hörgelnden und zu pofitiver Arbeit unfruchtbaren Partei, vor- 1 geworfen, daß sie auch diese glorreiche Verbesserung bekämpft habe. Der Gesezentwurf hatte insofern eine besondere Bedeutung, als er ein Vorspiel für die die nächste Zeit beherrschende Reform der deutschen Strafprozeßordnung und des deutschen Strafrechtes war. Hätte die Mehrheit des Reichstages irgendwie ernstlich einen wirklichen Fortschritt für das deutiche Rechtsleben erzielen wollen, so hätte sie ohne Bögern diese Reform" ablehnen müssen, schon deswegen, um zu zeigen, daß sie nicht gewillt sei, bei den kommenden Beratungen über das Strafrecht ähnliche Wege zu wandeln. Es be= steht in der Tat die große Gefahr, daß die bevorstehende umfassende Justizreform äußerlich gleichfalls einige Verbesserungen, im ganzen aber eine schlimme Rückbildung statt eines Fortschritts bringen wird. Die nationalliberale Gesetzgebung der 70er Jahre war auch diesen Weg des Kompromisses gegangen. Üm bestimmte Paragraphen und Gesetze nicht scheitern zu lassen, fügte man sich schweren Herzens" jedem Widerstand der Regierung und begnügte sich mit Halbheiten. Die heutige fast anarchische Rechtsunsicherheit, deren Bewußtsein allmählich auch die staatserhaltenden" Parteien ergreift, ist mit die Folge jener verstümmelten häufig geradezu leichtfertigen Kompromißgefeßgebung aus den Aufängen des Deutschen Reiches. Deshalb sind die Erfahrungen, die man schon jetzt mit dem ersten Entwurf der neuen Reformära unseres Kriminalrechts macht, äußerst beachtenswert.
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Den Behauptungen des Freiherrn v. Zedlit über eine angebliche I Die Schändlichkeit des Majestätsbeleidigungs- Paragraphen wird Geneigtheit der Zentrumspartei , die Diätenbewilligung gegen wieder grell beleuchtet durch zwei Fälle, die uns aus der frommen Verschlechterungen des Reichstags- Wahlrechts einzuhandeln, tritt jetzt Stadt Aachen berichtet werden. Ein Kutscher hatte kürzlich einen die Germania " entgegen. Sie erklärt: Restaurateur aus der Paßstraße in Aachen aus Rache denunziert, er Das wissen wir bestimmt, daß beim Zentrum von habe Ende 1901 oder Anfang 1902, also vor zwei bis drei Jahren, Kompensationen in bezug auf das verfassungsmäßige Reichstags- in seiner Wirtschaft eine Beleidigung des deutschen Kaisers begangen. Wahlrecht bei der Gewährung von Reichstagsdiäten nicht die Der Restaurateur wurde von der Straffammer hinter verschlossenen Rede sein kann." Türen zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Auch die„ Märk. Volksztg." sagt, es sei unverständlich, worauf Am vorigen Sonnabend hatte der Schuhmachermeister Bach in v. Jedlig seine Behauptung stützt. Auch dieses Zentrumsblatt will Aachen einen seiner Gesellen entlassen. Vier Tage später erschien der die Diätenfrage von jeglichem Schachergeschäft freigehalten wissen. Entlassene und wollte wieder eingestellt werden, was der Meister abAber in dem Versuch, die Mitteilungen des konservativen Wahlrechts- lehnte. Darauf ging er in die Küche und verlangte von der Frau, feindes zu erklären, verrät die Märk. Volksztg." überaus seltsame daß sie für seine Wiedereinstellung sorge, da er sonst die sofortige Verhaftung ihres Mannes herbeiführen werde. Als er auch hier abAuffassungen über das Wahlrecht. Sie schreibt: „ Wir wissen es nicht, aber wir nehmen an, daß er( v. Zedlig) gewiesen wurde, ging er zur Polizei und beschuldigte den Schuhvielleicht einmal mit einem Zentrumsabgeordneten über die Mühe machermeister der Majestätsbeleidigung. Die Folge war, daß der und Plage der Aufstellung neuer Wählerlisten für Nachwahlen letztere sofort durch ein starkes Polizeiaufgebot und Kriminalbeamte während der Legislaturperiode gesprochen hat. Da mag ihm der verhaftet wurde. Jedoch nach 312 Stunden wurde Bach wieder freiZentrumsabgeordnete recht gegeben haben, daß es bequemter wäre, gelassen, nachdem zwei Zeugen die Behauptungen des Denunzianten wenn feste Wahllisten aufgestellt würden und nicht jeder in die nicht bestätigt hatten. Bach ist ein alter Mann, dem die Aufregung Liste neu aufgenommen zu werden brauche, der noch nicht noch lange in den Gliedern figen wird. Als er in seine Wohnung sechs Monate am Orte gewohnt hat. Eine solche zurückkehrte, fand er seine ebenfalls schon betagte Frau derart krant, Meinungsäußerung wäre doch noch kein Verbrechen und daß man fie ins Hospital schaffen mußte. feine Quertreiberei gegen das Wahlrecht. Wenn aber Freiherr Kein Tag ohne sensationellen Fall".„ Aus der Stadt der v. Zedlitz daraus geschlossen haben sollte, daß das Zentrum nun Standale", aus Dresden wird dem„ B. T." geschrieben: Es diese oder andere Kompensationen" zu bewilligen geneigt sei, handelt sich heute um den Geheimen Hofrat Dr. A. B. Meyer , so irrt er eben." den Direktor des königlichen zoologischen und anthropologischDie katholischen Arbeiter dürften eine Meinungsäußerung", ethnographischen Museums, der von seinem Amte suspendiert worden
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Es ist charakteristisch, daß Organe derselben Parteien, die sich nicht genug darin tun können, die Opposition der Socialdemokratie gegen reaktionäre Reform- Flickarbeit in der Gesetzgebung zu verlästern, daß nationalliberale Organe jetzt sich in schärfster Weise über die Wirkungen des Gesetzes betreffend die Entschädigung für unschuldig erlittene Untersuchungshaft äußern. Die Kölnische Beitung" bespricht den Kottbuser Fall in sehr entschiedener deren die„ Märk. Volksztg." den Zentrums- Abgeordneten für fähig ist. Gegen Geheimrat Meyer schwebt seit längerer Zeit eine Weise.„ Man bedenke," schreibt sie, ein und derselbe Gerichtshof entscheidet durch den Spruch der Geschworenen, die Angeklagte fei hält, anders beurteilen. Der sechsmonatliche Wohnsiz am Wahl- Disziplinaruntersuchung. Im September dieses Jahres wurde beim unschuldig, also also freizusprechen, während die Berufsrichter orte als Bedingung der Ausübung des Wahlrechts würde vielen sächsischen Finanzministerium seitens eines Landtags- Abgeordneten eine Eingabe gemacht, in der Herrn Geheimen Hofrat Dr. A. B. Meyer von Arbeitern δαξ erklären, die Unschuld habe sich nicht ergeben. Beide sprechen dem 8ehntausenden Wahlrecht ein langes Sündenregister vorgehalten wurde, das jetzt Gegenstand gemäß in derselben Sache zwei völlig entgegengesetzte Urteile aus. rauben; in vielen Wahlkreisen würde durch eine solche Vorschrift der Untersuchung ist. Die Unregelmäßigkeiten, deren Geheimrat Das geht nicht an in einem Rechtsstaate. Das ist keine Rechtssicherheit das Stärkeverhältnis der Parteien zugunsten der Reichen ganz Dr. Meyer beschuldigt wird, füllen ein ganzes Aftenstück. Außerdem mehr, das ist Rechtsverwirrung. Diese Rechtsverwirrung darf auch erheblich beeinflußt werden. Derartigen Wahlrechtsraub als gleich- find noch von verschiedenen anderen Seiten Beschwerden gegen ihn deshalb nicht einreißen, weil sie das Grundprinzip des ganzen gültige Harmlosigkeit aufzufassen, bedeutet für das Zentrumsblatt erhoben worden. Geheimrat Meyer wird beschuldigt, MuſeumsStrafrechtssystems umstößt; denn im Gegensatz zu den Zeiten des keine Quertreiberei gegen das Wahlrecht"!- ftüde beseitigt zu haben. Ferner wird ihm zur Last gelegt, daß er Mittelalters mit seinem Folterprinzip, das dem Angeklagten aufverschiedene Gegenstände für den Selbstbedarf auf Kosten des erlegte, sich selbst von der Anklage zu befreien, zu" purgieren", gilt Museums hat anfertigen lassen.- heute das Prinzip, daß die Staatsanwaltschaft die Schuldgründe dem Gericht unterbreitet und beweisen muß, ehe eine Verurteilung erfolgt, nicht umgekehrt."
Diese Schäden", schreibt das nationalliberale Blatt weiter, unferes Rechtslebens sind aufs tiefste zu beklagen. Es ist aufs ein dringlichste davor zu warnen, daß durch solche Geseze und ihre Handhabung die bedauerliche Kluft, die zwischen dem Boltsempfinden und der formalen Rechtsprechung flafft, noch mehr erweitert werde. Es ist Sache der Staatsregierung, dafür zu sorgen, daß eine Verstärkung, nicht eine Verminderung der Rechtssicherheit im Volke Platz greift. Am besten wäre es, wenn die beiden Kategorien von halb und ganz freigesprochenen Angeklagten vollständig beseitigt würden."
Das ist alles durchaus richtig und wiederholt ungefähr, was wir neulich zu diesem Falle in Rottbus gesagt haben. Als aber ini Reichstage die Vorlage beraten wurde, meinte der nationalliberale Redner Dr. Lucas echt nationalliberal:
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„ Ich gebe auch zu, manchen Einschränkungen wird man wohl oder übel zustimmen müssen, weil sonst eine Regelung überhaupt Aber all diese Bedenken dürfen uns nicht durchzuführen ist. prinzipiell doch nicht abhalten, den Weg, den wir als den richtigen anerkannt haben, zu gehen bis ans Ende. Wenn wir das thun, dann wird auch aus dem Torso, der der Entwurf ist mehr ist es nicht ein richtiges Gebilde werden." Wie aus dem Torso des Gesezes unter den Händen der Richter ein richtiges Gebilde" geworden ist, erleben wir schon jetzt. Wie fann eine gesetzgebende Körperschaft bewußt ein Torso- Recht schaffen? Ein Torso- Recht schafft Torso Rechtssprüche und schlägt Staat und Menschen in Trümmer.
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Der tote Löwe.
Als Nachfolger v. Riedels im bayerischen Finanzministerium ift Ritter v. Pfaff ernannt worden, der bisher schon seit 1883 im Finanzministerium tätig war und zwar seit 1893 als Ministerialrat.
Zum südwestafrikanischen Aufstand.
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Das Zenfurverbot des Blumenthalschen Dramas„ Der tote Löwe", das durch polizeiliche Verfügung vom 3. Oktober erlassen und von der Direktion des Berliner Theaters in Gemeinschaft mit dem Autor im Beschwerdewege angefochten war, ist nunmehr durch den Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg unter Die eingehende Ueber Kapstadt sind aus englischer Quelle mehrere Meldungen Abweisung der Beschwerde bestätigt worden. Motivierung dieser Entscheidung gipfelt in den Säßen: " Der Sturz des Herzogs von Oliveto gemahnt unter ført eingetroffen, die die Verluste der Deutschen bereits erheblich und laufender Einflechtung von mehr oder minder beglaubigten all- die gesamte Kriegslage im Hottentottengebiet recht bedenklich ergemein bekannten historischen Tatsachen, Zitaten und Anspielungen scheinen lassen. Bis auf Warmbad und Ketmanshop sollen sich alle in so eindringlicher Weise an die Entlassung des Fürsten Bismarck, Ortschaften im Besitz der Aufständischen befinden. Auf dem Marsch daß gegenüber der noch frischen Größe und Wucht dieses geschicht nach Warmbad seien mehrere deutsche Farmer von Witbois er lichen Ereignisses die abweichende Charakterschilderung und die mordet worden. Die Witbois erhielten starken Zuzug von Einfrei erfundenen Momente der Dichtung nur als Beiwert empfunden geborenen. Bei einem Gefecht in der Nähe der Carasberge werden und für das Interesse des Theaterbesuchers in den Hintergrund seien 3 deutsche Offiziere und 8 Mann gefallen. Diese Meldung, treten. Der für sein dramatisches Leben allein in Betracht kommende die auf den ersten Augenblick übertrieben erscheint, findet eine Kern des Stückes bleibt das im Sturz des Herzogs ber=
förperte historische Ereignis. In einem monarchischen gewisse Bestätigung in der schon gestern mitgeteilten Nachricht des Staate muß es aber als eine Störung der öffentlichen Ordnung berst Lengerte aus Warmbad, daß Ketmanshop mit 130 angesehen werden, wenu Regierungsatte des lebenden Mann und 2 Geschüßen besetzt und ausreichend verproviantiert sei, Herrschers von so weltgeschichtlicher Tragweite in solcher Form um sich monatelang halten zu können, wenn auch Wegauf die Bühne gebracht und der Kritik des Theaterpublikums nahme der dort reichlich vorhandenen Tiere zu befürchten sei! unterbreitet werden. Diejenigen Teile der Bevölkerung insonderheit, Morenga befinde sich mit mehreren hundert gut bewaffneten und welche von dem Wandel der Dinge in ihrem Innersten leiden- berittenen Hottentotten in und bei Carasberg. Die Verbindung schaftlich erfaßt worden sind, würden durch einen solchen Borgang mit Ketmanshop sei dadurch unterbrochen. Durch diese offizielle auf das lebhafteste beunruhigt werden, zumal Meldung des deutschen Offiziers erhält die englische Meldung wenn sich dieser an dem zugleich die Residenz des Monarchen größere Wahrscheinlichkeit. bildenden Schauplage der Ereignisse selbst abspielt
Nach der Freien Deutschen Preffe" berechnet man die deutschen Verluste in Südwestafrita seit Beginn des Hereroaufstandes auf 671 Tote. Diese Verluste sind also noch beträchtlich größer, als man bisher angenommen hatte. Sie übersteigen weitaus die Verlufte unserer Chinakrieger! Diese Verlustliste wird bei längerer Dauer des Krieges noch ganz gewaltig anschwellen, namentlich durch die Typhusepidemie, die noch immer nichts an Heftigkeit verloren hat, im Gegenteil während der bevorstehenden Regenzeit an Gefährlichkeit zunehmen wird.
Angesichts solch' gewaltiger Verluste sollten denn doch die
Die Entscheidung des Oberpräsidenten bedeutet die denkbar Der unverantwortliche Fehler liegt sowohl in dem Gesetz wie in der Anwendung des Gesetzes. Das Gesetz gestattet, daß die schwerste Herabwürdigung des monarchischen Staates und des MonRichter fundamentale Grundsäße zivilisierten Rechts vernachlässigen. archen selbst. Das Blumenthalsche Stück ist im Buchhandel erlaubt und wird, Ja, es provoziert solche Verstöße gegen das moderne Recht. Indessen dank dem Aufführungsverbot durch die Polizeizenfur, reichlich abgenau so ist unser ganzes Recht, das Strafgesetzbuch wie geſetzt; strafrechtlich ist es mithin unantastbar, wofür die biederen Sie Strafprozeßordnung geartet. Ideale Richter vorausgesetzt, Ideale Richter vorausgesetzt, Gesinnungen des Verfassers von vornherein Sicherheit leisteten. Gleich brauchte das heutige Papierrecht freilich nicht die Rechts - wohl soll eine Darstellung der Vorgänge, die sich bei dem Abschied ficherheit zu erschüttern. Da aber die heutigen Richter des Fürsten Bismard zugetragen, geeignet feien, eine Störung der nichts weniger als ideal sind, so so bringt die die Natur der Geseze alle Schäden, die in ihm schlummern, zur vollsten Blüte öffentlichen Ordnung" herbeizuführen. Können die Anhänger des monarchischen Staates die ungeheuerliche Zumutung dulden, daß und Reife. Unser Recht verhindert nicht gerade durchweg eine er- irgendwelche Vorgänge, in denen der Monarch gewirkt hat, die Regierung und die bürgerlichen Parteien dem Mahnruf des„ Reichsleuchtete Rechtsprechung, aber es verhindert noch weniger Klaſſenjuſtiz Deffentlichkeit zu scheuen geeignet sein sollen? Wan sollte boten", der ja allerdings nur ein mattes Echo der sozialdemokratischen und Rechtsunsicherheit. Es wäre die Aufgabe jeder Justizform, annehmen, daß der Oberpräsident der Provinz Brandenburg als Mahnungen ist, endlich Gehör schenken! Wenn humanitäre Gesichtsdas formale Recht so fest und bestimmt zu fassen, daß ein getreuer Diener seines Monarchen überzeugt ist, daß„ Regierungs- punkte die deutsche Regierung nicht veranlassen können, in Verauch der in krassen Vorurteilen befangenfte Richter nicht die Mög afte des lebenden Herrschers von so weltgeschichtlicher Tragweite" handlungen mit den Hereros einzutreten, so sollten doch die kolossalen lichkeit hat, gegen die Ansprüche des modernen Rechtsbewußtseins zu den höchsten Anspruch haben, in jedem Ort, auch von der Schau- Berluste von Menschenleben endlich die Regierung davon überDie Mehrheit des Reichstages aber, welche jene Reform" bühne der Deffentlichkeit nahegebracht zu werden! Die Direktion des Berliner Theaters wird nunmehr bei dem zeugen, daß eine Fortführung des Krieges in dem bisherigen Stile man den Rechtsniedergang im Deutschen Reiche nur einigermaßen weitere Berufung einlegen. durchsetzte, hat geradezu Prämien auf Rechtsverirrungen gesetzt. Will Ober- Verwaltungsgericht gegen die Entscheidung des Oberpräsidenten die gewissenloseste Berwüstung von Menschenleben bedeutet!- aufhalten, so muß man vor allem mit der liberalen Fabel brechen,
verstoßen.
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welche die Handlungen unserer Gerichte als den Ausfluß höchster Duellantenbegnadigung ist niemals geeignet, die gesetzbrecherische Erleuchtung betrachtet. Als man dieser Tage im preußischen Ab- Neigung der mit besonderer Standesebre behafteten Herrschaften geordnetenhause die in einem Urteilsspruch zum Ausdruck gelangte herabzustimmen. Besonders erstaunlich aber ist es, daß der Justiz unglaubliche Meinung eines Gerichts kritisierte, daß es vereinbar minister selbst Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaft, die das sei mit der verfassungsmäßig gewährleisteten geheimen Wahl, Gesetz brechen, der Begnadigung empfiehlt. durch Staatsbeamte die Abstimmung der Arbeiter zu kontrollieren, Wegen Herausforderung des welfischen Reichstags- Abgeordneten da war es ein nationalliberaler Professor, der mit empörter Freiherrn v. Hodenberg zum Zweikampf war der nationalWut über das Verbrechen zeterte, die Heiligkeit preußischer Gerichts- liberale Landtags- Abgeordnete Dr. Mag Jänede urteile zu lästern. Die Justizheuchelei unserer Liberalen ist noch viel gefährlicher, als die religiöse Tartüfferie.
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Zur Vorgeschichte des Hottentottenaufstandes erhält die„ Frankfurter 8tg." eine bedeutsame Mitteilung: Zuverlässigen Privat nachrichten des genannten Blattes aus Südwestafrika zufolge ift nämlich der Witboiaufstand erst ausgebrochen, nachdem deutscherseits mit der Entwaffnung der Witboileute begonnen worden warl
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Husland.
Wie es bei der Mobilmachung zugeht.
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Der stra" wird aus Süd- Rußland geschrieben: Der Patriotismus ist stark im Fallen begriffen, was zahlreiche Briefe aus Bessarabien , Odessa , Nikolajeff, Poltava beweisen. Lugansk der Geistliche kam, um die einberufene Reserve zu fegnen, riefen ihm die erbitterten Leute zu: er möge lieber eine Totenmeffe lesen; denn sein Eegen würde schwerlich helfen. Ihr hofft alle auf Gott , aber uns schickt Ihr in den Tod." Alles versucht, über die Grenze zu fliehen. Ein österreichischer Beamter erzählt, daß aus einer einzigen russischen Grenzstadt 600 Personen flohen. Soldaten rücken ebenfalls aus, wo es möglich ist. Selbst Offiziere scheuen sich nicht die Fahne zu verlassen. Auf der Station Rasdel naja flohen 500 Mann und 34 Offiziere, in Nikolajeff flohen gar 800 Mann.
Die Soldaten müssen gebunden in die Wagen gelegt werden. In Sewastopol verschenkten vorüberziehende Soldaten ihre Gewehre dem zuschauenden Publikum. Ueberall herrscht die größte Verwirrung und Kopflosigkeit. In einzelnen Gouvernements und Städten, z. B. in Odessa , find Soldaten und Offiziere höchst zuvorkommend. In anderen Orten reagieren sie auf den leisesten Zwang, den man auf sie ausüben will, mit großer Wildheit.
vom Kriegsgericht zu drei Tagen Festung verurteilt worden. Diese Strafe ist nach der Frankf. Btg." im Gnadenwege in drei Es genügt nicht, gelegentlich über einen allzu krassen Ausnahme- Lage Hausarrest umgewandelt worden, die Dr. Jänede vor einiger fall der heutigen Rechtspraris Klagen zu erheben; das lebel fist Beit auf seinem Landsitz Groß- Burgwedel bei Hannover erledigt hat. im Herzen unserer Justiz. Zur Gesundung bedarf es dreierlei: das ist die neueste Hausarrest auf dem Landsiz Eine grundsäßliche radikale Reform des Strafrechts und des Strafprozesses, eine Bluterneuerung unserer aus fastenmäßiger Inzucht Art, den Duellmord und die Vorbereitung für ihn zu bekämpfen. erzeugten Berufsrichter und eine freie, schrankenlose öffent- Zu den Kaiserparaden auf dem Großen Sand bei Mainz wird liche Kritik der Rechtspraxis. Das Vertrauen in die der Zukunft" aus Offizierstreifen geschrieben: Woher fommen preußischen und deutschen Gerichte wird nicht dadurch erschüttert, die Gelder, die sie fosten? Umsonst ist nichts auf der Welt, daß man sie kritisiert, sondern nur dadurch, daß man sie im geheimen also auch teine Parade, zu der ein großer Teil der Truppen erst wohl schilt, öffentlich aber immer noch ihre Unfehlbarkeit aufrecht herbeigeschafft werden muß. Ein früherer kommandierender General, erhält. Die Kritik erschüttert nur das Vertrauen zu Institutionen, der die Parade auf dem Großen Sand zu veranstalten hatte, bat in die rettungslos verkommen sind. Wo noch eine innere Erneuerung Berlin so erzählt man sich wenigstens in militärischen Kreisen möglich ist, da ist Kritik die beste Medizin, das einzige Mittel, um um die Anweisung von etwa 23 000 Mart, erhielt sie aber nicht, Vertrauen zu erwecken. Geheucheltes und erzwungenes Vertrauen weil für solche Zwecke Gelder nicht flüssig seien. Aus den Rippen ist nur eine Täuschung für furze Zeit, eine Täuschung, die einmal konnte und wollte er sie sich aber nicht schneiden; und der Befehl, jäh und gewaltsam zu Grunde gehen muß. die Parade vorzubereiten, blieb doch in Kraft. Was tun? Man sagt, Freilich ist nicht zu erhoffen, daß unsere bürgerlichen Parteien die Gefechts- und Schießgelder seien benutzt worden; die die Kraft zu einer aufrichtigen Rechtsreform finden, schon deshalb Gelder, die der Reichstag alljährlich für die Ausbildung unseres Heeres nicht, weil die Reichsunsicherheit für sie ein Mittel ihrer im Gefechts- und Schießdienst bewilligt und die in recht erheblichen BeHerrschaft ist. Gerade die erwähnte Kritik der Kölnischen trägen den einzelnen Armeekorps überwiesen werden. Diese Annahme In Poltawa wollte ein Bahnbeamter die Reservisten im Güter. Beitung beweist, daß auch der stärkste Peffimismus be- hat sehr viel für sich. Vor allem spricht dafür der Umstand, daß in den zuge fahren laffen, doch diese erklärten, daß sie feine Schweine seien rechtigt ist. Denn nachdem das Blatt die Gefahren des Kottbuser letzten Jahren regelmäßig der Kaiserparade auf dem Großen Sand und setzten sich mit der Waffe zur Wehr. In Lublin wollte man Falles so eindringlich dargestellt, schlägt es als Heilmittel vor, um den eine größere oder kleinere Gefechtsübung voranging, durch die aller die Neueingezogenen nicht aus der Kaserne hinauslassen, doch sie Zwiespalt zwischen Geschworenen und Richtern zu beseitigen, daß sich nun Wahrscheinlichkeit nach die Gefechts- und Schießgelder für die Parade zertrümmerten Fenster und Scheiben und brachen aus. auch die Geschworenen den reaktionären Anforderungen des neuen liquide gemacht werden sollten. Trifft diese Bermutung zu, so Auf die Frage eines Genossen an vorüberziehende Soldaten, Gesetzes anpassen und statt über Schuldig oder Nichtschuldig eindeutigen würden wenn auch nicht dem Wortlaut nach, aber tatsächlich weshalb sie überhaupt in den Krieg zögen, antwortete einer der Spruch zu fällen, sich ihrerseits zur Praris der zweierlei Ün- Gelder, die eine gründliche Ausbildung unserer Storps im Felddienst felben: Wir? Biehen wir freiwillig in den Krieg? Der schuld bekehren und auch auf Unschuldig wegen ermöglichen sollen, dieser äußerst wichtigen Bestimmung zu Bar schickt uns, weil er gern diese verfluchte Mandschurei haben mangelnder Beweise" plädieren. So wird allerdings der gunsten von militärischen Schaustellungen entwill. Mag sie zum Teufel gehen." Gegensatz zwischen Richtern und Geschworenen beseitigt und die fremdet, deren Bedeutung für die Vorbereitung des Heeres zum Ein anderer Soldat rief einem Beamten zu, den er beleidigt Rechtssicherheit in der Weise hergestellt, daß die modernen Rechts- Kriegsdienst der Sachkundige fanm zu erkennen vermag. Dringend hatte und der ihn anzeigen wollte: Hund, ich schlage Dich tot; ich grundsäße gänzlich ausgetilgt werden. Das liberale Blatt verlangt ist deshalb zu wünschen, daß der Reichstag sich aller Vertrauens- geh' für Dich in den Tod, und Du bist beleidigt?" also statt der halben die ganze Reaktion! seligkeit entschlage, recht gewissenhaft kontrolliere und auch einmal Den offiziellen russischen Telegrammen glaubt niemand: den Gründen der Verquickung von Paraden und Gefechtsübungen Die Japaner schlägt man, aber die unserigen fallen!" sagen die nachforsche."
Bauern.
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