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Um 3 Uhr hatte die Wehr in der Landsbergerstr. 97 zu tun, wo| Erkner. ein Pferd, das in eine tiefe Grube gefallen war, zu verenden drohte. Es gelang, das Tier gesund heraus zu holen. Ferner hatte die Behr in der Friedrichstr. 41, wo Hausrat auf dem Hausflur brannte, und in der Friedrichstr. 129 zu tun. Dort brannten Preßkohlen und anderes. Längere Zeit war die Feuerwehr auf dem Lehrter Güter­bahnhof beschäftigt, wo Preßkohlen in Brand geraten waren.

Arbeiter- Bildungsschule Berlin  . Der Unterricht in Geschichte findet nicht am Mittwoch, den 19. d. M., statt, sondern am Donnerstag, den 20. d. M., Saal 3.

Theater. Folies Caprice in Berlin  . Unter diesem Namen wird das bisherige Scala- Theater am Oranienburger   Thor in vollkommen neuer Ausstattung am 1. September d. J. unter der Direktion Felix Berg eröffnet. Das Theater wird hauptsächlich Bossen mit Gesang pflegen. Der Familientag" von Anton und Donat Herrnfeld ist die neueste abend­füllende Komödie, welche die Direktoren Gebrüder Herrnfeld soeben bollendet haben. Die Uraufführung wird bestimmt im Laufe der kommenden Spielsaison im Herrnfeld- Theater zu Berlin   stattfinden.

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Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg.

feinem Schmerze lauten Ausdrud geben. Und so mancher hat einen

Ein vielverheißendes Früchtchen scheint der 16jährige Schiffs- Bekannten bei den Toten, um den er trauerte. Im Geiste geleitete junge Müller zu sein, welcher auf einem bei Erfner verankert man auch diese noch im Schoß der Grube Befindlichen zur Gruft.  liegenden Lastdampfer beschäftigt ist. M. hatte troß seiner Jugend Empörung herrschte allgemein über die Absicht der Zeche, die Toten bereits eine Braut, die ihm angeblich untreu geworden ist und ihre leute nicht mehr so viel wert, daß man unsere verunglückten nicht bergen zu lassen. Man fragte allenthalben: Sind wir Berg­Gunst einem Kollegen, der auf einem anderen Dampfer angestellt Kameraden einiger tausend Mark Kosten wegen bergen kann? Die ist, zugewandt hatte. Der Eifersüchtige stellte deswegen den um

drei Jahre älteren Verführer" zur Rede und es fam zwischen Beerdigung selbst verlief ohne Störung und wird jedem Teilnehmer beiden zu einer Schlägerei, bei welcher M. zu unterliegen drohte. unvergeßlich sein.

