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Seifenblasen vorzuzaubern.

fotole auch auf die Kollegen in demselben Sinne einzu-| flottenfeindliche Sozialdemokratie das Schicksal der um Brot und Unteroffizier dem Angeklagten nach dessen Meinung- den tvirfen. Die Gelegenheit hierfür war günstig. Denn als der Lohn Gebrachten auf dem Gewissen habe. Wir aber werden, der schlechtesten Mantel herausgesucht. Zum Appell sollte Bureauvorstand die Kollegen aufsuchte, befanden sie sich sämtlich fapitalistischen Preßphalang der Lüge und Vertuschung zum Troß der Mantel in vorschriftsmäßigen Zustand versetzt werden. Das beim Postmeister, wo sie privatim die Feier des Geburts  - niemals aufhören, der Deffentlichkeit die krassenarbeiterfreund- tat der Angeklagte nicht. Auf die Frage des Unteroffiziers, warum tages des Kaisers begingen. Eine Fest bowle verbreitete hier gemäß zur Kenntnis zu bringen. Bei den nächsten Wahlen werden nichts. Ich bin doch kein dummer Junge mehr. Ich weiß, was ich lichen" Folgen der glorreichen Hurra- und Gondelpolitik wahrheits- er es unterlassen habe, antwortete er: An dem Mantel mache ich unter den Herren eine versöhnliche Stimmung, und so wir dann ja sehen, ob die prozentpatriotischen Marinegaukler dann zu tun habe". sagten auch sie ihr Erscheinen zu. Damit fonnte num das offi- noch den traurigen Mut haben werden, den genarrten Arbeitern wieder Dieses Renkonter gab dem Soldaten denn auch Veranlassung, zielle Festessen, zwar in Abwesenheit der ge­sich am nächsten Tage wieder von der Truppe zu entfernen, aber famten Saufmannschaft, aber doch unter Teil­schon nach wenigen Stunden wurde er von ausgeschickten Patrouillen nahme der Missionsvorstände und der Beamten Sozialdemokraten als Muster- Abgeordnete. Ein bayerisches zurück und in Haft gebracht. stattfinden. Die Feier verlief auch in diesem beschränkten Zentrumsblatt sagt über die Sozialdemokraten im bayerischen aber immer noch nicht einsehen, daß er diese Worte nicht habe In der Verhandlung gibt der Angeklagte die Tatsachen zu, will Umfange nicht einmal würdig, denn unter dem Einfluß der Landtage: vorher genossenen Getränke führten einige Beamte überaus peinliche wie" überhaupt im ganzen Jahre die Herren Genossen auf der anlaffung, für den ganz besonders renitenten" Gol­" Am besten organisiert zeigten sich auch bei dieser Gelegenheit brauchen dürfen. Und das gibt dem Vertreter der Anklage Ver­Szenen herbei, die, so schreibt die" Freiſinnige Beitung.", uns äußersten Linken. Bei ihnen herrscht stramme Arbeitsteilung; da daten eine exemplarische Strafe zu beantragen. Für solche in ihren Einzelheiten geschildert worden sind, die wir aber im wird vorher genau geregelt, wer spricht und vorüber... Beim bock beinigen Soldaten so führte er aus dürfe es einen Interesse des gesamten Beamtenkörpers lieber verschweigen Zentrum dagegen... herrscht volle Anarchie. Wo jedermann Milderungsgrund nicht geben. Die wenigen Worte: wollen. Jedenfalls aber wurden sie in der Kolonien selbst lebhaft seitens einer großen Partei eine großzügige Rede erwartet, erhebt" Ich weiß, was ich zu tun habe", werden als eine Drohung( 1) besprochen. sich eine meterbuckelbreite Persönlichkeit und fragt, ob an irgend aufgefaßt und nach den famosen Bestimmungen des Militärstraf­einer Schiene seiner Lokalbahn nicht ein Nagel verkehrt eingeschlagen gesetzbuches ist ja schon das Drohen mit einer berech also zu Deutsch  : Die Sozialdemokraten wissen was sie wollen, das le b els zu betrachten. Doch hören wir weiter, was der Beschwerde als die Androhung eines sei, und glaubt damit das Vaterland gerettet zu haben." Das heißt tigten Zentrum dagegen als Partei, die angeblich allen recht tun und Vertreter der Anklage fagt: nirgends anstoßen will, treibt Kirchturmspolitik und vertrödelt dabei die fostbare Zeit im Parlament.

Ob man nach solchen Vorkommnissen wohl die offiziellen Kaisersgeburtstagsfeiern in den Kolonien einstellt und das dafür ausgeworfene Geld fieber spart?!-

Der deutsche Fleischerverbandstag, der in Königsberg   i. Pr. tagte, hat gestern zur Frage der Fleischeinfuhr und der Vieheinfuhr Stellung genommen. Bezüglich der Fleisch­einfuhr hat er folgende Mindestforderungen erhoben;

1. Die Einführung des Deklarationszwanges für aus= ländisches Schmalz und Speisefett und solche Ware, zu deren Fabrikation solches Verwendung findet; 2. das Verbot der Einfuhr von aßfleisch; 3. das Verbot der Verwendung ausländischen Büchsenfleisches für Heer und Marine und auf den Seeschiffen.

Bezüglich der Vieheinfuhr fordert der Verband:

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obgleich sie

Dieses Geständnis des Zentrumsblattes legen wir in unsere Mappe für die kommenden Wahlen!-

Neuwahlen zum Gemeinderat in Mülhausen  .

Der Gesundheitszustand der südwestafrikanischen Truppen. 9.

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" Das Recht, seinem Unteroffizier zu entgegnen, steht dem Soldaten nicht zu, darf ihm nicht zustehen. Nur durch eine ganz energische Strafe kann dem Manne gezeigt werden, wie er sich als Soldat zu benehmen hat. Dazu ist ja das Militärstrafgesetz­buch da, daß die darin angesezten Strafen bocbeinige Soldaten belehren."

Das Gericht schloß sich den Ausführungen und dem Antrag des Anklagevertreters an und verurteilte den Angeklagten zu sechs Monaten Gefängnis.

Dieses Urteil und besonders die Ausführungen des Anklage­vertreters fordern die Kritik mehr denn je heraus. In verstärktem Maße wird man im Reichstage die Beseitigung der grausamen Be­Stimmungen des Militärstrafgesetzbuches fordern müssen, solange nicht überhaupt mit dem ganzen starren System der besonderen militärischen Gerichtsbarkeit und des Militarismus überhaupt end­gültig gebrochen wird. Ausland. Defterreich.

Wenn Fürsten   reisen.

Aus dem Reichslande schreibt man uns vom 8. August: Im Gemeinderat der oberelsässischen Industriemetropole Mülhausen  haben seit 1902 unsere Genossen die Mehrheit, die noch in den folgenden Erfazwahlen verstärkt worden ist. Der Sieg über die bislang vorherrschenden Klerikalen wurde zuerst errungen durch ein demokratisch- sozialistisches Kompromiß, aber im Laufe der Jahre 1. Zulassung des dänischen Rindviehs unter den- wandten sich die Demokraten immer mehr nach rechts, so daß in der felben Bedingungen wie des österreichischen( Abschaffung der letzten Zeit eine heftige Gegnerschaft zwischen den früheren Ver­Quarantäne und Tuberkulinprobe); 2. Zulassung der Rindvich- bündeten bestand. Es wurde sogar von demokratischer Seite beab­einfuhr aus Holland  ; 3. Bulassung eines Schweine- fichtigt, durch Massendemissionen Erneuerungswahlen zu provozieren, fontingents: a) aus Frankreich   für die Städte Straß aber ein neuerdings stattgefundener Beleidigungsprozeß gegen unser burg, Meh und Hagenau  , b) aus Holland   für die Schlachthof- Parteiblatt, die Mülhauser Volkszeitung", aus dem der Führer der Städte in den Regierungsbezirken Düsseldorf  , Köln   und Aachen  , Demokraten als unfairer Bodenspekulationsgeschäfte überführt herbor c) aus Dänemark   für die Schlachthofstädte an der Nord- und ging, sezte die Hoffnungen der Demokraten beträchtlich herab, so daß Ostseeküste. Aus Marienbad   wird vont fie ihre Absicht aufgaben. Dagegen suchten sie auf alle Fälle ziemlich Der Fleischertag begründete die Forderungen damit, daß an offiziell Anschluß bei den Klerikalen für die nächsten Wahlen. Num 9. August gemeldet: 60 Geheimpolizisten find anläßlich der bevor­ein Zurüdgehen der Rinder-, Kälber- und Hammelpreise hat das Ausscheiden eines sozialdemokratischen Mitgliedes die Ersatz- stehenden Anwesenheit König Eduards eingetroffen. Die vom taum überhaupt mehr und an einen Preisnachlaß wahlen nötig gemacht, in die unsere Partei mit den besten Aus- Könige dortselbst zu beziehenden Zimmer stehen bereits seit vier­für Schweine nicht eher zu denken ist, bis die Re- fichten auf Erfolg geht. Die Wahlen werden ein Prüfstein dafür zehn Tagen bereit. Der König wird sich während seiner Anwesen­gierung die Bicheinfuhr in erweitertem Maße aus fein, ob die Bevölkerung mit der Tätigkeit des sozialdemokratischen heit in Marienbad   ausschließlich dem Automobilsport widmen. leistungsfähigen Ländern gestattet, denn die deutschen Schweines Gemeinderates einverstanden ist.­Schweiz  . bestände sind durch Ueberzüchtung und falsche Haltungsweise der= art degeneriert und seuchenempfänglich, daß sie aus sich heraus Das Verbot der Demonstration hat auf die Züricher   Arbeiter­kaum mehr gesunden. Die deutsche Rinderzucht ist. schaft ungemein aufreizend gewirkt. Zum Montagabend waren 52 den Anforderungen des Milch- und Fleischmarktes nicht zu ge- Südwestafrika eingetroffenen Meldungen hat sich der Kranten- erjammlungen nach den verschiedenen Gegenden der Stadt ein nügen vermag so forciert, daß bei schwächeren Futterernten die stand in der Schußtruppe bedeutend verringert. Der Höchst Barole ausgegeben: Bum Protest nach dem Velodrom. Von allen berufen. Die Arbeiter tamen zu Tausenden und es wurde die größten Kalamitäten zu erwarten sind. bestand in diesem Jahre war im Monat Mai mit ingesamt 1388 Seiten setzten sich die Abteilungen in Bewegung. Das Velodrom Kranken zu verzeichnen. Hiervon entfielen auf Verwundete 39, war bald gefüllt, aber immer noch strömten neue Tausende herbei, Typhus 176, Malaria 67, anderweitige Krankheiten, 1106. so daß es nötig wurde, neben der Versammlung in der Halle noch 2 Ver­Das offiziöse Telegraphenbureau meldet unterm 9. aus Essen  : Anfangs August betrug der Gesamtkrankenſtand nur noch 889, fammlungen im Freien abzuhalten. Wohl 8-9000 Menschen nahmen an Der Kaiser besichtigte die Werke Rheinhausen   auf das eingehendste also 499 Kranke weniger. Von der Gesamtsumme entfielen auf der Veranstaltung teil. Genosse Greulich erklärte: Wir haben das unter Führung des Direttors Gillhausen. Der staiſer beehrte dabei Verwundete 21, auf Typhus nur noch 91, auf Malaria 18, auf Recht zu einem Demonſtrationszug und wenn wir ihr ausführen eine Reihe von Arbeitern durch Ansprachen und fuhr darauf andere Krankheiten 759. Die vorstehenden Zahlen sprechen wohl wollen, so werden wir ein andermal die Polizei nicht fragen. Am im Automobil durch die Arbeiterkolonien und wurde hier allent- beredt für die Tatsache, daß trotz der großen Verpflegungsschwierig Schluß der Versammlung wurde eine Demonstration durch die halben von den Arbeitern und deren Familien auf das aller- feiten alle Anstrengungen gemacht werden, um den Gesundheits- Straßen beschlossen und auch alsbald ausgeführt. Sie begann um herzlichste begrüßt. Der Kaiser hörte heute den Vortrag des Chefs zustand der Truppe zu heben. 1/210 Uhr nachts am Velodrom und bewegte sich zu Selnau hinüber, des Zivilkabinetts Lucanas. Der Kaiser hat ihrer Erzellenz Frau August eine Verringerung des Krankenstandes zutage getreten, aber und am Limmatquai hinauf. Da die Polizei sich nicht einmischte, Zwar ist auch im vorigen Jahre Ende Juli und Anfang dann zum See, an der Tonhalle vorbei, die Bahnhofstraße himmter Krupp den Wilhelmsorden verliehen. Von dem sonst üblichen Enthusiasmus und der überschwänglichen in erheblich geringerem Maße wie in diesem Jahre, der Unterschied so sind Zwischenfälle nicht vorgekommen. Begeisterung weis das W. T. B. in diesem Falle nichts zu melden. Die betrug nur 196 Stranke. bestellten und angeordneten Ovationen in den Werkstolonien müssen Im Norden des Schutzgebietes ist der Gesundheitszustand dank demnach ziemlich fühl ausgefallen sein. Daß Wilhelm II  . sich nicht der besseren Verbindungen und des befferen Verpflegungsnachschubes Demission des Kabinetts? Aus Paris   wurde gemeldet, daß außerhalb der Kolonien der Bevölkerung zeigte, ist nach den Er- ein recht guter. Fm Süden dagegen leidet er unter der mangel- Sarrien zurücktreten will. Die Nachricht wurde dementiert. Trob fahrungen gut zu verstehen. Bei seinem legten Dortjein war die haften Verpflegung und Unterbringung sowie der schwierigen Nach des Dementis über den bevorstehenden Rücktritt Sarriens häft Aufnahme schon sehr reserviert. Auch kennt man ja die Antwort der fuhr an Bekleidung und Wäsche, da die jetzige Beschaffenheit des die Agence Fournier" ihre Meldung aufrecht. Sarrien habe zu Essener Arbeiter auf die Aufforderung zum Tischtuchzerschneiden. Baiweges, trog äußerster Anstrengung, noch eben erlaubt, das Aller- verschiedenen Freunden diese Absicht geäußert. Mit dem Rück­Die bis dahin ein bescheidenes Dasein führende proletarische notwendigste den Truppen zuzuführen. tritt Sarriens werde das gesamte Ministerium zurücktreten. Bewegung schwoll, fast über Nacht, zu einer gewaltigen Die Abnahme der Erkrankungen erklärt sich einfach daraus, daß Sarrien sei von seinen Freunden beschworen worden, diese Absicht Welle ant. Bei den nachfolgenden Wahlen stieg unsere nach dem Erlöschen des Herero- Aufstandes die Truppen im Norden aufzugeben.- Stimmenzahl auf das Doppelte, auf das Drei-, das Vier- der Kolonien keine Parforcemärsche mehr zu machen haben und fache. Ja, die Glenden" waren sogar so eifrig, daß sie nun bereits schon deshalb regelmäßiger mit Proviant versorgt werden können. den Bau eines eigenen großen Hauses mit eigener Druckerei, Bei der geringen Zahl der wirklich zum Frontdienst gegen die Restaurationsräumen und Versammlungsfälen in Angriff nehmen handboll Hottentotten verwendeten Truppen- faum 10 Broz. der konnten. Und dieses Wahrzeichen unermüdlichen Tischtuchzerschneidens Gesamtzahl ist die Krankenziffer noch immer erheblich genug! errichten sie im Zentrum der Stadt, ziemlich nahe der Stelle, von der Wilhelm II  . seine Nede hielt.

Wilhelm II  . in Effen.

,, Sozialer  " Marine- Fiskalismus.

Die Arbeiterentlassungen wegen Mangels an Arbeit" scheinen schon gar nicht mehr von der Tagesordnung der Danziger kaiserlichen Werft zu verschwinden. Am 21. Juli wurde bereits wieder zirka 30 meist älteren Arbeitern mit durchgängig über fünfjähriger Dienst­zeit gekündigt! Die Gekündigten gehören meist zum Schiffbau-, zum Teil auch zum Maschinenbau- Ressort. Kaum hatten diese Proletarier bom Musterstaat der vorzüglichsten Sozialreform die Anwartschaft auf das Straßenpflaster erhalten, als am 25. Juli schon wieder neue Kündigungen im Siffbauressort erfolgten.

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Klerikale Boltsaufklärung.

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Die Tägl. Rdsch." liefert einen hübschen Beitrag zu der Art, wie die Zentrumspresse auf die Voltsfeele erzieherisch einzuwirken sucht. In dem katholischen Bentrumsführer Wader nahesteht, stand folgende erbauliche Ge­" Volksboten", der dem bekannten schichte zu lesen: Unter der Spikmarke Ein Strafgericht Gottes" läßt das Blatt einen altbayrischen Bater Fritsch von einem schlechten Katholiken" erzählen, der, anstatt in die Kirche zu gehen, die Religion verhöhnte und im Wirtshause fatholische Bere­monien nachahmte. Gines Nachmittags lag er infolge einer kleinen Unpäßlichkeit auf dem Bette. Die Wirtsfrau", so heißt es dann wörtlich weiter, hört plöblich start klopfen. Sie geht ins Zimmer hinauf und fragt ihn, ob ihm etwas Besonderes fehle. Nein," Angesichts dieser, schon das ganze Jahr 1906 grassierenden war die Antwort, aber siehst Du nicht dort die zwei schwarzen Kündigungsepidemie weiß man schon gar nicht mehr, was man Neger zu den Füßen des Bettes? Schaffet doch diese Neger fort, eigentlich sagen soll. Die Flottenvorlage von 1900, die nach der Er- sie wollen mich aus dem Bett ziehen!" Die Wirtin, entsegt über tweiterung von 1905 das deutsche Volt zugunsten hochprozentiger das, was ihr der Mann sagte, da sie gar nichts sehen konnte, flieht Marineliefereranten mit der Riesenausgabe von rund fünf Milliarden sogleich aus dem Zimmer und läuft zu zwei Männern hinunter, Mark belastet, sollte doch nach den Prophezeiungen der sozial die eben im Gastzimmer beim Glase saßen, und bittet sie, sofort liberalen" Danziger Wadelstrümpfler eine soziale Tat erster Größe hinauf zu gehen. Sie gehen sogleich, doch wie groß war ihre Ueber­fein. Sie sollte die Zukunft der Werft- und Staatsarbeiter bis zum raschung! Sie finden den Mann außer dem Bette, auf einem Jahre 1917 unbedingt sichern und ihnen hochlohnende und feste Stuhle sizend, die Brust entblößt und ganz schwarz: Arbeit garantieren. Kaum ist nun das erste Drittel dieser mari- er war tot. G3 war damals der allgemeine Glaube im Volt, daß nistischen Glanzperiode vorüber und bereits noch eine weitere und der als Religionsfpötter bekannte vom ttt ge. fhr stattliche Reihe von Steuermillionen in den Ozean und die holt sei." Also geschehen in Preston in Nordamerika   im Spät­nimmersatten Geldschränke der Flotteninteressenten versenkt, als der herbst 1847! Und also zu lesen in einem deutschen Zentrums­Tetzte fümmerliche Rest von Flottengläubigkeit bei den Staatsarbeitern blatte im Jahre 1906! schon wieder durch die Entlassungen vernichtet wird, indem der Marinefiskus rücksichtslos einer weiteren Reihe ihrer Kollegen die Eristenz zerstört. Die staatlichen Werftarbeiter fühlen sich durch dieses Vorgehen um so mehr vor den Kopf gestoßen, als auf der kaiserlichen Werft unlängst tatsächlich ein Neubau in Angriff ge­nommen ist. Dazu lärmt die wasserfüchtige Lokalpresse noch recht häufig von der Vergrößerung der Staatswerft und den daraus für die Arbeiter erwachsenden Vorteilen.

,, Renitente" Soldaten.

Die Militärjustiz muß Erempel statuieren. Es werden Opfer geschaffen, Opfer, die zur Warnung dienen sollen allen denen, die es fich jemals einfallen lassen sollten, wider den Stachel der heiligen Disziplin zu lecken. Bedingungslosen Gehorsam zu üben soll die vornehmste Tugend des deutschen Soldaten sein. Was braucht sich die Militärjustiz darum zu kümmern, daß es auch Menschen gibt, deren ganzes Wesen sich dagegen aufbäumt, sich wie ein mechanisches willenloses Werkzeug behandeln zu lassen. Alles wird schematisiert, das Militär- Strafgesetzbuch kennt keine Aus­nahme, mit der Individualität des einzelnen wird nicht gerechnet. So mag es auch kommen, daß Soldaten, die im bürgerlichen Leben als ordentliche, tüchtige Menschen gelten, die aber Rückgrat genug besiben, sich nicht bedingungslos unter den Befehl" eines beliebigen Mitmenschen zu beugen, beim Militär als besonders renitente" Soldaten angesehen werden.

Frankreich  .

Nachklang zur Dreyfus- Affäre. Dem Pariser Matin" zu folge wurde im letzten Ministerrat auch die Frage eines Vorgehens gegen die beiden Offiziere auth und Rollin erörtert. An­geblich wurde beschlossen, beide ihres Postens zu entheben, was jedoch erst gegen Ende dieses Jahres erfolgen soll. Bulgarien  .

Der griechisch- bulgarische Konflikt. Aus Sofia   wird vont 7. August gemeldet: Das Regierungsblatt Now Wjek" bespricht Stegierung hervor, sich einer tiefwurzelnden antigriechischen Bea das Meeting gegen die Griechen und hebt die dramatische Lage der wegung entgegenstellen zu müssen. Die Großmächte sollten wirk same Maßnahmen gegen das griechische Bandenunwesen treffen, damit sie nicht auf neue Tatsachen stoßen, die geeignet seien, eine unerwartete Wendung in der Balkanfrage herbeizuführen.

Türkei  .

( Frtf. 8tg.)

Saloniki, 9. Auguft.( Meldung des Wiener   R. R. Telegr.. Korresp.- Bureaus.) Vorgestern abend ist hier der bulgarische Arzt Nikolom aus Vodena, der sich in Begleitung des Dragomans der bulgarischen Handelsagentur befand, auf der Straße von hinten angeschossen und schwer verwundet worden; die Täter, vermutlich Griechen, sind entkommen. Das Attentat dürfte ein Racheakt ſein für die fürzliche Ermordung des griechischen Arztes in Köprülü. Saloniki  , 9. Auguft. Eine starte griechische Bande unter Führung Afritas tötete im Dorfe Kalen- Raza bei Perlepe 11 bula garische Bauern und brannte 34 Häufer nieder.( Frtf. 8tg.)

Amerika.

Der amerikanisch  - japanische Zwischenfall. Aus Washington   wird vom 9. August gemeldet: Im Verlaufe seiner gestrigen Unterredung mit dem japanischen Gea schäftsträger hielt der stellvertretende Staatssekretär Bacon   zwar die Behauptung aufrecht, daß die Tötung der fünf japanischen Fischer auf den Aleuteninseln zu rechtfertigen sei, kündigte aber gleichzeitig an, die Vereinigten Staaten   würden aller Wahrschein­lichkeit nach Japan   ihr Bedauern über den Vorfall aussprechen. Was die festgenommenen Japaner betreffe, so werde dafür ges sorgt, daß dieselben bald vor Gericht kommen.

Der Arbeiterbund in der Politik.

Die gesamte tapitalistische Lokalpresse schweigt nun aber den fläglichen Bankerott des sozialen" Flottenschwindels fortgejezt tot. Als Samuel Gompers  , der Präsident der American Federation Früher suchte wenigstens noch die Mommsensche Danziger Zeitung" of Labor, mit vielem Pathos ankündigte, daß die organisierten die marinierten freisinnigen Wahllügen unverfroren dadurch zu Arbeiter nicht länger stillschweigend dulden werden, daß ihre retten, daß sie die Entlassungsmitteilungen unseres Königsberger Wünsche in der Gesetzgebung des Landes nicht die gebührende Be Parteiblattes sehr von oben herab schulmeisternd als unwahr oder rücksichtigung finden, wurde er vielfach mißverstanden. Man mindestens übertrieben zu entstellen versuchte. Dann fiel auch ge­glaubte, daß der Arbeiterbund, der wenigstens über 1 500 000 Wahl­Tegentlich noch eine Krokodilsträne über das traurige Schicksal der von stimmen verfügt, eine neue Partei bilden und selbständig in den sozialliberalen Volksbeglückern" so schmählich genarrten Ar­der politischen Arena auftreten werde. Die englischen Arbeiter beiter. Seit längerer Zeit hat das auchliberale Kommerzienrats  - Am Mittwoch stand vor dem Kriegsgericht der 88. Division in hatten ihren amerikanischen Brüdern ein vortreffliches Beispick reptil seine schäbige offiziöse Bertuschungsmache aber ganz eingestellt. Erfurt   der Musketier Walter Weigand. Er diente bei der gegeben und eine eigene Partei ins Parlament gesandt. Dasselbe, Jetzt begnügen sich die betrübten wassersüchtigen Lohgerber damit, nur 6. Stompagnie des 95. Infanterie- Regiments in Hildburghausen   und so glaubten viele, beabsichtige Gompers. Bisher hatten die organi noch schweigend zu bestätigen, wie frivol sie die Danziger Arbeiter mag einer der oben geschilderten Charaktere sein. Das schöne" fierten Arbeiter in Amerika   sich bald auf die republikanische schaft bei den Reichstagswahlen belogen und über den Löffel barbiert Soldatenleben mag ihm wenig behagt haben, denn wegen Fahnen- bald auf die demokratische Partei verlassen und waren von haben. Mag die flottensüchtige Lokalpresse so viel sie will den so rauh flucht ist er bereits mit 9 Monaten Gefängnis vorbestraft. Diese beiden verraten worden; bisher galt die Taktik, den besten Mann" aus allen Zukunftshoffnungen gestürzten Arbeitern durch Totschtveiger brafonische Strafe hat aber nicht vermocht, ihn zu bessern". zu wählen, aber er mußte immer ein Demokrat oder ein Repulia ihre unsägliche Berachtung beiweisen. Ehrlicher ist das wenigstens, Als er wieder in die Truppe eingereiht war, erhielt eines Tages faner sein. Sah man sich betrogen und getäuscht, so hieß es, das als die frühere heuchlerische und bewußte Agitationslüge, daß die feine Korporalschaft andere Mäntel, Bei der Verteilung hat der nächste Mal müssen wir bessere Männer" wählen.- An Bertreter