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tämpft diefe Resolution im Namen der Regierung und erklärt, lung bereits zur Tatsache geworden. Die gegenteilige Meldung die Konferenz folle frei und nicht gebunden sein. Jeder Vorschlag, beruht auf irriger Auffassung einer Statutenbestimmung. Der Ver zu dem die Konferenz gelange, solle den in Betracht kommenden trag ist bereits vollzogen und zum Eintrage in das Handelsregister Regierungen unterbreitet werden, aber keiner dieser Vorschläge werde angemeldet worden. Mit Schluß des Jahres 1905 wird also die für die Reichsregierung bindend sein, ehe er dem Volte zur Ent- Dresdener Straßenbahn in Besitz der Stadt übergehen. scheidung vorgelegen habe. Es folgt noch eine längere Erörterung, an welcher Lord   Goschen, Lord Spencer und Lord Rosebery   sowie der Minister des Auswärtigen, Marquis of Lansdowne, teil­nehmen. Der letztere erklärt, es sei eine müßige Erwartung, daß die Kolonien in eine Aenderung ihrer Fiskalverwaltung willigen würden, die die Vernichtung ihrer Heimatlichen Industrien zur Folge haben müsse, ebenso wie auch die Bürger des englischen geht uns vom Verband der Bühnenarbeiter mit der Bitte um Ver­Mutterlandes wahrscheinlich nicht mit irgendwelchen Aenderungen einverstanden wären, welche den Preis der Nahrungsmittel wesentlich öffentlichung zu.

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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Amgegend. Ein Notschrei

Das Schriftstück lautet:

in die Höhe treiben oder die Einfuhr von Rohmaterialen beein­trächtigen würden. Aber die Konferenz würde in der Lage sein, zu Wie den gewerkschaftlich organisierten Arbeitern bekannt sein prüfen, ob innerhalb dieser Grenzen es nicht ein erreich- wird, hat das technische Bühnenpersonal im ganzen Jahre nur zwei bares Bestreben sei, irgendwelche beiderseits vorteilhafte Maßnahmen gesegliche Ruhetage. Ein jeder andere Arbeiter hat seinen Sonn­zu treffen, welche eine wohltätige Wirkung auf den Handel im und Feiertag, wo er einmal ruhen und nachdenken kann über gewerk­britischen Reiche ausüben. Die Resolution würde abgelehnt. schaftliche und politische Ereignisse; der Bühnenarbeiter arbeitet jedoch tagtäglich vom frühen Morgen bis abends nach beendeter Vorstellung und des Sonntags sogar bei zwei Vorstellungen. Einzig zwei gesetzliche Feiertage im Jahre, der Karfreitag und der Bußtag, wo Tanz und Theatervorstellungen verboten sind, bieten ihm Gelegenheit, fich einmal als Mensch zu fühlen und einige Stunden im Kreise seiner Familie zu verleben.

Unterhaus. Campbell- Bannerman  ( lib.) fündigt an, daß er einen Tadelsantrag gegen die Regierung wegen ihrer neueren Politik hinsichtlich der irischen Wer waltung einzubringen beabsichtige. Premierminister Balfour  versprach, nach den Osterferien solle Gelegenheit zur Beratung des Antrages gegeben werden. Das Haus wird sich wahrscheinlich vom 19. April bis 2. Mai vertagen.

Aus Induftrie und Handel.

So der Bühnenarbeiter denkt, aber anders die Neue freie Volksbühne"

Tentt!

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Wir stehen kurz vor dem einen dieser zwei Feiertage, dem Da kommt die Neue freie Volksbühne" und

Die neue Reichsanleihe. Das Bankentonsortium, das die Rarfreitag. 300 Millionen Mark- Anleihe übernommen hat, beschäftigte sich vor- arrangiert zum Nachmittag des Karfreitag zwei technisch schwierige gestern abend mit deren Verteilung auf die verschiedenen Zeichner. Komödien im Schiller- Theater, die erste beginnt um 2 Uhr, die Bon den auf die neue 31% proz. Reichsanleihe gezeichneten Beträgen zweite um 6 Uhr. entfallen rund 146 Millionen Mart auf Stücke, betreffs deren Von dem Vorstand einer Vollsbühne, die Zeichner sich einer Sperre bis zum 15. Oktober d. J. unter- Banier geschrieben hat: Die Kunst werfen und die Einlieferung an die Reichsschuldenverwaltung behufs Eintragung in das Reichsschuldbuch beantragt haben. Nach dem vom Anleihekonsortium gefaßten Beschluß sollen diese Zeichnungen boll berücksichtigt werden. Ferner werden den Zeichnungen, die sich nur einer Sperrverpflichtung bis zu genanntem Tage unterworfen haben, mindestens 8 Proz. zugeteilt. Demgemäß können auf die Stücke ohne Sperrverpflichtung, die den größten Teil der abgegebenen Zeichnungen ausmachen, nur minimale Beträge gewährt werden.

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Auf den

zu

der auf sein dem Volke", sollte man auch verlangen können, auf das Volk, welches hilft, die Kunst zu verschönen, etwas mehr Rücksicht nehmen und nicht die Hand dazu zu bieten oder gar die Ver­anlassung dazu zu geben, daß dasselbe an einem Feiertagsnachmittag doppelt ausgebeutet wird. Der Verband des technischen Bühnenpersonals.

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Verband der Deutschen   Schuh- und Schäfte. Vertraulich!

fabrikanten.

Bamberg  , 8. April 1905. An die tia Deutschen   Schuh- und Schäftefabrikanten! Eine Anregung von mehreren Seiten geht dahin, daß es geradezu die kollegialische Pflicht, aber auch das Interesse der Fabri-( fanten erheischt, den Weißenfelser Kollegen in ihrem überaus schweren Kampfe gegen den Terrorismus der Arbeiter beizuspringen, wenn nicht die letteren bei der Schwierigkeit der Verhältnisse schließlich erlahmen und in dem aufgezwungenen Stampf unterliegen sollen. Wie die Solidarität der Arbeiter sich bei dem Streit geltend macht, sollte auf der anderen Seite auch die Gruppe der Weißenfelser Fabrikanten als Gegengewicht unsere Unterstützung finden.

Es darf nicht übersehen werden, daß eigentlich Weißenfels  den Kampf für die ganze Schuhwarenbranche zu führen hat, denn es handelt sich offenbar um die Durchführung einer schablonen­haften Tarifgemeinschaft, welche wohl einzelne Abstufungen ent halten wird, aber bei welcher ohne Rücksicht auf die Eigenart einzelner Betriebe mit dem stetigen Hinweis auf den zu schaffen­den Grundtarif höhere Löhne erzwungen werden sollen, gleichviel, ob dabei die Lebensfähigkeit mancher Betriebe abge­schnitten wird.

Solchem gewalttätigen Gebaren müssen wir, wie seither, energisch entgegentreten, und namentlich in Weißenfels  , wo das erste Erempel im größeren Maßstabe ereicht werden soll, darf den Gegnern der Sieg nicht zufallen, sonst werden wir in kurzer Zeit die gleichen Kämpfe an allen Ecken und Enden des Reiches entstehen sehen.

Aus diesen Gründen ist ein rasches und aus­giebiges Eingreifen notwendig, und wir richten an die sämtlichen Schuh- und Schäftefabrikanten die dringende Bitte, uns möglichst umgehend zur Dotierung eines Streit. wehrfonds Geldbeträge zu übersenden, über deren Ver wendung die gesamte Vorstandschaft des Verbandes zu beschließen hat. Wenn tunlich, soll ein Teil der eingehenden Beträge für gleiche Zwecke der Zukunft zurückbehalten werden.

Um eine Norm für solche Beisteuer zu geben, schlagen wir vor, daß jeder Arbeitgeber etwa 50 Pf. bis 1 M. pro beschäftigten Arbeiter spenden möge. Die Bekanntgabe der geleisteten Bei­träge geschieht lediglich in vertraulicher Form.

Hochachtungsvoll

Verband der Deutschen Schuh- und Schäftefabrikanten. ( gez.) Manz.

Die Anarchie auf dem Gebiete der Lohnzahlung ist die Frei­heit Tarifliche Regelung der Löhne ist Terror. Das ist der langen Von dem Zirkular ist am interessantesten im Rede kurzer Sinn. gegenwärtigen Augenblick, daß die Weißenfelser Fabrikanten drin gend der Unterstützung bedürfen. Diese Situation hätten fie am besten vermieden, wenn sie sich mit ihren Arbeitern einigten, die nach Kenntnis dieser Tatsache natürlich ihren Kampf mit er­neutem Eifer fortführen werden.

Neue Zechenstillegungen im Ruhrgebiet  . Das Mittel der Still- Achtung, chirurgische Branche! Die gesamten Kollegen von legung fleinerer Zechen, um deren Beteiligungsziffer auf die größeren Hauptner haben die Arbeit niedergelegt.- Zuzug bitten wir zu übertragen, findet im Ruhrgebiet   trotz der eingeleiteten gesetz- fernzuhalten. geberischen Aftion noch immer Nachahmung. Demnächst soll Beche  Auch ersuchen wir, streng darauf zu achten, daß in anderen Teller bed" mit etwa 500 Arbeitern außer Betrieb kommen. Werkstätten nicht für Hauptner Arbeiten angefertigt werden. Bommerbänter Tiefbau" mit 400 Arbeitern steht dicht Deutscher Metallarbeiter- Verband  . Ortsverwaltung Berlin  . bor der Stillegung, Zeche, Sprockhövel  " mit 300 Arbeitern ist am 1. April außer Betrieb gekommen. Achtung, Parteigenossen und Parteigenossinnen! Der Kölner   Schneiderstreit beschäftigte am Dienstag abermals anderen wegen Uebertragung ihrer Förderziffer verkauften Der Magistratskommissar für das Krankenkassenwesen hat die das Gewerbegericht als Einigungsamt. Zur Verständigung kam es Bechen   geht die Arbeiterentlassung systematisch bor sich. am 17. Januar d. J. vorgenommenen Vertreterwahlen zur Generals nicht, da beide Parteien erklärten, über ihre bei der vorigen Ver­Im Vergleich zum vorigen Jahr haben in letzter Zeit weniger Ar- versammlung der Ortskasse für Schneider und Schneiderinnen aber- bandlung, gemachten Zugeständnisse nicht hinausgehen zu können. beiter beschäftigt die Zechen Julius Philipp" 500, Berned" mals für ungültig erklärt, so daß die Wahlen zum drittenmal am Das Einigungsamt zog sich schließlich zu mehr als einstündiger Be­120, Marianna" 800, Ist a den I" 200," Giberg" 150. Montag, den 17. April, vorgenommen werden müssen. Um ratung zurück, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Die Unter­Im Laufe dieses Jahres werden diese Schächte voraussichtlich voll- die von der Opposition nehmerbeifißer stimmten zugunsten der Meister, die Arbeitnehmer tändig abgerüstet. Dazu kommit noch Louise Tiefbau". einigen unserer Organisation feindlichen zugunsten der Schneidergesellen. Infolgedessen enthielt der Vor­Aber auch solche Bechen  , die im Betriebe bleiben, selbst nördliche Krakehlern aufgestellten lügnerischen und verleumderischen Be- fißende sich der Stimme. Er schlug aber vor, da die Parteien gar gaben ihre Belegschaft vermindert, so Bonifazius" um 100, hauptungen auf ihren wahren Wert zurückzuführen, finden heute nicht mehr weit auseinander seien, jede Partei möge der anderen Julia" 60, General" 200," asenwintel" 300, am Donnerstag zwei Versammlungen statt. Für den Osten und um die Hälfte entgegenkommen. Für einen in diesem Sinne ge­ourg und Franzista" 500 Mann. Auf Kontordia" Südosten bei Graumann, Naunynstr. 27; für den haltenen Schiedsspruch fand sich in dem Einigungsamt feine Mehr­sind erst in den den legten Tagen wieder zirka 150 Mann Norden bei Friz Wilte, Brunnenstr. 188.( Siehe auch heit. Der Streit dauert also weiter. gekündigt worden, auf Friedrich der Große  " etwa Inserat.) Die Kölner   Schuhmacher beschlossen, nach nochmaligen Ver 100 Mann. Zwar heißt es, die Entlassenen könnten auf Wir ersuchen namentlich die Parteigenoffen und Gewerkschafts- ständigungsversuchen bei den Arbeitgebern, am Montag früh die näher bezeichneten Schächten wieder angelegt werden, indessen ft das nicht so einfach. Ist doch selbst die im neuesten Teil des mitglieber, deren Frauen und weibliche Angehörigen in der Konfettion Entscheidung darüber zu treffen, ob sie in den Streit eintreten. Der Ruhrkohlenbeckens gelegene Beche Ewald Fortseßung" dazu beschäftigt sind und genannter Kaffe angehören, daß sie diese auf ristliche Verband hat seinen gesondert eingereichten Lohn­übergegangen, fast ihre ganze, über 500 Mann starte Belegschaft zu den Besuch diefer Versammlungen hinweisen. Dex Be- tarif zurückgezogen und sich dem des Vereins deutscher Schuhmacher angeschlossen, der weitergehende Forderungen enthält. Zwischen den entlassen mit der Motivierung, die Beteiligungsziffer reiche nicht aus strebungen der kleinen und großen Mugdans muß beiden Verbänden hat eine vollständige Einigung statt­zur Inbetriebhaltung der Schächte. Es kommen also hunderte von durch die organisierte Arbeiterschaft ein Rieger gefunden. Die Forderungen lauten: Zehnstündige Arbeitszeit, entlaffenen Bergleuten fogar in den nördlichen Bezirken in Betracht, vorgeschoben werden. gesunde, unentgeltlich zu stellende Werkstätten, Berbot des Beköftigt­wohin angeblich die südlichen Belegschaften leicht abwandern könnten. Verband der Schneider.( Drtsverwaltung Berlin). werdens und Wohnens im Haufe des Meisters, 18 Proz. Erhöhung In Erkenschwick  , dem Drte, welcher Ewald Fortsegung" seine rasche J. A.: Ad. Ritter. der Atfordfäße, in der ersten Lohntlaffe 45 Pf. Mindeststundenlohn Ausdehnung verdankt, stehen jetzt schon über 1300 Zimmer leer, weil oder 25 W. Wochenlohn, in der zweiten Klasse 40 Pf. beztv. 23 M. die Bergleute den Ort verlassen. Unter diesen Umständen ist die Deutfches Reich. Lage des Arbeitsmarktes im Ruhrkohlenbergbau augenblicklich fast noch ungünstiger als im Vorjahre.

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Steinfeger. Die Streits in Angermünde   und Prenzlau   find bei gelegt. In beiden Fällen gelang es unter der Assistenz des Verbands­Internationaler Baumwollkongres. In Brüssel   tagte am Dienstag borfigenden, eine befriedigende Regelung der Differenzen herbeizus der Ausschuß des Internationalen Baumwolltongresses. Erschienen führen. In Angermünde   wurde zugleich ein Lohntarif auf zwei waren Vertreter Deutschlands  , Englands, Frankreichs  , Belgiens  , Jahre vereinbart, durch den an Sonnabenden eine Verkürzung der Staliens, Spaniens   und der Schweiz  . Der Vorsitzende Mac Ara Arbeitszeit um eine halbe Stunde eintritt. Des weiteren wird bei ( England) führte aus, daß wenn auch die Krise, die zur Einberufung Ueberlandarbeit das volle Fahrgeld erstattet; dauert diefelbe länger, des Kongreffes den Anlaß gegeben habe, inzwischen verschwunden dann bezahlt der Unternehmer außerdem alle 14 Tage das Reisegeld sei, doch leicht ähnliche Krisen wieder eintreten könnten. Es ergebe für die Hin- und Rückreise.. Am 1. April nächsten Jahres tritt eine fich daraus die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der getroffenen Lohnerhöhung ein für Steinseher auf 62½ Pf., für Rammer auf Einrichtungen zum Schutze der Baumwollindustriellen. 47% Pf. pro Stunde. 11 Berger Frankreich   berichtete, daß die Fortschritte des Baum- In Braunschweig   gelang es ohne Streit mit fünf Firmen wollbaues in den französischen, deutschen und portugiesischen Kolonien einen Vertrag auf zwei Jahre zustande zu bringen, durch den der zufriedenstellend seien. Baron Cantoni Italien erklärte, die Lohn um 5 Pf. pro Stunde erhöht wird. Nur bei der größten Firma, italienische Intereffentengesellschaft fühle sich zur Fortsetzung der die zugleich in der Scharfmacherei den Ton angab, stehen die Stein­Entwickelung des Baumwollanbaues in den italienischen Kolonien setzer noch im Streif. sehr ermutigt, obgleich die ungünstigen flimatischen Verhältnisse des In Frankfurt a. O. find Maßregelungen vorgenommen worden.

legten Jahres sie zu einer Verminderung der Anbaufläche nötigen würden. Groß- Deutschland sprach die Hoffnung aus, daß auf Verbesserung der Qualität der ostindischen Baumwolle besondere Sorgfalt verwendet werden möge. Die Zufuhren von dort feien früher größer und besser gewesen. Mac Ara- England bemerkte, die Herkünfte von Ostindien hätten nicht nur die Auf­merksamkeit der englischen Baumwollpflanzer, sondern auch die der englischen   und der indischen Regierung auf sich gezogen. Darauf wurde einstimmig beschlossen, in der ersten Woche des Monats Juni den diesjährigen Kongreß in Manchester   abzuhalten. Hierzu ist die Teilnahme von Vertretern Desterreichs, Deutschlands  , Englands, Frankreichs  , Belgiens  , Portugals  , Spaniens   und der Schweiz   gesichert.

um.

Die Kölner   Bäcker sind in ihrer Lohnbewegung einen tüchtigen Schritt weiter gekommen. Am Dienstag haben sich der Deutsche  Bäckerverband und die christliche Gewerkschaft geeinigt. Gine aus fünf Mitgliedern des Deutschen   und vieren des christlichen Ber­bandes bestehende Lohnkommission soll die Forderungen endgültig feststellen und einer öffentlichen Versammlung zur Entscheidung vor­legen. Dann sollen entscheidende Schritte getan werden. Es ist nicht ausgeschloffen, daß es zum Streit fomnit.

Die Maler und Anstreicher in Aachen   haben ihren Lohnkampf

erfolgreich beendet. Von den etwa 300 Streifenden arbeitetan am Montag, 246 Gehülfen bei 30 Meistern zu den bewilligten Be­dingungen. Die etwa 50 noch im Streit Stehenden werden in den nächsten Tagen von den Großmeistern eingestellt werden, die den auf zwei Jahre gültigen Tarif unterschrieben haben. Es wurde be­willigt: eine Lohnaufbefferung von 5 Bf. die Stunde, 40 beztv. für 1906 42 Pf. Mindestlohn; Ueberstunden 25, Nachtarbeit 50, Som tags 100. Proz. Lohnaufschlag. Fast alle Streifenden gehörten der freien Gewerkschaft an.

Zur Schuhmacherbewegung in Weißenfels   wird uns von dort Die organisierten Tischler Dresdens   fämpfen seit längerer Zeit gegen das Maßregelungsbureau der Tischlerinnung, das sich Ar geschrieben: In unerhörter Weise springen die hiesigen Fabrikanten und ihre beitsnachweis nennt. Die organisierten Holzarbeiter haben Seelenverkäufer mit den vom Auslande hergelockten Arbeitswilligen beschlossen, den Arbeitsnachweis nicht zu benutzen. Tatsächlich ist Unter allen möglichen Versprechungen haben die Agenten dem Vorgehen der Arbeiter auch gelungen, die Rechnung der Hesberg und raby die Leute, die meist Familienväter sind, Innungsmeister über ihren Arbeitsnachweis zum guten Teil zu durch Aus Wut darüber hat die Tischlerinnung fürzlich ein nach Weißenfels   gelodt. Obwohl die Agenten vor der Anwerbung freuzen. wiederholt von den Arbeitern darüber gefragt wurden, ob hier ge- Schreiben an den Stadtrat gerichtet, wodurch dieser darum ersucht streikt würde, ist dies verneint und bestritten worden. Einem der wird, bei Gewährung von Armenunterstügung genau Zweifler ist sogar, weil er nicht mitfahren wollte, die Uhr abge- nachzuforschen, aus welchem Grunde der Gesuchsteller arbeitslos ge nommen worden, die er erst hier nach acht Tagen zurüderhielt. worden ist und ob sich ihm nicht Gelegenheit geboten hat, durch Natürlich ist den Leuten auch ein Verdienst von 30 bis 34 M. pro den Arbeitsnachweis der Tischlerinnung Arbeit Woche versprochen worden. Am Montag morgen sind zwölf der zu erhalten, diese aber ausgeschlagen worden sei. Leute, von Neue rumänische Anleihe. Ein Konsortium, bestehend aus der Unglücklichen, die bei M. Seiler gearbeitet hatten, ausständig ge- denen das Gewünschte festgestellt worden sei, folle die Behörde Diskonto- Gesellschaft, dem Hause S. Bleichröder, dem Komptoir worden, um schleunigst wieder abzureisen. Ohne daran denken zu energisch darauf hinweisen, daß sie ihr Elend selbst verschuldet National d'Escompte de Paris, der Banque de Paris et des Pays- können, ihren Familien die Not zu lindern, stehen sie selbst hülfs- batten. Ein energischer Vorhalt werde seine Wirkung auch nicht ber­Bas, der Société Générale pour favoriser le développement du bedürftig da mit 2 bis 3 M., die ihnen der Fabrikant in die Hand fehlen. Die Herren Innungsmeister muten also der städtischen Commerce et de l'Industrie en France, der Banque Nationale de gedrückt hat. Ihr Verdienst hat 2 und 2,50 M. pro Tag betragen, Behörde zu, ihrem Arbeitsnachweise das erforderliche Ausbeutungs. Roumanie und der Banque Générale Roumaine, hat mit dem ru- und davon sind ihnen für Kost und Logis 1,30 M. pro Tag vom material zuzutreiben. Das ist die Unverfrorenheit auf die Spike mänischen Finanzminister die Konvertierung der 5prozentigen amorti- Fabrikanten gleich mit abgezogen worden. fierbaren Anleihen von 1881/88 und 1892/93 in 4prozentige Berdienste aus, mit denen die Fabrikanten in der Oeffentlichkeit So sehen die guten getrieben. Obligationen abgeschlossen. prahlen. Am Sonntag abend ist einer dieser Ausgebeuteten namens Treulofen Wortbruch begingen die Wiener Tischlermeister, welche Bugleich soll wieder mal die Welt durch einen rumänischen Hofmanet aus Böhmen   im Fabrikantenlofal in den Kopf gestochen bekanntlich ihre Gesellen ausgesperrt haben, Am letzten Freitag, Bump beglückt werden, und zwar gelangt eine neue 4 prozentige worden, so daß er das Krankenhaus aufsuchen mußte. Das Lokal Sonnabend und Sonntag haben im Ministerium des Innern durch amortisierbare Anleihe im Betrage von 100 Millionen Frank zur heißt Nautenfranz". In seinem Hof befindet sich die Fabrit des 34 Stunden Unterhandlungen zwischen den Vertretern der Unter­Ausgabe, von welcher ein Teil durch das Konsortium gegen bar Herrn M. Seiler. Ohne Veranlassung ist von Herrn M. Seiler nehmer und der Gehülfenvereinigung stattgefunden. Der Vertrag übernommen wird, während der andere Teil als Konvertierungs- wiederholt die Polizei telephonisch nach dort gerufen worden. Ob- war fertig und der Generalbevollmächtigte der Tischlervereinigung prämie für die in Höhe von rund 421 Millionen Frank aus- wohl nur Fabrikanten und das sogenannte honette Bürgertum dort gab, wie der Gehülfenobmann, die feierliche Erklärung ab, daß auf stehenden fünfprozentigen Obligationen oben bezeichneter Anleihen verkehren, sollte doch die Gewalttätigkeit den streifenden Schuh  - dieser Grundlage mun der Friede geschlossen sei und die Verein­machern unter irgend welchem Vorivand in die Schuhe geschoben barungen loyal durchgeführt werden würden. Am Montag zog der

dienen soll.

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Husland.

Daß Rumänien   zu einer neuen Anleihe greift, tommt nicht un- werden. Ruhig bei einem Glas Bier fibende Schuhmacher wurden Vertreter der Meister sein Wort zurück, weil seine Kollegen den Ver erwartet. Auch dieses Ländle krankt am Militarismus. Er hat noch des Lokals verwiesen. Die den Streifenden angedichteten Gewalt- trag nicht anerkannten, obgleich derselbe sehr zugunsten der Meister allerlei Defizite aus früheren militärischen Ausgaben zu decken und tätigkeiten hatten zur Folge, daß auf Wunsch der Fabrikanten vom ausgefallen war. Der Kampf muß mun bis zum bitteren Ende plant außerdem neue Rüstungen. Und da es die hierzu erforder- Regierungspräsidenten 15 Gendarmen nach hier stationiert wurden; durchgeführt werden. lichen Mittel nicht aufzubringen vermag, nimmt es zu den ver- was sie hier sollen, weiß bis jetzt kein Mensch. Jedenfalls soll noch schiedenen anderen Anleihen einen neuen Bump auf, fintemalen erst etwas geschehen. feine Anleiheschuld auch nur erst rund 1380 Millionen Frank beträgt. So unser Korrespondent. Die Berstadtlichung der Dresdener   Straßenbahn ist, wie uns aus Dresden   geschrieben wird, trotz der gegenteiligen Meldungen über die ungültigkeit des dahingehenden Beschlusses der Generalversamm

Uebrigens sind wir in der Lage, folgenden Jammerschrei des Unternehmertums zu veroffentlichen, der hoffentlich die Streifenden intereffieren wird.

Soziales.

Polizeiliche Seelenrettung.

Der Regierungspräsident zu Oppeln   hat in einer Verordnung über den Betrieb der Schant- und Gastwirtschaften und über den