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Er lief nach seiner Kabine, holte von dort einen geladenen Revolver Neber Unwetter und Gewitter am Sonntag und Montag liegen und gab mehrere Schüsse auf seinen Gegner ab. Während der Be- noch folgende Drahtmeldungen vor: drohte unverletzt blieb, drang eine Kugel dem am Ufer stehenden Köln  , 18. Juli. Aus der Eifel   werden erneut schwere Un­und den Streit beobachtenden Kellner P. in den Unterleib. Der wetter gemeldet. Hagelförner in der Größe von Taubeneiern zer­Verletzte brach besinnungslos zuſammen. Er wurde, nachdem ihm schlugen strichweise die gesamte Feldfrucht und richteten besonders ein Arzt einen Notverband angelegt hatte, nach dem Krankenhauſe in den Dörfern Amel, Duidenberg und Born recht große Ver­in Wilhelmshagen übergeführt, wo er hoffnungslos daniederliegt. Der wüstungen an. Vom Oberrhein laufen Meldungen ein, die jugendliche Revolverheld wurde verhaftet. berichten, daß strichweise Sonntag dort ein Unwetter hernieder­Rummelsburg- Borhagen. gegangen sei, wie die Rheinbewohner es seit Menschengedenken nicht mehr erlebt haben. Besonders sind die Distrikte Andernach  , Neu­Schonert), stattgehabten Verlosung sind nachfolgende Gewinne nicht fabriken stürzten ein, mehrere große Scheunen stürzten, vom Wasser Bei der am Sonntag, den 16. Juli( Volts Sommerfest bei wied, Linz   hart mitgenommen worden. Mehrere Schwemmstein­auf Los Nr. 456; Gewinn Nr. 73 auf Los Nr. 237; Gewinn Nr. 19 fährdeten Stellen retteten sich die Einwohner durch schleunige Flucht. abgeholt worden: Gewinn Nr. 54 auf Los Nr. 486; Gewinn Nr. 58 unterspült, zusammen. In diesen Orten sowie an anderen ge= auf Los Nr. 533; Gewinn Nr. 36 auf Los Nr. 592; Gewinn Nr. 3 Mehrere Kleine Brücken sind ebenfalls eingestürzt. Der Schaden ist auf Los Nr. 820; Gewinn Nr. 33 auf Los Nr. 130. Die Inhaber unberechenbar. Auf einzelnen Chausseen sind über hundert schwere vorstehender Lose werden ersucht, die ihnen zustehenden Gewinne Bäume durch den Sturm entwurzelt. Die Weinberge zeigen meter­bis spätestens Sonnabend, den 22. Juli, bei Gustav Tempel, tiefe Furchen. Manche Berge sind des Bodens sowie der Weinstöcke Alt- Borhagen 56, abzuholen, andernfalls dieselben zugunsten des völlig beraubt. Komitees verfallen. Das Komitee.

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Polizeilich aufgelöst wurde am Sonnabend eine für den Betrieb Zigarettenarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands   gingen folgende Für die um Anerkennung ihres Koalitionsrechtes kämpfenden hatte der Kollege Gebert begonnen, die in diesem Betriebe be- Beträge bei dem Unterzeichneten ein: Liste 451 7,50. Liste 452 6,10. stehenden Mißstände darzulegen, als ein Kriminalbeamter erschien Liste 465 3,-. Liste 461 3,50. Liste 462 9,95. Liste 463 6,10. Liste 464 3,10. Liste 474 10,--. Liste 475 6,-. Liste 476 2,15. und die Personalien der leitenden Personen feststellte. Hierauf holte Siste 477 7,90. Liste 479 2,92. Liste 480 8,30. 2ifte 1606 3,95. sich der Herr einen Wachtmeister, der nunmehr die Versammlung" Liste 1608 1,85. Liste 1615 4,-. Summa 86,32. für aufgelöst erklärte und die Anwesenden aufforderte, das Lokal zu Die noch ausstehenden Listen bitten wir unverzüglich mit dem verlassen. Alle Auseinandersetzungen, daß es sich in diesem Falle Gen. Otto John, Rummelsburg  , Karlshorsterstr. 1, oder der Berliner  gar nicht um eine Versammlung, sondern um eine Besprechung von Gewerkschaftskommission abzurechnen. Betriebsangehörigen obengenannter Firma Handle, die doch einer Anmeldung gar nicht bedürfe, waren vergeblich, die Beamten be­harrten auf ihrer Auffassung. Diese Maßnahme hat aber der Sache. in feiner Weise geschadet, im Gegenteil, eine ganze Anzahl der Er­schienenen ließen sich in die Aufnahmelisten der Organisation ein zeichnen.

Schöneberg  .

Beerdigung eines Negers auf städtische Kosten. An den tragischen Tod des Negers Jean- Jean aus Schöneberg  , worüber wir fürzlich berichteten, hatten sich zahllose Gerüchte angeknüpft. So wurde vielfach geglaubt, daß der Schwarze einem Eifersuchtsdrama zum Opfer gefallen fei. Die Obduktion hat jedoch keinerlei Merkmale dafür ergeben, daß an dem Toten ein Verbrechen verübt worden ist. Die Todesursache ist lediglich auf einen Schädelbruch, den sich der Neger bei dem Sturze vom Dache zugezogen hatte, sowie auf innere Verblutung zurückzuführen. Unter außerordentlich starker Beteili­gung iſt geſtern die Leiche des Negers, nachdem sie von der Staats­anwaltschaft freigegeben worden war, auf dem Friedhofe in der Marstraße beigesetzt worden. Die Kosten der Beerdigung hat die Stadt Schöneberg   übernommen.

Schönholz.

Der neue Bahnhof Schönholz ist gestern vormittag eröffnet worden, nachdem in der vergangenen Nacht die letzten Arbeiten zur Höherlegung der Nordbahnstrecke Bankow- Schönholz vollendet wurden. Der neue Bahnhof Schönholz ist der größte Berliner   Vor­ortbahnhof geworden. Er weist etliche 20 Gleise auf und soll von mun an zur Entlastung für den Güterbahnhof Schönhauser Allee  " dienen. Ein besonderes Anschlußgleis nach diesem ist hergestellt worden. Die Bahnhalle der Vorort­station Schönholz- Reinickendorf ist um etwa 200 Meter nach dem Bahnhof Pankow   hin verlegt worden, auch ist ein neuer Personen­Aufgang geschaffen worden. Ober- Schöneweide.

Gefährliche Kinderfreunde. Kaum ist in Schöneberg   einem gefährlichen Kinderfreund sein nichtswürdiges Handwerk gelegt worden, so wird uns die Verhaftung eines neuen derartigen Ver­brechers gemeldet. In Ober- Schöneweide gelang es gestern der Polizei, den 32 Jahre alten, ledigen Arbeiter Trivoltin, der sich einer ganzen Reihe unfittlicher Attentate auf die Jugend schuldig gemacht, festzunehmen. Der Unhold lockte kleine Mädchen durch Geldgeschenke an sich und mißbrauchte die Kleinen dann in der schmählichsten Weise. Der Verhaftete wurde in das Amtsgerichts­gefängnis in Köpenick   eingeliefert.

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Borsigwalde.

abend, den 8. d. m., seine Generalversammlung ab. Zunächst ehrte Der Verein für Waidmannsluft und Umgegend hielt am Sonn­die Versammlung das Andenken der verstorbenen Genossen, des Maurers Albert Paul   aus Stolpe   und des Maurers Wilhelm Bäpte, Hohen- Neuendorf  , durch Erheben von den Sigen. Den Bericht des auf 280 gestiegen, 61 Berufe seien darunter vertreten. Der Kassen Vorstandes erstattet der Vorsitzende. Die Mitgliederzahl sei von 249 bestand beträgt 84,49 M. Es fanden vier Vorstandssitzungen und elf Mitgliederversammlungen statt. Diskutierabende wurden in Borsigwalde   47 abgehalten, während sie in den anderen Orten mit dem Zahlabend verbunden sind. Der Bibliothekar tadelt die schlechte Benutzung der Bibliothek. Aus der Vorstandswahl gingen hervor: Genosse Kotterba als Vorsitzender, Genosse Schulze Kassierer, Genosse Scheck Schriftführer. Ein Antrag auf Errichtung eines Schieds­gerichts soll erst in den Diskutierabenden besprochen werden. Zum Streistag wurden die Genossen Rotterba, Neumann und Fubel

gewählt.

Briz.

Breslau  , 18. Juli. Aus vielen Teilen Oberschlesiens  angerichtet hat. Das Getreide liegt plattgedrückt am Boden, zahl­kommen Meldungen über große Schäden, die das gestrige Unwetter reiche Häuser sind abgedeckt, viele Tausende von Fensterscheiben zer­trümmert. In den Gärten wurden ungeheure Verwüstungen an= gerichtet. In der Kronprinzenstraße zu Zabrze   wurde ein zwölf Jahre alter Knabe von herunterfallendem Mauerwerk erschlagen, einem zweiten Knaben der Schädel gespalten.

Terlinden geistesgestört. Aus Duisburg   wird gemeldet: Der frühere Fabrikbesizer Gerhard Terlinden in Oberhausen  , der im Herbst 1903 wegen Konkursverbrechens zu sechs Jahren Zuchthaus berurteilt wurde, ist von der Strafanstalt in Münster  , wo er zur Verbüßung seiner Strafe interniert war, nach einer Jrrenanstalt übergeführt worden, da Zweifel an seiner geistigen Gesundheit entstanden sind. worüber wir bereits berichteten, werden aus München   noch folgende Zur Verhaftung eines Arztes wegen Gattenmordversuches, Einzelheiten gemeldet: Der praktische Arzt Dr. med. Karl Roth aus Ehefrau, die er angeblich durch Gift aus der Welt schaffen wollte. Thalmässing   in Mittelfranken   wurde in einem dortigen Hotel fest­genommen, und zwar auf Grund der Anzeige seiner letten( dritten) Dr. Roth verheiratete sich vor Jahresfrist mit einer sehr reichen Witwe aus Nürnberg  ; die Ehe wurde aber wegen Zwiftigkeiten faufte nun seine gute Praris in Thalmässing   für 10 000 Mark und zwischen den Gatten alsbald wieder gerichtlich getrennt. Dr. R. vers siedelte nach München   über, wo er seitdem lebte. R., welcher früher tätig war, ließ damals seine Frau und drei Kinder in großer Not jahrelang in Greifenberg   und in verschiedenen Städten Schwabens zurück und nahm eine Stellung als Schiffsarzt an. Seine Frau zog

infolgedessen nach München  , wo sie sich als Masseuse ausbildete. Als R. mit der Nürnberger   Witwe bekannt wurde, schloß er mit seiner damaligen Frau einen Vertrag ab auf Ghetrennung gegen eine ein­Der Wahlverein Brit hielt am 11. Juli seine Generalversammlung malige Abfindung von 20 000 Mark und gegen eine weitere jährliche ab. Nach dem Bericht des Vorstandes haben 1 Volksversammlung, Alimentation. Durch dieses Abkommen wurde dem in finanzielle 3 Mitgliederversammlungen, 3 Vorstandsfizungen, 1 Handzettel- Witwe zu heiraten und seine Verhältnisse zu ordnen. Bei seiner Schwierigkeiten geratenen Arzte Gelegenheit gegeben, die vermögende verbreitung und 1 Frauenversammlung stattgefunden. Genosse Drewite gab den Stassenbericht. Die Einnahme betrug 151,05 M., die Berhaftung beschlagnahmte die Kriminalpolizei einen Barbetrag von Ausgabe 43,53 m., abgeliefert an den Zentralverein wurden 100,70 m. etwa 6000 Mark. Der Verhaftete wurde vorläufig in das Land­Auf Antrag der Revisoren wurde der Kassierer entlastet. Der gerichtsgefängnis zu Eichstätt   eingeliefert. Die eingeleitete Unter­Bibliothetsbericht ergab, daß 20 Bücher ausgegeben wurden. Der suchung dürfte wohl bald Licht in die noch dunkle Affäre bringen, Bibliotheksfonds weist 9,10 M. auf. Hierauf erstattete Genosse von der u. a. auch behauptet wird, daß sie aus Rachsucht gegen den Weniger Bericht über die Tätigkeit unserer Gemeinde- Arzt angezettelt wurde. vertreter. Der Redner gab interessante Aufschlüsse über Posen. Der Landtags- Abgeordnete Dr. v. Niegolowski wurde den neuen Bebauungsplan, wie über Anlegung von Straßen und vom Landgericht zu 200 M. Geldstrafe verurteilt wegen Herausgabe Plätzen. Der Bau einer Schule mit Turnhalle sei vorgesehen. eines religiösen polnischen Liederbuches, in welchem Aufreizungen Genosse Kitzing ergänzte den Bericht. Die Tätigkeit der Gemeinde zum Nationalitätenkampf gefunden wurden. vertreter bewege sich noch in sehr beschränkten Bahnen. Bis jetzt sei es noch nicht möglich gewesen, in die Kommissionen, wie Schul­und Armenkommission zu gelangen. In der nächsten Versammlung soll ein Vortrag über das Organisationsstatut der Partei gehalten vom Zentralwahlverein angeschaffte Broschüre werden. teligion ist Privatsache" gelangt am nächsten Zahlabend zur Aus­gabe. Aufmerksam gemacht wird noch, daß die Genossen, die um­ziehen, dies vor dem 1. Oktober ihrem Bezirksführer mitteilen. Nowawes  .

Die

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Eine öffentliche Gewerkschaftsversammlung fand am Mittwoch im Restaurant" Boltsgarten" statt. Metallarbeiter Cohen- Berlin referierte In der letzten Wahlvereinsversammlung berichtete der Kassierer, über den Kölner   Gewerkschaftstongreß. In der Diskussion erklärte daß im letzten Quartal 571,13 M. eingenommen wurden, dem eine sich Genosse Krohnberg mit den Beschlüssen bezüglich des General­Ausgabe von 319,23 M. gegenübersteht. Es verbleibt ein Bestand streiks und der Maifeier nicht einverstanden; dieselben seien nur das von 251,90 M. Auf Antrag des Vorstandes wurden dem Kreis- durch zustande gekommen, weil der Kongreß ein reiner Beamten­vertrauensmann 150 M. überwiesen. Der Bibliotheffommission tongreß gewesen sei; es müßten mehr praktische Arbeiter in Zukunft wurde die Ermächtigung zugesprochen, Neuerscheinungen auf dem nach solchen Tagungen gesendet werden. Daß die Arbeitsruhe bei Gebiete der Literatur selbständig zu erwerben. Die Debatte über der Maifeier nicht stärker sei, sei Schuld der Gewerkschaftsvorstände, das Kommunalprogramm wurde fortgesetzt. Die Angelegenheit der welche nicht das nötige Feuer dahinter machten. Genosse Hoffmann Gastwirte die Mitglieder des Vereins sind und auf einem Feste des erklärte, daß der Kongreß in der Frage der Maifeier einen be­nationalen Gastwirtevereins an einer patriotischen Kundgebung teil- stimmten Beschluß hätte fassen müssen. Im Gegensatze zu genommen haben wurde auf Antrag des Vorstandes dadurch Cohen ist er für Arbeiterkammern, um den Unternehmern nicht erledigt, daß denselben aufgegeben wird, entweder die Mitgliedschaft noch eine neue Vertretung einzuräumen. Es sei verkehrt, von den im nationalen Gastwirteverein oder im sozialdemokratischen Wahl- Gewerkschaftsbeamten im Sinne Krohnbergs zu reden. Auch der berein zu quittieren. Genosse Cohen wandte sich in energischer Weise gegen Krohnberg, und Hülfsarbeiter und Arbeiterinnen, Zahlstelle Ober- Schöneweide, des Teppichweberstreits erstattete Genosse Reinhardt Bericht. In der Eine Generalversammlung des Verbandes der Fabrik-, Land- welcher die Gewerkschaftsbeamten beleidige, indem er ihnen geradezu das proletarische Empfinden abgesprochen habe. Ueber den Stand nahm am Sonntag nach Entgegennahme des Kassenberichts Stellung Diskussion bemerkte Genosse Hoffmann, daß der Streit das er­zum Kölner   Gewerkschaftskongreß. Lebhaft besprochen wurde ein freuliche Resultat gezeitigt habe, daß auch endlich die hiesigen Haus­Flugblatt, das die zum Kongreß gesandten Delegierten des Boykott- weber, welche sich bisher stets der Arbeiterbewegung fern gehalten bruches zeiht. Die Versammlung nahm eine Resolution an, die die haben, den Wert der Organisation erkannt haben. Er ermahnte die Haltung der Delegierten in dieser Sache in schärfster Form ver- felben, auch nach Beendigung des Streits dem Textilarbeiter­urteilt und die Delegierten auffordert, sich zu rechtfertigen. Verbande treu zu bleiben. Nachdem noch einige Bernauer und Berliner Weber das Verhalten des Herrn Feibisch gebührend kritisiert und die hiesigen Streifenden zum ferneren Zusammenhalten auf gefordert hatten, wurde die Bersammlung geschlossen.

In der letzten Zeit ist es vorgekommen, daß Steuerzahler doppelte Kirchensteuern zahlen sollten, da Mann und Frau ver­schiedenen Religionsgemeinschaften angehören. Leider sind die Be­treffenden in solchen Fällen zu zahlen verpflichtet. Die Kirchen haben eben einen guten Magen!

Potsdam  .

Vermischtes.

Towutsfälle in Rom  . Vor der Porta del Popolo  , unweit des

Ponte Molle  , sind heut drei Personen von einem offenbar wutkranten Hunde gebissen worden. Da bereits vor mehreren Tagen im Agro Romano verdächtige Hunde gesehen worden sind, hat der Bürger­meister verkündigen lassen, daß alle vor den Toren herrenlos herum. schweifenden Hunde abgeschossen werden sollen. Da unlängst in einem Dorse Apuliens   zahlreiche Tollwutsfälle aufgetreten sind, die auch von einem wutkranken Hirtenhunde ausgingen, herrscht in der hiesigen Bevölkerung große Besorgnis.

Dampferzusammenstoß. Antwerpen. Heute nacht fand auf der Schelde ein Zusammenstoß zwischen dem Dampfer Topaze" und dem holländischen Postdampfer Hendrik" statt. Der Topaze" erlitt schwere Beschädigungen, da der Hendrik" mit einer Ge­schwindigkeit von 21 Knoten fuhr. Personen wurden nicht verletzt.

Lese- und Diskutierklub Stralauer Allee". Donnerstag, 29 Uhr, bei Bösenberg, Beymestr. 2: Vortrag des Genossen Gärtner über Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates". Gäste willkommen. Lese- und Diskutierklub Süd- Ost". Heute abend 82 Uhr bei Tolksdorf, Görligerstr. 58: Vortrag und wichtige Vereinsangelegenheiten. Bahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand.

Zentralverband der Friseurgehülfen Deutschlands  . 8 weig. berein Berlin  . Versammlung am 20. d. M., abends 10 Uhr, Rosen­thalerstr. 57. Erscheinen notwendig.

Roggen, gute Sorte, 1 Doppelzentner 0,00 ab Bahn. Futtergerfte, gute Berliner   Marktpreise.( Ermittelt bom Polizei Präsidium.) Sorte 16,00( 15,20), mittel 15,10( 14,30), geringe 14,20( 13,40). Hafer, gute Sorte 16,30( 15,40), mittel 15,30( 14,50), geringe 14,40( 13,60), frei Wagen und ab Bahn. Speisebohnen, weiße 50,00( 30,00), Linjen 60,00( 30,00), Kartoffeln Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00( 30,00). 12,00( 9,00). Rindfleisch, von der Keule, 1 Kilogramm 1,80( 1,40), Bauchfleisch 1,40( 1,10), Schweinefleisch 1,80( 1,30), Stalbfleisch 2,20( 1,20), Hammelfleisch 1,80( 1,40), Butter 2,80( 2,20), Gier( 60 Stüd) 4,00( 2,80). 2,80( 1,40), Barsche 2,00( 1,00), Schleie 3,00( 1,20), Bleie 1,60( 0,80), Strebse Karpfen, 1 Kg. 2,00( 1,40), ale 3,00( 1,60), Bander 3,50( 1,40), Hechte ( 60 Stüd) 20,00( 3,00.)

Berlin  

Witterungsübersicht vom 18. Juli 1905, morgens 8 1hr.

Barometer

stand mm

Wind

Stinemde. 760 23 Hamburg  Frants.a.M. 762 N München

761 SS 761 NW

Wien

richtung

Windstärke

Better

2 wollig 3bededt

2 wollig 2 wolkenl

5 bedeckt

Temp. n. C.

5° C.= R.

Stationen

Barometer

Wind­

richtung

Windstärke

18 Haparanda 750 D 15 Petersburg 751 19 Scilly

Better

Temp. n. C.

5° E.= 4° R.

5 balb bd. Regen

15

15

765 WNW 3 toltig

16

13

18

20 Aberdeen   760 WNW 4 heiter 765 SW 1heiter

763 S 17 Paris  762 Still wolkenl 20 Wetter- Prognose für Mittwoch, den 19. Juli 1905. Ein wenig fühler, vorherrschend wolkig, mit leichten Regenfällen und mäßigen westlichen Winden. Berliner   Wetterbureau.

Der sozialdemokratische Wahlverein Potsdam   nahm in seiner am Mittwoch abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung vier Die Beerdigung der sechs herausgeschafften Opfer ber Opfer der Stationen neue Mitglieder auf; 15 weitere Anmeldungen mußten laut Ver- Borussia" hat am Sonnabend unter äußerst zahlreicher Beteiligung sammlungsbeschluß zurückgestellt werden, da die betreffenden Kandi- stattgefunden. Fast alle Zahlstellen des Zahlstellen des Deutschen   Berg­daten nicht anwesend waren. Es wurde beschlossen, die Neu- arbeiter- Verbandes der Gegend waren in großer Stärke erschienen aufzunehmenden in Zukunft besonders einzuladen. Hierauf gab der und demonstrierten schweigend, eindrucksvoll für die Opfer des Vorsitzende, Genosse Sta a b, einen furzen Bericht über die Sigung Kapitals. Unter den Leidtragenden bemerkte man Delegierte von der Preßkommission und ging dann zur Erörterung über die fast allen Orten, insbesondere sah man den Vorstand des Alten Ver­Parteipresse über. Allgemein wurde die Notwendig bandes und viele bekannte Genossen, so daß die Zechenherren und feit anerkannt, in den Organisationen für die weitere Bürger neben den Arbeiterbataillonen verschwanden. Verbreitung unserer Presse tätig zu sein, damit sie ihre Um 25 Uhr setzten sich die drei Leichenzüge in Bewegung, Aufgabe als Arbeiterpresse voll erfüllen könne. Bur Drei der Geopferten wurden in Lütgendortmund, zwei in Despel Kreis Generalversammlung in Velten   wurden die Genossen Kiesel, und einer in Stockum begraben. Den unabsehbaren Leichenzügen Kroll und Krakau   delegiert. Der Kassenbericht für das zweite ging je ein Musikkorps voraus, dann folgten die Bergarbeiterzahl­Duartal weist eine Einnahme von 374,42 M. auf, der eine Ausgabe stellen, Snappenvereine, Frauen und sonstigen Leidtragenden. Die bon 15,75 M. gegenübersteht. Der Zentralfasse sind abzuliefern Leichenwagen fuhren innerhalb der Züge verteilt. Die Menschen­249,61 M. Der Bestand beträgt inkl. eines Sparkassenguthabens menge annähernd anzugeben ist unmöglich. Der Lütgendortmunder EIbe bei Ausfig 0,41 Meter, bei bon 292,90 m. 401,96 M. Auf Antrag der Revisoren wurde dem Trauerzug mochte allein 9000-10 000 Personen gezählt haben. Straußfurt  +1,15 Meter. Dresden  - 1,83 Meter, bei Magdeburg  +0,66 Meter. Unstrut bei Kassierer, Genossen Werner, Decharge erteilt. Nach Verlesung der Die Geistlichkeit, die Abgesandten der Zechenbesizer usw. hielten sich Ober- Begel+4,92 Meter, bei Breslau   Unter- Begel Dder bei Ratibor  +1,09 Meter, bei Breslau  1,18 Meter, bei Restantenliste wurde die Versammlung mit dem Hinweis auf die im Hintergrunde. Es war ein dumpfer, lautloser Schmerz. Selten Frankfurt+ 0,93 Meter. Weichsel   bei Brahemünde+2,48 Meter. ausliegenden Gemeindewählerlisten geschlossen. sah man einen der nächsten Verwandten der zu Grabe Getragenen Warthe bei Bojen 0,02 Meter. Nete bei Usch+0,28 Meter. Berantin. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Für den Injeratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW.

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Wasserstand am 17. Juli.

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