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Berlin und amgegend. Lohnbewegung der Schneider.
richtet, daß die Einrichtung der Kaufmannsgerichte allerdings nur in Streikpostenstehens.( Lachen links.) Gegen den Terrorismus| lichen anerkennen, obwohl ihn n ben anderen Zeitungen auch einer fleinen Zahl der dazu verpflichteten Städte rechtzeitig erfolgt der Arbeitnehmer, gegen diese diese Schraube ohne Ende, muß das Aachener Zentrumsblatt„ Echo der Gegenwart" ist, daß aber der Rest wahrscheinlich gegen Ende des Januar oder energisch eingeschritten werden.( Beifall rechts, Lachen durch Arbeitswilligen- Inserate unterstützt hatte. Herr Heinrigs im Laufe des Febrar zu ordnungsmäßigen Kaufmannsgerichten ge- links.) Ein christlicher Staat muß seine christlichen Arbeiter weigerte sich aber entschieden, den seit zehn Jommen sein werde. Die hier im Hause angeregte Frage der rechtlichen schüßen. Die Lohnforderungen werden gestellt, ohne darauf Befferstellung der Handelsagenten verdient ernste Würdigung; ich Rücksicht zu nehmen, ob die Geschäfte die erhöhten Kosten tragen Jahren bei ihm tätigen Maschinenmeister, werde sie in Verbindung mit den preußischen Ressorts und den können.( Gelächter bei den Sozialdemokraten.) Weniger Arbeit und den Vorsitzenden der Aachener Ortsgruppe beteiligten Kreisen vertiefen. Es sind weiter Ausstellungen gemacht mehr Geld! Das ist das Motto der Arbeiter und die Maurer gehen des christlichen Verbandes, wieder einzustellen. worden über die Stellung der Privatbeamten. Mit den als Pioniere voran. Die unerhörten Forderungen der Maurer ver- Und dieser Tage hatte sich der christliche Vorsitzende Verhältnissen der Bureaubeamten ist zurzeit der Beirat teuern die Bauten und die Mieten. Nicht Maßregeln zum Schuge infolge einer Denunziation des Herrn für Arbeiterstatistik beschäftigt; er hat seine Untersuchungen der Arbeiter, sondern Maßregeln zum Schutze der Arbeitgeber find Heinrigs vor dem Schöffengericht zu verantworten, weil noch nicht beendet. Die landwirtschaftlichen Beamten unter notwendig. Auch der Handwerkertag in Magdeburg hat sich in er dessen arbeitswillige Arbeiterinnen bedroht haben soll. Die stehen der Gewerbe- Ordnung. Für die technischen Beamten ist diesem Sinne ausgesprochen. Der wirtschaftliche Kampf, den die Kenntnis von den„ Bedrohungen" hat der Unternehmer durch ein Bedürfnis oder eine Anregung, ihre Arbeitsverhältnisse zu regeln, Sozialdemokratie täglich führt, ist viel gefährlicher als der politische Nachfragen erlangt; keine Arbeiterin hatte sich beschwert, und noch nicht hervorgetreten. Nachdem die Frage aber hier angeregt Kampf; gegen ihn gilt es, mit allen Mitteln einzuschreiten. worden ist, will ich nicht verfehlen, ihr nachzugehen. Es ist ge= Das Krankenkassenwesen kenne ich genau. Es ist sehr be die von dem Vorsitzenden des Gerichts an die Zeuginnen gefordert worden, die rechtlichen Ungleichheiten zwischen den technischen dauerlich, daß die Krankenkassen in die Hände der richtete Frage, ob sie sich bedroht gefühlt hatten, wurde ver und kaufmännischen Beamten einerseits und den übrigen Privat- Sozialdemokratie gekommen sind, aber wir dürfen neint. Troßdem erkannte das Gericht wegen Vergehens beamten andererseits zu beseitigen. Ich habe mit dem preußischen das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Die freie Arztwahl hat gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung auf fünf Tage GeJustizminister besonders über die Stellung der Hülfsbeamten in den sich vielfach nicht bewährt. Ich kenne eine Kasse, die einen großen fängnis. Bureaus der Rechtsanwälte, Notare und Krankenkassen Ver- Reservefonds ohne die freie Arztwahl hatte und ihn sofort verlor, handlungen angeknüpft, aber diese sind noch nicht abgeschlossen. Für als sie die freie Arztwahl einführte. Gewiß herrscht bei den die Beaufsichtigung der Arbeitsverhältnisse der Werkmeister nach§ 139b Krankenkassen Cliquenwirtschaft, aber Herr Dr. Mugdan hatte am der Gewerbe- Ordnung sind die Gewerbe- Inspektoren nicht zuständig. wenigsten Anlaß, einen solchen Vorwurf zu erheben, denn nirgends Sehr eingehend ist hier die Frage der Hygiene in den Glas herrscht eine größere Cliquenwirtschaft als da Am Montag veranstaltete der Verband der Schneider drei Vers hütten behandelt worden. Auf Grund früherer ähnlicher An- wo der Freisinn herrscht.( Sehr wahr! bei den Anti- sammlungen, welche der Propaganda für die Forderungen dienten, regungen habe ich einzelne Glashütten bereisen lassen. Es war semiten.) die in den Berliner Detailgeschäften der Herrenkonfektion durchs namentlich auf die Gefahr hingewiesen, die darin besteht, daß bei Abg. Pauli- Potsdam( f.) spricht sich für den Befähigungs- geführt werden sollen. Es handelt sich nur um eine Lohn bewegung einzelnen Arten des Glasblasens verschiedene Arbeiter mit demselben nachweis im Handwerk aus. Das Handwerk wird sich ja mit der im engeren Sinne des Wortes, denn es ist den organisierten Instrument das Blasen besorgen und dadurch ansteckende Krankheiten Erklärung des Herrn Staatssekretärs abfinden müssen, aufgeben wird Schneidern vor allem darum zu tun, daß die oft besprochenen übertragen würden. Nur in einigen Fabriken wird das Glasblasen es aber feine Forderung nicht. Die Arbeiter üben unbedingt einen schreienden Mißstände, die gesundheitsgefährlichen Zustände beseitigt durch Anwendung von Apparaten mit komprimierter Luft besorgt. Terrorismus aus, dürfen sich also auch nicht über Verrufserklärung werden, welche eine notwendige Folgeerscheinung der Heimarbeit sind. Aber auch das hat sich nicht als praktisch herausgestellt. Ueberhaupt feitens des Dsnabrücker Tischlereibetriebes beschweren. Ueber die Demgemäß wird an die Geschäftsinhaber in erster Linie die Fors liegt die Gefahr der Ansteckung gar nicht so nahe, als man glaubt. Lehrlingszüchterei hat der Abg. Zubeil einen einzelnen Fall heraus- derung gestellt, daß die Arbeiten in eigenen, den modernen AnAuch der Rat, daß jeder Arbeiter sein eigenes Mund- gegriffen.( Buruf rechts: Sicher nicht wahr!) Ja, forderungen der Hygiene entsprechenden Werkstätten hergestellt stück haben solle, hat sich als praktisch undurch- wahr ist er, das weiß ich selbst, aber es ist doch nicht werden. Im einzelnen wird in dieser Hinsicht verlangt, daß führbar erwiesen. Was die Revision der Apothefergesetzgebung im ganzen Deutschen Reich ebenso. Dann sprach Herr Zubeil Souterrain- und Mansardenräume nicht als Werkstätten benutt anbetrifft, so haben sich der Ablösung der Apothekerkonzessionen von einem Tischlermeister Pauli in Potsdam , der bei der werden; daß die Werkstätten für die darin Beschäftigten genügend unübersteigliche Hindernisse entgegengestellt. Ich habe den Submission eines Regierungsbaues in Potsdam seine Kollegen Luft und Licht bieten; daß der Bügelraum vom Arbeitsraum ges preußischen Kultusminister deshalb gebeten, zu erwägen, ob sich die unterboten habe. Wenn ich ebenso diskutieren wollte, könnte ich an- trennt ist; daß der Arbeitgeber für regelmäßige und gründliche Reformen nicht auf einem anderen Wege ermöglichen ließen. Man führen, es gab mal einen Gastwirt Zubeil, in dessen Gastwirtschaft Reinigung der Werkstätten, sowie für gutes Trinkwasser, Wasch scheint jetzt in Preußen die Sache landesgesetzlich regeln zu wollen, den Arbeitern Bier aus schmutzigen Gläsern gereicht wurde. Also Ich kann aber nicht leugnen, daß eine reichsgefeßliche Regelung des so kommen wir nicht weiter. In der Frage des Kranten Apothekerwesens sehr erwünscht wäre.( Sehr richtig! links.) Die tassenwesens fann ich mich den Ausführungen des zurzeit dem preußischen Kultusministerium vorliegenden Gesetzentwürfe Herrn Dr. Mugdan durchaus anschließen. Es werden zum Schutz der Werke der bildenden Künste und der Erzeugnisse häufig fähige Beamte durch ganz unfähige Leute, die aber Genossen der Photographie werden dem Bundesrat bald zugehen. Es wird find, ersetzt. eine Enquete über die Kartelle der Feuerversiche= rungs- Gesellschaften gewünscht. Man darf diese Kartelle, die sich auf Leistungen beziehen, nicht mit den Warenkartellen vergleichen. Das Aufsichtsamt für Privatversicherungen hat sich prinzipiell dahin erklärt, daß es sowohl die Interessen der Versicherungsgesellschaften wie der Versicherten gleichmäßig zu vertreten habe. Die Frage der Bestechungsgelder im wirtschaftlichen Verkehr ist ja erst ganz furz vor Beginn dieser Tagung neu aufgetaucht. Ueber den Umfang dieses Mißstandes sind nähere Mitteilungen nicht vorhanden. Tritt man der Frage also überhaupt nahe, so halte ich es für das richtigste, zunächst einmal die Handelskammern hierüber zu hören.( Sehr richtig bei den Freifinnigen.)
Staatssekretär Graf Posadowsky verweist gegenüber dem Abg. Pauli auf die schlechten Erfahrungen, die in Amerika mit dem Befähigungsnachweis gemacht wurden. Ein Bauunternehmer habe mit 28 verschiedenen Arbeitergewerkschaften verhandeln müssen, um für einen Bau die nötigen Arbeiter zu bekommen.
Abg. Dr. Dahlem( 3.) weist die Angriffe des Abg. Bruhn gegen das Zentrum als unberechtigt zurück und tritt für die Angestellten in der rheinischen Schiffahrt ein. Die Arbeit in diesem Gewerbe ist eine ununterbrochene auch an hohen Festtagen. Die Einführung der Sonntagsruhe ist hier dringend notwendig.( Bravo ! im Zentrum.) Hierauf vertagt sich das Haus. Präsident Graf Ballestrem beraumt die nächste Sigung an auf Mittwoch 1 Uhr mit der Tagesordnung: Fortsetzung der heutigen Beratung.
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Abg. Dr. Müller Sagan( frs. Vp.) beantragt, morgen einen Schwerinstag abzuhalten.
gelegenheit und Spudnäpfe zu sorgen hat. Die tägliche Arbeitszeit soll nicht mehr als 10 Stunden betragen. Als Mindestlohn werden 5 M. für männliche Arbeiter, 2,50 M. für Arbeiterinnen gefordert. Ueberstunden- und Sonntagsarbeit soll nur in dringenden Fällen zulässig sein und dann mit einem Aufschlage von 25 Proz. für Ueber. stunden und 50 Proz. für Sonntagsarbeit bezahlt werden. Sämt liche Arbeitsgeräte und Furnituren soll der Arbeitgeber liefern.- Die Arbeitgeber werden ersucht, diese Forderungen bis zum 15. August durchzuführen und dem Verbande bis zum 15. März mitzuteilen, wie sie sich dazu stellen.
