Berbesserungen und Berschlechterungen der Strafrechtspflege.
Beide Kammern des Reichstags haben am Mittwoch den Regierungsvorschlag zur Strafrechtsreform angenommen, durch den für gewisse Verbrechen, sofern dabei besondere Roheit, Bosheit oder Verstocktheit zutage trat, Strafverschärfungen wie Strafarbeit und Einzelhaft, Dunkelarrest und hartes Nachtlager, andererfeits aber auch die bedingte Verurteilung und die bedingte Freis
nachweis des Bundes der Arbeitgeber- Verbände, Dresdeners 15. Kreises im Alten Schüßenhause sprach. In großen Zügen gab straße 111, gestellt.
J. A.: Paul Heinrich, Obermeister der Schlosser- Innung zu Berlin .
Theodor Käber, Obermeister der Schlosser- Innung zu Charlottenburg .
Inwieweit die Schlossermeister ihre Aussperrungsdrohung wahr
laffung in die Strafrechtspflege eingeführt wird. Unsere Partei- machen werden, bleibt abzuwarten. Der Metallarbeitergenossen August Nilsson, Bernhard Eriksen und Betſell ſprachen gegen die Strafverschärfungen und bezeichneten erband ist entschlossen, die Dinge ruhig an fie als Tortur. Dagegen wandte sich der Konservative Sjellen fich herankommen zu lassen. gegen die sentimentale Humanität" und wünschte die Einführung Der Prügelstrafe! Der Staatsminister Staaf erklärte, er sei absolut gegen die Prügelstrafe; die vorgeschlagenen Strafverschärfungen hielt er jedoch weder für grausam und gesundheitsfchädlich noch für eine Tortur. -
Kristiania , 6. April. ( W. T. B.) Nachdem das Storthing heute nachmittag den Antrag des Sozialdemokraten Griffen, den König Haakon um Aussehung der Krönung zu ersuchen, mit 91 gegen 24 Stimmen abgelehnt hatte, wurden die von der Regierung
Neuer Lohntarif der Potsdamer Töpfer. Die in Potsdam und in feiner Umgebung arbeitenden organisierten Töpfer haben mit der Potsdamer Töpferinnung einen neuen Tarifvertrag abgeschlossen, der bedeutende Verbesserungen des Arbeitsverhältnisses bedingt. So ist die Arbeitszeit von 9 auf 8 Stunden verkürzt worden, während die Löhne allgemein eine Erhöhung erfahren haben. Der Stundenlohn beträgt jezt 70 Pf.; die Attordsäge sind um 10-30 Pro 3. erhöht. Dementsprechend sind auch die Entschädigungen für leberstunden usw. geregelt. Der neue Tarif ist bereits am 1. April in Kraft getreten; er gilt für zwei Jahre.
roz.
Deutfches Reich.
der Redner ein Bild von dem Entwickelungsgange des Sozialismus, erklärte die ersten kommunistischen Bestrebungen, wies auf die Vorläufer des Sozialismus hin und kam dann auf die moderne Zeit zu sprechen, in welcher eine proletarische Massenbewegung hat. Mit Beifall wurde es begrüßt, als bekannt gemacht wurde, entstanden ist, die den Sozialismus zu einem Machtfattor gemacht daß 106 neue Mitglieder sich dem Wahlverein angeschlossen haben. und Böttcher in den Vorstand. Für die Maifeier ist ber Als Beisizer wählte die Versammlung die Genossen Babiel empfohlen, die Vorträge von Maurenbrecher über das Thema Schweizergarten gemietet worden. Den Genossen wurde
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Ein Wendepunkt der neueren deutschen Geschichte" zu besuchen. Diese Vorträge finden bei Keller in der Koppenstraße an den Montagen von Ostern bis Pfingsten statt; der Eintrittspreis für Einen fräftigen Protest alle 6 Vorträge beträgt nur 60 Pf. erhob Genosse Braun gegen die immer mehr ausartende Unsitte( unter der nicht nur der 5. Wahlkreis leidet), daß die angesetzte Beit für eine Versammlung stets erheblich überschritten wird, so daß die pünktlichen Besucher oft 4 Stunden auf den Anfang warten müssen. Eine Besserung ist in dieser Sache fast überall dringend geboten.
geforderten 100 000 kronen für die Krönung mit 66 gegen dem 26. März im Ausstande. Sie verlangen einen Mindestlohn von Versammlung dem fast zweistündigen interessanten Vortrage. Der
47 Stimmen bewilligt.
Amerika.
Der wachsende Einfluß des Sozialismus auf das arbeitende Volt wird auch in Amerita von der Kirche mit scharfen Blicken verfolgt; denn sie fürchtet, daß ihr eigener Einfluß darunter leiden und die Zahl der Gläubigen abnehmen könnte. Die Rede eines bekannten Geistlichen in St. Louis , die sich mit diesem Thema be=
,, Der Zolltarif und die neuen Steuern", so hieß das Thema, über welches Genosse Paul Singer am Mittwoch abend im Zentralverband der Zimmerer sprach. Der AlhambraDie Maler, Anstreicher und Tüncher in Wiesbaden stehen seit faal war dich gefüllt und mit gespannter Aufmerksamkeit folgte die 50 Pf, für Gehülfen über 20 Jahren und einen solchen von 40 Pf. für Redner erläuterte und kritisierte die Zoll- und Steuerpolitik der Gehülfen unter 20 Jahren, sowie die 91stündige Arbeitszeit. Die Regierung eingehend, zeigte den Zusammenhang mit der Welt und Arbeitgeber, organisiert in der Zwangsimmung, lehnen jedes Ent- Kolonialpolitik und deckte die Bestrebungen der Agrarier auf, die gegenkommen, sowie jede Verhandlung rundweg ab. Der Streit eigenen Taschen auf Kosten der Arbeiterklasse zu füllen. Er erhat sich bereits auf die Stuftateure übertragen und haben diese flärte und begründete die Stellung der Sozialdemokratie gegenüber gleichfalls Forderungen eingereicht. der Regierungspolitik in längeren Ausführungen und wies darauf
wollen.
Die Stadtverordneten- Ersatzwahl im 34. Bezirk
Die Pflasterer haben in verschiedenen Drten Nordbayerns eine hin, daß die Arbeiterschaft, deren Interessen die sozialdemokratische schäftigte, wurde fürzlich viel besprochen. Der Pastor erzählte, daß Tarifbewegung eingeleitet, so auch in Bamberg und Nürn - Partei vertritt, zum Teil noch in Gleichgültigkeit verharre und daß er drei Jahre lang die Vereinigten Staaten bereift habe und mit berg. In Bamberg haben die Meister die Anerkennung eines noch eine gewaltige Agitation notwendig sei, um die großen abseits allen hervorragenden Arbeiterführern bekannt geworden sei. Die Tarifs abgelehnt, weshalb die Arbeiter in den Streit eintraten. stehenden Massen zu gewinnen. Jeder Genosse müsse es als eine Massen seien unruhig, und unter den Arbeitern beständen zwei Pflicht betrachten, für die gewerkschaftliche und politische Organistarle Strömungen: eine politische und eine wirtschaftliche. Am beDie Schneider in Metz haben am 4. April beschlossen, in den fation nach Kräften zu wirken.- Stürmischer Beifall lohnte den denklichsten sei die sozialistische Bewegung, die in den legten vier Ausstand zu treten, weil die Arbeitgeber keine Zugeständiffe machen Redner und mit einem dreifachen Hoch auf die Arbeiterbewegung Jahren um das Siebenfache an Umfang und Bedeutung gewonnen wurde die Versammlung geschlossen. habe. Man möge über den Sozialismus in wirtschaftlicher Das Zweistuhlsystem. Die seit Jahren zwischen den Arbeitern Beziehung denken wie man wolle, die Kirche müsse mit der Tat- und Arbeitgebern der Aachener Textilindustrie streitige Einführung sache rechnen, daß der Sozialismus für Tausende von Arbeitern des Zweistuhlsystems wurde gestern abend durch das Schiedsgericht zu einem Ersatz für die Kirche würde, zu einem neuen Glauben, für Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern nach dreizu einer neuen Hoffnung. Man finde im Westen des Landes zahl- tägiger Verhandlung zur Entscheidung gebracht. Die Arbeiterreiche sozialistische Versammlungen unter dem Vorsitz von Er- schaft verstand sich zur Bedienung bon zwei Stühlen Priestern und Er- Pastoren, die ihre Kirchen verlassen haben und unter folgenden Bedingungen: Die Einführung des Doppel- hatte den Feinden der Sozialdemokratie so wenig zu hoffen für den Sozialismus predigen. Dadurch würden um so mehr stuhles darf nur allmählich erfolgen; sie darf in den ersten gegeben, daß sie es gar nicht erst versucht haben, auch nur mit Gläubige der Kirche abspenstig gemacht; auch verstünden es die 12 Monaten nur 5 Proz. der Weber oder 10 Proz. der Webstühle in Sozialisten, in Rede wie in Schrift den Arbeiter weit mehr zu den einzelnen Betrieben umfassen, und darf teine Entlassung zur packen und zu gewinnen als die Kirche. Folge haben. Komplizierte Waren dürfen auf den Doppelstuhl nicht Die Hoffnung dieses geistlichen Herrn geht dahin, daß die alten gelegt werden. Für den Hauptstuhl wird der volle tarifmäßige Sohn, Parteien den Sozialisten allen Wind aus den Segeln nehmen für den Nebenstuhl 50 Proz. desselben gezahlt. werden, indem sie in ihren politischen Programmen fich langsam 14 Tage mindestens 52 M. betragen. Der Vertrag soll mit dem Der Lohn muß für für alles das erklären, was an wirklich guten und berechtigten 1. Juli in Straft treten. Forderungen im Programm der Sozialisten vorhanden ist". Man begreift die Angst des guten Mannes, wenn man sich daran erinnert, daß ja in den Vereinigten Staaten die Kirche auf find wegen Zugehörigkeit zum Zentralverband der Handels-, Transdie Gläubigen angewiesen ist und nicht aus der Staatstrippe port, Berkehrsarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands 70 Salzer frißt. und Lagerarbeiter der vereinigten Käsegroßhändler in Sonthofen , Immenstadt und Umgegend( Dberalgäu- Bayern). Verhandlungen über einen Tarifvertragsentwurf wurden seitens der Unternehmer brüst zurückgewiesen. Statt einer Antwort er flärten diefelben ihren Arbeitern:
Seit beinahe einem Vierteljahre ausgesperrt
Ihr zieht Eueren Tarifentwurf zurüd. Wer am Montag, den 12. Februar noch im Verbande ist, wird ohne Kündigung entlassen".
Diese Drohung wurde sofort wahr gemacht. 70 fleißige Arbeiter, darunter solche, die 15-20 Jahre in diesen Betrieben weil sie ihren Unternehmern einen Tarif vorzulegen wagten, in dem fie bei zehnstündiger Arbeitszeit einen Wochenlohn von 21-26 M. verlangten. Diese Forderungen dienten den Unternehmern als Vorwand, um durch eine Aussperrung die Organisation zu vernichten. Sagte doch der Großhändler Herz wörtlich:
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einer Zählfandidatur vor die Wähler hinzutreten. Sie wußten, daß sie keine Zunahme ihrer Stimmenzahl, sondern höchstens einen weiteren Fortschritt in der Abnahme hätten feststellen tönnen darum sparten sie sich die Mühe. Die Sozialgenügen lassen, daß die Wahl unseres Genossen Demokratie stand somit allein da und mußte sich daran Theodor Fischer mit 2724 Stimmen erfolgte. 2724 Stimmen, das ist wenig und viel: wenig, wenn man daneben die Stimmen stellt, die wir im Herbst 1901 im 34. Bezirk erzielten viel, wenn man in Betracht zieht, unter welchen erschwerenden Verhältnissen die Wahl vorgenommen werden mußte. Schon der Umstand, daß ein Wahltamp f" im eigentlichen Sinne des Wortes fehlte, weil eben kein Gegenkandidat da war, wirkte als ein beeinträchtigendes Moment. Leider gibt es eine ganze Menge Wähler, die die Erfüllung ihrer Wahlpflicht unterlassen Eine Aussperrung der Berliner Schlosser in Sicht! zu dürfen glauben, wenn sie wissen, daß es nicht auf jede einzelne Stimme ankommt. Auf ein besonderes hohes Maß von Wie bereits mitgeteilt, haben sich die gegenseitigen Verhandlungen Selbstachtung läßt es ja nicht schließen, wenn ein Wähler sich zivecks Abschlusses eines neuen Tarifes für die Bau- und Werkstattschlosser tätig waren, liegen mit ihren Familien auf dem Straßenpflaster, selber als überflüssig betrachtet. Aber es ist nun mal so, und vollständig zerschlagen. Die Schlofferinmung resp. der Verband Berliner immer wieder muß bei solchen Wahlen mit dieser beschämenden Schlossereibetriebe verstand sich nur zu folgendem Lohnangebot. Bom 1. April ab während der ersten 14 Tage für Neueintretende solle der Tatsache gerechnet werden. Schwerer noch wiegt der andere Minimalstundenlohn 40 Pfennig betragen, steigend von da ab Umstand, daß die Wählerlisten vom borigen Sommer benugt werden mußten. Wir haben bis zum 31. März 1907 auf 45 Pfennig. Während der beiden folgenden Tarifjahre 1908 und 1909 sollten dann 471%, Pfennig vor der Wahl wiederholt darauf hingewiesen, daß inzwischen zwei Hauptumzüge stattgefunden haben, bei denen zahlreiche gezahlt werden. Für die verkürzten Arbeitstage vor den hohen Wähler aus dem Bezirk verzogen sind. Für viele Wähler ist Festen wollen die Meister nur die wirklich geleistete Arbeitszeit be es da unmöglich, noch an der Wahl in ihrem alten Bezirk teilzahlen. Ueberbies berlangten sie von der Gesellenkommission, daß zunehmen, und nicht wenige von ihnen sind vielleicht schon gar sich diese eine Generalvollmacht zum Abschluß eines neuen Tarifs nicht mehr in Berlin . Troß der absoluten Kampflosigkeit, mit von den Schlossern geben laffen solle, während die Meister selbst der die Wahl vor sich ging, haben unsere im 34. Bezirk tätigen ihre Entschlüsse nach wie vor von der Einwilligung der Arbeitgeberbersammlung abhängig machen wollten. Natürlich lehnte die Die Lohnbewegung der Schneider in Aachen , bei der die Genossen es nicht unterlassen, auch gestern die säumigen Gesellenkommission eine derartige Zumutung ab, auch beharrte fie frage nur nicht wie. Es wurde zwischen den„ Christlichen " und viele Einladungen, an der Wahl teilzunehmen, überhaupt nicht christliche" Organisation bestimmend war, ist beendet; doch man Wähler an ihre Wahlpflicht zu erinnern. Dabei haben sehr auf der bereits reduzierten Forderung des sofort zu zahlenden den Arbeitgebern bereinbart: in den ersten brei Jahren nach an den Mann gebracht werden können, weil die betreffenden Minimallohnes von 47% Pf. Angesichts des negativen Ausgangs der beendeter Lehre werden als Mindestwochenlohn 12, 15 und 18 W. Wähler wer weiß wohin verzogen waren. Eine Stichprobe, die Berhandlungen machten die Vertrauensmänner der legten beschluß gezahlt; die weitere Forderung von 21 und 24 M. Mindestlohn für am Abend vorgenommen wurde, ergab, daß der vierte fassenden Schlosserversammlung den Vorschlag, jetzt mit Einzel- bie weiteren Jahre wurde abgelehnt, weil vom bierten Jahre Teil aller Einladungen unbestellbar ge. forderungen an eine bestimmte Anzahl Meister heranzutreten und nach der Lehre der Geselle soweit sei, daß er selbständig auftreten blieben war. Da war es wirklich kein Vergnügen, ihnen eine Bewilligungsfrist bis Donnerstag abend zu geben. und seine Arbeit nach Leistung bezahlt verlangen könne.( Die Schlepper" zu sein. Auch in der zur Verkündung des Wahl Falls die Bewilligung bis dahin nicht erfolge, fei Chriftlichen brauchen also fünftig nur noch Gewerkschaften für junge ergebnisses nach den Berolina- Festsälen einberufenen VersammLeute vom 18. bis 20. Lebensjahre: die anderen können selbständig die Arbeit in diesen Betrieben am Freitagmorgen auftreten" und sich selber helfen!) Weiter wurde, bereinbart": Ueber- lung, die gut besucht war, wurden dieſe Umstände gewürdigt. nicht wieder aufzunehmen. Dieser Vorschlag wurde zum stunden werden mit 5 Bf.( 1), Nachtarbeit von 12 Uhr ab mit Es ist wirklich schade, daß unsere Gegner so ganz und gar keine Beschluß erhoben und ist jetzt mit vollendeter Präzision ausgeführt 10 Bf.(!), Sonntagsarbeit mit 15 Bf.( 1) Aufschlag vergütet. Die Lust hatten, noch einmal mitzumachen. Im Jahre 1901 hatten Am Mittwoch erhielten 32 Firmen die Forderungen Forderung von 10 Broz. Lohnerhöhung für alle, die den festgefeßten fie es gerade auf 171 Stimmen gebracht, wenn man ihnen auch zugestellt. Bis Donnerstag abend bewilligten davon nur sechs Lohn schon hatten, wurde abgelehnt. Feiertage fönnen vom noch die zersplitterten" gut schrieb. Wieviel hätten sie wohl Firmen. Darauf traten am geftrigen Freitagmorgen bei den übrigen Wochenlohn abgezogen werden. Näherinnen in der Herren- diesmal zusammentrommeln können? 26 Betrieben 1061 Schloffer in den Streit. Nur sieben Mann blieben schneiderei erhalten nach vollendeter zweijähriger Lehre im ersten
als Arbeitswillige in den Werkstätten stehen.
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Und wenn mein ganzes Käselager berfault und zugrunde geht, einen Verbändler stelle ich nicht wieder ein."
Ausgesperrt haben die Firmen: Gustav Scherr, Gebr. Herz in Immenstadt , Ottomar Herz jim., Ottomar Hera sen., Ottomar Hera III, Speiser u. Haug, Suiter u. Hartmann und Nozz in Sonthofen .
,, Chriftliche" Gewerkschaftler als Tariffünstler.
Jahre 6 M.( pro Woche, nicht pro Tag!), im zweiten Jahre 8 und
Dieſes Vorgehen hat denn auch sofort die Wirkung gehabt, daß noch dazu in einer Großstadt, die durch ihre koſtſpieligen Lebens- Letzte Nachrichten und Depeschen.
weitere Firmen die Forderungen bewilligten, darunter eine Reihe von Jnnungsmitgliedern. Die Zahl der Streifenden ist dadurch ganz bedeutend gesunken.
Die Meister haben nun in ihren Werkstätten folgenden Utas angeschlagen:
und Verband Berliner Schlossereien und berwandten Gewerbe fowie Schlosser. Jnnung zu Charlottenburg .
Die Schlosser- Jnnung zu Berlin und Charlottenburg fowie der Verband Berliner Schlossereien und verwandten Getverbe haben beschlossen: Sobald bis Freitag, den 6. April d. J., die gestellten Forderungen der Gesellen nicht zurückgezogen sind und dort, wo bereits die Arbeit niedergelegt wurde, dieselbe bis dahin nicht wieder aufgenommen ist,
im dritten Jahre 10 M. Zur Vereinbarung solcher Hungerlöhne- und Ernährungsverhältnisse bekannt ist!- bedarf es weder einer " Drganisation" noch eines" Tarifs".
Der Ausstand der Schneider in Königsberg beendet. Königsberg i. Br., 6. April. ( W. T. B.) Vor dem EinigungsDie Pianofortetischler in Kopenhagen sind, wie uns vom amte wurde heute mit der ersten und zweiten Lohnklasse der Sekretär der Internationalen Union der Holzarbeiter( Siz Stuttgart) Schneider und Schneiderinnen der Herren- und Damenkonfektion mitgeteilt wird, von sämtlichen Fabrikanten ausgesperrt worden. eine Einigung über den neuen Tarifvertrag erzielt. Infolgedessen Veranlassung hierzu gab eine von dem Pianofortefabrikanten Hinds- nehmen diese morgen früh überall die Arbeit wieder auf. Mit berg vorgenommene Durchbrechung des gültigen Alfordtarifs. Als den Arbeitern der dritten Lohntlasse, deren Zahl nicht bedeutend ist, die Arbeiter dieser Fabrit deswegen in den Streif traten, erfolgte steht für Montag eine Einigung in sicherer Aussicht. die allgemeine Aussperrung, von welcher 250 Arbeiter betroffen sind. - Auch die Möbeltischler Ropenhagens stehen in Differenzen mit ihren Unternehmern wegen eines neuen Lohntarifs. Die Haupt- Glogau, 6. April. ( W. T. B.) Der Eisenbahnwerkmeiste forderungen der Möbeltischler find die neunstündige Arbeitszeit und Agten, der sich wegen Unterschlagung von Eisenbahn- Altmaterial ein Minimallohn von 45 Dere pro Stunde. Da zu befürchten ist, in Untersuchung befand, stürzte sich gestern abend in selbstmörderidaß eine friedliche Einigung nicht zustande kommt, so werden neben scher Absicht über die Treppe in den Hausflur hinab. Er wurde mit ben Klavierarbeitern auch die Möbeltischler bringend vor 8u einer Stopfverlegung in das städtische Krankenhaus gebracht. Hier zug nach Kopenhagen gewarnt. erdrosselte er sich heute nachmittag mit dem Tuche, das zum Vers binden der Kopfwunde gebraucht worden war.
Ausland.
in allen Schlossereien und Kunstschmiede- Werkstätten Berlins und der Vororte die im Metallarbeiter- Verbande Die Konferenz der amerikanischen Anthracitkohlengrubenbesitzer und organisierten Arbeitnehmer
Bergarbeiter
am Sonnabend, den 7. April d. J., abends zu entlassen. Die Lohnzahlung hat gleichfalls am Sonnabendabend zu erfolgen und sind die Entlassenen sofort bei der Krankenkasse abzumelden. Arbeitswillige werden zu den Löhnen des bisherigen Tarifes weiter bis zum Abschlusse eines neuen Tarifes beschäftigt, von da ab werden die bereits zugestandenen höheren Löhne gezahlt. 5. Wahlkreis.„ Aus der Geschichte des Sozialismus", hieß Außerdem werden Arbeitswillige durch den Arbeits- das Thema, über welches Genosse Ebert vor dem Wahlverein des
ist auf den 9. April bertagt worden. Die Bergarbeiter haben die Beilegung der Schwierigkeiten durch ein Schiedsgericht vorgeschlagen, Die Antwort der Kohlengrubenbesiger wird für Montag erwartet.
Verfammlungen.
Selbstmord im Krankenhause.
Nagold , 6. April. ( W. T. B.) Nach amtlicher Meldung bes trägt die Zahl der Getöteten 50, die der Schwerverletten 40. Wit teilungen über die Zahl der leichter Verletzten lassen sich nicht er. halten, denn die gesamte Bevölkerung befindet sich noch in einer Art Erstarrung. Morgen nachmittag werden die Opfer der Katastrophe gemeinsam beerdigt.
Rouen , 6. April. ( W. T. B.) Die Entlader der Kohlendampfer haben die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem ihre Forderungen bewilligt worden sind.