r. 107. 22. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner   Volksblaft

gemeinheit erlangt, daß einzig durch das Schließen der Läden noch Die Unterhaltungsbeilage erscheint heute nicht, da ihr eine vollständigere Festruhe zu erzielen wäre. Die industrielle Juhalt dem Hauptblatt einverleibt ist.

Kaufmannsgerichts- Wahlen.

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Dienstag, 9. Mai 1905.

Gewerkschaftliches.

Ein ernster Kampf im Schneidergewerbe

Arbeit ruhte überall, ebenso der Tramverkehr in fast allen Städten. In Rom   tvurde er erst um 2 Uhr nachmittags eingestellt am Weihnachtsabend, dem einzigen Tag, too er sonst ruht, hört er um 4 Uhr auf- in Mailand   gingen steht in Aussicht. In Leipzig   und Gießen befinden sich die Trams um 10 Uhr ins Depot, in Genua   und den Vororten die Arbeitnehmer der Herren- Maßbranche im Streit. Infolge dagegen liefen sie gar nicht aus. Zeitungen find in ganz Italien   eines Beschlusses des Arbeitgeber- Verbandes für das Schneider­Der prächtige Maisonntag wurde von Skeptikern unter den an bielleicht acht erschienen, meist fleritale. Es ist ordentlich komisch, gewerbe ist der Versuch gemacht worden, in Würzburg   Streit­der Wahl besonders interessierten Handlungsgehülfen weniger freudig die sauersüße Resignation zu beobachten, mit der die bürgerlichen arbeit für Leipzig   und Gießen anfertigen zu lassen. Darauf­begrüßt als von der Masse der Bevölkerung. Rahimen fie doch an, Blätter an jedem 30. April bekannt machen:" Morgen, am 1. Mai, hin haben die Gehülfen in zehn Würzburger   Geschäften, wo daß das herrliche Wetter gar manchen Wähler verlocken würde, erscheint unsere Zeitung nicht". In einigen 30 Städten wurden auch ihnen Streitarbeit angeboten wurde, die Arbeit niedergelegt. hinaus in Wald und Feld zu ziehen, bevor der Gang ins Wahllokal die Schulen geschlossen; hier in Rom   wurde den sozialistischen ihnen Streifarbeit angeboten wurde, die Arbeit niedergelegt. Diese Angelegenheit hat der in München   domizilierende Bor angetreten wurde. Doch diese Vedenken verflüchtigten sich gar bald. Schulkindern der städtischen Schulen ohne Schwierigkeiten ein freier Diese Angelegenheit hat der in München   domizilierende Vors Die Beteiligung an der Wahl war über alle Erwartungen start. In Tag zugestanden. stand des Allgemeinen Deutschen Arbeitgeber- Verbandes für 24 Wahllokalen haben über 10 000 Handlungsgehülfen ihr Eine neue Note hatte Fortis dem Maifest doch gebracht. das Schneidergewerbe benutt, um dem Verbande der Wahlrecht in der Zeit von 10 bis 3 hr ausgeübt. Viel zahlreichere Verbote von Umzügen so wurde in Mailand  , Schneider 2c. den Fehdehandschuh hinzuwerfen. Genaue Angaben über die Zahl der wahlberechtigten Handlungs- Rom  , Genua  . Venedig   jede Straßendemonstration verboten- und Der Arbeitgeber- Verband scheint es für eine selbstverständ gehülfen lassen sich mangels jedweder amtlichen Feststellung ein ans Lächerliche grenzendes Aufgebot von Militärmacht. In Rom   liche Pflicht der Arbeiter zu halten, daß sie ihren streikenden nicht geben. Sicherlich aber ist der Prozentsaz derer, die ihrer Wahl waren mehr als drei Regimenter aufgeboten, um die wahrlich nicht Berufsgenossen auf Verlangen der Arbeitgeber ohne Besinnen pflicht genügten, im Verhältnis zu der Beteiligung an sonstigen allzu furchtgebietenden Sozialisten zu bändigen. Außer einigen in den Rücken fallen, indem sie die ihnen vorgelegte Streit­Wahlen ein überaus hoher. Die intensive Agitation des Zentral- Lümmeleien von seiten der Polizisten ist aber nichts Ernsteres bor- arbeit ohne Murren anfertigen. Nur aus dieser verblendeten berbandes der Handlungsgehülfen und Gehülfinnen hat wohl nicht gekommen. wenig dazu beigetragen, auch die Mitglieder der mit vier Kandidaten- Ueber die Rahl der abgehaltenen Versammlungen läßt sich noch Anschauung heraus läßt es sich erklären, daß der Vorstand listen auftretenden bürgerlichen Vereine an die Wahlurne zu treiben. nichts Genaues sagen. Dem Avanti" liegen bis jetzt Berichte des Arbeitgeber- Verbandes die Verweigerung der Streit­Der Wahlkampf währte bis zum legten Augenblick. Am Sonntag aus etwa 500 Ortschaften vor, in denen Maiversammlungen ab- arbeit in Würzburg  , die ein selbstverständlicher Att morgen hatte der Zentralverband noch ein Flugblatt herausgebracht, gehalten wurden. Bemerkenswert ist, daß am 1. Maitag die der Arbeitersolidarität ist, zu einem allgemeinen An­in dem einige besonders unverschämte antisemitische Lügen zurüd- Parteiſektionen von Massa und Carrara  , zwischen denen griff der Arbeiterorganisation auf die Arbeitgeber- Drgani­gewiesen wurden. An den Anschlagfäulen prangten große eine so große Feindschaft bestand, daß sie seit mehreren fation stempelt. Nachdem der Vorstand des Arbeitgeber Blatate, die in Form von Versammlungseinladungen zur Wahl der Wahlen stets im gleichen Wahlkreis zwei Kandidaten auf Verbandes in solcher Weise die Tatsachen verdreht hat, wendet einzelnen Listen aufforderten. Vor den Wahllotalen bot sich ein stellten, endlich Frieden geschlossen und zusammen das Bild rühriger Agitation. Bemerkenswert war, daß sich die Stimm- Fest gefeiert haben. Es ist hiermit ein hundertjähriger Haß zu er sich mit einem Flugblatt an seine Mitglieder, fordert sie gettelverteiler für die bürgerlichen Listen im Gegensatz zu den Grabe getragen worden. Massa und Carrara   haben sich feit zum Stampf gegen den Verband der Schneider auf und teilt Anhängern des Zentralverbandes- meistens aus Nicht- Handlungs- Menschengedenken befeindet, und die Feindschaft ging schließlich auch mit, daß die in Würzburg   verweigerte Streitarbeit nunmehr gehülfen rekrutierten, die für ihre Tätigkeit gemietet waren. Die auf die Parteigenossen beider Städte über. So brachten sie, die in anderen Städten ausgegeben werden wird beziehungsweise stärkste Beteiligung war in den Wahllokalen der inneren Stadt zu einem Wahltreise angehörten, zusammen die große Mehrheit der bereits ausgegeben ist. Sein Kampfprogramm hat der Vor­verzeichnen, in denen in den ersten Stunden der Wahl zeitweise ein Stimmen auf, aber erlangten kein Mandat, eben weil jede Stadt stand des Arbeitgeber- Verbandes in folgendem Beschluß nieder­Andrang von Wählern stattfand. Das Wahlergebnis stellt einen einen anderen sozialistischen   Kandidaten hatte. In ganz Italien   hat gelegt: sehr bedeutenden Zuwachs der klassenbewußten Handlungsgehülfen- man es als die schönste Errungenschaft des Festes betrachtet, daß bewegung dar. Zur Wahl standen für insgesamt 100 Beisiger fünf endlich die Streitagt begraben wurde. 1. Der Streit in Würzburg   ist ein Angriff der Gehülfen­Listen. Die Liste I war die des antisemitischen deutsch  - nationalen Alles in allem zeigt dieser erste Mai wieder, daß es vorwärts organisation auf den Allgemeinen deutschen Arbeitgeber- Verband Verbandes; Liste II war die des kaufmännischen Hülfsvereins; Biste III geht in unserer Bewegung, obwohl heut das Fest der Arbeit seiner für das Schneidergetverbe. gehörte den Hirsch- Dunderschen Kaufleuten in Verbindung mit der friedlichen Form wegen nicht mehr von der Bourgeoisie gefürchtet Allgemeinen Vereinigung deutscher Buchhandlungsgehülfen, dem wird, wie dies in der ersten Zeit nach seiner Einführung der Verein junger Buchhändler Krebs  ", dem Verein der Brauerei- fall war.

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Norwegen  .

beamten Berlins   und Umgegend und dem Verein der Speditions­beamten in Berlin  ; 2iste IV präsentierte der Bentral­berband der Handlungsgehülfen und Gebülfinnen Ebenso wie in Schweden   tam auch bei der diesjährigen Mai­Deutschlands; Liste V war aus einem Kuddelmuddel folgender feier der norwegischen Arbeiterschaft der Gedanke der Werbrüderung Bereine zusammengestellt: Verein junger Kaufleute, Verein für mit dem Nachbarvolte, der Protest gegen die infolge der Unions­Handlungskommis bon 1858 in Hamburg  , Bezirk Berlin  , Verband streitigkeiten hervortretenden Kriegsgelüfte lebendig zum Ausdruck. deutscher   Handlungsgehülfen zu Leipzig  , Geschäftsstelle Berlin  , In dem 8000 Teilnehmer zählenden Demonstrationszuge, der sich Verband reisender Kaufleute Deutschlands  , Sektion Berlin  , Verein am Montagnachmittag durch die Straßen Kristianias bewegte, wurden der Bankbeamten in Berlin  , Deutscher Bantbeamten Verein, Fahnen getragen mit Inschriften, wie: Nieder mit dem Militarismus!" Katholischer kaufmännischer Verein in Berlin   und Verein junger Arbeit tein Strieg!-Friede!" Fort mit dem Kettenhund der Drogisten zu Berlin  . Bourgeoisie, dem Militarismus!" usw. Der erste Redner, der auf dem Versammlungsplatz im„ Tivoli" das Wort nahm, war ein schwedischer Parteigenosse, Redakteur Lindblad aus Stockholm  . ( Dort, in Stockholm  , sprach Nedakteur ringen aus Kristiania  .) Lindblads Rede, in der er hervorhob, daß die schwedische Arbeiter schaft sich unter allen Umständen mit der norwegischen solidarisch fühlt und handeln wird, wurde mit Begeisterung aufgenommen. Hochrufe auf die schwedische Sozialdemokratie wurden ausgebracht. mann Eritjen. Die Demonstration verlief ohne jede Störung. Dann sprach Gjö steen über den Achtstundentag, danach Storthings­

Jm einzelnen gestalteten sich die Resultate wie folgt:

I 8247 Stimmen, gewählt sind 31 Beisiger,

II 742

7

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III 2109 IV 2146 V 2227 10 471 Stimmen,

20

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21 21

17

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100 Beisiger. Die Klaffenbewußte Handlungsgehülfen- Organisation hat aus etgener Kraft 2146 Stimmen und damit 21 Beisitzer erhalten.

um

Diefen faum erhofften Erfolg sucht die bürgerliche Presse ber Rongreffe sozialistischer Jugendorganisationen geblich zu schmälern. Abgesehen von den unendlichen Schwierig haben zu Ostern und in der Osterwoche in Holland  , in Dänemark  feiten, die fich der Agitation des Zentralverbandes durch die wirt- und in Schweben stattgefunden. Die holländische sozialdemokratische schaftspolitische Rückständigkeit großer Handlungsgehülfenkreise, die Organisation De 8aaier"(„ Der Säemann, Berband junger trog ihrer elenden Bezahlung, ihrer traurigen Arbeitsverhältnisse in Arbeiter und Arbeiterinnen in Niederland  ") hielt seinen Kongreß zu einem unfeligen Bahn von Harmonieduselei dahinleben, entgegen Amsterdam   ab. Es waren sieben Ortsabteilungen mit zusammen stellen, zeigt ein Vergleich der Mitgliederzahlen der an der Wahl 209 Mitgliedern vertreten. beteiligten Bereine mit den von ihnen aufgebrachten Stimmen die war die Festsetzung einer prinzipiellen Grflärung, die zur Grundlage Der wichtigste Punkt der Tagesordnung gewaltige Werbekraft der von dem Zentralverband vertretenen der Ausarbeitung des Statuts dienen soll. Sie wurde in folgender Anschauungen. Während der Bezirk Berlin   des Bentral Form einstimmig angenommen: berbandes einschließlich der nicht wahlberechtigten ,, Es besteht in Niederland   ein lichen Angestellten und männ- Berband junger Arbeiter und Arbeiterinnen, De Baaier genannt, der zahlreichen Handlungsgehülfinnen der sich auf sozialistischen   Standpunkt stellt. 1000 Mitglieder zählt, weist der auf Liste V geeinte Klüngel zu ben jungen Arbeitern und Arbeiterinnen flar zu machen, daß Er hat den gwed, fammen etwa 15 000 männliche Mitglieder auf. Der antisemitische es die Aufgabe der arbeitenden Klaffe ist, sich zu organisieren, Verband hat in Berlin   gleichfalls über 4000 Mitglieder, die mit dem Hirsch- Dunckerschen Verein verbündeten Bereinigungen befizen ins­sich als Klassenmacht vom Joche des Kapitalismus gefamt gleichfalls ungefähr 7000 Mitglieder männlichen Geschlechts. Beranstaltung von Lehrkursen in Nationalötonomie, einigen modernen zu befreien. Er trachtet diesen Zweck zu erreichen durch Erst aus dieser Uebersicht vermag man flar zu erkennen, wie Sprachen und vor allem durch Klarlegung der Entwickelung der start die Jbee des Klassentampfes auch unter den Handlungsgehülfen- menschlichen Gesellschaft, damit die Arbeiter und Arbeiterinnen zu maffen Wurzel gefaßt hat. Die raftlose Agitation des Zentralverbandes entwidelten Rämpfern für die moderne Arbeiterbewegung werden." aus Anlaß dieser Wahlen wird sicherlich auch fernerhin fruchtbare Wirkungen offenbaren. Die nächste Aufgabe des Verbandes wird und muß vorstand der sozialdemokratischen Partei in Verbindung sehen soll. Ferner wurde beschlossen, daß der Verband sich mit dem Haupts es sein, die Wählermasse, die durch ihre Stimmabgabe sich mit dem Der Verbandsvorstand soll aus fünf Mitgliedern bestehen, von denen Kampf des Zentralverbandes solidarisch erklärt hat, in die Drgani- brei in Amsterdam   ansässige die tägliche Leitung in Händen haben. sation hineinzuziehen, um sie zu erprobten Streitern heranzubilden Der bisherige Vorsitzende ist J. Polat junior. und die Kraft der Organisation zu erhöhen. Der Ausgang der Bahlen kann die flaffenbewußte Handlungsgehülfenschaft mit hoher Befriedigung erfüllen. Für die bürgerlichen Vereine tritt jegt die schon schmerzlich entbehrte Nuhe wieder ein, für den Zentralverband aber beginnt neuer Kampf zu neuen Siegen!

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Aus der Partei.

Maifeier im Auslande. Nachträglich gehen uns noch einige Berichte über den Verlauf der Maifeier aus dem Auslande zu, die wir hier folgen lassen. Aus Paris   schreibt man uns:

fchen Jugendbereine und Jugend Entwidelungs. Die den Anarchisten nahestehenden holländischen Sozialisti lub& hielten ebenfalls in Amsterdam   einen Kongreß ab, wo fieben Vereine vertreten waren. Hier wurde eine Prinzipienerklärung an genommen, in der bestimmt wird, daß kein Verein, der für eine be stimmte politische Partei oder Gruppe Propaganda macht, in den Ber band aufgenommen werden fann.

2. Die prinzipielle Frage der Anfertigung von Streitarbeit muß nach Maßgabe der Generalversammlungsbeschlüsse gelöst werden.

3. Die Streits in Leipzig   und Gießen müssen von den Ge­hülfen nunmehr beendigt werden. In Ausführung dieses Beschlusses hat der Vorstand des Arbeitgeber- Verbandes an den Zentralvorstand des Verbandes Schneider 2c. geschrieben:

der

An Herrn H. Stühmer 2c. Berlin  .

Wir erhalten soeben von unserer Ortsgruppe in Würzburg  die Mitteilung, daß Ihre dortigen Mitglieder wegen Anfertigung bon Streitarbeit die Arbeit niedergelegt haben. Dieses Vorgehen sowie auch die nunmehr in der fünften Woche währenden Streits in Leipzig   und Gießen   veranlaßten den unter­zeichneten Vorstand, hierzu Stellung zu nehmen und einstimmig zu beschließen, von Ihnen die Wiederaufnahme Der Arbeit an den genannten drei Plägen bis Ipätestens Montag, den 8. Mai, zu fordern. Wir sehen Ihrem Bericht bis spätestens Sonnabend, den 6. Mai, abends entgegen, anderenfalls wir genötigt find, weitere Maßnahmen zu berfügen.

Wir bemerken schließlich, daß wir unsere Ortsgruppen an­gewiesen haben, bis zur Beendigung der schwebenden Angelegen heiten jeden direkten Verkehr mit Ihren Filialen abzubrechen und find diesbezügliche Abmachungen von Ihnen nur mit dem unter­zeichneten Borstand zu treffen.

Hochachtend

Der Vorstand des Allg. Deutschen   Arbeitgeber- Berbandes für das Schneidergewerbe.

Hierauf hat der Vorstand des Verbandes der Schneider 2c.

geantwortet:

Sie teilen uns unterm 30. April mit, daß unsere Mitglieder in Würzburg   wegen der Anfertigung von Streitarbeit die Arbeit niedergelegt haben und fordern von uns die Wiederaufnahme der Arbeit in Gießen  , Leipzig   und Würzburg   bis zum 8. Mai.

Wir erlauben uns darauf zu erwidern, daß Sie von uns gar nichts zu fordern resp. zu verlangen haben, da wir weder Ihre Untergebenen noch Ihre Angestellte find, denen Sie etwas zu befehlen haben. Was würden Sie uns wohl antworten, tvenn wir von Ihnen fordern würden, Sie sollten Ihre Verbände in Leipzig   und Gießen   anweisen, die Forderungen der Gehülfen bis zum 8. Mai zu bewilligen oder aber mindestens mit der Vertretung unseres Verbandes in Unterhandlungen einzutreten?

Wir berbitten uns ein für allemal einen solchen Ton, sonst werden wir fünftig derartige unhöflich gehaltene Schreiben nicht mehr beantworten. Sie befigen zweifellos so viel Bildung, daß Sie wissen, wie anständige Menschen im geschäftlichen Leben mit einander verkehren.

Bur Sache selbst haben wir zu bemerken, daß es infolge der Art und Weise, wie Sie in Ihrem Zentralorgan die Propaganda für die Anfertigung bon Streitarbeit betreiben, garnicht ausbleiben konnte, daß dadurch Konflikte entstehen. Wir sind aber jederzeit bereit, mit Ihnen oder Ihren Ortsgruppen über die Bedingungen der Wiederaufnahme der Arbeit in den drei Plägen zu verhandeln, Lehnen jedoch alle anderen von Ihnen an uns gestellten unbe­rechtigten Anforderungen ganz entschieden ab.

Hochachtungsvoll

Der Schwedische Sozialistische Jugendverband hielt seinen Kongreß in Göteborg   ab. Hier waren 21 Klubs durch Der Vorstand des Verbandes der Schneider 2c. 84 Delegierte bertreten. Die Resolutionen und Beschlüsse, die gefaßt Es bleibt nun abzuwarten, ob der Arbeitgeber- Verband, wurden, stehen gewissermaßen im Gegensatz zur Taktik und zum Programm der sozialdemokratischen Partei. In einer Nesolution da sein Verlangen nicht erfüllt worden ist, mit den angedrohten verden die Mitglieder aufgefordert, mit aller straft den religiösen weiteren Maßnahmen" antworten wird. Nach einer Mit­Aberglauben in allen seinen Formen zu bekämpfen. In einer zweiten teilung, die dem Verbande der Schneider von anderer Seite Resolution wird im Gegenfaz zum Barlamentarismus der General zugegangen ist, soll der Arbeitgeber- Verband eine Aus­Die Maifeier der hier lebenden deutschen Genossen wurde in streit als das wirksamste Kampfmittel bezeichnet, das der Arbeiter perrung aller Arbeiter beabsichtigen, die jetzt bereits Gemeinschaft mit den österreichischen, ungarischen, ruffischen, schweize- laffe gegentvärtig zur Verfügung steht. Der Zentralausschuß erhielt im Chateau du peuple begangen. Etwa 500 Personen hatten sich in welche Zwede ein Generalstreit inszeniert werden kann. Gewert eine Drohung zur Wahrheit macht. Beachtenswert ist, daß rischen, italienischen, rumänischen und tschechischen in würdigster Weise ben Auftrag, zu untersuchen, unter welchen Voraussetzungen und für ihren Anfang nehmen müßte, falls der Arbeitgeber- Verband bem prachtvollen Barke, der das Besitztum der Université populaire fchaften mit ausgesprochen sozialistischer Tendenz wurden gegenüber die letzte Nummer des Zentralorgans des Arbeitgeber­( Bolksuniversität) ist und in liebenswürdigster Weise ohne jedes Ent ben fozialdemokratischen Parteien der verschiedenen Länder als das Verbandes einen weniger fampflustigen Ton anschlägt, als gelt den demonstrierenden Genossen zur Verfügung gestellt wurde, bessere Mittel zur Durchführung einer sozialistischen   Gesellschafts- das kurz vorher verbreitete Flugblatt. Was auch der Arbeit­schon am frühen Morgen eingefunden. Bei günstigerem Wetter ordnung bezeichnet. Schließlich wurden die Klubs noch aufgefordert, geber- Verband im Schneidergewerbe zu tun für gut halten wäre der Besuch sicher noch viel zahlreicher gewesen. Agitation für einen Wehrpflichtsstreit zu betreiben.- mag, er wird den Verband der Schneider gerüstet und zur Nach dem Gefange des Maifeftlicdes eröffnete der Delegierte DerSozialistische Jugendverband Dänemarts, des deutschen sozialdemokratischen Leseklubs die Reihe der Ansprachen. auf deffen Kongres in Aarhus   7 Vereine burch 24 Delegierte Gegenwehr bereit finden. Es folgten ihm je ein Vertreter der anderen beteiligten Nationen, vertreten waren und ein Vertreter des sozialdemokratischen die alle in der Sprache ihrer Heimat in überaus wirkungsvoller Jugendverbandes von Schweden   anwesend war, erklärte, daß der Form die Bedeutung des Maifestes zum Ausdruck brachten. Diese Berband von allen politischen Parteien unabhängig sei. Der Kongres Zur Tarifbewegung der Rohrleger und Helfer. In einer start bielleicht einzigartige Maifeier ließ den wahrhaft internationalen sprach sich ferner für eine raditale Bekämpfung aller der öffentlichen besuchten Branchenversammlung, die am Sonntag in Stellers Fest Charakter des Weltfeiertages voll in die Erscheinung treten. In allen Glaubenslehren aus, die mit der modernen Wissenschaft und den fälen abgehalten wurde, befaßten sich die Rohrleger und Helfer ein­Bungen machten sich dieselben Forderungen, dieselben Wünsche und sozialistischen Grundsägen im Widerstreit stehen. Durch aufklärende gehend mit ihren neuen Tarifforderungen. Wie die Branchenleitung Hoffnungen geltend, Variationen einer gewaltigen, allen vertrauten Borträge foll sowohl Frauen wie Männern ein gründliches Ver- mitteilte, hat die Ortsverwaltung des Metallarbeiter- Verbandes ihre Völkermelodie. Eine vielgestaltige und doch fest zusammengeschlossene ständnis der sozialen Fragen beigebracht werden. Ein Busammen- Bustimmung zur Kündigung des jeßigen, am 1. September ab Böllerfamilie, so beging diese geftversammlung die Manifestation arbeiten der Jugendverbände der drei nordischen Länder soll an- laufenden Tarifs gegeben. Infolgedessen war die Versammlung der Zusammengehörigkeit des Proletariats aller Länder. gestrebt werden. Der Verband schließt sich dem internationalen einberufen, um der Schlichtungskommission entsprechende Direktiven fozialistischen Jugendverband an. Der Kongreß hat einen Aufruf zur Formulierung der Neuforderungen zu geben. Die rege Dis an die arbeitende Jugend erlassen, der in die Worte ausklingt: fussion zeitigte zahlreiche Wünsche, besonders in bezug auf den Nieder mit dem Kapitalismus  ! Nieder mit dem Militarismus! Minimallohn, die Arbeitszeit und die Fahrentschädigung. Schließlich Rieder mit dem Klerikalismus! Es lebe der Sozialismus!" wurde die Kommission beauftragt, gestützt auf die verschiedenen An regungen und unter Bugrundelegung des statistischen Ergebnisses des

Rom  , den 6. Mai. Die Maifeier in Italien   ist dieses Jahr in der üblichen Weise begangen worden: mit allgemeiner Arbeitsruhe, Umzügen, zahlreichen Bersammlungen und dem Nachmittagsausflug ins Freie. Die Arbeitsruhe hat allmählich eine solche All­

Berlin und amgegend.