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Was min? Das ist die Frage, die jetzt bei jedem auftaucht,| bildung außerhalb der Schule beschäftigen. Ritter v. Kralik( Wien  ) Ebenso wie die eigentlichen Arbeitsräume sind auch die auftauchen muß. Auf diese schwierige Frage antwortet das redete über Boltsbildungsbestrebungen. Er verteidigt die Kirche Schlafstellen der Gesellen und Lehrlinge in bezug auf Sauber­Zentralfomitee unserer Partei in einem Sendschreiben an alle gegen den Vorwurf der Bildungsfeindlichkeit; im Gegenteil: feit, Rauminhalt u. dgl. höchst mangelhaft. Aus Elbing  Parteiorganisationen folgendermaßen: Vor allem müssen wir selbstverständlich dem Proletariat die katholisch sein, heiße boltsbildend sein. Die Kirche vermittele wahre und Marienburg wird berichtet, daß die Schlafstellen Lehren der letzten Vorgänge auseinander setzen. Doch das ist zu und allgemeine Bildung, während während die Bildungsbestrebungen vielfach zu wünschen übrig ließen, im Bezirk Belgard wenig. Unsere Partei muß alle ihre Kräfte darauf anwenden, außerhalb ber Kirche es ant Klarheit und Wahrheit mußten die Schlafstätten für Lehrlinge von Bäckern und um rechtzeitig den höchft gefährlichen Zwiespalt in ben ver- fehlen ließen. Profeffor 8ahn( Straßburg  ), der über die Fleischern mehrfach beanstandet werden, im Regierungsbezirk schiedenen Schichten des Proletariats und der Armee zu beseitigen, Erziehung der Jugend durch die Kunst redet, will die Jugend ge- Hildesheim   entsprachen nach Ansicht des Kreisarztes die der entstehen tann in Anbetracht ihrer verschiedenen Stellung zum schüßt wissen vor der Kunst, die mit der christlichen Sittenlehre in Schlafräume der Gesellen und Lehrlinge oft selbst nicht den lebten Streit. Gleichzeitig damit muß unsere Bartei ihr mög- Widerspruch steht. Der Jugend, so schließt er, nur die Kunst, die bescheidensten Anforderungen, und ähnlich ist es fast überall lichstes tun, damit die Arbeiterklasse den günstigen Augenblick zu geboren ist aus dem unverfälschten Quell christlichen Glaubens bestellt. Wenn irgend etwas, so beweisen diese amtlichen einer allgemeinen politischen Aktion nicht verpakt und die Re- bas heißt: die vfäffische Beschränktheit bestimmt, was dem Bolte Mitteilungen die Berechtigung der Bestrebungen der organi aktion, bank der Zwietracht unter den revolutionären Elementen des Boltes, nicht festen Fuß zu fassen vermag. Wenn der all- frommt, und ihrem Gebote haben sich Kunst und Wissen zu fügen. fierten Arbeiterschaft auf Beseitigung des Kost- und Logis gemeine Streit des ganzen Volkes in diesem Augenblicke auch un­Der Kleritalismus kann auch nicht umhin, das Dafein einer wesens. möglich ist, so muß man sich desto mehr beeilen, günstige Verhält- Frauenfrage anzuerkennen. Lange begnügte er fich mit dem Man wende nicht ein, daß solche ekelerregenden Zustände, nisse für einen solchen Streit zu schaffen." Spruche: Die Frau gehört ins Haus!- aber die Entwickelung wie sie hier amtlich bestätigt werden, mit dem Wesen des Be­Das ist die Meinung des Zentralkomitees. Voll froher Bus hat auch die Ultramontanen gelehrt, daß es mit diesem abweisenden triebes in Verbindung stehen und dadurch bedingt sind. Wer bersicht und kampfesmutig sieht es der Zukunft entgegen. Sprüchelchen nicht getan ist. Und so hat sich denn auch einmal Gelegenheit gehabt hat, auch einmal Gelegenheit gehabt hat, die mustergültigen Ein­Wenn der letzte Streit auch mißlungen ist, die Arbeiter gehen der Essener Katholikentag mit dem heiflen Thema beschäftigt. Ein richtungen von Konsumvereinen fennen zu lernen, der wird unverzagt den kommenden Vorgängen entgegen. Die nächsten Geistlicher, Seminarpräses Lausberg( Köln  ) war ausersehen, die wissen, daß sich bei gutem Willen alle diese Mißstände aus Kämpfe führen uns zum Sieg- das ist die allgemeine Ueber- Frauenfrage vom chriftlichen Standpunkte aus zu beleuchten. der Welt schaffen lassen. Aber entweder sind die in Frage Die christliche Frauenbewegung" legt den Hauptwert auf das ethische kommenden Arbeitgeber von dem gleichen Streben, wie die Moment, nach ihm erst kommt das wirtschaftliche; sie fordert nicht amerikanischen Großkapitalisten beseelt, daß sie Leben und Petersburg  . Stolypin   äußerte gegenüber einem Bekannten, daß die völlige Gleichberechtigung der Frau mit dem Manne, sie Gesundheit ihrer Mitmenschen freventlich aufs Spiel setzen, die Gerüchte, Witte werde wieder das Ministerpräsidium übernehmen, unbegründet seien. Er sei über die Stimmungen in Peterhof besser geizt nicht nach politischen Ehren und verlangt nicht nach um sich ihre Taschen zu füllen, oder aber es sind kleine dem Stimmrecht für die Frau. Der Beruf für Haus und Krauter, die im Kampf gegen das Großfapital zu so nichts­Petersburg, 22. August. Troß der offiziellen Dementis erhalten Familie steht in erster Linie, daneben aber kommt die würdigen Maßnahmen greifen. In beiden Fällen handelt fich die Gerüchte, daß für die baltischen Provinzen, sowie für den Erziehung zur selbständigen Lebensstellung, damit die Frau auch es sich um Begleiterscheinungen der kapitalistischen   Wirt­Rautasus und für Bolen Lokaldittaturen errichtet werden sollen. widrigen Umständen gewachsen sei. Lausberg fordert daher die Er schaftsordnung. Wir können dem preußischen Kultus­Mostau, 22. August.  ( Telegramm der Petersburger Telegraphen- weiterung des weiblichen Bildungswesens, aber damit im Zusammen- ministerium nur Dank wissen, daß es uns- wenn auch wider Agentur.) In dem Vororte Baschilowka fand die Polizei in einem hange muß der Geist des Christentums und der Einfluß der Kirche Willen eine so wirksame Waffe im Kampfe gegen die Privathause viele Waffen und eine Bombe. Dreizehn Personen auf die Erziehung der Mädchen, die selbstverständlich nur konfessionell heutige Gesellschaftsordnung in die Hand gegeben hat. wurden verhaftet. fein kann, gekräftigt werden; vor allen Dingen darf das hehre Jdeal der christlichen Ehe" bei allen diesen Bestrebungen nicht ge­trübt werden.

zeugung.

unterrichtet.

Tagesmeldungen.

Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 22. August.

Die schwarze Parade.

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am Leben

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Amerika in Preußen.

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Deutsches Reich  .

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Graf Strachwiß und das Zentrum. Ergebnis der vielen Reden des heutigen Abends: Der Klerika. Wir nagelten vor einigen Tagen die skandalösen Aus­lismus kann alles, er tut alles und bewilligt alles für das Bolt; lassungen fest, die ein Mitglied der preußischen er gibt den Arbeitern Kunst und Bildung und der Frau ihren Anteil 8entrumsfrattion, Graf Strach wit, unlängst n. Essen, 21. Auguft.( Eig. Ver.) aber alles nur soweit es sich mit dem christlichen in Ein stattliches Heftchen von 16 Seiten, herausgegeben vom Glauben verträgt, d. h. soweit es die Masse in der Abhängigkeit Notwendigkeit weiterer der Deutschen Tageszeitung" über die weiterer indirekter Steuer= Lokalkomitee, gibt Auskunft über die mancherlei Veranstaltungen von der herrschenden Klasse und ihrer Verbündeten: der Kirche, belastungen der nicht besigenden Klasse gemacht während des Effener Katholikentages. Es ist eine schier endlose erhält. Wozu befänden wir uns denn auch auf einem Parteitage hatte. Ja, dieser Zentrumsagrarier hatte die Regierung Reihe von Tagungen, Sigungen und Festlichkeiten, denn der Katho- des Bentrums!- lifentag hat noch einige Dußende von Vereinen, Verbänden usw. direkt dazu aufgefordert, für den Fall, daß selbst eine Auf­nach Essen gelockt, die sich nach Kräften bemühen, mit Verhandlungen lösung des Reichstags keine Majorität für derartige Steuern und Vergnügungen das Programm der schwarzen Parade möglichst bunt und umfangreich zu gestalten. Die übergroße Anzahl dieser Chicagoer   Schlachthäusern haben mit Recht das Aufsehen der Energie zeigen werde, diesen reichswahlrechtsfeindlichen Die Enthüllungen über die skandalösen Zustände in den ergebe, Hand an das bestehende Reichstagswahlrecht zu legen! Wir warfen die Frage auf, ob wohl das Zentrum die Veranstaltungen hat wohl nur ein Interesse für die Nächst gesamten Kulturwelt erregt. Daß in Preußen ähnliche, wenn Junker aus der Bentrumsfraktion des preußischen Ab­beteiligten; nur der Seltsamkeit wegen mag hier der Sigung des auch nicht ganz so efelhafte Erscheinungen bei der Bearbeitung geordnetenhauses furzerhand hinauszubefördern! Es scheint Lourdesvereins gedacht werden, dessen Vorsitzender sich be- von Lebensmitteln zutage treten, dafür finden wir die besten nun, daß man diese Konsequenz nicht zu ziehen gewillt ist. mühte, die Bedeutung des Gnadenortes" ins rechte Licht zu rücken. Belege in der Denkschrift über das Gesundheits- Wohl erklärt die Köln  . Volfsztg.", daß die Zentrumspartei  Wie fehr auch, so meinte der Mann, die Feindschaft der glaubens wefen des preußischen Staates, die im Auf- all und jede Mitverantwortlichkeit" für diese Kundgebung Tofen Welt gegen diese Gnadenstätte" tobe, fie stehe fest trage des Kultusministers von der Medizinalabteilung be- des Grafen Strachwitz ablehne", auch läßt das rheinische und lasse alle Angriffe von sich abprallen. In der Debatte arbeitet ist, also wohl turmhoch über dem Verdacht der Be- Zentrumsorgan durchblicken, daß es dem Grafen keine Träne wurde die katholische Presse beschuldigt, daß sie den Berleum- einflussung durch sozialdemokratische Hetzer" steht. Die nachweinen werde, wenn er freiwillig feinen Austritt dungen", die aus dem glaubensfeindlichen Lager gegen die Wunder- Schilderungen, die uns hier von den Arbeitsräumen in aus der Fraktion vollziehen werde- allein einer zwangs wirkungen der Gnadenquelle erhoben würden, nicht entschieden manchen Bäckereien und Schlächtereien gegeben werden, weisen Sinausbeförderung des scharfmacherischen Zentrums genug entgegentrete; jeder Katholik müsse erfahren, daß spotten jeder Beschreibung. das nicht Betrug sei, was sich in Lourdes   ereigne, sondern die lautere, wunderbare Wahrheit. Die Versammlung faßte fodann richtet, daß gegen mehrere Bäckereien wegen Unsauberkeit, Strachwig mit seiner Auffassung nicht isoliert steht. So wird u. a. aus Elbing   und Marienburg be- agrariers wagt auch die Köln  . Volksztg," nicht zu empfehlen! Das Zentrumsblatt weiß nur zu genau, daß Graf unter großem Beifall eine Resolution, worin die katholische Breffe Fehlens einer gehörigen Abwässerbeseitigung und von Es weiß, wie stark gerade im preußischen Bentrum die aufgefordert wird, die Widerlegung der Berleumdungen", die feind- Lüftungsvorrichtungen vorgegangen werden mußte. Sogar agrarischen und arbeiterfeindlichen Tendenzen vertreten sind! liche Blätter gegen Lourdes   erheben, in ihre Spalten aufzunehmen. im Landespolizeibezirk Berlin   hatten die Fleischereien Es weiß, daß der gräfliche Scharfmacher innerhalb der Danach scheint die Zentrumspresse sich dem Wunderschwindel von vielfach mangelhafte Arbeitsräume. Im Regierungsbezirk Fraktion einflußreiche Unterstütung finden Lourdes   gegenüber ablehnend verhalten zu haben, sie soll nunmehr Potsdam   und in einzelnen Kreisen der Regierungsbezirke würde. Und mit Recht erinnert die Bresl. 8tg." daran, zum rechten Glauben zurückgeführt werden zur höheren Ehre der Frankfurt   und Stettin   zeigten die Werkstätten erhebliche Un- daß ja des Grafen Strachwih programmatisches Wort: christkatholischen Weltanschauung. fauberkeit. In Belgard fand die Verarbeitung der ge- Das Zentrum wird agrarisch sein oder es wird nicht Allgemeines und berechtigtes Intereffe hat die heute morgen schlachteten Tiere in höchst engen und schmutzigen Räumen fein", tatsächlich in der Zentrumspolitik seine vollste Era abgehaltene Generalversammlung des Voltsvereins statt. In Posen liegen die Fleischerwerkstätten oft in füllung gefunden hat. für das tatholische Deutschland  . Man nennt den Verein Kellern, in denen es an Licht und darum an Sauberkeit, an das soziale Vermächtnis Windthorsts an das katholische Volt"; er Ventilation und Einrichtungen zur Abführung der Schmutz- zwischen sich und den diese Politik beherrschenden Bentrums Das Zentrum fann deshalb gar nicht das Tischkuch ist bestimmt, die katholische Bevölkerung sozialpolitisch zu schulen wässer fehlt; auch in vielen Bäckereien herrschen diese Uebel- agrariern zerschneiden. Auch der Einfluß, den der durchaus und im Stampfe wider den Unglauben und den Umsturz auszurüsten. stände. In Bad Warmbrunn   und in Hermsdorf, agrarische rheinische Bauernverein auf seine Politik Man braucht in die Lobpreisungen der Boltsvereinsführer von der Kreis Hirschberg, lagen die Arbeitsräume der Bäcker oft dicht ausübt, macht das zu einer Unmöglichkeit. Deshalb sucht sich Bedeutung und den Erfolgen des M.- Gladbacher Unternehmens nicht an Abtritten und Senkgruben. Im Landkreise Ratibor   die Zentrumspresse dadurch aus dem Dilemma zu ziehen, daß einzustimmen, immerhin ist der Volksverein seiner Organisation und dienten in zwei Fällen die Backstuben zugleich als Schlaf- fie ein überaus wohlfeiles, aber zu nichts verpflichtendes seiner Arbeit wegen in hohem Grade der Beachtung wert. Der räume, einmal sogar als Kinderstube. Recht appetitlich mittel die Auslassungen ihres Fraktionsmitgliedes einfach Voltsverein zählt jet 510 000 Mitglieder; er hat im letzten Jahre scheint es auch in 3 e i k zuzugehen. Hier hatten in sehr vielen desavouiert. Wir werden freilich fortfahren, darauf eine Zunahme von 40 000 zu verzeichnen. Der Jahresbericht gibt Bäckereien die Bäcker sehr verschmußte Fingernägel, in hinzuweisen, daß das Bentrum einen Wahlrechtsfeind in Kunde von einer überaus lebhaften Tätigkeit; 2000 Voltsversamm- anderen Backstuben wurden Knochen und Kartoffelschalen auf seiner Fraktion duldet! lungen wurden abgehalten, 11 Millionen Schriften verbreitet. dem Backofen gedörrt und die Wäsche getrocknet. In der Von der halben Million Mitglieder kommen rund 800 000 auf Rhein  - Hälfte der Arbeitsstätten und sehr oft auch in den Schlaf­Gegen das Freizügigkeitsrecht! land und Westfalen  ; bedenkt man, daß sich auf diese beiden Bro- stuben des Personals fehlten Waschvorrichtungen. n Das Drgan Knuten- Dertels fährt fort, die Regierung scharf zu vinzen demgemäß auch die Hauptarbeit des Volksvereins erstreckt, so to Blq diente in einer Bäckerei die Back stube auch als machen, den ländlichen Arbeitern das Recht der Freizügige erkennt man, ein wie wirksames Stampfesmittel fich hier das Zentrum Wohnraum, in Hohlstedt  , Kreis Sangerhausen, tändischer Lohndrücker usw. reichten nicht aus, die Leutenot" zu feit zu estamotieren. Die kleinen Mittel" der Zulassung aus­besonders für den Westen Deutschlands   geschaffen hat. diente das Gemeindebackhaus sogar als Gänsestall. Im Re- beseitigen. Durchgreifende, große Mittel" feien unbedingt am gierungsbezirk Hannover   waren die Werkstätten für Blaze. Die Regierung soll Fürsorge treffen, daß die Landwirtschaft In der heutigen geschlossenen Generalversammlung ging bei Bäcker und Schlächter oft schmuzig und schlecht gelüftet. In heimische Arbeiter in genügender Menge habe und schwacher Beteiligung die Abfertigung der in den Ausschüssen be- einer Backstube im Regierungsbezirk Münster   geschah die halten könnte." Wie das geschehen muß, will die Deutsche arbeiteten Anträge ihren gemächlichen, durch keinerlei Debatte Reinigung nach Angabe des Bäckermeisters nur einmal im Tageszeitung" später auseinandersetzen. Vorläufig versichert sie, beunruhigten Gang weiter. Die Anträge betrafen den Papst, die Jahre durch Abfragen der dicken Teigkruste, mit der der Fuß- daß es ohne ein fräftiges Beschneiden ber ungefunden römische Frage, die Missionen, das Vereinswesen und derlei für die boden bedeckt war. In einer anderen Bäckerei schliefen die Auswüchse der sognannten Freizügigkeit nicht abgehen wird." Gleich­nichtkatholische Welt belanglose Dinge. Herr Gröber hat zwar Gesellen in den Ruhepausen auf den Backtischen. Auch im zeitig bezeichnet das Organ des Bundes der Landwirte schon die bloße Erörterung des Gedankens der Gewährung des gestern abend in der öffentlichen Versammlung die Weitherzigkeit Regierungsbezirk Arnsberg   wurde über Unsauberkeit in des Statholifentages gerühmt, der nicht hinter verschlossenen Türen Bäckereien des öfteren geklagt. Arge Mißstände, die man haftes Spiel mit dem gefährlichsten Feuer." Roalitionsrechtes an 2andarbeiter als ein frebel. verhandele, sondern der Presse jeder Richtung Zugang gewähre- faum für möglich halten sollte, brachte eine unvermutete Be- Man sieht, den Junkern tommt heute der Appetit beim Essen. ein Beweis für die Lauterkeit und Friedlichkeit des katholischen   sichtigung von 20 Bäckereien in Krefeld   zutage: In Die Milliarden des Brot- und Fleischwuchers mit seiner, wie Geistes. Indes diese Weitherzigkeit macht halt vor den 10 Bäckereien wurde der Schwarzbrotteig von den Angestellten statistisch nachgewiesen ist, erabdrückung der Lebens. Türen der Ausschüsse, wo, wenn man Eingeweihten glauben mit den Füßen gefnetet; eine Backstube stand mit einem haltung des industriellen Proletariats hat den darf, es zu wirklichen Auseinandersegungen kommen soll. Und Abort in nächster Verbindung; ein Lehrling, der ein Ge- agrarischen Heißhunger feineswegs gestillt, sondern erst recht rege doch hätte an den Verhandlungen der Ausschüsse die Deffent- schwür an der Hand hatte, beschäftigte sich anstandslos mit gemacht. Nun soll durch Beseitigung der Freizügigkeit auch dafür lichkeit ein weitaus größeres Interesse als an den Parade Baden, und eine ganze Reihe von Badstuben dienten als geforgt werden, daß die Agrarier die Bollbeute auch ganz reden der großen Hurraversammlungen und den maschinen- Aufenthaltsort für Kaben und Hühner. Aehnliche Mißstände proletarier nicht einmal Brosamen von der reichgedeckten Tafel der allein einzutheimsen vermögen, so daß für die Land­mäßigen Abfertigung der Anträge in den geschlossenen Versamm- fanden sich auch im Kreise Kempen   vor. Im Regierungs-" Strohdachflickenden" abfallen! lungen oder gar den Offenbarungen des Lourdes- Vereines. bezirk öln unterzogen die Kreisärzte mit dem Gewerbe­inspektor Schlächtereien und Bäckereien einer Besichtigung, Die öffentliche Generalversammlung von heute abend zeigte die die eine überraschend große Zahl bedenklicher Mängel ergab. Festhalle wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Vier Redner Ungeeignete Räume wurden benutzt, Waschgelegenheiten waren angekündigt. Zunächst redete Oberlandesgerichtsrat Burlage fehlten und Unsauberkeit herrschte bei der Herstellung und ( Oldenburg  ) über die römische Frage, das alte, aber immer Aufbewahrung der Waren. Gleichfalls wurden in Aachen  junge Thema der Katholikentage seit 1871. Der Papst, der oberste überall böse Zustände festgestellt. In einzelnen Bäckereien Gesetzgeber, Richter, Lehrer und Seelenhirte muß, um seine Auf- werden Hunde zum Betrieb der Knetmaschine verwandt. gaben erfüllen zu können, frei sein; dazu bedarf er der torritorialen Auch im Regierungsbezirk Trier   ließ die Reinlichkeit in Souveränität. Doch ist der Katholikentag so gnädig, über den Aus- Backstuben und Schlachtwerkstätten sehr viel zu wünschen gleich des Papstes mit Italien   feine Forderungen zu stellen; er übrig. stimmt jedem Ausgleich zu, den der Papst zu treffen für gut hält- Selbstverständlich geben diese Berichte kein vollständiges

ein Verhalten, das die Lösung der römischen Frage nicht als allzu Bild der in Bäckereien und Schlächtereien herrschenden ge­dringlich erscheinen läßt. meingefährlichen sanitären Zustände. Wir wissen ja, daß Der Kleritalismus ist bekannt wegen feiner Bildungsfeindlich die Zahl der Beamten so gering ist, daß nur ein kleiner keit; indessen das Volk fordert aus sich heraus seinen Anteil an den Bruchteil der Betriebe inspiziert werden kann. Zweifel­geistigen Gütern. Diesem Bestreben kann sich der Klerifalismus los würden, wenn mehr Inspektionen vorgenommen werden nicht entziehen und es ist ein Zeichen seiner Anpassungsfähigkeit, könnten, noch ganz andere Zustände ans Tages­' wenn sich nunmehr auch die Katholifentage mit der Frage der Voltsal licht kommen.

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Die Freisinnige Beitung widmet den agrarischen Scharfmachern folgende Beilen: " Die Agrarier täuschen sich sehr über die Wirksamkeit der von ihnen erhobenen Forderungen zur Einschränkung der Freizügigkeit. Jede Verkümmerung des Rechts, Arbeitsgelegenheit zu suchen, wo fie am günstigsten zu finden ist, würde nicht den Landwirten neue Arbeitskräfte sichern, vielmehr auch die vorhandenen Ar­beiter zum Teil noch entziehen und diese vers anlassen, den Staub der deutschen   Heimat von den Füßen zu schütteln, um jenseits des Meeres in fremden Ländern ihre Arbeitskraft zu verwerten. Für die Sozialdemokratie würde jede Antastung der Freizügigkeit zur Kräftigung ihrer Agitation hoch willkommen sein, weil ihnen dadurch wieder Scharen bon Buläufern zugeführt werden würden, und auch bei den Parteien der bürgerlichen Linken würde die Regierung auf Heftigen Widerstand stoßen, wenn sie entsprechend der Forderung des Organs des Bundes der Landwirte Miene machen wollte, die Freizügigkeit einzuschränken. Darum ist die Lockung der Deutschen Tagesztg." ein Spiel mit gefährlichem Feuer."