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werden.

Gerichts- Zeitung.

ist in Ingolstadt   entgleist. Der Lokomotivführer und der Heizer wurden getötet, 5 Mitglieder des Personals und 11 Reisende verlegt. Die meisten Verlegungen find gering. Die Leiche eines unbekannten Mannes wurde vorgestern im

den Fahrdamm an der Ecke der Gollnow und Bandwehrstraße über die Hige der letzten Tage sehr trocken gewordene Bau- und Brenn- 1 wurde sie erst das Borgefallene gewahr. Sie war, als sie ihren schreiten wollte, geriet er unter eine vorbeifahrende Equipage, deren Holz schlug haushohe Flammen empor und machte der freiwilligen Mann, der noch in knieender Stellung mit gesenktem Kopfe regungs­Räder ihm über die Brust hinweggingen. Der Bierfahrer blieb Friedrichshagener   Ortsfeuerwehr die Nacht hindurch angestrengte los verharrte, leblos vorfand, der Verzweiflung nahe. einen Augenblid besinnungslos liegen, erholte sich jedoch bald wieder. Arbeit. Gegen das glühende Feuermeer mußte mit zwei Sprizen Wieder ein schweres Eisenbahnunglüd. Der Kölner   Schnellzug, Wie ein hinzugerufener Arzt feststellte, hatte D. nur Haut- und Hydrantenschläuchen vorgegangen werden, um die gefährdeten der Freitag abend 11 Uhr 20 Minuten in München   eintreffen sollte, abschürfungen erlitten und konnte sich ohne fremde Hülfe nach seiner Nebenhäuser zu schützen. Wohnung begeben. Ein weiterer Straßenunfall ereignete sich gestern nachmittag vor dem Hause Turmstraße 76. Der Wald­straße 28 wohnende Reisende Genfice fuhr auf einem Zweirade die Turmstraße entlang, als ihm ein Lastwagen entgegentam, der quer über den Damm bog. Genfice wollte dem Fuhrwerie ausweichen, Ein Erzeß vor dem Polizeipräsidium lag einer Anklage wegen Stadtwald bei Heidelberg  , mit Laub bedeckt, aufgefunden. Die bog, ohne die Fahrgeschwindigkeit zu mindern, links hinüber und Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Bedrohung und groben Un- Reiche war bereits start verwest. Wertgegenstände sind bei der geriet zwischen die Straßenbahnschienen. Der Radler beachtete fuges zugrunde, welche sich gegen die Arbeiter Paul Müller Reiche nicht gefunden worden. Höchstwahrscheinlich liegt ein Raub­nicht, daß ihm der Motorwagen Nr. 1289 der Straßenbahnlinie 12 und Albert Witt richtete. Beide Angeklagte, die aus der mord vor. entgegenfam, er fuhr gegen die Vorderplattform des Kraftwagens Untersuchungshaft vorgeführt wurden, sind vielfach vorbestraft. Am Schadenfeuer. Freitag nacht ist die große Riemendreherei von und wurde zur Seite geschleudert. Der Reisende erlitt einen schweren 7. Juli b. J. gegen Abend entstand in der Alexanderstraße vor dem Friedrich Winkelmann- Barmen total niedergebrannt. 3 wei Schädelbruch und mußte nach dem Krankenhause Moabit   gebracht Polizeipräsidium zwischen mehreren Berfonen eine Schlägerei. Der Feuerwehrleute wurden schwer verletzt. Der Schaden, der vor dem Präsidium auf Bosten stehende Schuhmann Zander wollte fich auf 200 000 Mark beläuft, ist durch Versicherung gedeckt. die Streitenden trennen und ging auf diese zu. Der Angeklagte Ein schwerer wolfenbrudhartiger Regen mit schwerem Hagel­Müller fam ihm jedoch entgegen und schlug ihm in das Gesicht. Müller wurde festgenommen und sollte dem Beamten zu der Wache schlag ging am Sonabend abend gegen 7 Uhr über München  im Präsidium folgen. Der Angeklagte weigerte sich auf das hart- nieder. An Bäumen, Gärten, Fenstern und Dächern wurde erheb nädigste, so daß sein Transport nur mit Hülfe eines zweiten Schutz- licher Schaden angerichtet. Die Schlossen erreichten teilweise mannes unter großen Schwierigkeiten gelang. Auf der Polizeiwache Walnußgröße, wurde er einstweilen in einer Belle untergebracht. Hier demolierte Die Geisha- und Freudenhäuser in Matsuyama  ( Japan  ) haben der Angeklagte in seiner Wut das Zellenfenster. Inzwischen war sich, wie der japanisch- deutschen Wochenschrift Ostasien  " geschrieben auch der Angeklagte Witt auf der Polizeiwache erschienen, um seinem wird, eines überaus lebhaften Besuches durch die russischen Ge­Freunde zu helfen. Witt wurde ebenfalls festgenommen und sollte in fangenen zu erfreuen. Im Gegensatz hierzu befinden sich die Bolizeigewahrsam bleiben. Er wurde vifitiert und dann abgeführt. Geishas und Freudenmädchen von Shizuoka  , welche ihrer patrio­Als man den Angeklagten Müller aus der Zelle herausholen wollte, tischen Gesinnung dadurch Ausdruck zu verleihen suchen, daß sie es fand ihn der betreffende Schuhmann mit gezüdtem Messer kampf- unter ihrer Würde halten, ihre Zärtlichkeit an einen Ruffen zu ver­zwischen dem Beamten und dem Inhaftierten, der schließlich nur Gefangener um ihre Gunst bemüht: Nach dem Friedensschlusse bereit in der Zellentür stehen. Es tam zu einem wütenden Kampfe schwenden. Ihre gewöhnliche Rede lautet, sobald sich ein russischer burch das Einschreiten mehrerer Schuhleute gebändigt werden konnte. ist noch Beit genug zum Lieben und Küssen". Die russischen Bor Gericht behauptete der Angeklagte Müller, er habe nur in der Berber müssen bann, nachdem sie eingesehen, daß alle Liebesmüh Notwehr gehandelt, da mehrere Schuhleute sofort auf ihn ein- vergebens, mit langer Nase abziehen und ihr Heil von neuem ber­geschlagen hätten. Die Beamten bekundeten, daß sich Müller auf fuchen. der Polizeiwache wie ein Wilder benommen hatte. Der Gerichtshof erkannte gegen Müller auf ein Jahr Gefängnis und 3 Wochen Haft, gegen Witt auf 3 Wochen Gefängnis und Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter Berlins  3 Wochen Saft. Die beiden Haftstrafen wurden auf die er- Bersammlung im Lokale von Wille, Brunnenstr. 188. Lages. und Umgegend. Heute Sonntag, den 6. August, nachmittags 22 Uhr: littene Untersuchungshaft angerechnet. ordnung: 1. Vortrag des Schriftstellers Dito Krille über: Die Arbeiter und die Kunst. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Gäste will tommen. Dresdenerstr. 45, Vortrag über: Ertrinken, Ersticken, verschiedene Formen Arbeiter: Samariterkolonne. Montagabend 9 Uhr: 1. Abteilung, der Bewußtlosigkeit. Nachher praktische Uebungen. Gäste willkommen. Neue Teilnehmer tönnen jederzeit eintreten. Einschreibegeld 25 Pf. Monatsbeitrag 25 Pf. Bibliothet steht zur Verfügung.

Selbstmord eines jungen Mediziners. Gestern nacht vergiftete sich der Mediziner Dr. Borchert im physiologischen Institut der Uni­versität in seinem Arbeitsraum in der Dorotheenstraße mit einer Sublimatlösung. Er war bereits tot, als man ihn auffand. Der Grund zu dem Selbstmorde ist in den neuen Bestimmungen über die Zulassung zur Privatdozentur zu erblicken, die bedeutende Gr­schwerungen gegenüber der bisherigen Braris darstellen. Diese neuen Bestimmungen gelangten in der lebten Sibung der medizinischen Fakultät der Berliner   Universität zum ersten Male zur Anwendung. Da sich Dr. Borchert dadurch in der Hoffnung getäuscht fah, zur Privatdozentur zugelassen zu werden, machte der junge hoffnungs­volle Gelehrte in der Verzweiflung seinem Leben durch Vergiften

ein Ende.

Bon einem entfehlichen Unglücksfall ist gestern abend die 56 Jahre alte Witwe Wilhelmine H., Ritterstraße wohnhaft, betroffen worden. Bor einiger Zeit stieß sich Frau H. den Stiel einer Bratpfanne in den Unterleib und mußte fich deshalb einer schwierigen Operation unterziehen, nach welcher die Heilung anscheinend eingetreten war. Gestern abend passierte nun die Witwe die Rosenthalerstraße, als fie plötzlich zusammenbrach. Man brachte die Verunglückte nach dem Flur des Grundstückes Nr. 19 und dort stellte es sich dann heraus, daß die bei der Operation zugenähte Wunde wieder aufgebrochen war, wodurch die ganzen Eingeweide aus dem Unterleib heraus gedrungen waren. In hoffnungslosem Zustande wurde die Unglüc liche in einem Krantenwagen nach der Charité gebracht.

Bon einem Eisenbahnzug überfahren und getötet wurde gestern früh der 52 Jahre alte Eisenbahnwächter August Laßmann aus der Fennstr. 31. Laßmann hatte Nachtdienst auf dem Bahnhof Putliz­straße. Von dort ging er gestern morgen auf dem Heimwege fura nach 4 Uhr über die Gleise des Nordringes nach dem Bahnhof Wedding   zu. An der Ueberführung der Hamburger Bahn wich er einem Zuge, der vom Wedding fam, aus und übersah dabei den von der Butlißstraße heranfahrenden Zug Nr. 8953. Dieser erfaßte ihn, riß ihn zu Boden und brachte ihm einen doppelten Bruch des rechten Beines und tödliche Kopfverlegungen bei. Der Verunglückte, der einen vorschriftswidrigen Weg benutzte und daher die Schuld selbst trägt, verschieb auf der Stelle. Ein Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Die Leiche wurde beschlagnahmt. drople Straßensperrung. Die Neue Jakobstraße von der Köpenider bis zur Dresdenerstraße wird behufs Umpflasterung vom 7. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

Briefkaften der Redaktion.

2. 150. 1. Sehr gern, Mittwochabend 7 Uhr in der Redaktion. 2. Zwischendeck bis New York   125-140 M. Bahnfahrt nach San Francisto noch etwa 300. Dauer der ganzen Reife etwa 12-20 Tage, je nach Dampfer. 3. Mannigfache Methoden. Näheres darüber mündlich. K. K. Ja. 1001. Nein.- A. O. Ja. Juriftifcher Ceil.

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Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends

von 7 bis 1hr statt. Geöffnet: abends 7 Uhr.

A. R. 1. Beschwerde wäre aussichtslos. 2. Nein. Sie hätten den Weg 6. S. Morgen.

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Infolge unvorsichtigen Umgehens mit Schußwaffen ist am Vermißt wird seit dem 26. Juni ds. s. der Buchhalter Hans Neuendorf bei Spandau   ein blühendes Menschenleben vernichtet 4. April d. J. auf dem Gute des Majors von Bredow zu Nieder­Boll, am 1. Oktober 1873 zu Nicolsschmiede( Kr. Stargard) geworden. Während der mittäglichen Bause war der Schweizer Adam boren, Bärwaldstraße 12 bei ben Eltern wohnhaft gewefen. 8o ablig mit einem anderen Arbeitsgenossen in den Garten des hat am genannten Tage wie gewöhnlich die Wohnung um 9 Uhr Oberschweizerhauses gegangen, wo mehrere Schweizer   mit einem morgens verlassen und ist seit dieser Zeit nicht wieder zurückgekehrt. Tesching nach Spaken schossen. Nach Abgabe mehrerer Schüsse lud In einem zurückgelassenen Schreiben hat Zoll die Absicht aus der Besizer des Teschings vor den Augen des Wahlig letteres noch gesprochen, fich das Leben nehmen zu wollen. Zweddienliche An einmal, indem er dabei sagte:" Das ist meine lebte Stugel". Dann gaben werden in jedem Polizeibureau und bei der Kriminalpolizei aber stellte er das Tesching, ohne den Schuß abgegeben zu haben, in 3u Nr. 5308 VI 50 05 entgegen genommen. den Hausflur, da er plöglich abgerufen wurde. Obwohl er nun den Wahlig direkt ermahnt hatte, vorsichtig zu sein und nicht zu schießen, ergriff dieser das Tesching und sagte: Jezt werde ich mal nach der Stalltür zielen". Er hatte aber faum das Gewehr erhoben und eine fleine Wendung mit dem Körper gemacht, als der Schuß losging und das Projektil dem 18 jährigen Schweizer   Hermann Behling in den Rüden drang. Schreiend lief Behling, dem das Blut aus dem Mund stürzte, auf seine Genossen zu. Ghe er sie aber erreichte, brach er zusammen. Man brachte ihn sofort in das Krankenhaus, er starb der Veröffentlichung und Beschwerde beschreiten sollen. jedoch gegen Abend, da der Schuß die Aorta getroffen hatte und hat die Frau den Vertrag mitabgeschlossen, so ist sie auch an ihn gebunden. 2. B. 1. u. 3. Das ist möglich. 2. Das Amtsgericht ist zuständig. badurch eine Verblutung eingetreten war. Wahlig erhielt darauf sirdorf 26. 1. u. 2. Nein. Sind Sie im Zweifel, wem die Miete zu 5. S. 3.§§ 188 und 231 bes eine Anklage, den Tod des Behling durch Fahrlässigkeit verursacht zahlen ist, so hinterlegen Sie dieselbe. zu haben und mußte sich gestern vor der 3. Ferienstraflammer des in den öffentlichen Bibliotheken ausliegenden Strafgesetzbuchs enthalten die Landgerichtes II verantworten. Der Gerichtshof erkannte auf die einschlägigen Vorschriften. Hund 40. 1. Ja, zwei Hunde haben Sie zu Strafe von zwei Monaten Gefängnis, da bei dem versteuern. 2. Ja. 3. Nein. 4. u. 5. Auf Reklamation fönnen Sie vielleicht traurigen Borfall besonders unglückliche Bustände zusammengewirkt ein Halbjahr sparen, falls Sie die Abmeldung besorgen. Die Hundesteuer­hätten. Wäre z. B. das Geschoß nur ein Viertel Boll weiter nach ordnung Ihrer Gemeinde können Sie auf dem Magistratsbureau einsehen. 2. W. 22. Die Beschwerde in Krantentassen- Streitigkeiten entscheidet links in den Körper eingedrungen, so hätte es nur eine geringe in erster Instanz die Gewerbedeputation, Swalauerstr. 1-3. An diese Fleischberlegung verursacht. wollen Sie fich wenden. In welchem Falle Ihre Frau verpflichtet ist, das di Strankenhaus aufzusuchen und die ferneren Einzelheiten, ergibt der Wort laut des Kassenstatuts. C. S. 1. Soweit eine Nachlässigkeit auf Ihrer oder Ihrer Frau Seite vorliegt, sind Sie erjakpflichtig. Das Gericht würde voraussichtlich die Frage, ob solches Verschulden vorliegt, anerkennen. Benn Sie einem wildfremden Menschen durch Mangel an Aufsicht die Gelegenheit geben, Ihnen anvertraute Sachen zu stehlen, so liegt in dem Mangel an Nebel. Gewiß aufficht ein zum erfolg eine Beleidigu es ratsam ist, von diesem Recht Gebrauch zu machen, Gerichtstoften und tönnen Sie mit Aussicht auf Beleidigungsflage erheben. Db Beit aufzuwenden, um im letzten Grunde sich gerichtlich bestätigen zu laffen, daß Sie sich über den Mangel an Taft und sozialem Gefühl des Anderen geärgert haben, muß Ihnen überlassen bleiben. berständliche Ausdrud ist eine Bezeichnung für geschlechtliche Hingabe. Statratte. Wenn mindestens 200 Marken geklebt sind, so steht den Hinterbliebenen( in erster Reihe der Witwe, eventuell den noch nicht 15 Jahr alten ehelichen Stindern) das Recht auf zurückerstattung der Hälfte der

Feuerbericht. Die Feuerwehr wurde gestern nicht weniger als achtmal infolge niedergedrückten Rauches alarmiert. In der Brunnen straße 90, Greifswalderstraße 27, Blumenstraße 67, Barochialstr. 39, Kaiser Wilhelmstraße 19, Neuen Königstraße 23 und anderen Stellen waren die Häufer mit Rauch angefüllt, der infolge der drückenden Hiße nicht abziehen wollte. Die Hausbewohner nahmen an, daß es im Hause brenne und alarmierten die Feuerwehr, die nach Fest­stellung der Ursache wieder abrückte. Gestern früh um 6 Uhr brannten in ter Gollnowstraße 27 im Keller Honigfuchen, Schwefel, Kisten, der Fußboden und andere Immobilien. Teer war am Laufiber­plab 4 und ein Schornstein in der Wilsnaderstraße 21 in Brand geraten,

25 Pfennig- Sonntag im Zoologischen Garten. Am ersten Sonn. tag im Monat beträgt der Eintrittspreis 25 Pfennig pro Person, ohne Unterschied des Alters. Am Nachmittage fonzertieren im Part von 4 Uhr ab drei Militärkapellen in Uniform.

Schöneberg  .

Vorort- Nachrichten.

Auf der Stadtbahn verunglückt ist gestern früh der 58 Jahre alte Portier Hermann Bahr   aus der Geisbergstr. 31 zu Schöne berg. Er wollte nach Hause fahren und stieg um ühr irrtümlich bereits auf dem Bahnhof Börse aus. Als er seinen Irrtum be­mertte und wieder einsteigen wollte, hatte sich der Zug schon wieder in Bewegung gefegt. Bahr geriet zwischen Trittbrett und Bord­schwelle und wurde mit einem Oberschenkelbruch in ein Kranken­haus gebracht. Weißensee.

Im Feldpfuhl ertrunken ist gestern der 19jährige Handwerker Karl Mainzer, der mit mehreren Arbeitskollegen nach Weißensee  gefahren war. Auf dem Wege schloß M. sich dann einigen Bekannten an, welche ebenfalls aus Berlin   gekommen waren und für ihren Fuhrwerksbefizer Futter holen wollten. In einem an der Feldt­mannstraße belegenen Pfuhl beschlossen die jungen Leute zu baben. M. geriet in eine befonders tiefe Stelle und versant vor den Augen feiner Kollegen. Trog eifrigen Suchens ist es noch nicht gelungen seine Leiche zu finden. Nieder- Schöneweide.

Wer ist die Tote? Noch nicht festgestellt ist die Persönlichkeit eines jungen Mädchens, das in Nieder- Schönetveide auf offener Straße Syfol trant und auf der Stelle starb. Die Selbstmörderin, die den befferen Kreisen angehört zu haben scheint, ist etwa 23 Jahre alt und mittelgroß. Sie hat dunkelblondes Haar und blaue Augen und trug ein schwarzes Jadett, eine schwarzweiß gestreifte Taille, einen grautarierten Rod, weißgestreifte Strümpfe, Ladstiefel, einen weißen Strohhut mit Lederband, ein blauweiß geftreiftes Taschentuch mit dem Zeichen M. und mit Berlen eingefaßte Ohrringe. Adlershof  .

Vermischtes.

700 bis 800 Arbeiter arbeitslos. In Oberlangenbielau wurde Sonnabend früh ein Teil des Dierigschen Etablissements ein Raub der Flammen. Die Hänge( Trockenraum), die Bleicherei  , ein Teil der Mangelei, die Warenlagerei, die Nauherei, die Stüdfärberei und die Stärkerei wurden vernichtet. 700 bis 800 Arbeiter werden dadurch mindestens zeitweilig arbeitslos fein. Der Materialschaden ist bedeutend. Viel Ware ist verbrannt. Ein Glück ist es, daß insbesondere die Weberei vom Feuer verschont geblieben ist, ebenso die Rot- und Blaufärberei usw. Durch Einführung von Nacht­schichten soll versucht werden, die Arbeiter nach Möglichkeit zu be­

schäftigen.

Mit welcher Dreiftigkeit die russischen Mädchenhändler arbeiten, zeigt nachstehender Bericht des jüdischen( U. O. B. B.) 3weigkomitees in Hamburg   an das hiesige Deutsche   Nationalfomitee zur Be fämpfung des Mädchenhandels: Ein Schuhmacher in der Zottiewer Gaffe in Lemberg   hat eine 18jährige Tochter namens Chane, die eine bekannte Schönheit ist. Diese verheiratete fich fürzlich mit einem Manne, der ihr große Geschenke an Schmud usw. machte. Einige Wochen nach der Hochzeit eröffnete ihr der Mann, daß fie nach Südamerika   gehen wollen, wo er ein Geschäft betreibe. Sie, Chane, solle Möbel auf Abzahlung kaufen, die er dann vor der Ab­reise weiter verkaufen wolle. Die Frau, die nach galizischem Brauche nicht standesamtlich, sondern nur rituell getraut ist, weigerte fich, beides zu tun und holte sich bei ihrem Vater Rat, der, den wahren Charakter des Mannes erkennend, sein Kind wieder zu sich nehmen wollte. Der Ehemann" trat ihm jedoch mit der Waffe in der Hand entgegen. Chane entfloh nun und suchte im Hause des Vaters Schuh  . Darauf erschien eine bewaffnete Bande in dem Hause des Schuhmachers, um die junge Frau gewaltsam wieder zurückzu­holen, jedoch wurde dies glüdlicherweise durch das Eingreifen der Bolizei vereitelt. Vier der gewalttätigen Burschen, Elias und Jsat Lezka, Jakob Krün und Srul Rosenfeld, wurden verhaftet. Die Vier haben nach den gegen die Zuhälter gerichteten Unruhen in Warschau   ihre Stadt verlassen.

Bon seiner Ehefrau erschossen wurde auf offener Straße in Weingarten  , wie der Schwäb. Mert." berichtet, der 28 Jahre alte Maurer Josef Dettinger. Dettinger, dem die Kugel den Kopf durchbohrte, war sofort tot. Seine Frau, deren erster Mann sich erhängt hat, wurde in Haft genommen.

C. W. 100.

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Der Ihnen nicht ganz

M. R. 100.

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Klebemarken zu, falls dem Verstorbenen eine Invalidenrente nicht gewährt war. Das in den öffentlichen Bibliotheken ausliegende Arbeiterrecht( Seite Sie Eine Beschwerde wäre nuplos. 605 Nr. 95b und Seite 501) führt die genaueren Vorschriften an. tönnen nähen so lange Sie wollen, müssen aber das Geräusch( durch eine Potemkin. Sie haben Gummiplatte oder Gummipfropfen) dämpfen. Lehnen Sie Alimente( an den Vormund) in vollem Umfange zu zahlen. die Unterzeichnung ab, so machen Sie sich etwa 100 M. unnüße Gerichts. Beranlassung zu einer Strafanzeige liegt um so weniger vor, E. 2. 18. fosten. als eventuell Sie als Mitschuldiger zu bestrafen wären. Moabit  . Von den von Ihnen genannten Personen ist nur die Mutter des Mannes pflichtteilsberechtigt. Errichten Sie ein wechselseitiges Testament nach Art des S. 238 Nr. 56 des Anhangs zum Arbeiterrecht" aufgeführten. Das Buch liegt in den öffentlichen Bibliotheken aus und enthält außer den Beispielen für ein Testament auch die Anleitung für die Errichtung eines . 2. 79. 1. Ja. 2. Innerhalb drei felchen( S. 238, 92, 94 bis 96). Tagen müßte die Klage beim Gericht eingereicht sein. 3. Jeder von beiden ist berechtigt; es ist geratener, daß der Ehemann die Klage anstellt. 4. Ge richtskosten einer Instanz etwa 20 bis 40 m. 5. Das steht bei Ihnen. 6. und 7. Beispiel und Anleitung zu einer Beleidigungsklage finden Sie 5. 600 bes in den öffentlichen Bibliotheken ausliegenden Arbeiterrechts". M. K. 55. 1. Nein. 2. Ja. Sie können nur auf Bahlung gegen 8. 23. 100. Eine Klage Abnahme flagen und dann pfänden laffen. auf Aufhebung des Vertrages und auf Schadensersaz iſt aussichtsvoll, wenn Sie die von Ihnen vorgetragenen Behauptungen( Abrede beim Mieten und 100 2. S. 1. Sie müssen das Kind bis zu Feuchtigkeit) beweisen. einer Entlassung in der Schule belaffen. Dispens fann Ihnen nur von der Schulbehörde und der dieser vorgesetzten Behörde erteilt werden. 2. Nein: Der Vertrag ist einzuhalten. Franz O. Wieviel Marken Ihr Bater geklebt haben muß, hängt davon ab, wann er geboren ist. Eine Tabelle finden Sie S. 499 des in den öffentlichen Bibliotheken ausliegenden

Arbeiterrechts".

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Witterungsübersicht vom 5. August 1905, morgens 8 Uhr.

756

760 S

Better

Stationen

24 Haparanda 763 S 18 Petersburg 763 N23

3 halb bd. 5 bedeckt

3 wollen!

24 Scilly

Wetter

Temp. n. E.

2wollen 18

1 molten! 16

16 754 N

744 S

5 wolfig

3'bebedt 14 3wolfen! 16

Ein Kleinbahn- Jbyll, das alle Erfindungen der Wikblätter über­trifft, weiß die Voltsstimme" aus Lothringen   zu berichten. Stationen Zwischen der Station Püttlingen   und Mondorf wurden die Passa­giere durch ein andauerndes Rütteln und Stoßen der Wagen in der Surve aufgeschredt. Dann hielt die Bahn plößlich auf freiem Felde. Swinembe. 756 SSB Was war passiert? War der Zug entgleist? Nein. Das Bersonal Bamburg 756 S auf der Lokomotive war fich in die Haare geraten, bearbeitete sich Berlin  auf der Lokomotive gegenseitig unter Toben und Schimpfen mit Frantj.a.m. 760 S 3 bedeckt 19 Aberdeen  Einen Selbstmordverfuch im Adlershofer Amtsgefängnis machte Büffen und Stößen. Die Passagiere mußten den Rest des Weges München 4 moltig 21 Baris 758 SS 756 S 1 wolfen! 25 der wegen Obdachlosigkeit eingelieferte Maurer Ferchmian bis zur Station zu Fuß zurücklegen. Als der Zug endlich puffend Bien aus Neu- Lübbenau. Kaum befand er sich allein in der Belle, als und fauchend in die Station einfuhr, nahmen die beiden Kampfhähne Wetter- Prognofe für Sonntag, den 6. August 1905. er fich mit einem Taschenmesser den Kehlkopf durchschnitt. In auf dem festen Boden vor dem Bahnhof das Boren wieder auf und Kühler, zeitweise heiter, aber veränderlich bei ziemlich frischen westlichen schwerverletztem Zustande wurde F. dem Briger Kreiskrankenhauſe trattierten sich von neuem, bis das Blut floß. Sprachlos schauten Winben, etwas Regen und Gewitternneigung. Berliner   Betterbureau. augeführt. die Passagiere dem ungewöhnlichen Schauspiel zu. 0,42 Meter, bei Während des Gebetes vom Blit erschlagen wurde in Tupus bei Wasserstand am 4. Auguft. Elbe   bei Aufsig Friedrichshagen. Dresden   1,71 Meter, bei Magdeburg  +0,83 Meter. Meter, bei Breslau  Ein gewaltiges Schadenfeuer entstand Sonnabend auf dem Pilsen   der Grundbefizer Franz Halit. Er kniete während eines Dder bei Ratibor Straußfurt Kohlenplay von Rahn und dem danebenliegenden Zimmerplatz von heftigen Gewitters mitten in der Stube nieder und betete. Ein Ober- Begel+4,64 Meter, bei Breslau   Unter- Begel Karl Schubert in der Wilhelmstr. 40. Die Kontore und Arbeits- Bliz schlug in das Haus, tötete den Mann, betäubte seine Frau und Frankfurt+ 1,19 Meter. Beichsel bei Brahemünde+ 2,52 Meter. speicher brannten mit ihrem Inhalt vollständig nieder. Das burch verlöschte das Licht. Als die Gattin zu fich tam und Licht machte, artbe bei Bofen+0,34 Weter. Berantw. Redakteur: Baul Büttner, Berlin  . Für den Inferatenteil verantw.. Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlaa: Vorwärts Buddruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW

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