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Nr. 76. 23. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Eine umfangreiche Agitation für die

politische Organisation

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Sonnabend, 31. März 1906.

Proletariats notwendig. Die versammelten Männer und Frauen in den einzelnen Wahlkreisen in Zukunft eine Frau gewählt werde, folgten dem Vortrage mit großer Aufmerksamkeit und spendeten die zusammen gemeinsam die Agitation unter den Frauen zu leiten dem Redner lebhaften Beifall. hätten.

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In Litfins Saal sprach Genosse Stormer. Backend Die Genoffinnen haben sich gegen diesen Plan gewehrt. Nicht wirfte seine Schilderung der bestehenden Gesellschaftsordnung, die, etwa, weil sie nicht gern gemeinsam mit den Genossen arbeiten haben die Genossen des 4. Wahlkreises in Szene gesezt. Am ber einer Pyramide vergleichbar, mit ihrer ganzen Last die unteren wollten, sondern weil fie, die sie in ihren Dispositionen dann von gangenen Sonntag verbreiteten sie in einer Auflage von 200 000 Schichten bedrückt, während die Spizen in den höheren Regionen den Vorstandsbeschlüssen abhängig würden, eine Beeinträchtigung Exemplaren ein Flugblatt, in dem sie zum Eintritt in den sozial- leben und im Ueberfluß schwelgen. Wir brauchen mehr Brot, mehr ihrer Bewegungsfreiheit und dadurch einen Nachteil für die Erfolge demokratischen Wahlverein und zum Abonnement auf den Vor- Freiheit, mehr Licht, erklärte der Redner, und um das zu erreichen, ihrer Agitation befürchteten. Also aus reinen Zweckmä zigkeits­wärts" aufforderten, zu gleicher Zeit wurden 6 große Agitations- müffen wir dafür sorgen, daß die ganze Arbeiterklasse organisiert gründen wandten sie sich gegen den Vorstandsvorschlag. bersammlungen in den verschiedenen Teilen des Kreises für wird, damit dieser aller Vernunft und Gerechtigkeit Hohn sprechenden Mit großer Majorität entschied die kombinierte Ws tglieder­Dienstag abend einberufen, in denen bekannte und in der Gesellschaftsordnung ein Ende gemacht werden kann. Der Vor- versammlung der drei Hamburger Wahlkreise fich für den Vorstands. Organisationsarbeit erfahrene Genossen sprachen. Die Vertrag wurde mehrmals von lebhaften Beifallsäußerungen unter vorschlag. fammlungen waren durchweg gut besucht. Sämtliche Referenten brochen. Danach beschlossen die Genosfinnen nach besten Kräften auf der behandelten in ihren Vorträgen das Thema:" Was braucht das In Graumanns Saal schilderte Genosse Wiesenthal neuen Basis für die Agitation unter den Frauen zu wirken, was an Broletariat?" die geschichtliche Entwickelung der Klaffengegenfäße, die verschiedenen ihnen liege alles zu tun, was die gehegten Befürchtungen, die ihre In der Königsbant" sprach Genoffe Düwell. Seinem Formen der Klassenherrschaft und der Ausbeutung der Unter- ablehnende Haltung begründeten, zunichte zu machen. Als sechste Vor­Vortrage stellte er folgende Zeitfäße voran: Das Proletariat brüdten. Er führte den Versammelten vor Augen, wie sich aus der standsmitglieder der drei Wahlkreise wurden gewählt die Senoffinnen braucht vor allem die Erkenntnis feiner Alaffenlage, die Einsicht in Sklaverei und hörigkeit die bestehende Lohnstlaverei entwidelt hat, Fahrenwald, Sander und Zies. Hoffentlich wird es gelingen, in die ökonomische und politische Struktur der heutigen kapitalistischen die zu bekämpfen und schließlich zu beseitigen das große Biel der gemeinsamer Arbeit auf dieser Basis das beste zu leisten für die Gesellschaftsordnung, den Willen, diese Zustände abzuändern, und Arbeiterbewegung ist. Hierzu ist nicht nur die gewerkschaftliche, Aufklärung unter den Frauen und damit für unsere Partei. die Mittel, um seinen Willen durchzusehen. Die populär- wissen- sondern vor allem auch bie politische Organisation notwendig. Jeder schaftliche Erläuterung dieser Grundthesen wurde von der Versamm- muß bereit sein, seine ganze Person, wenn's gilt, sein Leben, sein lung mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Alles für die Jdeale der Arbeiterklasse einzusehen. Auf den stürmischen Beifall aus der Versammlung bemerkte der Redner, daß es ihm ganz und gar nicht um Beifall zu tun sei, sondern lediglich darum, daß die Arbeiterklasse sich organisiert, daß jeder einzelne mit ganzer Kraft für die Organisation wirke.

In beredten Worten wandten sich hierauf die Genoffinnen Wengel3 und Baader an die anwesenden Frauen, fie zur ebenfalls regen Teilnahme an dem Emanzipationskampf der Ar­beiterklasse auffordernd. Es wurden 60 neue Abonnentinnen auf die Gleichheit" gewonnen.

In der Germania- Brauerei hielt Genosse Kloth das Referat. Sehr wirkungsvoll war seine Gegenüberstellung der Lebenshaltung des Proletariats mit derjenigen der besitzenden Stlassen. Auf Grund der Einkommenftatistik veranschaulichte er in drastischen Bildern die mühelose Bereicherung der herrschenden Ge­sellschaftsschichten, gegen welche die von den Gewerkschaften für die Arbeiter erkämpften Lohnerhöhungen nur sehr unwesentlich ins Gewicht fallen und durch die Steuerpolitik der Regierung wieber völlig wett gemacht werden. Diese Tatsachen müßten jedem Arbeiter ernsthaft zu denken geben und seinen Anschluß an die Sozialdemo­

tratie beschleunigen.( Beifall.)

L. Z. Im Verein für Frauen und Mädchen der Arbeitarklasse sprach Heim am Montag der Reichstagsabgeordnete Molfenbuhr über arbeit". In lichtvoller Weise erläuterte der Referent die Heimarbeit in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung, gab ein lebendiges Bild ihrer zerstörenden Wirkung auf die Lage der Arbeiterschaft und zeigt die Auswege zur Milderung der schlimmsten Schäden, die im wefent­lichen zum Verbot der Heimarbeit führen müssen. Die Diskussion Am Mittwoch fand sodann ein Getra 8ablabend statt, war sehr lebhaft; eine langjährige Heimarbeiterin erklärte sich gegen zu dessen Besuch die organisierten Genossen die nicht dem Wahl- bie Betriebswerkstätten. Von verschiedenen Seiten wurde ihr aber berein angehörenden Arbeiter noch durch persönlichen Besuch ein- ttar gemacht, daß die Tendenz unbedingt dahin gehen müsse, Be­luden. Ebenso wurden auch die von den Genoffen verteilten Auftriebswerkstätten zu errichten. Braucht man die Frau im Arbeits­nahmeformulare von diesen überall wieder abgeholt, so daß es nicht prozeß, so muß auch die Kommune für gute Aufbewahrung der dem Zufall überlassen war, ob dieselben in die Hände der Wahl- tinder forgen. bereinsleitung gelangten oder nicht. Wenn auch die Erfolge dieser planmäßigen Agitation sich bis

iezt noch nicht zahlenmäßig feststellen lassen, so kann doch schon Mittwoch, den 28. März, feine Monatsversammlung ab. Frau Jäger gesagt werden, daß sie ganz hervorragende waren.

Aus der Frauenbewegung.

Jm Elysium" des Landsberger   Viertels sprach Genosse Siepmann. Redner schilderte in großen Bügen die nationale and internationale Organisation des Kapitals, das mit seinem Bankwesen, feinen Attiengesellschaften und feiner planmäßigen Ausbeutung des Proletariats der heutigen Gesellschaftsordnung ihr Die Hamburger Frauenbewegung ist durch die Reorganisation charakteristisches Gepräge verleiht. Er ging ferner auf die Organi  - der Hamburger Bartei in ein neues Stadium getreten. Bisher lag, fatit unserer bürgerlichen, agrarischen und kirchlichen Gegner ein wie überall in Deutschland  , die Agitation unter dem weiblichen und ermahnte dringend zum Anschluß und Ausbau unserer Proletariat in den Händen von weiblichen Vertrauenspersonen. Die politischen wie auch gewerkschaftlichen Organisationen, damit die Frauen hatten feine besondere Organisation, sondern sie waren, da heutige ungerechten Zustände in Staat und Gesellschaft beseitigt das Vereinsgefes in Hamburg   dies gestattet, Mitglieder der Partei. terben Nännten und dem Proletariat endlich die langerfehnte Frei. Die weiblichen Vertrauenspersonen besorgten also lediglich die heit blühe. Die Ausführungen des Referenten fanden allgemeinen Werbearbeit für die Barteiorganisation, sowie für die örtliche Parteipresse und für die Gleichheit". Beifall.

An die anwesenden Frauen richtete die Genoffin Frau Kroll sodann den Appell, auch ihrerseits nach Kräften die Arbeiter bewegung zu fördern.

In der Drachenburg  " sprach Genoffe Blod. Er wies unter anderem darauf hin, daß die herrschenden Klassen ihre Organisation im Staate, in der Schule, Kirche und im Militär­wvejen haben, so daß fie eigentlich keiner besonderen politischen Organisation bedürfen. Umsomehr ist eine starke Organisation, sowohl politisch wie gewerkschaftlich, für den Befreiungskampf des

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Teltow  . Der hiesige Frauen- und Mädchenbildungsverein hielt aus Rigdorf hielt einen Lesebortrag über Gesundheitspflege des Nervensystems". Die Mitgliederversammlungen finden von jetzt ab jeden legten Donnerstag im Monat statt. Jedes Mitglied hat die Bflicht, fleißig zu agitieren und dem Verein neue Mitglieder zuzuführen.

Witterungsübersicht vom 30. März 1906, morgens 8 11ht.

Stationen

Barometer.

stand mm

28ind

richtung

Windstärke

Better

Stinembe. 759 N 2halb bb. 762 WNW

760 N

760,923

Temp. n. T.

5°.= 4° N.

Stationen

Barometer.

fland mm

Wind.

richtung

Windstärke

1 Haparanda 758 1 Betersburg 750 ND 0 Scilly

2Better

2wolten!

1Schnee 2halb bd. 1wollig

3 wolkenl

2 wolkig

4 wollig

1 Aberdeen  

769 NND 766

4 wollig

3 Baris

768 NND

2 bedeckt

4 wollig

Temp. n. C.

Wat 32547762

15

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Nach dem Jenaer   Parteitag, wo das neue Organisationsstatut Hamburg  für die Gesamtpartei geschaffen wurde, beantragten die Genossinnen Berlin Hamburgs bei der örtlichen Parteileitung, zu gestatten, daß die Frantj.a.M. 765 N München 764 N Wahl der weiblichen Vertrauenspersonen von jezt ab in den Mit­2ten gliederversammlungen der einzelnen Wahlkreise vorgenommen werde. Selbstverständlich folle der alljährliche Rechenschaftsbericht ebenfalls dort gegeben werden. Die vereinigten Vorstände lehnten dies ab und fündeten den Genossinnen an, sie würden bei der Reorganismäßigen westlichen Winden; später neue Trübung und geringe Niederschläge. fation der Partei befürworten, daß als sechstes Borstandsmitglied

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