Einzelbild herunterladen
 

Nr. 222.

22. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste. In Mittenwalde   ist das Lokal von Ernst Me tu es streng zu meiden, da der Herr lieber im Striegerverein Meives bleibt als der Arbeiterschaft sein Lokal zur Verfügung zu stellen. Die Lokalfommission.

Die Parteigenoffen des sechsten Kreises( Schönhauser Vorstadt) veranstalten morgen in den Räumen der Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee   9, einen Kunst abend. Die zu dem Feste gewonnenen Kräfte lassen einen genußreichen Abend erwarten. Da eine Abendkasse nicht stattfindet, werden die Genossen ersucht, sich zeitig mit Eintrittskarten zum Preise von 30 Pf. zu versehen. Näheres ist im Inserat in heutiger Nummer zu ersehen.

Berliner   Nachrichten.

Aus der Stadtverordneten- Versammlung

"

#

"

Freitag, 22. September 1905.

"

Zwangslage gekommen, ihren Kunden die Mehrbelastung auf- Betruges, der Unterschlagung und der Untreue beschuldigt. Dosing zupacken, um zu verhüten, daß der Betrieb ganz eingestellt sollte sich wegen dieser Straftaten am 9. d. M. vor der 2. Ferien­werden mußte. straftammer des Landgerichts I verantworten, der Termin mußte aber Zeuerungen bilden für solche Unternehmungen die vertagt werden, da der Angeklagte inzwischen Berlin   verlassen hatte Feuerprobe. Gerade wenn die Lebensmittel im Preise und zur Verhandlung nicht erschienen war. steigen, könnten sie einige Bedeutung erlangen, aber gewöhnlich Ein Berlin  - Dresdener   Theaterkrafeel. Ein für das deutsche  beginnt es gerade dann auch bei ihnen zu hapern. Daß sie Theaterpublikum interessanter Prozeß beschäftigte gestern das Dress die Feuerprobe selten bestehen, daraus wird ihnen kein Ver- bener Schöffengericht. Im Februar d. J. fand im Dresdener König ständiger einen Vorwurf machen wollen; denn auch sie können Berliner  " Täglichen Rundschau". Theodor Roth, verfaßten Schau­lichen Schauspielhause die Uraufführung des von dem Redakteur der sich ja nicht außerhalb des Machtbereiches der kapitalistischen spiels" Obid" statt. Das Stück, das trop seiner technischen und Weltordnung" stellen. Aber man sollte uns nur nicht stilistischen Fehlern von sachverständigen Literaten als eine talent­immer wieder erzählen, daß sie von nennenswertem Einfluß volle Arbeit bezeichnet wird, wurde vom Publikum sehr fühl auf­auf die Lebenshaltung der besiglosen Klasse seien oder gar genommen und nach dem zweiten Akte war man sich darüber klar, ( wie Frau Morgenstern von ihren Volfsküchen früher in daß das Stück für die Bühne absolut unbrauchbar sei. Es ist auch drolliger Naivetät behauptete) einen Beitrag zur Lösung der von anderen deutschen   Theatern nicht angenommen und nach zwei weiteren Aufführungen im Dresdener   Hofschauspielhaus vor leeren sozialen Frage" darstellen. Bänken ad acta gelegt worden. Die Kritiken sämtlicher Dresdener  Zeitungen lauteten äußerst abfällig und man machte sogar der Eine Warnung vor dem Serienlos- Schwindel, Hoftheaterleitung einen Vorwurf daraus, daß das Schauspielhaus die auch für Berlin   angebracht ist, erläßt unser Lübecker Parteiblatt. ein solches Machivert überhaupt zur Aufführung angenommen habe. ist diesmal wenig Bemerkenswertes zu melden, wenigstens daß ein Serienlos ein zur Rückzahlung bestimmter staatlicher, der Dresdener   Zeitungen schrieb nun der Berliner   Kritiker Herr Zum besseren Verständnis unserer Leser schicken wir voraus, Im Gegensatz zu den abfälligen und teilweise vernichtenden Kritiken aus dem öffentlichen Teil ihrer Verhandlungen. Zu Er- städtischer oder auch privater Schuldtitel ist. Die Veranstalter Dr. Paul Mahn in der Berliner  " Täglichen Rundschau" eine sehr örterungen von Belang kam es nur bei einer Vorlage, die solcher Losgesellschaften nehmen nun gewöhnlich 12 dieser Lostitel, wohlwollende Stritit über das Stück und fügte zum Schluß hinzu, die Beteiligung der Stadt Berlin   an dem ben denen allmonatlich ein anderer zur Einlösung gelangt und daß das Dresdener   Hoftheater sich mit der Aufführung des Ovid  " Kanalunternehmen Berlin- Stettin durch segen pro forma, um das Gesetz zu umgehen, eine Gesellschaft", ein großes Verdienst erworben und einem jungen talentvollen Dichter Garantie übernahme betraf. Die Versammlung hat bestehend entweder aus 100 Mitgliedern mit einem monatlichen zum Worte verholfen habe. Dieses Lob Dr. Mahns druckten die schon früher einen zustimmenden Beschluß gefaßt, es ist aber lich 5 W., oder aber 400 Mitglieder zu 2,50 M. monatlich zusammen; ein sehr abfälliges Urteil über das Stück gefällt hatte. Der Kritifer Beitrag von 10 M., 200 Mitgliedern mit einem solchen von monat- Dresdner Nachrichten" kritiklos ab, nachdem dieses Blatt vorher ein Nachtragsbeschluß nötig geworden, weil die Baukosten usw. richtiger gesagt, werden auf ein solches Papier viele fleine Interims der Dresdner Nachrichten", Paul Aler  . Wolff, hatte bei der Ur­jetzt höher veranschlagt werden und mithin auch der Berliner   lose ausgegeben. Da das letztere aber nach§ 286 des R.-St.-G.-B. aufführung selbst mit seiner Mißbilligung nicht zurückgehalten. Anteil höher ausfällt. Stadtv. Rosenow regte an, daß der mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und mit Geldstrafe bis zu Dieser plöbliche Witterungsumschwung" veranlaßte nun den Chef­Magistrat unverzüglich an die Vorarbeiten zur Schaffung 3000 m. bedroht ist, wird so ein Ding einfach Gesellschaft" oder redakteur der" Dresdner Neuesten Nachrichten  ", Julius Ferd. Wolff, eines Hafens im Norden Berlins   herangehen möge. auch gar" Verein" genannt, den Vereinsvorstand" bildet natürlich seinerseits zu den Ausführungen Dr. Mahns und zu dem Abdruck der Diese Anregung fand ziemlich allgemein Beifall, und auch der Veranstalter der( übrigens verbotenen) Lotterie. letteren   in den Dresdner Nachrichten" Stellung zu nehmen und Herr Mommsen, dem der Vorschlag etwas überraschend" Aufs Geratewohl greifen wir einen Prospett eines derartigen gegen das unverdiente Lob im Interesse des Theaterpublikums Ehrenmannes" heraus, an der Hand dessen wir nachweisen, in welch Brotest zu erheben. Das geschah in einem Artikel der Dresdner  gekommen war, ließ sich schließlich erweichen, einem entfchamloser Weise die Börsen Hunderttausender Unwissender ge- Neuesten Nachrichten", aus welchem nun Herr Dr. Mahn den Vor­sprechenden Antrage der Neuen Linken  " zuzustimmen. plündert werden und manche Leute mit keineswegs tadelloser Ver- wurf der bewußten journalistischen Urehrlichkeit" gegenüber den Interessant war diesmal der nicht öffentliche Teil gangenheit sich dadurch ein molliges Leben machen, indem sie die Lesern der Täglichen Rundschau" herauslesen wollte. Er ant­der Sigung. Auf der Tagesordnung stand eine Vorlage be- niedrigsten Instinkte, die Dummheit der Masse ausbeuten. Auf wortete dem Verfasser des Artikels in einem Privatbriefe, nannte treffend das bevorstehende Fest der silbernen och der vorher erläuterten Basis wird eine Gesellschaft" errichtet, die ihn einen Verleumder und erhob schwere Anschuldigungen gegen zeit des deutschen Kaiserpaares". Magistrat insgesamt an Beiträgen jährlich 14 000. aufzubringen hat. Als ihn, die nunmehr die Veranlassung zu der gestern verhandelten und Stadtverordneten- Versammlung wollten aus diesem An- Gegenwert liefert die Bant" sie schüßt es wenigstens vor Beleidigungsflage gaben. Beide Parteien waren in Güte nicht zu laß gern zum so und so vielten Male befunden, daß sie treu- 12 2ose, und zwar 6 Ottomanische Eisenbahnlose, 3 Braunschw. einem Vergleich zu bewegen. Dr. Mahn fühlte sich ebenfalls be= 20 Talerlose, 2 Desterr. 500 Guldenlose und ein kleines Papier mit leidigt und hatte Widerklage erhoben. Nach fünfstündiger Verhand­ergebene Untertanen find. Warum sie sich mit dieser An- 7 Gulden südd. Währ., welche heute zusammen an der Börse mit lung, während der Dr. Paul Mahn zugab, daß die Dresdener  gelegenheit in das Dunkel einer geheimen Sigung flüchten, 4700 m. gehandelt werden. Von vornherein also hat der Bankier" Zeitungen sämtlich abfällig über den Ovid  " geurteilt hatten, wurde war zunächst nicht recht klar. Unsere Parteigenossen einen sicheren Gewinn von 200 Proz. aus den Spargrofchen armer Dr. Mahn wegen Beleidigung zu 50 M. Geldstrafe oder 5 Tagen wünschten, daß dem Männerstolz vor Königsthronen Gelegen- Leute, die sich das Gelb, welches sie in der Hoffnung auf den in Haft und zur Tragung sämtlicher Kosten verurteilt. heit gegeben werde, sich im hellen Lichte vollster Deffentlich sichere Aussicht" geftelten Gewinn diesem modernen Raubritter Ein schwerer Automobilunfall, bei dem zwei Personen aus feit zu produzieren. Sie stellten den Antrag, daß die hingeben, oft vom Munde absparen. Das Porto für Uebersendung Berlin   schwer verletzt wurden, hat