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Innung werden will und die von der genannten Inmung te gesetzten Minimalpreise( Rasieren 15, Haarschneiden 35 Pf. usw.) in meinem Geschäft eingeführt sowie für mich bindend anerkenne. Ich verpflichte mich außerdem, Plakate über Gehülfenbewilli gungen usw., soweit sie nicht von seiten der Innung ausgeheit, weder innerhalb noch außerhalb des Geschäfts auszuhängen. Berlin  , den

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Die Berurteilung in Rennes   ist bie bekannt namentlich andere ihnen Briefe ins Haus. Aber das eine ist so erfolglos wie euf Grund des sogenannten Bordereaus erfolgt. Seither hat das andere. Die Hoffnung, die die Unternehmer jetzt wieder auf Esterhazy eingestanden, der Berfertiger dieses angeblich den bevorstehenden Mietstag sehen, wird natürlich wieder ebenso zwingenden Beweisftüds gewefen zu sein. Auch hier war Sandherr zuschanden werden wie am 1. Juni. Die Organisation hat bereits der Anstifter. Das Bordereau rührt, wie jeder Fachmann erkennen für einen außerordentlichen Mietszuschuß gesorgt. Wie sehr es den Unternehmern jetzt an brauchbaren Arbeitskräften mangelt, muß, bon feinem Artilleristen her.- Dreyfus gehörte bekanntlich geht auch daraus hervor, daß Kleinmeister, Jnnungsmeister, in den dieser Truppengattung an. Es enthält aber auch so wertlose Betrieben ihrer großen Konkurrenten arbeiten, um diese aus der ( Name) Dokumente, daß ihre Auslieferung gar keinen Hochberrat darstellt. Batsche zu helfen. Große Verlagsbuchhandlungen empfinden die ( Wohnung) Nicht anders verhält es sich mit dem fogen. geheimen Dossier", das Verluste, die ihnen durch die Aussperrung, welche, ohne daß man( Dieser Verpflichtungsschein ist dem Innungsvorstande zur den Richtern in Rennes   vorgelegt wurde und das angeblich sie gefragt hätte, durchgeführt worden ist, recht bitter. Ginige Ver­Aufbewahrung zu übergeben.) Dokumente enthalten haben soll, deren Bekanntwerden das Land lagsfirmen haben ihre Arbeiten schon an andere, an der Aus- Dieses Schriftstück beweist am besten, mit welcher Hartnädigkeit in die schrecklichsten Gefahren stürzen fonnte. Außer dem er- sperrung nicht beteiligte Firmen übertragen. 3ft auch für den die Arbeitgeber die Forderungen der Gehülfen, insbesondere das wähnten Briefe:" Diese Kanaille...." enthielt es aber nur Berlagsbuchhandel die Hauptsaison noch nicht eingetreten, so wird Verlangen nach Beseitigung des Logis, bekämpfen. wertlose Stüde  , die ebenfalls auf den Angeklagten feinerlei Bezug bes Sommers abgesezt werden soll. Bedenkt man, mit welchen Aktionsausschuß und doch eine große Menge Reiseliteratur gebraucht, die noch im Laufe Arbeiter, Parteigenossen! Auf unseren Antrag beschloß der hatten und nur mittels frecher Fälschungen für ihren Bwed Mitteln die Unternehmer fämpfen und wie rührend die Polizei Boykott über diejenigen Geschäfte, welche die Forderungen nicht be Bedenkt man, mit welchen Aktionsausschuß und die Berliner   Gewerkschaftskommission den präpariert worden waren. Ueber das Ganze war auf Anordnung sich ihrer annimmt, so ist die Ausdauer der Ausständigen um so willigen. Macht Euch diesen Beschluß zu eigen. des Generals Billot ein Bericht gemacht worden. Redigiert hat bewunderungswerter. Ueber das Verhalten der Polizei wurden Die Gefchäfte, welche bewilligt haben, sind tenntlich durch weiße ihn der Schwiegerjohn Billots, Wattinne, unterzeichnet hat in der Versammlung wiederum verschiedene Mitteilungen gemacht. platate mit rotem Stand und Schrift. ihn General Gonse, geprüft und mit dem Visum versehen hat ihn So wurde berichtet, daß in der Mirbachstraße zwei Streifende in Verband der Friseurgehülfen Deutschlands  . General Boisbeffre.. Mitarbeiter war Oberst en ry. einer Wirtschaft berhaftet wurden, weil sie eine arbeitswillige Frau Zweigverein Berlin   und Vororte. Dieser Bericht nun war aus dem Kriegsministerium ber angefehen hatten. Aber diese Frau und ihr Ehemann Sie" hatte den Wirt auf­schwunden! Das Ministerium erfuhr jedoch, daß fich ein hatten die Streifenden beleidigt. Achtung, Kleber. Gesperrt sind die Bauten: Straße 29a gefordert, die Streifenden aus dem Botal zu weisen, und der Ehe- Nr. 13 und 14. Unternehmer Knof, Petersburgerstr. 18. Kameruner­Gremplar vielleicht das Original im Besitze des Generals mann hatte gedroht, ihnen den Budel voll zu hauen". Man straße 12, Ede Togostraße. Unternehmer Mallen. Rigdorf, Boddin­Billot befinde. Nicht ohne Mühe wurde dieser dazu gebracht, das forderte den Schuhmann Nr. 1099 auf, den Namen der Frau feststraße 48, Unternehmer Wald. Nigdorf  , Jonasstraße 33, Unternehmer Dokument, daß er als sein Privateigentum" ansprach, herauszu- zustellen; das tat er jedoch nicht. Dagegen mußten die Streifenden Grund. Aufgehoben ist die Sperre: Bau Schiebelbeiner­geben. Also: alle die genannten militärischen Chefs und mit wegen des Ansehens" der Frau mit zur Wache. Das geschah am straße 26. Unternehmer Muntewig und Bau Straße 16, Ece See­ihnen noch viele andere hier nicht genannte haben schwere Dienstag. Am folgenden Tage ersuchten die Streitenden in der Straße, Unternehmer Mirsch. Ueber letzteren Bau war die Sperre Verbrechen begangen, um Dreyfus' Berurteilung zu sichern. Leipzigerstraße den Schuhmann Nr. 2798, den Namen jener Person Leipzigerstraße   den Schuhmann Nr. 2798, den Namen jener Person verhängt, weil den Kontrolleuren der Zutritt und die Kontrolle in Nun bleibt allerdings noch die Frage nach den Motiven festzustellen. Er schien auch gewillt dazu. Da kam ein Buchhalter Schroffer Weise versagt worden war. dieses Borgehens. Der Aerger der Klerikalen und der antisemitischen" Das sind Streitende." Diese Morte genügten, daß der der Firma Lüderik u. Bauer dazu und sagte zu dem Schußmann: Offiziere, zum ersten Male einen Juden im Generalstab zu sehen Schußmann nunmehr die Feststellung des Namens ablehnte und reicht doch schwerlich zur Erklärung aus. Vermutlich hat die Furcht statt beisen die Streifenden zur Wache brachte. Hier erfuhren fie mancher Offiziere vor der Spürnafe des von ihnen gesellschaftlich dann allerdings auch den Namen der Dame, die fie beleidigt hatte. Wohlottierten start mitgespielt. Daß im Generalstab manch uns In Rigdorf folgte ein Streifender, durchaus nicht auffällig, einer sauberer Winkel zu finden war, unterliegt keinem Zweifel. Sinter jugendlichen Arbeitswilligen, um zu sehen, wo sie wohnte, und dann der unentwirrbaren Buchhaltung des Archivars Gribelin fcheinen mit ihren Eltern Rüdsprache zu nehmen. Da fam der Bater mit allerlei dunkle Geschäfte versteckt zu sein. Man hat den Eindruck, einem Schußmann, behauptete steif und fest, seine Tochter wäre daß von manchen Offizieren des Generalstabs ein schwunghafter sprochen hatte, wurde er verhaftet. Die Streitleitung hat über belästigt worden, und obwohl der Streifende fein Wort zu ihr ge­Exporthandel mit militärischen Dokumenten getrieben wurde, für bie berschiedenen polizeilichen Belästigungen und grundlosen Ber den der Titel der Stonterspionage" auf alle Fälle Dedung bot. haftungen von Streitposten eine Beschwerdeschrift an das Polizei­Man braucht dabei nicht gleich Hochberrat anzunehmen. In der präsidium gesandt; eine Antwort ist bis jest nicht eingetroffen. Spionage lassen sich auch Geheimnisse minderer Qualität und oft Der ganze Berlauf der gestrigen Versammlung bewies, daß bebeutungslose Indiskretionen zu Geld machen. Andererseits laffen der Kampfesmut der Ausständigen in teiner Weise nachgelassen hat. fich auch für die Konterspionage Spesen ohne eigentliche Kontrolle Seiterfeit erregte es, als ein Diskussionsrebner mitteilte, daß eine verrechnen! Wie sich nun mit der Angst der in diesem Punkte große Firma 14 Streitbrecher entlassen mußte, weil ihr Auftrag fchuldigen Offiziere der Neib anderer, der blinde Raffenhaß, das geber den erbärmlichen Batz, den diese Leute zusammengebaut Vorurteil und allgemeine politische Interessen verbunden haben, um hatten, nicht abnehmen wollte. den Hauptmann Dreyfus ins Berderben zu stürzen, das wird im einzelnen wohl niemals aufgededt werden fönnen.-

Amerika  .

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Die Auszahlung der Unterstützung findet heute, Sonnabend, vormittags bon 211 Uhr ab, in den Streitlokalen statt. Zur Aussperrung im Lithographiegewerbe.

Die Situation am Schlusse der vierten Aussperrungswoche ist Auf den Philippinen brechen fortgesetzt Unruhen gegen die noch unverändert. Die Gehülfenschaft steht nach wie vor feit wie Amerikaner aus. Einzelne Stämme im Innern der Inseln be- ein Mann. Sie wird alle Hoffnungen, die die Unternehmer in den Kämpfen die Eindringlinge, indem sie Naubzüge und Ueberfälle Quartalswechsel setzten, ebenso zuschanden werden lassen, wie die wagen und sich schnell wieder in unzugängliche Gegenden Erwartungen, die in die gerichtliche Verfügung und alle anderen zurüdziehen, sobald die Amerikaner bie Berfolgung aufnehmen. gegen die fämpfende Gehülfenschaft geschmiedeten Pläne gesetzt Am meisten gefürchtet sind die sehr krlegerischen und wilden Moros, worden sind. Auch die Mietszahlung, die der Quartalswechsel mit der Schrecken der Pflanzer. fich bringt, wird feinen Ausgesperrten veranlassen können, de- und Nun finden bald die Wahlen für die erste Philippinen  - Legislatur wehmütig zu Kreuze zu kriechen und den übrigen in den Rücken zu statt, durch die ein parlamentarisches Regiment auf den Jufeln einfallen. geführt wird. Die politischen Parteien der Filipinos haben einen Denen, die sich in einer gewissen Notlage befinden, wird durch regen Wahlfeldzug eingeleitet. Die einen fteben auf feiten der Gewährung von Darlehen die Mietszahlung erleichtert. Amerikaner, die andern streben nach unbedingter Ünabhängigleit. Dann Der bisher geringe Ertrag der Berliner   Sammlung berührt find noch bie, Gemäßigten" da, zu denen viele Staufleute und Professionisten den Bauf der Bewegung schon um deswillen nicht, als ja die Samm gehören. Die Glüidsspielfrage wird von allen Führern der Ein- lungen fich über ganz Deutschland   erstrecken und von sirka 400 Ge­geborenen lebhaft erörtert. Die Amerikaner wünschen näm werkschaftstartellen ausgeschrieben sind. Troßdem wäre es sehr er­lich ein Regierungsverbot gegen die Veranstaltung von wünscht, wenn sich auch die Berliner   Arbeiterschaft etwas reger an Sahnentämpfen, bie auf den Philippinen sehr beliebt den Sammlungen für die ausgesperrten Lithographen und Stein find. Die wichtigen Bollfragen dagegen werden in den Hinter bruder, die anderen im Stampf stehenden Berufen gegenüber immer grund gebrängt; in den Bereinigten Staaten ist man sehr ungern weitgehendste Solidarität und regften Sammeleifer bewiesen haben, und nur bedingungsweise zu einem Entgegenkommen in der Zoll- beteiligen möchte. politik bereit.

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Gewerkschaftliches.

Die Kellner der landwirtschaftlichen Ausstellung haben hicht nur durch den Vorwärts" ihren natürlichen" Schub gefunden, wie der Deutschen Tageszeitung" zur- Beruhigung mitgeteilt werden tann, sondern es gab noch eine andere In­stanz, welche sich berufen fühlte, sich der schamlos Ausge­beuteten anzunehmen, und diese war der Verband Deutscher  Gastwirtsgehülfen.

Der Berband hatte es ermöglicht, kurz nach Eröffnung der Ausstellung die dafelbst beschäftigten Kollegen zu einer nichtöffentlichen Nachtversammlung zusammen zu rufen, welche von zirka 100 Personen besucht war und in der sich etwa die Hälfte der Anwesenden sofort dem Verbande Deutscher   Gaft wirtsgehülfen anschloß, weitere Anmeldungen sind in den nächsten Tagen noch zahlreich genug eingelaufen.

Die Achtzehner- Kommission.

Bau Kettlig, Unternehmer Mirsch, Straße 16, an der Geestraße, ist Die von der Achtzehner- Kommission verhängte Sperre über den für unsere Mitglieder aufgehoben, da wir durch unsere Kontrolle als auch Vorzeigung der Wochenzettel uns überzeugt haben, daß die auch Vorzeigung der Wochenzettel uns überzeugt haben, daß die Tarifpreise gezahlt werden. Der Vorstand der Freien Vereinigung der Tapezierer Berlins   und Umgegend. Deutfches Reich.

Christlich" organisierte Streitbrecher.

Die Former und Gießereiarbeiter der Firma Mongen in MüI­beim a. Rhein   streiten feit acht Wochen. Der, christliche" Metallarbeiter Verband liefert dem Unternehmer Arbeits­willige, bie er aus verschiedenen Gegenden Rheinland- Westfalens zu fammentrommelt. Darüber liegen urkundliche Beweise vor.

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In Aachen   mußten die Bauarbeiter ihren Streit an den Bauten der Firma Bertling aufgeben, weil der christliche" Bauhandwerker Verband für Ersatz der Streifenden durch Arbeitswillige forgte.

Die Bürstenmacher streifen in Röln bei den drei Firmen: Maus, Lucas und Tappermann. Die Polizei verhindert das Streit­poftenstehen, indem sie den Ausständigen den Aufenthalt in den Straßen verbietet. Weil sie teine Lohnbrüder sein wollen haben haben siebzig roatische Arbeiter der Firma Blaß in Euskirchen  , bie in den Eifelorten Mechernich  , Roggendorf und Strempt eine Waffer­leitung bauen sollten, plöglich die Arbeit eingestellt. Sie sahen sich den einheimischen Arbeitern gegenüber durch geringeren Lohn be­nachteiligt.

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Die Samtweber in Krefeld   find in eine Lohnbewegung eins getreten; ihre Löhne find seit dem großen Samtweberstreit im Jahre 1889 ganz gewaltig reduziert worden. Die Forderungen gehen jetzt dahin, das frühere Verhältnis wieder herzustellen. Bebern wurde damals ein sogenannter Ergänzungslohn von 10 Bf. pro Meter zugestanden, welcher aber von den Unternehmern ganz oder teilweise im Laufe der Jahre wieder abgezogen wurde. Diese 10 Bf. fordern die Weber in erster Linie, dann fordern sie weiter Entschädigung für geleistete Nebenarbeiten und eine Erhöhung des Meterlohnes auf Doppelspulerwebstühle um 18 Proz. Die Fabri tanten fürzten fofort nach Einführung des Doppelspulsystems den Wenn die Unternehmer gesehen haben, daß auch der Quartals. 2ohn um 1/3 ſie ſtellten sich auf den Standpunkt, daß ein fleißiger Beber um mehr Samt fabrizieren könne. wechsel den guten Geist der Zusammengehörigkeit und die Sieges Da der auf diese Weise hergestellte Samt um teinen zubersicht in leiner Weise zu brechen vermochte, dann müssen sie sich Pfennig billiger verkauft wurde, so machten die Samtbarone zum Entgegenkommen und zur Nachgiebigkeit veranlaßt sehen, denn ein gutes Geschäft. Bon den Webern wurde bestritten, daß verschiedenen brennt das Feuer schon unter den Nägeln. Der Leis die Produktion auf einem Stuhle fich um vermehre, sie wollten tungen einiger größerer Anstalten hat sich schon eine starke Nervofi- fich deshalb mir einen Lohnabzug von 20 Broz. gefallen lassen. tät bemächtigt, ba alle ihre Bemühungen, Auflagen in Lohnbrude wegen des Arbeiterüberangebots fonnte man damals mit der reien gemacht zu erhalten, fehl geschlagen find. Nur in bier der Forderung nicht durchdringen, jetzt aber, wo Arbeitermangel herrscht der- egen des Arbeiterüberangebots fonnte man damals mit der artigen Betrieben, und zwar bei Borisch u. Comp., Schäfer, Kühn und sich ein wahrer Goldregen über die Textilbranche ergießt, u. Mahler und Hallwachs u. Kumm, find 6 Schnellpressen im Gange, erheben die Weber die Forderung: Erhöhung der Meterlöhne um die fast burchweg von den betreffenden Prinzipalen selbst bedient 181 Broz. Die Unternehmer haben sich bis jetzt noch ablehnend werden. Kein organisierter Gehülfe leistet Streifarbeit! verhalten, sie wollen wohl die Kleineren Rebenforderungen bewilligen, von einer Lohnerhöhung wollen fie nichts wiffen. Der Fabrikanten­verband stellt sich auf den Standpunkt, daß es bei der damaligen Lohnreduzierung um 88% Proz. bleiben müsse. Die Verhandlungen zwischen Arbeitern und Fabrikanten find zwar noch nicht abgebrochen, body scheint es, als ob die ersteren, wenn sie die Forderungen durch­feßen wollen, zum letzten Mittel, zur Arbeitseinstellung, greifen müffen.

Ein 40 Folioseiten mit je zwei Spalten umfassendes eng gedrucktes Berzeichnis der Ausgesperrten, das der Schutzverband als schwarze Liste" herausgegeben hat, ging uns von einem Brinzipal zu, der nicht aussperrte. Wenn alle darin genannten Gehülfen ständig auf den Jnder gefekt sein sollten, dann würde wohl manche Druderei bald Bleite gemacht haben, denn die Prinzipale selbst find doch schließlich die schwere Gehülfenarbeit nicht so gewöhnt, um so und so viele Gehülfen selbst erseßen zu können.

Was sagt nun die Deutsche Tageszeitung" dazu, daß ein Die Sache der Gehülfenschaft steht also vorzüglich. Die Ar­fehr, sehr großer Teil der jedenfalls konservativen" Ausleit tun. Die Ausgesperrten fönnen also ebenso unverzagt und zu beiterschaft wird ebenfalls mehr als bisher ihre Pflicht und Schuldig stellungsbesucher von Anhängern und Mitgliedern des roten" bersichtlich dem Kommenden entgegensehen wie bisher, auch wenn Verbandes der Gastwirtsgehülfen bedient worden ist? die Aussperrung noch einmal so lange dauern sollte, wie sie schon Schauderhafter Gedanke! gedauert hat.

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Doch es ist hier wie überall; die Vertreter des Ver bandes hätten unter den sonst schwer zugänglichen Kellnern einen so bedeutenden Erfolg gar nicht erzielen fönnen, wenn nicht die Unzufriedenheit einen Höhepunkt erreicht hätte, den fie nur durch das im Vorwärts" treffend geschilderte Aus­beutungssystem erreichen konnte und erreichen mußte. Berlin   und Umgegend.

Ausland.

Trambahnerstreit in Rom  . Rom  , 29. Juni.  ( Privattelegramm des Vorwärts") Gegenüber geringfügigen Zugeständnissen der Tramgesellschaft beschloffen die Trambahner heute nacht fast ein­stimmig den Streit. Die Solidarität ist vollkommen. Von Schutz­Leuten geführt, zirkulieren wenige Wagen ohne Glasscheiben. Viel Militärbededung ist aufgeboten. Der Berkehr dieser Wagen wird als Brovokation getadelt.

Durch Blikschlag zerstörte Kirche.

In den Nileswerten zu Ober- Schöneweide ist die vor einigen Wochen in Aussicht gestellte Verbesserung der Lohn- und Arbeits­Differenzen bei der Firma, die durch Verhandlungen zwischen dem bedingungen jezt zur Einführung gelangt. Im Mai tam es zu Metallarbeiterverband und den Metallindustriellen unter dem Borfis Letzte Nachrichten und Depefchen. des Kommerzienrats Borsig   dahin geregelt wurden, daß sich die Direktion der Nileswerke verpflichtete, innerhalb vier Wochen die ge­wünschten Aufbesserungen vorzunehmen. Das ist jetzt geschehen. Brandenburg   a. H., 29. Juni.  ( W. T. B.) Bei einem schweren Die zirka 275 in Frage tommenden Lohnarbeiter erhalten eine jo- Getpitter fuhr heute der Blizz in den Kirchturm von Bagow im fortige Bulage von 7 Prozent, die vom 1. Januar kommenden Streise Westhavelland  . Der Zurm und die Kirche wurden vollständig Jahres ab um weitere 2 Prozent erhöht werden soll. Auch wurde eingeäfchert. die tägliche Arbeitszeit von 10 auf 914 Stunden verkürzt. Außer dem sind noch einige andere Forderungen des Arbeiterausschusses bewilligt worden. Damit hat die Firma ihr feinerzeit gegebenes Versprechen erfüllt; die Angelegenheit ist also zur Zufriedenheit der Arbeiter erledigt, was auch am Donnerstag in einer vollzählig be suchten Werksversammlung tonstatiert wurde.

Schmiedestreit in Posen.

Bofen, 29. Juni.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Eine heute stattgehabte Versammlung der Schmiede hat den Streik beschlossen.

Nachwehen vom Spremberger   Eisenbahnunglück. Leipzig  , 29. Juni.  ( W. T. B.) Das Reichsgericht hat die Revision des Stationsaffiftenten Stullgys und des Weichenstellers Schmidt, die am 23. Dezember v. J. vom Landgericht Stottbus au 1 Jahr und 4 Monaten, letzterer zu 1 Monat Gefängnis ver­urteilt worden sind, verworfen.

Die Aussperrung der Buchbinder. Die ausgesperrten Buchbinder und Buchbindereiarbeiterinnen hatten sich am Freitag vormittag wiederum zahlreich im Gewert schaftshause versammelt. Ueber den Stand des Kampfes berichtete Selar. Im Ausstand befinden sich jetzt noch 257 verheiratete Ge­hülfen und 157 Redige, 41 Arbeiterinnen mit eigenem Haushalt und 395 Ledige, alfo im ganzen 850 Personen. Die Zahl der Aus­ftändigen hat sich seit Beginn des Kampfes bedeutend vermindert und vermindert sich fortdauernd, nicht etwa, weil Ausständige ab­trünnig geworden wären, sondern weil in vom Ausstand betroffenen Betrieben immer mehr Arbeitskräfte verlangt werden. Die Aus­Bur Lohnbewegung der Friseurgehülfen. ständigen halten ausgezeichnet zusammen, obwohl sich die Unter­nehmer alle mögliche Mühe geben, sie zum Berrat an ihren Stampf­Burzeit liegen 560 Bewilligungen bor. Bei den in Betracht genoffen zu berleiten. Werfführer tommen den ausständigen Buch- kommenden Meistern arbeiten 520 Gehülfen mit der Kontrolllarte vegen Verschuldens des Eisenbahnunglücs bei Spremberg  , ersterer bindern ins Haus gelaufen, fuchen auf die Frauen einzuwirken( weiß mit rotem Rand und der Unterschrift Paul Liere). Die in und ihnen einzureden, die Familie würde Hungers sterben, wenn töpenid getroffenen Bereinbarungen find heute bon sämtlichen ber Mann nicht sofort die Arbeit wieder aufnimmt. Gelingt es Arbeitgebern zurüdgezogen worden. Damit treten die Gehülfen wirklich einmal, einen einzigen auf diese Weise abtrünnig au bort in eine Lohnbewegung ein, welche sich auf die Nachbarorte machen, so tut man, als wären ein Dußend Streitbrecher ein ausdehnen wird. gefangen worden. Oft find freilich die Frauen ebenso oder noch Die Innung, unter Führung des Herrn Obermeisters Leopold, beffer auf dem Boften als ihre Männer. Go wies fürzlich eine Adalbertstr. 21, versendet im bortigen Bezirk folgendes Birkular: Buchbindersfrau dem Werkführer die Tür mit den Worten: Ich Barbier, Friseur- und Berrückenmacher- Jnnung. leibe es nicht, daß mein Mann an feinen Obermeister: H. Leopold, Adalbertstr. 21. Kollegen zum 2umpen wird." Während einige Firmen bie Ausständigen persönlich in ihren Wohnungen belästigen, schicken

Jch Endesunterschriebener erkläre hiermit, daß ich zum Mitglied der Barbier, Friseur- und Berrücenmacher­

Eine Kaiferinfel?

Petersburg, 29. Juni.  ( B. 5.) Die faiserliche Behörde hat beschlossen, in der Nähe von Petersburg   Ländereien zur Errichtung bon Befestigungen anzulaufen, um Petersburg gegen einen Angriff zur See zu schützen. Auf Befehl des garen hat man ein Terrain von 240 Acres bei dem Dorfe Oranienbaum   gegenüber von Kronstadt  , 5 Kilometer von Peterhof belegen, zu diesem Zwede angekauft.

Berant. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil verantw.: Zh. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt