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Durch einen Stempel verraten wurde ein Fledderer, der eine Beitlang in der Dunckerstraße sein Unwesen trieb. Ein junger Mensch bettelte dort Leute an, die er nachts auf dem Heimwege traf, begleitete fie, um ihnen noch weiter seine Not zu klagen und zu erzählen, wie er ins Glend geraten sei, und benutte diese Ge­legenheit, ihnen Uhr und Portemonnaie zu stehlen. In der vor­Letzten Nacht versuchte er feinen Kniff an einem Kellner, der aus dem Geschäft kam. Der Mann hatte einen guten Tag gehabt, gab bereitwilligst die erbetene Unterstügung und steďte sein Bortemonnaie arglos wieder in die äußere Jacketttasche. Das gefiel dem Fledderer. Während er laut klagend noch ein Stück Weges dicht neben seinem Wohltäter einherging, faßte er ihm behutsam in die Tasche und hielt die Beute schon in der Hand, als der Kellner fein Beginnen wahrnahm und ihn einem Schußmann übergab. Der Ertappte nannte sich Franz Gruska und behauptete, daß er noch unbestraft fei. Der Erkennungsdienst aber entdeckte auf einem seiner Kleidungsstücke einen Stempel St. A.", d. h. Städtisches Arbeitshaus. Nun ergab sich, daß aus dieser Anstalt ein wegen Bettelns, Land­streichens und Fledderns oft bestrafter junger Mensch, der unter dem Namen Artur Hubrich eingeliefert war, entsprungen war." Grusta" war niemand anderes als Hubrich". Aber auch das ist noch nicht der richtige Name des Erwischten. Der Erkennungsdienst stellt ihn vielmehr fest als einen 22 Jahre alten Arbeiter" Wilhelm Bogoda, der schon wiederholt aus dem Arbeitshaus entsprungen war:

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Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg  .

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agen stieß und diesen zertrümmerte. Die Frau wurde über den und sonstige Ohrenerkrankungen werden mit 121 Fällen angegeben. Chauffeegraben hinweg auf das Feld geschleudert und dadurch sechs Stottern und andere erhebliche Sprechstörungen werden 48mal ges Arbeiter verletzt. Einer der Verwundeten, sowie die Frau mußten nannt, während als in der Nase mit Polypen behaftet 8 Kinder be­ärztliche Hülfe in Anspruch nehmen. Der Automobilist fümmerte zeichnet sind. Herzkrank sind 11 Kinder, während weitere 53 schwach­fich nicht im geringsten um das Unglück, das er ange- Vereins" Freie Voltsbühne Charlottenburg" findet Donnerstag, fäulenverkrümmung festgestellt wird. 12 Kinder sind mit Krämpfen Freie Volksbühne Charlottenburg. Die Maivorstellung des sinnig und nervenkrank sind und bei 48 Kindern beginnende Wirbel= richtet hatte, und fuhr schnellstens weiter. Wie es heißt, ist es jedoch den 25. Mai. abends Uhr im Volkshaus, Rosinenstr. 3, statt. behaftet und bei 14 Kindern wurden recht erhebliche Hautkrankheiten gelungen, die Nummer des Automoblis festzustellen. Zur Aufführung gelangt Gespenster  " von Jbsen. Neuanmeldungen, angegeben; 22 Leistenbrüche und 4 Fälle von Knochenbrüchen stellten welche für diese Vorstellung Gültigkeit haben sollen, können nur bis die Aerzte bei den Kindern fest. 86 Kinder werden als strofulös, zum 22. Mai in den Zahlstellen des Vereins angenommen werden. blutarm, bleichsüchtig oder mit allgemeiner Körperschwäche behaftet Gestern mittag fand im großen Festsaal des neuerbauten Rat- befunden und lassen mit der Tatsache, daß 161 Kinder als an der hauses seitens der Baukommission und des Stadtbaurats Bratring im Lunge erkrankt oder als lungenschwach angegeben sind, einen außer­Beisein der meisten Stadtverordneten und Stadträte die feierliche ordentlich trüben Ausblick auf die gesundheitlichen Verhältnisse in uebergabe des neuen Rathauses an den Oberbürgermeister einer recht erheblichen Zahl von Familien zu. Es dürften die Herren, Schustehrus   statt. Nach dem Vorspiel von Beethoven   Zur Weihe die den sozialdemokratischen Gemeindevertretern bei den Bemühungen des Hauses" nahm zuerst Stadtbaurat Bratring das Wort und ließ um Anstellung von Schulärzten hindernd in den Weg treten, sich in schlichter Schilderung die Geschichte der früheren Rathäuser und nachgerade überzeugen, daß diese und ähnliche Einrichtungen not die Entstehung sowie den Ausbau des nun vollendeten Prachtbaues wendig sind. Auch wird aus diesen Berichten hervorgehen, daß die im Geist an den Zuhörern vorüberziehen, besonders der Verdienste seit Jahren nicht mehr in Funktion tretende Gesundheitskommission der Architekten Reinhardt und Sassengath gedenkend und zum Schluß ein außerordentlich reiches Arbeitsfeld finden würde, wenn es der mit den besten Wünschen für das weitere Gedeihen der rasch auf- in den örtlichen Verhältnissen tonangebenden Gesellschaftstlasse ernst blühenden Stadt einen goldenen Schlüssel zum Rathause dem Ober- um die Besserung der sanitären Zustände wäre. bürgermeister überreichte. Auch dieser gedachte in seiner Antwort der verschiedenen Schwierigkeiten, die bei der Ausführung des Baues Spandau. der seit 24 Jahren im Dienste der Stadt stehende Stadtbaurat In der letzten Stadtverordneten- Versammlung zu Spandau  Bratring, die Baukommission und die ausübenden Künstler, Techniker interpellierte Stadtv. Rieger( Soz.) den Magistrat über folgendes und Arbeiter zu überwinden hatten, daß auch ein hoffnungsvolles Vorkommnis: Nach einem hiesigen Lokalblatt ist der Bahnwärter Menschenleben dabei vernichtet worden sei, daß aber das anfangs Kempin aus dem Nachbarort Staaten unter dem Anzeichen der fritisch betrachtete Werk in dem Maße, als es seiner Vollendung Genickstarre erkrankt. Trok Anordnung des behandelnden Arztes entgegenschritt, immer mehr allgemeinen Beifall gefunden, der hohe wurde seine Aufnahme in das hiesige städtische Krankenhaus ver­fraftvolle Turm, ein Zeichen der aufstrebenden Stadt und das weigert, ebenso weigerte sich auch das Krankenhaus Charlottenburg  , mächtige Gebäude, in dessen Räumen überall Licht und Luft herrsche, ihn aufzunehmen; der Strante soll darauf nach dem Krankenhauſe und in dessen Steinen gewissermaßen ein Stüd seiner Seele einge in Nowawes   gebracht worden sein. Er frage den Magistrat, ob diese mauert sei", wie auch an dem Werke der städtischen Verwaltung die Beitungsnachricht auf Wahrheit beruht, in welchem Fall er über ein Das grobe Plattdeutsch. Das Organ des Verbandes deutscher verschiedenen Faktoren und Meinungen durch Abschleifen gegenein- solches Verfahren seine volle Entrüstung aussprechen müsse. Vogelhändler Der Vogel- Markt" berichtet in seiner neueſten ander immer den fachlichen Austrag finden, der das Beste der Stadt liege hier ein Fall vor, der vom volksgesundheitlichen Gesichtspunkte Nummer( 20): Ein Berliner   Friseur kaufte auf ein Inserat in einer und aller seiner Bewohner fördere( eine Ansicht, der Schreiber aus die weitgehendste Beachtung und schärfste Mißbilligung ver­Berliner Zeitung von einem in Barmbeck wohnenden Vogelhändler diefes nicht ganz zustimmen kann), denn sie erfolgen immer auf diene.  - Bürgermeister Wolff überraschte durch die Mitteilung, einen Papagei zum Preise von 80 M. Der Papagei sollte dem Grundlage des deutschen Geistes, des Deutschen Reiches und seiner daß der Stranke sich jest doch im hiesigen Kranken­Inserat zufolge wohlerzogen, fein und ruhig und vor allen Dingen Könige und Kaiser, und damit klangen seine Worte in ein Hochhause befinde, und zwar sei auf eine telegraphische An­fein Schreier" sein. Nachdem sich der Friseur mit dem Vogel- auf den Kaiser aus. Von den sozialen Aufgaben der städtischen weisung des Regierungspräsidenten noch ein Isolierraum im händler in Verbindung gesetzt hatte, wurde der Vogel, der 150 Worte Behörden und ihren Pflichten sagte er nichts. Erst der ebenfalls Strankenhause eingerichtet worden! Borher ist das Ersuchen, den sprechen sollte, nach Berlin   gesandt. Vorher hatte der Friseur bereits anwesende Regierungspräsident, der in dem darauf im Ratskeller in Staaten wohnenden Kranken in das hiesige Krankenhaus ein Leriton erhalten, in dem der Wortlaut bezeichnet war, den der stattfindenden gemeinsamen Frühstück unter einer Reihe anderer aufzunehmen, deshalb abgelehnt worden, weil dieses überfüllt und Vogel in melodischen Tönen beherrschte. Der Reflektant Reden von wenig Inhalt auch das Wort nahm, erinnerte an die ein Isolierraum nicht vorhanden war. Auf seine persönliche An­kaufte das Tier hauptsächlich deshalb, weil es mit" gar mannigfachen Pflichten und Sorgen für die Bewohner der Stadt, frage habe auch das Charlottenburger   Krankenhaus abgelehnt. drolliger Betonung" unter anderem folgende Sätze sprechen von der Sorge für die kleinen Kinder, ehe und wenn sie zur Schule Jet( 1) sei indessen Vorsorge getroffen, daß für etwaige weitere sollte: Haben Sie nicht den kleinen Kohn gesehn?", Ach, ich gehen, für die Erwachsenen und für die Toten. Vielleicht hat er Fälle eine Baracke vom Roten Kreuz zur Verfügung steht. Irgend hab' sie ja nur auf die Schulter geküßt"," Bitte, Liebling, gib' Coco mit letterer Bemerkung eine endliche und baldige Förderung der Be- eine Schuld treffe weder den Magistrat noch die Krankenhaus­Zucker". Der Vogel tam in Berlin   an und wurde in die Barbier- strebungen der städtischen Behörden um Errichtung eines sehr nötigen Verwaltung. Stadtv. Rieger findet es sehr wunderbar, daß stube gestellt. Es vergingen aber sechs Wochen, es vergingen acht städtischen Gemeindefriedhofes in Aussicht stellen wollen. das Krankenhaus noch vorgestern nachmittag überfüllt war, als Wochen, und Lora hatte die im Lerikon verzeichneten Worte noch aber der Regierungspräsident telegraphierte, war mit einem Male nicht gesprochen. Bekannte trösteten den Friseur mit den Hinweis, Rigdorf. der Vogel müsse sich erst gewöhnen. Aber alle Liebenswürdigkeiten Einen wackeren Streiter im proletarischen Befreiungskampfe ein Raum da. Es sei zu wünschen, daß ein gleich unerhörter Fall nicht wieder vorkomme. Bürgermeister Wolff verwahrt sich er­des Befizzers vermochten nicht den Vogel zum Sprechen der vor- hat wieder einmal die tückische Proletarierkrankheit aus unseren geschriebenen Säße zu veranlassen. Wohl aber kreischte das Tier Reihen gerissen. Am Mittwoch, in frühester Morgenstunde, um 2 Uhr, regt gegen die Vorwürfe. Irgend eine Verpflichtung, mit lauter schnarrender, unangenehm klingender Sprache Du Dos", erlöste endlich der Tod den Genossen August Dohrmann von seinem einen Staakener Einwohner in das hiesige Strankenhaus auf­zunehmen, be it e he nicht.(!!). Für Erkrankungen dieser Art Schoopsnäs" und dann noch eine echt hamburgische plattdeutsche dreijährigen qualvollen Leiden. Er stand allezeit voran, wenn es Aufforderung, der man in der Regel nicht nachzukommen pflegt. galt, im Interesse der Arbeiterschaft, im Interesse der Partei zu seitens Spandauer   Einwohner sei Fürsorge getroffen. Schließlich wurde es dem Friseur zu arg; er wandte sich mit der kämpfen. So bekleidete er Jahre hindurch sowohl den Posten des nach diesem Vorfall!? D. B.) Für diese steht eine Barade Forderung um Rücknahme des Tieres, das ihm seine Kunden ver- Vertrauensmannes als auch denjenigen eines Stadtverordneten in Wröhmännerplak!( die 1899 als Cholerabaracke angeschafft jage, an den Vogelhändler. Dieser weigerte sich, den Papagei wieder zu dem erstgewählten Parlament der Stadt Niydorf. Auch in der wurde und seitdem zu Bureauzwecken auf dem Steinlager­nehmen. Nun erstattete der Stäufer bei der hiesigen Polizei An- fchweren Zeit des Sozialistengesetes war er stets treu bei der Partei- plak benutzt wird! D. B.). Wenn wir keine Isolierbarade_auf Partei- plaz zeigel, und diese hat gegen den Vogelhändler eine Untersuchung arbeit. Sein auf dem gewerkschaftlichen und politischen Gebiete un die Schuld; wieso haben sie vor zwei Jahren den Bau einer solchen dem Krankenhausgrundstück besißen, so trägt doch die Versammlung wegen Betruges eingeleitet. ermüdlicher Fleiß, wie auch sein im persönlichen Verkehr freund­liches, sympathisches Wesen werden dem verstorbenen Genossen Dohr- abgelehnt? Stadtv. Rieger: In Fällen, wie dem vorliegenden, mann einen bleibenden Ehrenplatz in der Erinnerung aller, die ihn darf von einer Verwaltung, welche die hygienischen Aufgaben der gekannt und schätzen gelernt haben, sichern. Die Bestattung erfolgt Gemeinden richtig erfaßt hat, niemals danach gefragt werden, ob heute, Sonntag, nachmittag 3% Uhr, von der Leichenhalle des eine formelle Verpflichtung vorliegt, sondern einzig danach, wie Neuen Rigdorfer Kirchhofes am Mariendorfer Weg aus. Die Ge- diene ich der Volksgesundheit". Der Vorwurf gegen die Versamm­nossen versammeln sich zur Teilnahme an derselben um Uhr bei lung treffe natürlich nur die Majorität, denn die sozial­Semokratischen Mitglieder seien stets für solche Zwede zu haben. Thiel in der Bergstraße 151/52. Was wäre aber denn wohl geschehen, wenn im vorliegenden Falle Schöneberg  . nicht ein Staatener, sondern ein Spandauer   Genidstarrefranker Die Gebührenfreiheit der Desinfektion, die von der Stadtverord- Aufnahme begehrt hätte? Hätte man sich da auch mit der Ueber­In dieselbe netenversammlung in Schöneberg   im Februar dieses Jahres be- füllung des Krankenhauſes herauszureden versucht? schlossen worden ist, dürfte sich wahrscheinlich feines allzu langen Serbe wie der Bürgermeister schlugen noch die Stadtov. Dr. Baumert, Bestandes erfreuen. Trotzdem der Bürgermeister Gerhardt in Grätschel und Lüdecke; lekterer brachte es gleichfalls fertig, die der damaligen Sizung erklärte, daß der Wegfall der minimalen Pflicht" der Stadt, in derlei Fällen auch Staatener Einwohner Einnahmen bei der bisherigen Erhebung von Gebühren( 1600 M.) in das Krankenhaus aufzunehmen, rundweg zu bestreiten. Dabei dem Gesamtetat gegenüber feine Rolle spielen kann, hat sich der ist dieser Herr konservativer Landtags- Abgeordneter für Magistrat doch veranlaßt gesehen, die Verkehrsdeputation um Auf- Spandau  - Osthavelland und also auch für Staaten. Die stellung einer Berechnung über die Mehrbelastung des Desinfektions- Liberalen" fanden an dem eigenartigen Verhalten des Magistrats Etats bei völliger Gebührenfreiheit zu ersuchen. Die Deputation nichts auszusehen; selbstzufrieden konstatiert ihr Leiborgan, der hat nun sonderbarerweise herausgerechnet, daß eine Steigerung der Anz. f. bld.", die bezeichnende Tatsache: Die Redner von Inanspruchnahme um 100 Proz. eintreten dürfte und demzufolge der bürgerlichen Seite pflichteten durchweg dem Magistratsvertreter bei und stellten sich ebenfalls auf den Standpunkt, daß von einer eine jährliche Mehrausgabe von 7000 m. erforderlich wäre. In lebereinstimmung mit der Verkehrsdeputation richtet nunmehr der Verpflichtung der Stadt, einen Kranken aus dem Kreise Osthavelland Magistrat das Ersuchen an die Stadtverordnetenversammlung, den ins hiesige Krankenhaus aufzunehmen, keine Rede sein könne." damals gefaßten Beschluß wieder aufzuheben und die Ge­Spotten ihrer selbst und wissen nicht wie!" bührenfreiheit nur denjenigen Einwohnern zu gewähren, die unter 3000 M. Einkommen versteuern. Daß gerade nur bei den Höchst besteuerten eine Steigerung der Inanspruchnahme der Des infettion um 100 Broz. eintreten soll, wenn sie unentgeltlich erfolgt, Adlershof   abermals vor dem Köpenicker   Schöffengericht. Einen gründlichen Reinfall erlebte der Amtsvorsteher von Am will uns nicht recht einleuchten. Die Sache dürfte wohl doch etwas 29. August vorigen Jahres fand eine Werkstattbesprechung der anders liegen. Arbeiter und Arbeiterinnen der Vogelschen Drahtspinnerei- Aktien­Zur Stadtverordnetenwahl im 4. Bezirk haben die Bürger- gesellschaft im Lokale von Lau statt, welche, da öffentliche und lichen am Freitag abend im Schwarzen Adler" Stellung ge- politische Angelegenheiten nicht erörtert wurden, nicht angemeldet Der Wahlleiter" des Haus- und Grundbesitzervereins, war. Die Einladung zu dieser Besprechung erfolgte mittels Hand­nommen. Stadtb. Schneider, führte den bürgerlichen Wählern, die in zettel; diese wurden nur an die Beteiligten auf dem Fabrikgrundstück einer Anzahl von kaum zivei Duhend erschienen waren, seinen Stan- verteilt. Der zahlreiche Besuch der Besprechung sowie die un­didaten vor in der Person des Geh. exped. Sekretärs Heinrich angenehme Situation, in welche die Fabrifleitung durch Aufdeckung Haefte  . Da der Wahlleiter" in einer vorhergehenden Sizung gewaltiger Mißstände geriet, veranlaßten den Amtsvorsteher, durch verlangte, daß nur ein Kandidat aufgestellt werden dürfe, der den Recherchen seiner Beamten einen Rattenkönig von Prozessen wegen ausbesibern genehm ist, so wird anzunehmen sein, daß öffentlicher Verteilung von Druckschriften sowie wegen Vergehens dieser präsentierte Herr nun auch allen Wünschen der Hausagrarier gegen die§§ 1, 2 und 12 des Vereinsgesetzes anzustrengen. In im Stadtparlament Rechnung tragen wird. Herr Haefte   ent ersterer Angelegenheit haben einige Verhandlungen gegen die fest­wickelte sodann sein Programm, wie es gewöhnlich den Wählern gestellten Verbrecher teils zur Freisprechung, teils zur Verurteilung vor der Wahl von dieser Seite vorgetragen wird. Wie dasselbe aber geführt, so daß am 6. Juni das Kammergericht endgültig hierüber nachher im Stadtparlament vertreten werden soll, das muß ihm als entscheiden wird. Wegen Uebertretung des Vereinsgesetzes hatten unabhängigen" Mann selbst überlassen bleiben und geht die Wähler fich nun am 18. Mai die Genossen Tempel, Jänsch, Arndt und Tost Redner stellte zum Schluß an einige unserer an- zu verantworten, ersterer als Einberufer, die anderen als Redner. weiter nichts an. wesenden Parteigenossen die ganz naive Forderung: Die Sozial- Als Zeugen waren Gendarm Törmer und Fabrikdirektor Mans ge­demokratie möge doch die Hände in den Schoß legen, damit ihm in laden. Nach den Zeugenaussagen sowie nach den Feststellungen einem gemütlichen Wahlkampfe das Mandat zufiele." In der blieb dem Amtsanivalt nichts weiter übrig, als die Freisprechung Anzengruber- Zyklus im Deutschen   Theater. Herr Direktor darauffolgenden Diskussion kam dann noch die Meinung zum Aus- sämtlicher Angeklagten zu beantragen. Demgemäß beschloß auch Siegmund Lautenburg schreibt uns: Da ich von dem besten Wunsche druck, daß die Sozialdemokratie schon viel austart in der Stadt- nach längerer Beratung der Gerichtshof. verordnetenversammlung vertreten sei, ein Sozialdemokrat würde beseelt bin, die Vorstellungen des Anzengruber- 3yklus" nur in bester Besetzung herauszubringen, und da leider durch die dauernde vollständig genügen. Unsere Parteigenossen, die ebenfalls das Wort wirtung im Vierten Gebot" nicht mehr zu rechnen, die Rolle der durch fortwährende Zwischenrufe und Entziehung des Wortes am Erkrankung der unerfezlichen Amalie Schönchen, auf deren Mitnahmen, gaben selbstverständlich darauf die richige Antwort, bis sie Großmutter aber bekanntlich in diesem Stüd eine der besten Weiterreden gehindert wurden. Am kommenden Dienstag wird Leistungen dieser Dame ist, so sehe ich mich veranlaßt, von der Auf- nun unsere Partei Stellung zu der bevorstehenden Wahl nehmen führung des Bierten Gebots" abzusehen und dafür Montag, Diens- und mit vollen Kräften in den Wahlkampf eintreten. tag und Mittwoch die Kreuzelschreiber" mit Hansi Niese, Robert

Der Baunnfall in der Lindenstr. 86, über den wir bereits be­richteten und bei dem der 67jährige Maurer Billerbeck   aus der Stephanstr. 44 sein Leben einbüßte, wird noch ein gerichtliches Nach­spiel haben. Die polizeilichen und bautechnischen Besichtigungen der Unfallstelle haben ergeben, daß das zusammengestürzte Gerüst in geradezu leichtfertiger Weise aufgestellt war. Mehrfach waren Bretter und Balten nur durch einzelne Nägel mit einander ver­bunden worden, ohne daß man es für nötig befunden hatte, diese Nägel auch nur umzuschlagen. Auch das an der Straße aufgeführte mehrere Stockwerke hohe Baugerüst entspricht nicht den polizeilichen Borschriften und muß teilweise neu aufgeführt werden. Wer in letter Linie für den Unfall haftbar gemacht werden wird, ist noch nicht entschieden. Der Bauleiter schiebt die Schuld auf den Polier und dieser wiederum erklärt, daß er die Buterarbeiten im Afford bergeben habe. In die Akkordlöhne sei auch die Aufstellung der benötigten Gerüfte mit eingeschlossen, so daß die Arbeiter selbst das Unglück verschuldet hätten. Diese Ausrede wird ihnen aber wohl wenig nüßen.

Ein großes Schadenfeuer kam in der Nacht zum Sonnabend Elifabeth- Ufer 5/6 in der Telephon- und Telegraphenfabrik von C. Lorenz, die gegen 600 Arbeiter beschäftigt, auf noch nicht ermittelte Weise zum Ausbruch. Es hatte seinen Herd im zweiten Stock des Quergebäudes, und zwar in einem Montagefaal, in welchem die angefertigten Apparate ihren letzten Schliff erhalten und auf ihre Brauchbarkeit hin geprüft werden. Gegen Mitternacht schlugen plötzlich helle Flammen durch die großen Fabritfenster, deren Scheiben durch die Hize auf den Hof geschleudert waren. Die alarmierte Feuerwehr griff sofort mit mehreren Schlauchleitungen ein, um zu verhüten, daß das Feuer auf die oberen Etagen über­springe, was ihr auch gelang. Der Montagesaal, in dem sonst 30 Arbeiter beschäftigt waren, brannte aber mit feinem Inhalt total aus. Die entwickelte Hihe war derart, daß sie sogar die massive, gewölbte Decke an einer Stelle durchschlug. Der verursachte Schaden beträgt mehr als 20 000 m., weil große Posten von fertigen Tele­phonen, Mikrophonen und Klappschränken, die zu einem erheblichen Teil für die Poft- und Bahnverwaltung bestimmt waren, bernichtet wurden. Eine Betriebsstörung findet nicht statt, da die in dem aus­gebrannten Saal bisher tätigen Arbeiter in anderen Abteilungen der Fabrik untergebracht werden.

Zirkus Henry( Often, Memelerstraße) gibt heute Sonntag awei Borstellungen, deren Inhalt( speziell Barforce- Programm) reiche Abwechselung bieten wird. Am Montag findet die vorletzte und am Dienstag, den 23. d. Mts., die letzte Vorstellung in Berlin   statt. Der Zirtus übersiedelt alsdann nach Hannover  .

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b. Balagthy, Ludwig Martinelli   und Willy Thaller weiterzugeben. Lichtenberg  . Von Donnerstag angefangen wird mit dem Gewissenswurm" der Spielplan fortgesetzt.

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Adlershof  .

Schmargendorf  .

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Die Gemeindevertretung in Schmargendorf   sette in ihrer letzten Sihung das Anfangsalter der Pensionsberechtigung für die Vor­schullehrer auf das 21. Lebensjahr feft. Die eventuelle Dienstzeit Wie vom Amtsvorsteher mitgeteilt vorher bleibt außer Ansak. wurde, vermochte die am 20. Mai vorigen Jahres zur Herbeiführung einer Verständigung zwischen Kirche und Gemeinde wegen des an­geblich der Kirche gehörigen Schulgartens in der Breitenstraße ge Die Der Bericht der drei in Lichtenberg   amtierenden Schulärzte ist wählte Kommission irgendwelche Resultate nicht zu erzielen. vor einiger Zeit den Gemeindevertretern zugestellt worden. Während Gemeindevertretung beschloß hierauf, den Landrat des Sereises zu in den letzten Tagen die Bürgerlichen in ihrer Ortszeitung die über bitten, für die Gemeinde die geeigneten Schritte zu einer Im Landesausstellungspark wird an der Errichtung einer elet- aus bedeutungsvolle Tatsache mitgeteilt fanden, daß am Tage der Auseinandersetzung mit der Kirche zu tun. Zur Regulierung der trischen Jlluminationsanlage größten Stiles gearbeitet, die in den Berkündung eins der von der Gemeinde angekauften Feuerwehr- Ruhlaerstraße wurde zu den bereits von einigen Anliegern ein­ersten Tagen des Juni fertig gestellt sein wird, sodaß dann die pferde ein Fohlen zur Welt gebracht habe, hat der Bericht der Schul- gezahlten Geldern die noch fehlende Summe von 16 704 W. be­große prachtvolle Festbeleuchtung des Gartens in Tätigkeit treten ärzte mit feinem Worte Erwähnung gefunden. Und das hat gewiß willigt. Ein von der Schule an die Gemeinde gerichtetes Ersuchen, Wenn der Bericht auch teilweise außerordentlich die Schulzimmer mit Waschgelegenheiten für die Lehrer zu versehen, dürftig und knapp gehalten ist, sprechen doch die Zahlen eine beredte wurde abgelehnt, da dafür nach Ansicht der Gemeindevertreter durch Sprache. Neben 38 Fällen hochgradiger Kurzsichtigkeit wurden 181 die im Lehrerzimmer und auf den Korridoren befindlichen Leitungen Augenerkrankungen festgestellt. Schwerhörigkeit, Ohreneiterungen I genügend gesorgt sei.

fann.

gute Gründe.

Verantw. Redakteur: Franz Rehbein  , Berlin  , Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW