Einzelbild herunterladen
 
  

-

Die Metallarbeiter( Schlosser, Dreher usw.) der Schreibma­schinenfabrik A. E. G. Huttenstr., befinden sich seit einer Woche im Streit, da die Betriebsleitung anstatt wie bisher in Stundenlohn nur in Afford arbeiten lassen wollte. Die Arbeiter waren mit der Ginführung der Affordarbeit einverstanden, jedoch verlangten fie die Garantierung ihres bisherigen Stunden- resp. Wochenver­dienstes. Dieses lehnte die Betriebsleitung ab. Verhandlungen taren erfolglos, und so blieb den Arbeitern nichts weiter übrig, als die Arbeit niederzulegen. Da zu befürchten war, daß seitens des Arbeitsnachweises von der Gartenstraße Arbeitswillige nach der Schreibmaschinenfabrik geschickt würden, hatten die Streiten den Poften in der Gartenstraße ausgestellt, um die arbeitslosen Kollegen auf den Streit aufmerksam zu machen. Jetzt machte sich auch sofort die Polizei bemerkbar und arretierte die Arbeiter, welche ihre Pflicht im Streikpostenſtehen ausübten. Ein Beamter ruhiger Weise mit einem der Streikenden sprach und denselben auf­forderte, mit ihm ein Glas Bier zu trinten. Statt nach dem Bierlokal mußten beide nach der Wache und dort etwa 4 Stunde bleiben. Auf diese Art sind schon sechs Verhaftungen vor­gekommen. Die Arbeiter werden natürlich nach wie vor ihre Pflicht erfüllen und sämtliche arbeitslosen Metallarbeiter werden ersucht, keine Arbeit nach der Schreibmaschinenfabrik A. G. G. an. zunehmen.

als

-

Deutfches Reich,

Die Maschinenfabrik von A. Vengki in Graudenz   hat nach einem uns zugehenden Privattelegramm sämtliche Schmiede ausgesperrt. Zuzug ist fernzuhalten.

-SO

-

<-, 100=

ein, die früher wegen schwerer Bergehen entlassen worden nach dem Alexanderplatz   und von dort ins Café Aschinger, woselbst notwendig die schärffte Opposition der Arbeiter hervorrufen mußte. find; auf den Bahnhöfen ist bei den ankommenden Zügen sich die Hannoveraner" auf Kosten der Firma von den Strapazen Wenn auch nicht zu verkennen ist, daß die Technit der Webstühle fich die Losung: Streit bei der Paketfahrt!" und Droichten- der weiten Reise" erst ein wenig erholen" sollten. Mit ver- in den Jahren verbesserte sie bewegte sich hauptsächlich in der die Losung: Streik bei der Paketfahrt!" und Droschken- bindlichem Dank nahmen die Vier die ihnen so außerordentlich zu- Erhöhung der Tourenzahl von 60 auf 85 bis 125 Tourent Kutscher und Dienstmänner und andere machen gute Geschäfte. vorkommend angebotene Stärtung an und entwickelten dabei vor durch an sich schon eine bedeutende Erhöhung der Produktion des Die Lohnfuhrunternehmer sind wankelmütig geworden, und den staunenden Augen des Buchhalters einen Appetit, wie ihn Ginstuhlwebers eintrat, dabei aber auch die Grenze der Leistungs­die Geschäftsfutscher haben beschlossen, den Streifenden bei- eben nur ausgesperrte Glaser zu entwickeln vermögen. Nach der fähigkeit- der Weber erreichte, so stellte die problematische Weiter zustehen, wo sie fönnen. Einzelne fleine Krawalle haben hier sehr gastfreien, aber immerhin etwas kostspieligen Fütterung fuhr einführung des Zweistuhls Anforderungen, die an der physischen und da stattgefunden. Zwei Arbeitswillige stritten sich über man gemeinsam nach der Greifswalderstraße. Unterwegs machte Unmöglichkeit der Weber ein gebieterisches Halt fanden. Der die Arbeit, schlugen sich und verursachten einen Straßen- der Buchhalter die vier Freridlinge" noch in liebenswürdiger Stapitalismus wollte auch dieses Hindernis besiegen. Was fümmerte auflauf. Am Stettiner Bahnhof bedrohte ein Arbeitswilliger Weise auf verschiedene Sehenswürdigkeiten, Berlins   aufmerksam es ihn, daß der Weber mit 30 bis 35 Jahren nur noch eine lebende einen Streifenden mit dem Revolver; der Arbeitswillige und erzählte ihnen dann, daß sie 70 Pf. Stund lohn erhalten Muine war? wurde festgenommen. sollten, obwohl Herr Lüders auf Beschluß des Arbeitgeberverbandes Vorab waren die Arbeiter Verviers   dem Beginnen der Unter­Die Berichte wurden mit Beifall eigentlich nur 65 Bf. zahlen dürfe. Auch beim Logissuchen wollte nehmer nicht gewachsen. In Belgien   fehlt ein großer zentralisierter entgegengenommen, und der Mahnung, fest zusammenzuhalten der freundliche Cicerone helfen. Doch dieser Mühe wurde er über- Verband der Textilarbeiter. Bei großen Kämpfen sind unsere und auszuharren, stimmten die Versammelten freudig zu. hoben, denn die vier Hanoveraner" stellten sich ihm jetzt höflich dortigen Klassengenossen hauptsächlich auf die Kräfte der Organi Ausgesperrte vor. Man kann sich denken, welch verblüfftes fation am Orte angewiesen. Der Weberverband für das Vedres Gesicht der brave Buchhalter da machte. Wie ein betrübter Loh- tal fonnte aber einen entscheidenden Kampf nicht aufnehmen; er gerber 30g er von dannen und erstattete seinem Chef Bericht. hatte weder die Mitte!. noch die Mehrzahl der Tegtilarbeiter hinter Was der über die verunglüdte Streitbrecherwerbung gesagt hat, sich. Allmählich gel..ng es ihm, von den rund 20 000 Arbeitern ist noch nicht bekannt geworden. 15 000 zu organisieren, und nun konnte er daran gehen, die Streiche der Unternehmer zu parieren. Zug um Zug widerlegte er die Be­hauptungen der Fabrikanten, daß in anderen Orten und Ländern das Unmögliche geleistet würde. Er sandte Studienkommissionen nach den anderen belgischen Industrieorten, nach Frankreich   und Deutschland  ; über. Il mit dem gleichen Erfolge. Nirgendwo, auch Die Aussperrung der Kölner   Bauarbeiter, die von dem organi- leumbeten Mitteldeutschland, wurde gleiche Ware auf solchen nicht in dem vom christlichen Textilarbeiterverbande so viel ver­fierten Unternehmertum angedroht worden ist, an die in Köln   aber Stühlen gewebt. Es begann ein zäher Kampf. Der Weberverband einschließlich der Unternehmer niemand geglaubt hat, ist durch Be- erklärte jeden Weber in Verruf, der bei Arbeitswechsel aufs neue ichluß der freien Innung abermals um vier Wochen hinaus­zwei Stühle belegte. So fam es, daß die Zweistuhlbetriebe nach geschoben" worden, nachdem zwischen den Kanalmaurern und den und nach fast ganz still lagen. Der Arbeitgeberverband suchte burch Kanalmaurer erhalten fofort bei 91% fündiger Arbeitszeit 75 Pf. Androhung der Generalaussperrung die Weber firre zu machen. Man verhandelte monatelang; die Weber blieben hart. Man ver­Stundenlohn, vom 1. Mai 1907 an 79 Pf. und von 1908 an 82 Pf.fuchte eine Erklärung der Organisation zu erproffen, um daraufhin Die Aussperrung der Kölner   Dachdecker und der Glaſer   dauert un- anderweitig Arbeiter anzuwerben. Die Organisation wies das An­berändert fort. Die Unternehmerorganisation des Baugewerbes will finnen verächtlich zurück. Dann sperrte man 2500 Weber aus; fich, wenn nicht innerhalb vier Wochen die Streitpunkte im Dach- ohne Erfolg. Die Arbeiter drehten den Spieß um. Wo die Unter­decker und im Glasergewerbe beendet find, alle Rechte vorbehalten" nehmer die Weber aussperrten, ließen die Appreturarbeiter die Die Dachdecker- und Bauklempnermeister verlangen die bedingungs- Arbeit liegen. In zwei Tagen streiften schon 4000 Hülfskräfte, lose Aufnahme der Arbeit, obwohl ihnen der allgemeine Arbeitgeber- Männer und Frauen. Die Unternehmer sahen die Kraftprobe ver­verband Verhandlungen mit den Gehülfen empfiehlt, da die Schuld loren. Einige von ihnen sperrten überhaupt nicht aus; andere auf beiden Seiten liege. haben gar kein oder sogar ein gegenfäßliches Interesse am Zweistuhl. Die Steindruckereibefizer in Chemnitz   haben noch nicht genug Unter diesen Umständen waren sie gern bereit, mit der Organisation an dem im vierten Monat währenden Kampf. Obwohl ihre Ver- der Arbeiter in neue Verhandlungen einzutreten. Sie wählten als treter bei den Verhandlungen zwischen Schußverband und Senefelder Vermittler die städtische Arbeitskommission. Die dort gemachten Bund in Berlin   mit zugestimmt haben, wollen fie nur 50 Proz. der Vorschläge wurden von den Arbeitern wiederholt abgelehnt. Wohl Streifenden wieder einstellen. Eine Versammlung der streifenden oder übel mußten die Unternehmer die prinzipielle Erklärung der Lithographen und Steindrucker beschloß deshalb, weiter im Streit Arbeiter, daß sie grundsäßlich nur insoweit dem System zustimmten, zu beharren und die Leitung des Senefelder Bundes und des Schutz- als die Voraussetzungen, unter denen es eingeführt worden sei, zu­verbandes um Vermittelung anrufen. Mit den zwischen Schuß- träfen und beachtet würden, als unabänderlich annehmen. Die verband und Senefelder Bund vereinbarten Bedingungen erklärte sich Unternehmer wünschten für eine zu bildende Studienkommiſſion die Versammlung einverstanden, da diese eine wesentliche Verbesserung sechs Monate bis zur Berichterstattung; die Arbeiter gaben nur der Chemnizer Berhältnisse bedeuten. Zeit bis zum 1. Oktober und stellten als Grundlage auf, daß nur bedient werden dürfen: Erzenterstühle, höchste Breite 1,80 Meter, nur zwei Spulen, nicht höher wie acht Schäfte, tein Streichgarn und nur Uni- Farben. Neue Stühle werden bis zur Berichterstattung nicht doppelt belegt; jeder Streifende und Ausgesperrte tritt an feine alte Stelle. Etwaige Arbeitswillige haben die belegten Stellen zu verlassen; die Arbeit wird am 16. August wieder auf­

Hirsche.

Jm Werk Franklinstraße der Firma Siemens- Schuckert  haben die Dreher des Metallarbeiterverbandes seit längerer Zeit den Werkstattbeschluß gefaßt, teine leberstunden zu machen und nicht länger wie acht Stunden per Schicht zu arbeiten. Für die Gewerkvereinler scheint eine achtstündige Schicht aber jedenfalls zu kurz zu fein. Sie durchbrachen den Beschluß und arbeiteten neun Stunden. Als dann in einer Werkstattbersammlung hierzu Stellung genommen werden sollte, glänzten sie durch Abwesenheit. Später ließen sie es selbst nicht bei neun Stunden bewenden, son­dern arbeiteten 11 und 12 Stunden täglich. Ja einer, der den Hals gar nicht voll kriegen konnte, arbeitete mit Einschluß einer zweistündigen Erholungspause volle 31 Stunden in einer Tour. Daß derartig arbeitsmütige Leute jede auf Verbesserung der Ver­hältnisse gerichtete gewerkschaftliche Attion unmöglich machen, liegt auf der Hand.

genommen.

Die gewerkschaftliche Organisation auf dem Lande. Eines er­reulichen Aufschwunges erfreut sich der Deutsche   Maurer berband im Gau München  , der die Kreise Oberbayern  , Niederbayern   und Schwaben   umfaßt. Wenn die Unternehmer früher Zur Bewegung der Glaser  . Gestern wurde vor dem Gewerbe- glaubten, daß infolge der südbayerischen Gemütlichkeit und der gericht der Tarifvertrag zwischen dem Verbande der Glasergesellen Gleichgültigkeit der ländlichen Arbeiter hier die Organisation, oder und der Freien Vereinigung selbständiger Glasermeister abge- wie sie zu sagen pflegen, die" Sozi" nichts auszurichten vermögen, So hat der Kampf eine Wendung genommen, die im Intereffe schlossen. Bei diesen Firmen sind bereits 342 Mann zu den neuen so wurden sie durch die Tatsachen der letzten zwei Jahre eines anderen der Textilarbeiter aller Länder mit Freuden zu begrüßen ist. Bedingungen beschäftigt. Montag früh finden Einigungsverhand- belehrt. Der Deutsche   Maurerverband zählte im Gau München   bei Ab- Die Unternehmer haben die erste Schlacht verloren. Die Arbeiter lungen auf dem Gewerbegericht statt zweds Beilegung des Lohn- fchluß des 2. Quartals 87 Zweigvereine mit 6317 Mitgliedern, das find bereiten den endgültigen Sieg vor, den sie im Oktober sicher zu tampfes im ganzen Gewerbe. Die Verhandlungen sind durch den gegen das 1. Quartal mehr 11 Zweigvereine und 951 Mitglieder erringen hoffen. Verband der Baugeschäfte, dessen Mitglieder auf Fertigstellung der und eine Erhöhung der Mitglieder gegenüber dem 4. Quartal 1905 Wenn wir in unserem Bericht etwas ausführlich geworden Arbeiten drängen und in diesem Sinne auf den Verband der um 14 8weigvereine und 2053 Mitglieder. Die Organisation hat find, so nur deshalb, weil hunderttausende deutscher Klaffengenoffen Glasereien eingewirkt haben, angebahnt worden. Selbstverständlich in allen bedeutenderen Orten Wurzel gefaßt und der innere Ausbau in Rheinland- Westfalen  , in Sachsen   und Thüringen   daran lebhaft haben die Arbeiter ihre Zustimmung zu den Verhandlungen gegeben. der Drganisation schreitet in erfreulicher Weise vorwärts. Die interessiert sind, zum anderen deshalb, weil die von den belgischen Die Herren Glafermeister können von ihrer alten Manier, den Fluktuation der Mitglieder ist auf das unvermeidliche Maß zurüd Breßbureaus bedienten deutschen Blätter im Interesse der Arbeiter gegangen, ein Zeichen davon, daß das nötige Bertrauen streitenden und ausgesperrten Gehülfen allerhand Untugenden an- zum Verbande und die richtige Ueberzeugungstreue unter den Mit- feinde mit falschen Berichten überhäuft worden sind und es da­zudichten, immer noch nicht laffen. So behaupten sie in einem gliedern Blaz gegriffen hat. Bis jetzt hat in diesem Jahre der Ver- durch unmöglich wurde, sich ein wahres Urteil über den Wert des neuen Zirkular ganz frant und frei, die Streifenden suchten ihre band im Gau 20 Lohnbewegungen zu verzeichnen, 16 davon endeten Kampfes zu bilden. früheren Arbeitgeber jetzt dadurch zu schädigen, daß fie auf den bis jetzt mit guten Resultaten, in 15 Orten wurden mit den Unter­Bauten die von Streitbrechern eingesetzten Scheiben zertrümmerten. nehmern Tarifverträge abgeschlossen. Mit dem Wachstum Irgend ein Beweis für dieſe bage Behauptung ist in dem Bir- Drganisation hält aber auch die Entwidelung der Arbeitgeber Letzte Nachrichten und Depeschen. fular allerdings nicht enthalten, er dürfte auch kaum zu erbringen organisation gleichen Schritt. Ueberall standen sich die Arbeiter sein. Die Streifenden vermeiden es vielmehr peinlich, auch nur einem geschlossenen Unternehmertum gegenüber. den Anschein zu erweden, als suchten sie etwa durch unangebrachte Streiche in diesem Lohnkampf den Unternehmern fleinliche Bossen hat gestern abend gegen 10 Uhr wieder einmal eine Rolle gespielt. zu spielen. Sie alle sind genügend geschult, um zu wissen, daß Der an der Zimmer- und Friedrichstraßen- Ede haltende Kutscher man mit der Zertrümmerung von ein paar Fensterscheiben nicht Lunan wurde von dem Schuhmann Nr. 5527 fiftiert, weil er kein den Ausgang eines Streits resp. einer Aussperrung beeinflussen Licht am Wagen hatte. Dabei haben Auseinandersehungen statt. fann. Wenn die Meister aber trotzdem Ursache haben, über zer­gefunden, wobei der Schußmann bon dem Säbel Gebrauch machte brochene Fensterscheiben Klagelieder anzustimmen, so mögen fie und Lunan lebensgefährliche Verlegungen beibrachte. Ein Hinzu­dafür nicht die Streifenden, sondern die Streitbrecher ber­tommender Namens Bettring wurde an der rechten Hand ver antwortlich machen. Aus allen Himmelsgegenden werden diese wundet. An dem Aufkommen des L., der nach dem Krankenhaus ,, nüßlichen Elemente" heranzuziehen versucht. Größtenteils find Die Maurer und Handlanger Zürichs   stehen seit dem 5. Juli es Leute, die ein Arbeitgeber in normalen Zeiten überhaupt nicht im Streif. Die Baumeister versuchen durch die Presse den Glauben gebracht wurde, wird gezweifelt. Das zahlreich bersammelte beschäftigen würde. Die meisten davon sind kaum in der Lage, zu erweden, daß der Streit beendet sei, und schiden ihre Agenten Publikum nahm gegen den Beamten eine drohende Haltung ein. auch nur in eine zerbrochene Stallaterne eine Scheibe regelrecht auf den Streifbrecherfang. Die Regierung steht auf seiten der einzusehen, geschweige denn die Fensterflügel von modernen Groß- Unternehmer, indem sie das Streitpostenstehen verbietet, was für stadtwohnungen brauchbar zu verglasen. Wenn unter solchen Um die Streifenden schon viele Verhaftungen, Bußen, Ausweisungen, ständen die Arbeit nichts taugt und Materialverluste eintreten, Mißhandlungen durch die Polizei und eine große Anzahl Streif- New York  , 18, August.( B. S.) Die legten Nachrichten aus dann brauchen fich die Meister doch wahrlich nicht zu wundern. Das brecher, die ihrem traurigen Handwerk nachgehen, weil sie sich von Chile   besagen, daß die Katastrophe mit derjenigen San Franciscos  wissen die Meister aber auch sehr gut selbst. Nur in ihrem Aerger den Behörden geschüßt wissen, zur Folge hatte. Trotzdem dauert zu vergleichen ist. Ganze Häuferreihen sind eingestürzt, besonders darüber, daß die Streifenden und Ausgesperrten so standhaft find, der Kampf fort. Die Arbeiter, die gegenwärtig in Zürich   find, die modernen Häuser des Handelsviertels. In diesen brach Feuer suchen die Herren Arbeitgeber jebt die Ausständigen als Material- fönnen kaum den fünften Teil der 4000 in den Streit getretenen aus, welches die Verwirrung noch vergrößerte. Die stehen ge­zerstörer zu verdächtigen. In Wirklichkeit liegt dazu nicht der Maurer und Handlanger ersehen. mindeste Anlaß vor. bliebenen Säufer weifen große Riffe auf. Gas- und Elektrizitäts­werke sind eingestürzt. Es ist unmöglich, die Zahl der Opfer auch

Ein arbeitswilliger Revolverheld. Am Freitagnachmittag 6 Uhr kam es in Nürnberg   zwischen Arbeitswilligen und Aus­ständigen zu einem Zusammenstoß. Ein Arbeitswilliger machte von feinem Revolver Gebrauch und schoß dreimal in die Menge. Ein 29jähriger Schlosser wurde dreimal getroffen und schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Täter wurde verhaftet. Husland.

Der Schuhmannsfäbel

Die Erdbeben- Katastrophe.

aus Lima   befagt, daß in Valparaiso   zahlreiche Personen durch den Einsturz von Gebäuden getötet worden seien. Herbeigerufenes Militär erschoß sämtliche Leute, die zu plündern versuchten. Die Drtschaften Vinal del Mar, Suilpique und Limache   in der Nähe von Valparaiso find zerstört.

Arbeiterausstand.

Ein Kirchenraub.

Der Sieg tann lekteren also nicht ausbleiben, wenn ihnen Ein besonderer Dorn im Auge ist den gläsernen Kühne. niemand mehr in den Rüden fällt. Sie appellieren deshalb an die männern auch die freie Vereinigung der Glasermeister, deren Mit- Genoffen, das Wort der Solidarität unter den Maurern und Sand- nur annähernd anzugeben. Die Eisenbahnlinien find gänzlich zerstört. glieder den neuen Lohntarif bewilligt haben. Die Herren Röhlangern zu propagieren, damit keiner von ihnen zum Verräter New York  , 18. Auguft. Eine Meldung der Associated Pres" lich, Salomonis und Jost laufen sich denn auch faft die werde und nach Zürich   fomme. Für Mitteilungen und Auskunft Baden ab, um diese Meister zum Wortbruch zu veranlassen. Sie wende man sich an das Streitkomitee, Restaurant Sonne", Außer falkulieren dabei folgendermaßen: Sobald die Mitglieder der fihl( Telephon 4889) oder an die Arbeitskammer Zürich  freien Vereinigung wortbrüchig werden und wieder aussperren,( Telephon 2404). so leiten die Scharfmacher Verhandlungen mit den Streifenden Der Kampf um den Zweistuhl in der Textilindustrie zu Verviers  ein, um ihre alten geschulten Leute wieder zu bekommen, die jetzt zum großen Teil bei den Meistern der freien Vereinigung arbeiten. ist mit der am Donnerstag erfolgten Wiederaufnahme der Arbeit Natürlich würden die alten Leute aus Entrüstung darüber, daß in ein Stadium getreten, das uls der Beginn eines für die Arbeiter­Mannheim, 18. August.  ( B. H.  ) Auf den Jutewerken in Wald­sie von den Bereinigungsmeistern auf die Straße gesetzt worden schaft günstigen Abschlusses zu betrachten ist. In der rheinischen wären, jenen ein für allemal Valet fagen und wieder zu ihren Textilindustrie hat man das zehnjährige Ringen in der nahen hof sind Arbeiter in den Ausstand getreten. Eine Zunahme der früheren Großfirmen gehen. Damit hätten die Großmeister dann Grenzstadt mit gespanntem Interesse verfolgt. Sein Ausgang Arbeitsniederlegung steht zu erwarten, so daß die Werte wahr zwei Fliegen mit einer Slappe geschlagen. Einmal hätten sie die mußte für die Arbeiterschaft der alten Tuchindustriestadt Aachen   scheinlich gefchloffen werden. alteingearbeiteten Arbeitskräfte wieder und die Bereinigungs- bon entscheidender Bedeutung werden, nicht nur in der Gestaltung meister wären damit gleichzeitig bedeutend leistungsunfähiger ge- des Arbeitsverhältnisses, sondern auch in Sachen der gewerkschaft­Baris, 18. Auguft.( B. H.  ) Die Schatzkammer der Kirche macht, was ja mit im Hauptinteresse der Großfirmen liegt. Diefen lichen Organisation; namentlich deshalb, weil der aus der Oppo­Plan haben aber sowohl die Gesellen wie auch die Vereinigungs- sition gegen den Zweistuhl geborene christliche Tegtilarbeiterverband St. Michael ist in der vergangenen Nacht ausgeraubt worden. Eine meister sehr gut durchschaut, daher ist das brünstige Liebeswerben sich verleiten ließ, in geheimen Verhandlungen mit den Arbeitgebern große Anzahl wertvoller Gegenstände, teils mit Diamanten besetzt, der edlen Scharfmacherkolonne denn auch bislang so gut wie er- die Einführung des Systems in Aachen   gutzuheißen. Durch den darunter Geschenke früherer Bäpste, sind entwendet worden. Von folglos geblieben. Im Gegenteil, die Herren Oberzünftler haben Ausgang des Kampfes in Verviers   hat sich die Situation für den dem oder den Dieben fehlt jede Spur. fich bei ihren versuchten Verleitungen zum Wortbruch manche christlichen Verband noch verschlechtert. Suchte er doch seinen Um drastische Abfuhr geholt. Gar trübfelig ging es fürzlich auch dem fall vornehmlich damit zu begründen, daß die Aachener Industrie bekannten Jnnungsmeister Herrn C. A. xüders in der Greifs- durch Verviers   verdrängt würde, wenn es nicht gelänge, den Wider­walderstraße bei der Anwerbung von Arbeitswilligen. Dieser Herr stand gegen den Fortschritt der Technit" zu brechen. hatte in Hannover   Gehülfen engagiert, die als Verbandsange Vor zehn Jahren wurde in Verviers   der Zweistuhl bei awei hörige von ihrem Engagement aber rechtzeitig der Berliner   Streit Firmen eingeführt. Es waren schmale, in Deutschland   nicht übliche, feitung Mitteilung machten. Zu einer bestimmten Zeit sollten sie sogenannte Erzenterstühle, für schmale Stoffe und leichtes Gewebe. hier eintreffen und als Erkennungszeichen einen Glaferdiamant Die Arbeiter waren zur Bedienung solcher Stühle bereit. Al fichtbar tragen. Die Angeworbenen meldeten auch prompt ihre mählich gingen auch andere Fabriken zur Einführung des Zweistuhls Ankunft, blieben aber natürlich daheeme". New York  , 18. august.( B. S.) In Valparaiso   Itegen Hun­Nun fuhren vier über, ohne sich an das bestimmte System gebunden zu erachten. Es Berliner   Ausgesperrte nach Spandau   und trafen mit dem be- tam dazu, daß man größere Stühle dafür einrichtete, mit breiteren berte unter den Trümmern verbrannt. Die Stadt brennt an 20 stimmten Fernzuge auf dem Lehrter Bahnhof   als arbeitswillige Stoffen belegte und schließlich sogar Schnelläufer dazu verwendete. Stellen. Die Bevölkerung ist auf das Land geflohen. Besonders Hannoveraner" ein. Aeußerst freundlich wurden sie dort von dem Statt der leichten und schmalen Damentuche legte man schwere schwer hat das Geschäftsviertel gelitten. Bella Vista, wo sich die Buchhalter der Firma Lüders empfangen. Ber Stadtbahn gings Herrenstoffe, auch farbige, auf; ein Beginnen, welches natur- besten Wohnungen befanden, liegt vollständig unter Trümmern. Hierzu 4 Beilagen.

Die Strafe.

Petersburg, 18. Auguft.( B. H.  ) Admiral Strydlom ersuchte telegraphisch den Marineminister, die Meuterer der Schwarzen Meer- Flotte nicht triegsgerichtlich, sondern auf administrativem Wege zu bestrafen. In der" Nowoje Wremja" fordert ein Offizier zu offenen Kampf auf gegen das Rolontum, das die Attentäter beschüße.

-

Berantw. Redakt.: Carl Wermuth, Berlin  - Rigdorf. Inferate verantw.: Zh. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.