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Köpenick  .

auch zu jeder beliebigen anderen Zeit. Auf diese Einladungen hin Wegen dieser unglaublichen Handlungsweise war Frau Henschel vom In der Begründung des Urteils sagte der Vorsitzende: Das Hoch fanden fich Leute genug, die die weise Frau zu Nate zogen. Als Rigdorfer Schöffengericht zu einem Jahr Gefängnis verurteilt auf die revolutionäre Sozialdemokratie sei geeignet, die öffentliche Spezialität betrieb Frau St. die Weisfagung gegen Garantie". Sie worden. Gegen die Höhe des Strafmaßes hatte sie Berufung ein Ordnung zu gefährden, denn Revolution bedeute nichts anderes als übernahm auf Wunsch für das Eintreffen ihrer Weissagang jede gelegt. Die Straffammer ermäßigte auch die Strafe auf fe chs Umsturz. Wenn die Versammlung auch nur für Maurer bestimmt Garantie schwarz auf weiß. Die Beglückten" ließen es dann ge- Monate Gefängnis, doch nur mit Rücksicht auf die Jugendlich war, so habe doch jeder Zutritt gehabt. Es sei ja auch fraglich, ob wöhnlich an einem ansehnlichen Geldgeschent in Erwartung des feit und unerfahrenheit der Angeklagten, die weniger aus Roheit als alle Maurer Sozialdemokraten sind, und ob alle Sozialdemokraten nahenden Segens nicht fehlen. So ging es auch dem Buchhalter aus geringem Verständnis für ihre Mutterpflichten die Mißhandlung mit den revolutionären Bestrebungen einverstanden seien. Solche Arnold M., dem die Frau einen Schein auf eine Braut mit 60 000 borgenommen hätte. Versammlungsbefucher hätten sich wohl beunruhigt fühlen tönnen. Mark Mitgift ausstellte. As Dant dafür schenkte M. Frau St. Juristischen Scharffinn verrät die Urteilsbegründung gerade 50 Mart. 5. sah sich jedoch bitter enttäuscht. Nach Ablauf des nicht. Man sollte doch meinen, wenn jemand nicht wegen seines Garantiejahres verlangte er Schadenersaz. Als ihm dieser jetzt Mord- und Selbstmordversuch. Die 29 Jahre alte Frau des Bekenntnisses zur revolutionären Sozialdemokratie, sondern wegen berweigert wurde, stellte er Strafantrag gegen die Kartenlegerin. Bäckermeisters Gramm in der Glienickerstr. 1 in Köpenick   ver- Verübung von grobem Unfug bestraft werden soll, daß dann fest­Der Holzarbeiter- Verband teilt uns mit: Ein Bezirkskaffierer des suchte in der Nacht zum Dienstag sich und ihr Kind durch Gift zu gestellt werden müsse, es habe eine Belästigung des Publikums Die bloße Annahme, ein am 1. Mai Holzarbeiter- Verbandes hat Montag früh in einem Stadtbahnzuge töten. Zwischen der Frau und ihrem Manne war es in legter Beit tatsächlich stattgefunden. Wie die Frau an- feiernder nichtsozialdemokratischer Maurer oder ein nichtrevolutionärer von Grünau   nach Westend   ein Paket mit Liſten und Beitragsmarken wiederholt zu Auseinandersetzungen gekommen. des Holzarbeiter- Verbandes liegen gelassen. Das Paket ist von gibt, ist sie mehrfach von ihrem Manne mißhandelt worden. Sozialdemokrat(!), der vielleicht der Versammlung hätte beiwohnen jemand vor Ankunft des Buges in Westend   gefunden worden. Der fuch vorgestern fand wieder eine Szene zwischen den beiden und sich vielleicht hätte beunruhigt fühlen können, dürfte selbst von Finder der Märken oder die Personen, die über den Verbleib der Chegatten statt, worauf sich der Bäckermeister entfernte. der höheren Instanz eines preußischen Gerichts nicht als hinreichender Marken etwas wissen, werden gebeten, dem Bureau des Verbandes, Frau Gramm beschloß nun, sich fich und ihrem fünf Monate Grund zur Berurteilung angesehen werden. alten Kinde das Leben zu nehmen. Engel- Ufer 15, Mitteilung zu machen. Sie nahm eine Flasche Lysol, gab zuerst dem Kinde davon zu trinken und leerte dann selbst die Flasche. Als der Bäckermeister um Mitternacht nach Hause zurüdtehrte, fand er seine Frau mit dem Säugling im Arm röchelnd bor. Sofort holte er zwei Aerzte Herbei, die eine Auspumpung des Magens bei der Frau und ihrem Kinde vornahmen. Beide liegen in bedenklichem Zustande danieder.

