Einzelbild herunterladen
 

Arbeitslöhne in England und Deutschland  . Das New Yorker Arbeitsamt( Bureau of Labour) veröffentlicht eine vergleichende Statistik über die Arbeitslöhne in Deutschland  , Amerika   und England von 1890 bis 1903. Die Statistik erstreckt sich über 13 der wichtigsten Arbeitszweige und zeigt, daß der englische   Arbeitgeber für die ihm geleistete Arbeit ungefähr 50 Prozent mehr als der deutsche zahlte. ( Wiederholt, weil mur in einem Teil der Auflage.)

Gewerkschaftliches.

Hunderttausend!

-

-

bb nicht unter den obwaltenden Umständen der Ausdrud Frechheit" 4500 Mann geschätzt wird. In einer am Sonntag in Zeit abe Die Seelente Hamburgs sind in den Ausstand getreten. Ste ein durchaus berechtigter, nicht beleidigender sei. gehaltenen Versammlung erklärte der Genosse Hue, auch der fordern: für Bootsleute 80-90 m., Zimmerleute 80-95 M., Hallesche und Braunschweigische Braunkohlenbezirk würden sich Quartermeister 75 M., Matrosen 70 M., Leichtmatrosen 40 bis eventuell dem Ausstande anschließen. Die Lage ist für die Unter- 45 M., Oberheizer 90 M., Heizer 80 und Trimmer 70 M. Diese Sätze gelten für transatlantische und große Küstenfahrten, während nehmer sehr ernst geworden. die Minimalheuersäge für Nord- und Ostseefahrten um etwa 5 M. Die Maurer Posens   sind von den Unternehmern auf die Straße pro Monat geringer sein sollten. Um diese bescheidenen Lohnsäge geworfen worden, weil sie sich geweigert haben, einer von den müssen die täglich in Ausübung ihres Berufes dem Tode ins Auge Unternehmern vorgeschlagenen Verlängerung des jetzigen Tarifs auf schauenden seemännischen Arbeiter einen erbitterten Kampf führen! zwei Jahre zuzustimmen. Die Maurer wollen den Tarif nur noch Für Ueberstunden, für die gewöhnlich, um sich vor der Bezahlung für ein Jahr verlängert wissen. Am Sonnabend wurde den zu drücken, der Begriff Notarbeit" konstruiert wird, werden ganze Angehörigen des Zentralverbandes, des christlichen Berbandes und 40 Pf. verlangt. Die seither bezahlten Heuern für Matrosen be des Hirsch- Dunckerschen Verbandes erklärt, daß am Montag nur tragen 60-65, die für Heizer bis 75 M. usw. Einige Reedereien, diejenigen anfangen dürften, die ein Verbandsbuch des polnischen die sich dem Machtgebot des Reedervereins nicht beugen, fuchen Verbandes vorzeigen fönnten! Während nun die 1250 Mitglieder unter der Hand zu verhandeln, doch bestehen die Seeleute auf der der übrigen Verbände ausgeschlossen sind, fallen ihnen tat- Verhandlung mit der Organisation, da sie nicht willens find, fich Der Verband der Fabrik-, Land-, Hülfs- fächlich die Mitglieder des polnischen Verbandes über den Löffel barbieren zu lassen. arbeiter und Arbeiterinnen, 1890 in Hannover   in den Rüden! gegründet, führte in den ersten Jahren seines Bestehens ein recht bescheidenes Dasein. Der Organisationsgedante fiel bei der nicht gelernten Arbeiterschaft zunächst auf steinigen Boden. Zurzeit der ersten Generalversammlung 1892 musterte der Ver­band trotz eifrigster Werbearbeit erst 2460 Mitglieder, die sich in der Hauptsache auf einige größere Orte Nord­deutschlands verteilten. Nach weiterer zehnjähriger mühevoller Arbeit zählte er schon 43 800 Streiter, und in diesen Tagen hat er, wie eine Fest nummer des Proletariers" mitteilt, das erste Hunderttausend überschritten und erstreckt sich über ganz Deutschland  .

-

"

Lederarbeiter! In Magdeburg   find am Sonnabend fämt liche Weißgerber ausständig geworden, da der alte Vertrag abgelaufen war und der Abschluß eines neuen Vertrages wegen des Verlangens Unternehmer scheiterte. Desgleichen sind die Weißgerber der Firma nach der 9 stündigen Arbeitszeit an der ablehnenden Haltung der Schüler in Burg bei Magdeburg am Sonnabend ausständig geworden, ebenfalls weil teine neue Vereinbarung mit der Firma möglich war. Zuzug von Weißgerbern nach beiden Orten ist streng fernzuhalten. Der Verbandsvorstand.

-

Sie

Bom Ortsverband der Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine zu Nürnberg   erhalten wir folgende Buschrift:

1. Es ist unwahr, daß uns oder einem unserer Ortsvereine zusammen mit den Christlichen von der Direktion der Siemens­Schudert- Werke oder sonst von jemand 6000 Mark angeboten

wurden.

2. Ebenso unwahr ist, daß irgend jemandem von unserer Drganisation durch die Direktion der Siemens- Schudert- Werté oder sonst von wem ein derartig schmähliges Anerbieten, wie die Gründung einer gelben Gewerkschaft a la Augsburg, gemacht, oder daß eine solche Tat durch jemand von uns geplant wurde. Der Ortsverband der Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine Nürnberg. Im Auftrage: Käser, Vorsitzender.

Husland.

Von einem Streitbrecher ermordet!

Die demonstrierenden Kaffeehausteliner in Toulon   gerieten in Konflikt mit den Arbeitswilligen. Dabei wurde einer der Aus­ständigen von einem Streifbrecher durch einen Dolchſtich tödlich verlegt. Der amerikanische   Riesenausstand!

Man nimmt an, das bis

Ein schwerer Kampf ist im Maler und Lackierer­gewerbe zu Königsberg   ausgebrochen. Am Sonnabend­abend sind sämtliche Maler- und Lackierergehülfen, die nicht Mit­Wenn irgend einer Organisation von den Behörden glieder des Streifbrecherverbandes find, ausgesperrt worden. Die Die Berichtigung bezieht sich auf eine Notiz in unserer Freitags Schwierigkeiten aller Art bereitet worden, dann gewiß dieser. Maler stellten Ende vorigen Jahres neue Lohnforderungen auf und nummer, to berichtet war, daß eine derartige Mitteilung in Unzählige Mittel und Mittelchen, dabei solche empörendster fündigten den alten Vertrag; fie verlangten 50 Pf. Minimallohn einer Streitversammlung der Siemens- Schudert- Arbeiter gemacht Art, wie z. B. die Mitteilung der Mitgliederlisten für politisch pro Stunde für Maler und 45 Pf. für Anstreicher. Die Arbeitgeber worden sei. erklärter Bahlstellen an Unberufene, haben nicht vermocht, den arrangierten eine Machtprobe; die Maler waren im Zentralverband gut organisiert, und das war ihnen ein Dorn im Auge. Organisationsbestrebungen der Fabrikarbeiter Einhalt zu ge- gründeten selber eine Gehülfenorganisation. Mit aller Offenheit bieten; im Gegenteil: je größer die Schwierigkeiten, mit haben sie das in den bürgerlichen Blättern verkündet. In dieser denen sie zu kämpfen hatten, mit desto größerem Eifer wurde" Vereinigung" find notorische Streitbrecher und ähnliche Leute. Damit auch die Werbearbeit fortgesetzt. aber noch nicht genug. Die Arbeitgeber gingen mit ihren Schüßlingen Zu den grimmigsten Gegnern der Fabrikarbeiter- Organi- zum Gewerbegericht und schlossen hier einen Vertrag ab. Der Vorsitzende sation zählen die Gummifabriken, die immer und immer des Gewerbegerichts ließ sich zu diesem Att herbei; er hat es ja wieder das in harter Arbeit mühselig Aufgerichtete brutal gar nicht für nötig erachtet, die Leute zu fragen, ob sie auch die Infolge der von der Verbandsleitung ausgegebenen Anweisung, niederrissen durch rücksichtsloses Vorgehen gegen die organi- Mehrzahl ihrer Kollegen hinter sich haben. Nun dekretierten die die Arbeit bis zur Regelung der mit den Grubenbesitzern schwebenden niederrissen durch rücksichtsloses Vorgehen gegen die organi- Meister: alle werden ausgesperrt und nur die können Beschäftigung Streitigkeiten ruhen zu lassen, sind gestern etwa eine halbe Million sierten Arbeiter. Noch heute können sich die Gewaltigen finden, die nachweisen, daß sie auch Mitglieder des von ihnen Grubenarbeiter in Ausstand getreten. dieser Riesendividenden heckenden Unternehmungen schwer an gegründeten Lotalvereins find. Wer diesem Verbande nicht angehört, den Gedanken gewöhnen, daß auch der Nichtgelernte mag verhungern. Natürlich ist jetzt auch die Antwort des Zentral- Ende der Woche etwa 100 000 Mann in denjenigen Bezirken, das Recht hat, sich zu organisieren, und Maßregelungen sind verbandes erfolgt. Er beschloß am Sonntagmittag in geheimer Ab- wo einzelne Grubenbefizer die Bedingungen der Lohnstala bon noch immer an der Tagesordnung. stimmung, in einen Abwehrstreit zu treten und den Kampf 1903 anzunehmen bereit sind, die Arbeit wieder aufnehmen Hunderttausend hat der Verband dieser Ungelernten nun nicht eher aufzugeben, bis der Sieg an seine Fahne geheftet ist. werden. überschritten; die technische Entwidelung aber führt ihm un- Su bemerken ist noch, daß dem Streifbrecherverein etwa 50 Personen ausgesetzt neue Rekruten zu. Bahllos sind die Betriebe, angehören.- Während die Maler 50 Pf. pro Stunde verlangen, Letzte Nachrichten und Depeschen. wo die Einführung von Maschinen die Tätigkeit von berufs- hat der Verein der Meister sich mit 45 Bf. pro Stunde begnügt. mäßig ausgebildeten Arbeitern überflüssig und die Be­Die Lohubewegung der Kölner   Stuffateure ist durch die Unter­schäftigung nicht qualifizierter Hülfsarbeiter" möglich macht. wierigen und erregten Verhandlungen vor dem Einigungsamt des zeichnung eines fofort in Kraft tretenden neuen Tarifs nach lang­In Wirklichkeit handelt es sich in allen Fällen auch hier um Gewerbegerichts beendet worden. Es wurde u. a. vereinbart: Die die Aneignung einer gewissen Qualifikation, freilich in erheb- Arbeitszeit währt für Stuffateure und Fassadenpuzer vom 1. März lich fürzerer Zeit, als in der regulären handwerksmäßigen bis 1. November von morgens 7 bis 12 11hr, von nachmittags 2 bis Lehre. So hat diese Entwickelung, die erst für gewisse Be- 6 Uhr; die Frühstücspause dauert eine halbe Stunde. Die tatsäch triebe die Organisationsmöglichkeit auszuschließen schien, in liche Arbeitszeit beträgt also 8 Stunden. In den vier übrigen, Wirklichkeit den Weg für die Drganisation der Ungelernten" den Wintermonaten dauert die Arbeitszeit von 8 bis 12 und von geebnet. 12 bis 5 Uhr. Für die Werkstättenarbeiter wurde die Arbeitszeit Von allen Gewerkschaftsorganisationen hat die der Fabrit-, ebenfalls auf 8 Stunden ohne Festlegung des Beginns und Endes Land- und Hülfsarbeiter die größte und die umfangreichste Der Mindestlohn beträgt für Stuffateure und Fassadenpuzer bemessen. Der Tagelohn soll bei der Bezahlung die Regel bilden. Aufgabe vor sich. Die Hunderttausend organisierter fofort 6 M., vom 1. April fommenden Jahres an 6,25 M., für Arbeiter, über die sie heute verfügt, sind erst ein Anfang Werkstättenarbeiter 5,50 m. bezw. 5,75 M. Es ist unzulässig, aber ein höchst erfreulicher!- zur Lösung andere als die tariflich festgelegten Affordsäge zu vereinbaren. Gs diefer Aufgabe! Wie wir heute zu dem ersten Hundert wird eine Schlichtungskommission von drei Unternehmern und drei tausend unseren Glückwunsch aussprechen, werden wir jede Arbeitern eingesetzt, die den Gewerbegerichtsvorsitzenden als Obmann neue Phase einer Entwickelung der gewerkschaftlichen Organi- hinzunimmt, wenn eine Einigung nicht erreicht wird. Der Tarif sation in den Reihen der ungelernten Arbeiter und Arbeiterinnen gilt vei Jahre. Die Kölner   Stuffateure gehören fast sämtlich mit Freuden begrüßen!

-

Berlin   und amgegend.

dem Verbande an.

"

Ausdehnung des Streits im Braunkohlenrebier. Streit im Braunkohlenrevier hat eine weitere Ausdehnung er­Zeit, 2. April.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Der fahren. Die Braunschweiger Reviere, Halle- Weſt und König­reich Sachsen haben sich der Bewegung angeschlossen. Die Ge­famtzahl der Streifenden beträgt nunmehr über 5000.

Der Kaiser und die deutschen   Bergarbeiter. Krefeld  , 2. April. In das Festprogramm anläßlich der Ueber­führung der Tanzhusaren war auch eine Vorstellung der deutschen  gesehen. Wolffs Telegraphenbureau berichtet darüber: Rettungsmannschaften bei der Katastrophe von Courrières vor= Auf dem großen Kasernenhof hatten sich die bei den Rettungs arbeiten in Courrières   tätig gewesenen Bergleatte aufgestellt. Der Kaiser ritt zu ihnen heran, ließ sich die Namen jedes einzelnen nennen und hielt dann folgende Ansprache:

Ich habe Euch hierher kommen lassen, um Euch im Namen des gesamten Vaterlandes meinen herzlichsten Dant, meine Bewunderung und meine Anerkennung auszusprechen für die Tat, die Ihr aus­geführt habt. Ihr habt bewiesen, daß es über die Grenzpfähle Die Maurer und Bauhülfsarbeiter in Ahrweiler  ( Rheinpr.) hinaus etwas gibt, das die Völker verbindet, welcherlei Rasse sie sind in den Ausstand getreten. Die freien Gewerkschaften fordern auch seien, das ist die Nächstenliebe. Ihr seid diesem Gebote der für Maurer 43 Pf., für Hülfsarbeiter 33 Pf. Stundenlohn, der Lehren unseres Heilandes gefolgt, daß sich das bei deutschen Berg­chriftliche" Verband 40 und 32 Pf. Da Verhandlungen mit dem leuten von selbst versteht, brauche ich nicht zu sagen. Trotzdem hat neuen Arbeitgeber Verband für das Ahrtal ohne Ergebnis blieben, es uns alle herzlich gefreut, darum danken wir Euch für Eure Auf­legten zuerst die Mitglieder der freien Gewerkschaften, Tags daraufopferung, und vor allem für die Todesverachtung, mit der Ihr für auch die" chriftlich" Organisierten die Arbeit nieder. Es ist wahr- fremde Brüder unter die Erde gestiegen seid. Daß es Euch nicht beschieden war, noch Lebende zu retten, mag Euch nicht betrüben. scheinlich, daß der Ausstand auf andere Orte überspringt. Die Apparate, die Ihr zurückgelassen habt, haben dazu beigetragen, daß noch Lebende an die Oberfläche gebracht werden konnten. As Adenken für Enere wadere Tat habe ich beschlossen, Euch am heutigen Tage Auszeichnungen zu verleihen, die ich Euch hiermit überreiche."

9

Die Schneider stehen in Rheinland   und Westfalen   in folgenden Drten in Lohnbewegungen: Aachen  , Berg.- Gladbach, Bochum  , Dorts mund, Elberfeld  , Essen, Gelsenkirchen  , Herne  , Koblenz  , M.- Gladbach, Mülheim   a. d. Ruhr und Oberhausen  . Zuzug nach allen diesen Orten

Der Streit der Berliner   Maler und Anftreicher ist nunmehr zur bollendeten Tatsache geworden. Soweit sich bisher übersehen läßt, haben wohl fämtliche im Malerberuf tätigen Arbeiter Berlins  und der Vororte dem in der legten Verbandsversammlung gefaßten Beschluß Folge geleistet und am Montagmorgen die Arbeit eingestellt. Gestern hielten die Ausständigen in der Neuen Welt" die erste Streilversammlung ab. Das überfüllte Lokal mußte polizeilich ab­gesperrt werden. Der Andrang war so start, daß eine mindestens tausendföpfige Menge, die feinen Eintritt mehr fand, im Garten Aufenthalt suchte und dort die Aufträge der Streifleitung entgegen nahm; ein vollgültiger Beweis für die Einmütigteit ist fernzuhalten. der Arbeitsniederlegung auf der ganzen Linie. In der Versammlung wurden zur Hauptsache die notwendigen An- Zehntausend sächsische Metallarbeiter vor der Aussperrung! ordnungen zur zwvedmäßigen Durchführung des Streits getroffen. In der Nähmaschinenfabrik von Biesoldt u. Lode Wie verlautet, sollen sich die Meister mit dem Gedanken einer Aus- in Meißen   haben 80 Monteure die Arbeit niedergelegt, weil ihnen sperrung aller derjenigen Arbeiter getragen haben, die sich an dem von seiten der Firma das Organisations- und Koalitionsrecht ab Streit etwa nicht beteiligen würden. Jufolge der einmütigen Ar­beitsniederlegung dürften die Herren dieser Mühe jedoch enthoben gesprochen wurde. Der Verband der Metallindustriellen der Kreis­worden sein; es könnte sich anderenfalls nur um verschwindend hauptmannschaft Dresden   erklärte sich mit der Firma solidarisch und wenige Arbeiter handeln. Von Mittwoch morgen ab beschloß in einer Sigung vom 26. März die Ausschließung zunächst follen alle diejenigen Arbeiter Arbeits aller organisierten Metallarbeiter am 4. April, wenn die in den Aus­berechtigungstarten erhalten, deren Meister stand getretenen 80 Monteure die Arbeit bis dahin nicht aufgenommen sich der Streitleitung gegenüber zur Anerten hätten. Die Streiffommission hat den Metallindustriellen ihre Forde­nung der Forderungen verpflichten. derungen in vier Punkten unterbreitet, in welchem 1. von der Firma

Jedem einzelnen wurde danach sein Orden überreicht; für die höheren Beamten gab es Kronen- und Adlerorden, für die Arbeiter, ihrem Range" entsprechend, das Allgemeine Ehren­zeichen.

Der Metallarbeiterausstand in Hannover  . Hannover  , 2. April.  ( W. T. B.) Die Ausstandsbewegung hak fich nunmehr auch auf die Drahtwarenindustrie ausgedehnt. Die Arbeiter der Firmen Grünn u. Ko., sowie Hentschel u. Jöbbs und Dittrich beschlossen einstimmig, heute die Arbeit niederzulegen.

Hafenarbeiterstreit.

Bürgerliche Blätter, die ihre Nachrichten über Vorkommnisse in Viesolt u. Lode Anerkennung der Organisation, 2. Gewährung des freien stande. Die Arbeitgeber erklären durch Plakate, daß, falls bis zum Fiume, 2. April.  ( W. T. B.) Die Hafenarbeiter sind im Aus­der Arbeiterbewegung meistens von ebenso schlecht informierten wie fenfationshungrigen Korrespondenzbureaus beziehen, fabulieren schon Roalitionsrechtes, 3.gleiche Behandlung der organisierten und nichtorgani- 4. April die Arbeit nicht wieder aufgenommen würde, sie ihre Betriebe von einem bevorstehenden Riesenausstande im ganzen Berliner Bau- fierten Arbeiter und sowie 4. allmähliche Wiedereinstellung sämtlicher schließen würden. getverbe". Es hieß dort, die Maler würden mit ihrem Streit den Anfang machen, wenige Tage später würden die Bauschlosser folgen, und aus Solidarität mit diesen beiden Gruppen würden dann die Maurer, Zimmerer und Bauarbeiter die Arbeit einstellen. Natürlich ist an jenen Nachrichten fein wahres Wort.

Streifenden nach Bedarf berlangt wird, mit der Maßgabe, daß fremde Arbeiter nicht eingestellt werden, solange noch ein Arbeiter der gewünschten Branche auf seine Wiederanstellung wartet. In nein von mindestens 30 000 Arbeitern besuchten Metallarbeiter­Die Maurer  , Zimmerer und Bauarbeiter haben ihren Vertrag stattfanden, wurde mitgeteilt, daß in letzter Stunde die Firma versammlungen, die am Sonnabend in Dresden   und Umgegend mit den Unternehmern, der noch für ein volles Jahr gilt. Was Biefoldt u. Locke sich bereit erklärt habe, die Punkte 1-3 an aber die Bauschlosser heute abend beschließen werden, das hängt zuerkennen. Den Bunft 4 verwirft fie und erklärt sich nur zur lediglich von dem Entgegenkommen der Schlossermeister ab. allmählichen Wiederanstellung der Hälfte der verheirateten Zum Streit der Bierfaßböttcher. Am Sonntag haben während Arbeiter bereit. Das Streitfomitee weist diesen der vierzehntägigen Dauer des Ausstandes zum erstenmal Ver Vorschlag zurück und da die Firma Biesoldt handlungen mit der neu eingesetzten Meisterkommission statt­u. 2ode in obigem Vorschlage ein Ultimatum ge­gefunden. Eine Einigung wurde jedoch nicht erzielt. Zu den Differenzpunkten wird heute eine Meisterversammlung Stellung stellt hat, hat es nicht den Anschein, als tönnte die nehmen. In der am Sonntag abgehaltenen Verbandsversammlung Aussperrung aller organisierten Arbeiter der der Böttcher wurden besonders die in den Brauereien tätigen Kreishauptmannschaft Dresden   berhindert Böttcher ermahnt, die Bearbeitung der aus den bestreikten Bierfaß werden. Alle neun Versammlungen erklärten sich mit den werkstätten gelieferten Faßtagen solange zu verweigern, bis die Streifenden solidarisch und nahmen mit Entrüstung Kenntnis von Berhandlungen zum endgültigen Abschluß gekommen find.

Deutfches Reich.

In der Eisengießerei von 2. Naude zu Neu- Ruppin  find die Former in den Streit getreten. Sie fordern Lohnerhöhung. Bor Zuzug wird strengstens gewarnt.

dem bevorstehenden frivolen Gewaltakt der Metallindustriellen, welcher viele Tausende Metallarbeiter aufs Straßenpflaster wirft und somit brotlos macht, die mit dem Streit der Monteure bei der Firma Biesoldt u. Locke nicht das ge­ringste zu tun haben. Die Versammelten sprachen den Streifenden ihre volle Sympathie aus und erwarten, daß sie nach wie vor zu fammenhalten, bis ihre gerechte Sache den Sieg davon getragen bat und die Unternehmer das Koalitionsrecht der Arbeiter an­erkennen. Die angedrohte Aussperrung ist hierdurch unvermeidlich.

Versuchter Anschlag auf einen Bahnzug. Lille  , 2. April.  ( W. T. B.) Heute morgen entdeckte ein Bahnbedienter in der Nähe des Bahnhofes Saint Baast la Haute, lunte verbundene Dynamitpatronen, welche offenbar nur infolge daß eine Schiene und eine Schwelle aufgeriffen war; dicht dabei be­fanden sich drei untereinander mit einer verbrannten Bergmanns eines Bufalles nicht explodiert waren. Truppen erhielten Befehr. das Bahngleise sorgfältig zu überwachen.

Bombenfund. Toulon  , 2. April.  ( W. T. B.) In einem Zimmer der Unter­präfektur wurde heute mittag eine Bombe gefunden. Versuchtes Attentat.

Sumy  , Gouvernement Kurts, 2. April.  ( Meldung der Peters bäude der Société du Credite Mutuel in die Luft zu sprengen, ent­burger Telegraphen- Agentur.) Heute wurde der Versuch, das Ge­bedt. Eine Bombe war in einen Ofen des Vorzimmers gelegt. Ein Diener bemerkte die brennende Zündschnur. Von den Uebel­tätern fehlt jede Spur.

Bom Bergarbeiterstreik in Amerifa. willigte ihren Arbeitern die erhöhte Lohnstala von 1903. Die Lohns Pittsburg  , 2. April.  ( W. T. B.) Die Kohlengesellschaft bes steigerung tritt fofort in Kraft; sie betrifft 23 000 Mann.

Pittsburg  , 2. April.  ( W. T. B.) Die von der Kohlengesell­fchaft ihren Arbeitern bewilligte Lohnerhöhung beträgt 5,55 Broz. über die jeßige Rate. Zehn andere Gesellschaften haben das gleiche Bugeständnis gemacht.

Die Zahl der Streitenden im Zeit- Weißenfelser Revier fst, wie vorausgesagt, nach der Mietezahlung fofort in die Höhe ge­gangen, so daß die Gesamtzahl der Streifenden im mitteldeutschen Braunkohlengebiet jetzt fogar von bürgerlicher Seite auf etwa Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW Sierzu 3 Beilagen u. Unterhalturasblatt