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Gemeinwohl schädigenden Ziele verfolgen und, im Bewußtsein ihrer alles zu Boden drückenden Machtstellung, sich offen gegen die Geseze vergehen, die gegen sie geschaffen wurden. Es war ein offenes Ge­heimnis seit langen Jahren, daß die Eisenbahngesellschaften der Standard Oil Company, dem Kohlentrust und dem Fleischtrust Vor­zugsfrachtraten gewährten, und wenn dagegen auf Grund der Ge= jche eingeschritten wurde, dann scheuten die strupellosen Millionen­raffer nicht davor zurück, einen Meineid zu leisten und derartige Manipulationen abzuftreiten. John D. Rockefeller  , der Petroleum­tönig, dessen Gesellschaft heute mit einem Grundkapital von hundert Millionen Dollar arbeitet, hat, als er noch ein Werdender" war, verschiedene Male das Zuchthaus mit dem Aermet gestreift. Unter den trustähnlichen Eisenbahnsystemen sind die Bennsylvania Railway Company, die Vanderbiltsche Neto York Central und die Pacific­bahn des Eisenbahnmagnaten Harriman die bekanntesten. Be sonders schwer lasten auf der Nation der Kohlen- und der Fleisch­trust.

Die Arbeiter dieser Concerne werden natürlich schandbar be= handelt. Nicht einmal das ihnen vom Gesetz gewährleistete Recht, sich in Gewerkschaften( Unions) zusammenzuschließen, wird von einzelnen Trusts geachtet. Seit einiger Zeit macht sich unter den mächtigeren Trusts sogar das Bestreben geltend, die bescheidene Machtstellung der gewerkschaftlichen Organisationen zu brechen. Die Lohnkämpfe in den Kohlengrubengebieten sind zum Teil auf der­artige Bersuche zurückzuführen. Besonders die Bestrebungen der Arbeiter, ihre meist recht maßvollen Forderungen durch das gesetz Liche Mittel der Streits durchzusehen, wurden seit jeher von den Trusts mit einer beispiellosen Erbitterung befämpft, die vor feiner Gewalttat und keiner Rechtsbeugung zurückschreckte. Die erst zwei Jahre zurückliegenden Kämpfe zwischen Arbeit und Kapital, zwischen dem durch die Arbeitnehmer vertretenen gefeßlichen Standpunkt und der durch die Arbeitgeber repräsentierten Anarchie, sind noch in frischer Erinnerung.

Die sozialdemokratische Partei der Vereinigten Staaten   hat naturgemäß, in Vertretung der von den Trusts geschädigten Ar­beiterinteressen und in Bekämpfung der von den Unternehmerringen betriebenen schamlosen Ausbeutung des ganzen Volkes, an dem Vor­gehen des Kleinbürgertums gegen den Großkapitalismus feinen regen Anteil genommen. Im übrigen sieht sie aber dem Bruder­gwist im fapitalistischen Lager mit fühler Reserve und spöttischem Gleichmut, sozusagen als tertius gaudens", gegenüber und ist seit langem von der völligen Erfolglosigkeit der gegen die Trusts er Tassenen Gesetze überzeugt. In der kapitalistischen   Gesellschaft wird jede Maßregel, die sich gegen rein kapitalistische Institutionen richtet, einen Schlag ins Wasser bedeuten. Man kann den Teufel nicht durch Beelzebub austreiben. Die Verhandlungen, die jüngst in der Unter­suchung gegen den Oil Trust in Missouri   geführt wurden, haben das mit großer Deutlichkeit bewiesen.

Auf Grund des Eltinschen Antitrustgesetzes, das die Gewährung oder die Annahme von Ermäßigungen auf die allgemein gültigen Eisenbahnfrachtsäße mit einer Geldstrafe bis zu 10000 Dollar oder mit Gefängnisstrafe von nicht über zwei Jahren bedroht, hat der oberste Gerichtshof der Union   nun gegen die American Refining Sugar Company und gegen die New York Central and Hudson River Railway Company, gegen den Bizepräsidenten Guildford   und den Betriebsleiter Pomeroy der legteren Gesellschaft sowie gegen die Buderfirma Earl and Edga in Detroit   Anklage erhoben.

Deutfches Reich.

Auf das an die Mitglieder unseres Verbandes gerichtete Ersuchen der Arbeitnehmer, den 1. Mai als Feiertag freizugeben, Beendigung des Hafenarbeiterausstandes in Swinemünde  . Der erwidern wir Ihnen, daß diese Angelegenheit zur Sache des Arbeitgeber- Verbandes gemacht worden ist, in der richtigen Bor  - seit drei Monaten andauernde Ausstand der dem organisierten Hafenarbeiterverbande angehörigen Arbeiter in Gwinemünde aussetzung, daß die Forderung vom Deutschen   Buchbinderverband ist durch Vermittelung des Reeders Kunst mann beigelegt worden

ausgeht. Es ist in der heute stattgehabten Versammlung unseres Ver- und die Arbeiter haben noch gestern mit der Entlöschung des der bandes einstimmig beschlossen worden, die Freigabe des 1. Mai Reederei Kunstmann gehörigen Dampfers Silesia", welcher von Nordafrika   in Swinemünde   eingetroffen war, begonnen. nicht zu bewilligen.

Wir müssen vielmehr in der einseitigen willfürlichen Arbeits­niederlegung einen Kontrattbruch erblicken und müssen für den Fall, daß ein Teil der Arbeitnehmer am 1. Mai durch Nicht erscheinen zur Arbeit demonstriert, die bestehende Tarifgemein

schaft als aufgelöst betrachten.

Für diesen Fall werden die Betriebe bis auf weiteres nicht wieder aufgenommen, bis neue Vereinbarungen mit Ihrem Ver­bande abgeschlossen sind. Wir würden es außerordentlich be­dauern, wenn Sie auf Ihrem Beschlusse bestehen, müssen Sie dann aber auch für alle Konsequenzen verantwortlich machen. Hochachtungsvoll

Verband Berliner   Buchbindereibefizer. Der Vorstand.

J. A.: C. Metschke.

Zum Verständnis dieses Schreibens sei hinzugesetzt, daß die Tarifgemeinschaft der Buchbinder ausdrüdlich zwischen dem Verband Deutscher( 1) Buchbindereibefizer" und dem Deutschen Buchbinderverband", also den beiderseitigen 3entra I organisa­tionen abgeschlossen worden ist und für die drei Städte Berlin  , eipzig und Stuttgart   Geltung hat bis zum 31. August 1906. Gine lokale Organisation hat daher gar nicht das Recht, in einseitiger Weise die Tarifgemeinschaft für aufgehoben zu erklären, zumal der Berband Berliner   Buchbindereibefizer fein Bestand teil des Verbandes Deutscher Buchbinderei­befizer ist, wenn auch der größte Teil seiner Mitglieder dem letteren angehört.

Charakteristisch ist auch, daß einige Herren ihren Arbeitern den 1. Mai freigaben, dann ihr Wort nicht hielten und zuletzt doch die Aussperrung bornahmen! Einige taten dies mit Worten des Bedauerns: Der Verband habe beschlossen, sie müßten sich fügen.

Also der Verband Berliner   Buchbindereibesizer zwingt feine Mitglieder zum Tarifbruch. Das ist wohl kein Terrorismus? Erst am Abend des 30. April wurde den Personalen durch Anschlag die Aussperrung befannt gemacht und zirka 1100 Arbeiter und Arbeiterinnen find seit dem 2. Mai ausgesperrt.

Die Berechtigung der Berliner   Buchbindereibesitzer, aus dem sogenannten Kontrattbruch" der Arbeitnehmer, der durch die Feier bes 1. Mai begangen sein soll, eine Auflösung der Tarifgemeinschaft abzuleiten, erscheint gewiß in einem eigenartigen Lichte, wenn man demgegenüber bedenkt, wie oft die Arbeitgeber den Arbeit nehmern schon einen Feiertag aufgedrängt haben, den lettere gar nicht wollten, nur weil es dem politischen Empfinden der Arbeit geber entsprach.

Der Vorstand des Deutschen Buchbinder- Verbandes in Berlin  hat bereits in einem Schreiben an den Vorstand des Buchbinderei­befizer- Verbandes in Leipzig   auf den Tarifbruch hingewiesen und um baldige Antwort gebeten, wie sich derselbe zu dem Verhalten feiner Berliner   Mitglieder stellt.

Auf die Antwort fann man gewiß gespannt sein.

Alle in Buchbindereien beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen werden ersucht, Berlin   zu meiden und die gesamte politische und gewerkschaftliche Arbeiterpresse wird um Abdruck des Vorstehenden gebeten.

Die schweizerische Uhrenindustrie im Jahre 1905. Nach dem Berichte des schweizerischen Finanzdepartements wurden im Jahre 1905 661 745( 1904: 599 008) goldene und 2977 194 2 688 429) silberne Uhrgehäuse auf den Kontrollämtern für Gold- und Silberwaren abgestempelt. Gegenüber dem Jahre 1904 zeigt die Statistik eine Vermehrung der goldenen Uhrgehäuse um 62 737, der silbernen um 288 765 Stück und drückt sich darin ein Der Streif der Scherlichen Zeitungsfrauen ist siegreich für diese ganz bedeutender Aufschwung der schweizerischen Uhrenindustrie beendet. Die gemaßregelte Frau wurde wieder eingestellt, das im Jahre 1905 aus. An Bijouterie- und Silberwaren wurden Pafeteabtragen fällt fort. Der Filialleiter in Moabit   ist angewiesen 78 193( 1904: 76 426) Stüd, an Proben von Gold- und Silber worden, sich den Frauen gegenüber anständig und höflich zu be­barren 16 871 Stüd abgestempelt. Der Gesamtwert der amtlich ge- nehmen. stempelten Gegenstände betrug 35 Millionen Franken für, das Gold und Millionen Franken für das Silber, total an verarbeitetem Edelmetall 41% Millionen Franken.

Gewerkschaftliches.

Maifeier- Nachwehen.

Ob die Aussperrungen aus Anlaß der Maifeier noch zu größeren Konflikten führen werden oder nicht, läßt sich erst beurteilen, wenn das Verhalten der Unternehmer nach Ablauf der von ihnen den freiwillig Feiernden auferlegten Zwangsfeier kennen wird. Vor­läufig gehen Nachrichten darüber nur sehr spärlich ein.

u. Co., Brunnenstr. 92, erhalten wir eine Zuschrift, welche die in Von der westpreußischen Filz- und Reiseschuhfabrit Aug. Schulz Nr. 100 des Vorwärts" vom 1. Mai durch die Ortsverwaltung des Schuhmacherverbandes in einer Warnung vor der Firma fest­gestellten Tatsachen Bunkt für Punkt bestreitet. Eine wörtliche Wiedergabe der Zuschrift wollen wir unterlassen, da dieselbe über den durch das Breßgesetz gegebenen Rahmen einer Berichtigung hinausgeht. Wir entnehmen der Zuschrist jedoch, daß die Firma die Aushändigung von Papieren nicht verweigert, wenn ein Arbeiter fie verlangt" und daß bie Firma auf Wunsch auch Entlassungs. scheine aushändigt, da sie dem Fabrikantenringe nicht angehört.

Die Aussperrung im Buchbindereigewerbe

Die

Große Aussperrung in Königsberg   in Sicht. Seit dem 1. Mai streifen in Königsberg   die Arbeiter der Ostpreußischen Holz­kommandit- Gesellschaft Albrecht u. Lewandowski. Die Forderungen lauten auf Verkürzung der Arbeitszeit auf 10 Stunden, Abschaffung der Affordarbeit, Festseßung eines entsprechenden Stundenlohnes und Bezahlung der Ueberstunden. Die Arbeiter sind zu 95 Proz. im Zentralverband der Handelshülfsarbeiter organisiert. Firma kehrt den Herrenstandpunkt heraus und lehnt jede Ver­handlung ab. Inzwischen hat sich der Arbeitgeberverband für Holz­industrie und Holzhandel, dem sämtliche größere Betriebe des Holz handels und der Holzindustrie Königsbergs angehören, der Sache angenommen und beschlossen, eine allgemeine Aussperrung borzu­nehmen, falls die Arbeiter der Firma Lewandowski die Arbeit bis zum 10. Mai d. 3. nicht wieder aufgenommen haben. Am 14. Mai sollen die Betriebe geschlossen und die Arbeiter entlassen

werden.

Streifende Kirchenproletarier. An der St. Nikolauskirche in Aachen   haben die niederen Angestellten, Küster, Glodenleute usw., die Arbeit wegen zu geringen Lohnes eingestellt. Die erbärmliche Lage der im Dienste der katholischen Kirche   stehenden niederen Angestellten: Organisten, Süster usw. im Gegensatz zu dem höheren Klerus ist in der Oeffentlichkeit längst bekannt. Stürzlich wurde in Köln   der Unterküster einer katholischen Kirche zu einem Jahre Gefängnis verurteilt, weil er Kirchenschmuck entwendet hatte. Der Mann gab als Ursache der Tat sein geringes Gehalt an. Er bezog monatlich 90 Mart.

Achtung, Korbmacher! Die Gehülfen der Firma Ernst Mat­thesius, Bambus- und Lurusmöbelfabrik Gautsch bei Leipzig  , sind wegen Beteiligung an der Maifeier ausgesperrt worden; hier­bei werden die dort beschäftigten Kollegen Gelegenheit nehmen, weitere Differenzpunkte zu regeln. Bei etwaigen Arbeitsangeboten hole man unbedingt Erkundigung im Bureau der Holzarbeiter. eipzig, Bolfshaus, ein.

Leipzig  , Beikerstr. 32 II. Telephon 8497. Geschäftsstelle des Holzarbeiterverbandes. Die Holzarbeiter Münchens   sind in eine Lohnbewegung ein­getreten. Sie haben den Unternehmern eine Arbeits- und Werk­stattordnung vorgelegt, in der hauptsächlich 53stündige Arbeitszeit, an den Zahltagen um 25 Uhr Feierabend, Minimallöhne, Freigabe des 1. Mai und 50 Proz. Zuschlag für Ueberstunden gefordert wird. Die Arbeitsordnung foll für das gesamte Schreinergewerbe Münchens  , für die Bau- und Zimmerleute sowie für alle in Holz­bearbeitungsgeschäften beschäftigten Schreiner Gültigkeit haben. Zuzug von Holzarbeitern nach München   ist strengstens zu meiden.

Husland.

Bauarbeiter- Aussperrung. Die Arbeitgeber aller Baubranchen au Innsbrud haben beschlossen, sämtliche Arbeiter auszusperren, falls die gegenwärtig streifenden Maler und Tischlergehülfen nicht bis zum 12. Mai die Arbeit ordnungsmäßig wieder aufnehmen. Es berlautet, die Sozialdemokraten wollten die Maßregel mit einem Generalstreit beantworten. Die Aussperrung betrifft 6000 Ar. beiter.

Ungefähr 500 Abbruchsarbeiter in Kopenhagen   haben бe­schlossen, eine Erhöhung des Stundenlohnes von 35 auf 45 Dere zu fordern und, wo dies nicht bewilligt wird, die Arbeit niederzulegen. Seit dem 2. Mai wird auf 17 Arbeitsplägen gestreift.

Verfammlungen.

Der Zimmerer- Berband( Bahlstelle Berlin  ) hielt am Sonntag im Gewerkschaftshaus seine regelmäßige Delegiertenversammlung ab. Den Kaffenbericht vom ersten Quartal, der fich infolge des statuten­mäßigen Beitragserlaffes während der Wintermonate nur auf vier Wochen erstrect, erläuterte der Kaffierer e II sow. Vereinnahmt wurden 19 527,30 M., berausgabt 17 994,70 M., wovon 10 784,75. an die Zentralfasse abzuführen waren. Der Gesamtbestand betrug 102 167,96 m. Hierauf erstattete Witt den Bericht von der Ge­Redner legte die Stellungnahme der werkschaftskommission. zieht allem Anschein nach einem sorgfältig vorbereiteten Plan der Zimmererdelegation zu den einzelnen in der Kommission erledigten Die Mai- Ausgesperrten in Ober- Schöneweide hielten gestern bor- Unternehmer weitere Streise. Die Unternehmer geben sich alle Angelegenheiten Klar. Die Versammlung billigte es durchaus, daß mittag drei große Versammlungen ab, um zu den Maßnahmen der Mühe, hier am Ort die seltsamsten Vermittelungen zur Fortsendung die Delegierten, um das Prinzip der Einheitsorganisation hochzu Direktion des Kabelwerts Oberfpree Stellung zu nehmen. Die und Herstellung der bisher bei ihnen angefertigten Arbeiten zu behalten und um dem Transportarbeiterverband die gelobte Treue zu Direktion hat nämlich folgende Bekanntmachung an der Umzäunung nußen. Es ist in Berlin   in verschiedenen Firmen wegen Anferti- bewahren, gegen die Aufnahme des Vereins Berliner   Hausbiener in des Werkes anschlagen lassen: gung von Streifarbeiten zu Differenzen gekommen, welche teilweise die Kommission gestimmt hatten. Als Delegierte in die Einstellungen entlassener Arbeitnehmer erfolgen von Montag, zu Arbeitseinstellungen und Rücksendung von Streifarbeit führten. Gewerkschaftskommission wurden sodann gewählt: G. Büttner, den 7. Mai ab, jedoch nur soweit Bedarf vor- In den anderen Orten aber treten die Unternehmer geradezu pro- tube, Sabizli, F. Licht, K. Schulz und witt. Hierauf handen, im unteren Saal der Kantine. Nur solche, die bozierend auf, indem sie den Kollegen von der aus Berlin   ein erledigte die Versammlung noch eine Reihe interner Verbands. getroffenen Streifarbeit Mitteilung machen. eine Aufforderung per Postkarte erhalten, angelegenheiten. haben Einlaß.

Daß den Unternehmern es mit der Aussperrung allein nicht ernst ist, sondern sie durchaus der straffen Organisation in Berlin  eins auswischen wollen, zeigt, daß sie in allen Orten Deutschlands Buchbinder und Buchbinderei- Arbeiterinnen bei hohen Löhnen" suchen. Das ganze Auftreten der Unternehmer zeigt, daß die Ar­beitsruhe am 1. Mai zu einem unmotivierten Angriff auf die Tarif­gemeinschaft benutzt wird.

Aus diesem Utas geht Klar und deutlich hervor, daß sich die Direktion des Werfes nicht an der zeitweiligen Aussperrung der maifeiernden Arbeiter genügen läßt, sondern noch eine Aus­fiebung und Maßregelung einer Anzahl derselben vornehmen will. Gegenüber einer derartigen Handlungsweise beschlossen die Ver­Einige Unternehmer sind bereits abgebrödelt und wird am fammlungen einmütig, die Aufforderung per Postkarte un Montag in den Betrieben die Arbeit aufgenommen. beachtet zu lassen und die Arbeit am 7. Mai entweder nur Die Leidtragenden werden diesmal auch wieder die fleinen Be­gemeinsam oder gar nicht wieder aufzunehmen. Den triebe sein, welche sich durch die Scharfmacher zu der Aussperrung Maßregelungsgelüften des Unternehmertums wollen die Aus- unter dem Bersprechen haben verleiten lassen, daß ihre dringenden gesperrten die Solidarität der Arbeiterschaft entgegensetzen. Aufträge an anderen Orten zum Selbstkostenpreise hergestellt

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Der Streit der Seeleute.

Altona  , 5. Mai.  ( W. T. B.) Die heutige Versammlung der streifenden Seeleute war wieder gut besucht und ist ohne Störung berlaufen. Die Streifleitung appellierte angesichts der Tatsache, daß es den Reedern gelinge, im In- und Auslande Ersatzkräfte zu gewinnen, an die Streifenden, sich mehr als bisher dem Ausbau der der Montag in die sechste Woche tritt, ist unverändert. Die nächste Versammlung der Streikenden soll Dienstag stattfinden. Neuer Prozeß gegen Maxim Gorki.

Die Bementlagerarbeiter der Firma Guttmann u. Jeferich würden. zu Rüdersdorf  , welche auf dem Berliner   Lagerplag der Firma in der Zur Lohnbewegung der Bäcker. Die Freie Vereinigung der Petersburg, 5. Mai.  ( W. Z. B.) Wie die Petersburger Rungestr. 18 beschäftigt sind, haben in einer Zahl von 40 Mann Bädermeister von Berlin   und Umgegend" beschäftigte sich am Frei- Telegraphen- Agentur meldet, wird gegen Maxim Gorki ein die Maifeier begangen. Am Sonnabend bei der Auszahlung wurden tag, den 4. Mai, im Königstadt- Kafino", Holzmarktstr. Holzmarktstr. 72, neuer Brozeß eingeleitet werden, unter der Beschuldigung, daß plöglich neun Mann der ältesten, darunter der Vertrauensmann, mit den getroffenen Bereinbarungen der Innungs- und Gesellen er im Auslande die revolutionäre Bewegung gegen Rußland  entlassen. Auch in diesem Falle haben die Arbeiter beschloffen, die vertreter, Nach langer und sehr breiter Aussprache gelangte nach geschürt habe. Arbeit am Montag nicht eher wieder aufzunehmen, als bis auch die stehende Resolution einstimmig zur Annahme: Wiedereinstellung der Gemaßregelten zugesagt ist.

Berlin   una amgegend.

Der Tarifbruch Berliner   Buchbindereibefizer. Wohl kaum jemals ist ein bestehender Tarifvertrag in so un­berhüllter Weise gebrochen worden, wie dies seitens der Berliner  Buchbindereibefizer geschehen ist und die Herren dürften denn doch wohl die Arbeiterorganisation, den Deutschen   Buchbinder- Verband, unterschätzt haben, wenn fie glauben, er ließe feine Mitglieder bergewaltigen.

Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Berliner   Buchbindereien stellten an ihre Arbeitgeber das Verlangen auf Freigabe des 1. Mai, welchem Verlangen auch von einer ganzen Anzahl derselben nach gekommen wurde. Aber nunmehr mischte sich der Verband Berliner   Buchbindereibefiber hinein und erließ ein Echreiben an den Vorsitzenden der Berliner   Tariffommission der Buchbinder, das wert ist, hier im Wortlaut wiedergegeben zu werden. Es lautet: Berlin  , 28. IV. 1906. An den Deutschen Buchbinderberband zu Händen Herrn Sch.

Hier.

" Die Freie Vereinigung der Bäckermeister von Berlin   und Um gegend spricht ihr lebhaftes Bedauern aus über das Resultat der Einigungsverhandlungen zwischen Meistern und Gesellen. Die ge­troffene Vereinbarung befriedigt die Anwesenden nicht.

Ende des Tabafarbeiterstreits in Bosnien  . Sarajewo  , 5. Mai.  ( Meldung des Wiener   1. 1. Telegraphen­

Korrespondenzbureaus.) Eine Deputation der streifenden Tabak­1. 3ft es ein Uebelstand, daß eine Zeit, wie lange die Berein arbeiter erklärte dem Sektionschef Hoermann, daß die Streifenden die Arbeit am Montag wieder aufnehmen würden, wenn die Arbeit. barung dauern soll, nicht festgesezt ist. 2. Ein noch größerer Uebelstand ist es, daß in der vorgesehenen geber ihre Wünsche in Erwägung ziehen würden. Das Begräbnis der vorgestern bei dem Zusammenstoß mit den Gendarmen Getöteten Schlichtungskommission nicht die Vereinigung bertreten ist, und 3. betrachtet die Versammlung die Bestimmung, daß ein Meister bollzog sich in größter Ordnung unter Beteiligung einer nach ohne Gesellen zwei Lehrlinge und wer Gesellen beschäftigt drei Tausenden zählenden Menge. Die Ruhe wurde nicht gestört. Lehrlinge halten kann, als einen Verstoß gegen die guten Sitten, Serajewo, 5. Mai.  ( Meldung des Wiener   f. 1. Telegr. Korr. da sich ohne weiteres hieraus die Lehrlingszüchterei entwickeln wird. Ferner ist die Vereinigung der Meinung, daß sich die Ge- Bureaus.) Zwischen der Regierung und dem Arbeiterausschusse der fellen im ersten Jahr wohl mit 21 M. Minimallohn zufrieden ge- streikenden Tabalarbeiter sind Berhandlungen im Gange, die morgen geben hätten und der Lohn nur deshalb auf 23 M. erhöht wurde, eine Entscheidung bringen dürften. Es besteht die Hoffnung auf um die Gesellen in betreff der Zusammensetzung der Schlichtungs  - eine befriedigende Lösung der Angelegenheit. Im Lande herrscht kommission zur Nachgiebigkeit zu bewegen. Die Versammlung be- Ruhe. auftragt den Obmann der Schlichtungskommission, eine Tarif meister- Bersammlung einzuberufen, deren Beschlüssen sich die Ver einigung anschließen wird. Die Vereinigung lehnt aber schon heute Altoona  ( Pennsylvanien), 5. Mai.  ( W. T. B.) Bei einem jede Verantworturg wegen der sich ergebenden Differenzen aus Unglück auf der Pennsylvaniabahn wurden 5 Personen getötet und dieser Vereinbarung ab, da sie einen Vertreter in der Kommission über 20 schwer verwundet; von letteren sind inzwischen noch vier nicht hat. verstorben.

Eisenbahnunglüd.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil berantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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