Aus der Partei.
In den Sozialistischen Monatsheften" Solemisiert Genosse v. Elm gegen die vermeintliche Auffassung der„ Vor wärts " Redaktion über den Generalstreik und leistet sich dabei folgenden Satz:
,, Eine Erklärung dieser Erscheinung kann man vielleicht finden in dem Milien und dem ganzen Charakter der Berliner Bevölkerung, in der die Macht der Phrase allen, von den Spigen bis zum kleinsten Schusterjungen, Gemeineigentum ist. Wenn auch jeder sich über die gepanzerte Faust des anderen lustig macht, berauschend flingt's doch, wenn man in Wort und Schrift der herrschenden Gesellschaft den Donner der Revolution um die Ohren sausen läßt. Wer da nicht mitschreit, ist Revisionist oder verhöhnt, wie die neueste Phrase lautet, die Majestät des Proletariats." Wäre diese tiefsinnige" Betrachtung über den Berliner Bolfscharakter nur eine allgemeine Redensart, um auf billige Weise Beifall zu erhaschen, so fümmerten wir uns nicht darum, so weit aber die Berliner Parteigenossenschaft hierbei mitbetroffen werden soll, erheben wir nachdrücklichst Protest. Es ist doch nicht etwa das Vorrecht eines Abgeordneten unserer Partei, in so leichtfertiger Art Vorwürfe gegen eine Parteigenossenschaft zu erheben, die bisher in jeder Weise ihre Schuldigkeit getan hat und auch ferner tun wird. Wenn durch derartige Anwürfe der Glaube genährt wird, daß einzelne Genossen systematisch gegen die Berliner Parteigenossenschaft hegen, um ihre Eigenbrödeleien möglichst dahinter zu verdecken, so ist das nicht Schuld der Berliner .
Das mag sich aber der Genosse v. Elm und tutti quanti gefagt sein lassen: Die Berliner Parteigenossenschaft wird ihren Weg gehen und ihre Pflicht erfüllen, ohne daß alle Augenblicke irgend eine alte Zante in der Partei ihre Betrachtungen und Warnungen den Berlinern vorsingen muß. Der Aktions- Ausschuß Berlins .
Sozialdemokratische Marinenachrichten.
Die Barkasse Hamburger Echo" hat in Wilhelmsburg das Winterquartier bezogen. Sie liegt an der Werft von C. Breuning und wird bei höherem Wasserstand auf Helgen gelegt.
Beina he hinausbugfiert.
Wegen Beleidigung des Radeberger Stadtverordnetenkollegiums wurde Genoffe Braune in Radeberg bei Dresden , der vor kurzem als erster Sozialdemokrat ins dortige Kollegium gewählt wurde, vom Schöffengericht zu 100 M. Geldstrafe eb. 10 Tagen Gefängnis nebst Tragung der Kosten verurteilt. Das Verbrechen" B.3 soll darin bestanden haben, daß er in einer Stadtverordneten- Wahlverfammlung geäußert hat:" Sie scheinen das ganze Jahr zu schlafen!" Der Angeklagte bestritt, daß diese Aeußerung dem Stadtverordnetenfollegium galt; er habe sie in bezug auf das dortige Bürgertum getan. Die Ueberwachenden und ein anderer Zeuge fagten indes aus, daß nur das Stadtverordnetenkollegium gemeint sein tönne. Das Gericht gelangte denn auch zur Verurteilung.
Die Sache hat einen sehr pikanten Beigeschmack. Die rebidierte fächsische Städteordnung fieht vor, daß Städtväter, die eine Freiheitsstrafe zu verbüßen haben, aus dem Kollegium auszuscheiden haben. Vielleicht hat so manchen Gegner unserer Partei die stille Hoffnung beseelt, auf diesem ungewöhnlichen Wege den unbequemen Hecht im Starpfenteiche wieder los zu werden. Um diese Hoffnung sind sie
uun ärmer.
Gewerkschaftliches.
Unverschämtes Betragen."
Dem entlassenen städtischen Arbeiter Reiche It in Breslau hat man ins Zeugnis als Entlassungsgrund zu schreiben gewagt: Unverschämtes Betragen!
Iöhne bon 18 bis 15 Mart, wie bei der Promenade, 1 worden. Sie berlangten Rohnerhöhungen von 10-15 Broz., fos Kanalisation, Straßenmeistereien usw. haben und fortige Wiedereinstellung der verheirateten streifenden Arbeiter, Ents einer Teuerungszulage dringend bedürfen. lassung des tyrannischen Direktors Funt und des gesamten gleich
Schließlich erklären die Versammelten, daß sie durch die wertigen preußischen Aufsichtspersonals. Der Fabrikant KommerzienAusführungen des Oberbürgermeisters mehr wie je davon rat Solve gab gleichzeitig die Zusicherung, von nun an auf eine überzeugt sind, daß sie sich unbedingt zusammen bessere Gestaltung der Beziehungen zu den Arbeitern bedacht zu sein, schließen müssen, um ihr Koalitionsrecht gegenüber dem auch hat er noch weitere Lohnerhöhung in Aussicht gestellt. Der Magistrat und ihren Vorgesetzten zu verteidigen. Sie geloben 60fache Millionär scheint aus dem Streik doch etwas gelernt zu deshalb treu auch weiterhin zum Gemeindearbeiter haben. verband und seinem Leiter Mehrlein stehen zu wollen und Die Buchdrucker in Aaran haben ihren Streif erfolgreich beendet, nicht eher zu ruhen, bis sie die Anerkennung ihrer Organisation die Buchdrucker in Bern auf gütlichem Wege eine Zeuerungszulage vom Magistrat errungen haben." erlangt.
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Dic
Berlin und amgegend. Landesorganisation der Feldarbeiter Ungarns . Wie unserem Die Hausdiener, Bader und Kutscher der Firma G. Regeler Wiener Parteiorgan aus Budapest geschrieben wird, haben die vor u. Co., Ritter str. 71/75( Emaille- Engros), haben am Dienstag acht Jahren geschaffenen infamen Gesetze gegen die Feldarbeiter, die die Arbeit einmütig niedergelegt. Der Grund hierzu war kurz jede Lohnbewegung in der Landwirtschaft im Seime ersticken sollten, folgender: Schon seit langer Zeit und zu wiederholten Malen ver- den Agrariern eine Enttäuschung gebracht. Die Schandgefeße versuchten die bei genannter Firma tätigen Hausdiener, Packer fagen einfach. Es will eben heutzutage doch nicht mehr geund Kutscher ihren erbärmlichen Verdienst etwas zu ver- lingen, das ländliche Proletariat wie in den„ guten Zeiten" bessern, indem sie bei der Geschäftsleitung einzeln und der Hörigkeit und Leibeigenschaft bei langsamem Verhungern an zu verschiedenen Zeiten um Bulage nachsuchten. Diese Bitten die Scholle zu fesseln. Nach den statistischen Daten des Ackerbauwurden seitens der Geschäftsleitung stets zurückgewiesen unter dem minifteriums beträgt das Jahreseinkommen des ungarischen FeldVersprechen, daß zum Weihnachtsfest eine Verbesserung der Löhne arbeiters( ohne Verpflegung) im Durchschnitt 300 Kronen. stattfinden werde. Das Fest der Liebe kam und es gab Zulagen Feldarbeitergefeße bewirften vorerst die Zunahme der Ausvon 25, 50 und 75 Pfennige pro Woche!!! Die Weih- wanderung und im verflossenen Sommer kam es den drakonischen nachtsfreude und alle schönen Jllufionen der Arbeiter waren wie Bestimmungen der Schandgesetze zum Troß in vielen Gegenden des durch einen Nachtfrost vernichtet; die im stillen schon lange vor- Landes zu Schnitterstreils, die teilweise von Erfolg für die Arbeiter handene Gärung fam zum Ausbruch. Die Enttäuschten waren. Hätte man das Gesez prompt eingehalten und die Streifenden beschlossen nunmehr, der Firma Wünsche schriftlich massenhaft ins Loch gesteckt, so wäre in gar manchen Fällen die Ernte formuliert vorzulegen und wählten hierzu eine Kommission. mittlerweile auf den Feldern verfault. Jedoch der Arbeitgeber entließ furzerhand den Sprecher der Die Feldarbeiter haben also endlich gelernt, auf das Gesetz zu Kommission!( a la Bender- Breslau ). Diese Provotation pfeifen", und hoffentlich gelingt es nun bald, sie einheitlich zu ließen sich die so leidenschaftslosen Arbeiter aber doch nicht gefallen organifieren. Der Minister des Innern hat dieser Tage die und erklärten sich mit dem Entlassenen einmütig solidarisch. Die Statuten des Landesverbandes der Feldarbeiter Ungarns genehmigt. feitens der Kommiffion unter Hinzuziehung eines Vertreters des Die neue Organisation wird ihre Zentrale in Budapest haben und in Handels- und Transportarbeiterverbandes nachgesuchten Verhandlungen jeder Gemeinde ohne weiteres Filialen errichten können, wobei es fanden statt, scheiterten jedoch daran, daß die Firma nur die ihr gefälligen allerdings die willkür der Stuhlrichter und Polizeihaupleute zu Arbeiter wieder einstellen wollte. Die Firma versucht nunmehr, überwinden geben wird. Die Organisation plant vorerst, das ihre Arbeitskräfte durch Annoncen in den bürgerlichen Blättern zu Arbeitsvermittelungswesen in die Hand zu bekommen, die Abschließung ersezen, auch sollen aus Thale a. H. und Angermünde der Arbeitsverträge zu beeinflussen und damit die Lohnfämpfe zu Emaillearbeiter eingetroffen sein, welche bei der Firma Arbeits - führen. Sonderbarerweise nehmen die Agrarier diese Meldung ohne Die Löhne der Streikenden Betergefchrei auf; vielleicht haben diese Herrschaften denn doch erwilligendienste verrichten. betragen pro Woche 15-21 Mart mit einer Ausnahme. kannt, daß die bisherigen Zustände unhaltbar sind. Die sozialdemo Die Arbeitsräume befinden sich in den Kellerräumen des fratische Partei hat für den 14. d. m. eine Landeskonferenz der Grundstücks, in welchen naturgemäß den ganzen Tag Licht Feldarbeiter nach Budapest einberufen, auf der die Konstituierung brennen muß und in welchen sich Dünste der gefähr- des Verbandes erfolgen soll. lichsten Art entwickeln. Troz der Versicherung des Inhabers, Ein neuer Tarifvertrag der Schuharbeiter Kopenhagens . Dic daß die Arbeiten der Hausdiener usw. in seiner Firma keine schwere Schuhwarenfabrikanten in Kopenhagen haben sich doch noch bereit fei, wird selbst derjenige, welcher fein Arbeiterfreund ist, zugeben müssen, daß ein Lohn von 15 und 21 Mark nicht im stande ist, einem ledigen Menschen ein halbwegs menschenwürdiges Dasein zu bieten, geschweige denn einem Familienvater. Die Streifenden ersuchen bringend um Fernhaltung von Zuzug. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten!
Ueber die Differenzen zwischen dem Verband deutscher Gastwirts gehülfen und Herrn Tranz, Inhaber der" Prachtsäle des stens", Frankfurter Allee Nr. 151/52, ist am Freitag unter der Leitung des Ausschusses der Gewerkschafts tommission verhandelt worden.
gefunden, einen für die Arbeiter annehmbaren Tarifvertrag abzuschließen. Der Minimallohn der über 20 Jahre alten Arbeiter wurde auf 35 Dere festgesetzt; er betrug bisher 30 Dere. Für die jüngeren Arbeiter wurden Minimallöhne von 25 und 27 Dere, vom nächsten Jahre ab 28 Dere, festgesetzt. Der Lohn der selbständig tätigen Arbeiterinnen wurde von 20 auf 22 Dere erhöht und steigt im nächsten Jahre auf 23, im folgenden auf 24 Dere. Die übrigen haben ebenfalls dementsprechende Lohnzulagen Arbeiterinnen erhalten. Ebenso ist der Affordtarif in einzelnen Punkten verbessert worden. Der Tarifvertrag ist auf drei Jahre abgeschlossen, und am 3. Januar von den Generalversammlungen beider Parteien angenommen worden.
Eine Einigung tonnte jedoch nicht erzielt werden, da Herr Tranz die vom Ausschuß unterbreiteten Vorschläge ablehnte und die von ihm selbst im Laufe der zweistündigen Berhandlungen Letzte Nachrichten und Depeschen gemachten Zugeständnisse wieder zurüdzog, so daß die Einigungsversuche als gescheitert abgebrochen werden mußten.
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Deutfches Reich.
Hamburg , 5. Januar. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Die Tarifbewegung der Dresdener Photographengehülfen ist nun- Die am heutigen Abend stattgehabten Protestversammlungen mehr mit gutem Erfolg für die Gehülfenschaft abgeschlossen. 39 Firmen, die insgesamt 123 Gehülfen beschäftigen, haben den der Arbeiterschaft des Hamburger Staatsgebietes waren Tarif unterschrieben; 4 Ateliers mit 9 Gehülfen haben den Tarif wohl sämtlich überfüllt. In der Stadt Hamburg selbst fanden drei ihrem Lohn- und Arbeitsverhältnis zugrunde gelegt, sich aber geweigert, Versammlungen statt, in denen die Bürgerschaftsmitglieder mit der sozialdemokratischen" Organisation einen Vertrag abzuschließen, to Iten, Fischer und Schaumburg dem„ klugen" während 7 Firmen mit 10 Gehülfen es für gut halten, ihre Gehülfen auch Plan der Wahlrechts- Kommission die verdiente Würdigung fernerhin mit Gehältern von 50 bis 60 M. pro Monat abzuspeisen. auteil werden ließen. Wie Genosse Fischer in einer der VerBei Beginn der Bewegung waren in Dresden 93 Gehülfen beschäftigt, fammlungen mitteilte, beabsichtigen die Hamburger PfefferNacht dauern sollte, die Vorlage durchzupeitschen.( Die Hamburger Bürgerschaft scheint von den Zollwucherparteien des Reichstages, die in der Adventsnacht des Jahres 1902 den Bolltarif durchdrückten, gelernt zu haben. Red. d.„ Vorw.") In allen Versammlungen wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen:
Das dem Manne, der den aufrechten Mut hatte, seine fich die Zahl der Gehülfen in Dresden bedeutend vermehrt. Was fade am 17. Januar in einer Sigung, auch wenn sie die ganze Ehre gegen einen Dr. Bender zu verteidigen, gegen den Dr. Bender, der sich einen Freisinnigen nennt und das freie Wort nicht mag, gegen den Dr. Bender, der die organisierten Arbeiter hergelaufene Agitatoren" nennt, und aus Ostpreußen fam, um in Breslau Oberbürgermeister zu werden.
Dieses Breslau aufgepfropfte Reis ostpreußischer Kultur besitzt selbst ein mimosenhaftes Feingefühl.
Die am 5. Januar tagende Volfsversammlung ist entschlossen, mit allen verfügbaren Machtmitteln jedem Versuch, die spärlichen Boltsrechte zu schmälern, entgegenzutreten; sie wird deshalb den Kampf gegen den geplanten Wahlrechtsraub energisch durchführen und zugleich der Forderung eines freiheitlichen Ausbaues unferes Staatswesens Geltung verschaffen. Dem reaktionären Treiben der Wahlumstürzler setzt sie die Forderung des allgemeinen gleichen und direkten Wahlrechts entgegen.
eine Organisation leisten kann, ist am besten daraus zu ersehen, daß in den Ateliers, wo sich organisierte Gehülfen befinden, der Tarif glatt durchgedrückt wurde, während die 10 für einen Schindlohn arbeitenden Gehülfen dem Verbande nicht angehören. Ilm den Tarif zur Anerkennung zu bringen, wurden in einigen Geschäften die Ueberstunden verweigert, in einem Geschäft streikte der eine dort beschäftigte Gehülfe zwei Tage, dann wurde auch dort der Tarif anerkannt. In den meisten Dresdener Ateliers war das nicht nötig. Der Tarif enthält u. a. 9 stündige Arbeitszeit, 80 M. Minimallohn nach In einer von weit über tausend städtischen Arbeitern be- beendeter Lehrzeit, 100 m. nach zweijähriger Gehülfenschaft, Besuchten Versammlung zu Breslau versuchte der liberale Herr zahlung der leberstunden bis 11 Uhr mit 25 Broz, nach 11 Uhr Justizrat Feige eine Lanze für seinen bürgermeisterlichen mit 50 Proz. Aufschlag, Bezahlung der Adventsonntagsarbeit, RegeGesinnungsgenossen zu brechen: Der Oberbürgermeister sei lung der Sonntagsarbeit, Einführung eines Affordtarifes und Einwohl manchmal ein wenig zu scharf, das liege aber nur ſegung eines paritätischen Tarifamtes. Um auch die letzten Firmen daran, daß Bender eine kräftige Natur sei, die keinen Wider- zum Nachgeben zu bewegen, fordern die organisierten Photographen spruch verträgt.( Stürmische Shorufe.) Sie unterbrechen mich Dresdens alle Kollegen und Kolleginnen auf, sich vor Annahme einer mit vollem Recht, denn er sollte tatsächlich mehr die Meinung Stellung erst bei dem Vorsitzenden der Tariflommission G. ReinDie Revolution in Rußland . anderer hören und verstehen können. Aber er habe nun ein- hardt, Dresden - A., Bürgerwiese 7, part., näher zu erkundigen. Warschau , 5. Januar. ( B. H. ) In Wierzbu wurde des mal ein besonders ausgeprägtes Ehrgefühl Nachts das Stationsgebäude geplündert, sowie die Bücher und die ( Zuruf: Haben wir auch!) und deshalb müsse man ihn nicht unnötigerweise angreifen, sondern dieses Ehrgefühl Kürzlich haben die katholischen Arbeitervereine des Regierungs- Apparate vernichtet. Auch auf mehrere andere Stationsgebäude der hochschäßen.- Ein Ehrgefühl also, das die Gefühle bezirks Aachen auf Antrag zweier Kapläne folgende Beschlüsse Strede. wurden lleberfälle verübt. Lemberg , 5. Januar. ( B. H. ) Aus Warschau wird begefaßt: anderer nicht zu schäzen weiß! 1. In Zukunft dürfen keine Mitglieder Hirsch Dunder- richtet, daß in der Bahnstation Starzysta der Magazinvorsteher dura) scher Gewerkvereine mehr in katholische Arbeitervereine einen Pistolenschuß getötet worden ist. Der Täter ist unbekannt. aufgenommen werden; 2. es sollen in den katholischen Arbeiter- Der Versuch, die Bahnstation in die Luft zu sprengen, mißlang. bereinen mehr als bisher die Ziele der Gewerkschaften bekannt gemacht und darauf hingewirkt werden, daß die Mitglieder den christlichen Gewerkschaften zugeführt werden.
Wenn in dem Augenblicke, als die tausend Arbeiter erfuhren, was man dem Kameraden, der ihre Interessen vertrat, in den Entlassungsschein schrieb, diese Leute ihrem Bürgermeister ein Zeugnis auszustellen hatten, es wäre in der Form weniger beleidigend, in der Sache schärfer ausgefallen!
Das besonders ausgeprägte Ehrgefühl" der Arbeiter hält sie gleich fern von niedriger Kriecherei wie von unverschämtem Betragen!
Hirsch- Dunckersche Bittfahrt zu Kardinal Fischer.
Väterchen ,, stellt amtlich fest". Petersburg, 5. Januar. ( B. H. ) Die Regierung stellt auf Grund amtlicher Informationen fest, daß die fremden Korrespondenten und auch zum größten Teil die russischen die Ereignisse in Die Berichte Moskau in tendenziöfer Weise aufgebauscht haben. über Brände und Meutereien verschiedener Truppenteile sind teils vollständig erfunden, teils sehr übertrieben wiedergegeben. „ Alles ruhig."
Diefe Beschlüsse scheinen dem Mitgliederbestande des HirschDunderschen Gewerkvereins der Maschinenbau - und Metallarbeiter im Aachen - Eschweiler Industriegebiet empfindlich geschadet zu haben. Wie unserem Kölner Parteiblatt, der Rheinischen Zeitung ", mit geteilt wird, hat jetzt der Hauptvorfizende des genannten GewerkDie Versammlung der Breslauer städtischen Arbeiter nahm vereins, W. Gleich auf, bei dem Kardinal- Erzbischof Fischer Bukarest, 5. Januar. ( B..) In Nikolajew haben Fabrik einstimmig folgende Resolution an: in Köln , dem Oberhaupte der westdeutschen katholischen ArbeiterDie heute, den 3. Januar 1906, im großen Saale des vereine, um eine Audienz" nachgesucht und diese auch erhalten. Db arbeiter große Ausschreitungen begangen. Als der Polizeichef Gewerkschaftshauses tagende außerordentlich gut besuchte Ver- es ihm gelungen ist, den Sardinal zu einer Rüdgängigmachung der Truppen requirieren wollte, wurde er erschossen. Fürs allgemeine gleiche Wahlrecht. sammlung der städtischen Arbeiter aller Berufe protetestiert gegen seiner Genehmigung unterliegenden Beschlüsse zu bewegen, ist nicht Die Ver- bekannt geworden. die Entlassung ihrer Kollegen Reichelt und Böhler. die Hirsch- Dunderschen Es lennzeichnet Helsingfors, 5. Januar. ( B. H. ) In ganz Finnland haben dieser sammelten bedauern das arbeiterfeindliche Verhalten des Ober- Organisationen, daß fie so wenig innere Werbekraft und Tage Rundgebungen zu gunsten des allgemeinen und gleichen Stimm bürgermeisters Bender und des Breslauer Magistrates, das mit Wiederstandsfähigkeit befigen, daß sie zu solchen Mitteln greifen rechts stattgefunden. In Helsingfors nahmen 15 000 Personen an der Verfügung des Magistrates vom 18. April 1902, bas Koalitions- müssen. bem Umzuge teil, obgleich eine Kälte von 20 Grad herrschte. Die recht der städtischen Arbeiter betreffend, in völligem Wider= Demonstranten fangen revolutionäre Lieder; ähnliche Umzüge fanden spruche steht. 353 Lohnkämpfe find im Jahre 1905 in der Schweiz verzeichnet in anderen Städten statt. Die versammelten städtischen Arbeiter aller Stategorien er worden, wovon 110 Streits, 192 Lohnbewegungen, 42 Sperren und warten, daß die Stadtverordneten Versammlung 9 Aussperrungen waren. Weitaus die meisten dieser Kämpfe endeten Rache für Unterdrückung. Petersburg, 5. Januan( B. S.) Nach einer hier einüber ihr foalitionsfeindliches Verhalten zur Rechenschaft zieht und wurde die Arbeitszeit von 11 auf 10, von 10 auf 91%, und 9 Stunden getroffenen Nachricht ist das bereits im Jahre 1300 erbaute Schloß die brutal Hinausgeworfenen wieder einstellt. Sie erklären besonders, daß sie die gemaßregelten Kollegen reduziert und fo Millionen freier Stunden für die Arbeiterschaft Groß- Pop in Livland im Kreise Wolmerscher von einer Anzahl Reichelt und Mohaupt trotz der ihnen vom Oberbürgermeister errungen; besgleichen durch die Minimallöhne und Lohnerhöhungen Revolutionäre zerstört worden. Millionen Franken zur Erhöhung des gesamten Lohneinkommens. Bender vorgehaltenen Strafen für Ehrenmänner und ihres Bertrauens auch weiter für würdig halten.
Husland.
Ein Zusammenstoß.
wit dem Abschlusse aahlreicher Tarifverträge ist die Fixierung des Szatmar, 5. Januar. ( B. H.) Anläßlich einer hier stattWeiter spricht die Versammlung der Deputation ihre Aner Arbeitsvertrages erst zur Wahrheit geworden. Die schweizerische gehabten politischen Versammlung fam es zwischen den Teilnehmern fennung für die Wahrnehmung ihrer Interessen aus, wobei fie Gewerkschaftsbewegung hat einen bedeutenden Aufschwung erfahren. und der Gendarmerie zu einem blutigen Zusammenstoß, wobei der
nochmals das negative Resultat der Unterredung bedauert. De
Der Streit im Walzwerk Solve in Thun ( Schweiz ) ist nach zirka Kommandant und zwei Gendarmen lebensgefährliche Verlegungen sonders im Interesse derjenigen städtischen Arbeiter, die Wochens achtwöchiger Dauer mit dem teilweisen Erfolg der Arbeiter beendet erlitten. Berantw. Redak
Hans Weber, Berlin . Irferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt