Friedrichshagen . Sonnabend abends 9 Uhr hält der Arbeiter Bildungsverein bei Bagnid, Friedrichstr. 114, seine Mitglieder Bersammlung ab, in welcher Genosse Grempe über die Abschaffung der Todesstrafe sprechen wird. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Gäste, auch Frauen, haben Zutritt. Der Vorstand. Neuenhagen ( Ostbahn). Sonntag nachmittags 4 Uhr findet in Diderichs Lokal, Bruchmühle, die Mitglieder- VersammIung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: Bericht von der Kreiskonferenz und Vereinsangelegenheiten.
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Rigdorf. Die Königsheide bei Johannisthal wird nicht abgeholzt, bleibt also der Bevölkerung Rigdorfs und der südlichen Vororte als einzige Erholungsstätte erhalten. Gin hiesiges Lokalblatt weiß nämlich mitzuteilen, daß dem Nirdorfer Polizeipräsidenten im Landwirtschaftsministerium auf eine diesbezügliche Frage die Ausfunft gegeben worden sei, daß in absehbarer Zeit an die Abholzung der Königsheide nicht gedacht werde.
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Die
Stephan gewählt. Mit dessen Wahl gehören, wie bisher, Hamburg " angemeldet. Er erzählte die romantischsten Geschichten, lungsangestellte, indem sie zwar gegen einzelne Ausführungen des drei Sozialdemokraten der Gemeindevertretung an. wonach er vom Lokal- Anzeiger" für seine Briefe vom Boeren- Referenten polemisierte, sich aber für die vorgelegte Resolution erfriege noch 560 M. Honorar zu bekommen habe und nun als Mit- klärte. Die Resolution wurde sodann einstimmig anarbeiter mit einem Monatsgehalt von 300 W. angestellt worden sei. genommen. Die Vermieterin glaubte ihm, faßte dann aber doch einigen Verdacht, da der Angeklagte ein etwas wüstes Gedicht vom Stapel ließ und Alte Jakobstr. 75, versammelt, um über die Schaffung einer den Etwa 200 Schiffer hatten sich am 10. November bei Feuerstein, horrende Geschichten von seinen angeblichen Wunden, die er im neuzeitlichen Verhältnissen angepaßten Organisation zu beraten. Bovenkriege erhalten, von der Malaria, an deren Folgen er Neichstags- Abgeordneter Frit Zubeil hielt den einleitenden Vorleide, usw. erzählte. Am dritten Tage nach seinem Zuzuge ersuchte trag. Er knüpfte an die Dürre des verflossenen Sommers mit ihrer er die Wirtin, ihm 3-5 M. zu leihen, da er für den„ Lokal- immensen Schädigung der Schiffahrt an. Sehr viele der zumeist Anzeiger" schleunigst zum Geburtstage des Großherzogs von nicht gerade kapitalfräftigen Schiffseigner würden lange darunter zu Mecklenburg nach Schwerin reisen müsse. Die Wirtin sah aber vorsichtigerweise erst das Konversationslexikon nach, stellte fest, daß leiden haben. Gegenüber dieser wirtschaftlichen Not hätten sich die Ober- Schöneweide. Als ein bedenkliches Verfahren muß die der Großherzog an jenem Tage gar nicht Geburtstag habe und ließungen ganz unfähig erwiesen, wie schon so oft in anderen Fragen. Bestimmung des evangelischen Kirchenrats bezeichnet werden, wonach deshalb den Angeklagten als Schwindler festnehmen. Nach dem Sie hätten zum Beispiel nicht verhindern können, daß die Schiffer für Beerdigungen ohne geistliches Geleit je nach dem Alter Gutachten des Gerichtsarztes Dr. Hoffmann ist der Angeklagte schließen müßten, die den Unternehmern alle Vorteile brächten und mit den Unternehmern, ihren Auftraggebern, vielfach Verträge abdes Verstorbenen Beträge von 50 Pf. bis zu 4 Mart an die Kirche zurechnungsfähig. Der Gerichtshof verurteilte diesen zu neun den Schiffern alle Verpflichtungen auferlegten, sogar im Gegensatz zu entrichten sind. Zu beachten ist dabei, daß der Friedhof Monaten Gefängnis, unter Anrechnung von sechs Wochen zum Binnenschiffahrts- Gesetz. Einige solcher Verträge bringt Redner Eigentum der politischen Gemeinde ist und die Kirche in Untersuchungshaft. solchem Falle auch nicht die geringste Handreichung auszuüben zur Kenntnis der Versammelten, die mit Aeußerungen des Üntvillens Automobil- Droschke und Straßenpolizei- Verordnung. braucht. Verständlich wird dies Beginnen allerdings, wenn man Führer einer Kraftdroschke, Herr Berner, war in zweiter Instanz vom der Hand der gesetzlichen Bestimmungen zeigte, wie die Wohltaten Der über die Bestimmungen der Verträge nicht fargten, zumal Zubeil an bedenkt, daß die Kirchengemeinde wohl von der Gemeindebehörde Landgericht I wegen Uebertretung der Berliner Straßenpolizei- des Binnenschifffahrts- Gesetzes durch derartige Produkte der einen Kirchbauplag und 50 000 Mark geschenkt erhalten hat, daß aber noch sehr viel Geld fehlt zum Kirchenbau. Hackeschen Markt, als er nach der Rosenthalerstraße fuhr, eine andere Wunder, Verordnung zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er am freien Vereinbarung" zunichte gemacht würden. Es sei fein Der Gemeindevertretung wird Gelegenheit gegeben werden, sich Droschke überholt hatte. In Frage kommt die Bestimmung, 38 Schifferimmungen in Deutschland , die zu einem Verband zudaß die Innungen nichts leisten könnten. darüber zu äußern, wie solche Bestimmungen in den Friedhofstarif wonach im Wagenverkehr an Straßenfreuzungen und dort ein fammengeschlossen feien, hätten nur 1200 Mitglieder bei etwa hineinkommen, ohne daß der Vertretung auch nur irgendwelche Ueberholen" nicht statthaft ist, wo ein großer Verkehr herrscht. 17 000 Binnenschiffern. Eine solche Organisation, noch dazu mit Mitteilung gemacht wird. Berner legte Revision ein und behauptete, daß Kraftfahrzeuge nicht veralteten Grundsägen und Jahresbeiträgen von 12 bis 18 Mart, durch die allgemeine Straßenpolizei- Verordnung getroffen würden. fönne nichts ausrichten. Eine gute moderne Organisation, die sich Für sie sei ausschlaggebend die Spezialverordnung über den Verkehr über ganz Deutschland erstrecke, eine Zentralisation mit überall vermit Kraftfahrzeugen vom 15. April 1901. Diese kenne keine Be- streuten Zweigvereinen sei vonnöten. Es möge der Winter auss stimmung über das„ Ueberholen", sondern schreibe in ihrem§ 30 genutzt werden, dieser Frage näher zu treten. Durch eine gute, macht, nur vor:" An den Stellen, wo ein lebhafter Verkehr von Wagen, gebietende Organisation fönnte man auch auf die Regierung einReitern, Radfahrern oder Fußgängern stattfindet, darf höchstens wirken, daß die bestehenden und noch entstehenden Wasserstraßen mit der Geschwindigkeit eines kurz trabenden Pferdes gefahren so beschaffen seien, daß die Schiffer über Kalamitäten, wie die dies. Auf dem Neubau Weichselstraße 31 verunglückte der Stein werden." Das Tempo eines kurz trabenden Pferdes habe er aber jährige, etwas besser hinwegfämen. Auf den Abschluß vernünftiger träger Hermann Siebert aus Pankow dadurch, daß er durch bei dem Ueberholen der anderen Droschke nicht überschritten. Verträge mit den Unternehmern und den Schleppschiffahrtsden Bretterbelag einer Rüstung brach und dabei einen Bruch des Der Straffenat des Kammergerichts verwarf indessen die Re- Gesellschaften würde man dann auch Einfluß haben. Und für Notfinfen Unterschenkels erlitt. Ein Schuhmann brachte den Verum vision mit der Begründung, daß die allgemein gültige Berliner fälle, wie den diesjährigen, tönnten die vereinigten Schiffer, denen glückten nach dem städtischen Krankenhause. Wen die Schuld an dem Straßenpolizei- Berordnung auch von den Führern der Kraftfahrzeuge eine starte Zentralisation einen Rückhalt biete, viel eher bei Ne Unfall zuzuschreiben ist, bedarf noch der Feststellung. beachtet werden müsse, sofern nicht ausdrücklich die Anwendbarkeit gierung und Parlament etwas erzielen, erzielen, zum Beispiel die auf sie ausgeschlossen sei. Es gebe nun aber nirgends eine Be Bereitstellung von Mitteln zur Hergabe zinsfreier ſtimmung, die es den Führern von Kraftfahrzeugen erlaube, gering zu verzinsender Darlehen auf lange Zeit. Jetzt das ihnen gestattete schnellere Tempo auch an Straßenkreuzungen und habe man davon nichts gehört. Nur die Schleusengelder sollten nach Stellen mit lebhaftem Verkehr beizubehalten. Somit sei die ange- einem Erlaß des Verkehrsministers an die Oberpräsidenten soweit zogene Bestimmung der Berliner Straßenpolizei- Verordnung hier als möglich" entweder ganz oder teilweise erlassen werden. Untermit Recht angewendet worden. dessen sorge Frau Minister Budde im Verein mit einem Komitee, Der Streik der Bolleschen Milchjungen hat auch eine Anklage an dessen Spize ein Geistlicher stehe, für das geistige Wohl der wegen Bergehens gegen§ 153 der Gewerbeordnung und versuchter Schiffer, indem man ihnen eine schwimmende Kirche beschere.( Große Nötigung gezeitigt, die gegen den 13jährigen Steinmehlehrling Ernst Seiterkeit bei der überwiegenden Mehrheit.) Eine Million von den für den unglücklichen Kolonialkrieg gegen Heise gestern vor der dritten Straffammer des Landgerichts I ver- 100 Millionen handelt wurde. Zu den Streifbrechern gehörte der Milchausträger drangfalierte und zur Empörung getriebene Afrikaner würde den raufpe. Als dieser eines Tages ein Haus in der Stephanstraße Schiffern allerdings bessere Dienste leisten.( Lebhafte Zustimmung.) verließ, wurde er von 20-30 Streifenden, die vom Angeklagten Redner ging dann noch auf eine Anzahl Berufsschmerzen der Schiffer angeführt wurden, umringt. Dieser ließ erst eine tote Maus in den ein. Unter anderem auf die Vornahme von Schleusenumbauten im Milchfübel des. gleiten und dann ging man mit dem Streifbrecher Sommer, wie sie trotz aller Gegenvorstellungen bei Wusterhausen Der Angeklagte soll sich dabei der versuchten wieder bevorsteht, bloß weil der Regierung die Koften eines Umarg ins Gericht. nötigung und auch des Vergehens gegen die Reichsgewerbeordnung baues bezw. einer Reparatur im Winter zu hoch erschienen. schuldig gemacht haben, indem er Arbeitswillige durch Bedrohung Auch das Schleusenvorrecht der Dampfschiffahrts- Gesellschaften Der Staats- kritisierte er. Mit einer Aufmutterung, sich den vergangenen Sommer von der Fortseßung der Arbeit habe abhalten wollen. anwalt war der Ansicht, daß der Angeklagte trob seiner Jugend sich eine Lehre sein zu lassen und nun den Winter zur Regelung der der Rechtswidrigkeit seiner Handlungsweise bewußt gewesen sei, er Organisationsfrage gründlich auszunuzen, schloß Zubeil unter lebhielt aber einen Verweis für eine ausreichende Sühne. Der haftem Beifall seinen Vortrag. Gerichtshof erkannte nach diesem Antrage.
Wegen Brandstiftung wurde der Arbeiter Schulz verhaftet. Er hatte auf dem Boden des Hauses Harzerstraße 87 Feuer angelegt, das aber noch rechtzeitig entdeckt wurde und von Hausbewohnern gelöscht wenden konnte. Sch. ist Alkoholiker, befand sich bereits in einer Jrrenanstalt und dürfte die Tat daher wieder in einem Anfall von Geistesgestörtheit verübt haben.
