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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 207.

Von der Cholera.

Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldete Cholera Erkrankungs- und Todesfälle:

Staat und Bezirk

Datum: 30./8. 31./8.[ 1./9.

rt

erkrankt

2./9.

gestorben erkrankt gestorben erfrankt gestorben erkrankt gestorben

Sonntag, den 4. September 1892.

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9. Jahrg.

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wenn wieder solche Zustände von Bulslosigkeit eintreten. Aber wer soll sich also nicht an die Bazillen allein anflammern, sondern hat dazu die Zeit! Zur Zeit liegen hier an die 400! Gestern man muß auch die andern Symptome in Erwägung ziehen, wenn mußte ich eine( nicht Cholera-) Sektion an einem bei mir auf man nicht später den Vorwurf mit Recht entgegennehmen will, der Station verstorbenen Jungen machen. Als ich in das be- daß die Krankheit zu spät erkannt und dadurch die Ausbreitung treffende Gebäude fam, die sogenannte Anatomie, prallte ich troß nicht gehindert worden ist. Es muthet uns sonderbar an, etwas Abhärtung zurück. Da das Begräbniß der Zeichen nicht so daß z. B. in Bremen   alle die Fälle unverdächtig sein schnell geht, lagen in allen Gängen aufgestapelt über 120 sollen, weil man mikroskopisch keine Koch'schen Bazillen Leichen. Bekanntlich muß Jeder in das Krankenhaus, ohne fand; es ist offenbar derselbe Fehler, der so lange in Hamburg  Unterschied der Person. In den droschkenartigen Krankenwagen und in der Umgebung von Paris   begangen worden ist. liegen bisweilen vier übereinander todt und lebendig meist Die Epidemie war da, die Leute starben in den Vororten genügen zwei bis drei Stunden, wenn keine Hilfe kommt, und die von Paris   in auffallend hohen Prozentsätzen, von 87 z. B. 68 in Leute sterben dahin. athmete Kein Angehöriger sieht die einem fleinen Orte und an einem Tage, und doch Seinen wieder, wenn sie hier eingeliefert die Behörde erleichtert und selbstzufrieden auf: es sind ja teine sind und nicht genesen. Sterben sie, so tommen sie un- Koch'schen Bazillen gefunden worden! Dieser Vorgang, zum Glück 425 219 496 181 626 116 581 245 verzüglich ins Leichenhaus. Von Feierlichkeiten kann dabei feine im kleinen, spielt sich zur Zeit in gar vielen deutschen   Städten Rede sein. In Möbelwagen werden sie fortgeschafft und in ein ab; auch hier flammert die Behörde sich einseitig an den Koch­Maffengrab beerdigt. Unsere Tischlerei fertigt fortwährend fchen Kommabazillus als alleinigen Maßstab für die Erkenntniß schwarz angestrichene Rästen an. Aus der Stadt werden auch der asiatischen Cholera, und das ist ein sehr böser Irrthum." Särge geliefert; heute Mittag kam ein großer Frachtwagen voll! Hamburg  , 2. September. Unter den von dem Kaiser­2 Und diese erschütternden Szenen, wenn die Angehörigen sich lichen Gesundheitsamt in Berlin   gemeldeten Ziffern über den Morgens am Thor erkundigen, und man ihnen nicht einmal hiesigen Stand der Cholera am 1. September, nämlich 626 Er­Nachricht sagen kann, da sehr Viele bewußtlos aufgenommen frankungen und 116 Todesfälle, find 266 nachträglich gemeldete werden, sterben und namenlose Leichen bleiben. Disziplin Erkrankungs- und 11 Todesfälle von vorhergehenden Tagen ein, zu halten in diesen Nachtstunden in den Baracken, wo die begriffen. Die Zahl der Erkrankungen hat gestern gegen vor Wärter von 2 Uhr an betrunken sind( wohl auch in gestern etwas zugenommen, die der Todesfälle hat wesentlich ab dem Glauben, das schüße), ist schwer, und man muß aus Mit- genommen. Insgesammt sind 4514 Erkrankungs- und 1894 Todes leid Manches selbst thun. Da blühen einem noch schöne Stunden." fälle zur Meldung gelangt, 3917 Erkrankte und 1877 Todte wurden Lumpereien der Bourgeoisie in Hamburg  . Das Echo" insgesammt transportirt. schreibt:

Hamburg  .

Hamburg  .

Preußen: Stade  : Lüneburg  .

einschl.

Neuenfelde  . Neuland.

29./8.

71 2 6 3 3

1

Außerdem an vereinzelten Fällen:

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31

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-

2

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Regierungsbezirk Stade: in 5 Orten der Kreise Fort   und Kehdingen und in der Stadt Stade   6 Erkrankungen, 2 Todesfälle. Regierungsbezirk 2üneburg: in Stadt Harburg, 6 Orten der Kreise Harburg  ( Land), Bleckede   und Winsen 5 Er­frankungen, 5 Todesfälle.

1 Todesfall.

Regierungsbezirk Hildesheim  : Stadt Klausthal, Regierungsbezirk Magdeburg  : in Stadt Aken  und 1 weiteren Orte des Kreises Kalbe 2 Erkrankungen. Regierungsbezirt Oppeln  : Kreis Groß- Strehlih 2 Erkrankungen, davon 1 tödtlich verlaufen. Regierungsbezirk Minden: Stadt Bielefeldt 1 Er­

Die Redaktion der, Hamburger Nachrichten" hat durch Mißbrauch mit den Scheinen, welche zum unentgeltlichen die Cholera drei Mitglieder verloren, nämlich den Kunstkritiker Bezug der Desinfektionsmittel berechtigen, wird leider von fcham- Dr. Paul Mirsch, den Lokal- Redakteur Gottsburg, sowie losen Leuten noch immer getrieben. Um einige Groschen zu einen dritten Herren, der erst kurze Zeit angestellt war.( Kreuz- 3tg.") sparen, holen fich reiche Leute die Zettel ab. Drei solcher Fälle Hamburg  , 3. September. Von Mitternacht bis heute werden uns allein aus der Vereinsstraße gemeldet, wo zwei Mittag 12 Uhr sind 133 neue Erkrankungen und 35 Todes­Hausbesitzer und ein reicher Bäckermeister die für Be- fälle an Cholera gemeldet. Nachträglich sind noch ferner 448 dürftige bestimmten Zettel aus der Verkaufsstelle der Tabat- Erkrankungs- und 210 Todesfälle an Cholera, welche bisher nicht Im Großherzogthum Mecklenburg- Schwerin   arbeitergenossenschaft abholten. Pfui über solche Handlungs- in der amtlichen Liste vermerkt standen, zur Anmeldung gelangt. find vom 25. August bis 1. September Mittags in 7 Städten Wilhelmshaven  , 3. September. Wegen der Cholera­und 5 Landorten im Ganzen 30 Erkrankungen( darunter 16 ein­gefahr wird die Herbstübungsflotte vorläufig nicht nach Kiel  geschleppte und 9 nur verdächtige Fälle) mit 11 Todesfällen vor­zurückkehren, sondern ihren Kohlenproviant in einem seuchenfreien gekommen. Hafen einnehmen.

frantung.

In Bremen 1 Todesfall am 29. Auguft. Zur Hamburger Cholera- Statistit liest man im Echo"( Nr. 207 vom 3. d. M.):

Erkrankungen Sterbefälle

18. Auguft

19.

16 19

2

8

"

20.

34

16

21.

51

12

"

22.

137

63

23.

178

96

24.

278

93

25.

421

165

26.

590

251

27.

616

366

28. 29.

562

277

514

207

"

30.

357

161

"

31,

115

61

"

Summa 8888

1778

Bemerkungen

weise!"

Vor der Cholera, schreibt treffend unser Wiener  Bruderorgan, die Arbeiter 3eitung", zittern fie Alle. Mehr Vorbereitungen verlangt man, Reinlichkeit, Desinfektion. Wie wenn ein Monarch der Fabrikstadt die Ehre seines hohen Bremen  , 2.September. Wie Boesmanns Telegraphisches Besuches giebt, so wird gescheuert und geputzt allerorts. Man Bureau" erfährt, wird der Norddeutsche Lloyd  " mit Rücksicht möchte so gerne in Parade erscheinen vor dem hohen, düsteren auf die von der Regierung der Vereinigten Staaten   in Washing­Herrn, dem schwarzen Gast aus dem Often. Aber was nügt das ton getroffene Anordnung, wonach Schiffe mit Auswanderern an Alles! Die offenliegenden Schäden werden aus dem Auge ge- Bord einer zwanzigtägigen Quarantäne unterliegen, bis auf räumt, ein wenig gekehrt, ein wenig polirt. Ja, die Gesell- Weiteres mit seinen Schnelldampfern auf der Linie Bre fchaft legt fogar aus Angst das Festgewand der Solidarität men- New- York   teine Auswanderer im Zwischendeck befördern. und Humanität an- aber die Cholera ist kein Monarch, der Die Beförderung der Auswanderer wird auf besonderen Dampfern fich durch Potemkin'sche Dörfer täuschen läßt; vor ihrem Auge erfolgen. Auch die Cholerafälle in der Familie Angerstein zu Durch nachträgliche Mel- schützt kein deckender, scheinheiliger Firnis. Ganz gegen alles Hofzeremoniel schreitet sie gerade in jene düstern Winkel, welche Charlottenburg   find auf den Seuchenherd Hamburg  dungen vervollständigte ganze Städte bilden, wo alle Schauder des Elendes ihre Orgien zurückzuführen. Die verstorbene Frau Angerstein war furz vor Bahlen. feiern. Und da hält sie keine Zeremonie der Desinfektion auf, dem Ausbruch der Krankheit in Hamburg  , wohin sie sich begeben feine feierliche Beräucherung, fein Eintreten der hohen und hatte, um an dem Begräbniß eines( der Cholera erlegenen) Ver­höchsten Behörden. Sicher seht sie ihren Fuß dahin, wo die Gewandten Theil zu nehmen. In dem anderen Charlottenburger breste des sozialen Körpers zu Tage treten und reißt die hüllenden Fall war es bekanntlich eine Hochzeit gewesen, die den Anlaß Feßen von seinem wunden Körper. Wir hoffen und wünschen es zu der verhängnißvollen Reise nach Hamburg   gegeben hatte. Aus Rathenow   werden unter dem 1. September zwei werde Alles geschehen, was Wissenschaft und Erfahrung vor­schreiben, um die Geuche von unsern Grenzen fernzuhalten. Aber choleraverdächtige Todesfälle gemeldet. Amtlich wird von dort tann es denn geschehen? Ist der Bankrott der Gesellschaft nicht gemeldet, daß am Donnerstag Morgen der Arbeiter Reßler, sowie offenbar, wenn Zehntausende von Arbeitslosen hungern, Tausende am Freitag Morgen das dreijährige Töchterchen desselben an von Familien von einem schmußigen Massenquartier zum andern Cholera ähnlicher Krankheit gestorben sind. Keßler war am getrieben werden? Die Wissenschaft verlangt Nahrung und Woh- Montag Morgen mit einem Dampfer von Wittenberge   nach nung für die Proletarier. Die herrschende Ordnung verlangt, Rathenow   zurückgekehrt.

bis 1. September 12 Uhr Mittags gemeldet. Zahl der Ertrantungen und Sterbefälle an

Cholera:

Gemeldet wurden am 1. September:

Erkrankungen

626

Sterbefälle 116

Anmerkung: Von diesen Erkrankungs- und Sterbefällen ist die größere Bahl, nämlich:

Erkrankungen 493

Sterbefälle

80

bereits vor dem 1. September eingetreten, aber erst am 1. Sep­tember zur Anmeldung gelangt.

