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Nr. 94.

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Berliner   Dolksblatt.

22. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Die Geschichte eines Gewerkschafts­

Prozesses.

London  , 17. April.

Donnerstag, den 20. April 1905.

machen.

Helden.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

drohten. Am 8. April 1905 nahm das Unterhaus mit einer Verhandlungen mit Berlin   eingeleitet habe. Nouvier, der Minister­Mehrheit von 122 Stimmen die zweite Lesung der neuen Gewert präsident, teilte die Politik Delcaffés und gab zugleich die Bu schaftsvorlage an, deren Zwed es ist, derartige Prozesse unmöglich sicherung: Wenn Deutschland   weitere Vorschläge zur Drdnung der zu machen. Die Vorlage befindet sich gegenwärtig in der Kommissions- marottanischen Verhältnisse zu machen beabsichtige, Frankreich   werde Die Lordrichter beschäftigten sich gestern mit einem der beratung. Der erste Abschnitt, der das friedliche Streitposten feine Ohren feinem Vorschlage verschließen und habe stets den Welt­gewerkschaftsfeindlichen Prozesse, die zu den Kennzeichen der legten stehen einer oder mehrerer Personen legalisiert, frieden im Auge. Die Es ist wahrlich Zeit, daß endlich auch die deutsche Regierung zehn Jahre konservativ- imperialistischer Regierungsweise gehören. wurde vor einigen Tagen von der Kommission angenommen. Es handelte sich um eine Klage auf 60 000 Pfund Sterling größte Schwierigkeit wird der dritte Abschnitt der Vorlage bereiten, eine Diplomatie verläßt, welche, wenn selbst die Maroffofrage ge ( 1,2 Millionen Mart) Schadenersatz gegen den Verband und die der die Verantwortlichkeit der Gesamtgewerkschaft beseitigen will. regelt wird, auf lange hinaus Mißtrauen zwischen zwei Staaten Führer der südwalisischen Bergleute, die im Jahre Die Annahme dieses Abschnittes würde den Taff- Bale- Entscheid fät, deren Bölker die Mehrung gegenseitigen Vertrauens ersehnen. Führer der südwalisischen Bergleute, die im Jahre 1900 und 1901 fünf Яtuhetage angeordnet hatten, um die Kohlenpreise ein für allemal beseitigen und den Gewerkschaftsprozessen ein Ende 28enn den üblen Folgen diplomatischer Kunststücke vorgebeugt wird, so hat die Sozialdemokratie Frankreichs   das erste Verdienst, indem und die Bergarbeiterlöhne aufrechtzuerhalten. Das Urteil der ersten sie mit den Fehlern ihres auswärtigen Ministers zugleich die Fehler Instanz, abgegeben vom Richter Bigham am 7. August 1902, fiel der Bülowdiplomatie mildert und überwindet. zugunsten der Bergleute aus. Die Kläger   legten Berufung ein, die am 12. August 1903 mit der Umstoßung des Urteils der ersten Instanz endigte, worauf die Bergleute an die Lordrichter appellierten, die gestern das Urteil der zweiten Instanz bestätigten. Der füd walifische Bergarbeiterverband ist demgemäß endgültig zur Zahlung des Schadenersages verurteilt worden. Dem Prozesse lag folgender Sachverhalt zu Grunde: In den legten 25 Jahren wurden die Löhne in Südwales   auf Grund der letzten 25 Jahren wurden die Löhne in Südwales   auf Grund der gleitenden Skala reguliert, d. H. dem Steigen und Fallen der Kohlenpreise entsprach ein Steigen und Fallen der Arbeitslöhne. Im allgemeinen darf man sagen, daß Unternehmer und Arbeiter sich ge­meinschaftlich bemühten, einen Preisfall zu verhindern. Demgegen über haben die Kohlenhändler und Zwischenpersonen, die vom süd­walifischen Kohlenerport leben, ein starkes Interesse daran, den Kohlenpreis in Südwales   herabzudrücken, um billig zu kaufen und teuer zu verkaufen.

Bu jener Zeit waren die südwalisischen Bergleute nicht organi­siert, da sie sich auf das automatische Arbeiten der gleitenden Stala verließen. Die Leute wurden schlecht behandelt, die Arbeits­zeit war lang und auch in der Festsetzung der Löhne fühlten sich die Arbeiter benachteiligt. Jm April 1898 fam es dort zu einem all­gemeinen Streit, der bis Ende August dauerte und mit einer Niederlage der Arbeiter endete. Erst dieser Schlag führte zur Gründung einer starten Bergarbeiterorganisation und zu ihrem An­schluß an den Bergarbeiterverband Großbritanniens  . Nach Wieder aufnahme der Arbeit wurden zwischen den Unternehmern und Berg­Leuten neue Verträge mit dreißigtägiger Kündigungsfrist abgeschlossen, ebenso wurde eine aus Kapitalisten und Arbeitern bestehende Kommission gebildet, um die gleitende Stala zu regulieren. Der Verband der Bergleute nahm einen raschen Aufschwung und um­faßte bald die große Mehrheit der in den südwalisischen Kohlengruben beschäftigten Arbeiter.

0

Diefelbe unbeugfame, stille Entschlossenheit, die alle Märthrer des russischen Freiheitstamptes auszeichnet, befeelt auch den Richter Französische   Deputiertenkammer. des Großfürsten Sergius. Was will aller blutiger Striegsruhm be bom Senat zurüdgekommene Budget. Paris  , 19. April.  ( Telegramm.) Zur Beratung steht das Archedeacon und deuten gegenüber dem schlichten Todesmut dieses Mannes, der als Castellane( Nationalisten) besprechen das englisch französische Einzelner wehrlos die Brust dem gigantisch organisierten Verbrechen lebereinkommen betreffs Marotfos und geben der Befürchtung wegen des Barismus öffnet. So wiffen nur Menschen zu sterben, die ganz ber Haltung Deutschlands   Ausbrud. einer heiligen Sache ergeben sind. Das ist der Heldentod, der Jaurès  ( Soz.) führt aus, die Politik Delcaffés in Marotto einer endlichen Auferstehung der Mission, für die er erlitten ward, habe ſehr bedeutende Schwierigkeiten herbeigeführt. Der einzige gewiß ist. So stirbt man am Kreuze einer großen Idee, damit ausweg in dieser Lage sei in einer direkten Verständigung mit Deutschland   zu erblicken; er fei überzeugt, daß beide Mächte den Frieden wollen, und wirft Delcassé   ſein Schweigen vor, welches die Lage vergifte. Warum es ablehnen, sich mit Deutschland   zu ver­ständigen? Der Verlust von Elsaß   habe nicht die Größe Frankreichs  verkümmert.

fie lebe!

tämpfer Achtung ein. Ihr wird aus Petersburg   telegraphiert: Selbst der verkommenen Scherlpresse flößt der russische   Freiheits­

Kolajew hatte seinen Verteidigern Mandelstamm und Schdanow  das Ehrenwort abgenommen, daß sie keine Appellation anmelden und teine Bitte um Milderungsgründe vorbringen würden. Das selbe tat er auch bei seiner Begegnung mit Mutter und Schwester. Bei der Berlesung des Urteils wurden die Türen des Gerichtssaales zwar geöffnet, doch das Publikum nicht zugelaffen. Die ganze Gerichtsverhandlung hatte bis dahin bei geschlossenen Türen statt gefunden. Nur die Mutter Kolajetos durfte der Verhandlung bis zum Schluß beiwohnen, feiner Schwester wurde die Erlaubnis hierzu nicht erteilt. Kolajet hörte das Urteil vollkommen ruhig an und erklärte, daß er damit durchaus zufrieden sei; er wünsche Baillant( Soz.) tabelt, daß Delcaffé Deutschland nicht von dem nur eines, daß man ihn öffentlich am hellen Tage richten möge. französisch englischen Abkommen in Kenntnis gesezt habe. Redner Seine Mutter, die der ganzen Verhandlung ruhig und gefaßt fragt, ob Delcaffé alle Vorsichtsmaßregeln getroffen habe, damit gefolgt war, brach beim Wunsche ihres Sohnes in lautes Schluchzen die russische   Flotte im fernen Often die Neutralität Frankreichs   nicht fompromittiere. aus. Keine Kassation und keine Gnade!" waren Kolajews letzte Worte im Gerichtssaal.

Delcassé   unterbricht den Redner und sagt, Frankreich   habe es nicht abgelehnt, auf Erklärungen zu erwidern.

Jaurès   antwortet: Man durfte nicht Erklärungen verlangen, man mußte die Initiative ergreifen. Bestehen Sie nicht auf Ihrer Un erfordert es, daß Sie Verhandlungen mit allen Mächten anknüpfen, borsichtigkeit, fie wird Sie allen Bündnissen entfremden. Die Lage wenn Sie uns nicht zu einem erniedrigenden Zurückweichen führen wollen. Wir wollen nicht, daß Frankreich   die Folgen einer unheil­vollen, verderblichen Politik zu tragen hat.( Beifall auf der äußersten Linken.)

Die agrarische Bewegung beginnt nun auch den Südwesten zu ergreifen. So haben die Bauern in der Umgegend von Orgejew Ansprüche auf Gutsland erhoben und begannen das Land des Gutsbesizers Nafurow für sich zu bearbeiten. Zur Schlichtung des Streites zwischen dem Guts befizer und den Bauern hat der Gouverneur den Adelsmarschall belegiert, doch haben deffen Bemühungen vorläufig zu keinem Resultat geführt.

Die Bauern find mehr erregt als zuvor und die Erregung beginnt auf die benachbarten Dörfer überzugehen. Als Herr Nasurowy selbst sein Land bearbeiten wollte, wurde er von den Bauern mit feinen Arbeitern verjagt. Gegenwärtig find Dragoner auf dem

Im November 1900 sahen die Leiter des Verbandes, daß die Kohlenerporteure mehr denn je bemüht waren, den Kohlenpreis herabzudrücken. Da diese Spekulationen eine Herabsetzung der Löhne zur Folge haben mußten, so beschloß die Verbands. leitung, die Produktion einzuschränken. Zu diesem Zwecke wurde ein Ruhetag( stop- day) angeordnet. Die Bergwerksbesizer protestierten gegen die willkürliche Anordnung von Ruhetagen; fie gaben jedoch zu, daß die Führer des Verbandes im guten Glauben gehandelt und nicht die Absicht gehabt hätten, die Unternehmer zu schädigen. Ein Jahr später ordneten die Verbandsführer abermals einige Ruhe­tage an, aber diese Anordnung führte zu einer Klage von seiten der Nafurowschen Gute eingetroffen. Bergwerksbesitzer, um Schadenersatz zu erhalten für den auf ungesetzliche und böswillige Weise herbeigeführten Kontraktbruch." Die Klage beruhte auf dem berüchtigten Taff- Bale- Entscheid, Etwas unheimliches bereitet sich in Rischinen vor. Aeußerlich der im Prozesse der Eisenbahner am 22. Juli 1901 abgegeben wurde ift awar alles ruhig, doch ist bie Bevölkerung durch zahlreiche und die Gewerkschaft als solche für den von ihren Mitgliedern zu- Proklamationen, die zu einer Judenheze auffordern, in Furcht ver­segt. Seit einigen Tagen durchziehen militärische Patrouillen die gefügten Schaden verantwortlich macht. Straßen der Stadt. Auch die Bevölkerung trifft Maßnahmen zur Selbstverteidigung; sie bewaffnet sich.

daß

die

Judenheten.

Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 19. April.

Die Marofforanferei

La Ferronays( tons.) legt die Gefahren der Kolonial politit der Regierung dar und wünscht ein Einbernehmen mit Deutschland  .

Minister des Aeußern Delcassé   führt aus: Die marokkanische Regierung hat am 5. April erklärt, fie nehme im Prinzip unsere Vorschläge an. Die Erörterung begann alsbald; bie Verhandlungen schreiten fort. Unser Vertreter ist befriedigt. Was die Besorgnisse bezüglich unserer marottanischen Politit im Hinblid auf das Aus land anbetrifft, so habe ich den Vertreter Deutschlands   gegenüber eine Erklärung abgegeben. Wenn meine Ausführungen nicht genügten, wäre ich bereit gewesen, fie zu vervollständigen. Ich bin bereit, alle Interessenten zu beruhigen. Der Vorwurf, ich habe ben Forderungen nach Aufflärung nicht immer entsprochen, ist unbegründet. Der Minister erinnert an die Besorgnisse, die er beim Eintritt in das Ministerium gehegt habe, und erklärt, er habe Spanien   seine guten Dienste zur Beendigung des Krieges mit den Vereinigten Staaten   angeboten.

Schließlich weist Delcassé   nochmals darauf hin, daß, wenn Deutschland   seine Erklärungen nicht für genügend gehalten hätte, er bereit gewesen sei, jedes Mißverständnis zu beseitigen.( Beifall.) Jaurès   erklärt alsdann, daß Delcaffé nach wie vor stumm bleibe, und verlangt, daß die Kammer fich unverzüglich vertage. bleibe, und verlangt, daß die Kammer sich unverzüglich vertage. Delcaffé erwidert, es gibt Dinge, die er hier nicht sagen tönne. Jaurès   wiederholt, daß man alsdann die Kammer vertagen müsse.

Deschanel gibt hierauf einen historischen Ueberblick über die Maroffofrage und spricht den Wunsch aus, daß alle französischen  Beamten in Marotto unter die Autorität des Sultans gestellt werden. Redner erinnert dann an die Meise des deutschen  Kaisers und rät, fich mit Deutschland   zu verständigen. Frank reich müsse in guten Beziehungen zu Deutschland   und England stehen und nicht eine Macht der andern opfern. Redner betont als dann die geschickte Politik Englands, die darin bestand, Frankreich  

Der erste Termin des hier besprochenen südwakifischen Gewerk. schaftsprozesses fand im Sommer 1902 ftatt und endete mit der Zurüdweisung der Klage, da das Gericht annahm, ein Stontrattbruch sei mur dann flagbar, wenn die Kontraktbrüchigen mit bösem Willen und in der Abficht, die andere Partei zu schädigen, gehandelt haben. Dieser böse Wille sei in diesem Prozesse nicht vorhanden; die Berg­leute streiften nicht gegen die Bergbefizer, sondern gegen die außer halb des Kontratts stehenden Zwischenhändler; hinzu komme noch, hat einige neue Szenen, doch in der Sache gelangt die diplo­Hochhaltung der Preise, auf die die Arbeits- matische Staatstunst noch immer nicht vom Fled. einstellung abzielte, auch im Interesse der Unternehmer gelegen Am Dienstag hatte der französische   Botschafter in Berlin  , Herr die Verantwortlichkeit für das Eindringen in Maroffo zu überlaffen, sei. Schließlich meinte der Richter, es sei im sozialpolitischen Bihourb, im Auftrag seiner Regierung mit dem Unterstaats- und schließt mit der Bitte, daß die Regierung flug und fest handle. Intereffe der Nation gelegen, daß sich Unternehmer und Arbeiter fetretär des Auswärtigen Amtes Herrn b. Mühlberg der Staats- ment die auswärtige Politik Frankreichs   gutgeheißen habe, und fährt Ministerpräsident Rouvier erinnert dann daran, daß das Barla­mit einander vertrügen und Gewerkschaftsprozesse vermieben. Es fetretär v. Richthofen   ist in Ferien eine Unterredung über fort: Man wirft uns vor, Deutschland   über das englisch  - französische war auch dieser sozialpolitische Gedanke, der das freisprechende Urteil Marokko  . Aber der Unterstaatssekretär soll die Erklärungen des Abkommen nicht unterrichtet zu haben, aber dann hätte man diftiert hat. Allein der gute Wille und das sozialpolitische Gewissen franzöfifchen Botschafters zunächst lediglich zur Kenntnis genommen fämtliche Mächte benachrichtigen müssen; wir haben mit einzelner Personen können die Grundlagen der modernen Gesellschaft haben, um sie an den Reichstanzler weiterzugeben. Die Nordd. Deutschland   eine Aussprache begonnen. Es handelt sich heute nicht umstürzen. Für die Bergwerksbefizer war der Prozeß nicht aug. 8tg." teilt bisher nicht einmal die Tatsache der Unterredung darum, zu wissen, ob die Stammer einen Wechsel der Bersonen eine Frage des sozialen Friedens, sondern eine Frage des Eigentumsrechts. mit. Herr v. Mühlberg scheint nicht in den Stand gesezt zu sein, Sie fragten: haben Arbeiter ein Recht, störend in den Arbeitsprozeß bem französischen   Botschafter irgendwelche die Sache fördernde Er einzugreifen oder nicht? Die Kläger   wandten sich deshalb an das klärungen zu geben. Appellgericht, das im August 1908 das Urteil der ersten Instang umities, indem es annahm, daß ein Vertragsbruch vorliegt, für den die Gesamtgewerkschaft auf Grund des Taff- Bale- Entscheids ver­antwortlich sei.

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Tatsächlich ist nunmehr die vom Grafen Bülow plöglich so schmerzlich vermißte offizielle Mitteilung über das französisch- eng­lische Abkommen erfolgt, so daß der Streitfall erledigt sein könnte. Will aber die deutsche Regierung mehr, glaubt ste Anlaß zur Be­Die Bergleute wandten sich sodann an den Rechtsausschuß des schwerde gegen bestimmte Handlungen Frankreichs   in Marokko   zu Oberhauses als die höchste Instanz. Die Lordrichter schloffen fich haben, was soll die fortgesetzte sinnlose Geheimkrämerei? Freilich, am 14. April 1905 dem Urteile des Appellgerichts an und verurteilten Graf Bülow erfreut sich einer bürgerlichen Bresse, die in jeder Ver­ den   Verband der südwalisischen Bergleute zur Zahlung des Schaden­erfazzes nebst Kosten.

beabsichtige.( Verneinung auf der Linken und im Zentrum.) Rouvier schließt: Deutschland   verlangt von uns, daß wir seine Interessen respektieren. Wir verlangen nichts Besseres. Wünscht man etwas anderes von uns, so möge man es fagen und wir werden die Frage prüfen. Was die Neutralität anbelangt, von der Baillant sprach, so tun wir alles Erforderliche, um sie zu sichern. ( Beifall.) Die Unterredungen mit Deutschland   und die Verhandlungen dauern fort.( Beifall.) Jaurès   erklärt, ihn gelüfte nicht nach einem Bortefeuille. In der Nachmittagssigung fritisiert Pressensé( Soz.) die Politik Delcassés. Es sei dadurch ein Fehler begangen worden, daß man irrung seiner Diplomatie eine Genialität bewundert. Herr Delcaffé Deutschland, das große Interessen in Marolto habe, nicht benach­hat es weniger leicht; die Demokratie und insbesondere die Sozial- richtigt habe. Rebner spricht seine Freude darüber aus, den Zwischen­bemokratie zwingen ihn, über den diplomatischen Geniestreichen die fall beendigt zu sehen ohne eine Erniedrigung Frankreichs  , und billigt die Erklärungen, die Ministerpräsident Rouvier am Vormittag ab­fulturellen Intereffen der Völker nicht völlig zu übersehen. gegeben hatte.( Beifall.) Herr Delcassé   mußte am Mittwoch nach langem Ausweichen Delafoffe( Rechte) erklärt, Deutschland   habe seine Haltung bezig­Hoffentlich ist dies einer der letzten großen Gewerkschafts- in der Deputiertentammer Rede stehen. Er vermochte den gegen ihn lich Marottos erst nach dem Mißgeschick Nußlands und dem Krachen rozesse, die die ganze Existenz des Trades- Unionismus beanbrausenden Sturm zu beruhigen, da er mitteilen konnte, daß er lim Dreibund geändert. Delafosse stimmt den Erklärungen Rouviers

Die Kläger   verlangten ursprünglich 100 000 Bfb. Sterl.( über 2 Millionen Mark), einigten sich aber im Sommer 1904 auf girta 60 000 Bfd. Sterl.