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Um die einzige Versammlung nicht unmöglich zu machen, wurde auf die Bedingung eingegangen, dafür aber sofort eine besondere Frauenversammlung einberufen. Diese verfiel natürlich dem so­fortigen Verbot. Unter den Frauen herrscht helle Erbitterung. Die Stimmung der Versammlung war großartig. Aus der Umgebung ist ebenfalls zu berichten, daß alles bor trefflich und in Ruhe und Würde verlief. Als Kuriosa mag gelten, daß einzelne Lehrer den Kindern eingedrillt hatten, sie möchten den Eltern sagen, daß schon am Sonnabend alle Lebensmittel eingekauft werden möchten, weil Sonntag Revolution" und dann nichts zu haben sei. Die Oberin einer Klosterschule hatte den Domprobst er­sucht, zwei starke Männer zu ihrem persönlichen Schutz zu be­forgen". Andere männliche und weibliche alte Jungfern hatten ihre abonnierten Theaterpläge abbestellt, da sie am Tage der Revolution nicht über die Straße gingen".

Auch in Lauterberg   wurde die Versammlung verboten. Die Demonstranten unternahmen dafür einen Spaziergang, bei dem über 50 Mitglieder für den politischen Verein gewonnen wurden.

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bonnenten gewonnen; den Parteiorganisationen wurden zahl- die Demonstrationsversammlungen am Sonnabend in Langenbielau  , auch nicht sein kann. Es fragt sich sogar sehr, ob am Rhein   oder reiche neue Mitglieder zugeführt. dem Hauptsitz der schlesischen Textilindustrie, eingeleitet. Reichlich ob in jenen Gebieten sprüchwortlicher Reaktion die Ausschreitungen Erfurt  . Die furchtbaren Vorbereitungen der Polizei und des 800 Personen lauschten den Ausführungen unferes alten der Gewalt zahlreicher und trasser sind. Diese Dinge find die uns Militärs für den Erfurter blutigen Sonntag" hat die disziplinierte Genossen Kühn. Eine zweite Versammlung fand am Sonntag zertrennlichen Begleiter der erstarfenden sozialdemokratischen Kultur­Arbeiterschaft glänzend der gebührenden Lächerlichkeit überantwortet. in Langenbielau   statt. Auch diese Versammlung war sehr gut bewegung. Haussuchungen, Beschlagnahmen, Vorführungen, Ver­Die Polizei war im Scharfschießen eingeübt worden, die Säbel besucht, ganze Trupps fonnten in dem Versammlungssaal teinen haftungen find in unzählbarer Menge zu verzeichnen. hatte man scharf schleifen lassen, das Militär wurde in Bereitschaft Play mehr finden und mußten umkehren. Das Referat hielt Kühn. Ueber den Sonntag in Köln  , der brittgrößten Stadt Preußens, gehalten, ein Ertrazug stand sogar bereit, um nach Mühlhausen   ab- Etwa 900 wetterharte Steinarbeiter waren zu der Versammlung wird uns geschrieben: 3ehn überfüllte Massenversamm­gelassen zu werden, und der Polizeigewalthaber machte auf einem am Sonntagvormittag in Striegau   erschienen, so daß der Saal lungen in Köln   und Vororten legen Zeugnis davon ab, wie das brennend roten Plakat bekannt, daß er dringend vor Beteiligung an die Demonstranten nicht alle zu faffen vermochte. Genosse Feld- Proletariat im deutschen   Rom  , am Size des ultramontanen Ge­den Kundgebungen warne. Der Erfurter Arbeiterschaft stand leider mann- Langenbielau hielt das Referat. Die Behörde hatte muglos neralstabes, über das elende Geldsackwahlrecht urteilt. So etwas nur ein Lolal zur Verfügung, das von 2000 Personen besetzt war, große Maßnahmen getroffen. Landrat, Bürgermeister, Amtsvorsteher, hat Köm noch nie gesehen! In einer einzigen Straße nahe und vor dem wegen Ueberfüllung Hunderte wieder umkehren mußten. Gendarmen prominierten vor dem Versammlungslokal auf und ab; beieinander