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Ausland.

Handlung, Waffertorftr. 17; Drefener, Prinzenstr. 19; Dreisch, Wort Nichtraucher" beleidigt fühlten, und am Montag flagte sie Ihr Streifbrecherinnen!" Nun kann man doch nicht gut annehmen, Fennstr. 6; Schuride, Staligerstr. 35; Wiething, Grünfram- im Interesse eines Unternehmers, der sich getränkt fühlte, weil er der junge H. Habe die zwei Textilarbeiterinnen zur Teilnahme am händler, Liegnigerstr. 16; Ruppelt, Wrangelstraße, fährt 3 ung. als robust" bezeichnet worden war. Als Beleidiger" mußte der Streit veranlassen wollen, denn er stand im selben Moment, als er Die Versammlung der Rollkutscher am Montagabend bei bant Plazz nehmen, weil er in einer Streifversammlung gejagt baritätsgefühl keine Ahnung! Das Schöffengericht in Hof verurteilte Maurer   Hermann Voigt vor dem Schöffengericht auf der Anklage- die angegebenen Aeußerungen machte, selbst als Streit brecher auf dem Gerüst und er hat bis heute vom Soli Keller in der Koppenstraße war eine große Demonstration zugunsten hatte: Dem robusten Unternehmer, Maurermeister den H. aber trotzdem wegen Vergehens gegen§ 153 zu drei Tagen des Streits bei der Paketfahrtgesellschaft. Der große Saal war Reichardt, müsse man einmal auf die Finger Gefängnis! dicht gefüllt, als gegen 10 Uhr die Versammlung eröffnet wurde. Polizei war auch zahlreich vertreten, aber Ruhe und Ordnung kommen." Zeuge Gendarm Bock, der in Burg in der Aue jene wurden bestens gewahrt. Auf der Bühne fand man hinter den Versammlung überwacht hatte, sagte aus, er habe in dem Worte Ein weiterer Schritt zur Einheit der Arbeiterbewegung. Kulissen einen Direktor der Paketfahrtgesellschaft, der begierig schien, robust eine Aufreizung und auch eine Beleidigung des Maurermeisters sich von der Größe und dem Geiste der Versammlung persönlich zu Reichardt erblickt, weshalb er die Worte fir zu Papier genommen borragendsten französischen   Gewerkschafts- und Genossenschafts­Als solcher wird die in Aussicht genommene Mitarbeit der her­überzeugen. habe. Zeuge habe es auch dem Reichardt angemerkt, wie entführer an der Humanité" erachtet. Unter den ersteren befinden sich Der Redner des Abends, A. Werner, gab einen Ueber­schieden dieser sich beleidigt gefühlt habe vor allem die Pouget, Latapie, Griffuelhes und Lenoir. Es ist blick über die Entstehung des Streits und die gegenwärtige ats Situation, wie sie die Leser des Vorwärts" aus den regel­er ihm das verletzende Wort mitgeteilt habe. Der dies also gerade diejenige Richtung, welche der Partei direkt feind­mäßigen Berichten kennen. Er legte Wert darauf, festzustellen, daß Staatsanwalt war so freundlich, gegen Voigt wegen Kränkung selig gegenübersteht. Hoffentlich wird die Macht der Verhältnisse er am legten Mittwoch noch zu Ünterhandlungen auf Freitag, den des Unternehmers 50 Mart Geldstrafe zu beantragen. Dem Ge- die anarchistelnden Nurgewerkschaftler zu der Ueberzeugung 10. August von der Direktion eingeladen worden war, während am richt schien die Geschichte denn doch über die Hutschnur zu gehen bringen, daß der gewerkschaftliche Kampf allein zu einer vollen Donnerstag eine leberrumpelung der Angestellten versucht wurde, und es sprach Voigt mit folgender Begründung frei: Das Befreiung der Arbeiterklasse nicht führen kann. Einstweilen aber halten die Genannten an ihrer antiparlamentarischen Auffassung die sich mit 5 M. Zulage zufrieden geben sollten. Zur größten Streifen und die Aufforderung dazu ist nicht verfest und sie bringen diese in einer Erklärung der Qumanité" leberraschung der Direktion scheiterte der Trick und der Streit boten. Es ist das gute Recht eines jeden Preußen, begann. Redner fritisierte scharf die Taktik der bürgerlichen Bresse, sich zu versammeln und in der Versammlung auch die meistens darauf gerichtet war, das Publikum gegen die Strei- ben Mund aufzutun. In dem Ausdruck robust" habe das fenden einzunehmen; er führte die Löhne an, welche die Streitenden erhielten, zeigte ferner das Verhalten der Polizei, Gericht unter feinen Umständen eine Beleidigung für den ganz auf Seiten der Paketfahrtgesellschaft stellt Unternehmer erblicken können. Die Kosten trägt die Staatskasse. und beleuchtete dann die Marschroute der Streiter im Fortgang Der Staat fönnte viel Geld sparen, wenn in solchen Fällen den des Kampfes. Sein Appell an die Rollkutscher aller Spediteure, Staatsanwälten, die solche Selagen einrühren, die Kosten auf teine Streitarbeit zu verrichten, fand den lebhaftesten Beifall der gebürdet würden. Versammlung. Folgende Resolution wurde angenommen:

die sich

der

ziemlich schroff zum Ausdrud. Sie erachten den Kampf auf ge wertschaftlichem Boden als den eigentlichen Klassenkampf, dessen Klarheit hier in keiner Weise getrübt werde. Der Kampf soll nach ihrer Meinung auch in Zukunft außerhalb aller politischen an ständige Mitarbeit Schulen geführt werden. Ihre " Humanité" dürfte also keinerlei Hoffnung erwecken, daß eine An­Platz greifen fönne. Wie schon oben bemerkt, ist dennoch zu näherung zwischen den Gewerkschaften und den politischen Parteien hoffen, daß mit der Zeit eine solche Annäherung zwischen der sozialistischen   Partei und den Gewerkschaften auch in Frankreich  vor sich gehen werde.

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Verfammlungen.

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Die am 13. August bei Keller versammelten Rollkutscher und Ein Lohnkampf gegen den deutschen Montantrust. Mitfahrer nehmen Kenntnis von dem Stand des Streits der Kollegen von der Paketfahrtgesellschaft. In Erwägung, daß die Auf dem Hüttenwerk Rote Erde" bei Aachen   droht am Löhne der Paketfahrtangestellten unseren Zeitverhältnissen nicht im Donnerstag, den 16. August, ein etwa 850 Mann umfassender Teil­mindesten mehr entsprechen und die geforderten Löhne bereits bei ausstand, auszubrechen. Die Arbeiter haben sich wiederholt an die allen übrigen Firmen dieser Branche gezahlt werden, in fernerer Direktion gewendet. Hier und da wurde auch durch Abstellung Erwägung, daß einerseits die Direktion der Baletfahrt diese Löhne Kleiner Mißstände etwas erzielt, im Laufe des Frühjahrs auch eine Die Sektion der Gips- und Zementbranche des hiesigen 8weig­nur ganz minimal aufbessern wollte, und andererseits dieselbe Direktion Kleine Lohnerhöhung für einzelne Abteilungen bewilligt. Gleich vereins des Maurerverbandes hat sich in zwei Generalversamm jede Verhandlung mit der Organisation abgelehnt hat, ist der Streit zeitig ging die Hütte dazu über, Arbeiter aus Oberschlesien   heran- lungen mit einem Antrag der Gruppe der Zementierer beschäftigt, als voll und ganz berechtigt anzusehen. Die Versammelten zuziehen. Diese erhielten bedeutend höhere Löhne wie die Ein- wonach die Hülfsarbeiter der Zementbranche wieder in den sprechen ihren kämpfenden Kollegen ihre volle Sympathie aus und heimischen, obschon sie zumeist noch nie auf einem Eisenwerk ge- Maurerverband aufgenommen werden sollten und nicht mehr, wie versprechen, die Streifenden in moralischer als auch in materieller arbeitet hatten. Dazu kommt, daß die Hütte an qualifizierte Ar- es auf Grund eines Kartellvertrages seit dem 1. Januar dieses Beziehung zu unterstützen. Die Versammelten erklären weiter, beiter, Walzer, Schweißer usw. usw. geringere Löhne zahlt, als wie Jahres geschieht, dem Bauhülfsarbeiter- Verband überwiesen wer­jede Arbeit, die als Streitarbeit zu betrachten ist, strikt abzulehnen solche im rheinisch- westfälischen Industriegebiet, an der Saar  , in den. In der ersten Versammlung entstand hierüber eine so lange und im Zweifelsfalle die Verbandsleitung zu befragen. Die Ver- Lothringen und in Buremburg üblich find. Im Laufe des vorigen und teilweise erregte Debatte, daß die Sache vertagt werden mußte. sammelten ersuchen ihre streifenden Brüder, in diesem gerechten Monats traten die Arbeiter wieder an die Werksleitung mit Forde- In der zweiten Versammlung, die am 10. August in den Industries Kampfe auszuharren, bis der progenhafte Standpunkt der Direktion rungen heran bezüglich des Lohnes, der Mittagspausen und der Festsälen stattfand, wurde die Sache jedoch kurz und ruhig erledigt. gebrochen ist und die Forderungen anerkannt sind." Art der Auslöhnung. Die Direktion gab teine Antwort. Dann Für den Antrag der Zementierergruppe wurden 72 Stimmen ab­In der Diskussion wurde die Zwangsabrollung von den Bahn- reichten 869 Arbeiter die Kündigung ein. Die Direktion wandte gegeben, und dagegen mit 78 Stimmen auf Antrag einer erweiterten höfen lebhaft besprochen. Laut Kontraft mit der Bahnverwaltung sich mit einem Flugblatt an" ihre" Arbeiter, in welchem sie die Sigung des Sektionsvorstandes beschlossen, die Angelegenheit bis müssen die Güter von den Bahnen binnen fürzer Frist abgerollt Unterschriften( die Lohnforderungen und die Kündigungen waren zum Verbandstag des Maurerverbandes, der im nächsten Jahre werden. Ohne die Hülfe der anderen Spediteure kommt die Paket- schriftlich, auf Sammelbogen, von welchen der Direktion eine Ab- stattfindet, zurückzustellen. Hierauf verlas der Kassierer Derfel  fahrt dadurch bald in große Schwierigkeiten. Folgender Antrag ge- schrift zugestellt wurde, erfolgt) als falsch, die Schriftstücke, zu deren die Abrechnung vom zweiten Vierteljahr. Die Einnahmen be­langt zur Annahme: Prüfung feine Veranlassung vorliege, als anonyme Eingaben er- trugen 31 397,22 M., die Ausgaben 18 916,39 M., so daß ein Kassen­flärte. Weiter berief sie sich auf die bereits erfolgten geringfügigen bestand von 12 480,83 M. übrig blieb. In der Diskussion über Aufbesserungen und betonte, daß eine Gewährung der gestellten die Abrechnung wurde ein Antrag gestellt, wonach die rückständigen Forderungen nicht erfolgen kann und nicht erfolgen wird." Eine Streitbeiträge unbedingt bis zum 1. Oktober dieses Jahres bezahlt halbstündige Frühstückspause und eine einstündige Mittagspause sein müssen. Der Antrag wurde gegen wenige Stimmen folle zur Einführung gelangen. Dieses wäre schon erfolgt, wenn genommen. Die in der Abrechnung aufgeführte Miete von 20 M. die Anlieferung der maschinellen Einrichtungen nicht durch die im Monat für das Arbeitsnachweislotal wurde von mehreren vielen meist erfolglosen Arbeitseinstellungen der Former und Rednern als zu hoch bezeichnet. Dem Kassierer erteilte die Ge­anderer Arbeiter der Maschinenfabriken sehr verzögert worden neralversammlung einstimmig Decharge. wäre."( Lettere Behauptungen sind direkt unwahr. D. B.) Dann Dann wurde über verschiedene Aufnahme- und Ausschluß­wendet sich die Hüttenleitung direkt an unsere Arbeiterschaft, mit anträge verhandelt. Beschlossen wurde, die Kollegen Emil welcher die jeßige Verwaltung seit nunmehr 31 Jahren in Frieden Marquardt und Emil Volfmann gegen eine Buße von je 10 M., zusammengearbeitet hat, bis durch Verhekung und Vorspiegelungen und Hermann Runge   gegen 20 M. Buße wieder aufzunehmen. die Ruhe und die Zufriedenheit gestört worden sind; wir ersuchen Die Bußen fließen in die Lokaltasse. Die Kollegen Schmoll und unsere alten Arbeiter, deren Väter und Großväter in früheren Blümel sollen von dem Tage, wo sie sich an der Bausperre be= Gestern bormittag hielten die Spediteure allein eine Kon Jahren, deren Söhne und Enkel jetzt ein im Vergleich zu allen teiligten, als wieder aufgenommen gelten. Ausgeschlossen wegen ferenz ab, um auf die Paketfahrtgesellschaft zugunsten eines anderen Gewerbszweigen gutes Auskommen in guten und schlechten Streifbruch, Affordarbeit oder anderer Bergehen gegen die Grund­schnellen Friedensschlusses einzuwirken. Diese Bestrebungen Zeiten gehabt haben und jetzt haben, den Versprechungen und Ver- fäße der Organisation wurden: Otto Dietrich  , August Krieg, August stießen zuerst auf Widerstand von seiten der Paketfahrtgesellschaft, die lodungen, welche von gewerbsmäßigen Hebern an sie herantreten, Hilgendorf, August Trebbin  , Emil Marz, Julius Borolkiwicz und nicht mit dem Verband verhandeln möchte. Später gelang es der kein Gehör zu geben und nicht durch Kündigung ihres Dienstver: Oskar Gedicke. bermittelnden Tätigkeit des Kommerzienrates a to b, eine hältnisses ihren regelmäßigen Verdienst, die Sicherung der Zukunft Als Delegierte der Gewerkschaftskommission wurden Otto günstigere Antwort zu erhalten. Die Gesellschaft erbat sich für ihre Witwen und Waisen in Frage zu stellen." Dann wird an- Heese, Rudolf Grundmann und Wilhelm Lemm gewählt. Bedenkzeit bis zum nächsten Tage, Mittwoch vormittag 10 Uhr, ob gekündigt, daß, wenn die Zurücknahme der Kündigung nicht in fie in Unterhandlungen mit hinzuziehung eines Ber- einer, zur Aufrechterhaltung des Ofenwalzwerks und der Adjustage- Der Zentralverband der Steinarbeiter hatte am Freitagabend treters des Zentralverbandes eintreten wolle. Von betriebe genügenden Anzahl erfolge, nach Ablauf der Kündigungs- eine Mitgliederversammlung im Englischen Garten. Zum ersten dieser Entscheidung der Gesellschaft wird es also jetzt abhängen, ob frist alle Betriebe eingestellt und alle Arbeiter entlassen würden. Punkte der Tagesordnung, dem Stand der Aussperrung in Berlin  Friedensunterhandlungen beginnen werden. Sollte die Ankündigung der Hütte sich bewahrheiten, so würden und des Streits im Muscheltalfgebiet, erklärte anschke, daß etwa 6000 Arbeiter davon betroffen. nichts Neues vorliege. Für die Ausgesperrten sei zum größten Teil

Die Versammlung der Rollfutscher und Begleiter beauftragt die Verbandsleitung, bei dem Lokalverein der Spediteure darauf zu dringen, daß morgen, Dienstag, eine Sigung der Kommission der Spediteure und einer Kommission der Rollkutscher zur Frage der Zwangsabrollung Stellung nimmt. Sollte der Lokalverein weiter verlangen, daß die Rollkutscher Zwangsabrollung verrichten, so soll sofort eine neue Versammlung die weiteren Schritte be­schließen." Werner gab bekannt, daß sich der Spediteurverein um eine Bei­legung des Streits bemüht. Kommerzienrat Jakobs, Vorsitzender des Vereins, hat sich zur Vermittelung bereit erklärt, falls er schrift­lich dazu aufgefordert würde, was von seiten der Arbeiter auch ge­schehen ist.

Zentralverband der Maurer( Sektion der Gips- und Zement­branche). Hierdurch unseren Kollegen zur Mitteilung, daß sich bei der Rabikfirma Itner u. Conrad, Dennewißstraße 26, am 11. diefes Monats Zahlungsschwierigkeiten eingestellt haben. Ein Teil der dort beschäftigten Kollegen hat die Hälfte, ein Teil den dritten Teil und einige keinen Lohn erhalten. Wir geben dieses unseren Kollegen hiermit zur Kenntnis und warnen davor, bei der Firma in Arbeit zu treten. Zentralverband der Mauret. Achtung, Portefeuiller und Lebergalanteriearbeiter! Bei der Firma Golembiewski u. Lamberts, Martgrafenstraße 13, ist eine Einigung erzielt worden und haben die Kollegen die Arbeit wieder aufgenommen. Die Sperre ist hiermit aufgehoben.

Verband der Portefeuiller.

an=

Die Arbeiter fordern für Schweiß- und Walzmeister 8 M., fue gesorgt. Er empfahl die Wiederaufnahme der Resolution, die schon alle anderen Stufen verhältnismäßig weniger bis herunter zu in den letzten beiden Versammlungen vorlag. Die Resolution 3,20 M.; für Adjustagearbeiter 10 Proz. Lohnerhöhung als Ersah lautet: für einen höheren Abzug, den man ihnen vor fünf Jahren bei Die versammelten Steinarbeiter erklären den in Bayern  schwachem Geschäftsgange machte und den man bergas", ihnen, kämpfenden Brüdern ihre volle Sympathie und verpflichten sich, die­wie versprochen, wiederzugeben. Die Hütte sagt, sie könne nicht selben nach jeder Richtung tatkräftig unterſtüßen zu wollen. Ins bewilligen. Die deutsche Eisenindustrie umfaßt fein Unternehmen. besondere verpflichten sich die Kollegen, jede Streitarbeit, welches so folossale Gewinne abwirft wie der Aachener Hütten- sowie auch das Versehen halbfertiger Arbeit bis zur Erledigung der Aftien- Verein". Seit 1889 bis 1906 zahlte die Gesellschaft ster3 Differenzen zu unterlassen." Dividenden von 10 bis 50 Prozent. Im letzten Jahrzehnt betrug Es wurde darüber Klage geführt, daß nicht immer strikte in fie immer 20, 25, 30, 35, 40 und 50 Prozent. Die Abschreibungen dieser Weise verfahren worden ist, besonders was halbfertige Arbeit gingen jährlich in die Millionen; das Aktienkapital wurde mehr- betrifft. mals erhöht bis auf 11 Millionen Mark. Bei der Gründung des Die Erhöhung der Beiträge von 60 Pf. auf 70 Pf. wurde in Montantrusts wurde der Hüttenverein mit 31 Millionen in Ansatz geheimer Abstimmung mit 113 gegen 106 Stimmen verworfen; gebracht; die neuen Aktien. standen an der Börse auf 230. Rechnet 6 Stimmen waren ungültig. Verschiedene Unterstützungsgesuche man das Ergebnis der letzten zwei Jahrzehnte, so ergibt sich, daß wurden im zustimmenden Sinne erledigt. Für die ausgesperrten die Aktionäre in der Zeit reichlich siebenmal ihr Kapital zurück er- Lithographen und Steindrucker wurden je 50 Mart bewilligt. hielten, unterdes der Wert der Hütte auf dem Aktienmarkt auf 72 Millionen gestiegen ist.

Die Berliner   Herrenkonfektionsschneider( Handnäher, Bügler, Stepper usw.), die bei Zwischenmeistern der Stapelfonfettion in Arbeit stehen, hielten am Montagabend eine startbesuchte Versamm­Tung in den Musikersälen, Kaiser Wilhelmstraße, ab, um zu der Frage der Einführung der 10stündigen Arbeitszeit im Beruf Stellung zu nehmen. Das Referat hielt Schertel- Stettin  , welcher Pro Kopf der Beschäftigten erzielte die Gesellschaft im Jahre M. sich

unter anderem erklärte, daß die Verkürzung der Arbeitszeit eine 1004 einen Reingewinn von 600 92, und im Jahre 1900 belief fid Letzte Nachrichten und Depefchen.

der wichtigsten Fragen für die gesamte Herrenkonfektionsschneiderei bilde; wie ihm mitgeteilt sei, betrage die Arbeitszeit in Berlin   noch 11, 12 und mehr Stunden, da müsse Wandel geschaffen werden. Schließlich wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: Die heutige Schneiderversammlung erklärt die derzeitigen Ar­beitsbedingungen in der Stapelkonfektion für unhaltbar und sieht in der Verkürzung der Arbeitszeit auf 10 Stunden das Ziel, dem auf dem nächsten Wege zuzustreben ist. Die Versammelten ver­pflichten sich, tätig zu sein, um die noch fernstehenden Kollegen dem Verbande zuzuführen, ersucht aber gleichzeitig die Ortsverwaltung, die vorbereitenden Schritte möglichst sogleich einzuleiten, um in Kürze die Forderung der zehnstündigen Arbeitszeit stellen und durchführen zu können."

Folgende Zuschrift erhalten wir:

der Reingewinn pro Kopf der Arbeiter gar auf 945 M.! Und diese Gesellschaft erklärt, teine 10 Prozent Lohnerhöhung zahlen zu können, erflärt sich eher bereit, den ganzen Betrieb still zu legen, als den Arbeitern anständige Löhne zu zahlen! Der Aufsichtsrat der Hütte läßt erflären, daß er mit den. Maß­nahmen der Verwaltung einverstanden sei; der Verein mit dem langen Namen in Düsseldorf   hat sich solidarisch erklärt. Er will dem Montantrust helfen, die Arbeiter niederzufnütteln. Die Herren haben das Kampfobjeft richtig erfaßt. Er geht um all die tausende Arbeiter, die in den Hütten Mehrwert schaffen. Sie für die Or­ganisation gewinnen, in ihr kämpfen und siegen zu lernen, haben die Gewerkschaften sich angeschickt. Die Eisenfönige wollen es hintertreiben. Sie werden sich überzeugen müssen, daß hier ihre Millionen berfagen.

Ein Telegramm meldct noch:

Zu dem Artikel in Ihrem Blatte Nr. 187 bom 14. Auguft cr., die Werkzeugmacher von Gillischewsti betreffend, bitte ich folgende Erklärung in Ihrem Blatte gefälligst aufnehmen zu wollen. Die Firma Gustav Gillischewski, Uferstraße 5, die wart" meldet, bekannt gegeben, daß auf seine Aufforderung hin zu meinen Kunden zählt, hat das Inserat wegen Annahme von Werkzeugmachern unter meiner Firma einrüden lassen, ohne mich davon vorher in Kenntnis zu fehen; ich selbst habe mit dieser Angelegenheit absolut nichts zu tun. Otto Siemund, Eisenwarengeschäft, Reinickendorferstraße 78. Deutfches Reich.

Bei der Kaminbaufirma Hof in Frankfurt   a. M. haben fämt liche Maurer   die Arbeit eingestellt. Zuzug nach deren Bauten in Frankfurt  , Kaiserslautern  , Essen, Buzbach, Griesheim   a. M. ist fern­zuhalten.

Das Streifen sogar in Halle nicht verboten! Die Staatsanwaltschaft in Halle klagte jüngst bekanntlich im öffentlichen Interesse für Arbeitswillige, die sich durch das Berantw. Redakt.: Carl Wermuth, Berlin  - Rigdorf. Inserate perantw.:

Unwetterschäden.

Solingen  , 14. August.  ( W. T. B.) Ein schweres Unwetter ist heute nachmittag über Solingen   und Umgebung niedergegangen und hat namentlich in dem südlichen Stadtteile mehrfachen Schaden angerichtet. In Schaberg stürzte infolge des heftigen Sturmes das Stationsgebäude ein, wobei mehrere Personen durch Glas­splitter verlegt wurden. In Dorperhof wurde ein 13jähriger Knabe unter den Trümmern eines einstürzenden Hauses begraben und getötet, ein anderer schwer verletzt. In Müngsten   wurden die städtischen Anlagen start beschädigt. Auch aus anderen Orten sind Meldungen eingelaufen, daß Häuser zusammenstürzten und Bäume entwurzelt wurden.

Aachen  , 14. August.  ( B. H.  ) Ein kurzes, aber äußerst heftiges Gewitter entlub sich heute nachmittag gegen 3 Uhr über Aachen   und Das Hüttenwert Rote Erde" hat, wie das Echo der Gegen- 11mgegend. Es herrschte während dieser Zeit fast vollständige Dunkelheit, so daß man in den Wohnungen Licht anzünden mußte. nicht genügend Arbeiter ihre Kündigung zurückgenommen haben, Der Blizz schlug mehrere Male ein, hat aber nennenswerten um das Walzwerk in Betrieb zu halten. Infolgedessen werden am, Schaden nicht angerichtet, um so größeren jedoch die hernieder. 16. d. M. das Thomas- Stahlwert, das Siemens- Martin- Stahlwert strömenden Wassermassen, die in solchem Umfange Aachen   seit einem sowie die Schlackenmühle nebst Kesselanlagen und der Maschinen- jahrzehnt nicht erlebt hat. Biele Straßen waren über Trottoir. betrieb stillgelegt werden. Wie weit die übrigen Arbeiter in den höhe überschwemmt, infolgedessen auch zahlreiche Keller und Unter nächsten Wochen beschäftigt werden können, lasse sich noch nicht häuser. Die Feuerwehr wurde von zahlreichen Stellen aus gleich. übersehen. Infolgedessen habe das Wert auch diesen Arbeitern zeitig alarmiert. zum 31. d. M. ihre Kündigung zugestellt.-

Schablose Bombe.

Riga  , 14. Auguft.( B. S.) In der vorigen Nacht wurden in Etwas ganz Sonderbares vom 153. Jn of streiften vor der vornehmen Weinstube von Schwarz im elegantesten Stadt einiger Zeit die Maurer und die Textilarbeiter zu gleicher Zeit: viertel durch eine Byrorilinbombe sämtliche Fensterscheiben zece Der 18 Jahre alte Maurer Henselmann rief eines Tages zwei trümmert. Es wurde niemand verwundet. Streitbrecherinnen von der Teppichfabrit vom Gerüst aus zu: Schellen sollten sie Euch naufbauen, nausschmeißen sollten sie Euch,

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E. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlaasanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt