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Nr. 5. 23. Jahrgang.

Soziales.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 7. Januar 1906.

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Aus der Frauenbewegung.

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anderen, entgegengesezten Standpunkt ein. Die zulegt genannten Menschen zwingende Nachweis gegeben, ihre Behauptung von einer Er­Instanzen betätigen die Auffassung, daß auch die Kunstgärtnerei findung 2c. zurückzunehmen. Was aber tut das Organ der Ne­ein Gewerbebetrieb im Sinne der Gewerbeordnung ist. Freilich gierung? Es treibt seine Schimpfwut noch um einige Grad in die Rechtsstellung der Gärtner und ihr Verhältnis zu den Gewerbe- gehen auch bei diesen Stellen wieder die Meinungen über den Höhe und spricht von infamen Verdächtigungen des Vorwärts". auseinander. Doch hat sich im gerichtsbeisigerwahlen. Man sollte meinen, die Frage, ob ein Gärtner Begriff Kunstgärtnerei" Noblesse oblige. Warum sagt übrigens das Kohlensyndikat Gewerbegehülfe, Handlungsgehülfe, landwirtschaftlicher Arbeiter, allgemeinen ein Maßstab nach dieser Formel herausgebildet: Gesinde oder ein nur den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches Kunstgärtnerei   liegt vor, wenn die Pflanzenproduktion vor- nichts???- unterstellter Arbeiter oder zu mehreren dieser Kategorien zu rechnen nehmlich mit künstlichen Hülfsmitteln betrieben, oder wenn das ist, müßte auf Grund der Gesetzgebung in der Braris leicht zu Gelingen des Produktionsprozesses eine überwiegend menschliche entscheiden sein und übereinstimmend entschieden werden. Dem ist Kunstfertigkeit und Handgeschicklichkeit voraussetzt". Bei Anlegung Rigdorf. Der Verein gewerblich tätiger Frauen und Mädchen jedoch nicht so. Die herrschende Klasse hat ein Interesse an mög- dieses Maßstabes fällt unter den Begriff des Gewerbes: jede Art lichster Unflarheit der Rechtsverhältnisse und Rechte der Arbeiter und Gewächshaus- und Frühbeetgärtnerei, die Topfflanzenzucht, der hielt am Mittwoch, den 3. Januar bei Thiel, Bergstraße, seine Genosse Breslauer sprach über Konsum­an einer Differenzierung der Rechte der verschiedenen Arbeiter Baumschulenbetrieb und die Landschaftsgärtnerei. Für Berlin   er Monatsversammlung ab. daraus folgendes Kuriosum: Unter den vereine und die Frau. In der Diskussion wurden die alten Fehler, fategorien. Unklarheit in Rechtsverhältnissen vermehrt die Necht gibt sich Gewerbe die seinerzeit im Rigdorfer Konsumverein gemacht worden sind, losigkeit der Arbeiterklasse. Wenn durch die wirtschaftliche Ent- im Jahre 1904 gewählten Arbeiterbeisigern zum ein dessen widelung und den der Wahl gerügt. In überzeugender Weise legte Breslauer dann klar, daß für politischen Einfluß Arbeiterklasse gericht ist Landschaftsgärtner gewählt, Der Landschaftsgärtner fungiert die Käufer des Vereins Selbsthülfe" absolut kein Risiko bestände, endlich den wirtschaftlichen Bedürfnissen entsprechende Gesezes unangefochten geblieben ist. vorschriften der herrschenden Klasse abgerungen find, fucht als Beifizer bereits zwei Jahre. Wenn seine Kollegen jedoch beim da ein Geschäftsanteil nicht eingezahlt wird und die Prozente fort­der Rechtsprechungs- und Verwaltungs- Organismus diefen Gesetzen Gewerbegericht Klagen anhängig machen, werden sie wegen Unzu- laufend anstandslos gegen bar eingelöst werden. Darauf versprachen in der Pragis ihre Wirksamkeit zu nehmen. Zu einer der wichtigsten ständigkeit" vom Gewerbegericht an das Amtsgericht verwiesen. Das die Anwesenden ihren Bedarf möglichst im Käuferverein Selbst­Aufgaben der Gewerkschaften und der politischen Partei gehört es, Amts- und Landgericht nimmt dann wiederum an, die vom Gewerbe- hülfe" zu decken. Dann wurde der Kassenbericht gegeben und Frau dieser Untergrabung der errungenen Rechte der Arbeiter entgegen gericht wegen Nichtanwendbarkeit der Gewerbeordnung zurüd Weise als Revisorin gewählt. Bekanntgegeben wurde noch, daß der zutreten. Sehr rührig ist in dem Bestreben, diese Pflicht zu er gewiesenen Streitfälle der Gärtner sind nach der Gewerbeordnung Verein am Sonntag, den 14. Jamuar die ständige Ausstellung für füllen, der Allgemeine deutsche Gärtnerverein. zu entscheiden und entscheidet danach. Der Charlottenburger   Arbeiterwohlfahrt besichtigt. Treffpunkt 1 Uhr mittags, Charlotten­Magistrat hatte bei Ausschreibung der Gewerbegerichts- burg am Knie. Um recht rege Beteiligung ersucht Der Vorstand. Augenblicklich ist er in stetem Kampf für das Recht der beisigerwahlen bisher stets die Bestimmung mit publiziert: Gärtner Da in diesem Teilnahme der Gärtner an den Gewerbegerichts- find weder wahlberechtigt noch wählbar. Tegel  - Borsigwalde  . Der hiesige Frauen und Mädchen- Bildungs­wahlen. Dabei stößt er auf die verschiedenartigsten Rechts- Monat abermals eine Wahl bevorsteht, wandten sich die Gärtner verein hält Mittwoch, den 10. Januar, abends 81, Uhr, im Lokale auffassungen der verschiedensten Behörden, ja oft eng benach mit einer Eingabe an den Magistrat um Revidierung seines Stand von Schmidt, Schlieperstr. 64 in Tegel  , feine regelmäßige Mitglieder­in dem oben angeführten erweiterten Sinne. Der barter Gemeindebehörden. Die Auffassung des Charlottenburger   punftes bersammlung ab. Auf der Tagesordnung steht: 1. Vortrag von Magistrats Gärtner find weder wahlberechtigt noch wählbar" Magistrat hat den Antrag aber abgelehnt. Run Frl. Ottilie Baader   über: Wohnen und Familienleben." 2. Dis­hat ihn zu einer grundsäglichen Durchfechtung der Nechte der Gärtner werden die Gärtner die Sache bis zur obersten Instanz durchzu- fuffion. 3. Verschiedenes. Gleichzeitig finden die Vorberatungen zu fechten versuchen, indem sie aus ihren Kreisen einen Kandidaten trotz- dem 1. Stiftungsfest statt, welches für den 3. März angefekt ist und veranlaßt. Die Frage der Berechtigung der Gärtner und ihrer Rechts- dem mit aufstellen lassen und auch auf Eintragung in die Wählerliste in Tegel   bei Trapp stattfindet. Es ergeht an sämtliche Mitglieder stellung ist weit über deren Streise hinaus für die Arbeiterklasse inter  - beharren. Wenn der Magistrat in beiden Fällen die Gärtner zurüd die Bitte, recht fleißig in ihren Bekanntenkreisen für neue Mit­effant. In dem Kampfe um Anerkennung der Gärtner als gewerb weisen wird, so werden die weiteren Instanzen angerufen werden. glieder zu werben, so daß unsere Mitgliederzahl im neuen Jahre liche Arbeiter spiegelt sich das Bestreben der Agrarier und ihrer Die Gärtner erhoffen ein günstiges Resultat, zumal auch das Ober- mindestens auf das Doppelte steigt. Gäste sind willkommen. Neue Mit­Handlanger bis in die Reihen des Freisinns hinein wieder, einen verwaltungsgericht in Steuersachen schon vielfach in dem er- glieder werden aufgenommen. Recht zahlreiches und pünktliches Er möglichst großen Teil der Arbeiterklasse der weiterten Sinne entschieden hat. Rechtlosigkeit und den gegen die Landarbeiter Ueber den Ausgang dieses Stampfes um das Recht werden wir scheinen des lehrreichen und interessanten Vortrages wegen ist dringend erwünscht. bestehenden Ausnahmegesezen zu unterwerfen. Unter welchen Vorausfegungen sind Gärtner  gewerbliche Arbeiter?

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berichten.

Die Bergarbeiterlöhne im niederrheinisch- westfälischen Steinkohlen­bergbau 1892-1905.

1897: 172 768 1898: 189 358 1899: 202 771

1900: 222 507 1901: 242 606 1902: 242 054

1908: 258 280 1904: 260 280 1905: 257 797

Die Beantwortung dieser Frage hängt davon ab, für welche Art Betrieb die Gärtner beschäftigt sind. Die für einen lediglich Nach einer Zusammenstellung der Zahlen der in den Jahren Landwirtschaftlichen   Betrieb beschäftigten Arbeiter haben 1802-1905 im Steinkohlenbergbau des Oberbergamtsbezirts Dort die rechtliche Stellung ländlicher Arbeiter oder, wenn sie in die mund beschäftigten Bergarbeiter und verdienten Arbeitslöhne, die häusliche Gemeinschaft aufgenommen sind, die des Gesindes, auf Grund der veröffentlichten amtlichen Nachweise und der Ver­find also feine Gewerbegehülfen. Ebenso steht es mit den mit waltungsberichte des Allgemeinen Knappschaftsvereins zu Bochum   in Instandhaltung von Gärten, die Nichtgärtnern( Privaten) gehören, tem soeben erschienenen ersten Teil des Jahresberichts der Handels­Beschäftigten. Diese unterliegen den Vorschriften des Bürgerlichen   tammer zu Effen gegeben ist, betrug die Zahl der Bergarbeiter im Gesetzbuches. Anders dagegen ist die rechtliche Lage derjenigen II. Vierteljahr: Gärtnergehülfen, welche in handelsgärtnereien beschäftigt sind. Diese sind gewerbliche Gehülfen, denn sie verrichten für ein Gewerbe im Sinne der Gewerbeordnung technische Dienste. Auch die Beschäftigungen, die auch in Landwirt fchaften vorgenommen zu werden pflegen, wie Einpflanzen, Heraus nehmen, Umsetzen von Bäumen, Ofulieren, Einrichten von Beeten, Mähen, Gießen usw. ändern hieran nichts, da diese Beschäftigung nicht für einen landwirtschaftlichen Betrieb, sondern für ein gewerb liches Unternehmen vorgenommen wird, das landwirtschaftliche Bes schäftigung nur als Mittel zu dem Zwecke der Handelsgärtnerei be­Jahre 1898 1900 treibt. Verrichtet ein Gärtner in Handelsgärtnereien kaufmännische 3,74 4,18 3,82 8,98 3,94 4,01 4,06 m. Dienste, so ist er Handlungsgehilfe. Danach könnte ein Gärtner gleichzeitig Handlungs wie Gewerbegehülfe und ländlicher Arbeiter Also im I. Vierteljahr 1905 tvaren die Löhne noch unter den fein. Die Zwieschlächtigkeit der rechtlichen Lage wird, wie in ähn Jahresdurchschnitt von 1904 hinuntergegangen und der für das lichen Fällen anderen Arbeiterkategorien gegenüber, zu Unrecht, weil III. Quartal d. 3. nachgewiesene Lohn reicht noch längst nicht an in Widerspruch mit dem Gesez, in der Pragis dadurch zu lösen ges den Status von 1900 heran. Dabei erfreute sich der Bergbau einer sucht, daß man den Gärtner nach Maßgabe feiner Haupt- geradezu glänzenden Konjunktur. Wie man es versteht, die Arbeiter beschäftigung rechtlich katalogisiert. Ein Handelsgärtner, der an einer weniger günstigen Geschäftslage teilnehmen zu lassen, überwiegend mit Binden von Kränzen beschäftigt wird, wäre danach zeigte der Lohnsturz von 1900 auf 1902, um 36 Pf. Ausgleichende ein gewerblicher, ein in einer Handelsgärtnerei Angestellter, dessen Gerechtigkeit! überwiegende Tätigkeit im Verkauf von Blumen besteht, ein Handlungs­gehülfe.

Die verdienten reinen Durchschnittslöhne( nach Abzug aller Arbeitskosten sowie der Knappschafts- und Invalidenversicherungs­beiträge) sämtlicher Arbeiter mit Ausschluß der festbefoldeten Beamten und Auffeher stellten sich im Steinkohlenbergbau des Oberbergamts bezirks Dortmund   insgesamt im for Vierteljahr 1905 1904 I. II. III.

1902

Aus Induftrie und Bandel.

Eine Stimme aus der Großindustrie.

Das weibliche Verbrechertum. Ueber vorstehendes Thema spricht am Montag, den 8. Januar, abends 9, Uhr, in den Industrie- Fest­sälen Frau Maria Holma.

Reinickendorf  - Oft. Der Bildungsverein für Frauen und Mädchen hält am Dienstag, den 9. d. M., abends 812 Uhr, feine regelmäßige Vereinsversammlung ab. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Diskussion. Es ist Pflicht aller Mitglieder, in dieser Versammlung zu erscheinen. Gäste willkommen. Aufnahme neuer Mitglieder.

Steglit. Der Bildungsverein für Frauen und Mädchen von Steglik und Umgegend hält am Dienstag, den 9. d. M., bei Grube, Friedenau  , Kaiserallee 85, seine Generalversammlung ab. Da die Tagesordnung eine sehr wichtige ist, zumal der Verein sich auf­lösen und jeder Ort einen Verein für sich bilden will, so werden die Mitglieder ersucht, alle pünktlich zu erscheinen.

Sosialdemokratischer Diskutierklub Moabit". Montag, den 8. Januar: Sigung bei Bachstein, Salzwedelerstr. 16. Bortrag: Politische Breffionsmittel. Wegen der wichtigen Tagesordnung ist das Erscheinen aller Mitglieder dringend geboten. Gäste haben Zutritt.

Sozialdemokratischer Zentral- Wahlverein für den Neichstags: ( Drts­Wahlkreis Züllichan Schwiebus Crossen Sommerfeld. verein Berlin  .) Dienstag, den 9. Januar, abends 8 Uhr: General­bersammlung bei Batt, Dragonerstr. 15. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes und Neuwahl desselben. 2. Bericht aus dem Kreise. 3. Vereins­angelegenheiten. Um regen Besuch der Versammlung ersucht der Vorstand. Mitgliedsbuch legitimiert. In dieser Woche finden folgende

Arbeiter Samariter Kolonne.

100

Uebungsstunden statt: Montag: 1. Abteilung, Dresdenerstr. 45. Üeber Berbrennungen, Erfrieren 2c. Ref. Fab. Dr. Profé. Donnerstag: 3. Ab teilung in Schöneberg   bei Obst, Meiningerstr. 8. Thema wird noch bekannt gemacht. Neue Mitglieder können jederzeit eintreten. Gäste haben ein­maligen freien Zutritt.

Hülfskaffe der Gravenre, Biseleure und verwandten Berufsgenossen Berlins   tagt jeden 1. Montag im Monat im Restaurant Stehmann, Luisena Ufer 1, abends 8-10 Uhr.

Vermifchtes.

Ueber die rechtliche Stellung der Gärtner in Handelsgärtnereien und ihre Subsumierung unter den Begriff gewerblicher Arbeiter" gehen aber in der Pragis die Ansichten weit auseinander. Die von uns oben dargelegte Ansicht wird z. B. in§ 5 der sächsischen Ausführungsverordnung vom 16. September 1869 zur Gewerbe- Nicht uninteressant ist, wie die Essener Handelskammer, die im ordnung und von den meisten Kommentatoren der Gewerbe- Herzen der eigentlichen Großindustrie domiziliert und die Konfti­ordnung geteilt. Ein ähnlicher Standpunkt ist ferner zum tution des industriellen Organismus zu beurteilen wohl am besten Hauseinsturz. Gestern Nachmittag stürzte in 8schopau das Beispiel in den Urteilen des Gewerbegerichts Offenbach vom Gelegenheit hat, die nächste Zukunft des industriellen Marktes be- Hintergebäude eines am Markt gelegenen Hauses ein, in welchem 27. April 1900, München   vom 80. Januar 1901 und 12. Februar 1908, wertet. Das Urteil deckt sich in bezug auf die voraussichtliche Wirkung 25 junge Mädchen beschäftigt waren. Während der größere Teil mit Dresden   vom 23. Januar 1903 und Mainz   vom 10. Juli 1902 ver- der Handelsverträge und der augenblicklichen Anspannung der Pro- leichten Verletzungen und dem Schrecken davon kam, wurden fünf bis treten. Ein Teil der Erkenntnisse des Berliner   Gewerbegericht. buftionskräfte mit dein, was wir in dieser Frage schon vor Monaten sechs Mädchen erheblich verletzt. unterscheidet, ob der Gärtner mit landwirtschaftlichen Arbeiten oder ausführten. Es heißt im Jahresbericht der Kammer u. a.: mit solchen einer Bes und Verarbeitung, zum Beispiel Binden von Alle Industriezweige, die mit Bollerhöhungen des Aus- Im Hafen von New York   tamen im Jahre 1905 mehr Bassagiere Kränzen beschäftigt ist. Es beruht diese zu enge Auslegung de Tandes zu rechnen haben, sind aus naheliegenden Gründen eifrig an als in irgend einem vorhergehenden Jahre, nämlich 992 065 Per­Begriffs eines gewerblichen Gärtnergehülfen auf der irrtümlichen bemüht, vor Inkrafttreten dieser Zollerhöhungen noch so viel sonen. Davon fuhren 14 965 in der ersten Kajüte, etwa 50 Proz. Annahme, die Gewerbeordnung schließe landwirtschaftliche Arbeiten Waren wie irgend möglich fertigzustellen, um dieselben zu den mehr als im Jahre 1904. In der zweiten Kajüte reisten 107 088 Per­von ihrer Regelung aus. Das tut die Gewerbeordnung aber nicht. alten Zollfäßen über die Grenze zu schaffen. Diese Verhältnisse sonen, das sind 13 000 mehr als im Jahre vorher. Die regel­Sie schließt das landwirtschaftliche Gewerbe, nicht aber land- werden noch dadurch verschärft, daß die Anspannung der Kräfte mäßigen Europareisen wohlhabender Amerikaner werden immer be­wirtschaftliche Arbeiten, die in anderen Gewerben vorkommen, in Nordamerika   zu einer umfassenden Inanspruchnahme speziell liebter und die Reisen immer angenehmer für diejenigen, die Kajüte bon einer Regelung durch die Gewerbeordnung aus. Hinzu tritt, unserer Eisenindustrie geführt hat, wodurch unsere Gesamt- fahren können. Auch im übrigen ist der Verkehr im Hafen von daß die Abgrenzung gewerblicher Leistungen ausschließlich auf Tätig tätigkeit für die Ausfuhr noch wesentlich verstärkt worden ist. New York   außerordentlich gewachsen. Die jetzigen Hafenanlagen ge­Teiten, die sich auf Bes, Ver- oder Umarbeitung beziehen, eine zu Diese starte Beschäftigung für das Ausland birgt naturgemäß nügen den steigenden Anforderungen nicht mehr und große Neuerungen enge, durch die Wirtschaftsweise und das Gesetz nicht begründete ist. für den Zeitpunkt, wo die fremden Bolltarife in Straft treten, wie sind geplant. Das Berliner   Gewerbegericht hat am 18. Oktober 1903 einen Antrag für den Fall einer Ausfuhrstockung überhaupt, gewisse Gefahren an die Gesetzgebung auf Beseitigung der vielen 8 weifel in sich. Auch die Unsicherheit der russischen Wirtschaftslage muß durch Aenderung des§ 6 G.-D. gerichtet. Danach soll in Betracht gezogen werden; denn wenn bislang auch die Stärke die Gärtnerei mit alleiniger Ausnahme des Obst- und Weinbaues des Aufschwunges die Entwickelung der Dinge in unserem Nach der Gewerbeordnung unterstellt werden. barreiche für uns nicht hat fühlbar werden lassen, so ist bei den engen wirtschaftlichen Beziehungen doch nicht ausgeschlossen, daß eine Rückwirfung jener Entwickelung auch auf unser Wirtschafts­leben sich geltend macht....

Welches Kunterbunt der Anschauungen über die Frage, ob Gärtner Gewerbegehülfen sind, auch in Berlin   und Umgegend herrscht, zeigt die Stellung der Gewerbegerichte und der ordentlichen Gerichte sowie die Auffassung der Magistrate über die Frage der Zulassung der Gärtner zu den Gewerbegerichts­wahlen in Berlin   und Umgegend.

Liegt die Hauptursache des gegenwärtigen Aufschwunges in dem Streben, vor den im nächsten Frühjahr in Deutschland  und anderen Ländern eintretenden Zollerhöhungen noch möglichst biele Waren, die später höher zu verzollen sein würden, über die Grenze zu schaffen, so ist mit der Gefahr einer Ansammlung ge waltiger Vorräte hüben und drüben und in weiterer Folge mit der Gefahr einer Stockung und eines Rückschlages im Verkehr zu rechnen."

Ob die Gärtner zu den Beisigerwahlen der. Gewerbegerichte wahlberechtigt und wählbar sind, ist davon abhängig, ob die zu ständige Behörde diese Arbeiterkategorie zu den gewerblichen Arbeitern rechnet oder nicht. Aber über die Frage der rechtlichen Stellung der Gärtner herrscht sowohl bei den Behörden wie auch bei den Gerichten eine große Untlarheit und Wirrnis. Einig ist Die einfache Konstatierung dieser Tatsachen hat aber schließlich man fich lediglich darin, daß ein Gewerbe dann vorliegt, wenn feinen Zweck. Die Arbeiter müssen die Nußanwendungen daraus bie Gärtnerei hauptsächlich handelsgewerblich betrieben, ziehen. In politischer Beziehung muß das Kraut- und Schlots wo Ein- und Verkauf die überwiegende Tätigkeit ausmacht. junfertum niedergerungen werden, aber es ist auch dringend not­Die Instanzen mun, die die Grenze damit endgültig abgesteckt wendig, daß die Lohnfklaven als Gewerkschaftler alle träfte an­sehen, fommen in der Praxis darauf hinaus, daß sie als Handels- spannen, um gegen Versuche, auf ihre Schultern alle Lasten ab­gärtnereien" die Blumengeschäfte bezeichnen, die überhaupt zuwälzen, genügend gerüstet zu sein. feine Gärtnereien sind, sondern durchaus selbständige Gewerbe mit eigenem Bersonal( Blumen und Kranzbindern und Verkäufern). Die wirklichen Gärtnereien werden von diesen Instanzen

Berliner   Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen Markthallen Direktion. Rindfleisch Ia 64-68 pr. 100 Pfund, IIa 56-64, IIIa 50-55, IVa 40-48. Stalbfleisch Ia 86-95, IIa 74-85, IIIa 60-72, Notwild Sammelfleisch Ia 62-72, IIa 50-60. Schweinefleisch 72-76, Kaninchen Bfund 50-53 Bf. Hafen Stüd 3,30-3,60, mittel 1,85-3,00. Stüd 0,80-1,00. Hühner pro Stúd, alte 1,40-1,85, junge Ta 0,80-1,40, do. Ila 0,00-0,00. Tauben, junge 0,60 alte 0,50. Enten junge 1,60-2,50. Gänse pro Stüd Ia 0,00-0,00, IIa 0,00-0,00, pro Bid. la 0,58-0,68, IIa 0,50-0,57. Schellfische 22-24 M., Flunder 16-18. pro 100 Bfd. Hechte 88-96 M., Schleie, mittel 00-00 M. Male, groß 0,00, mittel 100-110, flein 0,00, Blögen 38-46 M., Karpfen unj. 00 M., Lachs 00,00. Schottische Boltheringe( gefalzen) 36-38 M Eter, Schod 3,60. Butter pro 100 Pfund Ia 118-120, IIa 114-118, IIIa 110-114, abfallende 00-000. Startoffeln pr. 100 Bfb. rote 2,00-2,25, Rojen 0,00-0,00, blaue 0,00-0,00, runde weiße 1,80-2,00. Wirsingkohl pr. Schock 7,00-12,00, 2eißfob! 7,00-10,00, Rotkohl 6,00-10,00, holl. 14-17 m. Saure Gurken, Schod 2,00 M., Pfeffergurten 2,00 M.

Witterungsübersicht vom 6. Januar 1906, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind.

richtung

Windstärke

Better

Nebel

1 bedeckt

1 bedeckt

Mit starken Worten sucht die Norddeutsche Allgem. Ztg." ihren Swinemde 758 WS einfach als Landwirtschaftsbetriebe behandelt. Den ganz unberechtigten Anwurf gegen uns zu decken. Wir wiesen Hamburg   757 GGD 2 Nebel Standpunkt nehmen u. a. auch ein der Magistrat und das gestern nach, daß u. a. auch dem Berl. Tageblatt" die Mitteilung Berlin   760 2 Gewerbegericht zu Charlottenburg   und das Ge= Der Magistrat in Berlin   gegangen war, daß das Kohlensyndikat die Nachlieferung von Kohlen Grantj.a. M. 760 S werbegericht zu Berlin  . München 766 SSD Das B. T." hat wien  an die Eisenbahnverwaltung abgelehnt habe. nimmt aber, Uebereinstimmung mit dem Magistrat und dem Gewerbegericht in Schöneberg  , dem Magistrat darauf an zuständiger Stelle noch Erfundigungen eingezogen und und Gewerbegericht in Steglit, den Amts und daraufhin die von uns gestern mitgeteilten Einzelheiten erfahren. Landgerichten Berlin I   und II und auch dem Kammer. Damit war für die Norddeutsche", die sich gegen uns glaubte eine lebhaften südwestlichen Winden. gericht und einigen Oberlandesgerichten einen wesentlich Extratour in Unterstellungen leisten zu dürfen, der für anständige

Temp. n. G.

5° E. 4° R.

Stationen

Barometer.

ſtand mm

Wind

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Temp. n. G.

632 7132

2Schnee- 12

2 bedeckt

2 Regen 5 bedeckt

-7

9

3 Haparanda 754 S 4 Betersburg 760 S 4 Scilly 751 3 6 bedeckt 8 Aberdeen   747 2N2 3 wollig 4 Baris 756, 2 -01 768 Still Nebel Wetter- Prognose für Sonntag, den 7. Januar 1906. Mild und teilweise aufflarend, borwiegend trübe mit Regenfällen und Berliner   Betterbureau.