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gehoben wurde, Nebelung habe nicht aus unedlen persönlichen Motiven, sondern als politischer Gegner gehandelt, heißt es in der späteren schriftlichen Urteilsbegründung des Landgerichts, der An­geklagte habe eine gemeine Gesinnung" an den Tag gelegt.

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Der General- Anzeiger  " kritisierte in einigen scharfen Rede­wendungen diese Urteilsbegründung und bemerkte u. a.:... Und eine Richterkammer entblödet sich nicht, mit dieser beschimpfenden Beleidigung in ihrem Erkenntnis zu operieren. Es spricht mehr aus diesem Erkenntnis als stilistische Hülflosigkeit. Es erhellt hier die einfache Tatsache: Das Ehrgefühl eines Bürgers wird von den Richtern nicht geschont. Mit Beleidigungen, die sie selbst mit Pistolenforderungen beantworten würden, fühlen sie ihr ent­flammtes Entrüstungsgefühl einem Manne gegenüber, der als An­geklagter wehrlos ist. Ein Richterstand, der geradezu eine Kaste bildet, der sich fast ganz aus Reserveoffizieren und Korpsstudenten zusammensett, erkennt ganz einfach die Empfindlichkeit des Ehr­gefühls anderer Menschen nicht an. Im Vollgefühl seiner Macht hält er sich weder an Vorschriften des guten Geschmacks noch an die des Strafgesetzbuchs."

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Die Straffammer III des Landgerichts zu Hamburg   hatte am Montag über diese angebliche Beleidigung der Mitglieder der Straffammer zu Nordhausen   zu befinden. Der Angeklagte Olden wurde zu 150 M. Geldstrafe verurteilt.

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berlassene Missionsstation Bangire in Nord- Songea ist inzwischen| Rathaus zu schießen, ohne vorherige Warnung, ohne erst eine Salve in zerstört. Hauptmann v. Schönberg geht morgen mit der 14. Kom- die Luft abzugeben. Jetzt wurden einige Steine geworfen, während die pagnie nach Samanga und übernimmt die Unterwerfung der blutdürftigen Karabinieri Salve auf Salve in die zum Glück nicht Matumbi. Die Marine- Infanterie wird aus Kibatta an die Küste dicht gedrängte Menge abgaben. Nach dem Bericht der Tribuna" gezogen und übernimmt den Telegraphenschutz bei Mtingi, die wurden über 100 Schüsse, alle in Brusthöhe, abgegeben. Ein alter Marine- Infanterie auf Etappenstation westlich Kilwa   wird durch Mann blieb tot, zwei Passanten wurden leicht, ein junger Mann Farbige ersetzt und übernimmt den Drtsschutz von Kilwa  . Die schwer verwundet. Drei volle Stunden hielten die Karabinieri den Matrosen werden aus Mtingi und Kilwa an Bord genommen. Arzt von diesem Verwundeten zurück, so daß er wahrscheinlich an dem Blutverlust sterben wird!-

Neue Opfer der Kolonialpolitik. Ein Telegramm aus Windhuk  meldet: Am 1. Dezember 1905 bei Gubuoms verwundet:

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England.

Das alte Lied das alte Leid.

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Leutnant Hans Wende, geboren am 31. 7. 76 zu Nauen  , früher im Feldartillerie- Regiment Nr. 66, leicht, Schuß rechte Ohrmuschel; London  , 13. Dezember. Hier hat heute wieder eine Demons Unteroffizier Gustav Welsch, geboren am 26. 9. 79 zu Gefell  , früher stration von Beschäftigungslosen stattgefunden. Kontingente aus ver im Feldartillerie- Regiment Nr. 18, leicht, Prellschuß Kopf; Reiter schiedenen Teilen der Stadt London  , insgesamt mehrere tausend Alfred Strehl, geboren am 20. 1. 81 zu Steppen, früher im Husaren- Manu, versammelten sich mittags am Themse  - Ufer und mar­Regiment Nr. 2, schwer, Brustschuß, am 6. Dezember 1905 im schierten später in geordnetem Zuge nach dem Hause des Lazarett Amiruis an Blutverlust gestorben. Premierministers Campbell- Bannerman   am Belgrave Square. Am 7. Dezember 1905 im Patrouillengefecht bei Gabis ge- Bannerman empfing eine Deputation. Die Teilnehmer am Zuge fallen: Zahlmeister- Aspirant Christian Seelbach, geboren am trugen Banner mit den Aufschriften: Wir wollen Arbeit, keine 5. 10. 81 zu Eichen, früher im Infanterie- Regiment Nr. 16, Kopf Almosen!" und Wir wollen nicht verhungern!" Eine Abteilung schuß; Sergeant Gustav Durchholz, geboren am 16. 4. 77 zu trug ein rotes Kreuz mit einem Totenkopf und gekreuzten Knochen. Schwirgsden, früher im Train- Bataillon Nr. 7, Stopf- und Der Zug begab sich nach dem Hyde Park, wo eine Demonstration Brustschuß. veranstaltet wurde. Die Musikkorps spielten die Marseillaise.  - Gegen die geplante Erhöhung der Tabakstener. Am 8. Dezember 1905 bei Aub   verwundet: Gefreiter Peter Asien. Die einzelnen Berufszweige machen gegen die in der so- Wieprzlowski, geboren am 27. 4. 83 zu Thorn, früher im Jäger­Konfliktsstoff. genannten Reichsfinanzreform vorgesehenen Steuer- Bataillon Nr. 2, schwer, Schuß rechten Oberschenkel; Reiter Starl Frizz, geboren am 11. 7. 79 zu Themar  , früher im Infanterie­erhöhungen mobil. Den Brauern am Sonntag folgten gestern Regiment Nr. 32, leicht, Schuß linken Unterarm; Reiter Wilhelm die Tabalinteressenten, die im überfüllten alten Orpheum Hauptmann, geboren am 9. 8. 84 zu Naundorf, früher im königlich saale eine Protest Versammlung abhielten. Syndikus sächsischen 6. Infanterie- Regiment Nr. 105, leicht, Schuß rechten Willner wies als Hauptredner mit Nachdruck auf den§ 6 des Unterarm. Flottengefeßes hin, der eine weitere Belastung der breiten Massen geradezu verbiete! Diese gefeßliche Festlegung habe man dadurch zu umgehen versucht, daß man sage, der Konsument könne die Steuer ja selbst bestimmen und dann brauche er ja nur weniger zu rauchen. Es sei gar nicht wahr, daß der Mensch die Genußmittel ohne weiteres entbehren könne. Die Regierung könne sie nicht aus der Welt schaffen, wohl aber könne sie die billigen und guten Genußmittel abschaffen und das Volk dem Schnaps, Fusel und Aether in die Arme treiben.

Zum Schluß nahm die Versammlung eine Resolution an, in der es heißt:

Die in Nede stehenden Gesetzesvorlagen erscheinen zudem in besonderem Maße um deswillen bekämpfenswert, weil sie geeignet sind, den gewerblichen Mittelstand in der Produktion wie im Ber­triebe zu dezimieren, einen Teil der im Tabakgewerbe beschäftigten Arbeiter brotlos zu machen und auf die Löhne der übrigen in beklagenswerter Weise zu drücken. Die am 12. Dezember 1905 zu Berlin   in den Zentral- Theatersälen, Alte Jakobstraße 38, statt­gehabte, von mehr als 1000 Personen besuchte Versammlung aller Tabatinteressenten, richtet an den hohen Reichstag die dringende Bitte, im Interesse der Gerechtigkeit und Billigkeit und im besonderen Interesse der mehr als 200 000 deutscher Bürger, die mit ihren Familien aus der Herstellung oder aus dem Vertrieb von Tabak und Tabakfabrikaten gegenwärtig ihren Lebensunterhalt haben, dem Gesetz wegen Abänderung des Tabaksteuergesetzes und dem Zigarettensteuergesetz die verfassungsmäßige Zustimmung zu versagen."

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Vermißt: Unteroffizier Hans Overiveg, geboren am 15. 8. 77 zu Reichsmart, früher im Ulanen- Negiment Nr. 15.

Washington, 12. Dezember.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Der frühere amerikanische   Resident in Söul, der jetzt hier in der Eigenschaft eines besonderen Gesandten des Kaisers von Storea weilt, erklärte, er habe eine Depesche aus Korea   erhalten des Inhalts, daß der Kaiser den kürzlich mit den Japanern ab­geschlossenen Vertrag als nicht vorhanden betrachte, da er ihm ab­gezwungen worden sei. Der Kaiser wolle den Vertrag in seiner Außerdem: Reiter Wilhelm Krause, geboren am 18. 10. 82 zu gegenwärtigen Form auf keinen Fall unterzeichnen und erkläre, daß füdöstlich Kuis leicht verwundet, Fleischschuß linken Oberschenkel; Tage des Abschlusses der Verhandlungen, an dem der Vertrag Berlin  , früher im Ulanen- Regiment Nr. 11, am 2. Dezember d. J. sich Unruhen wiederholen werden, wie solche am 17. November, dem Reiter Oswald Kluge, geboren am 12. 5. 82 zu Bohrauseiffersdorf, zwischen den japanischen und koreanischen Bevollmächtigten unter­früher im Infanterie- Regiment Nr. 155, am 9. Dezember d. I. zeichnet wurde, zum Ausbruch gelangt seien. im Feldlazarett Lüderitzbucht an Herzlähmung nach Ruhr gestorben. Nachträglich gemeldet: Reiter Karl Meineke, geboren am 13. 1. 77 zu Strasburg, früher im Infanterie- Regiment Nr. 64, am 3. Juli 1905 in Dawignab am Typhus gestorben.

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Sekretariat.-

Husland. Schweiz  .

Aus der Bundesversammlung.

Frankreich  .

Sozialisten" von Bürgers Gnaden.

und

Zu besserem Verständnis dieses Telegramms muß man wissen, daß Amerika   bereits früher vom Kaiser von Korea   gebeten worden war, einzuschreiten. Das Ansuchen wurde abgelehnt mit der Motivierung, der Vertrag sei unterzeichnet, also als bindend anzu= erkennen. Die im Telegramm gegebene neue Erklärung nun foll beweisen, daß der Vertrag als null und nichtig zu betrachten, Amerika   also wohl in der Lage sei, das japanische Protektorat über Korea   beseitigen zu helfen.

Ein zweites Telegramm meldet aus Tokio  :

Die chinesische Regierung beabsichtigt, in der Mandschurei  eine stehende Heeresabteilung in einer Stärke von 100 000 Mann zu unterhalten. Japanische Offiziere sollen für diese ana geworben werden, und es werden deswegen jetzt in Pefing Ver­handlungen geführt.

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Aus der Partei.

Zum Vorwärts"-Konflift.

Der Verlag G. Birk u. Co. erklärt in der Münchener Post":

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Bern  , 12. Dezember.( Eig. Ber.) Die Nachäffung der schlechten Beispiele des Auslandes durch die schweizerischen bürgerlichen Politifer erstreckt sich nun auch schon auf das schneidige Säbelraffeln in der Thronrede". So gebrauchte der den Nationalrat mit einer Ansprache eröffnende Alterspräsident Dr. Böhler die alberne Redewendung: Nur mit geschliffenem Schwert an der Seite kann das Genug Konfliktsstoff hat sich bereits im asiatischen Herenkessel Schweizerbolt, als noli me tangere", im Vertrauen auf die Vor- angesammelt und immer neue Nahrung wird dem unter dem Kessel schung der Zukunft mit Zuversicht entgegensehen." Diese Vor- leis knisternden Feuer gegeben. Hoffen wir, daß wenn der große die Völker allent­fehung" verdient kein Vertrauen, wenn sie das scharf geschliffene Brand in Afien eines Tages ausbrechen sollte Schwert" notwendig macht. Wenn es auf dieses allein ankommt, halben soweit sind, sich von ihren Regierungen nicht mehr in Kon­dann ist die Vorsehung" völlig entbehrlich. Aber abgesehen von flikte verwickeln zu lassen, die sie nichts angehen. Und wenn sich's diesen inneren Widersprüchen der fäbelrasselnden Scharfmacherei ist darum drehen sollte, begangenes Unrecht wieder gut zu machen, so Die Preissteigerung der wichtigsten Lebensmittel in den größeren solches Bramarbasieren schweizerischer Politifer einfach lächerlich. werden die Nationen hoffentlich allmählich entgegen den ihnen Ruhig und still erledigte die aus 165 gutbürgerlichen Politikern offiziell beigebrachten Lehren begreifen, daß es auch für ein Volk preußischen Marktorten dauert noch immer an. Nach der Uebersicht ber Stat. Korr." find im Monat November nicht nur die Durch bestehende Nationalratsmajorität in wenigen Sizungen das relativ genau wie für den Einzelmenschen durchaus feine Schande ist, Fehler große Millionenbudget mit 121 190 000 Frant Einnahmen und einzugestehen und zu korrigieren. Die Kultur- Welt muß endlich ſchnittspreise für Getreide, Mehl und Fleisch, sondern auch für Star 123815000 Frank Ausgaben, durch die den vielen bürgerlichen dahinter kommen, daß mit der Politik gebrochen werden muß, die toffeln, Hülsenfrüchte, Eier und Schmalz weiter gestiegen, nur die Ehbutter nimmt an der allgemeinen Preissteigerung nicht teil. Interessen allseitig befriedigend Rechnung getragen ist. Der neue Fehler auf alte häuft, statt durch das Eingeständnis früherer Verwaltungs und Gesetzgebungs- Apparat ist aus- Irrtümer neues Unheil zum alten zu fügen. Die bedeutendsten Preiserhöhungen gegen den Monat Oftober gange betragen beim Weizen: in Bromberg  , Kiel  , Denabrid, ichließlich auf die bürgerlichen Interessen zugeschnitten Neuß und Trier   je 8, in Danzig  , Magdeburg  , Hannover   für die Schweigfamkeit der Herren liegt. Wozu sollen fie lange er funktioniert so vorzüglich, daß hierin das tiefe Geheimnis und Paderborn   je 7, int Stettin  , Stralsund  , Berlin  , reden? Der Bundesrat ist ihr Verwaltungsrat, der seinen bürger­Halle a. S., Kassel  , Hanau   und Koblenz   je 6, in Röslin, lichen Auftraggebern möglichst viele Vorteile zuzuwenden als seine Gleiwig und Aachen   je 5 M. pro Tonne; beim Roggen in Pader- heiligste Aufgabe betrachtet, sie auch erfüllt und so, wie Schillers born 15, in Staffel 14, in Dsnabrück 13, in Hannover   und Trier   je Mädchen aus der Fremde, jedem Gliede des Bürgertums eine In Nr. 288 des Vorwärts" vom 9. d. M. befindet sich folgende 12, in Rönigsberg i. Pr., Röslin, Stralsund   und Hanau   je 11, in schöne und nüßliche Gabe spendet. Gar nicht eingerichtet ist aber Notiz: Berlin   und Koblenz   je 10, in Stettin   und Neuß je 9, in Bromberg  , dieser bürgerlich- kapitalistische Verwaltungs- und Gesetzgebungs- Die sechs ausgeschiedenen Redakteure des Vorwärts" haben Magdeburg  , Kiel   und Aachen   je 8, in Frankfurt   a. D. 7, in Danzig   apparat auf die Arbeiterinteressen. Darum die Notwendigkeit für im Verlage von Birt u. Co. in München   eine Broschüre unter dem und Posen je 6 M.; bei der Gerste: in Königsberg   i. Pr. und die Arbeitervertreter, oft, lange und viel zu reden. Erhalten doch Titel: Der Vorwärts"-Konflikt, gesammelte Aftenstücke, veröffent­Stralsund je 13, in Breslau  , Berlin  , Osnabrück   und Koblenz   je 9, in Görlig 8, in Frankfurt   a. D. und Stettin   je 7 M.; beim a fer: 2. von den 123 Millionen Ausgaben die Bauern 3 Millionen licht, worin sie ihren Briefwechsel mit dem Parteivorstand und der in Magdeburg   17, in stöslin 14, in Stettin   13, in Hannover   und Grant Subventionen und die Arbeiter 25 000 Frant für ihr Prezkommission, sowie ihre Repliken mit entsprechenden Ein­leitungs- und Schlußglossen vorlegen. Wir werden auf diese Neuß je 11, in Danzig  , Breslau   und Stralsund   je 9, in Bromberg  , Broschüre noch zurüdkommen, borläufig fei nur folgendes fon Stiel und Hanau   je 8, in Frankfurt   a. D., Berlin   und Aachen   je statiert: In dem Augenblick, wo wir dies schreiben, ist die gegen 7 M. pro Tonne. Die Schweinefleischpreise sind in Köslin  , Gleiwitz  den Parteivorstand gerichtete Schrift in der Parteibuchhandlung und Kaffel um je 10, in Berlin   und Halle a. S. um je 8, in Paris  , 11. Dezember.( Eig. Ber.) Die gestrige Nachwahl in des Vorwärts", also auch im Buchhandel überhaupt noch nicht er­Hannover um 6 und in Stettin   um 5 Br. gestiegen, dagegen in Stiel hon hat der geeinigten sozialistischen   Partei keinen Erfolg gebracht. hältlich. Troßdem sind die Blätter unserer bürgerlichen Gegner, um 10 sowie in Bosen und Frankfurt   a. D. um je 1 Pf. pro Kilo- Gs handelte sich um die Neubesetzung des Mandats, das der parla- die Berliner Volkszeitung", das Berliner  gramm gesunken.- mentarische" oder auch unabhängige Sozialist" Augagneur Tageblatt" und andere in der Lage, bereits in ihren heutigen inne gehabt hat, bevor er vom Kaiser von Lyon" zum Vizekönig Abendausgaben die Broschüre ausführlich zu besprechen und, wie es von Madagaskar   aufrückte. Das Mandat war schon früher in Besiz sich von selbst versteht, gegen die Sozialdemokratie auszuschlachten." Unter den Patrioten der guten Stadt Dreusteinfurt der Sozialisten. Vor Augagneur hatte es der verstorbene Genosse Die Redaktion des Vorwärts" behauptet hier Dinge, die so ( Provinz Westfalen  ) ist ein seltsamer 3 wiespalt entstanden, er auß besessen. Augagneur war in einer Nachwahl fast ein- ungefähr das direkte Gegenteil der Tatsachen bilden. Denn nach der zu dem Aufsehen erregenden Beschluß des Kriegervereins stimmig gewählt worden. Der Kandidat der Partei war gestern der unseren Büchern haben wir die Broschüre: Der Vorwärts" geführt hat, anno D. 1906 den Geburtstag des Kaisers nicht zu Rechtsanwalt Genosse Mouttet. Ihm stand ein unabhängiger Konflikt zuerst am 6. d. M. an die Partei- und Gewerk­feiern. In geheimer Abstimmung, mit 53 gegen 52 Stimmen, hat Sozialist", der Buchdruder Fort, gegenüber, für den schaftspresse gesandt, am 7. d. M. sechs Exemplare an die der Verein diesen Beschluß gefaßt. Die Veranlassung hierzu soll die reaktionären Parteien wie der Anhang Augagneurs arbeiteten. Redaktionen bürgerlicher Blätter und am gleichen Tao das Verhalten des Polizeisergeanten Claffen gegeben Fort, der jetzt ein kleiner Unternehmer ist, aber in der Wahl- plare an die Buchhandlung des Vorwär.s" J Erem­ohne haben, der vor einiger Zeit seinen Austritt aus dem Verein er­agitation den Proletarier mimte, wurde mit 2500 gegen fast 1900 daß eine Bestellung vorlag. Zudem war die Broschüre Ilärte und diesen Schritt in folgendem putzigen Schreiben an den Stimmen, die auf Mouttet entfielen, gewählt. Der Ausgang der auch noch im Inseratenteile des" Vorwärts" vom 7. Dezember an= Verein begründete: Wahl bestätigt nur, was sich schon unlängst in Reims   gezeigt hat, gekündigt. Wenn die Berliner Volkszeitung", die ihr Da ich am Kriegerfestabend von Gästen und teils auch nämlich, daß es jetzt, nach der Einigung der Sozialisten, für mandat- Eremplar einen Tag später als der Vorwärts" erhielt, sofort Mitgliedern des hiesigen Vereins vor der Wösteschen Wirt füchtige Streber ein lohnender Kniff ist, sich als unabhängige Auszüge aus der Broschüre brachte, während der Vorwärts fchaft mit Steinen beworfen wurde, so kann ich es mit Sozialisten" zu präsentieren und gegen die Kandidaten des Prole- jetzt erst ein späteres Eingehen darauf ankündigt, so ist das nicht meinem Sr. Majestät dem Kaiser und König geleisteten Dienſteide tariats als Vertreter eines von der Bourgeoisie tolerierten un- unsere Schuld. nicht vereinbaren, noch länger einem solchen Verein anzugehören schädlichen Sozialismus aufzutreten. Herr Fort vermehrt die Zahl Wenn die Redaktion des Vorwärts" einige Schritte zu ihrer und trete hiermit am 5. September aus dem Verein aus. diefer Schüßlinge der Bourgeoisradikalen, zu denen ja auch der von Buchhandlung oder eine telephonische Anfrage ristiert hätte, so Bemerken muß ich besonders, daß gerade die Zentrumspartei   Bülow zum hervorragenden" Sozialisten gestempelte, vielgewandte würde sie sich erspart haben, unwahrheiten aus dem Handgelenk zu die Mäßigkeit im Trinken überschritten hat und 3 évaès gehört. Es ist die fünftige Garde Millerands und schütteln. auch, daß nicht ich es bin, der die Gesetze macht, sondern das freie Doumers. Mit der sozialistischen   Arbeiterbewegung hat sie nicht München  , 11. Dezember 1905. G. Birk u. Co. deutsche   Volt selbst. Auch ist es meine Pflicht, daß ich die Polizei- das mindeste zu tun. stunden innehalten muß, und mögen daher diejenigen, die Demgegenüber sei festgestellt: mirin Ausübung meines Amtes Schwierigkeiten in den Weg legen, dieses auf dem Sterbebette mit Rom  , den 10 Dezember.( Eig. Ber.) Der Telegraph bringt ihrem eigenen Gewissen selbst abfinden. Von jetzt an werde ich mich bei jeder öffentlichen Luftbarkeit des Vereins einfinden und mit der üblichen Verspätung von 48 Stunden ein neues Blutbad mit sehr bewaffneter Hand mich vor den Angriffen zu in Süditalien   zur Kenntnis. Wer zählt sie noch all' die großen und Claffen, Polizeisergeant." kleinen Gewalttaten, die Polizei und Gendarmerie an dem wehrlosen schützen suchen. Proletariat Italiens   berübt hat? Wer erinnert sich nicht der mannig­faltigen Anläffe- Streifs, Arbeitslosendemonstrationen usw.? verschieden der Hergang war, es blieb immer dasselbe: Tote und Verwundete unter dem Volke und straffreies Ausgehen der Totschläger oder Mörder!

Getränkte Patrioten.

Der logische Zusammenhang zwischen diesem Utas und jenem oben erwähnten Vereinsbeschluß ist für die Außenstehenden nicht ohne weiteres einleuchtend. Oder fürchten die Vereinsmitglieder etiva, daß es am Geburtstage des Kaisers zu einem blutigen Zu­sammenstoß mit dem sehr bewaffneten" Herrn Polizeisergeanten tommen tönnte?

Zu den Kämpfen in Deutsch- Ostafrika  . Von allerlei Siegen weiß wieder mal der Gouverneur des deutsch   stafrikanischen Schutzgebietes, Graf Götzen, zu berichten. Er telegronhiert aus Dar es Salam:

Italien  .

Das Blutbad von Taurisano.

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So

In Taurisano, einem Städtchen der Provinz Lecce  , haben wir die Variante, daß die Karabinieri betrunken waren. Am Freitag= morgen hatte eine Demonstration gegen die Regierung und gegen die Präfettur stattgefunden, weil der Unterpräfekt einen Beschluß des Stadtrats, der sich gegen das Handelsabkommen mit Spanien   aussprach, annulliert hatte. Die Demonstration war Der Großzauberer Hongo hat mit 2000 Rebellen das Lager- friedlich verlaufen, da keine Karabinieri und keine Polizei zur Stelle detachement des Hauptmanns Seyfried im nördlichen Teil des waren. Leider befand sich ein Korporal mit fünf Karabinieri auf Bezirks Lindi angegriffen. Der Feind wurde geschlagen und verlor der Durchreise im Orte, der nichts Schlaueres zu tun verstand, als 81 Tote, darunter den Hongo  . Diesseits wurde Inspektor Lindner nach der Demonstration um Verstärkung nach Gallipoli zu Am Abend und trafen zehn Manu am rechten Handgelenk schwer verwondet, außertem ein Hülfs telegraphieren. frieger. Leicht verwundet wurden Hauptmann Seyfried, drei Polizeikommissar ein, deren Ankunft die Bevölkerung so er Asfaris, zwölf Hül skrieger. bitterte, daß sich einige hundert Personen vor dem Nathanse Aus Fringa meldet Hauptmann Nigmann siegreiches Gefecht aufammelten. Die Karabinieri zogen sich in das Rathaus zurück einer Steilung unter einem farbigen Unteroffizier gegen Wasagara und wurden verspottet und verlacht, aber man warf noch nicht einmal am 16. November bei Lula; längerer Kleinfrieg im Gebirge am Steine nach ihnen. Trotzdem begannen die Carabinieri, für die Ruaha und Utchungwe- Bergen ist noch zu erwarten. Die früher I Trunkenheit der einzig mildernde Ümstand ist, auf die Leute vor dem

ein

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1. Es ist unwahr, daß die Redaktion des Vorwärts" ihr Exemplar einen Tag früher bekommen hat, als die bürgerlichen Blätter. Die Das Umgekehrte dürfte eher zutreffend fein. Redaktion des Vorwärts" hat nämlich die Broschüre erst am 8. Dezember erhalten, die bürgerlichen Blätter haben aber bereits an demselben Tage in ihren Abendausgaben aus­führliche Artikel und Auszüge aus der Broschüre gebracht.

2. Es ist unwahr, daß die Buchhandlung des Vorwärts" am 8. Dezember, d. h. gleichzeitig mit den bürgerlicher Redaktionen, die Broschüre erhalten hat. Vielmehr war sie noch spät am Abend des 8. d. Mts. nicht in der Lage, mehrfachen Nachfragen aus der Redaktion auch nur mit einem Eremplar zu entsprechen. 3. Es ist endlich unwahr, daß der Partei- und Ge= wertschaftspresse zuerit, und zwar vor den bürgerlichen Redaktionen, die Broschüre zugesandt wurde. Wir lesen z. B. in der Bremer Bürgerzeitung" vom 13. Dezember:

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Charakteristisch für das geschäftliche Vorgehen der Heraus­geber dieser Broschüre ist u. a. der Umstand, daß wir schon in einem bürgerlichen Berliner   Blatt einen Leitartikel über das sozialdemokratische Grünbuch" lesen konnten, ehe wir als partei­genössisches Blatt nur eine Ahnung davon hatten, daß ein der= artiges Buch erscheinen würde. Erst am Tage darauf erhielten auch wir das übliche Rezensions. exemplar."

Demnach muß sich der Verlag der Münchener Post" selbst mit seinen Geschäftsbüchern auseinandersetzen: die unwahr in seir heiten" können nur entweder in seinen Büchern oder Erklärungen in der Münchener Bost" au finden sein.