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Christliche Schmerzen.
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Desterreich.
Bange machen gilt nicht!
Bum Schluß registrieren wir das Gerücht, daß zahlreiche russische | haben alle Parteien neue Kandidaten aufgestellt. Sehr zuversichtlich Das Gefeß bedeutet einen schäzenswerten Fortschritt, Raufleute beschlossen haben, die deutschen Waren zu boykottieren. treten die Nationalliberalen auf. Sie machen sich die vorgebliche und die sozialdemokratische Partet tie auch die bürgerlichen Wird sich die Solidarität der hiesigen russischen Kolonie in der vor Mißstimmung eines Teils des Zentrums gegen ben Kanbibaten ber Barteien treten entschieden für seine Annahme ein. Jnnerhalb der gestern von uns angedeuteten Nichtung so wirksam betätigen, wie Freifinnigen Volkspartei Bürgermeister Cuno zunuze und rechnen in letzteren gibt es aber eine oppofitionelle Unterströmung, indem die es möglich ist und wie es ihr das Ehrgefühl diftieren müßte? ihrem Optimismus damit, statt des Freisinns mit unserem Kandidaten Handwerksmeister auf dem Lande und mit ihnen ein Teil der Bauern Vom deutschen Bürgertum ist nichts mehr zu er in die Stichwahl zu kommen. Sie spotten darüber, daß die foll! Insbesondere richtet sich ihre Opposition gegen den Behndas Gefeß bekämpfen, da es der Ruin für das Kleingewerbe fein warten! Freifinnigen nicht auf den ihnen angebotenen Kompromiß eina stundentag. In ihrer maßlosen Uebertreibungssucht sind sich die gegangen sind. Der nationalliberale Kompromißvorschlag ging bee biederen Dorfhandwerker der Jämmerlichkeit ihrer Situation nicht kanntlich dahin, daß das bisher von Richter innegehabte Landtagsbewußt, die darin besteht, daß ihre Eriftens nur von der unbegrenzten Das„ Zentralblatt der christlichen Gewerkschaften" scheint zwar an mandat den Nationalliberalen zufallen solle, wofür lettere auf einen Ausbeutung der Lehrlinge abhängig fein soll. Trotz der egoistischen der sogenannten Neutralität der Gewerkschaften festhalten zu eigenen Reichstagskandidaten verzichten wollten. Und als dieser Bekämpfung des Gesetzes ist seine Annahme wahrscheinlich. wollen, aber die Neutralität der Gewerkschaftler hat es fatt. Handel wegen der bereits erfolgten Nominierung Crügers zum Bei dem der Jäger im ganzen Gebiete des Stantons jagen kann, das Das revidierte Jagdgeset will an Stelle des Patentsystems, Daher ruft es die christlich organisierte Arbeiterschaft zu stärkerer Landtagskandidaten von den Freisinnigen abgelehnt wurde, stellten Bachtsystem einführen, bei bem nur das Gemeindegebiet in Betracht Anteilnahme an der Politik auf! die Nationalliberalen an sie das Ansinnen, auf einen eigenen fommt. Das Gesetz hat eine agrarisch- fiskalische Tendenz. Jezt Wie? Daraus ift schwer flug zu werden; denn was das Reichstagskandidaten zu verzichten und sofort für den national betragen die Einnahmen des Staates aus den Jagbgebühren etwa " Bentralblatt" im einzelnen zu seinem Projekt sagt, das hat weder liberalen Professor Moldenhauer zu stimmen. Die Ablehnung 19 000 Fr. jährlich; nach dem revidierten Gefeße sollen die GesamtHand noch Fuß noch Kopf; denn einerseits sollen vorgeblich die durch die Freifinnigen war keineswegs grundsäglicher Natur, wie einnahmen auf 120 000 Fr. erhöht werden, wovon 20 000 Fr. bem - christlichen Arbeiter nicht zugunsten einer Partei zur politischen diese ausdrücklich hervorhoben. Staate, 18 000 Fr. den Gemeinden und 82 000 Fr. Den privaten Mitarbeit aufgefordert werden, sondern jedes Mitglied soll sich Indessen werden die Nationalliberalen schwerlich auf ihre Rech Bodenbefizern, welche Waldbestände haben, also ben Herrenbauern, außerhalb seiner Berufsorganisation in derjenigen Partei betätigen", mung kommen. Im Streise selbst merkt man nämlich von der Ber - zufallen würden. Die sozialdemokratische Partei empfiehlt offiziell zu der es sich aus eigener Entschließung" befennt! ärgerung der Schwarzen durch die Kandidatur Cunos recht wenig. feine Annahme eintreten. In den bürgerlichen Barteien herrscht die Verwerfung des Gesetzes; doch gibt es auch Genossen, die für Andererseits heißt es, das politische Arbeitsfeld für die christlichen Gewiß steht der Professor Moldenhauer inbezug auf Kultur ebenfalls feine Einigkeit. Es läßt sich daher über sein Schicksal in Wrbeiter liege innerhalb der bürgerlichen Parteien! Wie reimt fragen auf dem linken Flügel der Nationalliberalen, das ergibt sich der Volksabstimmung nichts vorhersagen. sich das zusammen? Zwar darf jeder christliche Arbeiter aus schon aus seinem Wirkungskreis im heiligen Köln "; in sonstiger eigener Entschließung" die ihm genehme Partei wählen, aber die Hinsicht ist er aber bis jetzt wenig hervorgetreten. Auch steht fest, Auswahl wird von vornherein auf die bürgerlichen Parteien daß nach dem Tode Richters die Situation im Wahlkreise insofern beschränkt!?- eine etwas andere geworden ist, als biele, die bisher Nichter wählten, Wohl diese Zweideutigkeit gerade veranlaßt die Kölnische nunmehr keinen Stimmzettel mehr für die Freisinnigen abgeben Situation in folgender überaus merkwürdigen Form: Volkszeitung" den Vorschlag des christlichen Zentralblatts" in eifrig werden. Doch diese Verschiebung wird voraussichtlich nur in ganz zustimmendem Sinne zu besprechen. Nun wir wissen ja, wo geringem Maße den Nationalliberalen zugute tommen. Es wird die„ Kölnische Volkszeitung" der Schuh drückt. Die Arbeiter des sich dabei hauptsächlich um Arbeiterstimmen handeln, die diesmal Zentrums haben es satt, sich von den Kaplänchen und der höheren wie wir zubersichtlich hoffen unserer Partei zufallen. Man muß Pfaffengarde weiter bemuttern und beschwatzen zu lassen. bedenken, daß bei der letzten Wahl die Freifinnigen mit 10 572 Sie wollen wie ihre Arbeitsbrüder im sozialdemokratischen Stimmen den Nationalliberalen um 4786 Stimmen voraus waren. Lager ihre Sache selber vertreten, ihre Arbeiterinteressen durch Die Freifinnigen denken demnach auch gar nicht daran, die Arbeiterrepräsentanten aus ihren eigenen Arbeiterreihen gewahrt Kandidatur Cunos fallen zu lassen; ja man muß ihnen das zu sehen. Jetzt, da den" Kerts" im deutschen Reichstage die geständnis machen, daß sie von ihrem Standpunkte aus taum Diäten winken und die Zentrumsarbeiter sich leichter als eine beffere Wahl treffen konnten. Dies verschweigen zu wollen, bisher in die Möglichkeit bersetzt sehen, Bein von wäre eine Selbsttäuschung. Da durch nationalliberale Blätter ihrem Bein ins Parlament zu entfenden, kann es kaum der Einbruck erweckt wird, als habe das Bentrum bei einer ihm anders beurteilt werden, als daß die Kölnische Volkszeitung" und genehmen freisinnigen Kandidatur auf eine selbständige Wahlandere Zentrumsblätter einfach gute Miene zum bösen Spiele Beteiligung verzichten wollen, so sei bemerkt, daß daran das Zentrum machen, wenn sie widerspruchslos Bemerkungen aufnehmen wie: nie gedacht hat. Es hat im Gegenteil zuerst seinen Mann auf den Giesberts dürfe kein Einspänner im Reichstag bleiben“ und der Schild erhoben, und zwar den früher in Hagen wohnenden chrift gleichen mehr. lichen Arbeitersekretär, jezigen Redakteur der Westd. Arbeiter zeitung" in M.- Gladbach, Beder. Das Zentrum wird- deß sind wir sicher- in der voraussichtlichen Stichwahl zwischen unserem Genoffen König und Cuno seinen Wählern nicht nur empfehlen, für Cuno zu stimmen, sondern es wird in diefem Sinne auch Agitation treiben tros" Germania " und Kölnische Volkszeitung". Es fragt sich freilich, inwieweit die katholischen Arbeiter dem Rufe folgen werden.
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Im übrigen ist die bescheidene Selbsterkenntnis des" Bentral blatts" sehr zu loben, die es fagen läßt: Eine eigene christliche Arbeiterpartei zu befürworten, empfehle sich nicht; denn diese Partei würde zu klein und infolgedessen einflußlos" bleiben!
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Das Zentralblatt" will zu seinem genialen Vorschlag angeregt sein durch den Erfolg der organisierten englischen Arbeiter schaft bei den legten Parlamentswahlen! Sollte das" Zentralblatt" wider Willen bewirken, daß Deutschlands christliche Arbeiterschaft recht Sicher ist, daß bei der vorigen Wahl außer für die Bentrumsbald einen so energischen Ruck nach links macht wie die englische partei zahlreiche Arbeiter für Richter gestimmt haben. Hier ist der Arbeiterschaft bei den Wahlen kürzlich, dann werden wir ganz Punkt, wo unsere Agitation einzusetzen hat. Unsere Parteigenossen gewiß nichts dagegen einzuwenden haben, ob die verstiegenen ziehen begeistert in den Kampf und der Vorsprung, ben wir schon Hoffnungen der Zentrumsführer sich verwirklichen werden 1908 mit 18 870 Stimmen hatten, berechtigt zu den schönsten oder nicht. Wenn Giesberts am 9. Februar d. J. im Reichstage Hoffnungen. - darüber geklagt hat, daß die bürgerlichen Parteien bis jetzt die christliche Arbeiterschaft nicht zur Geltung kommen ließen, so steht für uns fest, daß er und andere diese selbe Klage noch oft zu wiederholen haben werden.
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Diese Erkenntnis schlachtet die Kölnische Boltszeitung" fofort aus, indem sie den berüchtigten Boltsverein für das katholische Deutschland " als Hort der Arbeiterinteressen zu gefälliger Benutzung bringend empfiehlt.
Nun die Beit wird es lehren, ob wir an dem Erfolge" der Christlichen unsere helle Freude haben.
Deutfches Reich.
Diäten und Maulforb.
Die Diätenvorlage der Regierung ist nunmehr erschienen. Sie bestätigt, daß nicht nur der Artikel 82 der Verfassung, der die Diätenlosigkeit bestimmte, abgeändert werden soll, sondern auch der Artikel 28, der festlegte, daß zur Gültigkeit einer Beschlußfassung die Anwesenheit der Mehrheit der Mitglieder des Hauses not wendig sei. Da dieser Artikel dahin modifiziert werden soll, daß Befchlußfaffungen über den Geschäftsgang, soweit sie nicht selbst den Gegenstand der Tagesordnung bilden, von der Anwesenheit einer bestimmten Anzahl von Mitgliedern unabhängig sein sollen, so bedeutet das nichts anderes, als daß fünftig Anträge auf Schluß der Debatte jederzeit von der Mehrheit der gerade anwesenden Mitglieder angenommen werden, die Redner der Minderheit also jederzeit guillotiniert werden können. Bisher fonnte eine solche gewaltsame Beendigung der Debatte dadurch durchkreuzt werden, daß diejenigen, denen das Wort abgeschnitten werden sollte, einfach die Beschlußfähigkeit des Hauses anzweifelten. Die Regierung mutet also dem Reichstag zu, sich selbst einen neuen geschäftsordnungsmäßigen Knebel zu schaffen, der von der Mehrheit gegen die Minderheit rücksichtslos angewendet werden soll. Daran, daß die Mehrheit aber zuweilen sehr verschiedenartig zusammengesetzt sein und deshalb gelegentlich die Waffe gegen den unvorsichtigen Schützen selbst gerichtet werden kann, hat die Regierung offenbar garnicht gedacht!
Die Diäten selbst sollen in einer Entschädigung von 3000 m. für das Kalenderjahr bestehen. Während der Tagung des Reichstages neugewählte Mitglieder erhalten bis zur nächstfälligen Entschädigungsrate Tagegelder in der Höhe von 20 M. Für jeden Tag aber, den ein Mitglied einer Plenarsizung ferngeblieben ist, sollen ihm 30 m. abgezogen werden!
Diplomaten Rummel.
Die Frankfurter Frankfurter Zeitung " zeichnet die politische
Wien , 21. April. Der Ministerpräsident ist seit seiner Rückkehr bemüht, in direkten Verhandlungen mit den Parteiführern die Chancen seines Kabinetts zu verbessern. Die Arbeit ist dringend, weil bereits am Dienstag der Kampf ausbrechen soll. Mit den Polen ist eine Verständigung nicht ausgeschlossen. Als unzugänglich erweisen sich nur noch die Deutsch- Böhmen , die Aldeutschen und die Feudalen. Zeptere handeln ebenso sehr aus Haß gegen das Prinzip wie aus Stanküne gegen Gautsch, mit dem sie zugleich einen Höheren treffen wollen! Eine Verschwörung gegen das Kabinett ist fertig, es soll nur noch die Abreise des Kaifers nach Budapest abgewartet und dann Gautsch über die Ausgleichsfragen gestürzt werden. Die Abwesenheit des Kaisers ist deshalb von Belang, weil die Verschwörer nicht durch etwaige Unruhen der Arbeiterschaft und deren Rückwirkung auf den Kaiser gestört sein wollen. Die Regierung kennt den Plan und hofft ihm zu begegnen.
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Die Herren Verschwörer" scheinen angenommen, daß obige Darstellung richtig ist ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht zu haben; denn soviel hätten sie doch schon merken müssen: daß die österreichische Arbeiterschaft sich ihr Wahlrecht jetzt weder von Deutsch- Böhmen , noch von Audeutschen oder gar von Feudalen" estamotieren läßt. Und dabei dürfte die Frage, ob Franz Joseph sich in Wien oder in Budapest aufhält, verteufelt wenig zu bedeuten haben.
Der Ausstand der Kohlengräber.
Die Vorgänge beim Kohlenarbeiterausstand haben sich zu einer politischen Angelegenheit ausgewachsen; givit und Militär stehen fich gleichwie im Bürgerkriege gegenüber. Die Scharfmacherblätter fordern die Regierungsgewalt auf, die Ausständigen rücksichtslos Die ängstliche Beslissenheit der deutschen Diplomatie, jebe sich niederzuknüppeln! Die sozialistischen Blätter machen für verschiedene irgendwo bietende Gelegenheit zu ergreifen, um dem amerikanischen Vorkommnisse unlautere Glemente, die mit den Bergarbeitern nichts Nationaldünkel zu schmeicheln und Uncle Sam der ergebenen Zu au tun haben, verantwortlich; andererseits geben sie aber auch der neigung Deutschlands zu versichern, nimmt nachgerade Formen an, Regierung schuld, weil diese nicht den Widerstand der Unternehmer die direkt zum Spott herausfordern. Einen neuen Beleg dafür gegen die berechtigten Forderungen der Arbeiter zu brechen wiffe. Angeblich sollen bei den vorgestrigen Krawallen 50 Soldaten und liefert eine Rede, die der deutsche Botschafter in Washington Offiziere verwundet worden sei. Vom Sonnabend liegen folgende in einem nebensächlichen Verein, dem sich mit Eisenbahnfragen Nachrichten vor: beschäftigenden, Traffic Club" im Pittsburg gehalten hat. Herr Speck Paris, 21. April. Der heutige Ministerrat beschäftigte sich mit von Sternburg stellte einen für die Amerikaner recht schmeichelhaften der Lage in den Departements Nord und Pas de Calais , sowie in Vergleich zwischen der wirtschaftlichen Entwickelung der Vereinigten den verschiedenen Ortschaften, an denen der Ausstand zum Ausbruch Staaten von Amerika und Deutschlands an und verstieg sich gelangt ist. Minister Clémenceau erstattete dann Bericht über seine schließlich zu einer überschwänglichen, geschmacklosen Lobrede auf teise durch die Ausstandsgebiete, und Ministerpräsident Sarrien Wilhelm II. So fagte er 8. B. nach der telegraphischen Meldung teilte mit, daß er eine Untersuchung betreffend alle in dem Ausstandsgebiete begangenen Straftaten habe einleiten lassen, um alle des Wolfffchen Telegraphischen Bureaus: Schulbigen zu ermitteln.
„ Die Entwickelung ging nun rasch vorwärts, besonders unter dem weitblickenden Geiste des jeßigen Kaisers Wilhelm II. , der Lens, 21. April. Die Ausschreitungen haben wieder begonnen. bekanntlich einer der hervorragendsten technischen Fachmänner und In Bievin hoben die Ausständigen die Schienen der Grubenbahn Meister auf dem Felde der Mechanik in Deutschland ist. Unter aus und errichteten Barrikaden. Drei Offiziere wurden verwundet, feiner Oberleitung erfolgte die Verlegung der alten Charlotten ein Stüraffieroffizier wurde aus dem Sattel geworfen und erlitt burger Versuchsanstalt nach Groß- Lichterfelde und ihre Erweiterung dadurch einen Beinbruch. Aus Avion wird eine lebhafte Erregung zu der großartigen Schöpfung des neuen kgl. Materialprüfungs gemeldet. amtes. Aufschwung und Wachstum diefer einzigartigen Anstalt spiegeln deutlich den industriellen Fortschritt Deutschlands wieder.... Der außerordentlich rasche Fortschritt Deutschlands in Handel und Industrie wurde von dem überlegenen Geiste Kaiser Wilhelms An vielen Orten Schwedens wurden Ostern politische Versamm. und durch seine Politik des Friedens gefördert. Auf seine Ver- lungen abgehalten, die sich mit der Wahlrechtsfrage befaßten. anlassung erfolgte die Schaffung der glänzenden Anstalt in Kurz vor dem Feste fand im Börsensaale zu Göteborg ein politi. Charlottenburg , nachdem der Kaiser die Pläne des neuen Labora- fches Bankett statt, bei dem ber Staatsminister Sia af einen toriums gründlich geprüft, geändert und gutgeheißen hatte, in großen Vortrag für die Wahlrechtsvorlage der Regierung hielt. welchem er die Wissenschaft in den Dienst der Industrie zu ſpannen Die meisten der Osterversammlungen erklärten sich mit dem Regedachte." gierungsvorschlag einverstanden, in einigen wurde jedoch das Proportionalsystem verlangt.
Das offiziöse Wolffsche Bureau bringt über diese Klubrede eine beinahe eine Spalte faffende lange Depesche, als hanble es sich um eine wichtige Staatsattion. Es ist ja begreiflich, daß die deutsche Regierung, nachdem ihre Marokkopolitik zu einer fast vollständigen solierung Deutschlands in Europa geführt hat, jetzt noch mehr als bisher danach strebt, den großfpurigen Bruder jenseits des großen Teiches warm" zu halten; ob aber dazu derartige Trink- lubreden und ihre Aufbauschung zu großen Staatsaktionen das geeignete Mittel sind, erscheint recht fraglich.-
Die Militärjustiz kann auch milde sein, nämlich wenn es sich nicht um die Tat eines verzweifelten Soldaten, sondern etwa um Vor dem KriegsDiese letzte Bestimmung ist entschieden ein Kuriofum ersten die Ausschreitungen eines Gendarmen handelt. Ranges. Sie soll offenbar eine Strafe für ein Schwänzen des gericht in Aachen stand der Gendarm Vender aus Forst wegen Freiheitsberaubung. Ein Gemüsehändler hatte in der Trunkenheit Reichstages darstellen. Sie trifft aber auch solche Mitglieder, die einen Assistenzarzt des Forster Krankenhauses schwer mißhandelt und durch gewichtige Umstände- wie Krankheit! am Erscheinen ge- dann behauptet, der Arzt habe bei ihm einbrechen wollen. Der mit hindert waren. Bei längerem Fernbleiben von den Sigungen dem Händler bekannte Gendarm hatte den schwer verlegten Arzt schrumpft die Entschädigung für die besuchten Sigungen immer mehr gefeffelt und ihn über Nacht ins Sprißenhaus gesperrt. Das Gericht zufammen, ja es fönnte sogar vorkommen, daß von den Diäten tein erkannte auf vier Wochen gelinden Arrests.- Pfennig übrig bliebe, trotzdem der Abgeordnete einem Teil der Sigungen beiwohnte! Dieser Strafabzug stellt also eine ebenso lächerliche wie merkwürdige Buchtrute für die Abgeordneten dar, die den Schuldigen ebenso hart träfe wie den Unschuldigen!
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Die Diätenfrage hat sehr lange zu ihrer Fertigstellung bedurft sie ist dafür auch um so schlechter ausgefallen. Ein Parlament, das etwas von sich hielte, würde diese Vorlage mit Berachtung zurüd weisen!-
Zürich , 19. April. ( Eig. Ber.) Im Kanton Zürich findet am Sonntag, den 22. April, die Voltsabstimmung statt über das neue Lehrlingsgesetz und das revidierte Jagdgefeß. Das erstere ist eine bollständige Neuschöpfung, da der Kanton Zürich gegenwärtig ein Lehrlingsgesetz nicht befizt. Seine wesentlichsten Bestimmungen sind: Zur Reichstagserfahwahl in Hagen - Schwelm. der Behnstundentag, die Beschränkung der Ueberzeitarbeit auf Bis jetzt ist die Wahl in Hagen - Schwelm noch immer nicht 75 Stunden jährlich, die Gewährung der nötigen freien Zeit ausgeschrieben und nur unsere Partei ist in den Kampf eingetreten. während der normalen Arbeitszeit zum Besuche der gewerblichen Genosse König, unser Kandidat, hat bereits seine Versammlungs Fortbildungsschue das Obligatorium der schriftlichen Lehrverträge und tour durch den Streis begonnen. Abgesehen von der Stöcker- Partet, bie obligatorische Lehrlingsprüfung sowie das Verbot der Afford die im Kreise bedeutungslos ist- fie erhielt 1908 1855 Stimmen- larbeit für die Lehrlinge.
Die Stellung der Arbeiterschaft aur Wahlrechtsfrage tam am deutlichsten in einer Massenversammlung zum Ausdruck, die die Arbeiterkommune in Malmö einberufen hatte. Diese WahlrechtsVersammlung erklärte sich grundsäßlich für den vorschlag der sozialdemokratischen Fraktion, die ein wirklich allgemeines Wahlrecht, das nicht wie die Regierung vorschlägt- auf die Steuerzahler beschränkt ist, fordert. Die fast einstimmig angenommene Resolution schließt dann;
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Falls dieser Vorschlag nicht die Zustimmung des Reichstages findet, bie Annahme des Regierungsvorschlages aber von den Stimmen der Sozialdemokraten im Reichstage abhängt, fordern wir diese auf, indem sie den Charakter bes Regierungsborschlages als einer Uebergangslösung der großen Bürgerrechtsfrage des schwedischen Volkes scharf hervorheben, im Interesse des Landes mitzuwirken zur Annahme dieses Vorschlages."
Innerhalb ber sozialdemokratischen Partei findet jetzt eine Urabstimmung darüber statt, ob in allernächster Beit ein außer. ordentlicher Parteitag zur Grörterung der Frage eins berufen werden soll: ob es zweckmäßig ist, bei der Wahlrechtsreform die Einführung des allgemeinen Frauenwahl. rechts zu fordern. In Stockholms Arbeiterkommune ist die Ab. ftimmung bereits beenbet. Nur 1143 Mitglieder beteiligten sich baron; 118 stimmten für ben außerordentlichen Parteitag, 1080 Dagegen,
Soziales.
Modernste Sanatoriumbehandlung.
Der praktische Arzt Dr. Georg Geiger in Langewiese im Riefengebirge war früher Assistenzarst im Sanatorium ir ch see on( Eigentum der Ortskrankenkasse München ). Der etwas exzentrisch veranlagte Doktor machte am 24. Juli v. J. im Sanatorium die Aeußerung: Heute wäre ich zum Raufen aufgelegt, heute juckt mir die Handl" Abends wurde ihm gemeldet, daß einige Patienten ausgestiegen feien, um in einer Wirtschaft zu