Ein Kranker im Krankenhause verunglückt. Tödlich verunglückt ist im Garten des St. Hedwigs- Krankenhauses der 38 Jahre alte Hospitalit Bernhard Campow, der sich als Genesender dort aufhielt. Er half aus freien Stücken einem Kutscher beim Schieben seines Wagens, tam dabei zu Fall und schlug mit dem Kopf an eine Mauer. Aeußerlich zeigte sich eine kleine Wunde, C. starb aber nach etwa einer Stunde im Krankenſaal.

Vermischtes.

Eine fechstöpfige Familie aus Nahrungssorgen in den Zod gegangen. Dienstag wurde in einem nahen Gehölz bei Sild. Auf den Leichnam eines Mannes stießen gestern nachmittag burghausen   die ganze Familie des Etuisarbeiters 8iegler mehrere Forstbeamte im Köpenicker   Forst zwischen Rahnsdorf   und tot aufgefunden. Ziegler hat seine Frau, seine vier Kinder und sich Durch eine Revolverkugel verwundet wurde die 33jährige Ghe- Friedrichshagen bei der Ausführung von Waldarbeiten  ; daneben lag selbst erschossen. Als Ursache werden Nahrungssorgen angegeben. frau Pauline des Maurerpoliers 2., die von ihrem Ehemann getrennt im Grafe ein Revolver. Es stellte sich dann heraus, daß der Tote, lebt und in der Warschauerstraße bei einer Familie St. wohnt. Frau der 50 Jahre alte Kaufmann Gottfried Herzog aus der Glienicker- Ein furchtbares Grubenunglück in Wales   ist der Katastrophe auf 2. war nun in der Wohnung ihres Mannes erschienen, hatte dort straße zu Köpenick   war. Zweifellos liegt Selbstmord vor. Vor der Zeche" Boruffia" gefolgt. Während 128 Arbeiter in die einen geladenen Revolver vorgefunden und diesen mit nach der vierzehn Tagen verschwand H. aus seiner Wohnung und hat sich Grube eines Kohlenwertes bei Wattstown eingefahren waren, fand Warschauerstraße genommen. Damit fein Unheil angerichtet werde, wohl noch an demselben Tage das Leben genommen. Heifle eine Explosion statt, durch die den Unglücklichen der Ausgang ab­überreichte sie ihrem Wirt die Waffe. Als dieser die Sicherung in Familienangelegenheiten dürften die Ursache zu dem Selbstmord des geschnitten wurde. Bisher sind, wie man aus London   telegraphiert, die Trommel zurückschieben wollte, muß er aus Unvorsichtigkeit fehl- in Köpenick   bekannten Kaufmanns gewesen sein. Nachdem am 69 als Leichen geborgen worden. Man befürchtet, daß sich die Toten­gegriffen haben. Der Revolver ging los, und das Geschoß drang Fundort ein Tatbestand aufgenommen worden war, wurde die liste auf insgesamt 126 belaufen wird. der Frau 2. in den Rücken. Um die Kugel aus dem Körper Los- Leiche, die durch den Einfluß der Witterung bis zur Unkenntlichkeit zuwerden, wurde Frau 2. in einem Lückschen Wagen nach dem entstellt war, nach der Halle des städtischen Friedhofs gebracht. Krankenhaus am Friedrichshain   gebracht.

fratischen Arbeiter- Bildungsvereins tagt am Sonnabend, den 15. Juli, Friedrichshagen  . Die Generalversammlung des sozialdemo­abends 9 Uhr, bei Beynid, Friedrichstr. 114. Tagesordnung: Bericht des Vorstandes, des Kassierers, der Revisoren und der Bibliothet­fommission. Neuwahl des Vorstandes, der Revisoren und der Bibliotheftommiffion. Mitgliedsbuch legitimiert.

Feuerbericht. Mittwoch nachmittag gegen 4 Uhr kam in der Alten Jakobstr. 93 in einem Keller des Vorderhauses auf nicht er mittelte Weise Feuer aus, das Holzwolle, sowie allerlei anderes Verpackungsmaterial ergriff und erst bemerkt wurde, als dichte Rauchwolken in den Hof schossen. Man suchte anfangs die Ab­löschung mit der Hausleitung selbst zu bewirken und erst als dies nicht gelang, alarmierte man die Feuerwehr. Der 20. Löschzug war schnell zur Stelle und fand bei seiner Ankunft den Hausflur und die Neuenhagen  ( Ostbahn). Sonntagnachmittag 4 Uhr findet in Treppen start verqualmt vor. Infolgedessen konnten die Sappeure Wünsches Lokal die Generalversammlung des Wahlvereins Itur unter Benugung von Rauchhelmen vordringen. Es statt. Abrechnung, zurückgestellte Anträge, Wahl der Delegierten zur gelang aber in furzer Zeit, die Gefahr mit einer Schlauch- Streiskonferenz und Vereinsangelegenheiten. Um zahlreiches Er Der Vorstand. leitung zu beseitigen. In der Waldemarstr. 82 mußte dann ein scheinen ersucht

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Für 50 000 m. Diamanten gestohlen. In auffälliger Weise häufen sich in lezter Zeit Diebstähle in den D Zügen, die ane Bekanntmachung aus einem Wagen 1. Klaffe des D Zuges 78 der scheinend systematisch durch internationale D- Bug Diebe" berübt werden. Am 3. d. M. nachmittags wurde nach einer polizeilichen Bekanntmachung aus einem Wagen 1. Klaffe des D- Zuges 78 der Strecke Frankfurt   a. M.- Hamburg   einer Dame eine große Hand­tasche aus braunem Krokodilleder mit Metallschild, gezeichnet A. B., gestohlen, in welcher sich u. a. ein Paar orientalische Perlenghrringe mit je einer weißen, runden Perle, eine kurze Halskette aus Platina  , besetzt mit fleinen und großen Diamanten, endigend in eine weiße Perle in Brillanten gefaßt, ein antikes dreireihiges Kollier aus kleinen Perlen, rund herum mit Gehängen aus Tafeldiamanten, eine goldene Brosche in Form einer Sicherheitsnabel mit einem großen Amethyst und einem kleinen Brillanten besetzt, eine goldene Brand unterdrückt werden, der den Fußboden und die Balfenlage Der viergleisige Ausbau der Nordbahn ist, abgesehen von neben- Brosche besetzt mit einem Türkis, umgeben von kleinen Diamanten, erfaßt hatte. Stroh ze. ging in der Hermsdorferstr. 5 in Flammen sächlichen Arbeiten, jetzt bis Pankow  , fertig. Auch der neue und eine goldene Brosche in Form einer Spange, besezt mit einer auf, während in der Ererzierstraße ein Haufen Reifig auf einem Vorortbahnhof Schönholz ist soweit gefördert, daß seine Inbetrieb- großen runden Perle und Brillanten, daran hängend eine schwarze Bauplatz brannte. Abends wurde die Wehr nach der Potsdamer- nahme voraussichtlich am 15. Juli geschehen kann. Die fönigliche und eine weiße birnenförmige Perle, befanden. Für die Herbei­straße 128 gerufen, weil dort ein Automobil vor dem Hause in Eisenbahnverwaltung hat infolgedessen dieser Tage den Vororts- schaffung der gestohlenen Gegenstände ist eine Belohnung von Brand geraten war. Weiter liefen in den letzten 24 Stunden aus gemeinden zwischen Schönholz und Hermsdorf die Pläne für den 1000 Mark ausgefeßt. Aehnliche Diebstähle sind in der Nacht zum der Winsstr. 1, Saarbrückerstr. 31 und noch aus einigen anderen Orten weiteren Ausbau der Nordbahn bis nach Dranienburg hin 18. Mai auf der Strecke Frankfurt   a. M.- Berlin  , 3. Juni Ham­Alarmierungen ein, die aber auf ganz geringfügige Anlässe zurückzugesandt. Einige Schwierigkeiten bietet die Reinidendorf- burg- Frankfurt und 22. Juni Frankfurt  - Luzern   ausgeführt. Liebenwalder Nebenbahn. Obgleich der Staat diese Bahn Sieben Fälle von Typhuserkrankungen sind, wie aus Danzig  übernehmen will, fann eine Höherlegung vor der Hand nicht er berichtet wird, seit dem 24. Juni dort vorgekommen, fie geben in folgen, doch soll der Güterverkehr vom 1. Oftober ab durch die beffen teinen Grund zu Befürchtungen. Sanitätspolizeiliche Maße Schaffung eines Anschlußgleises nach Schönholz geführt werden. nahmen wurden sofort getroffen. Die Erkrankten wurden nach dem Die Arbeiten des Ausbaues der Nordbahn werden auch deswegen städtischen Lazarett geschafft und isoliert. Die Wohnungen wurden mit großer Gile betrieben, weil im nächsten Jahre der Kaiser ver- desinfiziert und polizeilich geschlossen. Bisher hat die Krankheit in mutlich diese Bahn benutzen wird, um nach dem neuen Hofjagd- teinem Falle einen tödlichen Verlauf genommen. rebier bei Oranienburg   zu gelangen. Maffenvergiftungen durch Genuß verdorbener Speisen. Aus Die Gemeindevertretung von Wannsee   hat die Eingemeindung Leipzig   wird gemeldet: In einer hiesigen Buchdruckerei sind heute eines Teils von Kohlhajenbrück beschlossen. Die Neue Straße zahlreiche Personen infolge des Genusses von verdorbenem Kartoffel­und die von dieser ausgehende nach dem Restaurant Fürstenhof" falat und Schweinefleisch erkrankt. Bisher sind 30 folcher Kranken führende Straße fowie das sogenannte Böckmannsche Gelände in in das Krankenhaus eingeliefert. Die Zahl der Erkrankten beläuft Kohlhasenbrück   sollen auf Anregung der Regierung zu Wannsee   sich im ganzen auf annähernd 100. geschlagen werden. Dadurch wird auch ermöglicht, einen neuen Weg, nach Kohlhasenbrüd, unter Vermeidung der gefährlichen Bahn­übergänge, anzulegen. Die Chaussee nach Kohlhafenbrück soll dann ganz über fistalisches Gelände und die Chausseebrücke über den

zuführen waren.

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Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg  . Einen unheimlichen Fund hatten am 28. November v. J. mehrere Baffanten auf der Straße in Charlotteuburg gemacht. Kinder hatten ein größeres Batet gefunden und es geöffnet. Der Inhalt erties sich als die Leiche eines neugeborenen Kindes. Die von dem un­heimlichen Funde sofort in Kenntnis gesezte Polizei stellte umfang reiche Ermittelungen nach der Mutter an. Diese wurde auch bald in der Person der unverehelichten Anna Berta Markus ermittelt, die am 26. November einem Kinde das Leben gegeben hatte. Gegen die M. wurde ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet, da fich der Nachweis eines vorfäglichen Kindesmordes nicht führen ließ. Vor der Straffammer war die M. gestern wegen fahrläffiger Tötung angeflagt. Mit ihr mußte die Arbeiterfrau Antonie J. auf Teltowfanal geleitet werden. der Anklagebant Plaz nehmen. Diese hatte sich wegen Beiseiteschaffung eines Leichnams ohne Vorwissen der Behörde zu verantworten. Sie hatte sich daran beteiligt, als die M. sich des in Papier und alte Kleidungsstüde eingewickelten Kindesleichnams entledigte.- Bor Gericht war die unnatürliche Mutter geständig, aus Fahrlässigkeit den Tod ihres Kindes verursacht zu haben. Der Gerichtshof erkannte gegen die M. auf ein Jahr Gefängnis und sofortige Verhaftung. Außerdem wurden beibe Angeklagte wegen unbefugter Beiseitschaffung einer Leiche zu je einer Woche Haft verurteilt. Schöneberg  .

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Gerichts- Zeitung.

Die öffentliche Ordnung im Klassenstaat.

Briefkaften der Redaktion.

Juriftifcher Teil.

Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends bon 7 bis 9%, Uhr abends statt. Geöffnet: 7 Ubr.

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Mm. 15. Sind Sie als freiwilliges Mitglied der Kasse aus Versehen aufgenommen( wiewohl Sie ſtatutarisch freiwilliges Mitglied nicht sein fonnten), so find die Beiträge unter Abrechnung des etwa Geleisteten Zu acht Tagen haft verurteilte am Mittwoch die 144. Ab- zurüdzuzahlen. Sind Sie gestrichen, weil sie verspätet gezahlt haben, so teilung des Schöffengerichts unſeren Parteigenoſſen Maurer Mete, erfolgt teine Rüdzahlung Ried. 103. Die Sterbe- Urfunde Ihrer Frau, weil er die Maifestversammlung seiner Berufsgenossen mit einem Shre frühere Heiratsurkunde und, falls minderjährige Kinder vorhanden Hoch auf die revolutionäre Sozialdemokratie ge- find, ein Auseinandersetzungs- Attest find erforderlich. Das letztere erhalten fchloffen hatte. Sowohl die horrende Höhe der Strafe als auch Sie vom Amtsgericht, die anderen Urkunden von dem Standesbeamten, in Die Lohnerhöhungen für die städtischen Arbeiter. Der Magiftrat einzelne Momente aus der Verhandlung selbst zeugen von dem dessen Bezirk die Heirat geschloffen respektive der Tod angemeldet war. m. 11. In dem Ausdruck kann eine Beleidigung erblickt werden: Sie ist entgegen unserer gestrigen Meldung- dem Beschluffe der Geist, der in unseren Gerichtsstuben herrscht. sollten ihn zurücknehmen. M. M. 2700. Nein: Sie können nur, falls Stadtverordneten- Versammlung über die Lohnerhöhungen im wesent- As Metzke, zur Aeußerung auf die Anflage aufgefordert, sagte, nicht der Wortlaut Ihres Bertrages dem entgegensteht, auf Schadenersatz, lichen beigetreten. Ohne Aenderungen ist es hierbei nicht ab- feiner Erinnerung nach habe er ein hoch auf die internatio- unterlaffen der Befisstörung sowie Einräumen der früheren Räumlichkeiten gegangen. Die den Kanalisationsarbeitern gewährten na le Sozialdemokratie ausgebracht, da fiel ihm der vorsigende flagen. Zuständig ist das Amtsgericht. Ki., Rigdorf. 1. Das Testament Bulagen find denen der Straßenreiniger gleichgestellt worden, trotz- Richter, Affeffor Markgraf, ins Wort und sagte mit scharfer müßte in Ihrem Falle zu gerichtlichem Protokoll erklärt werden. 2. und 3. dem im Ausschuß allseitig anerkannt wurde, daß für die erstere Betonung: Na ja, das ist die berühmte Sache, wenn die Herren Nein. Es genügt: Bu meiner alleinigen Erbin sehe ich ein N. N. Pflichterben Kategorie in Anbetracht ihrer weit gesundheitsschädlicheren Art der angeklagt sind, dann wollen sie das nicht gesagt haben, was ihnen Ohne Kenntnis Ihres Vertrages sind Ihre Fragen nicht zu beantworten. ( Eltern oder Kinder) befize ich nicht. H. 9. Beschäftigung eine kleine Besserstellung am Blaze wäre. Zur Förde- zur Laft gelegt wird. 5. 11. Das Ministerium ist für die Folgen des Unglücksfalles, den Sie rung der Arbeitsfreudigkeit wird die magistratliche Reduzierung Der Berteidiger Rechtsanw. Goldberg bemerkte darauf, wenn beim Fensterpugen erlitten, rechtlich leider nicht verantwortlich. Sie könnten gewiß nicht beitragen. Der Anfangslohn beträgt nach der neuen der Herr Assessor den Angeklagten den angefangenen Sag hätte nur aus Ihrer Invalidenversicherung Ansprüche geltend machen, wenn Sie Festsetzung somit 3,50 M., steigend nach sechs Monaten auf 3,75 M., bollenden lassen, dann würde er gehört haben, daß derselbe nichts mindestens 26 Wochen erwerbsunfähig waren oder dauernd invalide ge nach zwölf Monaten auf 4 M.( nach der Faffung der Stadt- abstreiten wolle. Der Angeklagte habe sagen wollen, seiner Erinne worden sind. Der Antrag auf Invalidenrente ist an den Magistrat, Ab­verordneten- Versammlung 3,50 bezw. 4,00 bezw. 4,25 m.). Ob denn rung nach habe er die internationale Sozialdemokratie hoch leben teilung für Invalidenversicherung( Am Köllnischen Part 8), zu richten. wirklich der geringe Unterschied von 25 Pf. pro Tag R. M. 43. 1. Ihrer Mutter steht ein Anspruch an die Berufsgenoffens nach einem lassen, nachträglich sei ihm aber von Versammlungsbesuchern gesagt Jahre! den Etat so gewaltig belastet hätte? Eine von dem worden, daß er tatsächlich ein Hoch auf die revolutionäre Sozial- schaft auf Hinterbliebenenvente nur zu, wenn Sie den in Shrem Fall wohl taum zu führenden Nachweis erbringt, daß der Tod Ihres Baters Folge bereits gekennzeichneten sogenannten Ortsverein" der Straßen- demokratie ausgebracht habe. Er gebe dies deshalb zu. des Unfalls war. 2. Die Versicherungsanstalt hat die Hälfte der für Ihren reiniger noch in letter Stunde an den Magistrat gerichtete Petition Die Beweisaufnahme ergab, daß in dieser Versammlung nicht Bater geklebten Marten an Ihre Mutter zurückzuzahlen. Die Zurüd um Gleichstellung mit den Kanalisationsarbeitern hat denn auch die einmal der berühmte Kriminalbeamte anwesend war, der nach dem zahlung unterbleibt, soweit etwa Ihrer Mutter von der Berufsgenossenschaft vorausgesehene Wirkung gehabt. Sie wurde dem Papierkorb Hoch die vorschriftsmäßige Beunruhigung empfunden hätte. Die eine Hinterbliebenenrente zu zahlen ift.-G. N. 75. Die Versicherungs­überwiesen. Hoffentlich werden die Ortsvereinsherren nun ein- Bersammlung ist, wie der überwachende Polizeileutnant aussagte, anstalt kann dem Antrag auf Aufnahme in ein Sanatorium stattgeben, ber W. Sch. Sie sind vollständig im Recht. sehen, daß nur mit Hülfe der Organisation durch geschlossenes Vor- nach dem revolutionären Hoch in vollkommener Ruhe auseinander- pflichtet ist sie hierzu nicht. gehen etwas erreicht werden kann. gegangen. Es kann also demnach von irgendwelcher Beunruhigung Die Lohnerhöhungen treten vom 1. Juli dieses Jahres ab in des Bublifums teine Rede sein.

Kraft. Riydorf.

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Wien

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Witterungsübersicht vom 12. Juli 1905, morgens 8 1hr.

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Temp. n. T.

5° C. 4° R.

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stand mm

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Temp. n. C.

35°-4° R. I

8

4 bedeckt

4 wollig 2 wolfig 2 wollig

18 Haparanda 756 N 17 Petersburg 755 NW 18 Scilly 764 SW 2 bedeckt 21 Aberdeen   762 DND 1 Nebel 19 Paris 765 OND 1 bededt

2 bedeckt 13

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Der Verteidiger begründete die von ihm beantragte Freisprechung des Angeklagten, indem er ausführte: Die Bekundung und Pro­pagierung sozialdemokratischer, ja selbst anarchistischer Jdeen sei nicht Der brutale Unverstand einer Mutter tam gestern in einer Ver- ftrafbar, es handle sich nur darum, ob die Art, wie man sich zu Stationen handlung zur Sprache, die gegen die aus der Untersuchungshaft vor- folchen Jbeen bekannt habe, grober Unfug sei. Wenn grober Unfug geführte Frau Margarete Henschel aus Rigdorf vor der 3. Straf- vorliegen folle, müsse etwas Rüpelhaftes geschehen, wodurch das fammer des Landgerichts II stattfand. Die Angeklagte, die mit Bublifum unmittelbar belästigt wird. Wenn wirklich einige Ver Swinembe. 760 23 17 Jahren Mutter eines unehelichen Kindes geworden war, mußte fammlungsbesucher mit dem Bekenntnis zu revolutionären Ideen Hamburg   763 W sich wegen schwerer Mißhandlung des letzteren verantworten. Als nicht einverstanden gewesen sein sollten, so sei das noch keine un- Berlin   762 WNW das Kleine ein Jahr alt geworden war, hatte sie sich verheiratet mittelbare Belästigung des Publikums. Wenn beispielsweise in Frants.a.M. 765 2 und es nunmehr in eigene Pflege übernommen. Von jetzt ab begann einer Versammlung für den Flottenverein Propaganda gemacht München   765W für das Kind eine schwere Leidenszeit, denn Frau Henschel schlug es werde.. fortwährend mit dem fingerdiden Stiel einer Kinderfchippe auf das grausamste, weil es noch das Bett näßte. Obwohl ihr Mann das gegen sprach, ließ sie nicht davon ab, bis endlich die anderen Haus­bewohner das bis in die obersten Etagen dringende Wimmern des Kindes nicht mehr mit anhören konnten und die Polizei davon be­nachrichtigten. Diese holte das Kind sofort ab und brachte es wegen Wasserstand am 11. Juli. Elbe   bei Aussig   0,38 Meter, bei seines Zustandes in ein Krankenhaus. Hier wurde festgestellt, daß Das Gericht entschied, daß der Verteidiger Dresden  Unstrut bei 1,78 Meter, bei Magdeburg  +0,72 Meter. der ganze Körper des bedauernswerten Geschöpfes völlig braun und die mit dem hinweis auf den Flottenverein be- Straußfurt+1,00 Meter. Dder bei Natibor+0,89 Meter, bei Breslau  blau geschlagen war und nicht einen einzigen weißen Fled mehr auf gonnenen Ausführungen nicht fortsegen dürfe. Ober- Begel+4,70 Meter, bei Breslau   Unter- Begel 1,60 Meter, bei wies. Auch zeigte der linke Unterarm eine Erhöhung, die von einem Nach Beendigung des Plaidoyers erkannte das Gericht dem An Frankfurt  +1,08 Meter. Weichsel   bei Brahemünde+2,54 Meter. durch Berschlagen des Knochens hervorgerufenen Bruch herrührte. trage des Amtsanwalts gemäß auf eine Haftstrafe von acht Tagen. Warthe bei Bofen+ 0,00 Meter. Netze bei Usch+0,42 Meter. Verantw. Redakteur: Franz Rehbein  , Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vortvärt Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Pu... Singer& Co., Berlin   SW

Hier unterbrach Assessor Markgraf   ben Verteidiger und ersuchte ihn, diese Ausführungen, weil nicht zur Sache gehörend, nicht fortzuseßen. Rechtsanwalt Goldberg erwiderte, es müsse ihm doch gestattet werden, an der Hand eines Beispiels seine Gedanken darzulegen. Er beantrage einen Gerichtsbeschluß.

20 763 WNW 2 heiter Wetter- Prognofe für Donnerstag, den 13. Juli 1905. Ein wenig fühler, vielfach wolkig bei mäßigen westlichen Winden; feine erheblichen Niederschläge. Berliner   Wetterbureau

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