zugehen lassen, die bereits in der heutigen Reichstagssigung arg zerzaust worden ist. An Umfang läßt das Machwerk nichts zu wünschen übrig, umfaßt es doch mit den Tabellen 176 Seiten Folioformat, qualitativ ist jedoch es um so dürftiger. Was es bietet, sind die alten Argumente der Kreuz" und Der„ Deutschen Tageszeitung", Tageszeitung", tendenziös zugestutzt. Diese Tendenziösität zeigt sich schon gleich zu Beginn der Darstellung darin, daß die Deutschrift verschiedene für die Entwickelung der deutschen Vieh- und Fleischproduktion wichtige Fragen ausschaltet, dafür aber andere Fragen in die Erörterung zieht, die für oder gegen das Bestehen einer Fleischnot bezw. einer Fleischteuerung nicht das geringste beweisen, sondern lediglich zu dem Zweck gestellt sind, das Junkertum gegen die in der Presse erhobenen Beschuldigungen zu verteidigen und den Nachweis zu liefern, daß nicht der Großgrundbesitz, sondern der bäuerliche Kleinbesitz das höchste Interesse an einer Steigerung der Viehpreise hat.
Zu dieser Art von Versuchen gehört die Seite 9 der Denkschrift mitgeteilte Tatsache, daß im Jahre 1895 nach der damals aufgenommenen Berufs- und Gewerbezählung die landwirtschaftlichen Betriebe unter 20 Hektar von den 8 855 914 in Preußen und 13 562 642 in ganz Deutschland gezählten Schweinen 6 338 693 beztv. 10 015 511 Stück im Besiz hatten.
Noch tendenziöser sind die Erörterungen der Auftriebs- und Schlachtungszahlen. In der Dentschrift heißt es darüber:
unfere blühende Viehzucht ernsten Schädigungen preisgegeben| pfropfte, ist bekannt. Auch die Begeisterung für die Kolonial. werden soll. Die Verhältnisse im Auslande find politik hat man mit ähnlichen Mitteln nach Kräften in den nicht derart, daß sie bei fachkundiger Betrachtung jugendlich- abenteuerfrohen Gemütern zu entfachen versucht. strenge Schutzmaßregeln als überflüssig er Berlin speziell bedient man sich noch eines, besonderen Mittels, um scheinen lassen könnten.
Da die Vieheinfuhr aus einigen, die Fleischeinfuhr aus der der schulpflichtigen Jugend eine patriotische" Schwärmerei für die Mehrzahl der fremden Länder gestattet ist, fragt man mit Recht, aus gesegneten Gefilde von Kamerun und Südwestafrika einzuflößen: welchen Gründen denn die so lebhaft befürwortete Einfuhr aus dem des Kolonialmuseums, das im Jahre 1899 eingerichtet Auslande nicht stärker gewesen ist. Zwei Gründe können hierfür wurde und außer ethnographischem Material auch Dioramen vorliegen: entweder das Ausland hatte keine verfügbare Ware und Panoramen enthält, die den Schwärmern für ein oder die Auslandspreise standen so hoch, daß bei der Einfuhr„ größeres Deutschland " Szenerien aus unseren„ Schutz". fein Rußen zu erzielen war. Beide Gründe trafen im laufenden gebieten in den idealisierenden Farben vaterländischer Begeisterung Jahre zu. Die Futternot des Vorjahres beschränkte sich nicht auf vorführen. Zu welchem Zwecke dies Kolonialmuseum eingerichtet Deutschland , sondern war fast in ganz Europa fühlbar, selbst worden ist, erhellt aus folgendem interessanten Aftenstück: in Amerika war das Hauptfuttermittel, der Mais, mißraten.
Abschrift.
Wie in Deutschland , trat daher auch in einer Reihe anderer Städtische Schuldeputation. Länder ein gewisser Rückgang in der Viehhaltung und ein all- J.-Nr. 3635 Sch. I. 05. gemeines zum Teil erhebliches Steigen der Fleischpreise ein... Von der weiteren Deffnung der Grenzen der Königliches Provinzial- Schulkollegium. genannten Länder ist also eine bessere Fleisch= Mr. III. 4978. versorgung in Deutschland und ein Herunter& 3 gehen der Fleischpreise nicht zu erwarten. entfällt damit jeder Grund, das Experiment Der der Grenzöffnung auf die Gefahr hin zu wagen, unsere wertvolle heimische Viehzucht durch Ein schleppung von Seuchen auf das schwerste zu schädigen."
Die bremischen Bürgerschaftswahlen.
lot abo
Berlin W 9, den 26. Oftober 1905. Lintstraße 42. Minister der geistlichen, Unterrichtsund Medizinal- Angelegenheiten.
-
1. II Nr. 2565 11. III A. Fraglich ist nur, ob Betriebe von 20 Hektar noch als„ Klein= Berlin, den 15. September 1905. betriebe" und die in solchen Betrieben gezüchteten Schweine als Wie dem Königlichen Provinzial- Schulkollegium aus den Er„ Schweine des armen Mannes" gelten können. Rechnet man als Es ist deshalb am besten, daß alles beim alten bleibt und fort- U III A, U III D eigentliche Kleinbetriebe nur die bis zu 2 Hektar, dann ergibt sich, gewurstelt wird: das ist das Resultat der wundersamen Unter- lassen vom 22. Dezember 1899- II 3344 und 16. Mai 1902- II 967, 1 III A befannt ist, haben daß in diesen 1895 nur ein Viertel des Gesamt- Schweinebestandes suchung, die von vornherein keinen anderen Zweck hatte, als der Seine Majestät der Kaiser und König Allergnädigst ihren Willen in Deutschland gehalten wurde. Außerdem ist aber die Frage so, Argumentation der Agrarier zur Verhüllung ihrer Fadenscheinigkeit dahin kundzugeben geruht, daß die zur Förderung des wie fie in der Denkschrift gestellt wird, höchst einseitig; sie müßte ein wissenschaftlich- statistisches Mäntelchen umzuhängen. Die un- tolonialen Interesses in hohem Maße geeignete Auszum mindesten durch die andere Frage ergänzt werden, wie weit genügende geistige Qualifikation der Denkschrift- Verfasser hat jedoch stellung im neuen Deutschen Kolonialmuseum hierselbst den Berliner dem kleinbäuerlichen Besitzer das, was er durch die Viehpreissteigerung bewirkt, daß dieses Mäntelchen so durchsichtig ausgefallen ist, daß es Schulen in möglichst weitem Umfange zugänglich gemacht werden möge. gewinnt, durch die im Interesse des ländlichen Großgrundbesizes die Blöße der agrarischen Logit nicht zu verhüllen vermag.- Im Hinblicke hierauf und auf die inzwischen bei der Direktion des Museums eingegangenen zahlreichen Urteile von tünstlich bewirkte Steigerung der Futtermittelpreise wieder entDirektoren und Lehrern, nach welchen die Darbietungen des zogen wird. Museums als eine bedeutende Unterstützung des erdkundlichen Aus Bremen , den 30. November, wird uns geschrieben: Schulunterrichts anzusehen sind, veranlasse ich das Königliche Während einer ganzen Woche, vom 23.- 29. November, haben Provinzial- En follegium, die Direktoren und Rektoren der Schulen hier in Bremen die Wahlen zur halbschichtigen Erneuerung der in Berlin und seinen Vororten, soweit sie zum Geschäftsbereiche bremischen Bürgerschaft, die zugleich Staats- und Stadtvertretung des Königlichen Provinzial- Schulkollegiums gehören, darauf hinist, stattgefunden. Schon in dieser unzweckmäßigen Ausbreitung des zuweisen, daß diejenigen höheren Lehranstalten, mittleren und niederen Schulen, welchen im Laufe dieses Jahres bisher noch keine Wahlaktes verrät sich eine Rückständigkeit des bremischen Wahlrechts. Gelegenheit gegeben wurde, das Museum zu besuchen, das VerLeider ist sie nicht die einzige. Das Wahlrecht zur bremischen säumte bis Ende dieses Jahres tunlichst nachholen. Dabei wird Bürgerschaft ist im Gegenteil so ausschließlich und so sicher auf die es sich empfehlen, wenn das Königliche Provinzial- SchulWahrung der Interessen des Besitzes zugeschnitten, daß es die kollegium die Regelung der Besuche durch eine AnArbeitgeber Zeitung", gewiß eine gute Kennerin der Kapitals- ordnung fördert, nach welcher die einzelnen Schulen sich interessen, schon einmal als Reichstagswahlrecht anstelle des wegen est sehung eines bestimmten Besuchstages im allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts vor- beraus( ohne Verpflichtung) mit der Direktion des Museums in Benehmen zu sehen haben. Diese geschlagen hat. bereits anderweit bestehende Einrichtung gestattet überdies den einzeinen Schulen die Auswahl der zur Verfügung stehenden Vorträge über bestimmte Kolonien und ist daher für den Unterricht von wesentlichem Vorteil.
Die Auftriebszahlen des Jahres 1905 für die 20 Marktorte ( Anlage 3) zeigen, mit den gleichen Zeiten des Jahres 1904 verglichen, zwar einen Rückgang des Schweineauftriebs, der in den ersten beiden Vierteljahren 21 294 und 17 213 Stück beträgt und im dritten Quartal 63 336 Stück erreicht. Diesem Rückgang steht aber eine Vermehrung des Angebotes an sonstigen Schlachttieren Wie sieht nun diese Vermehrung des Angebots in den 20 Marktorten( Danzig , Posen, Bromberg, Breslau , Stettin , Berlin , Magde burg , Halle, Kiel , Hannover , Kassel , Wiesbaden , Frankfurt a. M., Dortmund , Düsseldorf , Elberfeld , Barmen, Essen, Köln , Aachen ) tatsächlich aus? Es wurden aufgetrieben:
gegenüber."
Rinder Schweine
Kälber
Schafe
im dritten Vierteljahr 1904 1905
165 868
164 149
670 515
607.179
152 186
227 282
143 471 255 647
Es hat demnach die Zahl der aufgetriebenen Schweine um zirka 63 000, der Kälber un zirka 9000, der Rinder um 1700 Stück abgenommen; nur die Zahl der Schafe ist um zirka 28 000 Stück gestiegen. Das betrachtet die Denkschrift als Ausgleich, obgleich doch im letzten Jahre die Bevölkerung der genannten zwanzig
Großstädte sich beträchtlich vermehrt hat.
Hinterher sieht sich denn auch die Denkschrift bei der Zusammenftellung der Zahlen der preußischen Schlachtvieh- und Fleischbeschau selbst zu dem Zugeständnis genötigt:
-
Neu aufgenommen ist der Vortrag and und Leute in Deutsch- Ostafrika ." I II. 1145. Mit Bezug auf den Erlaß vom 13. Mai 1904 wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, III A, U III D daß Lehrer und Lehrerinnen zu ihrer Orientierung jeder Zeit ohne Legitimation freien Zutritt zum Museum haben und daß Gea meindeschüler 10 Pf., die Schüler anderer Lehranstalten
-
20 Pf. für den Besuch, einschließlich des Lichtbildervortrages zahlen.
In Vertretung. gez. Weber.
An das Königliche Provinzial- Schulkollegium hier.
Das bremische Wahlrecht teilt die Bürger in acht Klassen. Die erste Klasse bilden anstandshalber diejenigen Staatsbürger, die auf einer Universität gelehrte Bildung erworben haben, also hauptsächlich die zum Schutz des bremischen Kapitals berufenen zahlreichen Rechtsanwälte, Notare und richterlichen Beamten, sowie Sie wählen vierzehn Vertreter in die die höheren Lehrer. Bürgerschaft. Die zweite Klasse besteht aus den Kaufleuten, die Mitglieder der bremischen Börse sind; sie wählt vierzig Vertreter in die Bürgerschaft. Die dritte Klasse bilden die Gewerbetreibenden und Induſtriellen mit 20 Vertretern in der Bürgerschaft. Die fünfte und sechste Klasse mit zusammen 12 Vertretern bilden die zu Bremen gehörigen Städte Vegesack und Bremer haven. Die bremischen Landwirte bilden die siebente Klasse, die 8 Vertreter in der Bürgerschaft hat. Bleiben noch die vierte und Beim Vergleich des 3. Vierteljahres 1905 mit dem gleichen die achte Klasse.. Zur vierten Klasse gehören alle Staatsbürger Abschrift mit dem Ersuchen um gefällige weitere Veranlassung Zeitraum des Vorjahres zeigt sich teils eine Abnahme und teils in der Stadt, die nicht zu einer der anderen Klassen ge- mit Bezug auf unsere Verfügungen vom 22. Oktober 1903- III. eine Zunahme der Schlachtungen. Die Schweineschlachtungen haben hören, sie hat 52 Vertreter in der Bürgerschaft; zur achten 5555 und vom 21. Mai 1904 nach der letzten Spalte um rund 256 000 Stück abgenommen, da Klasse gehören alle Bürger im Landgebiet, die nicht in der siebenten gegen ist bei den Rinderschlachtungen eine Zunahme von rund lasse sind, sie verfügt über vier Size in der Bürgerschaft. 38 000 Stück zu verzeichnen. An Kälbern kamen rund 45 000 Stück Wahlen in der 4. und 8. Klasse werden nach allgemeinem, direktem weniger, an Schafen dagegen rund 50 000 Stück mehr zur und geheimem Wahlrecht vorgenommen. Schlachtung. Es steht diese den ganzen Staat umfassende Es liegt auf der Hand, daß der eigentliche Wahlkampf, der die Statistik mit den Angaben der Anlagen 3 und 4 über den Marktauftrieb und die Schlachtungen in 60 Städten und im großen Deffentlichkeit interessiert, nur um die 56 Mandate der 4. und und ganzen auch mit den Schlüssen in Einklange, die aus den 8. Klasse entbrennt. Die Wahlen in den übrigen Klassen sind mehr Nachrichten über die Entwickelung des Viehbestandes gezogen oder weniger Konventikelwahlen. Da alle drei Jahre die Hälfte der Bürgerschaftsmitglieder ausscheidet, stehen bei den jedesmaligen Wahlen 28 Mandate zur allgemeinen Wahl.
werden konnten."
hat.
-
-
-
III. 2496
gez. Mager.
An die Städtische Schuldeputation hier C. 2.
**
Dem Besuche des Kolonial- Museums seitens der Ihrer Leitung unterstellten Schüler wollen Sie tunlichste Förderung angedeihen lassen. gez. Hirsekorn.
An
a) die Herren Direktoren der städtischen höheren Mädchenschulen,
Krüger.
Rechnet man diese Stückzahlen in Fleischgewichtszahlen um b) die Herren Rektoren der Gemeindeschulen, nach den Durchschnittsgewichten, welche die Denkschrift selbst an- Wahlberechtigt ist in Bremen nur, wer das bremische Staatsc) die Leiter( Leiterinnen) der Privatschulen. gibt, die also jedenfalls nicht ungünstig für die Agrarier sind, dann bürgerrecht erworben hat. Diese Erwerbung ist aber abhängig von Das Aftenstück zeigt, wie unsere Schulen mehr und mehr in ergibt sich, daß im dritten Quartal des Jahres 1905 ungefähr der Leistung des Staatsbürgereides, die wiederum mit 16,50 M. den Dienst der Weltpolitik gezwungen werden! Der Kaiser 124 000 Doppelzentner inländisches Fleisch weniger konsumiert bar bezahlt werden muß. Die Arbeiter schrecken naturgemäß äußert seinen Willen und flugs versendet das Kultusministerium worden sind, als im gleichen Zeitraum des Jahres 1904. Außerdem vor einer solchen Summe, die bei manchem einen ganzen Wochen eine entsprechende Anweisung an das Provinzial- Schulkollegium, das aber muß in Betracht gezogen werden, daß das Schlachtgewicht des lohn ausmacht, zurück, zumal ein Arbeiter in den heutigen Zeit- die Order dann schleunigst an die ihm unterstellten Instanzen weiter Viehes sich vermindert hat nach den eigenen Angaben läuften großer Streits und noch größerer Aussperrungen niemals gibt, so daß dann schließlich die Klassenlehrer einschwenken wie der Denkschrift um 5, bei Kindern um 3 Prozent- weiß, wie lange er sich an einem Drte aufhalten wird. Unteroffiziere. Daß es sich nicht um objektiv ethnographischen Anund daß ferner im letzten Jahr die Bevölkerung Preußens um bei- Die bremische Sozialdemokratie hatte bei den diesjährigen schauungsunterricht handelt, sondern um kolonialpolitische nahe eine halbe Million Menschen zugenommen Wahlen neun Mandate in die Hände der Wähler zurückzugeben, Propaganda, geht ja aus dem Wortlaut des Zirkulars deutlich davon hat sie in den soeben beendeten Hauptwahlen acht wieder genug hervor. Dem ethnographischen Unterricht würde ein Besuch Das ist ein ganz beträchtlicher Rückgang des Fleischkonsums, der gewonnen; außerdem ist sie an vier Stichwahlen, die zum des Museums für Völkerkunde weit besser dienen. Ein solcher Besuch dadurch sich nicht weglengnen läßt, daß an anderer Stelle die Denk- Teil nicht aussichtslos sind, beteiligt. Die Stimmenzahl der hätte obendrein noch einen Vorzug: er wäre mit keinerlei schrift ausrechnet, vom 1, Juli 1904 bis zum 30. Juli 1905 wäre in Sozialdemokratie ist nach einer vorläufigen Zählung die- Ro ste u verknüpft. Für das Anhören eines Reklamevortrags für Kosten Prenßen 45 Kilogrammn Fleisch pro Kopf der Bevölkerung verbraucht selbe geblieben wie bor drei Jahren, während die unsere Kolonialpolitik sollen aber die Berliner Volksschüler worden, mit Hinzechnung des eingeführten Fleisches, Wildes, Ge- gegnerischen Stimmen sich um ungefähr fünfhundert ver- obendrein noch einen Nickel opfern! Den Eltern wird also flügels, Schmalzes usw. fast 50 Kilogramm. Selbst, wenn die auf mehrt haben. Dieses Resultat scheint auf den ersten Blick nicht noch eine Art neuer Kolonialsteuer zugemutet! gestellte Rechnung richtig wäre, würde sie sicherlich nicht beweisen, besonders erfreulich für die Sozialdemokratie zu sein, aber bei Es ist selbstverständlich, daß die Eltern in feiner Weise vers daß der Fleischverbrauch in Preußen ein übermäßig hoher genannt näherer Betrachtung zeigt sich, daß die Sozialdemokratie mit diefem pflichtet sind, zu all den anderen Lasten für die Weltpolitik werden kann, denn es käme danach auf den Kopf nur etwa Ergebnis wohl zufrieden sein kann. Was zunächst den kann. auch noch diese auf sich zu nehmen!- Pfd. Fleisch pro Tag, d. h. mit Einschluß des Talges, Schmalzes Zuwachs auf gegnerischer Seite anbelangt, fo fommt usw. Doch diese Berechnung ist absolut wertlos, denn erstens waren hierin lediglich die Tatsache zum Ausdruck, daß durch das VorDie bayerische Wahlreform. im vierten Quartal 1904 die Schlachtungen außergewöhnlich zahl- dringen und durch die bürgerschaftliche Tätigkeit der Sozialdemokratie München , den 30. November 1905.( Privattelegramm bes reich, zweitens ist in der Rechnung für die Hausschlachtungen dieselbe das indifferente Bürgertum aufgeschreckt und an die Wahlurne ge-„ Vorwärts".) Am Donnerstag hielt die bayerische AbgeordnetenDurchschnittsgewichtsziffer angefegt, wie für die in den Schlacht- trieben worden ist. Daß auf sozialdemokratischer Seite kein Stimmen- fammer die dritte und letzte Lesung über den neuen Wahlgesetzentwurf. häusern vorgenommenen Schlachtungen, und brittens wird fortschritt erzielt worden ist, hat seine Ursache neben der schon er- Die liberale Fraktion hatte hierzu wieder einen Antrag eingebracht, das Schlachtgewicht einfach mit dem reinen wähnten Schwierigkeit des Erwerbs des Staatsbürgerrechts besonders wonach im ersten Wahlgang statt der relativen Mehrheit die abFleischgewicht identifiziert, obgleich man unter Schlacht in einer Bestimmung des Wahlgesetzes, wonach solche Bürger, die für solute Mehrheit, im zweiten Wahlgange aber die relative gewicht im allgemeinen mir das Gewicht nach Abzug des Kopfes, das letztvergangene Rechnungsjahr ihre Staats- oder Gemeinde- Mehrheit entscheiden soll. Dieser Antrag wurde nach kurzer Debatte der Haut, der Füße, sowie der Organe der Brust-, Bauch- und steuern nicht bezahlt haben, ihr Wahlrecht verlieren. Im vorigen wiederum gegen die Stimmen der Liberalen, Sozialdemokraten und Beckenhöhle versteht, die in den beiden Tierhälften befindlichen Jahre waren in Bremen mehrere große und mehrere Monate an- Bauernbündler abgelehnt. Vor der nunmehr folgenden SchlußKnochen aber mit zum Schlachtgewicht gehören. Bekanntlich sind dauernde Streiks und Aussperrungen, besonders im Baugewerbe. abstimmung gab der liberale Abgeordnete Dr. Casselmann die aber, wie auch die Verfasser der Denkschrift wissen dürften, Knochen Dadurch sind viele Hunderte, ja Tausende von bremischen Erklärung ab, die liberale Fraktion halte nach wie vor an der For nicht eßbar. Arbeitern monatelang von Bremen abwesend gewesen. Die derung der Verhältniswahl fest. Sie bedauere ebenso die Daß nach solchen Rechenkünſten die Denkschrift nur eine ganz Beendigung der schweren Kämpfe fiel dicht vor den Steuerzahlungs- Weigerung der Mehrheit, wie den Mangel an Initiative seitens geringe Abnahme des Fleischkonsums herausrechnet und keinen Anlaß termin im November. Dadurch kam es, daß zahlreiche der Regierung, den Porporz zur Einführung zu bringen. Trotz zur Deffnung der Grenzen für die Vieheinfuhr aus dem Auslande Arbeiter im vorigen Jahre keine Steuern bezahlt der schweren Bedenken, die man insbesondere auch gegen findet, ist selbstverständlich. Die Begründung macht sie sich sehr und darum ihr Wahlrecht verloren haben. die Bestimmung der Wahlkreiseinteilung habe, erachte bequem. Erstens, erklärt sie, würde durch die Grenzöffnung Eine Aenderung des heutigen arbeiterfeindlichen Wahlrechts ist man den vorliegenden Gesetzentwurf dennoch für einen nicht zu unters der Seuchenschutz aufgehoben, und zweitens würden dadurch die einzige Möglichkeit, um der skandalösen Benachteiligung der schätzenden Fortschritt und man sei nach reiflicher Erwägung der die Viehpreise auf den deutschen Märkten nicht nennenswert großen und intelligenten bremischen Arbeiterschaft durch das heutige Vorteile beeinflußt werden. Doch wir wollen unseren Lesern den Genuß Achtklassenwahlsystem ein Ende zu machen. dieser komischen Leistung nicht entziehen. Seite 37 der Denkschrift heißt es:
Deutfches Reich. Kolonialreklame in den Schulen.
und Nachteile zu dem Entschluß gefommen, nunmehr für den Gesetzentwurf zu stimmen, um dem bayrischen Bolte das direkte Wahlrecht zu geben. Eine ähnliche Erklärung gab der Vertreter der Bauernbündler ab. Schließlich Auf einen wirksamen Schutz gegen die Einschleppung von wurde unter lebhaftem Beifall der Gesezentwurf in nament Seuchen aus dem Auslande kann nicht verzichtet werden, wenn der Daß man die Flottenagitation längst in die Schule licher Abstimmung einstimmig Beschluß er. inländische Viehbestand, der nach ungefährer Schätzung einen Wert von gegen 6 Milliarden Mark im Reiche und gegen 31% Milliarden hineingetragen hat, indem man die Wände mit Flottentabellen hoben und geht nun an die Reichsratsfammer zur weiteren Bes Mart in Preußen repräsentiert, nicht der Verseuchung und damit tapezierte und die Schülerbibliotheken mit Flottengeschichten voll- handlung. Mit diesem Beschlusse wird hoffentlich die Einführung
zum