferner, daß die Hereros fast ihr sämt­In der Humanité" unternimmt es Jaurès  , die von dem liches Vieh verloren hätten. Auch dies ist für unsere Kolonial- Kriegsminister André ergriffenen Maßnahmen zu rechtfertigen. Er abenteuerer eine sehr niederschlagende Nachricht. teine Möglichkeit mehr vorhanden, sich an dem Besiz der Hereros befizt. Er erinnert an die Dreyfus- Affäre, welche eine bodenlose Denn nun ist ja weist darauf hin, daß die Republik  , obwohl sie schon über drei Jahrzehnte besteht, in den Offizierskreisen nur wenige Verteidiger irgendwie schadlos halten zu können. Die Sache ist sogar dadurch Korruption unter den Offizieren aufgezeigt habe. In der französ so geworden, daß schließlich die deutsche Regierung für den Unterhalt fischen Armee herrschten die monarchisch- flerifal- verfippten Koterien der sich ergebenden Hereros wird auffommen müssen. Dies könnte unumschränkt und sorgten dafür, daß ihre Günſtlinge eine schnelle Die konservative Parteileitung im 2. mecklenburgischen Reichstags im Laufe der Zeit zu einer höchst unangenehmen Kalamität und glänzende Karriere machten, währenddem die der republikanischen Wahltreise Schwerin  - Wismar  , Dr. Dröscher aus Gesundheits- für unsre südwestafrikanische Politik werden, denn die paar hundert Gesinnung verdächtigen Offiziere nicht vorwärts kämen. Zum Staats­rücksichten von der Kandidatur zurücktrat, soll, wie verschiedene Blätter berichten, Herrn wo Dr. Dertel( B. d. L.) das Mandat an­streich gegen die Republik sind, wie der Fall Déroulède   beweist, geboten haben. Diese extrem agrarische Kandidatur würde für den biele der französischen   Generale bereit gewesen. Erst mit dem Eintritt des Generals André ins Kriegsministerium hat sich das Fall, daß eine Stichwahl nötig wird, den Sieg unserer Partei Blättchen gewendet und es mag sein, daß auch hier Mißgriffe ge­sichern. Wir haben nichts gegen Dr. Dertels Wahlhülfe ein­schehen sein mögen. Gesinnungsriecherei ist immer schädlich und zuwenden; nachdem diese Hülfe in Sachsen   unnötig geworden, mag muß zur Verbitterung, Korruption und Henchelei führen, aber die­fie uns Mecklenburg   gewinnen helfen.- jenigen, welche seit Jahrzehnten systematisch das gleiche und in weit schlimmerem Maße getan, haben am wenigsten Recht, sich darüber zu beschweren. Als Entschuldigung für André kann geltend gemacht werden, daß er sich auf die Berichte seiner Armeeführer gar nicht verlassen konnte, denn diese sind ja gerade in ihrer Mehrzahl die im Dienste der jesuitisch  - monarchischen Hochfiuanz und Aristokratie stehenden Prätorianer. Er wandte sich denn, so teilt Jaurès   mit, um den wegen ihrer republikanischen Gesinnung zurückgesetzten Offizieren zu ihrem Recht zu verhelfen, vielfach an Deputierte usw., diese befragend, ob ihnen tüchtige republikanische Offiziere bekannt seien, die in ihrem Avancement benachteiligt worden sind. Auf diese Weise mögen nun auch Beförderungen zustande gekommen sein, die als Vergünstigungen auszulegen sind und auch nicht Platz greifen dürften. Aber es muß festgehalten werden, daß, um die Armee von der Korruption und den Fälschern, die sich um Henry gruppierten und von den Feinden der Republik   zu säubern, es selbst dem Kriegsminister kaum möglich war, den gradlinigen Weg zu wählen.

Ein Leutnant wegen Soldatenmißhandlung verurteilt. Das Kriegsgericht der 16. Division hatte den Leutnant Moser vom Infanterie- Regiment Nr. 160 in Bonn   von der Anklage der vor­schriftswidrigen Behandlung freigesprochen. Der Gerichtsherr legte Berufung ein. Vor dem Oberkriegsgericht wurde festgestellt, daß Leutnant Moser den Rekruten Gierling mit der Faust von oben Herunter rechts und links ins Gesicht geschlagen hat. Das Urteil lautete auf vierzehn Tage Stubenarrest.

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Fünf Jahre Zuchthaus. Aus Breslau   wird gemeldet: Das Kriegsgericht der 11. Division verurteilte die Reservisten Joschko und Jalubet vom 10. Grenadierregiment wegen Gehorsams­berweigerung und tätlichen Angriffs gegen eine militärische Wirts­hauspatrouille zu je fünf Jahren Zuchthaus.

Sächsisches Kartellgeschwät.

Aus Sachsen   wird uns geschrieben:

Ein recht lächerliches Gaukelspiel betreiben anläßlich des Thron wechsels   in Sachsen   die ehemaligen Kartellbrüder, Konservative und Nationalliberale. Die Konservativen lassen durch ihre Führer den Kartellgedanken neu verkündigen, um den neuen König Friedrich August in die Illusion zu bringen, bei den künftigen Reichstags­wahlen werde es einem Kartell der Ordnungs" parteien gelingen, der Sozialdemokratie eine Reihe von Reichstagsmandaten in Sachsen  wieder abzunehmen, so werde dem König die Freude bereitet werden, daß er nicht bloß zwei antisemitische, sondern mehr bürger­liche Abgeordnete beglückwünschend empfangen darf. In der Tat hat der konservative Landtagsführer Opitz jüngst eine in Sachsen   viel­besprochene Rede zur Kartellempfehlung mit dieser Hoffnung gespickt. Doch es verbirgt sich hinter dieser konservativen Werbung für das Kartell ein heimtüdischer Winkelzug.

stehenden Presse die Möglichkeit der Besprechung von Mißständen" zu nehmen. Etwas anderes, als die Verhinderung der Festnagelung solcher Mißstände" kann doch aber gar nicht beabsichtigt sein. Die Soldatenbriefe aus Südwestafrika haben es wieder einmal unserer Regierung angetan."

Für einen Friedensschluß mit den Hereros tritt jetzt endlich auch ein bürgerliches Blatt ein. Der, Reich 3= bote" schreibt:

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England.

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London  , 1. November. Heute ist ein Blaubuch über die An­Vor einigen Tagen brachte das Berliner Tageblatt" die gelegenheiten in Südost- Europa   erschienen. Es handelt Meldung, daß mit den aufständischen Hereros Unterhandlungen hauptsächlich von der Reorganisation der Gendarmerie und angeknüpft werden sollten. Wir halten dies für die böswillige dem Reformprojett für Mazedonien  . Die Kor­Ausstreuung irgend eines kolonialen Uebermenschen, um Stimmung respondenz erstreckt sich bom 15. Dezember 1903 bis zum zu machen gegen eine Maßnahme, welche jetzt, unseres Erachtens, 10. August 1904. Unter den letzten Schriftstücken befindet sich dringend nötig ist, nämlich die, den am Widerstande ver- eine Depesche des Marquis of Lansdowne an den Botschafter zweifelnden Hereros Gnade auzubieten. Aus allen Mel- Hardinge. In derselben teilt Lansdowne mit, er habe am 6. August dungen, welche in den letzten Tagen aus den letzten Tagen aus dem Schuß- dem russischen Botschafter Grafen Benckendorff gegenüber erwähnt, gebiete gekommen sind, geht mit voller Deutlichkeit her- daß er im Oberhause über die geplante Vermehrung der russischen bor, daß die Hereros völlig widerstandsunfähig find. und österreichischen Gendarmerie Offiziere befragt worden Ihre Führer sind auf englisches Gebiet entflohen, ihr Vieh ist von sei. Er habe die Hoffnung ausgesprochen, daß die beiden ihnen teils aufgezehrt, teils in der wasserlosen Omaheke gefallen, Regierungen sorgfältig jede Aktion Aktion vermeiden würden, die in die sie hineingetrieben wurden; die entmutigten Scharen hält so gedeutet werden könnte, als ob die Absicht bestände, diese nur ein Gefühl ab, die Waffen zu strecken, die Furcht vor der Frage ohne Rücksichtnahme auf die Empfindlichkeit anderer Mächte Rache des Siegers. So ist es denn unserer, als christlicher und zu behandeln. Lansdowne erwähnt ferner, daß der österreichische menschlich denkender Nation würdig, den Verzweifelnden zu ver- Botschafter Graf Mensdorff, mit welchem er gesprochen, ihm die fünden, daß den Verführten, namentlich den verführten christlichen Versicherung gegeben habe, daß man nichts Derartiges zu tun ge­Hereros, Gnade gewährt werden wird. Und es ist auch flug, willt sei. Graf Bendendorff sei ohne entsprechende Informationen wenn wir so handeln; denn laden wir die Hereros nicht ein, gewesen.

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Amerika  .

Amerikanisch  - französischer Schiedsgerichts- Vertrag.

die Waffen zu strecken, indem wir denen, welche das tun, Gnade versprechen, dann treiben wir sie vollends zur Verzweiflung, machen fie zu heimatlosen Räubern und die Kolonie zur Wüste. Wenn unsere Kolonial- llebermenschen diesen Aft Washington, 1. November. Staatssekretär Hay und der fran­der Gnade als einen Akt der Schwäche verschreien, so sollte das zösische Botschafter Jusser and haben einen Bertrag unter­unsere Kolonialbehörden nicht abhalten, zu tun, was menschliche zeichnet, nach welchem jeder möglicherweise eintretende Streit Gesinnung und was die Interessen der Kolonie gebieten. Bir fall zwischen den Vereinigten Staaten   und Frankreich   auf schieds­würden unsere braven Soldaten nicht allein zu Menschenschlächtern gerichtlichem Wege geregelt werden soll. Dem Vertrage haben die degradieren, wenn wir sie zwingen, auf Verzweifelnde Jagd zu Bestimmungen des englisch  - französischen Schiedsgerichts- Vertrages machen, wir würden uns selber schädigen, wollten wie die Hereros zum Vorbilde gedient. ausrotten. Der Oberbefehlshaber in der Kolonie soll also bald möglichst Guade denen verkünden, die sich unterwerfen; die Leute müßten dann, so weit nicht mit ihnen als Rädelsführern und Mördern ins Gericht zu gehen ist, völlig entwaffnet und in Reservate gebracht werden, wo wir fie bor dem Hungertode zu schützen hätten; natürlich müßten sie dafür arbeiten."

Gewerkschaftliches.

Berlin   una amgegend.

Die Aussperrung in der Gelbmetall- Industrie und die Berlines Metallarbeiter.

Die Nationalliberalen nämlich glauben, es werde unter dem neuen Regiment ein etwas freierer Zug in die sächsische Regierung kommen, und sie bereiten sich darauf vor, unter etwaiger Verwirk­lichung dieses Wunsches das Erbe der Konservativen oder doch ein gut Teil davon anzutreten; daher ihre Ablehnung der konservativen Kartellwerbung. Bei den nächstjährigen Landtagswahlen wollen sie ihr Glück versuchen und gedenken, den Konservativen Mandate ab­zunehmen. Die Gegnerschaft bei den Landtagswahlen schlöße natür­lich ein Kartell zwischen beiden Parteien für die Reichstagswahl aus, wenn sie eine ernsthafte wäre. Da aber tiefe Gesinnungs­unterschiede die beiden Parteien nicht trennen, da eine kaum weniger reaktionär ist als die andere, da beide gemeinsam das Dreiklassen­Es hat lange gedauert, bis der" Reichsbote" seine humane Ge­Mit der Aussperrung in der Gelbmetall- Industrie befaßten sich gestern abend neun start besuchte Metallarbeiters Wahlunrecht berübt haben, so ist von den Nationalliberalen eine sinnung entdeckt hat. Immerhin ist er unter der ganzen bürgerlichen Versammlungen. Die Referate wurden von Gewerkschafts­neue Politit für Sachsen natürlich nicht zu erwarten und es handelt Presse der erste, der eine Regung der Vernunft und Menschlichkeit beamten der Berliner   Ortsverwaltung des Metallarbeiter- Verbandes fich für sie nur um einen größeren Einfluß der industriellen Kreise, zeigt. Es bleibt abzuwarten, welches Echo dieser Appell finden gehalten, und zwar sprachen: Behrend in den Viktoriasälen die sie bei den Landtagswahlen, wo die Sozialdemokratie entrechtet wird. zu Rirdorf, Cohen im Bernhard- Rose- Theater, Hartmann ist, zu erringen hoffen. Dieses Bestreben und der konservative Der Reichsbote" bergißt nur ein wichtiges Moment. Wenn über in Wilhelminenhof zu Ober- Schöneweide, Henning im Char Widerspruch gegen dasselbe hindern jedoch beide Parteien nicht, die Rädelsführer" abgeurteilt werden soll, so erforderten Humanität lottenburger Boltshause, Müller im Stösliner Hof, Pawlo­später bei den Reichstagswahlen gemeinsame Sache wie früher und Gerechtigkeit unbedingt, daß auch eine strenge Untersuchung über witsch in Zühlfes Festfälen, Wiesenthal in Kellers Fest­zu machen, weil dann bei dem Stande der Sozialdemo- die Ursachen angestellt wird, die die Hercros in den Aufstand ge- sälen, üde im Gewerkschaftshause und Wuschik im Moabiter  hat. Die Reichstagswahlen sind aber noch so fern, daß es trieben haben. Ist es doch ein großer Unterschied, ob es sich bei eigentlich keinen Sinn hätte, jezt schon Kartellsehnsucht zu äußern. Anwendung von Waffengewalt nur um einen Aft der Notwehr oder Es ergibt sich also, daß die Konservativen mit ihrer jeßigen Kartell- um einen lleberfall handelt.- werbung die nationalliberalen Abfichten, fünftig auf die Regierung

und auf den Hof Einfluß zu gewinnen, durchkreuzen wollen. Durch Erklärung. Zu dem in der Nummer vom 30. März 1902 die Ablehnung des Kartellgedankens feitens der Nationalliberalen enthaltenen Artikel Ein raffinierter Simulant" geben wir, nachdem

Gesellschaftshause.

Eingehend schilderten die Redner die Ursachen des jetzigen Lohnkampfes, der eine notwendige Folge des vorjährigen, er­gebnislos verlaufenen Gürtler- und Drückerstreits sei. Jetzt sowohl wie im Vorjahre handelte es sich um die Schaffung eines Tarif­verhältnisses für die Gelbmetall- Industrie, das aber von den Stühnemännern mit allen Mitteln bekämpft wird, weil sie in der