sich am Mittwoch im Havellande Vorlage jetzt nicht verhandelt, sondern auf die Tages. der wertlosen Papierfeßen hat das Mitglied natürlich selbst zuzugetragen. ordnung der nächsten öffentlichen Sigung gesetzt werde. tragen. Selbstverständlich sind die Prospekte und sonstige Drud zugetragen. Etwa um neun Uhr abends fuhr ein in der Richtung ordnung der nächsten öffentlichen Sigung gesetzt werde. von Berlin   kommendes Automobil, in dem sechs Personen saßen, mit Da gestand Herr Oberbürgermeister Kirschner, daß man sachen so unflar gehalten, daß es selten jemand weiß, daß der er- rasender Schnelligkeit durch die Kreisstadt Nauen  . Eine Stunde später die Reden nicht an die Deffentlichkeit dringen lassen wolle, fäuschung fommt meistens erst, wenn das Mitgliedsjahr" zu Ende, ein Automobil zertrümmert auf der Landstraße liege: die Insassen zielte Gewinn" in mehrere 100 Teile geteilt wird. Die Ent brachten Fußgänger die Meldung, daß bei dem Rittergut Neufammer die etwa gegen die beabsichtigte Rundgebung gehalten werden der Jahresbeitrag voll bezahlt und das Mitglied den erzielten Gefeien verlegt und bedürften dringend der Hülfe. Der prat fönnten. Solche Reden würden, so meinte er, an gewinn zu erhalten hofft. Daß der sichere Treffer" in vielen tische Arzt Dr. Friedrich fuhr alsbald nach der Unfall­tische Arzt Dr. Friedrich fuhr alsbald wisser Stelle peinlich berühren, und das müsse Biehungen für das einzelne Mitglied nur 5 Pf. und weniger aus ftelle und leistete den Verwundeten die erste Hülfe; mittels vermieden werden. Er fügte noch hinzu, daß man doch über macht, damit rechnen natürlich wenige. Täglich einlaufende Briefe Fuhrwerks wurden diese sodann nach dem Hotel Hamburger Hof" ein Geschenk nicht öffentlich verhandeln könne. Wie wenn mit den herzzerreißendsten Worten beweisen dies vollauf. Auch bereits über das Geschenk selber und nicht vielmehr erst wer es vorher gewahr wird, daß er schmählich düpiert ist, weiß sich überführt. Es waren zwei schwer, zwei etwas leichter verlegt, die andern waren mit ungefährlichen Abschürfungen davongekommen. darüber beraten werden sollte, ob überhaupt geschenkt werden felten zu helfen, da er sich an die Unterschrift, durch welche er sich Ein schwer Verletzter wurde am nächsten Morgen mit der Bahn nach soll! Der Antrag unserer Genossen wird dann natürlich ab- aur Zahlung der Beiträge für ein Jahr verpflichtete, gebunden gelehnt, und der Magistratsantrag auf Einsegung einer gemischten Deputation wurde von der freifinnigen weise versandte Drucksachen unter Androhung der Klage dazu auf­Wer sich weigert, die Beiträge zu zahlen, wird durch massen­Mehrheit angenommen. Was wird die gemischte Deputation gefordert und meistens auch wieder eingeschüchtert. Zieht man aushecken? weiter in Betracht, daß unter diesen unsauberen Bantiers" hier am Plaze Leute sind, die noch vor einem Jahre kaum einen guten Wie die Fleischteuerung wirkt, Anzug ihr eigen nannten und die jetzt in einem einzigen Monat mehr als 30 000( dreißigtausend) Mark für Reklame ausgeben das merkt in den unbemittelten Gesellschaftsschichten jede und das lururiöseste Leben führen, so drängt sich einem die Ueber­Hausfrau an ihrer Wirtschaftskasse, die jekt trotz aller Ein zeugung auf, daß die Organisation von Losgesellschaften auf der schränkungen noch weniger als sonst langen will. Aber auch artig wucherischer ausbeuterischer Basis vollendete Hochstapelei dar­die Einnahme und Ausgaberechnungen der großen Speisestellt, welehe ein gesetzliches Einschreiten unbedingt nötig macht. anstalten, die von Vereinen betrieben werden, liefern ist nun auch von zirka zehn Behörden im Reiche gegen das hier in Material zur Beurteilung dieser Frage. Bas in Teuerungs- Frage stehende größte Unternehmen dieser Art Anklage erhoben, zeiten von den Arbeiterfamilien, von den Familien der kleinen so bieten die Anklagen keine Gewähr dafür, daß das Publikum auch Gewerbetreibenden und der Unterbeamten im Laufe einer geschützt wird. Woche oder eines Monats mehr ausgegeben werden muß oder weniger verzehrt werden darf, das mag den Besserfituierten als unerheblich erscheinen. Eher wird dort Beachtung finden, was ein mit Zehn- und Hunderttausenden wirtschaftendes Unternehmen in solchen Zeitläuften dransegen muß, wenn es nicht durch höhere Preise oder fleinere Portionen die Mehr­belastung auf die Konsumenten abwälzen will.

"

glaubt.

"

"

Die Lindenstraße soll, wie wir gestern schon meldeten, nach einem Beschluß der Tiefbaudeputation von der Kommandantenstraße aus in gerader Richtung nach der Beuthstraße verlängert werden. Die Lindenstraße würde dadurch eine direkte Verbindung mit dem Spittel marft erhalten und die Leipzigerstraße dadurch wesentlich entlastet werden. Die Straßenbahnen und Omnibusse könnten zum Teil ohne den Dönhoffplatz zu berühren vom Spittelmarkt nach dem Halleschen Die Berliner   Volts- Kaffee- und Speife- find auf 2 Millionen Mart geschäßt. Vielleicht wird später einmal Tore auf fürzerer Route verkehren. Die Kosten des Durchbruchs hallen Gesellschaft" ist die erste, die sich meldet und die Markgrafenstraße nach der Alten Jakobstraße durchgelegt und öffentlich festgestellt zu sehen wünscht, daß die Fleischteuerung dann unter Benuzung der Simeonstraße eine direkte Verbindung auch bei ihr sich fühlbar macht. Sie fügt die Versicherung mit dem Wasser- und Kottbufertor geschaffen. hinzu, daß sie in ihren drei Hallen( Scharrnstr. 18, Neue An die Adresse der Behörden. Schon mehrfach haben wir in Schönhauserstr. 13, Chauffeeftr. 98a) das Mittagessen zum legter Beit den Unfug gegeißelt, amtliche Aftenstücke, die zum Ein­Preise von 20 Pf. in derselben Schmackhaftigkeit und Reich stampfen dienen sollen, derart in den Verkehr zu bringen, daß fie haltigkeit verabreicht wie früher. In erster Reihe hierauf sozusagen jedermann zugänglich find. Ein Freund unseres Blattes sei es wohl zurückzuführen, daß die drei Hallen jetzt fendet uns eine Reihe Aftenstücke zu, die aus dem Jahre 1902 und einen für diese Jahreszeit ungewöhnlich 1903 datiert sind und durchweg folgenden Wortlaut haben: regen Besuch haben. In der Tat hat die Bruttoeinnahme dieser Speiseanstalten in den Monaten Juli und August des laufenden Jahres eine ganz außerordentliche Steigerung gegenüber denselben Monaten des Vorjahres gehabt. Jm borigen Jahre belief sie sich auf 39 573 M., in diesem Jahre aber wurden 47 826 M. eingenommen. Eine so bedeutende Einnahmefteigerung muß auffallen. Aber vielleicht wird der wizelnde Herr Landwirtschaftsminister und die Beifall johlende Junkerpresse, die gleich ihm keine Fleischnot

Der fgl. Amtsanwalt.

Charlottenburg  , den.. In der Straffache gegen N. N., P. L. 3882, 02 vegen Be­truges, wird die fgl. Polizeidirektion um Löschung der unter dem 7. Januar cr. nachgesuchten Notierung des Handlungsgehülfen N. N., geboren am zu Berlin   gebeten. Die Notierung ist am

15. Januar 1903 erſegt. An die fgl. Polizeidirektion. Einwohnermeldeamt in Rigdorf.

Berlin   gebracht und in ein Krankenhaus übergeführt, ein anderer ist Automobilfahrt war das Rittergut Groß- Behnig, die Besitzung der zur Heilung in Nauen   zurückgeblieben, die übrigen kehrten im Laufe des Tages nach Berlin   zurück. Das Ziel der verunglückten Familie Borsig  .

Die Brötchenfrage in den Restaurants soll nach der Erklärung des Obermeisters Vogel von der Berliner   Gastwirte- Innung, der der vorbereitenden Kommission für die Brötchenfrage angehört, dahin ge­regelt werden, daß die Restaurateure sich verpflichten, jedem Gast ein Stück Weißbrot oder Schwarzbrot zu jeder Speise zur Ver­fügung zu stellen, und daß der weitere Bedarf an Gebäck besonders bezahlt wird. Die Versammlung der Berliner   Gastwirte- Innung schloß sich den Darlegungen des Obermeisters an und beauftragte ihn, in der Kommission dafür zu sorgen, daß die Brötchenfrage in der vorgeschlagenen Weise geregelt werde. Eine demnächst stattfindende öffentliche Gastwirte- Versammlung wird zu der Angelegenheit end­gültig Stellung nehmen.

Arbeitswagen fand gestern, Donnerstag, mittag gegen 12 Uhr in der Ein schwerer Zusammenstoß eines Straßenbahnzuges mit einem Langhansstraße in Weißenfee statt. versuchte der Führer des mit Steinen beladenen Arbeitswagens der Langhansstraße in Weißensee   statt. An der Ecke der Wilhelmstraße Firma Schulz, König- Chauffee 52, furz vor einem herannahenden Straßenbahnzug der Linie 61 die Schienen zu kreuzen. Hierbei stieß die Deichsel des Lastwagens mit solcher Gewalt gegen die Platt eingedrückt, die Berronstüzen verbogen, der Kontrollertisch und die form des Motorwaggens, daß von dem legteren das Perrongitter Stirnwandscheibe zertrümmert wurde. Der Führer des Bahnwagens, Straßenbahnfahrer Kerbe, erlitt eine erhebliche Stirnberlegung, ein im Wageninnern befindliches Fräulein Reimann, König- Chaussee 88 wohnhaft, eine Verlegung am linken Arme.

Der Untergang von Pompeji   ist Donnerstagnachmittag endgültig durch den Hammer des Gerichtsvollziehers bestätigt worden. Es fand der zwanglose Verkauf der beweglichen Gegenstände der ehemaligen Schaustellung statt. Zu der Versteigerung hatten sich zahlreiche Interessenten eingefunden, größtenteils Händler, doch wurde nur schleppend geboten und für die verkauften Gegenstände faum die Hälfte des Wertes erzielt. So wurde ein Geldschrank mit 90 M. zugeschlagen. Die Bureaueinrichtung einschließlich der Billettkasse brachte 126 m., 1200 Stühle wurden mit 638 m. verkauft. Zwei Dynamomaschinen mit zwei Vorgelegen und drei Treibriemen wurden mit zusammen 1265 M. zugeschlagen; drei weitere Treibriemen, die versiegelt worden waren, fonnten nicht zum Verkauf gelangen, weil fie inzwischen gestohlen worden sind. Die Diebe hatten sich übrigens nicht damit begnügt, sondern auch die Kraftlabel einer Dynamo­maschine mitgehen lassen.

Das Unheil, das mit der öffentlichen Verbreitung von amtlichen sieht und feine Fleischteuerung merkt, uns belehren, daß Aftenstücken solchen und ähnlichen Inhalts angerichtet werden kann, Die Mordgerüchte, die aus Anlaß des Leichenfundes im Hause aus diesen Zahlen höchstens hervorgehe, wie sehr in den ist gar nicht zu überschauen. Der schlimmsten Erpressung ist unter Kreisendes, niederen Boltes" die Schlemmerei Umständen Tür und Tor geöffnet. Man sollte denken, daß es an Cadinerstr. 23 entstanden waren, find, wie wir jetzt erfahren, hinfällig amtlicher Stelle endlich möglich ist, den Verkauf von Attenstücken geworden. Eine eingehende ärztliche Untersuchung der Toten, der Che­zugenommen habe. Für Unternehmungen von der Art der genannten Gesell- unter den nötigen Vorsichtsmaßregeln zu bewirken. Der gegen- frau des Kaufmanns Nowack, hat ergeben, daß sie an einem Schlag­anfalle verstorben ist. Der Anfall ist wahrscheinlich auf allzugroße schaft ist eine Frequenzsteigerung gerade in solchen Zeiten nicht wärtige Unfug fann denn doch nicht gut weitergehen. Der Brunnenplatz an der Bankstraße vor dem dortigen Amts- Anstrengung zurückzuführen. Frau N. wollte in den nächsten Tagen ganz ungefährlich. Die Gesellschaft selber muß jetzt pro Pfund Fleisch 10-25- Pf. mehr zahlen, je nach der Qualität. Will gericht wird demnächst eine dem großen Platz angemessene gärtnerische ziehen und sie hatte sich vorgenommen, während der Abwesenheit und Schmuckstreifen sollen längst der alles fir und fertig zu stellen, um N. bei seiner Rückkehr überraschen ihres auf Reisen befindlichen Mannes zum bevorstehenden Umzuge sie daran festhalten, ihren Gästen weder den Preis zu erhöhen Bromenade an der Lothringerstraße hergestellt werden. zu können. Bis auf einen Waschkessel hatte die Hausfrau schon noch die Portionen zu verringern oder die Qualität zu ver­Hausbesitzer und Gemeinintereffe. Der Ankauf der Grundstücke alles sauber gemacht und während sie nun beim Reinigen dieses schlechtern, so tann sie bei längerer Fortdauer der Fleisch­teuerung ein tüchtiges Stück Geld zusetzen. Wir werden sehen, in der Alten Jakobstraße zur Verbreiterung eines Teils der Alten letzten Gegenstandes beschäftigt war, bekam sie plöglich einen Berg­ob sie so viel hat, daß es dazu langt, oder ob schließlich auch Jakobstraße zwischen Ritter- und Oranienstraße ist von der städtischlag. Die Beiseßung der Leiche dürfte bereits morgen erfolgen. sie ihre Machtlosigkeit bekennen muß. Bei den Volksküchen chen Tiefbaudeputation wegen der zu hohen Grundstückspreise ab­der Frau Morgenstern pflegt es nicht so weit zu langen, Ein steckbrieflich verfolgter Rechtsanwalt. Die hiesige Staats daß sie erhebliche Preissteigerungen auf das eigene anwaltschaft hat hinter dem Rechtsanwalt Ludwig Dosing, bisher Konto nehmen fönnten. Die Leitung der Bolts- beim Landgericht I Berlin   zugelassen, einen Stedbrief erlaffen. Der küchen ist in Zeiten der Teuerung wiederholt in die Flüchtige, der im Jahre 1861 in Beeskow   geboren ist, wird des

gelehnt worden.

Ein eigenartiges Schiffsunglück verursachte gestern eine längere Verkehrsstörung auf der Havel  . Eine mit Bretterstapeln hoch be= ladene Oderzille, welche nach Berlin   bestimmt war, fuhr unter Segel die Havel   abwärts, als ein plöblicher starter Windstoß die Segel erfaßte und das Fahrzeug weit nach Backbord legte. Hierdurch löste sich ein Teil der Ladung und stürzte in das Wasser. Das so ein­