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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 220.

Parteinachrichten.

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Dienstag, den 20. September 1892.

9. Jahrg.

diejenigen verbreitet worden, deren Einfuhr Cholera Erkrankungs- und Todesfälle in der Umgegend ein­aus verseuchten Gebieten schon jetzt regierung 3- quartirt.

Von der Agitation. Ueber das Thema Antisemitismus feitig verboten ist. Die gleichen Erfahrungen Beuthen  ( Oberschlesien  ), 19. September. Die bakterio­und Sozialdemokratie" hielt Reichstags  - Abgeordneter Mo Iken- machen wir auch gegenwärtig wieder, denn seit logische Untersuchung des angeblichen Choleratodesfalles in buhr am 10. September in einer start besuchten Volksversamm dem Bestehen der Epidemie in Hamburg   sind von Schönwald ergab feine Kommabazillen. lung zu Essen einen Vortrag, der mit minutenlangem Beifall dort zahlreiche Waaren nach vielen Orten ver- Nach einem Telegramm des Professors Weichselbaum ist das aufgenommen wurde. In einer Resolution, die gegen zwei Stimmen schickt worden, ohne daß jemals von einer Ansteckung Auftreten der asiatischen Cholera in Krakau   und Podgorze Annahme fand, erklärte sich die Versammlung mit den Aus- durch solche kolli etwas bekannt geworden wäre. festgestellt. Der erste Todesfall erfolgte am 9. September, feitdem führungen Molfenbuhr's voll und ganz einverstanden und ver- In Anbetracht diefer Verhältniffe liegt tein find noch drei Todesfälle vorgekommen. Der Statthalter von urtheilte den Antisemitismus auf das entschiedenste als einen Grund zu der jezt vielfach verbreiteten Be Galizien und der Landespräsident von Schlesien   sind Auswuchs der heutigen privatkapitalistischen Wirthschaftsweise, orgniß einer Verschleppung von Cholera durch telegraphisch angewiesen worden, geeignete Vorkehrungen zu durch den nur bezweckt werde, den Arbeiter von der Sozial- durch ihre trodene: Beschaffenheit( Bücher, tigen Häusergruppe in Bodgorze, die eventuelle Räumung der waaren vor. Die meisten Waaren sind schon treffen, darunter die gründliche Assanirung der choleraverdäch demokratie abzulenten. Bei einem Agitationsausflug nach der Beyenburg   waren bekanntlich legthin 18 unserer Barmer industrie, der Lederindustrie z.) ungeeignet, als fanitären Borsichtsmaßregeln, ferner die Einführung einer strengen Bigarren, Zabate, Erzeugnisse der Papier  - infizirten Häuser von den darin Wohnenden unter strengsten Genossen verhaftet worden. Dies ist unserer Sache nur Vermittler des Anstedungsstoffes zu dienen. ärztlichen Untersuchung der Eisenbahn- Baffagiere aus Bodgorze förderlich gewesen. Bei einer abermaligen Agitationstour, welche am vorletzten Sonntag in jene Gegend unternommen wurde, hat& erner ist zu berücksichtigen, daß die Waaren in und Krakan auf den östlich und westlich von diesen Orten ge­die dortige Bevölkerung die Barmer Sozialdemokraten aufsumhüllungen zum Versandt kommen, welche den legenen Stationen, endlich eventuelle ärztliche Revisionen in freundlichste empfangen, so daß sie die mitgebrachten Schriften Inhalt der Badete, Ballen, Kisten z. vor ver- Dziedziß, Bieliz, Saybusch   und einer entsprechenden östlichen überall ungestört zur Vertheilung bringen konnten. dächtigen Berührungen ausreichend schüßen. Eisenbahnstation. In besonderem Maße gilt dies von allen Paris  , 19. September. Hier und im Weichbilde der Auf der Parteiverfammlung für den Wahlkreis Halber- Sendungen, welche durch den verfeuchten Ort Stadt kamen gestern 29 Cholera- Erkrankungen und 15 Todes stadt- Oschersleben Wernigerode, die am 11. Sep­nur durchgehen, ohne dafelbst geöffnet zufälle vor. Aus Havre werden von gestern 9 Erkrankungs- und tember in Halberstadt   tagte, waren die Orte Halberstadt  , werden. Aengstliche Empfänger von Waaren 4 Todesfälle gemeldet. Harsleben  , Hasserode  , Nescherode, Oschersleben  , Wegeleben  , Ber fendungen aus choleraverseuchten Ort Paris, 18. September. Gestern find in Paris   und nigerode und Wulferstadt vertreten. Aus den Berichten ist von haften können die zur Verpadung benugten dessen Bannmeile 50 Cholera- Erkrankungen und 18 Todesfälle Interesse, daß seit 31. Auguft 1891 bis 31. August d. I. Abwaschen mit Raltmilch Umhüllungen entweder vernichten, oder durch vorgekommen. 24 Voltsversammlungen im Wahlkreise abgehalten wurden, welche und ähnliches) bezw. 5 prozentiger Carbolsäure starben 3 Personen an der Cholera. mit Raltmilch( Risten, Tonnen Havre  , 18. September. Gestern erkrankten hier 6 und vom Agitationskomitee arrangirt waren. An Geldern tamen ( einschließlich eines früheren Bestandes von 343,04 m.) 923,38 m. Lösung( Ballen, Sackleine wand und dergleichen) Rotterdam  , 18. September. Gestern Abend ist hier ein ein, wovon nach Abzug der Ausgaben 389,27 M. übrig blieben. Desinfiziren, obwohl solches im Allgemeinen Cholera- Todesfall vorgekommen. In Berlitum ist ein aus Für eigentliche Agitationszwecke sind einschließlich der Ent überflüssig ist. Dortrecht zurückgekehrter Milizsoldat unter choleraähnlichen Er­fchädigung der Referenten( 106,10 m.) 359,80 m. verwandt scheinungen gestorben, ebenso in Tilburg   ein alter Mann und ein worden. Zum Berliner   Parteitage wurde Bartels- Wernige. Kind. Neuere Meldungen aus Bleskensgraaf stellen in Abrede, rode als Delegirter gewählt; derfelbe soll dahin wirken, daß der daß es sich bei dem von dorther gemeldeten Cholerafalle um nächste Parteitag in Halberstadt   abgehalten wird. Die Bartei­asiatische Cholera gehandelt hat. versammlung beschloß, alle Mittel anzuwenden, um für diejenigen Branchen Gewerkschaften zu begründen, welche solche noch nicht besitzen.

anscheinend weiter aus. Gestern wurden 23 Erkrankungen und Antwerpen  , 19. September. Die Cholera breitet sich 5 Todesfälle gemeldet.

Nach Inhalt dieses Gutachtens können die Versuche, sich von dem Waarenverkehr mit Cholera- Orten abzusperren, durch nichts gerechtfertigt werden. Sie fönnen nur zur Erhöhung der Schwierigkeiten beitragen, unter welchen Handel und Wandel zur wird die wirksamste Hilfe, welche die schwer geprüfte Stadt er Zeit zu leiden haben. Was insbesondere Hamburg   betrifft, so warten darf, unter allen Umständen darin bestehen, daß man im übrigen Deutschland   die alten Handelsbeziehungen bereitwillig Malmö  , 19. September. Wie Snällposten" aus Stock­Eine Parteikonferenz für den 2. pfälzisch en ah! Ablehnungen auf Grund eingebildeter Gefahren noch mehr zu die Aufhebung der Absperrungsmaßnahmen gegen Dänemark   vor­wieder aufnimmt und davon absieht, dieselben durch weitere holm telegraphisch gemeldet wird, hat die Medizinalverwaltung freis wird ant 25. September, Nachmittags 1/24 Uhr, in Edenkoben   in der Brauerei M. Klein zusammentreten, um schädigen. geschlagen. ten Bericht des Bezirkskomitees entgegenzunehmen, sowie über Rabinetsordre, betr. die Rekrutirung zum Ottober- Bereinigten Staaten von Nord- Amerika ift für von der Cholera Das Armee Verordnungsblatt" veröffentlicht nachfolgende Stedholm, 19. September. Die atlantische Rüfte der den Berliner   Parteitag, Delegirtenwahl zc. zu verhandeln. infizirt, Großbritannien   und Irland für cholerafrei erklärt worden. New York  , 19. September. 700 Zwischendeck- Passagiere der Normannia" und der Rugia" sind bei der Quarantäne­Station Sandy Hook gelandet worden.

termin.

Für den Wahlkreis Göttingen- Münden Duderstadt Unter Bezugnahme auf meine Ordre vom 30. Januar 1892 ( 12. hannoverscher) findet, nachdem das wegen der Cholera bestimme ich: früher ergangene Berbot wieder aufgehoben ist, die Partei­1. Bei Einstellung der Rekruten aus cholerafreien Orten bleibt tonferenz nunmehr bestimmt Sonntag, den 25. September, vorstehende Ordre maßgebend. Nachmittags von 3 Uhr ab, in Göttingen   im Saale des fich aufhaltenden Rekruten und Freiwilligen ist während des 2. Von der Einstellung der in Hamburg   und seinen Vororten Herrn Peters, Kurze Geismarstraße, ftatt. Die Tagesordnung Ottober 1892 Abstand zu nehmen. Dasselbe ist seitens der enthält: Berichterstattung der Delegirten; Organisation und Generalfommandos für solche Orte anzuordnen, welche bis zum Agitation; Kaffenverhältnisse der Partei im Wahlkreise; Stellung Oktober- Einstellungstermin in größerem Umfange von der Cholera nahme zum Parteitage.

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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

befallen werden sollten.

3. Die Einstellung der unter 2 bezeichneten Rekruten u. f. w. Der Redakteur Berg von der Halberstädter ist für Anfang November vorzusehen, doch werden die General Sonntagszeitung" hat bas bortige Gefängniß nach fommandos ermächtigt, die Ginberufung je nach dem Stande überstandener fünfmonatlicher Inhaftirung verlassen. Die ihm der Cholera- noch weiter hinauszufchieben. vom Staatsanwalt gewährt gewefene Erlaubniß, sich sprach Potsdam  , den 15. September 1892. wissenschaftlich auszubilden, hat er zum Studium des Französi­Wilhelm. schen benutzt. Genosse Groth in Bielefeld   ist wegen Beleidigung des Amtmanns zu Teschendorf   mit 3 Wochen Gefängniß bestraft worden, nicht mit 50 M. Der mit ihm verurtheilte Genosse heißt Robusch, nicht Robisch.

Von der Cholera.

Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt vom 17. bis 19. September, Mittags, gemeldete Cholera Griran. tungs- und Todesfälle:

Staat und Bezirk.

Drt.

Datum:

15./9. 16./9. 17./9.

erfrankt

gestorben

erfrankt

gestorben

erkrankt

gestorben

erfrankt

gestorben

An das Kriegsministerium. v. Kaltenborn." Das Kriegsministerium macht mit vorstehender Rabinetsordre unterm 16. September a. c. gleichzeitig folgendes

bekannt:

Rekruten und Freiwillige, welche sich in Orten aufge­halten haben, die nur wenig von der Cholera befallen waren, sind bei ihrer Gestellung auf Cholera oder cholera­verdächtige Erkrankungen ärztlich zu untersuchen. Die da­bei frant befundenen Mannschaften sind den betreffenden Heilanstalten zuzuführen und event. nach Heilung ein­zustellen. Die gesund befundenen Mannschaften sind unter Isolirung bei ihrem Truppentheil einer achttägigen Be­obachtung zu unteriverfen.

Lokales:

Die Adreffen der Mitglieder der Preskommission, welcher Wünsche und event. Beschwerden bezüglich des lokalen Theils des Vorwärts" zu unterbreiten sind, wollen wir hiermit wieder in Erinnerung bringen. Dieselben sind: 1. Wahlkreis: Paul Kröhn, Langestr. 72. Hellgermann, Solmsstr. 26. Grau, Wendenstr. 2.

2.

3.

4.

5.

6.

"

Hatschet, Muskauerstr. 87,

Behrend, Lebuferstr. 10.

Böhm, Görligerstr. 53.

Batte, Greifswalderstr. 8. 3achau, Bergstr. 59.

Schaaf, Gerichtsstr. 19.

Zu den Vorsichtsmaßregeln gegen die Einschleppung der Cholera gehört neuerdings auch die Einrichtung, daß alle aus Hamburg   mit der Post eingehenden Sendungen vor ihrer Deffnung der Orts- Polizeibehörde gemeldet werden müssen.

Die Postverwaltung macht das Publikum auf diese landes­polizeiliche Vorschrift besonders aufmerksam, indem einer jeden von Hamburg   nach hier gelangenden Sendung eine bezügliche Mittheilung angeheftet wird.

Hamburg  . Hamburg  . 306 128 276 136286 127241 115 große weiße Flaggen fenntlich gemacht. Zuwiderhandlungen Vorsichtsmaßregel ausgeübt wird, für gänzlich werthlos und

Preußen:

Schleswig  . Altona  .

Vereinzelte Erkrankungen: Regierungsbezirt Schleswig: in der Stadt Wandsbeck und 1 Orte des Kreises Pinneberg insgesammt 2 Gr­frankungen und 2 Todesfälle. Regierungsbezirk Lüneburg  : in 5 Orten der Kreise Harburg   und Winsen   a. 2. insgesammt 5 Erkrankungen, 2 Todesfälle. Regierungsbezirk Stade  : in der Stadt Stade  und 1 Ort des Kreises Reh dingen je 1 Erkrankung. Regierungsbezirt Stettin  : in den Städten Elettin, leckermünde und in 1 Orte des Kreises Naugard  , ins­gesammt 3 Erkrankungen, 1 Todesfall.

Der Handelsminister Freiherr von Berlepsch hat unterm 15. d. M. folgende Polizeiverordnung erlassen:" Auf den in der Bekanntmachung des Reichstommiffars für die Gesundheitspflege im Stromgebiet der Elbe vom 13. d. M. bezeichneten preußischen Wie uns mitgetheilt wird, müssen die Empfänger der aus Strom- und Kanalstrecken ist bis auf Weiteres jeder Schiffs- Hamburg   eingehenden Postsendungen dieselben vor Deffnung auf 18./9. und Flußverkehr während der Zeit von 8 Uhr das Revier- Polizeibureau schicken, durch ihren Beauftragten die Abends bis 7 Uhr Morgens untersagt. Schiffer und Bacete dort öffnen, den Inhalt herausnehmen und die Um Flößer sind verpflichtet, an den den in der Bekanntmachung hüllung der Sendungen verbrennen lassen. genannten Kontrollstationen oder auf Verlangen der Re- Nach Erledigung dieser Manipulationen hat der Ueberbringer visionsbeamten auch außerhalb derselben anzuhalten und der Packete seine Hände mit Karbolwasser zu desinfiziren und den Anordnungen dieser Beamten unweigerlich Folge zu tann dann mit dem Inhalt der Sendungen nach Hause gehen. leisten. Die Kontrollstationen und die Revisionsboote sind durch Wir halten die Art und Weise, wie die in Frage stehende gegen diese Verordnung werden mit einer Geldstrafe von 100. verkehrt. geabudet, sofern nicht nach dem Gefeße eine höhere Strafe ver- Glaubt man, daß durch Postsendungen aus Hamburg   die 3 4 10 3 10 4 20 7 wirkt ist. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft." Cholera eingeschleppt werden kann, dann müssen die zur Ver Der Regierungspräsident von Potsdam   erließ hütung dieser Gefahr nothwendigen Maßregeln getroffen folgende Bekanntmachung: Es ist anzunehmen, daß das Wasser werden, bevor das Publikum mit der Postsendung in Berührung der Elbe, Havel   und Spree und der mit diesen Flüssen kommt." in Verbindung stehenden Wasserstraßen und Wafferläufe mit Um die Möglichkeit einer Uebertragung des Kommabazillus Cholerateimen durchfekt ist. Die gesammte Schiffsbevöl- durch Postpackete zu verhüten, müßten lettere vor ihrer Abliefe terung, auch die Anwohner der sämmtlichen Wasserstraßen im rung entsprechend behandelt werden; die Sendungen erst durch Regierungsbezirk werden deshalb dringend gewarnt vor Benützung die ganze Stadt vertheilen und nachträglich auf den Polizei­des Waffers aller Flüsse und Kanäle, Gräben u. s. w. zum Trinken, bureaus wieder zu sammeln, heißt das Pferd beim Schwanz aus­Baden, Waschen, Reinigen oder zu irgend welchen Haushaltungs- zäumen. 3weden; nur in gründlich durchgefochtem Zustande ist solches Wenn eine Kontrollirung aller Hamburger   Sendungen in Waffer für den menschlichen Gebrauch ungefährlich. Streng gesundheitlichem Interesse Berlins   nothwendig ist, muß dieselbe untersagt wird, menschliche Auswurfstoffen in die Flüsse oder in einer Weise vorgenommen werden, daß der Zweck auch wirk­Wasserläufe auszuschütten. Auf jedem Flußfahrzeuge find solche lich erreicht wird. Berlin  : 3 Grfrankungen( Kellner, Krankenpflegerin und Auswurfstoffe in geeigneten Gefäßen aufzufangen, fofort gehörig Hierzu wäre nur eine ähnliche Einrichtung erforderlich, wie Musikdirektor, sämmtlich aus Hamburg   zugereist). zu desinfiziren und nur an geeigneten, dafür bezeichneten Stellen fie bei der Verzollung der aus dem Auslande eingehenden Post­Großherzogthum Mecklenburg- Schwerin  : ans Ufer zu bringen." sendungen bereits existirt. Die Postverwaltung hätte ein Lokal in der Stadt Boizenburg   und 2 Orten 1 Erkrankung, 4 Todes= Hamburg  , 19. September. Bon gestern Mittag bis heute herzurichten, in welchem alle aus Hamburg   kommenden Sendungen fälle. Mittag sind hier 241 Cholera- Erkrankungen und 115 Todesfälle vor ihrer Ausgabe entsprechend zu behandeln sind. Der, Reichs- Anzeiger"( Nummer 221 vom 19. d. M.) gemeldet; davon entfallen auf gestern 169 Erkrankungen und Ist die Anwesenheit der Empfänger hierbei nöthig, so mögen fchreibt: 82 Todesfälle. Die Transporte betrugen gestern 148 Kranke und dieselben an dieser Stelle ihre Sendungen in Empfang nehmen. Obwohl allgemein bekannt ist, daß die Einfuhrverbote 30 Seichen. Die Gesammtzahl der Erkrankungen Sollte die Kontrolle nur auf den Inhalt von Sendungen gegen choleraverseuchte Orte sich auf wenige Waaren ge- bis einschließlich 17. September beläuft sich auf 15 663, die der mit Gẞwaaren u. s. w. beschränkt werden können, so wäre für brauchte Wäsche und Kleider( mit Ausschluß von Wäsche und Todesfälle auf 6764. Heute konnte eine Anzahl der Trans  - die Zeit der Gefahr Deklarationszwang für die aus Hamburg  Kleidern der Reisenden), Hadern und Lumpen, Obst und portwagen außer Dienst gestellt werden. fommenden Sendungen einzuführen, damit die Postverwaltung frisches Gemüse, Butter und Weichkäse beschränken, und Stettin  , 19. September. Am 18. September ist amtlich weiß, auf welche Sendungen sie ihre Aufmerksamkeit zu daß nach dem Urtheil der maßgebenden Behörden der ein Todesfall und eine Erkrankung an asiatischer Cholera zur richten hat. Bezug anderer Waaren aus verfeuchten Orten teine Gefahr in Meldung gekommen. Heute ist weder ein Todesfall noch eine Die Polizei für die Kontrollirung eingehender Postsachen. sich birgt, so dauern doch in Handels- wie in Konsumentenfreifen Erkrankung an der Cholera amtlich gemeldet. in Anspruch zu nehmen, halten wir auch auch in Zeiten die Verfuche, den Bezug von Waaren aus Hamburg   abzulehnen, Eberswalde  , 19. September. Die am Finowfanal der Choleragejahr für überflüffig. Abgesehen davon, auffälliger Weise fort. Gegen die hierbei einwirkenden Besorg wohnhafte Frau Gobbin erkrankte heute Morgen unter ver- daß die Polizeibeamten ihre Zeit nühlicher verwenden nisse richtet sich das nachfolgende Gutachten, welches von der dächtigen Erscheinungen. Die Aerzte bezeichnen die Erkrankung fönnen, wird die Uebertragungsgefahr verallgemeinert, wenn die in Kaiserlichen Gesundheitsamt errichteten Cholera als asiatische Cholera, jedoch ist die bakteriologische Untersuchung über die Stadt vertheilten Packete in die einzelnen Revierbureaus tommission auf Veranlassung des Staatssekretärs des Innern noch nicht beendet. Die Tochter des vor einigen Tagen an gebracht werden. der asiatischen Cholera gestorbenen Tischlers Ahl ist ebenfalls Wenn in der Umhüllung resp. der Emballage der von Ham­Die Cholera ist nach den bisherigen Erein Opfer der Cholera geworden. Das heute von Berlin   burg   kommenden Sendungen eine Gefahr für die Bevölkerung fahrungen noch nie durch andere Waaren als hier eintreffende Militär wird wegen der hier vorgekommenen Berlins   liegt, so ist es selbstverständlich, daß dafür gesorgt

erstattet worden ist.

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