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Die

Der Drogist Herr Klahn in Nirdorf, Kaiser Friedrichstr. 238, Helena Bakszewski sich von mir ungerecht beschuldigt fühlte, sondern Es entspricht nicht den Tatsachen, daß meine Wirtschafterin sie begangen, und welche von der Rigdorfer Kriminalpolizei nun­sie hat sich aus Furcht, daß noch andere Veruntreuungen, die mehr festgestellt sind, ans Tageslicht kommen würden, das Leben genommen.'

Weißensee.

Frau genötigt, fein Kind in Pflege zu geben. Infolgedessen mußte gebildet hatten. Ein mit Ammoniak gefülltes Gefäß war um- Nixdorf. das Kind, ein Mädchen, im Oktober vorigen Jahres umgeschult gefallen und die ausströmende Flüssigkeit hatte giftige Dämpfe ent­werden. Dabei kam es in die 6. Klasse der 261. Gemeindeschule wickelt, an deren Folgen verschiedene Arbeiter erkrankten. Im schreibt uns zu einer von uns am 24. Mai gebrachten Lokalnotiz: ( Greifenhagenerstraße), und der Vater hatte neue Bücher zu Krankenhause" Bethanien" wurden ihnen Gegenmittel verabreicht, beschaffen, darunter auch das vorgeschriebene Lesebuch. Bald die so günstig wirkten, daß die Leute alsbald wieder entlassen werden darauf wurde aber das Mädchen wegen Ueberfüllung der Schule fonnten. Die Feuerwehr trat weiter nicht in Tätigkeit. von neuem umgeschult und der 238. Gemeindeschule übrigen Alarmierungen, die noch in der Zwischenzeit einliefen, waren ( Raumerstraße) überwiesen. Diese Schule hatte nun wieder andere auf blinden Lärm" zurückzuführen. Lehrbücher, vor allem ein anderes Lesebuch, und wieder mußte der Vater in die Tasche greifen und kaufen, was ber­langt wurde. Nach einiger Zeit erkrankte die Frau, bei der das Kind in Pflege war, und ging in eine Anstalt. Das Kind mußte die Pflege wechseln und aus der Schönhauser Vorstadt   nach dem Frankfurter   Viertel übersiedeln. Mitte März wurde es der 87. Ge­meindeschule( Memelerstraße) zugewiesen, und hier war aber mals ein anderes Lesebuch in Gebrauch. Die Lehrerin schickte das Mädchen mit dem fast neuen Buch zum Rektor, um dort bas vorgeschriebene einzutauschen. Als aber der Rektor erfuhr, daß der Vater Reisender sei, erklärte er dem Kinde:" Wenn Dein Vater Reisender ist, so soll er auch ein neues Buch kaufen." Wieder griff der Vater in die Tasche, um sich Scherereien zu er­sparen und nicht dem Kinde die Lust zum Schulbesuch zu nehmen. Doch nach zwei Wochen wurde das Mädel abermals wegen Ueberfüllung umgeschult, tam nach der 119. Gemeinde schule( Gubenerstraße) und hatte wieder ein anderes Lesebuch nötig. Und der Vater kaufte das vierte Lesebuch, ob­wohl das Kind immer noch in der 6. Klasse saß! Ob das nun das Teste Buch sein wird?

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Solche Zustände sind doch geradezu ungeheuerlich. Abhülfe kann hier nur gebracht werden, wenn die sozialdemokratische Forderung " Unentgeltlichkeit der Lehrmittel" endlich erfüllt wird. Dann würde man nämlich sehr rasch einsehen, daß die Mannig­faltigkeit, die heute besteht, ein sehr fostspieliges Vergnügen ist fostspielig für den Gemeindefädel. Und das ist ja so ziem­lich die einzige Stelle, wo die freifinnigen Stadtväter fißlich find. Solange nur die Eltern den Schaden davon haben, kommt man im Rathause nicht zur Einsicht. Darum soll ja auch jetzt wieder auf lange Zeit hinaus durch Einführung von drei Lesebüchern für Berlin   die Einheitlichkeit der Lehrmittel vereitelt werden.

Die Kinderspiele des Arbeiter- Turnvereins Fichte" beginnen Sonntag, den 2. Juli, und finden statt vormittags 8-12 Uhr. Spielpläße: 1. Spielplaß im Treptower Part. 2. Spielplatz Einen Vertrag hat die letzte Gemeindevertreter- Sigung mit der im Humboldthain. 3. Sportplaz Behmstraße. 4. Turnplay Habs. Firma Ruthenberg abgeschlossen, welche gewillt ist, den Drt mit burger Ufer. Sammelplähe zu 1. Oberfreiarchenbrücke am Elettrizität zu versehen. Die erste Stromlieferung hat Schlesischen Busch. 2. Kriegerdenkmal am Landsberger Tor. spätestens innerhalb eines Jahres vom Tage des Abschlusses des 3. Ringbahnhöfe Schönhauser Allee   und Gesundbrunnen  . 4. Ring Vertrages ab zu erfolgen; auch ist die Firma verpflichtet, in der­bahnhof Beugelstraße. Abmarsch von den Sammelpläßen Punkt felben Zeit in folgenden Straßen Leitungen zu legen und auf Vers 29 Uhr. Nach beendetem Spiel werden die Kinder wieder zu langen Strom abzugeben: König- Chaussee und Berlinerstraße( bis den Sammelpläßen zurückgeführt. zur Rennbahnstraße), Langhansstraße, Gustav Adolfstraße, Park­traße und Falkenbergerstraße. Ferner ist die Firma verpflichtet, die Leitungen auf ihre Kosten überall dort legen zu lassen und Strom abzugeben, wo auf je 30 Meter Straßenlänge, von dem nächsten bereits vorhandenen Anschluß ab gerechnet, ein Verbrauch von 75 Ampère per Tag gesichert ist. Ist dies nicht der Fall, so muß auf Verlangen des Gemeindevorstandes der Anschluß hergestellt werden, wenn der Interessent resp. die Interessenten sich verpflichten, die durch die Kabellegung entstandenen Mehrkosten so lange mit 5 Proz. zu verzinsen, bis obige Bedingung erfüllt ist. Die Preise,

Die nächste Landwirtschaftliche   Ausstellung der Deutschen Land­ wirtschafts- Gesellschaft   findet 1906 in Berlin   statt. In Aussicht ge­nommen ist für die Ausstellung, wie aus München   gemeldet wird, ein Plaz an der Wannseebahn  . Nähere Mitteilungen über den Blak fehlen noch.

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg  .

Gerichts- Zeitung.

Preußentum 1905. Ein Maurerverein von 1903", deffen Mita

Zu dem im Herbst bevorstehenden Kampf um die Stadt- wofür Strom abgegeben wird, sind für Beleuchtung 30 Pf. pro verordneten- Wahlen in Charlottenburg  , bei denen 28 Mandate neu Kilowattstunde, für alle anderen Zwede 13 Bf. pro Kilowattstunde. zu besetzen sind, darunter 9 in der dritten Abteilung, suchen die Die Vertragsdauer geht bis zum 1. Juli 1927 und ist dann die liberalen Organisationen Geldmittel zusammenzuschnorren. In einem Gemeinde berechtigt, das Werk zu übernehmen. bon den verschiedenen liberalen Vereinen Charlottenburgs   und der Adlershof  . liberalen Stadtverordneten- Fraktion unterschriebenen Aufruf wenden sie sich an diejenigen Mitbürger, von denen sie Geld zu erhalten Die diesjährigen Kinderspiele des Arbeiter- Turnvereins Adlershof  . hoffen. Selbst politische Gegner, ja fogar sozialdemokratische Führer, beginnen Montag nachmittags 22 Uhr und werden bis auf weiteres find mit solchem Bettelbrief beehrt worden. Uns ist selten ein an jedem Montag im Wöllsteinschen Waldpark" abgehalten. Die dreiſteres und überhebenderes Schriftstück vor Augen gekommen. Spiele find für die Eltern und Kinder vollständig kostenlos und es Die Liberalen, die es infolge ihrer persönlichen Angriffe gegen den tönnen auch Richtmitglieder des Vereins unentgeltlich daran teil­Ein schlechter Kollege. Man schreibt uns: Freitag gegen Mittag früheren Vorsteher Ströhler bei den letzten Wahlen auf 24 Mandate nehmen. Die Spiele sind für die Heranwachsende Jugend von fuhr der Droschkenkutscher R. Lüdke aus der Lübeckerstr. 18 mit gebracht haben, spielen sich als Herren auf, die einfach die Mandate großem Wert und Nußen, weshalb wir eine recht rege Beteiligung seinem leeren Gespann die Straße Hinter den Belten entlang, als verteilen. Zwar wollen sie eigentlich liberale Wahlen machen, aber der Schüler und Schülerinnen erwarten.. Der Vorstand. plöglich sein Pferd vor der von der Sonne grell beschienenen Wasser- fie sind so gnädig, unter Umständen auch für die Wiederwahl bis­fläche des Kanals scheute und in rasendem Tempo nach der Moltke- heriger, in ihrer Tätigkeit anerkannter Mitglieder der Stadt­brücke zu dahinjagte. Das Fuhrwerk geriet auf den Promenaden- verordneten- Versammlung einzutreten, wenn sie auch der liberalen weg, und beim Anprall gegen die Bordschwelle stürzte 2. Kopfüber Fraktion nicht angehören". Mit andern Worten, sie wollen die­vom Bock; es ging ihm das linke Hinterrad des Wagens über beide jenigen Herren, die sich gut geführt und in den Augen der Liberalen Beine. Ein Bassant sowie der schwerverlette Kutscher baten einen Gnade gefunden haben, belohnen. Wer also in holder Eintracht mit borüberfahrenden Droschkentutscher um Hülfeleistung. Dieser jedoch den Liberalen die liberalen Grundsäge mit Füßen getreten hat, barf glieder früher zum Teil im Verband gewesen sein sollen, führt in schlug jede Hülfe mit brutalen Worten rundweg ab und fuhr zu Neujahr wieder ins Stadtparlament einziehen, die anderen sollen Berlinchen, einem kleinen märkischen Nest, sein Dasein. Eines davon. Leider ist die Nummer jenes Kutschers nicht festgestellt hübsch draußen bleiben. Lachen muß man, wenn man in dem Tages sollte Bannerweihe und Stiftungsfest sein. Eingeladen war worden. Zwei zufällig in ihrem Automobil vorbeifahrende. Aerzte Zirkular das Klagelied darüber liest, daß den Anhängern einer auch der Bahnwärter Seidel, dessen Frau im Dienſte des Staats der Charité wollten Lüdke, welcher ſtöhnend in seinem Blute lag, liberalen Weltanschauung gegenwärtig die praktische Betätigung bei eine Streckenschranke überwacht. Seidel wollte mit der Gattin zum mit sich zur Charité nehmen. 2. bat aber in das städtische Kranken- Benkung der Geschicke im Reich und in Preußen verschlossen ist. Fest gehen und bat den Bahnmeister Schmidt um Urlaub für feine haus Moabit   übergeführt zu werden, da sich seine Wohnung in nächster Desto bringender, heißt es, find die Liberalen verpflichtet, den Frau. Schmidt hielt den Verein für einen sozialdemokrati. Nähe desselben befindet. Ein Fuhrwerk vom Zoologischen Garten Nachweis von der Gesundheit und schöpferischen Kraft des chen und warnte vor der Teilnahme am Feſt. Durch die Worte, nahm nun Lübke auf und brachte ihn nach den Moabiter Baracken, Liberalismus in der Verwaltung der großen Gemeinwesen zu die er hierbei brauchte, fühlten sich die Vorstandsmitglieder des Ver­wo außer mehreren Quetschungen ein Bruch des rechten Beines fest- erbringen. Die Herren scheinen ganz zu vergessen, daß die Gesund- eins beleidigt. Sie klagten gegen Schmidt und behaupteten, er habe gestellt wurde. Zu erwähnen ist noch, daß sich die beiden Kutscher heit und schöpferische Straft des Liberalismus" nur in dem elenden gesagt: Die Mitglieder des Vereins sind alle Sozialdemokraten, vom Zoologischen Garten in der uneigennüßigsten Weise bei der Dreiklassen- Wahlsystem wurzelt, daß sie aber selbst da, wo sie auf sind die echten Roten, ein Beamter, der zu dem Ball geht, kann sich Hülfeleistung betätigt haben. Schmidt will Grund dieses Wahlunrechts in den Gemeinden zur Herrschaft gelangt morgen als aus dem Dienst entlassen betrachten." Ein tödlicher Bauunfall ereignete sich am Donnerstag gegen find, ihre liberale Weltanschauung hübsch in der Tasche behalten Dagegen gesagt haben: Er halte den Verein für einen sozialdemo kratischen, da dürften Beamte nicht hingehen. Er habe dabei auf die 10 Uhr vormittags auf dem Neubau des Ober- Verwaltungsgerichts haben. in der Hardenbergstraße in Charlottenburg  , dicht am Bahnhof demokraten ausfämpfen zu müssen. Einen harten Strauß glauben die Liberalen mit den Sozialdemokratischen Veranstaltungen' betreffe, und noch bemerkt, wer dort Ministerialverfügung verwiesen, welche die Teilnahme an sozial­Zoologischer Garten. Dort waren die Zimmerleute auf der sechs Wir wollen und können nicht Etagen hohen Rüstung mit Hülfe einer Grusowinde mit dem Aus- dulden", sagen sie stolz, daß die Sozialdemokratie sich als alleinige hingehe, könne fich als entlassen betrachten. Uns scheint der Bevor es in der Beleidigungssache zur Verhandlung fam, erhob rüften der verbundenen Holzrüstung beschäftigt. Das Herablassen Vertreterin der breiten Wählermassen aufspielt". der überflüssigen Hölzer erforderte auf der eisernen Schiebebühne ein Ausdruck schlecht gewählt, die Sozialdemokratie spielt sich nicht die Eisenbahndirektion für den Bahnmeister den Konflikt, das öfteres Hin- und Herdrehen der auf dieser befestigten Winde. Als als Vertreterin der breiten Wählermassen auf, sie ist deren Ver- heißt, fie verlangte die endgültige Einstellung des Verfahrens, weil der 20 Jahre alte Bimmerer Albert A ßmann, Fruchtstr. 79 wohntretung. Noch vor wenigen Jahren allerdings war die dritte Wähler Schmidt nur getan habe, mas feines Amtes sei. Der Bahnmeister haft, die zu diesem Zwed angebrachte fleine Transmissionsturbel in laffe größtenteils in den Händen der Liberalen, heute jedoch gehören habe aus dienstlicher Veranlassung gehandelt, da das Urlaubsgesuch Bewegung gesetzt hatte und nun im Begriff stand, sich einen Schritt die Liberalen, die in der dritten Klasse gewählt sind, zu den Aus- der Ausgangspunkt gewesen sei. Im übrigen sei er nicht nur be­rüdwärts auf seinen Standort zu begeben, stieß er mit dem Genid nahmen, und auch sie werden über furz oder lang verschwunden rechtigt, sondern auch verpflichtet gewesen, die Untergebenen an die höher gelegene große Drehkurbel der Winde. Durch diesen sein, das wissen die Liberalen sehr wohl, und deshalb haben sie sich abzuhalten, an sozialdemokratischen Veranstaltungen teilzunehmen, Anstoß verlor Aßmann das Gleichgewicht. In seiner Angst um- ja schon in die erste und zweite Klasse geflüchtet. Glauben die Liberalen fie zu warnen und auf die Folgen aufmerksam zu machen. Das flammerte er die Kurbel, um sich festzuhalten. Aber in demselben im Ernst selbst dann, daß die Zeit bewiesen hat, daß gerade der Ober- Verwaltungsgericht beschäftigte sich am 30. Juni mit der An­Augenblick löfte sich auf bisher unaufgeklärte Weise diese von der Liberalismus imstande ist, die berechtigten Anforderungen der minder gelegenheit. Im Vortrag wurde hervorgehoben, daß sich ein polizei­Winde los und der Unglückliche stürzte, die Kurbel trampfhaft in begüterten Mitbürger zu vertreten, ihnen die notwendigen Vor- licher Vermerk bei den Aften befinde:" Der Maurerverein von 1903 beiden Händen haltend, in die Tiefe. In der Luft sich mehrmals bedingungen zu gewähren zu fräftiger geistiger und materieller Ent- gilt hier allgemein als fozialdemokratischer Verein." überschlagend, fiel er auf das etwa 60 Zentimeter über dem Erd- wickelung?" Können die Liberalen wirklich mit gutem Gewissen Der erste Senat nahm an, daß sich Schmidt im Rahmen seiner Amts­boden liegende Mauerwert, sodaß der Tod auf der Stelle eintrat behaupten, daß die Sozialdemokratie die von der liberalen Bartei befugnisse gehalten habe und erklärte den Konflift für begründet. Die Leiche wurde mittels Leichenwagens dem Charlottenburger gegebenen sozialpolitischen Anregungen durch maßlose Mehrforderungen Das Verfahren gegen den Bahnmeister ist endgültig einzustellen. Schauhause zugeführt. In dem Verstorbenen, der aus Danzig   diskreditiert, weil die Schürung der Unzufriedenheit ihren augen­stammt, verlieren nicht nur seine Kameraden von der Firma Held blicklichen Parteiinteressen mehr entspricht als eine allmähliche Er­u. Franke einen aufrichtigen Freund und Arbeitsgenossen, sondern füllung berechtigter sozialer Forderungen"? In Wirklichkeit wollen auch seine Berufsorganisation, der Zentralverband der Zimmerer die Liberalen durch diese Phrasen nur die Wähler darüber hinweg­Deutschlands betrauert in ihm einen eifrigen Verfechter der Ar- täuschen, daß sie nichts im Interesse der Minderbemittelten, aber beiterinteressen. alles im Interesse der Wohlhabenden getan haben. Der Wahlkampf wird der Sozialdemokratie Gelegenheit geben, dies liberale Märchen zu vernichten. Die Wähler der dritten Klasse aber werden sich nicht irre machen lassen, sondern wie in den letzten Jahren so auch dies mal zu einer Stärkung der sozialdemokratischen Fraktion des Stadt­parlaments beitragen. Schöneberg  .

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Der Staat ist wieder einmal gerettet.

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In der

Oeffentliche Bibliothek   und Lesehalle zu unentgeltlicher Be nukung für jedermann, SW., Alexandrinenstr. 26. Bum Swede ber Inventur- Aufnahme müssen alle Bücher zurüdgegeben werden. Beit vom 24. Juni bis 2. Juli werden feine Bücher ausgeliehen. Die Refesäle bleiben von 5-10 Uhr abends geöffnet.

Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 2. Jult, vorm. 8 Uhr, im Bürgerfaale des Rathauses, Eingang stönigstr. 15-18: Versammlung. Kleine Frankfurterstr. 6: Versammlung. Vortrag des Herrn Prof. Dr. Albert Freireligiöse Vorlesung". Um 10%, Uhr vormittags, in der Schul- Aula, Gehrke: Resultate der Bildung". Gäste, Damen und Herren, sehr will­

fommen

Vermischtes.

Junge Leiden. Um sich das Leben zu nehmen, haben der 22 Jahre alte Buchhalter Eduard Hermes aus Steglitz   und die 15jährige Lucie Tiẞmer aus der Winterfeldtstraße heimlich ihre Woh­nungen verlassen. Die jungen Leute kennen fich feit fünf Jahren, weil ihre Eltern früher in demselben Hause wohnten. Sie find jetzt fo verliebt, daß fie ohne einander nicht mehr leben zu können glauben. Die Mütter aber Frau H. ist Witwe und T. befindet sich in einer Mit dem Bau der zweiten Schöneberger Feuerwache ist jetzt be­Heilanstalt wollen von dem Liebesverhältnis nichts wissen, weil gonnen worden, dieselbe wird auf dem städtischen Grundstück an der die Kinder noch gar zu jung sind. Endlich faßten die Verliebten Speyererstraße errichtet. Die gesamten Baukosten find auf 306000 M. Eine Bestie von Mutter. Der Selbstmord eines fleinen Mädchens, den unseligen Plan, gemeinsam zu sterben, weil man sie hindern veranschlagt und im Januar d. J. von der Stadtverordneten der 11jährigen Hilma Otto, erregt in Erfurt   großes Aufsehen. Der wolle, sich im Leben anzugehören. Am Mittwoch blieb Hermes aus Versammlung bewilligt worden. Wegen der Beschränktheit des zur Ver- Bater, ein verwitweter Handelsmann, der sich sehr viel auf Reiser dem Baugeschäft, in dem er angestellt war, weg und zu gleicher Zeit fügung stehenden Geländes fonnte von einer Belegung der Feuerwache befand, hatte für seinen Haushalt eine Wirtschafterin angenommen, verschwand auch das Mädchen. Nach Andeutungen gegenüber Haus- mit einem bespannten Löschzuge nicht die Rede sein, sondern es die an dem Kinde Mutterſtelle vertreten sollte. Das unmenschliche genossen wollten sie den gemeinsamen Selbstmord im Grunewald wurde beschlossen, Motorfahrzeuge für den Feuerwehrbetrieb ein- Weib mißhandelte aber das ihrer Obhut anvertraute Mädchen in ausführen. Bis jetzt sind sie noch nicht gefunden. Vielleicht be- zuführen. Die einmaligen Kosten für Einrichtung und Ausrüstung der entfeßlichsten Weise und drohte sogar, fie werde ihm den Hals finnen fie fich auch noch, werden vernünftig und kommen wieder nach mit Automobil- Löschfahrzeugen belaufen sich auf ca. 90 000 m., abschneiden. Das Kind war infolge der fortgesetzten Drangsalierungen Hause. während die nach Inbetriebnahme dieser Feuerwache entstehenden verbittert und lebensüberdrüssig geworden. Schließlich ging die Beseitigung einer Radfahrerfalle. Für Radfahrer freigegeben laufenden Mehrkosten jährlich 32 000 m. betragen werden. Aermite in ihrer Verzweiflung, nachdem sie Nachbarn gegenüber wurde der Bahnhof Adlershof   und dessen nächste Umgebung. Der Der Wahlverein Schöneberg   hielt am Dienstag in Obsts Fest- geäußert hatte, fie tönnte es nicht mehr aushalten, ins Wasser und Amtsausschuß des Amtsbezirks Alt- Glienicke, zu dem der Bahnhof fälen seine Mitgliederversammlung ab. Herr Schriftsteller Stern fonnte mir als Leiche geborgen werden. gehört, beschloß die Polizeiverordnung, welche das Radfahren an Entstehung des Christentums". An der Diskussion beteiligte fich 28. Juni verunglückten sechs Bergleuten sind die letzten bier in der hielt unter dem Beifall der Versammelten einen Vortrag über: Von den bei dem Grubenunglück auf der Zeche Holland am Diesem Blage untersagt, aufzuheben, da fie zu zahlreichen Un- Genosse Stüter, welcher die Ausführungen des Referenten ergänzte. vergangenen Nacht als Leichen geborgen worden, so daß, da der zuträglichkeiten und Beschwerden geführt hat. Nach Fertigstellung Unter Bereinsangelegenheiten wurde auf die am 12. Juli statt- Schwerverlette inzwischen verstorben ist, alle Verunglückten tot find. bes Bahnhofsumbaues in Nieder- Schöneweide und der neuen Straße findenden Bezirkssigungen hingewiesen und zu zahlreicher Beteiligung nach Johannisthal   wird auch das für diese Gegend geltende Radfahr- aufgefordert. Auch wurde noch angeregt, diejenigen Geschäftsleute, gemeldet: Der 26jährige Kaplan Meurer aus Griesheim   bei Frank­Eine verhängnisvolle Kahnfahrt. Aus Frankfurt   a. M. wird berbot außer Kraft treten. Dagegen werden Radfahrer wie Fuhr- welche bei der letzten Stadtverordnetenwahl für uns gewählt haben, furt a. M. unternahm gestern mit vier schulpflichtigen Mädchen eine werke gehalten sein, an den genannten Stellen Schritt zu fahren. tatträftig zu unterstützen. Zum Schluß der Versammlung erfolgten Stahnfahrt auf dem Main  . Das Boot fenterte, der Kaplan und ein

Fenerbericht. In der Nacht zum Freitag hatte die Wehr längere 51 Neuaufnahmen.

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waren.

Mädchen ertranten. Die drei anderen Mädchen wurden gerettet. Zeit in der Gollnowstr. 19 zu tun. Dort war auf nicht ermittelte Bürgerliche Misstimmung über die staatliche Steuereinschäßung Weise turz nach Mitternacht auf dem Hofe ein Haufen Späne und scheint die nachstehende Anfrage der Stadtvv. Steinbacher u. Gen. eine Schar Mastierter das Gefängnis und führte acht Reger und Amerikanische   Lynchjuftiz. In Wathinsville in Georgien   stürmte Smote in Brand geraten. Als der Wächter die Gefahr bemerkte, veranlaßt zu haben: waren die Flammen auch schon in den Keller übergesprungen und" Sind dem Magiftrat ernsthafte und berechtigte Beschwerden einen Weißen fort, welcher der Ermordung eines alten Farmerpaares hatten hier einen Trockenraum für Hölzer von der Tischlerei über die Art, in der die staatliche Steuer- Einschäßungsbehörde in angeklagt und der Bergewaltigung einer weißen Frau befchuldigt J. Groschtus erfaßt. Die erste Löschkompagnie, die dann schnell unserer Gemeinde ihres Amtes waltet, bekannt geworden? Welche Die Gefangenen wurden in einer Reihe aufgestellt und herbeigerufen war, mußte tüchtig Wasser geben, um den Brand, Maßregeln will der Magistrat treffen, daß nicht durch übertriebene dann niedergefchoffen. Acht von ihnen wurden getötet; einer stellte der unter den Bewohnern des Nebenhauses nicht geringe Aufregung Härten bei der Beranlagung- eventi. falls solche nicht nachweisbar fich tot, worauf die Lyncher sich entfernten. hervorrief, zu unterbrüden. In der Prinzenstr. 58 hatten dann find, daß nicht durch grundlose Ausstreuungen Beunruhigung in die Schiffsbrand auf hoher See. Bon dem verschollenen deutscher  Körbe, Kleidungsstücke usw. in einer Kammer Feuer gefangen, Bürgerschaft hineingetragen und der Gemeinde Schaden zugefügt Vollschiff Agnes" aus Bremen  , Eigentum der Reederei D. H. während in der Amalienstr. 13 Möbel und Decken beschädigt wurden. wird. Wätjen u. Co., liegen jegt nähere Nachrichten vor. Danach ist das Ein Küchenbrand kam in der Landsbergerstr. 108 im dritten Die Zusammensetzung der Einschägungskommission, die unseres Schiff bei Kap Horn   in Brand geraten und vollständig vernichtet Mehr Arbeit gab Wiffens nur aus Rentiers, Staufleuten und vermögenden Haus- worden. Von der Mannschaft, die das Schiff in drei Booten ver­es dann in der Brückenstr. 4, wo die Ballenlage unter einem Laden besigern besteht, ist jedenfalls die beste Gewähr für eine objektive laffen hatte, ist die des einen Bootes mit elf Mann, wie schon furz brannte. In der Waldemarstr. 39 standen später Bauhölzer und Beurteilung in Vermögens- Einschägungsangelegenheiten. Unsere mitgeteilt, von dem amerikanischen   Segelschiff Aryan" gerettet und in der Grünauerstr. 1 Nuzhölzer in Flammen. In beiden Fällen Arbeiter können ein Lied davon fingen. Ob der Magistrat es mit in San Francisco   gelandet worden, während von den übrigen beiden konnte die Gefahr bald beseitigt werden. Nach den Norddeutschen der Beantwortung der Anfrage, die am nächsten Montag schon er Booten jede Nachricht fehlt. Da zurzeit ein schwerer Sturm herrschte, Eiswerken, Aktiengesellschaft, in der Köpenickerstr. 40/41 wurde die wartet wird, so eilig hat, ist nach den bisherigen Gepflogenheiten so befürchtet man, daß die Mannschaften der beiden noch fehlenden Wehr gerufen, weil dort in dem Kesselhause sich Ammoniakdämpfe I allerdings zweifelhaft. Boote umgekommen find.

Stock aus, fonnte aber leicht erstickt werden.

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entw. Redakteur: Frana Rehbein, Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.