Vor
Bantinen- und Gymnasialvorschule in Schmargendorf. etlicher Zeit war die Regierung gezwungen, die Etatisierung zweier Lehrerstellen zu veranlassen. Jetzt soll mm die Gemeindeschule zu einer siebenklassigen ausgebaut werden mit der Maßgabe, daß in der obersten Klasse Mädchen und Knaben vorläufig gemeinsam Unterricht erhalten. Eine Lehrkraft wird zum 1. April 1905 angestellt. Und wieder geschieht dies, wie in der Gemeindevertreter fizung vom 14. November mitgeteilt wurde, erst auf Verlangen der Regierung. Die Schmargendorfer Gemeindevertretung besteht nur aus Grundbesitzern resp. Vertretern dieser privilegierten Staste. Daß fie aus eigener Initiative Gelder für Bildungszwecke Hergibt, wo es sich um Kinder der minderbemittelten Einwohner handelt, war nicht zu erwarten. Hat die Gemeindevertretung hier ein allzu geringes Verständnis für die Volksschule bewiesen, jo brachte sie der Errichtung einer höheren naben- Vorschule ein um so größeres Interesse entgegen. Ein Bedürfnis scheint nicht einmal vorzuliegen, wenigstens find trotz erfolgter brieflicher und öffentlicher Aufforderungen nur einzelne wenige Anmeldungen eingelaufen. Und dennoch soll die Schule am 1. April 1905 ins Leben treten. Für den Lehrer ist ein Gehalt inkl. Wohnungsgeldzuschuß von 2100 beztv. 2300 M. vorgesehen. Da der privaten höheren Töchterschule am Orte durch die Gründung dieser Knaben Vorschule sage und schreibe zwei Schüler verloren gehen, hat man der Besizerin eine bedeutend höhere Subvention durch die Gemeinde als bisher zugesichert. Außer vorstehenden Schulfragen stand die Wahl eines Schöffen auf der Tagesordnung. Gewählt wurde Baumeister Eugen Borchardt.
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Steglit. Am Sonntag wird unter Mitwirkung der Gesellschaft Lewandowski im" Birkenwäldchen" ein von der Gewerkschaftsfommission veranstalteter Unterhaltungsabend abgehalten. Der Eintrittspreis beträgt einschließlich Garderobe 30 Pf. Man wolle fich rechtzeitig mit Billetts versehen, da Kasse nicht stattfindet. Die Einwohnerzahl der, Gemeinde Grunewald beträgt jegt 4419 und hat seit der legten Volkszählung um 1189 Seelen oder um 37 Broz. zugenommen. Die Bevölkerung verteilt sich auf 361 Wohnhäuser mit 901 Haushaltungen. Im Bau begriffen befinden sich zur Zeit 31 Villent.
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An der folgenden Debatte, die recht lebhaft wurde, beteiligten Der Alkohol. Wegen Störung eines Gottesdienstes standen sich eine ganze Anzahl Schiffseigner. In der Frage der Notwendig die beiden Brauereiarbeiter Wittnebel und Marten aus feit einer guten Organisation waren die Redner fast alle der Ober- Schönetveide vor der dritten Straffammer des Landgerichts II. Meinung des Referenten, wenn auch im einzelnen die Ansichten etwas Beide kamen am 6. März, von einem Balle heimkehrend, an einem auseinander gingen. Es wurde dann beschlossen, daß es sich eine Betsaal vorüber, in welchem eine katholische Frühmesse abgehalten Kommission von sieben Schiffseigentümern und Schiffsführern zur wurde. Die beiden mit Rosetten geschmückten Nachtschwärmer traten Aufgabe machen solle, im Winter vorbereitende Schritte zu einer geräuschvoll in den Betsaal, wo ein Kuratus über Notwendigkeit alle Schiffer umfassenden Organisation in die Wege zu leiten. der Beichte" predigte. Als dabei gesagt wurde, daß jeder Gläubige Darauf wurde die Kommission gebildet. Mit begeisterten Hochrufen aur Beichte müsse, ebenso wie die Bürger Steuern zu zahlen haben, auf die Schiffahrt schloß die Versammlung. rief Marten laut in die Versammlung hinein: Geld haben wir feins!", während Wittnebel laut dazwischen rief: Silentium!" Ms das Weihwasser gereicht wurde, machten die Angeklagten ihre Gloffen und störten die gottesdienstliche Handlung in dem Maße, daß sie polizeilich festgenommen werden mußten. Der Staatsanwalt beantragte 4 Monate Gefängnis, der Gerichtshof erkannte aber nur auf 2 Wochen Gefängnis, indem er erwog, daß die Angeklagten, die sonst ganz ordentliche Leute sind, unter dem Einfluß des Alkohols gestanden haben.
Verfammlungen.
Lichtenberg . Die hier am Drte beschäftigten Kaufleute werden auf die heute abend 82 Uhr bei Höflich, Frankfurter Chauffee 120, stattfindende Versammlung aufmerksam gemacht. In derselben soll Stellung zu der Wahl der Beisiger des hier am Orte zu errichtenden Kaufmannsgerichts genommen werden. Alle hier beschäftigten Staufleute werden ersucht, in dieser Bersammlung zu erscheinen.
Vermischtes.
Der Winter. Wie aus St. Petersburg gemeldet wird, ist dort die Schiffahrt am 16. November eingestellt worden. Große Teile des Hafens und der Bucht bei Kronstadt sind schon mit Eis Der Zentralverband der Handlungsgehülfen hielt am Donners- bedeckt; die Nema ist zwar noch nicht völlig zngefroren, führt aber tag im Neuen Klubhaus" eine Versammlung ab, woselbst Genosse schon starte Eisschollen mit sich. Auch im nordwestlichen DeutschTod im Gerichtssaal. Ein vorzeitiges Ende hat infolge eines aliski über die kaufmännische Fortbildungsland hat die Kälte in den letzten Tagen start zugenommen. In tragischen Vorfalles die Sigung des Schöffengerichts in Spandau schule sprach. Redner, dem wegen seiner jüngst erfolgten Ent- Thorn zeigte in der letzten Nacht die Quecksilbersäule 10 Grad gefunden. Mitten in einer Verhandlung brach der Bertreter der laffung aus dem Gefängnis von den Antvesenden eine lebhafte Sälte an. Infolgedessen herrscht auf der Weichsel seit gestern früh Staatsanwaltschaft. Auntsanwalt Göhring plöglich auf seinem Sig Ovation bereitet wurde, schilderte eingehend die äußerst mangelhafte starkes Grundeistreiben, das der Schiffahrt und der Holzflößerei zusammen. Ein Gehirnschlag hatte ihn getroffen. Die Gerichts- Ausbildung der Lehrlinge im Kaufmannsgewerbe. Es sei eine ein jähes Ende zu bereiten droht. Viele Oderkähne und mehr als fizung wurde aufgehoben und der Erkrankte nach dem städtischen stehende Redensart bei den Herren Chefs, daß, wenn die Handlungs- 200 Holztraften find noch unterwegs und in Gefahr, vom Eise einKrankenhause geschafft, wo er kurz darauf seinen Geift aufgab. Die gehülfen refp.-Gehülfinnen nur etwas Züchtiges gelernt hätten, jie geschlossen zu werden. Die Schnellfähre bei sulm, Neuenburg, Stelle des Amtsanwalts in Spandau hatte er fast fünfundzwanzig dann auch gute Stellungen bekämen. Dabei sei es doch notorisch, Kurzebrad ist unterbrochen, die Schiffsbrüde bei Marienburg wird Jahre bekleidet, zwanzig Jahre lang war er auch Amtsvorsteher für daß weder in den Engrosgeschäften noch in den Kleinhandlungen, schon abgefahren. Spandau - Land.
Gerichts- Zeitung.
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abgesehen von wenigen Ausnahmen, an eine wirklich fachmännische
Ausbildung der Lehrlinge auch nur gedacht werde. Sie sei übrigens Brand im Bahnwärterhans. Aus Bamberg , 17. November, auch gar nicht möglich, so lange die Lehrlinge den vollen Tag über meldet man: Heute früh 4 Uhr brannte das Bahnwärterhäuschen auf ihren Plätzen beschäftigt und dadurch über Gebühr ausgenutzt an der Nürnbergerstraße nieder. Der frank im Bette liegende BahnStudien nach dem Leben" angestellt zu haben, behauptete der würden. Man betrachte die Lehrlinge nur als billige Ausbeutungs- wärter und sein 16jähriger Sohn kamen in den Flammen um, zwei Schriftsteller" Willy Meißner, der gestern unter der An- objekte, die zum großen Teil Hausdienerarbeiten verrichten müssen andere Kinder und die Ehefrau erlitten erhebliche Verlegungen. flage des wiederholten Betruges und des Vergehens gegen die öffent- und günstigstenfalls die Tätigkeit eines Verkäufers ausüben, wozu Die von Nürnberg kommenden Züge mußten wegen der über den liche Ordnung vor der 9. Straffammer des Landgerichts I stand. fie sich die erforderlichen Fähigkeiten auch in verhältnismäßig furger Bahnkörper schlagenden Flammen umpartiert werden. Der Angeklagte hat schon verschiedene Vorstrafen wegen Betruges Beit aneignen fönnen, ohne erst eine dreijährige Lehrzeit durchund Diebstahls erlitten und ist ein sonderbarer Kauz. Er behauptete zumachen. Daher sei es erforderlich, die technisch- berufliche Aus- Marktpreise von Berlin am 15. November. Nach Ermittelungen des gestern in allem Ernst, seinerzeit zu den Boerenkämpfern bildung in die Fortbildungsschule zu verlegen. Als ganz besonders fgl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Bentner: Weizen**), gute Sorte 17,65-17,63 W., mittel 17,61-17,59 W., geringe 17,57-17,55 m. gehört zu haben und acht Monate auf St. Helena gefangen ge- notwendig müsse die Ausdehnung des Fortbildungsschulunterrichts Hoggen), gute Sorte 18,90-13,89 M.. mittel 18,88-13,87 M., geringe Denn es fangen gewesen zu sein; er bestand aber das vom Vorfizenden nach auf die weiblichen Angestellten betrachtet werden. 13,86-13,85 M. Futtergerste*), gute Sorte 15,70-14,50 M., mittel 14,40 dieser Richtung mit ihm angestellte geographische und sprachliche stehe außer allem Zweifel, daß, wenn die Ausbeutung der Lehrlinge bis 13,30 M., geringe 13,20-12,10 m. Hafer*), gute Sorte 16,40-15,60., Examen nur mangelhaft. Er will auch zu Fuß Nordafrika durch durch deren Besuch der Fortbildungsschule eine gewisse Beschränkung mittel 15,50-14,70 M., geringe 14,60-13,90 M. Erbsen, gelbe, zum Stochen quert haben, in Algier gewesen sein und auch Frankreich , Dänemark , erfährt, die Herren Chefs sich weniger Lehrlinge halten und mit noch 40,00-30,00 M. Speifebohnen, meiße 50,00-30,00 M. Linfen 60,00-30,00 902. Richtftroh 5,20-4,50 M. Heu 9,20-7,40 M. Schweden , Norwegen und Rußland bereits fennen gelernt haben. vermehrter Energie auf die schon ohnehin unbeschränkte Ausbeutung Startoffeln 9,00-7,00. Andererseits geht aus den Alten hervor, daß er vor längerer Zeit der weiblichen Arbeitskraft verlegen werden. Darum sei es auch Für ein stilogramm Butter 2,80-2,00 M. Gier per Shock 4,50-3,00. *) Frei Wagen und ab Bahn. **). Ab Bahn. einmal in einer Frrenanstalt war und aus derselben als geheilt höchst bedauerlich, daß die deutschnationalen Handlungsgehülfen aus entlassen worden ist. Die Berechtigung, fich Schriftsteller" zu verbohrtem. Fanatismus gegen den weiblichen Fortbildungsschulnennen, leitet er daraus her, daß er an zwei Zeitungen Gedichte unterricht sind. Als ein Zeichen freisinniger Doppelzüngigkeit und und Skizzen eingeschickt haben will, über deren Annahme er noch sozialpolitischer Rückständigkeit charakterisiere sich aber das Vernicht unterrichtet ist. Er hat sehr seltsame Streiche berübt. In halten des Berliner Magistrats in dieser Frage. Im Reichsparladrei Fällen ist er bei Schankwirten erschienen und hat sich als der ment erklären sich die Gesinnungsgenossen der Magistratsherren für „ neue Kriminalbeamte" vorgestellt, der die Kontrolle der Schank- die Ausdehnung des Wahlrechts auf die Handlungsgehülfinnen zu wirtschaften in bezug auf die Polizeistunde auszuüben habe, weil den Kaufmannsgerichten aus Gründen der Liberalität, und im fein Vorgänger in eine andere Abteilung bersept worden sei. In Stadtparlament berweigern die Freisinnigen denselben Gehülfinnen dem ersten Falle hat er bei dem Schankwirt umsonst gegessen, sein die obligatorische Teilnahme am Fortbildungsschulunterricht. Redner Versuch, diesen um eine Summe von 6 M. zu erleichtern, mißlang empfahl jodann folgende vom Borfizenden Friedländer voraber. Im zweiten Falle hat er von dem Schankwirt zwei Bigarren gelegte Resolution: herausgeschlagen, im dritten aber 50 M., die ihm der Schankwirt Die am 10. November tagende Versammlung des Zentralgab, weil er sich den angeblichen Kriminalbeamten, der in Not sein verbandes der Handlungsgehülfen ersucht die Stadtverordnetenber wollte, zum Freunde halten wollte. Der Angeklagte bestritt, fich fammlung, das Ortsstatut betreffend die Fortbildungsschule auf Sie protestiert ganz ent- Swinemde. 774 S 2 Haparanda 760 S des Betruges schuldig gemacht zu haben und behauptete, er habe alle Handlungsgehülfen auszudehnen. 3 Petersburg 767 523 ein Buch über die Polizei" schreiben wollen und deshalb schieden dagegen, daß der Fortbildungsschulzwang nicht auf die Hamburg 774 WSW 1 Nebel Berlin 2bedeckt 1 Cort Studien im praktischen Leben angestellt. Kapitel 19" feines Buches andlungsgehülfinnen ausgedehnt werden soll. Franff.a.M. 775 D 2 wollent- 1 Aberdeen 769 SS sollte von dem Verhältnis der Polizei zu den Schankwirten handeln Die Versammlung erwartet die Einführung des obligatorischen München 773 Still wolfenl 4 Paris 773 NNW 2 bedeckt und deshalb habe er sich als Striminalbeamten ausgegeben, um Er- Fortbildungsschulbesuchs für alle kaufmännischen Angestellten bis wien 774 GH-heiter jahrungen zu sammeln. Die Liebesgaben hätten ihm die Gast zum vollendeten 18. Lebensjahr und die Festsetzung der Schulzeit Wetter- Prognose für Freitag, den 18. November 1904. wirte gegeben, ohne daß er sie beschwindelt hätte. Der Angeklagte an den Wochentagen während der Vormittagsstunden." Ein wenig wärmer, vorwiegend nebelig oder wollig bei schwachen west. ist in drolliger Weise festgenommen worden. Er hatte sich bei einer An der Diskussion beteiligte sich unter anderem auch Fräulein lichen Winden; leine erheblichen Niederschläge. Berliner Wetterbureau. Pensionsinhaberin eingemietet und sich dort als„ Dr. Claufen auslönthaus, Vorsitzende des Hülfsvereins für weibliche Hand Beranti. Redakteur: Paul Büttner , Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
Wasserstand am 15. November. Ibe bei Ausfig+1,06 Meter, bei Dresden -0,36 Meter, bei Magdeburg +1,39 Meter. Unstrut bei Straußfurt+ 1,70 Meter.der bei Ratibor+ 2,70 meter, bei Breslau Ober- Begel+5,12 Meter, bei Breslau Unter Begel+0,32 Meter, bei Frankfurt +1,54 Meter. Weichsel bei Brahemünde+2,84 Meter. art he bei Posen+0,32 meter. Ne te bei Usch+ Meter.
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Witterungsübersicht vom 17. November 1904, morgens& the.
Stationen
Barometer.
stand mm
774 S
Wind.
Windstärke
richtung
Better
2 bedeckt
Temp. n. T.
50. 4° R.
Stationen
Barometer
Wind.
richtung
Windstärke
Wetter
Temp. n. G.
2 Schnee
1 bedeckt 2woltig
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