Die Versammlung in Hensels Saal in der Invalidenstraße war sehr gut besucht. Der Referent Holzhäuser begründete die vor stehenden Forderungen. Er schilderte die Verhältnisse, welche sich in dem hier in Frage kommenden Zweige der Konfettion herausgebildet haben. Die großen Geschäfte dieser Branche geben die Arbeiten an den Konfektionär, dieser überträgt sie dem Zwischenmeister und nachdem beide einen erheblichen Teil vom Arbeitslohn eingesteckt haben, bleibt für den Arbeiter, der die Sachen anfertigt, nur ein Hunger lohn im wahren Sinne des Wortes übrig. So werden beispielsweise für Paletots, welche die Firma Rudolph Her bog für 70 bis 100 Mark verkauft, dem Arbeiter Löhne von 7, 9, höchstens 10 M. gezahlt. Für Jacketts, die zu Anzügen für 70 bis 80 M. gehören, erhält der Arbeiter einen Lohn von 3,50 M. Für einen auf Seide gearbeiteten Gehrock werden 7,50 bis 9 M. Arbeitslohn gezahlt. Troß der unerhört niedrigen Löhne wird eine ebenso saubere Arbeit verlangt, wie in den besten Maßgeschäften. Diese elenden Zustände müssen abgeschafft werden, und deshalb gilt es vor allem, das Zwischenmeistertum, die Wurzel des Uebels, zu beseitigen und die Geschäftsinhaber Verband der Schneider wird für diese Forderungen unermüdlich agitieren, nicht nur unter den Kollegen, sondern auch unter der Bevölkerung Berlins , die durch Flugblätter auf die bestehenden Mißstände aufmerksam gemacht und zur Unterstützung der gerechten For= derungen der Schneider aufgefordert werden soll.
Der Vertreter der sozialdemokratischen Partei hat heute die Berrufserklärungen seitens einiger Arbeitgeber getabelt. Unter die Vorschriften der Gewerbe- Ordnung fallen diese Verrufserklärungen nicht, da dort nur strafbar ist, wer jemand zwingt, einer Koalition beizutreten oder sich von ihr fern- Präsident Graf Ballestrem: Ich werde das Haus darüber ab zuhalten. Außerdem darf keine Verrufserklärung in die Atteste auf- stimmen lassen. Ich kann es mit meiner Verpflichtung, den Etat genommen werden. Trozdem mißbillige ich die Verrufserklärungen rechtzeitig fertig zu stellen, nicht vereinbaren, Schwerinstage abzu in jeder Form, mag fie ausüben, wer immer wolle. Denn die halten. persönliche Freiheit, namentlich die Freiheit, seine Arbeits- Das Haus beschließt gemäß dem Antrag Müller- Sagan. fraft zu verwenden, muß die Grundlage jedes geordneten Präsident Graf Ballestrem sett nunmehr auf die morgige Staatswesens, jeder geregelten Gesellschaft sein. Wenn man Tagesordnung den Antrag Dr. Ablaß( frs. Vp.) auf Neuzur Einrichtung eigener Betriebswerkstätten zu veranlassen. Der aber die Richtigkeit der Gewerbefreiheit anerkennt, muß man einteilung der Reichstags- Wahlkreise.
Schluß 5% Uhr.
Partei- Nachrichten.
Was der Referent über die traurige Lage der Schneider auss geführt hatte, wurde in der Diskussion durch Anführung von Einzelfällen in vollem Maße bestätigt. Unter anderem sagte ein Redner, er habe am Montag durch eine Verhandlung vor dem Gewerbegericht erfahren, daß Burschenjacketts für die Firma Richter u. No. mit einem Arbeitslohn von 50, 60, 70 Pf., je nach der Größe, bezahlt wurden. Ein geübter Konfektionsschneider könne nicht mehr als drei solcher Jadetts pro Tag fertigstellen.
auch ihre Konsequenzen tragen. Ich halte es auch für eine Verrufserklärung, wenn in einer Zeitung die Annonce steht: In dieser Fabrik wird gestreift; 3uzug ist ferns zuhalten. Ebenso ist es ein Verruf, wenn ein Streitposten die Arbeitswilligen vor der Arbeit in einer Fabrik warnt. Oder wenn organisierte Arbeiter sich weigern, Das Straffonto der Arbeiterbewegung wurde im Februar in ein Betriebe mit nichtorganisierten Arbeitern zusammen zu sein, mit vier Jahren, fünf Monaten, einer Woche und sechs Tagen wie das jeden Tag passiert. Man sollte auf allen Seiten bestrebt Freiheitsstrafen und 1212 M. Geldstrafe belastet. sein, die volle Freiheit der Persönlichkeit anzuerkennen. Parteipreffe. Die Genoffen in Bremen beschäftigten sich in Von dem Gesez zum Schutz der arbeitenden Kinder können Sie nichts erwarten, daß es in allen Lebenslagen der Generalversammlung des sozialdemokratischen Vereins mit der und in allen Kreisen der bürgerlichen Gesellschaft sofort zum Durch- Frage der Umwandlung ihrer Zeitung in ein Abendblatt. Der Vorbruch komme. Die dispositiven Bestimmungen eines solchen Gesetzes schlag wurde von der Redaktion und der Geschäftsleitung vertreten Die Versammlung, welche in Schulz Festsälen in der find nicht das wesentlichste. Ein solches Gesetz muß dazu beitragen, mit der Begründung, daß das Blatt dadurch aktueller gemacht Belforterstraße tagte, zeugte durch die große Zahl der Besucher sowie bas öffentliche Gewissen zu wecken und allmählich eine gute Sitte werden könne. Nach eingehender Debatte beschloß die Versammlung durch ihren Verlauf bafür, daß in diesem Stadtteil das Interesse für die Wahl einer Kommission, die die Frage unter Hinzuziehung von die Erringung erträglicher Arbeitsbedingungen sehr rege ist. Es einzuführen. Das kann erst nach und nach geschehen. Was den angeblichen Mißbrauch in öffentlichen Erziehungsanstalten anlangt, so Sachverständigen prüfen soll. waren größtenteils kränklich und überarbeitet aussehende Menschen, halte ich an sich den Grundsatz, die Kinder zur Arbeit anzuhalten, für In einer Konferenz für den Wahlkreis Remscheid - die hier versammelt waren, und namentlich sah man es den Frauen richtig. Aber es mag möglich sein, daß manchmal ein ehrgeiziger ennep Mettmann wurde verhandelt über den Versuch der an, wie verderblich die schrankenlose Ausbeutung in der Konfettions. Vorsteher aus der Kinderarbeit Profit herausschlagen will, um den Remscheider Genossen, unter Umgebung der Kreisorganisation industrie auf die Gesundheit einwirft. Mit Recht hob der Referent Zuschuß aus öffentlichen Mitteln herabzudrücken oder zu be- ein Lokalblatt für Remscheid zu gründen. Die Remscheider Sabath hervor, daß nur durch Einführung von Betriebswerkstätten seitigen. Ich werde nicht ermangeln, die Verbündeten Regierungen Genossen finden die Behandlung ihrer lokalen Angelegenheiten durch und bestimmten Minimallöhnen dem Elend gesteuert werden kann, auf die hier gemachten Beschwerden aufmerksam zu machen. Wenn die Elberfelder Freie Presse" ungenügend. Sie wollen deshalb auf und es war verwunderlich, daß sich noch ein Diskussionsredner fand, das zutreffen sollte, was gestern hier behauptet wurde, so würden eigenes Risiko ein Blatt gründen und erklären, auf jede materielle der meinte, man solle lediglich 20 Proz. Aufschlag auf die Arbeitssolche Vorsteher allerdings fehlerhaft gehandelt haben. Die Kinder Unterstützung durch die Partei verzichten zu wollen. Nachdem die preise verlangen, ohne zu bedenken, daß die Durchführung einer in den Erziehungsheimen sind häufig fittlich und körperlich herunter- Konferenz bier Stunden verhandelt und die meisten Redner die felchen Forderung ganz unmöglich ist. Die Versammlung erklärte gekommen. Wenn man aber das förperliche Befinden hebt, so gehen Pläne der Remscheider Genossen mißbilligt hatten, sollte über eine sich durch einstimmige Annahme der Resolution mit den vom Verband die Erfahrungen dahin, daß häufig dadurch auch der sittliche Zustand Resolution abgestimmt werden, die diese Mißbilligung ausdrückte. Der Schneider an die Detailgeschäfte der Herrenkonfektion gestellten gehoben wird.( Beifall links.) Die Kinderarbeit auf Profit Jezt rückten die Remscheider mit der Mitteilung heraus, daß sie Forderungen einverstanden. in einer solchen Anstalt würde ich daher für einen entschieden bereits mit der Arbeiterstimme" in Solingen einen Vertrag auf In der Versammlung, die im„ Gwinemünder Gesell. pädagogischen Fehler halten.( Lebhaftes Bravo! links.) Lieferung eines Kopfblattes für Remscheid abgeschloffen haben. fchaftshaus" abgehalten wurde, sprach& äming. Seine AusEin Redner der Linken hat mir vorgeworfen, ich hätte zu Unrecht Dieses ungehörige Verfahren erregte große Entrüstung. Die Miß- führungen fanden den lebhaften Beifall der Anwesenden. Wie den australischen Ministerpräsidenten Watson mit der sozialdemo- billigungsresolution wurde dann trotzdem angenommen. fratischen Partei identifiziert. Das habe ich nicht getan. Die beiden Berichtigung. Unser in Luxemburg verstorbener Parteifreund Parteien haben wohl das Gemeinſame, daß beide in ihrem Pro- heißt nicht Löbfried, sondern Leibfried. gramm theoretisch den Kollektivismus vertreten; aber es besteht der Unterschied zwischen ihnen, daß die australische sozialistische Partei durchaus protektionistisch ist.( Sehr wahr! rechts.) Zum Schluß will
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
überaus erbärmlich der Verdienst und die Lebenshaltung der Konfektionsschneider sind, das zeigte ein Diskussionsredner an folgendem markanten Fall: Ein Schneider, Vater von vier Kindern, war kürzlich um Armenunterstützung eingekommen, obwohl er tagaus tagein für eine Konfektionsfirma tätig war. Als der Armenvorsteher sich perDurch Singen am hellen Mittag sollen eine Anzahl junger sönlich nach den Eristenzverhältnissen des Schneiders erkundigte, ich noch mit einigen Worten auf die Sonntagsruhe eingehen. Mädchen in Olvenstedt ruheftörenden Lärm und groben Unfug verübt fand er, daß dieser Jacketts für die Firma zum Lohnfahe von Ich habe schon gesagt, daß ich im Begriffe bin, die Vorschriften haben. Die Mädchen sollen deshalb je 10 M. Geldstrafe bezahlen 2,50 Mart pro Stüd in Arbeit hatte. Bei der Sorgfalt, die in über die Sonntagsruhe einer allgemeinen Durchsicht zu unterwerfen. Wer laut Strafbefehl des Amtsgerichts Magdeburg- Neustadt. Es haben der Bearbeitung der Ware vorgeschrieben war, konnte der Mann die englischen Sonntagsgewohnheiten fennt, ist sehr geneigt, darüber nämlich ein Bastor und ein Rektor an dem Inhalt des Liedes unter größter Anstrengung nur 5 Jadette pro Woche fertigstellen, zu spotten. Aber es ist sicher, daß bei allen Uebertreibungen Anstoß genommen. Das Lied ist seinerzeit unter der Ueberschrift was einen Wochen verdienst bon 12,50 Marf ergab. Von es englischen Sonntagsruhe- Gedankens die Sonntagsruhe dort eine Stille Nacht" in der Magdeburgischen Voltsstimme" veröffentlicht diesem Hungerlohne hatte der Schneider nun aber noch 2 M. für seine unendliche Quelle des Segens für die Erhaltung des englischen worden und wird auch nach der Melodie des bekannten Weihnachts- Nähmaschine abzuzahlen und die üblichen Arbeitsauslagen zu tragen, Volts- und Familienlebens ist. Wenn wir die Sonntagsruhe aus- liedes gesungen, hat jedoch einen andern Text. dehnen, so leisten wir für die fittliche und geistige Wohlfahrt unseres Volkes ein ersprießliches Werk.( Lebhafter Beifall, besonders im Zentrum.)
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Gewerkschaftliches.
Zentrums- Gewerkschaften und Zentrums- Unternehmer.
so daß ihm zur Ernährung seiner Familie ein Betrag von
zirka 9 m. verblieb. Unter solchen elenden Verhältnissen muß ein Konfektionsarbeiter dahinvegetieren, der regelmäßige Beschäf tigung hat! Dem Armenvorsteher blieb unter diesen Umständen Abg. Bruhn( Antisemit): Ich muß dem Abg. Trimborn bedenn auch weiter nichts übrig, als dem Manne die Armenunterstreiten, daß wir Mittelstandspolitiker gar feine Arbeiterpolitik treiben stützung anzuweisen. Somit muß also die Stadt dem Schneider wollen. Wir wollen nur zunächst für den sehr schwer leidenden Mittelstand Fürsorge treffen. Eine gute Firma August Heinrigs in Aachen traten im Dezember die macht vorenthält. Gewiß ein drastisches Bild aus unserer gottAus dem Rheinland wird uns geschrieben: Bei der einen Teil des Lohnes zahlen, den ihm die betreffende Konfektions firma unter ſtrupelloser Ausnutung ihrer wirtschaftlichen UeberMittelstandspolitit schließt eine richtig aufgefaßte Arbeiterfürsorge in Steinbruder, Kupferdrucker und Buchbinder in eine Lohn- gewollten", herrlichen" Gesellschaftsordnung! Eine Diskussions. fich, genau so wie die von uns unterstützte Agrarpolitik gleichzeitig im Interesse der Landarbeiter liegt. Biele fozialpolitische bewegung, um die Einführung eines Tarifs zu erreichen. Die rednerin schilderte sodann in ergreifender Weise, wie infolge der Gefeße zugunsten der Arbeiter belasten gerade Gehülfen waren zumeist in dem christlichen Verbande überaus niedrigen Stücklöhne die Schneider gezwungen sind, ihre den Mittelstand, der sich so zwischen zwei Mühlsteinen, für das graphische Gewerbe organisiert. Da der Inhaber der eigenen Kinder für das Kapital fronden zu lassen. Häufig hat sie es dem Großkapital und dem Terrorismus der Arbeiter, sieht. Firma, ein guter Katholik und Zentrumsmann, alle Ver- angetroffen, daß Kinder im zarten Alter bis herunter zu 8 oder Wir wollen in erster Linie eine gesunde Mittelstandspolitik handlungen ablehnte, fo waren seine proletarischen 9 Jahren bis über 10 Uhr abends hinaus mit nähen helfen müssen. und daneben, soweit es nötig ist, eine Erfüllung der berechtigten Glaubens- und Parteigenossen gezwungen, am Vorabend Reiner der vornehmen Kunden der großen Konfektionshäuser denkt Arbeiterforderungen. Aber die einseitige Arbeiterpolitit, des Festes der christlichen Liebe, am 24. Dezember, die wohl daran, daß an dem eleganten Anzug, den er sich in einem demokraten und Bentrum ist den Interessen der Kündigung einzureichen, und da der Unternehmer auch während sogenannten erstklassigen Geschäfte kauft, der Blutschweiß zarter ausgemergelter Kinder flebt. Allgemeinheit fchädlich, zumal fich die Fabrit der Kündigungsfrist den Herrenstandpunkt nicht verließ, traten Nach Schluß der überall sehr regen Diskussion wurde in allen arbeiter im allgemeinen besser stehen als die Hand- am 7. Januar etwa 20 Gehülfen in den Ausstand. Nach Versammlungen folgende Resolution einstimmig angenommen: werksmeister. Redner verlangt ein gesetzliches Berbot des 14 Tagen mußte der Unternehmer jedoch den Tarif im wesent- Die Versammlung erklärt sich mit den Forderungen des Ver