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Jena  , 1. September. In Rosih, im Herzogthum Alten­ burg  , ist der über Hamburg   aus einem Bad zurückgekehrte, unter choleraartigen Erscheinungen erkrankte Gutsbesizer Friedemann gestorben. Das hiesige hygienische Institut theilt der Frank furter Zeitung" auf Anfrage mit, daß die von ihm ausgeführte Untersuchung asiatische Cholera ergeben hat. In Rosth ist noch ein zweiter Erkrankungsfall vorgekommen, doch soll es sich nur um Cholerine handeln. Zahlreiche flüchtige Hamburger suchen jetzt auch in Thüringen   ein Asyl.

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daß sie darben und schweigen. Oder haben die Delogirten Halle a. S., 1. September. Mit Rücksicht auf die schon etwa Wohnung gefunden? Hat man ihnen die leerstehen- Choleragefahr ist vom Provinzialrath zu Magdeburg   der den Prachtbauten geöffnet? Hat man das Getreide vertheilt, das auf den 11., 12., 18. September fallende große hiesige Herbst­uneinbringlich ist auf dem Frucht- und Saatenmarkt?? Doch markt, der bedeutendste Markt der Provinz Sachsen  , auf­manchen Trost haben die Besitzenden. Erstlich können sie fliehen gehoben worden. Die Polizeiverwaltung verbietet alle öffent­vor der Cholera. Und zweitens erzählt jedes Telegramm aus lichen genehmigungspflichtigen Veranstaltungen zum Sedan Hamburg  , die Cholera wüthe beinahe ausschließlich in den Ar- feste, sowie bis auf Weiteres die Abhaltung von Zanzluftbar­Die Hamburger Daten vom 2. d. M. fiehe in der Uebersicht beitervierteln. Aber die Masse? Die Geschäftskrise teiten.( Frants. 3tg.) des Gesunheitsamtes! wirft täglich mehr Leute auf's Pflaster; wieder eine Periode des Infolge der Quarantänemaßregeln, welche in Dänemark   und Niederganges steht uns bevor oder vielmehr wir sind mitten Schweden   gegen die aus Deutschland   kommenden Schiffe an- drin. Dazu die Cholera; der Winter wird schrecklich werden. geordnet worden, sind die Post- Dampfschifffahrten auf den Linien Ueber die Cholera und den Kommabazillus Stralsund  - Malmö   und Lübec- Kopenhagen- fchreibt die Kölnische Zeitung  "( Nr. 699 vom 2. Sep­Malmö eingestellt und die Fahrten auf der Linie Warne- tember): münde- Giedser auf einen täglich einmaligen Gang in der Wenn man unbefangen die Wege studirt, welche die asiatische Weise beschränkt worden, daß von Warnemünde   nach Gjedser Cholera nimmt, und vor Allem sein Augenmerk auf die That­nur das Tages schiff und in der entgegengesetzten Richtung nur fache richtet, daß plötzliche Ausbrüche in großer Ausdehnung das Nacht schiff verkehrt. zwar vorkommen, aber doch nicht vom heitern Himmel herunter, Hannover  , 1. September. Bis jetzt ist hier ein aus In der am 4. d. M. erschienenen Nr. 36 der Berliner   fondern immer durch einzelne Erkrankungsfälle als Vorboten an- Hamburg   Bugereister und ein Dreher der Koerting'schen Maschinen­linischen Wochenschrift"( Verlag von A. Hirschwald, gekündigt, so drängt sich die Ueberzeugung auf, daß in einzelnen fabrit in Koertingsdorf an Cholera erkrankt. Die bakteriologische Berlin  ) veröffentlicht Direktor Dr. Guttmann einen eingehenden Bunkten die Methode, nach welcher während der jetzigen Epidemie Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Der Waldecker Hof", Bericht über die ersten diesjährigen Cholera die asiatische Cholera erkannt werden soll, mangelhaft sein muß. wo der Hamburger abgestiegen war, ist geschlossen und desinfizirt Erkrankungen in Berlin  ", welche die Fälle Karpen, Da die Koch'schen Kommabazillen die Erreger und Träger der worden.( Frtf. 3tg.) Frohnert und Krumrey umfassen. Aus dem Aufsatz asiatischen Cholera find, so folgt allerdings mit Sicherheit, daß Köln  , 1. September. Beunruhigung rief hier die Nach­ist folgender, allgemein wichtiger Paffus hervorzuheben: Wie da, wo in der Leiche oder in den Darmausleerungen diese Bat- richt hervor, daß eine große Zahl Hamburger Erfahreservisten jede Cholera- Epidemie, so hat auch der diesjährige Eintritt der terien gefunden werden, die asiatische Cholera vorliegt. Anderseits auf der Wahner Heide   in den nächsten Tagen zu Uebungen ein­Cholera in Berlin   Vorläufer gehabt in einer Steigerung der aber ist der Schluß fehlerhaft, daß choleraverdächtige" Kranke, treffen sollte. Heute sind militärischerseits die betreffenden Dis­Darmtatarrhe und in dem Auftreten von Brechdurchfällen bei bei welchen keine Kommabazillen gefunden werden, nicht an der positionen zurückgezogen worden; die Hamburger Ersatzreservisten Erwachsenen in viel größerer Bahl, als sie sonst in der gleichen asiatischen Cholera erkranti seien. Es ist ein verhängnißvoller werden also nicht ins Rheinland tommen. Die heutige Stadt­Jahreszeit vorzukommen pflegt." Dr. Guttmann schließt mit Irrthum, zu folgern: hier sind feine Kommabazillen, a Iso auch verordnetenversammlung bewilligte 32 000 M. für außerordent­( Frff. 3tg.) folgender Prognose: Es scheint nach der vorläufigen, nur drei feine Cholera; aus diesem Irrthum sind die bösen Folge: liche Maßnahmen zur Abwehr der Cholera. Fälle innerhalb einer Woche betragenden Zahl der Cholera- Er- zustände hervorgewachsen, die in der Umgebung von Paris   und Schweidnih, 3. September. Eine aus Hamburg   hier Frankungen und in Rücksicht auf die schon ein wenig vor- in Paris   selbst und jetzt grade in Hamburg   soviel Unheil hervorzugereifte choleraverdächtige Dame ist in ärztliche Beobachtung geschrittene, einer starken Verbreitung der Cholera nicht mehr rufen. Für den, der auf dem Gebiete der Cholera bewandert ist, genommen worden. Die Matrosenkapelle aus Riel, welche in günstige Jahreszeit, endlich bei der umfassenden Fürsorge der steht es fest, daß das Nichtvorhandensein und das Nichtauffinden Der hiesigen Gewerbe- Ausstellung tonzerfiren sollte, ist auf staatlichen und städtischen Behörden und ihren Maßnahmen zur der asiatischen Bazillen durchaus tein Beweis in dem betreffenden polizeiliche Ordre abbestellt worden. Abwehr der Epidemie die Hoffnung begründet, daß Krankheitsfalle ist, daß keine asiatische Cholera vorliegt. Es geht My3lowig, 2. September. Eine soeben publizirte amt­die Cholera eine größere Ausdehnung in Bermit der asiatischen Cholera wie mit dem Typhus und der Tuber- liche Verordnung besagt, daß sämmtlichen Auswanderern ohne lin nicht erreichen werde." Die Losung sei: Kalles fulofe; auch hier findet man nicht stets die betreffenden Bazillen; Rücksicht auf ihre Nationalität das Ueberschreiten der hiesigen Blut, weder Angst, noch übertriebene off- les tommt oft vor, daß z. B. im Auswurf feine Tuberkelbazillen Grenze untersagt ist. nungsseligkeit! gefunden werden, und doch ist der Patient ein vorgeschriettener Stralsund  , 2. Sept. Das königl. Eisenbahn- Betriebs­Ein in Hamburg   wohnender Arzt schreibt an seine Zuberkulöser; soll man nun schließen, der Betreffende hat teine Amt macht bekannt: Bon beute ab hat die dänische Regierung Eltern( der Brief ist in der Oberhessischen Beitung"( siehe Tuberkulose, weil bei der Untersuchung und zwar bei der eine zweitägige Quarantäne für aus deutschen   Häfen tommende Bolts- Zeitung" vom 4. d. M."- veröffentlicht), wie folgt: genauesten Untersuchung von sachverständiger Hand im Aus- Schiffe angeordnet. Reisende nach Gjedfer- Ropenhagen haben Hier geht es bunt zu. Es ist so viel zu thun, daß auch die wurf teine Tuberkelbazillen sind? Auch der Cholerakrante ent- Schiffsanschluß in Warnemünde   nur an den Tagesschnellzug 911. Stationsärzte, zu denen ich stellvertretend gehöre, an den Nacht- leert nicht fortwährend Cholerabazillen; es kommt vor, und Nie- Reifende nach Warnemünde   finden nur zum Nachtschnellzug 917 wachen theilnehmen müffen. So habe ich heute Nacht von 3 bis mand bezweifelt es, daß der Kranke seine Cholerabatterien schon Schiffsanschluß. 9 Uhr Morgens meine erste Nachtwache in drei Cholera- Baracken entleert hat, ehe die Untersuchung vorgenommen wird; es kommt Breslau  , 8. Sept. Die ersten Fälle asiatischer Cholera gehabt. Was man da sieht, spottet jeder Beschreibung. Die auch vor, daß grade die untersuchte Stuhlmenge frei von diesen in Schlesien   werden amtlich aus Suchau bei Großstrelik gemeldet; wildeste Phantasie kann es sich nicht ausdenten. Bazillen ist, während auf Grund dieses Befundes der Cholera- zwei aus Hamburg   angekommene Arbeiter sind erkrankt, einer ist Dieses mit dem Tode Ringen, diese Qualen- und dann wieder unverdächtige" oder Cholerafreie" doch später echte gestorben.

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diese dankb aren Augen, wenn man Einem etwas aufhilft! Für Cholerabatterien entleert. So hat sich denn der richtige Satz München  , 3. Sept. Die Konferenz im Ministerium des je zehn R ranke müßte ein Arzt disponibel sein, dann lönnte man ausgebildet: das Auffinden der Koch'schen Cholerabazillen ist ein Innern über die Vorkehrungsmaßregeln gegen die Cholera ist doch wohl etwas machen. Geradezu vom Tode wieder ins Leben positiver Beweis für asiatische Cholera; aber auch ohne daß beendet. Morgen werden die Ausführungs- Bestimmungen zu der zurückrufen fann man die Leute durch ein hier neu eingeführtes asiatische Bazillen gefunden werden, fann echte Cholera vor von der Cholera- Kommission im Reichsamt des Innern erlassenen Verfahren. Die Cholera trocknet den Körper nämlich quafi aus liegen. Das ist sehr häufig der Fall. Koch selbst hat nicht bei und im Reichs- Anzeiger" veröffentlichten Vorschriften aus­und dickt das Blut ein. Nun wird auf chirurgischem Wege eine allen Cholerakranken immer seine Batterien gefunden, auch nicht gegeben. Bene bloßgelegt, eröffnet und bis vier Schoppen( 2000 Gramm) Prior  , Finkler, auch nicht Emmerich, Cantoni und andere be München  , 3. September. Der auf den 8. bis 11. Seps einer prozentigen Kochsalzlösung eingegoffen. Heute Nacht fannte Forscher bei der Epidemie in Egypten und Italien   1884. tember hier angesetzte vierte deutsche   Mechanikertag unterbleibt habe ich vier solcher Infusionen und Operationen bei Stearinlicht Auch bei der jetzigen Epidemie in Hamburg   finden sich durchaus wegen der Choleragefahr. Dagegen soll eine Konferenz behufs gefl acter machen müssen und habe überraschende Erfolge gehabt. nicht in allen Fällen die asiatischen Cholerabazillen, und doch Einführung einheitlicher Schraubengewinde stattfinden. An einer Person muß das zuweilen drei Mal gemacht werden, sterben und erkranken die Leute an asiatischer Cholera. Man

Augsburg  , 3. September. Der Magistrat bewilligte zur