Petersburg, 30. Juni. Jm Petersburger Hafen, wo ein Polizeioffizier getötet wurde, erfolgten dieser Tage Massenverhaftungen von Arbeitern.
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für den garen und das gegenwärtige Regierungssystem keine au machen. Die Veröffentlichung im Vorwärts" hat in demselben Rettung mehr. Teile und mit derselben Schrift zu geschehen, wie der in Nr. 187 des genannten Blattes vom 11. August 1904 enthaltene Artikel: Die Bolitik der Hinausgeworfenen".
Vielleicht ist der unglückliche Krieg nur der erste Akt, die Exposition der Tragödie gewesen. Oder anders ausgedrückt: Die Lawine ist ins Rollen gekommen. Wer kann sagen, was sie alles auf ihrem unheilvollen Wege zerstören wird?"
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Die Richtigkeit der Abschrift der Urteilsformel wird beglaubigt und die Vollstreckbarkeit des Urteils wird bescheinigt. Berlin , den 26. Juni 1905.
( LS) gez. Jetschmann, Gerichtsschreiber
des königl. Amtsgerichts I , Abt. 147. Wahlentrechtung mit Hindernissen.
Der Zarismus tobt weiter. Petersburg, 30. Juni. ( Meldung der Petersburger TelegraphenDie" Post" phantasiert zu reaktionären Zwecken von den Agentur.) Auf Beschluß des Militärrates wird der finnländische Mitteln gewaltsamer Revolution", von ,, Waffengewalt", worauf Militärbezirk aufgelöst. Der Posten des Kommandierenden der die deutschen Sozialdemokraten nach dem russischen Beispiel dortigen Truppen wird aufgehoben, die Festungen und Militär- sinne. Und zugleich muß sie schildern, daß die politischen einrichtungen werden dem Petersburger Militärbezirk einverleibt. Zustände, die sie selbst mit allen Mitteln wilder ScharfAus den in Finnland stehenden Truppen wird das 22. Armeekorps macherei erstrebt, daß der Absolutismus , die Unterdrückung gebildet. jeder Volksbewegung, jeder freiheitlichen Bemühung zum Ruin Eine Wahlentrechtung mit ganz besonderen Hindernissen scheint des Staates und zum Verderben der Vertreter solchen Gewalt- die in Dresden geplante werden zu sollen. Wie wir vor kurzem systems führt. berichtet haben, legten die Stadtverordneten von Dresden drei verWürde jemals eine Regierung in Deutschland den russischen schiedene Wahlentrechtungsentwürfe, die von drei verschiedenen bürgerDiktaten der Post"-Scharfmacherei sich unterwerfen, dann lichen Interessengruppen herrührten, zur Beratung und Beschlußallerdings würden auch furchtbare Ereignisse unvermeidlich sein, fassung vor, darunter eine solche des„ Rechts" ausschusses des wie sie jetzt Rußland zur Warnung für die Reaktionäre aller Kollegiums. Da sich die drei Gruppen auf keine der Vorlagen Länder zerrütten. Nur eine Partei vertritt prinzipiell einigen konnten, war das Ergebnis der siebenstündigen Verhandlung die gewaltsame Revolution: die Partei der" Post", die konser- die Ablehnung aller drei Entwürfe. vative Reaktion!-
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Preußischer Landtag.
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erhalten.
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sind noch nicht völlig beseitigt. Nach einer Meldung der Agence Havas" aus Paris glaubt man in dortigen parlamentarischen Kreisen, daß die zwischen Deutschland und Frankreich ausgetauschten Noten erst in einiger Zeit werden Wie wir damals voraussagten, ist die Minierarbeit am Dresdener beröffentlicht werden. Die einfache Veröffentlichung der Noten Stadtverordnetenwahlrecht sofort hinter den Kulissen von neuem sei nicht genügend, um die öffentliche Meinung aufzuklären und die wieder aufgenommen worden. Eine Einigung ist aber noch befundeten Symptome der Beruhigung in ihr rechtes Licht zu setzen. Am Freitag war in beiden Häusern des Landtages nicht erzielt worden. Dafür arbeitete der Oberbürgermeister selbst Die Noten gehen in der Tat bon bergroßes Reinemachen. einen neuen Entwurf aus, für den er glaubte eine Mehrheit zu beschiedenen Gesichtspunkten aus und die einfache Das Abgeordnetenhaus nahm die vom Herren- fommen. Es war der neue oberbürgermeisterliche Plan in der Veröffentlichung ihres Wortlauts könnte ungenaue An- haus in abgeänderter Fassung zurückgekommenen Gefeßentwürfe Hauptsache eine Aufwärmung des Berufstlassenwahlrechts schauungen über die gegenwärtige Lage hervorrufen. Um die betreffend die Bekämpfung übertragbarerkrant des Rechtsausschusses, doch sollte die Klasseneinteilung nicht Lage genau darzustellen, müßte die Regierung auch mit heiten und betreffend die Verhütung von Hoch- nach dem Einkommen, wie es der Rechtsausschuß wollte, teilungen über die ergänzenden Unterredungen machen, die wassergefahren nach den Beschlüssen der Ersten erfolgen, sondern nach dem Bürgerrechtsalter, und zwar bei oder nach der Uebergabe der Noten stattfanden und deren Kammer" debattelos an, warf dagegen den Gesezentwurf be- derart, daß derjenige, der zehn Jahre und länger Bürger ist, der freundschaftlicher Ton die Spannung beseitigte und die Mög- treffend die Gebühren der Medizinalbeamten der ersten, die jüngeren Bürger der zweiten Klasse angehören sollen. lichkeit einer demnächstigen Verständigung zwischen den beiden Regierung vor die Füße, weil er nach Ansicht der konservativ- Die Arbeiter könnten voraussichtlich nach diesem neuen Wechselbalge Mächten durchblicken ließ. Da aber diese Besprechungen zur flerifalen Mehrheit eine zu große Belastung der kleineren in der ersten Zeit nach und nach es wird jedes Jahr nur ein Zeit noch fortgesetzt werden, liege es in der Absicht des Gemeinden bedeutet. Das Haus ist sich seiner bekannten Drittel der Stadtverordneten neugewählt sechs, später aber, Ministerpräsidenten, abzuwarten, daß die Verhandlungen eine Manier, Kulturaufgaben zu lösen", bis zum Schluß treu wenn auch unsere Bürger älter" geworden sind, zwölf Vertreter entscheidende Form angenommen haben, ehe er eine amtliche geblieben. Mitteilung über die Angelegenheit veröffentlichen läßt. Außerdem erledigte das Haus noch kleinere Vorlagen und Am Donnerstagabend sollte die Vorlage schon zur Beratung Eine ähnliche Darstellung der Situation gibt eine Pariser Petitionen und erteilte dem Antrag Engelsmann( natl.) fommen. Der Rat, der den Entwurf des Oberbürgermeisters zu dem Meldung, welche an die letzte Unterredung des Reichskanzlers seine Zustimmung, der die Regierung ersucht, im Bundesrat feinigen gemacht hatte, schien es sehr eilig zu haben. Es sollte die Bülow mit dem französischen Botschafter in Berlin anknüpft. dahin zu wirken, daß die Ueberwachung von Entrechtung vor den Ferien noch perfekt werden. Es blieb so taum Die Unterredung gebe der Hoffnung Raum, daß der Austausch Nahrungs- und Genußmitteln, insbesondere von Beit die Vorlage dem Verfassungsausschuß zu unterbreiten, an eine der beiderseitigen Meinungen seinen glatten Verlauf nehme. Wein, baldmöglichst nach einheitlichen Grundsäßen und durch Vorberatung im Rechtsausschuß war schon gar nicht zu denken. Man Immerhin könne noch nicht gesagt werden, daß sie zn einem Bestellung besonderer Landesbeamten im Hauptamt geregelt wollte wenigstens noch schnell, wenigstens um die Form zu wahren, Endergebnis geführt hätten. Sobald das Einvernehmen her- wird. eine Prüfung durch den Rechtsausschuß ermöglichen. Diese Absicht der gestellt sei, werde man es zweifellos gleichzeitig in Berlin und Das Herrenhaus erledigte nur Petitionen. Wahlrechtsverschlechterer wurde aber von den Antisemiten durchkreuzt, Paris bekanntgeben. Am Sonnabend soll der Landtag geschlossen werden. Vor- die von dem neuen Wahlrecht eine Beseitigung ihrer Mehrheit Dem„ Endergebnis" näher schildert eine Meldung aus her wird sich das Abgeordnetenhaus noch aus Anlaß der fürchten. Die Herren machten in Obstruktion und kamen nicht Washington die französischen und deutschen Verhandlungen: Interpellation Dr. Friedberg( natl.) und Genossen über zu der Sizung; so wurde diese vereitelt. Nun sollte die Vorlage Washington , 30. Juni. Nach Berichten, die in amtlichen die Personentarifreform unterhalten.- ohne weitere Prüfung der Stadtverordneten zur Beschlußfassung vorKreisen aus Paris empfangen worden sind, wird Nouvier in gelegt werden. Man hatte die Rechnung aber nochmals ohne die furzer Zeit, möglicherweise noch heute, eine neue Zusammenkunft Die klerikale Niederlage in Holland . um ihre dominierende Stellung fürchtenden Antisemiten gemacht. Sie mit dem deutschen Botschafter Fürsten Radolin haben. Er wird ihm dem Vernehmen nach ein Schreiben überreichen, in welchem geschaffene Situation schreibt unser Amsterdamer Korrespondent: Ueber die durch das Ergebnis der holländischen Stichwahlen lehnten die sofortige Beratung im Plenum ab und beschlossen, die Vorlage dem Rechtsausschuß zu überweisen. Nun ist eine Wahlentrechtung er erklärt, daß Frankreich mit der Abhaltung einer Marottokonferenz einverstanden ist, und gleichzeitig von Deutschland Erklärungen Im ersten Wahlgang waren gewählt: 44 Klerikale und 16 Frei- vor den Ferien nicht mehr möglich. Und wenn nach den Ferien die über gewiffe Puntte fordert, über welche bei den vorhergegangenen finnige. Es mußten also 40 Stichwahlen stattfinden. Davon waren Wahlentrechtler nicht schnell einig werden, wird es überhaupt für Besprechungen bereits ein Einverständnis erzielt worden ist. zwei zwischen Klerikalen unter sich. Den Klerikalen waren also Schaffung eines Wahlunrechts für die nächsten Stadtverordnetenwahlen 46 Sige gesichert und sie brauchten mur fünf dazu, um wieder die zu spät. Auf die weitere Entwicklung dieser Dinge kann man gespannt sein. Mehrheit zu haben. Von den übrigen 38 Stichwahlen waren drei Man wird ja alles aufbieten, zu verhüten, daß noch einmal zwischen Liberalen und Sozialdemokraten, blieben also übrig unter dem jezigen Wahlrecht gewählt wird, ob es aber gelingt, er35 Stichwahlen zwischen Rechts und Links. In sechs standen Sozial- scheint jetzt fraglich. Daß die Arbeiterschaft entrechtet werden soll, demokraten mit den Klerikalen in Stichwahl. darüber ist man sich einig, aber über das Wie kann man sich nicht einigen, weil jede Interessengruppe von einer Wahlrechts- Aenderung möglichst viel profitieren möchte.-
Reaktionärer Blödsinn.
Dann und wann mag der hirnverbrannte Unsinn, der täglich in der„ Post" zur Bekämpfung der Sozialdemokratie verbrochen wird, einem größeren Lesertreis vermittelt werden; die weitere Deffentlichkeit könnte sonst vergessen, daß so viel brutale Tollheit möglich ist.
Ueber den„ revolutionären Charakter der Sozialdemofratie" toben sich Stumms Erben also aus:
Von diesen 35 Mandaten haben die Klerikalen nur zwei gewonnen, in allen anderen 33 find Liberale oder Sozialdemokraten n anderen gewählt.
Von den drei Sozialdemokraten, welche gegen Liberale in der Stichwahl standen, ist einer gewählt, zwei unterlegen. Sozialdemokraten wurden gewählt: Troelstra in Amsterdam III mit 4564 Stimmen gegen 3464
Schaper in Appingadam mit 4087 Stimmen gegen 2818 für
Van Kol in Enschede mit 7310 Stimmen gegen 6441 für den Klerikalen Engels.
Tat in Franeker mit 3843 Stimmen gegen 3179 für den Klerifalen Ankerman.
Ter haan in Hoogezand mit 3193 Stimmen gegen 1845 für den Klerikalen de Wilde.
Unterlegen find:
den
Mendels in Zoondam mit 2795 Stimmen gegen 4136 Liberalen de Boar.
für
den
für
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Für immer kolossalere Linienschiffe legen sich mit großem Eifer die Flotteninteressenten des Flottenvereins und ihm nahestehende Blätter ins Zeug. Unsere bisher größten Linienschiffe, die durch den Deutschland " Typ repräsentiert werden, seien absolut minders wertig gegenüber dem geplanten neuesten englischen Linienstruktion mit 13 200 Tons Deplacement, 18 Knoten Geschwindigkeit schiffstyp. Gegenüber den deutschen Schlachtschiffen jüngster Stonund 4 Stück 28 Zentimeter- und 14 Stück 17 Zentimeter Geschützen weise der neueste englische Typ mit 18 000 Tons, 21 Knoten, 10 Stück 30,5 Zentimeter- und 8 Stück 23,4 Zentimeter Geschützen eine ungeheuere Ueberlegenheit auf. Die neu auf Stapel zu legenden deutschen Schlachtschiffe müßten deshalb ähnliche Dimensionen aufweisen und ebenso start armiert sein, wie die projektierten englischen Panzerkolosse. So große Schiffe könnten allerdings den Nordnach Rußlands maritimem Zusammenbruch in absehbarer Zeit von Ostsee - Kanal nicht mehr passieren, allein das schade auch nichts, da Osten her keine Gefahr mehr drohe. Deshalb könne man getrost die Seerüstungen nur unter dem Gesichtspunkt des Blides nach Westen vornehmen".
Schiffe von 18 000 Tons und der vorgeschlagenen Armierung werden allerdings das Stück mindestens 30 Millionen statt wie bisher 20 Millionen kosten. Aber das geniert unsere Flottenphantasten Wettrüsten mit England hineintreiben! nicht im mindesten. Sie wollen allen Ernstes Deutschland in ein
" Sehr häufig ist es in der sozialdemokratischen Bresse dem Kaiser von Rußland zum schwersten Vorwurfe gemacht worden, daß er in vollster Sicherheit und Ruhe in seinem Schlosse weile, während er Tausende von Soldaten und Matrosen den Gefahren für den Liberalen Fland. eines überaus blutigen Strieges ausseße. Demgegenüber scheint es als ein Aft unfreiwilliger Selbstverhöhnung, wenn den Klerikalen Lybrandi. der Abgeordnete Bebel in völliger Sicherheit von seinem Wohnsitz in Deutschland oder von seiner Villa in der Schweiz aus die deutschen Sozialdemokraten in Rußland auffordert, an dem bewaffneten Aufstande der jüdischen und polnischen Sozialdemofraten gegen das bestehende Regierungssystem teilzunehmen. Aber dies ist nur eine Seite der Sache. Die engen Beziehungen der deutschen Sozialdemokratie zur russischen und das lebhafte Intereffe, das die deutschen „ Genossen" den revolutionären Bestrebungen Van der Zwaag in Schoterland mit 3152 Stimmen gegen der russischen Sozialdemokraten auch dann entgegenbringen, 1793 für den Klerikalen Huizinga . wenn als Kampfmittel der politische Mord und der bewaffnete Aufstand in Anwendung gebracht werden, werfen Hugenbols in Weststellingwerf mit 3375 Stimmen gegen ein eigentümliches Licht auf die Versuche unserer Sozial- 2259 für den Klerikalen Van der Molen. demokratie, glauben zu machen, daß trotz des von ihr nach wie bor festgehaltenen und nachdrücklich proflamierten revolutionären Grundzuges die Anwendung von Gewalt zur Durchführung ihrer Pläne völlig ausgeschlossen sei. fchärfer zufieht, hat zwar von vornherein darüber keinen Zweifel gehegt, daß dieses Manöver zu dem System von Vertuschung Die Regierung ist unterlegen. Der Kraftmensch Kuyper liegt gehört, welches die Sozialdemokratie anwendet, um diejenigen, welche leichter zu täuschen sind oder sich aus Bequemlichkeit nur am Boden. Der antiklerikale Wind, den er angefacht hatte, der in Angriff zu nehmenden Schiffe zur Anwendung kommen werde. zu gern täuschen lassen, in Sicherheit zu wiegen. Aber auch den politischen Kampf in einen Religionskrieg umwandelte, hat ihn Es werde eine abermalige Deplacements erhöhung einanderen wird aus der lebhaften Unterstüßung, welche die Orga- zu allererst weggefegt. nisation des bewaffneten Aufstandes durch die russische Sozial- Am schlimmsten für Dr. Kuyper ist es, daß es gerade seine Linie der schweren Artillerie- als erforderlich herausdemokratie seitens der deutschen Sozialdemokratie erfährt, ein eigene Gruppe ist, welche die schwersten Verluste erlitten hat. Licht darüber aufgehen, wie es in Wirklichkeit mit der Stellung flerilale Koalition verlor 10 Size, 2 Christlich- Historische, 8 dieser Partei zum Gebrauche von Gewaltmitteln, insbesondere Revolutionäre( die Kuyper- Partei), und kein einziger Katholik. zum bewaffneten Aufstande, steht. Das Schlußergebnis wird man seine Gruppe 28 Mann zählte, bleiben nur 15 übrig. dahin zusammenfassen können: so lange, bis man die Lage der 23 Dinge der Gewaltmaßregeln für reif nicht erachtet, leugnet man Alle städtischen Kreise wählten nur Linken- Kandidaten. In Geschüße sein würden. Dieser abermals verbesserte Linienschiffsthp natürlich die gewaltsame Revolution ebenso eifrig wie systematisch Amsterdam fielen alle drei Kleritale aus, ebenso einer in Haag. Die ab, aber man behält sich ebenso sicher vor, zu den Mitteln ge- Wahlbeteiligung ist beispiellos hoch gewesen; in manchen Orten faft waltsamer Revolution unter Anwendung von Waffengewalt zu 100 Proz. In Enschede kamen von den 14 392 eingeschriebenen greifen, sobald man glaubt, auf diesem Wege unserer Staats- Wählern 14 009 zur Wahl, in Enschhinzen von 9717, 9531. Und so ordnung den letzten entscheidenden Stoß geben zu können, und in vielen Kreisen. sobald man darauf rechnet, daß die sozialdemokratisch beherrschten In den Städten herrscht großer Enthusiasmus.- Massen zum bewaffneten Aufstande in Bewegung gesezt werden können, ohne daß die Führer sich dabei ernstlichen Gefahren auszusetzen brauchen. Welche praktischen Schlußfolgerungen aus dieser Erkenntnis zu ziehen sind, bedarf der näheren Darlegung nicht."
Deutfches Reich. Im Namen des Königs!
Uebrigens melden bereits die Kieler N. N.", daß in der Tat ein neuer verbesserter Schlachtschiffsthp" für die nächstes Frühjahr
treten, die sich zugunsten der Kampftraft und zwar in erster
Die gestellt habe. Dieses vergrößerte Deplacement solle in erster Linie Anti- Geschüßen zu machen, die ein größeres Kaliber als das der dazu benutzt werden, um die Schiffe befähigt zur Anbordnahme vou Da 28 Zentimeter L/ 40- Schnelladekanonen aufweisen. Man werde annehmen können, daß das mindeste Kaliber drei 30 Zentimeterwerde sich nur ausführen lassen, wenn auch erhöhte Mittel für die einzelnen Bauten zur Verfügung stehen. Ebenso würden Armierungen vergrößern, die bei unseren letzten Liniensich die Anschaffungskosten für die artilleristischen schiffen bereits auf etwa 7,5 Millionen Mart für jeden Panzer angewachsen find.-
Wahlvorbereitungen in Effen. Der Zentrumskandidat für die Effener Reichstagsnachwahl, der Arbeitersekretär Johann Gies. berts in M.- Gladbach, findet nicht die Zuneigung der agrarischen Richtung des Zentrums. Undant ist der Welt Lohn! Wohl keiner der christlichen Gewerkschaftsführer hat sich um die Sache des Brot
Es sei fern, den Gallimathias zerzausen zu wollen. Das In der Privatklagefache des Redakteurs Mar Lorenz zu Karls- wuchers so verdient gemacht wie Herr Giesberts. Man erinnert sich böse Geschick will, daß die" Post" auf derselben Seite ihrer horst, vertreten durch den Rechtsanwalt Georg Morris hier, Privat- der großen Oppofition gegen die Erhöhung der Lebensmittelzölle, heutigen Nummer den Zusammenbruch der russi- flägers, gegen den Redakteur Baul Büttner hier, geboren zu Barch- die bis tief in die Reihen der katholischen Arbeiter drang. An der schen Gewaltherrschaft ausführlich erzählen muß. wiß, Kreis Liegnitz , evangelisch, vertreten durch Rechtsanwalt Heine Spitze dieser Opposition stand der Vorsitzende des christlichen Bir gestehen, sagt sie, daß auch wir jetzt nur mit schweren hier, Angeklagten, wegen Beleidigung, hat das königliche Schöffen- Metallarbeiter- Verbandes, Wieber in Duisburg . Zusammen Sorgen und äußerst pessimistisch in die nächste Zukunft des gericht I, Berlin , Abt. 147, in der Sitzung vom 7. Februar 1905, mit August Brust, dem Holzarbeiter Stegerwald und andere befreundeten Reiches schauen. Denn die sonst wohl überall fizzender, Kiene, Babler als Schöffen, Aftuar Jahn als Gerichts- machen versucht, und als das nicht gelang, wurde Wieber mit seiner an welcher teilgenommen haben: Gerichtsassessor Hell als Vor- hat Herr Giesberts den unbequemen Wieber zuerst mundtot zu festesten, stärksten Säulen des Thrones und der staatlichen schreiber, für Recht erkannt: Gewerkschaft aus dem Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften Autorität, das Heer und die Marine, haben zu wanken be- Der Angeklagte wird wegen Beleidigung des Klägers zu einer ausgeschlossen. Später war man allerdings froh, den christlichen gonnen." Und weiter wehklagt die„ Post": Geldstrafe von 200- zweihundert Martim Unvermögensfalle zu Metallarbeiterverband wieder aufnehmen zu fönnen. In welchem Aber wenn die Hunderttausende neu eingezogener Re- zwanzig Tagen Gefängnis und zu den Kosten des Verfahrens ver- Maße Herr Giesberts Agrarierfreund ist, das hat er zur Zeit der servisten, uniformiert und gut bewaffnet, in jenen Feuersäulen urteilt. Bollagitation in Köln gezeigt. Er war eigens zu einer Versammlung von Odessa ein Fanal sehen, das sie zum Kampfe aufruft gegen Dem Beleidigten, Redakteur Max Lorenz, wird die Befugnis des Rheinischen Bauernvereins aus M.- Gladbach nach Köln geAutokratie und Bureaukratie, wie er offen und geheim heute in zugesprochen, den entscheidenden Teil des Urteils binnen einer Woche kommen- allerdings infognito. Andern Tages Ias man ganz Rußland gepredigt wird. Was dann? Das eine steht fest: nach Rechtskraft durch einmalige Veröffentlichung im Vorwärts" in der bürgerlichen Presse:„ Als Gast sprach Wenn Heer und Flotte nicht mehr zuverlässig sind, dann gibt es und in der Zeitung Die Post" auf Kosten des Angeklagten bekannt ein Arbeiter, der fich für höhere Getreidezölle
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