zu gleicher Zeit zwei von Taufenden besuchte Eine Genoffin hatte in der Tribüne" aufgefordert, daß auch die die Nachtwächter hatten sogar ihre Säbel schleifen lassen müssen. Massenversammlungen: eine im Roten Löwen", die zweite Frauen die Protestversammlung zahlreich besuchen sollten. Darauf Besonders start war der Andrang zu der Versammlung, die am im, Volkshaus", dem neuen Heim unserer Kölner  traf in der folgenden Nacht dieses liebliche Verbot ein: Sonntagnachmittag in der Militärstadt Schweidnih tagte. Schon um Genossen, das mit dieser machtvollen Protestversammlung sein Nachdem in der heute abend erschienenen Nummer der 3 Uhr war der Saal polizeilich gesperrt. Der Saal, der reichlich Saalgebäude in unvergleichlich würdiger Weise zum erstenmal " Tribüne" Frauen zum Besuch der am Sonntag, den 21. d. M. 1000 Personen faßt, war bis auf den letzten Platz besetzt. der Benutzung übergab. Als Rednerin war Genoffin lara beabsichtigten Versammlungen aufgefordert worden sind, wird die Arbeit für das bereitgestellte Militär und die zahlreiche Schußmann- Bettin, troß ihrer gefährlichen Augenkrankheit, auf Einladung der Abhaltung der von Ihnen für den genannten Tag im" Tivoli" schaft gab es nicht. Das Referat hielt Genosse Feldmann Kölner Parteigenossen erschienen. Bei nächtlicher Eisenbahnfahrt war sie angemeldeten Versammlung verboten. Langenbielan. Vor den Uhrenarbeitern und Bergarbeitern des Frei- von Süddeutschland   hergekommen, und sie mußte, die tranfen Augen Das Verbot wird zurückgenommen werden, wenn burger resp. Waldenburger Bezirks sprach am Sonntag in Pols durch eine schwarze Brille geschüßt, zur Rednertribüne geführt Sie bis Sonnabend, den 20. d. M., mittags 12 Uhr, den Nach- ni in zwei Versammlungen Reichstags- Abgeordneter Sachfe. werden, allen ein erhebendes Beispiel von Aufopferung und Be­weis erbringen, daß durch öffentliche Bekanntgabe in aus- Der Versammlungsraum reichte bei weitem nicht aus, die geisterung für die Sache des Sozialismus, der Völkerbefreiung. Ihre reichender Weise für die Fernhaltung von Erschienenen zu fassen. In allen Versammlungen wurde die Protest- Rede, die mit dem dieser rastlosen Kämpferin eigenen Feuer die Frauen gesorgt ist, daß insbesondere in der morgen er resolution gegen den Landtag und die Sympathieresolution für die russische Revolution verherrlichte und den Absolutismus in Preußen scheinenden Nummer der Tribüne" eine entsprechende Bekannt- russischen Kämpfer einstimmig angenommen. Die Redner fanden mit seinem schmachvollen Wahlunrecht brandmarkte, entfesselte Beifalls­machung erlassen wird. mit ihren Ausführungen demonstrativen Beifall. stürme von elementarer Gewalt und minutenlanger Dauer. Während­In Landeshut   war den Genossen das Ankleben der Ver- dessen war in einem der Nebenhäuser, einer Volks fammlungsplakate verboten. Nichtsdestoweniger konnte die Versamm- schule, eine zahlreiche Schuhmannsreserve bereits lung nicht alle Besucher faffen, viele mußten umkehren, viele Be- gehalten, und draußen auf der Straße hielt eine lange Reihe sucher ließen sich als Mitglieder des Wahlvereins einschreiben. In von Schuyleuten, die Sturmtette unterm Kinn, die Weigelsdorf, Kreis Reichenbach   i. Schl., war die Protestver- die sogenannte Ordnung aufrecht. In dem Hofe der Schule wurde sammlung von gut 400 Personen besucht, auch landwirtschaftlich ein Bellenwagen zum Transport der erhofften tätige Personen waren anwesend. Gefangenen bereit gehalten. Als die Versammlung zu In Liegnig mußten früh und nachmittags je eine Versamm Ende ging, marschierten mehrere Trupps Soldaten mit lung stattfinden, da nur das Gewerkschaftshaus zur Verfügung stand. scharfgeladenem Gewehr daher. Aber Säbel und Flinte leber 800 Personen waren in jeder Versammlung. Genoffe befamen keine Gelegenheit, um an wehrlosen Menschen Triumphe Müller- Görlig sprach.- Jn Goldberg fonnten zirka 400 Ber- zu feiern. Das zu den Versammlungen einladende Plakat war fonen nicht Platz finden. Eine solche Begeisterung war selbst bei von dem Kölner Polizeipräsidenten verboten der letzten Reichstagswahl nicht zu verzeichnen. worden, obwohl der strebsamste Staatsanwalt vergeblich auch In Görlitz   fonnte feine Versammlung stattfinden, da die Saal- nur nach dem Schein einer Gesetzwidrigkeit darin suchen würde. befizer aus Furcht vor der Polizei für diesen Sonntag ihre Säle Ferner hatte der Polizeipräsident eine Verfügung erlassen, worin es verweigerten. Dafür fand vor den Toren der Stadt in Lesch wiz heißt, daß eine Auflösung der Versammlungen sofort ein­eine Versammlung statt, die von 700 Personen besucht war. In treten wird, wenn 1. Verstöße gegen das Vereinsgesetz vor­Lauban hörten 400 Personen mit Begeisterung dem Referate des fommen, insbesondere in den Versammlungen Aufforderungen oder An­Küftrin. Eine Versammlung wie die gestrige Protestversamm Genoffen Taubadel zu. In Langenöls   hatten sich reizungen zu strafbaren Handlungen erfolgen sollten, 2. die Zahl der lung hat üstrin überhaupt noch nicht gesehen. 800-1000 Personen 700 Personen, darunter Vertreter aus fast allen Orten der Umgebung Bersammlungsbesucher die für das Versammlungslokal auf füllten das Lokal. Stadtv. Borgmann Berlin   referierte, oft von eingefunden. Der Oberwachtmeister drohte zweimal mit Auflösung. Personen festgelegte Besucherzahl übersteigt und für die nötige Ord­minutenlangem Beifall unterbrochen. Störungen sind nirgends vor- Es fam aber nicht dazu. Auch hier referierte Genosse Tauba de l. nung in dem Versammlungsraum.... nicht ausreichend Sorge ges gelommen. Für Seidenberg und Umgebung war in Ebersdorf tragen wird. Aufzüge und demonstrative Rundgebungen auf den Der rote Sonntag in Breslau   und in Schlesien  . Schon seit in Böhmen   eine Versammlung geplant, der Gemeindevorsteher beein- Straßen werden unter keinen Umständen geduldet werden, Beginn des neuen Jahres hatten Magistrat, Gerichts- und Polizei- flußte aber die Wirte und die Versammlung fonnte nicht stattfinden. In und find die Exekutivbeamten angewiesen, vorkommendenfalls mit aller behörden dafür gesorgt, daß der Demonstrationssonntag in Breslau   Rausch a waren 220 Personen anwesend, konnten aber nicht alle Schärfe gegen Zuwiderhandelude vorzugehen." An gutem Willen sich zu einer machivollen, alle Schichten der Bevölkerung in Auf Platz finden. Genosse Salling sprach.- In Tiefenfurt   waren hat es zweifellos nicht gefehlt, aber die Geschultheit der Kölner  regung versetzenden Kundgebung gegen das Dreiklassenwahlrecht zirka 320 Personen anwesend. Auch aus dem Saganer Kreise waren Arbeiterschaft hat der Polizei ein Schnippchen geschlagen. Der einzige geftalie. Die Maßregelung städtischer Arbeiter, die Verurteilung ver- welche herübergekommen. Erfolg all' der überspannten Polizeimaßnahmen war eine sich in schiedener Gewertschafter wegen Streifvergehens, besonders aber das Waldenburg i. Schl. Am Sonnabend und Sonntag fanden im weiten Kreisen des Bürgertums bemerkbar machende nervöse Angst. Urteil gegen den Genossen Löbe, alies das hatte schon lange im voraus Waldenburger Kreise fünf Protestversammlungen, zwei in Fried- Hatte doch die Kölnische Volkszeitung" der Herren die Erbitterung der Breslauer Arbeiterschaft ganz gewaltig gesteigert, land und drei in Polsnik statt, in denen unter lebhaftem Bachem, die sonst ihre großen Lesefenster das ganze Jahr, Sonn und um jede Säule bildeten sich Massenansammlungen. Beifall die Resolutionen angenommen wurden. Eine Bergarbeiter- und Feiertags sowohl als nachts offenhält, am Sonntag dicht mit Schon seit bielen Tagen mußten die Coupleute fich versammlung in Dittersba ch gleichfalls einer den Rolläden verschlossen. Das Gewissen der herrschenden Partei, im Schießen mit den neuangeschafften Revolvern üben, Resolution gegen das Dreiklassenwahlrecht lebhaft zu. Eine Zahl des Zentrums, ist genau so schlecht wie das der herrschenden Ge­und für den Sonntag selbst war nach einer polizeioffiziösen Ber- stellenversammlung der Bergarbeiter in Neusalzbrunn wurde, als walten. lautbarung ein Aufgebot von 650 Schuyleuten und einigen 20- Be- Sachse den neuen Entwurf zum Titel 7 des Berggesezes besprach, Düsseldorf  . Das waren Versammlungen, wie sie Düsseldorf  rittenen vorgesehen. Hinter diesen aber waren zum sofortigen Ein vom Amtsvorsteher aufgelöst. Alle Versammlungen waren überfüllt, größer faum je gesehen. Das Gewerkschaftshaus war lange vor greifen zwei Jufanterie-, ein Stavallerieregiment und sechs Batterien viele Personen mußten wieder umkehren. Beginn der Versammlung dicht besetzt, die beiden großen Säle waren Artillerie, in Summa nach Abzug der Kranken usw. rund 4500 Mann In Kattowis fand eine deutsche und eine polnische Versammlung überfüllt und polizeilich abgesperrt. Taufende mußten umfehren, um mit 38 Geschützen" bereit. statt. In beiden Versammlungen herrschte begeisterte Stimmung; in den übrigen vier Versammlungslokalen den Verfuch zu machen, Während so auf der einen Seite die bewaffnete Macht sich eine Sammlung für die russischen Freiheitskämpfer erbrachte ein ein Stehplätzchen zu ergattern. Auf den Straßen wogte es, rüstete, die erwarteten Volksaufläufe niederzuschlagen, begann auf glänzendes Resultat. schwarz von Menschen. Gewaltig, eindrucksvoll, ernst war der der anderen Seite bei verschiedenen Genossen, so bei dem Bezirks- Bromberg  . Zu einer imposanten Rundgebung gestaltete sich hier Protest, den die Düsseldorfer   Arbeiterschaft gegen die leiter des Metallarbeiterverbandes, Genossen Schlegel, eine Suche die Protestversammlung. Vor dem Versammlungslokal hatte sich Dreiflassenwahlschmach erhoben hat. Die Ausführungen der nach angeblich verborgengehaltenen Waffen und Sprengstoffen. Wie eine Menge von weit über 2000 Personen, welche keinen Einlaß fanden, das in Breslau   selbstverständlich ist, hatte man auch den Versuch angesammelt und verblieb dort bis zum Schluß der Demonstration. geißelten, fanden begeisterte Zustimmung, die Resolutionen einhellige, gemacht, durch Saalabtreibungen die Demonstration zu vereiteln. Die ganze Polizei, die Bromberg   aufzuweisen hatte, sowie die Fuß- stürmische Annahme. Ihre Verlesung ward von spontanen Beifalls­Und dem Versuche wurde ein teilweiser Erfolg. Fünf Saalinhaber und berittene Gendarmerie aus der Umgegend war auf den Beinen. fundgebungen unterbrochen. Hunderte meldeten sich zum Eintritt in zogen im Laufe der letzten Tage ihre bereits feft gegebene Zusage Vor dem Versammlungslokal hatten etwa 30 Schußleute und Gen- die politische Organisation, eine sehr beträchtliche Zahl neuer zurück, unter den nichtigsten, zum Teil lächerlichen Vorwänden. darme zu Fuß und zu Pferde Posto genommen. Jedoch wurde Abonnenten für das Parteiblatt ward gewonnen und für die Vor­Gegen 10 Uhr begann der Aufmarsch der Schußmannschaft. diefem ganzen Polizeiaufgebot teine Gelegenheit gegeben, irgendwo kämpfer der russischen Revolution bedeckten sich die zirkulierenden Von allen Seiten, aus allen Revieren tamen die Kolonnen heran- einzuschreiten. Bei der Flugblattverbreitung am Sonnabend wurden Listen rasch mit Einzeichnungen. Am Schluß der Versammlungen gezogen und nahmen auf den Blägen und in den Straßen um das 3 Genoffen und 2 Genoffinnen verhaftet und bis Sonntag in brauste begeisternd die dritte Strophe der Arbeitermarseillaise durch Gewerkschaftshaus herum Aufstellung, um den Leib das Koppel Bolizeigewahrsam gehalten und dann dem Justizgefängnis zugeführt. Die Säle. mit der Pistolentasche, die Schuppenkette über das Kinn gezogen. Wird das wieder eine schwere Staatsaftion werden. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten wirksam für uns agitiert. Freilich früher als die Polizei waren unsere Ordner, kenntlich Posen. In der Versammlung, die von über 500 Personen be- Ein Teil der für Düsseldorf   bestimmten Auflage des Elberfelder an weißen Armbinden, zur Stelle. Und willig folgten die Massen sucht war, referierten Genoffe Sremsti Posen in deutscher und Flugblattes war in Elberfeld   beschlagnahmt worden. Den Reſt, der ihren Anordnungen, so daß der Polizei nichts übrig blieb als die Genosse Bodenski   in polnischer Sprache. Die Ordnung war in Düsseldorf   auf dem Bahnhof lag, holten die Genossen unter den Aufrechterhaltung der Ordnung unseren Genossen zu überlassen. musterhaft. 600 Personen, die im Versammlungssaale keinen Play Augen der Polizei heraus und brachten ihn in sicheres Versteck. Während im Kühlenstrand zur Oder" Genosse Tugauer vor fanden, umlagerten das Lokal. Darob großer Alarm und viel Gelaufe der Polizei und vor allem einer den verhältnismäßig fleinen Saal nicht fassenden Menschen- Die Demonstrationen in Dft- und Westpreußen   sind großartig eine große Anzahl von Haussuchungen bei den bekannteren Genossen. Die nienge unter brausendem Beifall der Versammelten das Wahl- verlaufen. In Gumbinnen   waren 700 Personen, meist Landarbeiter, Aktion verlief ergebnislos, das Flugblatt wurde verteilt. Darauf unrecht zum preußischen Junterparlament in scharfen Worten anwesend. Ueberall große Begeisterung vorhanden und viel Sicher stellten die Düsseldorfer   Genoffen ein zweites Flugblatt in größerer geißelte, sprach vor etwa 1800 Besuchern im Gewerkschaftshause heit. In Lögen tam auf zwei Versammlungsbesucher ein Polizist. Auflage her, das bei Polizei und Staatsanwaltschaft noch größere zunächst Genosse Bernstein  , indem er darauf hinwies, daß der Infanterie stand schießbereit. In Rastenburg   ist die Versammlung Aufregung hervorrief. Wiederum große Aktion, die ebenso fruchtlos rote" Sonntag unter zwei Parolen stehe: Laßt euch nicht ebenfalls glänzend unter starter Beteiligung verlaufen. In Danzig   verlief wie die erste. Alle Haussucherei muzte nichts. Auch das provozieren!", aber auch: Laßt euch nicht verblüffen!" Nachmittags große fenfationelle Demonstration, riesige Menschenmengen auf den zweite Flugblatt wurde prompt unter die Massen gebracht, sprach dann vor einer gleichen Besucherzahl im Gewerkschaftshause Straßen. Husaren ritten hin und her, als gelte es einen fühnen die nicht einmal mit der Partei in Verbindung standen. Genosse Tuzauer und abends wieder Genosse Bernstein  . In Ritt. Polizei war massenhaft, mit Revolvern versehen, aufgeboten. Auch in Düsseldorf   hatte man sich auf alle Eventualitäten sämtlichen Versammlungen wurde unter stürmischen Zustimmungs- Verlauf der Versammlung ohne Zwischenfall. Marienwerder viele gewappnet", wie der Dezernent für das städtische Polizeiwesen ver­rufen eine Demonstratious- Resolution einstimmig angenommen. Gendarmen auf den Beinen und Pferden. Versammlung prächtig lauten ließ. Die Wachen in den Kasernen waren verstärkt, allent­Auch in der Provinz Schlesien   trug der Verlauf der Demon- verlaufen; kein Zwischenfall ereignete sich. In anderen Provinz- halben hatte man doppelte Wachen aufziehen lassen, in einzelnen stration durchaus die Signatur ruhiger Entschiedenheit und Würde. städten tagten gleichfalls start besuchte Versammlungen. Ueberall Rokalitäten kleinere Trupps Soldaten mit scharfen Patronen postiert, Aus Neisse   wird gemeldet, daß dort die Versammlung, in wurden die Refolutionen angenommen. In Elbing   fand schon die Polizei war vollzählig und marschbereit versammelt und Soldaten der vor 200 Personen Genosse Darf Breslau   fprach, ruhig und Donnerstag riesige Demonstration statt. Königsberg   wird heute in suchte man vergeblich auf den Straßen, sie waren in den Kasernen ohne Zwischenfall verlaufen ist. In Freiburg   war das Ge- zwei Versammlungen demonstrieren. Militär liegt fampfbereit in festgehalten. werkschaftshaus lange vor Beginn der Demonstration polizeilich den Kasernen. Ein völliger Schlachtplan ist entworfen. Lieb Water­abgesperrt. In Dittersbach bei Waldenburg   waren 500 Berg- land magst ruhig sein! Danzig  . Leute zusammengekommen. Im niederschlesischen Bergrevier verlief alles Die Verfammlung war überfüllt, Tausende mußten ruhig, so daß den von Breslau   dorthin kommandierten Kürassieren vor dem Lokale umkehren. Es herrschte stürmische Begeisterung. feine Gelegenheit geboten war, tavalleristischen Schneid zu beweisen. Das Militär war tonfigniert, 2 Schwadronen Husaren patrouillierten Ju Ohlau war es den konfigniert gehaltenen Husaren nachmittags fortgefest in den Straßen. der In der überfüllten Versammlung, ebenfalls Graudenz.  mustergültigen Haltung der Demon­dank die stranten verwehrt, in Aktion zu treten. Das Versammlungs- Hunderte feinen Einlaß mehr fanden, sprach Genosse Bartel total, das unter persönlicher Aufsicht des Amtsvorstehers unter Danzig  . Die Polizei war mobil gemacht und auch zwei Berittene Assistenz von vier Gendarmen stand, war wegen Ueberfüllung lange eingestellt. Trotz starker polizeilicher Nervosität gab es keinen vor Beginn abgesperrt. In Freyhan bei Militsch   mußte die Zwischenfall. von 150 Personen besuchte Bersammlung, in der Senk- Breslau   Stralsund  . Die in musterhafter Ordnung verlaufene von' 800 sprach, ebenfalls vor Beginn abgesperrt werden; auch hier war der Personen besuchte Versammlung hat die Angstmeier bitter enttäuscht. Verlauf ein ruhiger, sodaß die im Dominium untergebrachten Ulanen Die verlesene Resolution gegen das Landtagswahlrecht wurde ein­Eine Versammlung unter stimmig angenommen. nichts zu tun bekamen. freiem Himmel improvifierten die Genossen von Brieg  , da In Stettin   fanden drei Versammlungen statt, die von über 3000 ein Lokal nicht aufzutreiben war. Plötzlich tauchten einige Gendarmen Bersonen besucht waren. Zwei Lokale mußten abgesperrt werden. und Schuyleute auf, die in einer Droschke angefahren kamen; bei Die Ruhe wurde nirgends gestört. gingen ihrem Erscheinen aus­die Versammelten ruhig Wilhelmsburg  . Genosse Weinheber Hamburg sprach vor einander, und die Polizei fand nichts mehr zu tun. 1500 Versammelten, während der Genosse E. Köpte-Harburg in 1700 Demonstranten wurden in Liegnig gezählt, Georgswerder( Wilhelmsburg  ) vor 350 Personen sprach. Alles wo zwei imposante Versammlungen stattfanden. Auch die Versamm- verlief in musterhafter Ordnung, trotz Unruhe bei der Polizei. lung in Schweidnig war von 1000 Personen besucht, Hunderte In Neumünster   hatten sich 2800 Personen zur Versammlung mußten umfehren, das starte Polizeiaufgebot hatte feine Veran- eingefunden. Militär und Gendarmerie im Massenaufgebot fand laffung einzugreifen. Start besucht war ebenfalls die Versamm- teine Arbeit. Saal überfüllt, viele hunderte Menschen standen auf lung in Löwenberg  . Auch die Bersammlung in Neustadt den Straßen. hatte einen sehr starken Besuch zu verzeichnen, desgleichen in Par ch= Leer( Ostfriesland  ). Die Protestversammlung verlief aufs inig. In Profch bei Militsch   referierte Genosse glänzendste. Der Referent, Genosse R. Wagner   aus Bant, geißelte Peitert Breslau vor überfülltem Auditorium. Das Lokal befand mit wuchtigen Keulenschlägen das bestehende preußische Dreillaffen­fich unter strenger Beaufsichtigung der Gendarmerie und des Guts- wahlsystem. Eine entsprechende Resolution fand einstimmige An­nahme. vorstandes. Köln  . Am freien deutschen Rhein   hat sich die Polizeiherrschaft Im industriellen Schlesien  , wo die ragenden Fabrikschlote von der Herrschaft des neuen Herrn, des Kapitalismus, zeugen, wurden in einem Maße etabliert, wie es schlimmer in Ostelbien und Sachsen  

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Redner, die in scharfen Worten das herrschende Regime

Düren  . In den Versammlungssaal durften nur 150 Personen nach polizeilicher Messung. Zirka 200 standen noch auf der Straße. leber 20 Polizisten, in Zivil und uniformiert, waren zur Stelle. Einstimmig wurde die Resolution angenommen. Die Resolution beschlagnahmte der Polizeiinspektor nach Schluß der Versammlung. Auch der Rest der Flugblätter wurde beschlagnahmt. Aachen  . Die Protestversammlung war von über 800 Personen besucht und mußte der Saal abgesperrt werden. Ein starkes Polizeis aufgebot war zur Stelle, jedoch verlief die Versammlung ohne Störung. Die bekannten Resolutionen wurden einstimmig ange­nommen. Unliebfame Zwischenfälle sind nicht vorgekommen.

Elberfeld  . Große Vorbereitungen zur Niederwerfung der Re­volution hatte die hiesige Polizei getroffen. Die Arbeiter ver. eitelten es, daß die Polizei große Siegesnachrichten, über ge= spaltene Schädel, niedergeschossene Menschen oder verhaftete Hoch­verräter nach Berlin   melden konnte. Den Ruhm, etwas zur Rettung der Gesellschaft beigetragen zu haben, wollte die Polizei sich jedoch nicht nehmen lassen. Da keinerlei Gesetzesverletzung seitens der Arbeiter vorkamen, wurde ohne gefeßlichen Grund die Protestversammlung aufgelöst. Genosse Molkenbuhr hatte un­beanstandet über beide Gegenstände der Tagesordnung gesprochen und noch immer fehlte dem aus der Zeit des Sozialistengefeges her hinreichend bekannten Kommissar Aschendorfer die Gelegenheit zum Einschreiten. Da forderte der Vorsitzende, Genosse Ullenbaum, die Versammelten auf, zu Ehren der Freiheitskämpfer, die im Kampf für die Freiheit ihr Leben geopfert haben, sich von den Gigen zu erheben. Erheben von den Sißen ist zwar feine straf. bare Handlung, zu welcher nach§ 5 des preußischen Vereinsgesetzes aufgefordert werden muß, wenn ein gefeßlicher Grund zur Auf­lösung vorliegen soll. Aber die Polizei nimmt es mit dem Vereins. gesetz gerade so genau wie die Offiziere mit dem Duellparagraphen des Strafgesetzbuches. So fügte Kommissar Aschendorfer dem Ruhmestranze, den er sich in der Zeit des Sozialistengesetzes er