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Nr. 9. 22. Jahrgang.

Reichstag  .

Am Bundesratstische: Kommissare. Das Haus ist schwach besetzt.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 1. Januar 1905.

gewesen sind;

eine speziellere Fassung der Bestimmungen vorgeschlagen, um deren im Auguft und September 1902 den Etat für 1903 feststellten. Erst Annahme ich Sie bitte. Wir schlagen vor: im Dezember 1902 machte sich eine Belebung unserer ganzen wirt­1. in Handwerksbetrieben die Befüguis zur Anleitung von Lehr- schaftlichen Verhältniffe bemertbar, was bei dem Etat für 1908 noch 114. Sigung vom Dienstag, den 10. Januar 1905, lingen nur denjenigen Personen zuzugestehen, welche den Meister- nicht berücksichtigt werden fonnte. Infolgebeffen haben sich die nachmittags 2 Uhr. titel zu führen berechtigt sind und das 24. Lebensjahr vollendet Etatseinnahmen günstiger gestellt, als bei der Aufstellung des Etats hahen; vorausgesehen werden konnte. Das gilt vor allem von den Ein­2. zur Meisterprüfung auch solche Personen zuzulassen, welche nahmen der Staatseisenbahn- Verwaltung. Ich habe im vorigen Präsident Graf Ballestrem eröffnet die Sigung und wünscht fünf Jahre hindurch als werkmeister oder in ähnlicher Stellung tätig Jahre die Mehreinnahmen aus den Eisenbahnen auf 100 Millionen, die Minderausgaben auf 36 Millionen Mart geschätzt. Die Eisen­ allen berehrten Herren Kollegen ein glückliches neues Jahr". 3. zugunsten derjenigen Handwerker, die bei Inkrafttreten der bahnen haben aber einen Mehrüberschuß von 146 Millionen ergeben ( Bravo  !) Auf der Tagesordnung steht zunächst eine zum Etat für 1904 neuen Bestimmungen zur Anleitung von Lehrlingen befugt find, eine und eine Minderausgabe von 34 Millionen, so daß sich der angemessene le bergangsfrist zu gewähren. Mehrüberschuß auf 112 Millionen Mark beläuft, also eingebrachte Resolution der Konservativen, die Weiter wünschen wir, daß den gewerblichen Lehrlingen, jugend- auf 48 Millionen Mark mehr als eine Aenderung des Gefeges über die Invaliden- lichen Arbeitern, Arbeitsburschen usw. der Besuch einer Fortbildungs- Dagegen find Mehrausgaben bei der Domänenverwaltung zu ber angenommen wurde. versicherung vorschlägt. Sie erfucht die Regierungen, eine Ab- schule zur gefeßlichen Pflicht gemacht wird. zeichnen, die Bergverwaltung hat einen Minderüberschuß von acht änderung des ersten Satzes des§ 48 Biffer 4 des Juvaliden- ſchule versicherungs- Gefeßges: solange der Berechtigte nicht im Inlande Unterricht seit Jahren und hat sich vorzüglich bewährt. Ich bitte Steigerung der Löhne und die Ausdehnung des staatlichen Betriebes; In Hessen  , Baden   und Württemberg   besteht dieser obligatorische Millionen Mark ergeben, hervorgerufen hauptsächlich durch die seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat"( ruht das Recht auf Bezug der Sie dringend, unseren Antrag anzunehmen.( Bravo  ! bei den der Minderüberschuß ist nur als vorübergehend anzusehen. Außer­Rente) bahin zu bewirken, daß diese Bestimmung keine Anwendung Nationalliberalen.) findet, wenn ein Rentenberechtigter zum Zwecke der Erhaltung oder etatsmäßige Mehrausgaben find in Höhe von 9,8 Millionen zu er Abg. Dr. Pachnide( frf. Vg.): Die Gewerbe- Ordnung hat bereits warten, namentlich infolge der zahlreichen Ueberschwemmungen, welche Wiederherstellung seiner Gesundheit seinen Aufenthalt im Auslande eine ganze Reihe von Forderungen aufgestellt, an die die stattgefunden haben. zu nehmen gezwungen ist. Soll das alles nichts sein, Abg. Dr. v. Saldern( f.): Wenn jemand, wie es in zwei Fällen sondern statt dessen der Titel Meister" gelten? Lehrlingsausbildung geknüpft iſt. Bei der Einbringung des Etats 1904 äußerte ich mich dahin, vorgekommen ist, ein Lungenleiden heilen will und deshalb in füd- den Titel fommt es an, sondern auf die Leistung, und über sich fortsegen werde, und im allgemeinen ist diese Hoffnung auch Nicht auf daß die Belebung von Handel und Verkehr voraussichtlich auch 1904 lichere Klimate geht, so verliert er nach dem heutigen Rechtszustande diese entscheidet wesentlich das Publikum. Mit der erfüllt worden. Durch Gottes Gnade ist der Frieden bewahrt worden seine Rente. Das Reichs- Versicherungsamt verfährt sehr liberal, wird aber wegen der Gesezesbestimmung doch in solchen Fällen bereiſterprüfung treten neue Schwierigkeiten auf. Man wird dann und so ist das Jahr 1904 ein erfreuliches, allerdings mit der Ein­nicht wissen, ob die Lehrlingsausbildung lediglich in derjeniger schränkung, daß auf weiten Gebieten der Landwirtschaft Härte geziehen. Das muß geändert werden. Allerdings liegt feine Branche erlaubt sein solle, für die der Meistertitel erworben ist. und auch des Handels ungünstige Berhältnisse sich gezeigt haben. Veranlaffung vor, denjenigen, die freiwillig, ohne gesundheit( Sehr richtig! links.) Sie beschwören damit die ganzen Streitig während die Landwirtschaft im allgemeinen sich einer guten Körner­lichen Grund, fortgehen, die Rente zu erhalten. Aber es darf nicht heißen: Entweder bleib in Deutschland   und stirb, oder hunderte erfüllt ist.( Wiederholter Beifall links.)- Aber wichtiger als gedenken vorgekommen ist, der Ertrag der Futterfräuter in hohem feiten herauf, mit denen die Wirtschaftsgeschichte vergangener Jahr ernte erfreute, ist durch die ausnahmsweise Dürre, die seit Menschen­heile im Auslande Deine Krankheit aus und verliere Deine Rente! diese Titelfrage ist die Forderung des Befähigungsnachweises für das Maße ungünstig beeinflußt worden, und die Dürre hat auch zum Nach dem bestehenden Gesetze sind ja sogar die Ausländer, Baugewerbe. Wenn hier mehr Unfälle erfolgt find als früher, so Teil auf Handel und Verkehr ungünstig eingewirkt. die in Deutschland   ein Anrecht auf Rente erworben haben, liegt das einfach daran, daß mehr gebaut wird. Man kann ihre besser gestellt. Der Bundesrat hat ja das In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres haben die Möglichkeit gemildert, indem er das Großherzogtum Luxemburg   und Bahl herabsetzen durch Verschärfung der baupolizeilichen Aufsicht, Eisenbahneinnahmen den Etatsansat um 58 Millionen überschritten. die an Deutschland   angrenzenden Teile von Dänemark  , Holland  , verschiedensten Handwerke zusammen. Man müßte also für jedes im ganzen Jahre betragen wird. Die Verwaltung des Innern wird aber feinen Befähigungsnachweis! Im Baugewerbe wirken die( Sört! hört!) Jch schließe daraus, daß diese Ueberschreitung 90 Millionen Belgien  , Schweiz  , Desterreich und Rußland   von einer Wirkung auf Ruhen der Rente ausschloß. Aber das genügt nicht. Wir bitten genau vorschreiben, was sie am Bau zu leiſten haben und was eine Mehrausgabe von rund einer Million Mart erfordern infolge also, die Bestimmung für alle die Fälle, wo der gesundheitliche Zu- darf den Zünftlern nicht den kleinen Finger zur Aufhebung der Stockung des Wasserstraßenverkehrs sind die Anforderungen an die nicht. Damit wäre die ganze Gewerbefreiheit aufgehoben. Man der gesteigerten Anforderungen bei der Polizeiverwaltung. Infolge der stand den Auslandsaufenthalt verlangt, überhaupt aufzuheben.( Beifall bestehenden Drdnung geben, sonst nehmen sie die ganze Hand. Eisenbahnverwaltung außerordentlich gestiegen. rechts.) Hinsichtlich des Abg. Erzberger( 3.): Wir sind geneigt, die konservative Resolution eine ablehnende Stellung einnehmen werden, da sie sonst genügend Wagen vorhanden sind. Industrie und Landwirtschaft Abg. Erzberger( 3.): Wir sind geneigt, die konservative Resolution Ich hoffe, daß mindestens die verbündeten Regierungen hierzu Bezuges der Dungstoffe find lebhafte Klagen gekommen, daß nicht zur Berücksichtigung zu empfehlen. Tatsächlich wird die eine Schwenkung in in ihrer ihrer bisherigen Haltung Zahl der Fälle, wo die vom Borrebner gerügte Härte in Betracht würden. Ich vermag an einen solchen Frontwechsel nach der jüngsten ordentlich vermehrt sind, diese doch noch nicht ausreichend find. Wir bornehmen flagen gleichmäßig, daß, trotzdem die Betriebsmittel so außer fommt, allerdings sehr gering sein. Es ist auch noch etwas anderes Rede des Grafen Posadowsky über die moderne Entwickelung nicht haben geglaubt, der Landwirtschaft und Industrie einen Dienst zu zu bedenken; gerade wenn die konservative Resolution Gesetz wird, zu glauben. Wir tönnen uns deshalb nur mit einem Bassus des erweisen, indem wir mit der Beschaffung neuer Betriebsmittel nicht bis zum werden Ausländer häufig begünstigt werden, denn ein Italiener, nationalliberalen Antrages: der Forderung der gefeßlichen Pflicht Etatsjahr 1905 gewartet haben, sondern sofort damit vorgegangen sind. der bei uns Anrecht auf eine Rente erworben hat, wird viel eher zum Besuch der Fortbildungsschule, einverstanden erklären.( Bravo  ! Der voraussichtliche Gesamtüberschuß für 1904 wird auf 15% Mil­das auf jeden Fall günstige italienische Klima aufsuchen können, als links.) der Deutsche  , dem die Kosten im allgemeinen zu hoch sein dürften. lionen berechnet, davon 122 Millionen bei der Eisenbahnverwaltung Wir können daher der konservativen Resolution nur unter der Be- automobilartigen Tempo die Regierung die Forderungen der Ar- Berechnungen namentlich der Eisenbahnverwaltung zu vorsichtig und Abg. Dr. v. Dirksen( Rp.): Wenn man bedenkt, in welchem und 3 Millionen im übrigen Staatshaushalt. Mir scheinen aber die dingung zustimmen, daß dafür gesorgt wird, daß die Inländer nicht beiter erfüllt, als deren angeblich berechtigte Vertreter sich fälschlich ich schätze den Ueberschuß auf rund 40 Millionen. Aber über uns schlechter als die Ausländer gestellt werden.( Beifall beim Zentrum.) die Sozialdemokratie aufspielt, und ferner erwägt, in welch lang- hängt das Damoklesschwert in Gestalt von 10 Millionen gestundeter Bevollmächtigter zum Bundesrat, Direktor im Reichsamt des famem Schneckentempo die mindestens ebenso berechtigten Forderungen Matrikularbeiträge. Legen wir fie nach dem Gebote einer vor­Innern Casper  : Der Wunsch der konservativen Resolution wird von der Handwerker berücksichtigt werden, so kann man wenig praktischen fichtigen Finanzwirtschaft dem abgelaufenen Jahre zur Last, so können uns bei der nächsten Gelegenheit in wohlwollende Erwägung gezogen Erfolg von diesen Anträgen erwarten. Dabei haben schon vor wir mit den übrigen 30 Millionen den Ausgleichsfonds für unvor­werden. Die Besorgnis, daß Ausländer begünstigt würden, ist un Jahren fast alle Parteien und die Regierung fich für den Befähigungs- hergesehene Arbeiten auf eine Höhe bringen, daß er seinen Aufgaben begründet, da diese ja, wenn sie einmal aus Deutschland   wegziehen, niemals wiederkehren, also wohl mit einer einmaligen Abfindung be- nachweis im Baugewerbe erklärt. Wir hoffen, daß nach den sieben einigermaßen genügen kann. mageren Jahren des Wartens nun endlich die fieben fetten Jahre der Erfüllung kommen werden, zumal die berufensten Vertreter des Jahr 1905 uns bringen wird, steht in Gottes Hand; soweit Ich gehe nun über zum Etatsentwurf für 1905. Was das Abg. Stadthagen  ( Soz.): Wir können den Herren vom Zentrum Handwerks fich jetzt einstimmig für den Befähigungsnachweis im menschliche Voraussicht darüber urteilen fann, muß fte es mit großer und den Konservativen nur dankbar sein, daß sie jetzt einen Antrag Bauhandwerk ausgesprochen haben.

dacht werden können.

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stellen, den sie seinerzeit, als er von uns ausging, abgelehnt haben. Ebenso spruchreif ist die Forderung obligatorischer Gefellen- Referbe und Vorsicht. Soweit innerhalb dieser Grenzen ein Urteil haften Widerspruch durch jene Herren beschlossen worden. Dem prüfungen und die Ausbildung der Lehrlinge durch Handwerker, die im allgemeinen eine günstige wirtschaftliche Entwickelung zu teil Die jetzige Faffung des Gesetzes ist gerade gegen unferen leb- prüfungen überhaupt möglich ist, ist anzunehmen, daß auch im Jahre 1905 uns ben Meistertitel haben. Wir erwarten, daß die Regierungen den werden wird. Was besonders die Industrie betrifft, so ist die Reichs- Versicherungsamt fann Herr Erzberger   keinen Vorwurf machen, Ernst unserer Forderungen erkennen und endlich diese Wünsche des Steigerung des Konsums im Inlande sehr wichtig. Ich habe schon denn die jetzige Faffung des Gesetzes wurde gerade beschlossen mit Handwerts erfüllen werden.( Beifall rechts.) Rücksicht auf Entscheidungen des Reichs Versicherungsamts, die in Abg. Lattmann( Antis.): Wir stimmen den Grundgedanken der unserer Industrie überwiegend auf den Export angewiesen ist.( Sehr diesem Sinne das Gesetz ausgelegt hatten. Wir haben von jeher beiden Anträge zu, auch der Forderung der theoretischen Ausbildung richtig! rechts.) Hauptaufgabe unferer Bolitik muß die Steigerung oft auf die Gefahr hingewiesen, die darin liegt, daß ein großer Teil den Standpunkt vertreten, daß wohlerworbene Rechte des Arbeiters der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter im nationalliberalen An- des Konsums im Innern sein.( Erneutes Sehr richtig! rechts.) In unmöglich ruhen können, wenn er vorübergehend im Ausland fich trage. Die Nationalliberalen follten die Forderung der obligatorischen dieser Beziehung ist es bemerkenswert, daß die Einfuhr an Erzen  aufhält. Wenn die Mehrheit des Hauses anders entschieden hat, Ausbildung aber auch in den Einzellandtagen stellen, sie würden da bedeutend gestiegen ist, die Ausfuhr ebenso abgenommen hat. so hat sie damit bekundet, daß fie die Versicherungs- Gesetzgebung auch die Zustimmung der reaktionären Rechten", wie man uns leider Erfreulich ist auch die Abnahme der Getreide- Einfuhr um 458 000 nur als eine Art Armen- Gesetzgebung ansieht. Ich nehme an, daß so gern nennt, finden. Auf Einzelheiten kommt es heute noch nicht Tonnen. Wenn ich behaupte, daß die Aussichten für 1905 günstig der Antrag, für den wir natürlich stimmen werden, angenommen an, sondern darauf, daß sich eine möglichst große Mehrheit zusammen- find, so tue ich es besonders im Hinblick auf die Handelsverträge, wird.( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.) Abg. Dr. Becker( natl.): Meine Partei stimmt dem vorliegenden findet, so daß die Regierung hoffentlich ihre Zustimmung zu geben die die fefte Basis für die weitere Entwickelung von Landwirtschaft, Industrie und Handel werden sollen. Meiner Ansicht nach müssen Antrage zu. Zwedmäßig wäre es aber, die Mente nur solange nicht gezwungen wird.( Beifall rechts.) ruhen zu laffen, als der Betreffende nicht die deutsche Staats- Jahren zuerst angeregten Gedanken bisher immer abgelehnt. Sonst wirtschaft bringen und darin nicht nur für den Groß-, sondern auch Abg. Euler( 8.): Die Regierung hat den nun schon vor fieben unsere Handelsverträge zunächst ausreichenden Schutz für unsere Land­angehörigkeit aufgibt. pflegt sie auf die Wünsche der Bevölkerung mehr Rücksicht zu nehmen. für den Kleinbetrieb. Behaupten, daß dieser Schut nur dem Groß­Damit schließt die Diskussion. Die Resolution wird mit großer Der Befähigungsnachweis wird jezt vom allergrößten Teil des grundbesis zu gute kommt, heißt meines Erachtens mit vergifteten Mehrheit angenommen. Es folgt die Beratung der Etats- Resolution Dr. Sise und durch einen Befähigungsnachweis geschützt? Warum soll der Hand- Betrieben in der deutschen   Landwirtschaft find 5 200 000 unter Handwerkerstandes erhoben. Sind nicht die akademischen Kreise auch Waffen tämpfen.( Lebhafte Zustimmung rechts.) Von 5%, Millionen Genoffen( 8.) betreffend Lehrlingsausbildung im Handwert und werterstand nicht denselben Schuß erhalten? Damit tritt er doch 100 Settar Befähigungsnachweis im Baugewerbe und Dr. Dröscher und niemandem zu nahe. Das müssen die verbündeten Regierungen doch fennt, und wer die Verhältnisse auf dem Lande Genoffen( t.) betreffend Lehrlingsausbildung und Gesellenprüfung. endlich einsehen. Der äußersten Linken verdenke ich ja ihren Standpuntt tein Großgrundbefizer ist über 3 Millionen sogar unter 2 Settar. weiß, daß man mit 100 Hektar auch noch in Verbindung mit den Petitionen betreffend Einführung des weniger, denn je mehr Gristenzen ruiniert werden, desto mehr kommen sie Wenn ich das Interesse am Bollschutz an der bebauten Fläche meſſe, Befähigungsnachweises für das Handwerk. auf die linke Seite des Hauses.( Lachen links.) Dr. Hise( 3.) beantragt die verbündeten Regierungen mögen Regierung Seiner Majestät Wilhelms I., feeligen Andenfens, für das 7 800 000 Settar, während auf den Kleinbefizz 24 700 000 Hettar ent­Was unter der fo umfaßt der sogenannte Großgrundbefiz mit mehr als 100 Hektar dem Reichstage tunlichst bald einen Gesezentwurf vorlegen, durch Proletariat geschehen ist, ist gut; aber wichtiger ist doch noch, dafür fallen. Dabei ringt faum eine Kategorie härter um ihre Existenz, a) die Ausbildung von Lehrlingen in handwerksmäßigen Betrieben a forgen, daß nicht so viele Existenzen ins Proletariat hinabsinken. als die kleinbäuerliche.( Lebhafte Zustimmung.) Erträglich ist ihre infere heutige Resolution ist durchaus nichts Neues. Die heran- Lage nur in der Nähe der großen Städte und wenn der Kleinbauer mur solchen Personen gestattet wird, welche den Meistertitel zu führen wachsende Jugend des Handwerkerstandes muß fittlich, chriftlich seine eigenen Kinder als Arbeitskräfte verwenden kann. berechtigt find; und patriotisch gebildet werden. Auch wir find also für der b) für die selbständige Ausübung des Baugewerbes der Befähigungs- Bildung, wie die Herren von der Linken. Der Antrag der National- bäuerlichen Besitz noch stärker. als auf den großen. Mangel an Arbeitskräften drückt auf den Hein Des nachweis eingeführt wird. Dr. Dröscher und Genossen beantragen, den§ 129 Absatz 1 der Ansichten, gehört aber nicht hierher, sondern in die Einzellandtage. Der Landwirtschaft, insbesondere den Kleinbauern, den Schuz liberalen auf obligatorische Fortbildungsschule entspricht unseren halb ist ist es die erste Pflicht, bei den Handelsverträgen Reichs- Gewerbe- Ordnung durch folgende Bestimmungen zu erfeßen, wir sind durchaus keine Feinde von mehr Bildung, im Gegenteil, angedeihen zu lassen, der unbedingt notwendig ist, um fie am Leben in Handwerksbetrieben steht die Befugnis zur Anleitung von Lehr nur her damit! Der Handwerkerstand darf durchaus nicht im Essen zu erhalten.( Sehr gut! rechts.) Die Juduftrie wird sich ja in lingen nur denjenigen Personen zu, welche das 24. Jahr vollendet und Trinken sein Genügen finden. Aber Bilbung genügt nicht. haben und in dem Gewerbe oder in dem Zweige des Gewerbes, mit dem übrigen Teil des nationalliberalen Antrags find wir ja erlegen müssen, aber daß sie sicher auf 12 Jahre hinaus wird bezug auf den Absah nach dem Auslande einige Beschränkungen auf­in welchem die Anleitung der Lehrlinge erfolgen foll, die Berech einverstanden, er bedt sich nach meiner Auffassung mit unserer eigenen falfulieren fönnen, ist auch von Wert für sie. tigung zur Führung des Meistertitels haben und ferner zu bestimmen, Refolution, aber wir haben feine Veranlassung, auf diese zu ver daß sich der Lehrling nach Ablauf der Lehrzeit der Gesellenprüfung zichten, würden aber gegebenenfalls auch für den nationalliberalen Antrag stimmen.

welchen

zu unterziehen hat.

Abg. Gleitsmann( 8.): Den heutigen Stand des Handwerks zu erhalten, muß unser innigstes Bestreben sein. Es ist da schon manches erreicht worden. Wir find von der zügellosen Gewerbe­freiheit schon zu Inmungen usw. gekommen. Das Ergebnis ist ein des günstiges: Das Handwerk blüht wieder etwas mehr auf, die Zahl der Handwerker nimmt zu. Selbst Zwangsinnungen wirken gut, trop der Freifinnigen Zeitung". Die Innungen find günstig, wie fie es schon im Mittelalter gewefen find. Aber trotz alledem kann das Zentrum die bisherigen Handwerker- Geseze nur als Abschlagszahlung ansehen. Wir wollen nicht alte

Hierauf vertagt sich das Haus.

Nächste Sigung: Mittwoch 1 Uhr( 8weite Etatsberatung; Etats Reichstags, des Reichs- Juftizamis, des Reichs- Schazamts zc.). Schluß 6 Uhr.

Abgeordnetenbaus.

116. Sigung vom Dienstag, den 10. Januar, bormittags 11 Uhr.

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Denn

eine vollfommen irreführende Auffassung als hätten wir irgend ein Neben diesen allgemeinen Gesichtspunkten einen speziellen. Es ist Interesse daran, daß in Amerika   ungünstige wirtschaftliche Verhältnisse obwalten. Die amerikanische   Konkurrenzgefahr, die ich nie sehr hoch eingeschätzt habe, ist sehr zurüidgetreten seit bei den günstigen wirtschaftlichen Verhältnissen in Amerita die über­wiegende Produktionsmenge dort im Inlande aufgefangen wird. Im Gegensatz zu dieſen allgemeinen günstigen Voraussetzungen steht es, daß dieser Etat niedrigere Ziffern aufweist als der für 1904. Während jener mit 2,8 Milliarden balanzierte, balanziert der für 1905 mit 2713 000 000 m. Der Minderbetrag ist aber mur schein bar, er ist lediglich eine Folge der einen Reichs- Finanzreform. Dieſe iſt zweifellos zu begrüßen, da sie das Hin und Herschieben großer Beträge vermeidet, das schon deshalb sehr belastend für die Einzelstaaten war, weil sie die Beiträge monatlich pränumerando zu zahlen hatten und sie monatlich postnumerando zurüd­erhielten. Auch das ist erfreulich, daß der subsidiäre Charakter der Matrikularbeiträge wieder stärker betont wird. Aber die Finanz­Ich habe dem Hause die allgemeine Rechnung für das Jahr 1902, reform bleibt doch eben sehr klein, so lange die dauernde Ge­mehr gehoben wird. Darin liegt eigentlich das ganze Brinzip die Uebersicht über die Staats- Einnahmen und Ausgaben im Jahre fahr für die Einzelstaaten besteht. mit unübersehbaren, unferes Handwerkerstandes. Eine Forderung der Meisterprüfung 1903 und den Gesezentwurf über die Feststellung des Staats- unerschwinglichen Beiträgen vom Reich in Anspruch genommen zu wird für die Einzelnen ein großer Ansporn sein. Heute scheitern Haushalts- Etats auf Grund Allerhöchster Ermächtigung zu über werden. Wenn derartige Ansprüche schon für den schwer belasteten biele Eriftenzen, weil sie fich zu frühzeitig von der Lehre frei machen. reichen. preußischen Staat unerträglich find, so werden sie um so unerträg­Natürlich muß außer der Forderung des Befähigungsnachweises noch Bei der Vorlegung des Etats am 19. Januar 1908 habe ich licher, je fleiner die Bundesstaaten werden.( Sehr richtig!) Vom mehr für das Handwerk geschehen. Dann werden wir eine gute bor allzu optimistischen Erwartungen gewarnt. Das Jahr 1901 vorigen Jahre lasten auf uns noch 10 Millionen gestundeter Matri­foziale Tat bollbracht haben.( Bravo  ! im Zentrum.) schloß mit einem Minus von 372 Millionen Mark ab. Die fularbeiträge. Bewilligt der Reichstag   in diesem Jahre die Abg. Dr. Pasig( natl.): Die Anträge, die das Halten von wirtschaftliche Depression, die bei uns 1900 einsette, nachdem wir Zuschußanleihe von 51 Millionen nicht, so entfällt fofort ein Lehrlingen von der Meisterprüfung abhängig machen wollen, leiden uns lange Jahre einer wirtschaftlichen Blüte erfreut hatten, pflanzte Betrag von 30 Millionen Mart auf den preußischen Staats­mferer Anficht nach an au großer Allgemeinheit. Wir haben daher fich fort bis ins Jahr 1902 und war noch nicht zu Ende, als wir haushalt, und ich bitte, mir die Stell anzugeben, wo

Zöpfe aus der Vergangenheit heraussuchen, sondern etwas Am Ministertische: Freiherr   von Rheinbaben, Freiherr ganz Neues, nämlich verhindern, daß jemand einen Lehrling von Hammerstein. ausbilde, ohne eine besondere Befähigung dazu nach gewiesen zu haben. Das Prinzip absoluter wirtschaftlicher Freiheit Borlagen der Staatsregierung. blendet uns nicht. Noch zählt der Handwerkerstand nach Millionen erwerbstätiger Menschen. Wir müssen dafür sorgen, daß einerseits ihre persönliche Tüchtigkeit, anders ihre wirtschaftliche Stärke immer

Erster Gegenstand der Tagesordnung ist die Entgegennahme von Finanzminister Freiherr   von Rheinbaben: