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der Arbeit!

Die Moral des Montantrustes.

Som Druckschriftenverteilen zu Wahlzweden!- An| Dringlichkeitsantrag ein, der die Beseitigung der Sperrej Zur Regelung der örtlichen Lohn- und Arbeitsbedingungen im geflagte: Wir berufen uns auf den letzten Abfag, der das Ver- des Freihafens forderte. Schon lange vor Beginn der Sizung Lithographen- und Steindruckgewerbe tagte in Chemnis eine teilen in den Häusern gestattet." Vorsigender( mit scharfer waren die Galerien von Zuhörern, meist Arbeitern, dicht besetzt. Zu Kommission, bestehend aus je vier dortigen Unternehmern und Betonung): Wer hat Ihnen das gesagt?" Angeklagte dem Antrage nahm zunächst Stadtv. Braesel das Wort. Ich bin Arbeitern und je einem Vertreter des Unternehmer- Schutzverbandes und des Senefelder- Bundes. Das Resultat der Verhandlung ist eine ( etwas verlegen):" Das wissen wir selbst." Vorsitzender nicht in der Lage, führte er aus, die Annahme des Antrages zu empfehlen, Lohnerhöhung für 55-60 Arbeiter von insgesamt etwa 100 m. M. ( nach kurzer Pause, sehr leise lesend):" In geschlossenen und zwar aus folgenden Gründen: Die Stadt hat lediglich ihre wöchentlich; die über 30 m. betragenden Wochenlöhne sind von der Räumen ist zur nichtgewerbsmäßigen Verbreitung von Druck- Interessen zu wahren, was durch die vom Magistrat getroffene Maß- Kommission nicht erhöht, das ist vielmehr der Vereinbarung zwischen den schriften eine Erlaubnis nicht erforderlich." Der regel auch geschieht. Durch eine Hemmung des Verkehrs im Frei- einzelnen Firmen und ihren Gehülfen überlassen worden. Besonders Beuge Polizei- Sergeant Nickel wird vorgerufen, kann jedoch trotz hafen würden für die Stadt nicht nur direkte Einnahmen ver- niedrige Löhne erfuhren dagegen eine Erhöhung bis zu 4 M. allem Hin- und Herredens nur bekunden, daß er selbst keinen der An- loren gehen, sondern es würden auch indirekte Schädigungen hinzu- wöchentlich. Die Arbeitszeit ist derart geregelt, daß die Ver­geklagten ertappt hat, sondern erst von dritten Personen unterrichtet fommen. Die Stadt hat im Hafengebiet sehr kostspielige Einrichtungen, fürzung bei einigen Firmen bis zu 11 Stunden täglich beträgt.- ist. Nach etwa halbstündiger Beratung zurückkommend, richtet der Maschinen und derartige Anlagen. Würde nun in diesem Streik der Bei solchen Erfolgen schrieben bürgerliche Zeitungen nach der Bei­Borsitzende an den Amtsanwalt die Frage, ob er unter Beweis Freihafen zum Kampfplatz ausersehen, so wären die Folgen hiervon nicht legung des Kampfes von einer bedingungslosen Wiederaufnahme stellen wolle, daß die Verbreitung eine öffentliche gewesen abzusehen.( Oho! auf den Tribünen.) Die Antragsteller sind gar sei? Verlegenes Achselzucken! Im übrigen ist der Herr Amts- nicht in der Lage, eine Garantie zu leisten und die Befürchtungen zu anwalt der Ansicht, daß es ganz egal" sei, ob öffentlich widerlegen. Wir haben die Verpflichtung, uns jetzt zu schützen. Der Aachener Hüttenverein hat an die von ihm am 15. August oder nichtöffentlich! Die Verbreitung ohne polizeiliche Diese Erwägungen sind durchaus ausreichend für den Magistrat, und gekündigten Arbeiter das Anfinnen gestellt, über die Kündigungszeit Erlaubnis an sich sei strafbar!!- Polizei- Sergeant die Bürgerschaft darf ihm dafür dankbar sein. hinaus weiter zu arbeiten, so lange nämlich, als noch Material vor­Nickel wird darauf nochmals eindringlich befragt, ob er nicht feſt- Diesen Ausführungen trat Genosse Herbert in äußerst scharfer handen ist. In den meisten Abteilungen wurde die Bekanntmachung stellen könne, daß die Verbreitung eine öffentliche gewesen. Weise entgegen. Der Magistrat, sagte er, handelt einseitig. mündlich erlassen. In einem Betriebe wählte man folgende schriftliche Sergeant Nickel wiederholt, daß er aus eigener Anschauung nichts Es ist nicht Sache der Stadtverordnetenversammlung, zu prüfen, Form: wisse, doch habe er gehört, es sollten(!) auch in einigen ob die Ansprüche der Arbeiter. berechtigt sind oder nicht. Diejenigen Arbeiter der Bauwerkstätte, welche gekündigt Der wurden, können so lange arbeiten, wie Material vorhanden ist Häusern Flugblätter unter den Türen hindurchgestedt und von der Referent hat aber klar durchblicken lassen, daß für die Reeder Die Bedingungen liegen im Bureau zur Einsicht offen. Straße aus in die Fenster hineingereicht sein, vielleicht lasse sich das Partei ergriffen worden ist. Wir müssen aber verlangen, daß gez.: Borka. noch feststellen!- Der Vorsigende: Das wäre ja die Behörde ganz unparteiisch bleibt. Die getroffene Maß­Die im Bureau vorgelegten Bedingungen lauten: schon ganz richtig. Suchen Sie also festzu- regel dient allein dem Zwecke, den Kampf für die Arbeiter ungünstig Die Arbeiter erklären hiermit, daß sie so stellen, ob die Angeklagten Flugblätter von der Straße verlaufen zu lassen. Der Hafen ist für alle gesperrt. Selbst Iange arbeiten, wie Material vorhanden ist, und aus in die Fenster geworfen oder unter den Haustüren Durchreisende dürfen ihn jetzt noch nicht besichtigen. Die Kon­dann ohne Kündigung entlassen werden können. hindurchgesteckt haben"! trolleure lassen niemand hinein, der nicht so eine Hundemarke" gez.: Borka. vom Reederverband( Legitimationskarte) vorzeigen kann. Die Arbeiter haben mit verschwindenden Ausnahmen die sonder Unter Polizeiaufsicht sollte ich den Hafen nur betreten dürfen. bare Zumutung zurückgewiesen. Damit dürfte die Zahl der Ich lehnte diese Begleitung ebenso ab wie die des Betriebsdirektors. Streikenden und Ausgesperrten bis Sonnabend 4000 betragen. Im Wir Stadtverordnete find gleichberechtigt mit dem Laufe der Woche fanden eine Anzahl Versammlungen statt, die alle Magistrat, und trotzdem diese Zurückseßung. Der Magistrat hat riesig besucht waren. Freitag und Sonnabend soll Hue in Haaren seine Pflicht grob verlegt. Die Maßregel geht direkt gegen die und Aachen   reden. In den nächsten Tagen soll der Oberbürger­Streifenden. Sie ist eine Beeinträchtigung in standalösester Form. meister Veltmann Aachen, der zurzeit verreist ist, zurüdfommen, Herr Oberbürgermeister, das ist eine Parteilichkeit, die ihnen nie um eine Beilegung des Stampfes zu versuchen. berziehen werden wird. Sollte es noch ein Denkmal in Stettin   geben, dann ist es eins für Sie!( Rufe: Unerhört! Unruhe, Glocke des

Resultat: Der Termin wurde vertagt und Polizeisergeant Nickel hat zu recherchieren, ob die drei Sünder wirklich irgendwo ein Flug­blatt in ein offenes Fenster hineingeworfen haben! Hoffentlich wird die Mühe des Herrn Vorsitzenden des Mülheimer Schöffengerichts belohnt.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Nochmals die farbigen Kühnemänner.

Die Tabakspinner und Vorlegerinnen bei der Firma Hagenbruch Vorstehers.) Vorsteher: Ich rufe Sie zur Ordnung! Redner hält u. Co. in Mühlhausen   i. Th. sind gestern in den Streit ge­seine Bemerkung aufrecht, zieht sich dadurch einen zweiten Ordnungs- treten, weil den Arbeiterinnen, die nur 8 M. Wochenlohn erhalten, ruf zu und fährt dann fort: Wie ich hier spreche, gebe ich nur ein eine geforderte geringfügige Lohnerhöhung von 97 Pf. pro Woche nicht bewilligt wurde. Die Tabafarbeiter, die ohne gelernte Vor­mattes Bild von der Erregung, die unter den Streikenden herrscht. legerinnen nicht arbeiten können, legten ebenfalls die Arbeit nieder, Im Interesse der Reeder sind besondere Kontrolleure angestellt. Wer weil ihnen eine neue Arbeitsordnung oftroyiert werden sollte, nach bezahlt diese? Die Arbeiter als Steuerzahler! Ich welcher die Tabakspinner die bei den geringen Löhnen und bei der muß den Mut bewundern, den Sie hier an den Tag legen. Die äußerst gesundheitsschädigenden Arbeit schwer zu beschaffenden weib­Polizei hält sich durchaus taktvoll und unparteiisch, lichen Hülfskräfte selbst zu suchen und einzustellen verpflichtet werden das muß anerkannt werden. Aber Sie mit Ihren Maß- sollten. Die Tabakspinner verlangen nunmehr ebenfalls Erhöhung regeln schüren die Erbitterung. Wollen Sie unparteiisch sein, so der Akkordlöhne. 3uzug ist strengstens fernzuhalten! müssen Sie unserem Antrage auf Aufhebung der Sperre zustimmen. ( Lebhafter Beifall auf der Linken.)

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Nürnberg   macht Schule.

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In großen Merger hat die mißglückte Aussperrung die Ver­einigung der Berliner   Firmenschilderfabrikanten versetzt. Mit großem Tamtam wurde ein Stillegen der Betriebe zu Mittwoch, den 29. August, angekündigt, wozu die Vereinigung, bei deren Mit­gliedern knapp ein Siebentel der organisierten Schildermaler be­schäftigt sind, gar nicht imstande ist. Uebrigens tehrt in allen Schreibereien der Fabrikantenvereinigung die Behauptung wieder, die Aussperrung erfolgte wegen Streits bei den drei Firmen Otto Grund u. Co., R. Poetsch und P. Voigt. In Wirklichkeit tommt die Firma" R. Poetsch gar nicht in Betracht, weil die= selbe Maler nicht beschäftigt. Sämtliche Arbeiten der Firma R. Poetsch werden in der Werkstatt von Otto Grund u. Co. angefertigt. Wie prompt die Aussperrung vor sich geht, beweist, daß bis Donnerstagabend noch nicht zwei Dugend Aus­gesperrte zu verzeichnen waren; ja, eine Firma machte am Oberbürgermeister Haten: Ich freue mich, daß die Angelegen Auf Grund eines tendenziösen Berichts des freisinnigen Frank. Montag sogar noch schnell mit ihren Malern eine vierzehntägige heit hier zur Sprache kommt. Wir haben den Freihafen mit großen Kündigungsfrist aus, während bis dato nur eine eintägige Rosten erbaut.( Stufe auf der Tribüne: Und wir haben die Steuern Kurier  " in Nürnberg   verbreiten die Depeschenbureaus eine Meldung, bestand. Man kann sich denken, wie die um Nasse und auf Befehi dazu bezahlt!) Wir haben das Hausrecht. Wir müssen wonach die streikenden Maurer in Bayreuth   am Mittwochmorgen des Herrn Nasse tanzenden Fabrikanten ganz aus dem Häuschen versucht hätten, wie sie fürzlich gebracht werden. Geradezu erbärmliche Tride werden gegen die diejenigen, die willig" arbeiten wollen, vor ihren Gegnern ähnliche Ausschreitungen in Nürnberg   vorgekommen sind". Sie hätten einen Gewalt­organisierten Ausländer angewandt. In einem Falle versuchte man, schützen. die Die Arbeiter, in den Hafen dringen wollen, indem sie die Arbeitswilligen von den die Frau eines solchen durch einen Menschen, der sich als Krimi- haben nicht die Absicht, zu arbeiten. Sie, Herr Stadtverordneter streich" vorgehabt, wollten. Kasernenbauten vertreiben An der Notiz ist nalbeamter ausgab, einzuschüchtern, indem dieser fragte: Wo Herbert, können ja vorläufig( 1) noch in den Freihafen. ist Ihr Mann beschäftigt? Die ahnungslose Frau wußte nicht gleich, Hüten Sie sich aber, daß ich nicht auch gegen Sie das Hausrecht an- nur folgendes richtig: Die Streitleitung erhielt am Dienstag Nachricht, daß am anderen Morgen eine Sendung aus wo er momentan beschäftigt ist, und sagte, er käme um 4 Uhr zu wenden muß. Es wurde dann in Hause. Darauf verschwand der Herr schnellstens. In einem ande­Herbert: Sie, Herr Oberbürgermeister, haben den Hafen wärtiger Streitbrecher eintreffen würde. ren Falle verfolgte ein angeblicher Striminalbeamter einen nicht erbaut, sondern die Steuerzahler. Entstehen Unruhen, so ruht der Streifversammlung beschlossen, sich am Morgen vor den Bauten Maler von der Luisenstadt bis zur Friedrichstadt   und drohte ihm die Schuld auf Ihrem Haupte. einzufinden, um die eintreffenden Arbeitswilligen auf den Streit mit den Worten:" Ich lasse Sie hochgehen. Passen Sie mal auf, daß Sie nicht ausgewiesen werden!" Es ist natürlich ausgeschlossen, Dr. Delbrück( stellvertretender Vorsteher): Die Arbeiter haben aufmerksam zu machen und in Güte zur Nichtannahme der Arbeir Aber in der Richard Wagnerstadt, two der daß man mit solchen Mitteln irgend etwas erreicht. Sonst buhlt gekündigt, und nun wollen sie die Reeder zwingen, nachzugeben. Es zu bewegen. man um die Ausländer, um sie ordentlich auszubeuten, und läßt ist die verfluchte Pflicht und Schuldigkeit des Magistrats, die Arbeits  - liberale Parteiführer Casselmann als Bürgermeister regiert, fie viele Meilen herkommen, 60 bis 80 Mark Lohn versprechend, willigen zu schützen, und wenn er nicht mehr fähig dazu sein sollte, witterte man in dieser friedlichen Demonstration sofort die Hydra so muß der Staat eingreifen. Es wird dem Magistrat der Revolution. Als die Streikenden sich kaum 5 Minuten auf dem 32 Fabrikanten des Ringes sperren, sage und schreibe, 24 Schilder- besonders zum Vorwurf gemacht, daß er die Legitimationstarte nicht Plate befanden, trafen von der einen Seite Chevan- legers zu Fuß eine Abteilung maler aus! Gine Aussperrung in dieser Form kommt auch wohl selbst ausgibt, sondern dieses Recht an eine Privatperson( Kunst- mit geladenem Karabiner, von der anderen Herrn Nasse etwas komisch vor, dem Herrn, der sonst immer nur mann vom Reederverband) abgetreten hat. Hierin liegt nichts Infanterie, ebenfalls mit geladenem Gewehr, ein. Jeder Mann mit Tausenden von Ausgesperrten zu rechnen pflegt. Auffälliges. Die Legitimation besagt doch nur: Der betr. Arbeiter hatte fünf scharfe Patronen bekommen. Nachdem die Streikenden arbeitet bei dem und dem Reeder. Sie ist eine bloße Arbeits- sich über die Situation flar geworden waren, schwenkten sie sofort bescheinigung. An der weiteren Debatte beteiligten sich noch feitwärts ab, um jeder Provokation aus dem Wege zu gehen, ohne daß eine Aufforderung zum Verlassen des Plates an sie gestellt verschiedene Freunde und Gegner des Antrages, der schließlich war. Die ganze Demonstration begann in der größten Ruhe wie tönnte es anders sein gegen die Stimmen der Sozialdemo­fratie abgelehnt wurde. und Ordnung und wurde ebenso beendet. Der freisinnigen Presse blieb es vorbehalten, daraus eine versuchte Gewalttat" zu machen.

um ihnen hier einen solchen von 27 bis 30 Mark anzubieten.

Zum Streik der Kohlenarbeiter.

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Husland.

Der Kongres in Liverpool. Am Montag, den 3. September,

Die Firma Glück auf" hatte sich bereit erklärt, mit Ver­tretern des Verbandes zu verhandeln, wie Werner am Freitag­morgen den Streifenden bekannt gab. Noch spät am Donnerstag­abend fanden die Verhandlungen statt, ohne daß eine Einigung er­zielt wurde. Jm allgemeinen zeigte sich die Firma geneigt, alle Forderungen anzuerkennen, bis auf einige kleine Differenzen, wo­bei keiner von beiden Teilen nachgeben wollte. Die Verhandlungen In der heutigen Streifversammlung der Hafenarbeiter wurde find nicht abgebrochen und können leicht wieder aufgenommen bekannt gegeben, daß das königliche Bauamt für die Oder­werden. Die Situation verschärft sich von Tag zu Tag. Für die regulierung( Stettin  ) sich in den Dienst des Reederverbandes gestellt Firma Louis Schulze liegen drei beladene Kähne am Görlitzer habe. Es sei nämlich ermittelt worden, daß es Arbeiter nach dem Ufer, die schweres Liegegeld fosten; alle Bemühungen, die Aus- Arbeitsnachweise des Verbandes geschickt habe. Einzelne Redner tritt in Liverpool   der diesjährige Kongreß der englischen Trades ladung zu bewerkstelligen, sind umsonst. Am Donnerstag sah man famen auch auf die Verhandlungen in der Stadtverordneten  - Unions zusammen. Dieser Kongreß wird, was die Zahl der Teil­Einer erklärte, daß bei den Liberalen nehmer anlangt, der größte sein, den die englische Arbeiterschaft auf der Oberspree 24 bis 30 Kahnladungen Kohlen und Kots und versammlung zu sprechen. keine Arbeiter zum Ausladen waren zu haben. Die Firma Dorf jedes Scham- und Ehrgefühl geschwunden sei, sonst hätten sie dem bisher abgehalten hat. Es sind angemeldet 489 Delegierte, worunter Die Lohntommission gab 28 Mitglieder des Parlaments, insgesamt vertreten die Delegierter hat sich in ihrer Not an die Herbergen gewandt und Hand- Dringlichkeitsantrage zustimmen müssen. werksburschen engagiert, die aber nicht genügend leisten können. bekannt, daß in den Vororten von Stettin   Streifpoften stationiert 1560 000 organisierte Arbeiter. Ueber den Verlauf des Kongresses Bei Gustav Schulze arbeiten allerlei Leute, die dort un- werden sollen, weil man in Erfahrung gebracht habe, daß Arbeits- werden wir berichten. angemeldet beherbergt werden. Wie die Polizei sich den willige auf Umwegen in den Hafen geschafft Die Gewerkschaften in Japan  Die Swinemünder haben es rundweg Kollegen Unternehmern gegenüber diensteifrig und eventuell auch nachsichtig verhält, darüber werden täglich neue Beispiele gegeben. Die Schutz- abgelehnt, Schiffe, die für Stettin   oder für die Stevensonsche befinden sich ja noch ganz und gar im Anfangsstadium ihrer Ents leute bringen Arbeitswillige nach den Kontoren und leisten aller- Fabrik bestimmt sind, zu löschen. Auch die christlichsozialen Arbeiter wickelung, aber sie beginnen schon einige Erfolge zu erzielen. So hand andere kleine Dienste. Auf einer Polizeiwache in Moabit   in Swinemünde   haben eine gleiche Erklärung abgegeben. wurde ein Streitposten 6 bis 7 Stunden festgehalten. nächster Woche soll eine Protestversammlung des Stettiner Gewerk­schaftskartells Stellung zum Streik der Hafenarbeiter nehmen. Die Reeder haben dem Gewerbegericht noch keine Antwort zu fommen lassen. Sie wollen einstweilen noch eine abwartende Stellung einnehmen.

würden.

In berichtet die letzte Nummer des Hikari", das Drgan der japanischen Sozialisten, über einen Maurerstreik in Yokohama  , der durch die Gewerkschaft gut vorbereitet war. Der fünftägige Streit endete mit einem Siege der Arbeiter. Ihr Lohn, der früher etwa 1,60 m. pro Tag betrug bei einer Arbeitszeit von 14 Stunden, wurde auf 2 M. erhöht und die Arbeitszeit auf 12 Stunden herabgesetzt. Wie der Hilari" ferner mitteilt, gehen die japanischen Sozia­

In der Versammlung der Streifenden wurde festgestellt, daß der Arbeiter Lepinsky, der am Maybach- Ufer verhaftet wurde und einem Schuhmann sich widersetzt haben sollte, kein Streikposten war und nichts mit dem Streit zu tun hatte, entgegen der Meldung bürgerlicher Blätter, die von einem Streit- Erzeß" be= richteten. Die Genossen Werner und Bled   gingen am Donners- Zu den Lohnbewegungen in Königsberg. Die Königsberger listen ernstlich mit der Absicht um, ein Tageblatt herauszugeben. tagabend auf den Bürschgang und erlegten zehn Arbeitswillige, die Kohlenarbeiter haben nun ebenfalls die Arbeit niedergelegt, nachdem Die Leitung dieses Blattes soll der Genosse Kotoku übernehmen, der am nächsten Morgen in der Versammlung der Streifenden zu sehen sie in einer Versammlung am Abend zuvor den Streit einstimmig früher den Heimin Shimboun" redigierte. waren. Bleck wurde als Wilderer dabei abgefaßt und mußte mit beschlossen hatten. Die Holz- und Kohlenfirmen haben das Schreiben

nach der Wache, wo man ihm drohte, daß man ihn 24 Stunden lang gleich mal da' behalten würde. Er ließ sich aber nicht verblüffen und verlangte den Reviervorstand zu sehen. Das gefiel dem Herrn Wachtmeister nicht und Bled   konnte seines Weges ziehen. Heute, Sonnabend, werden die Streifgelder mit Miet 3- entschädigung ausgezahlt und nächste Woche wird eine er­höhte Streikunterstützung gezahlt werden, und das, obgleich die Großhändler das Gerücht verbreiten, das Geld sei beim Verband schon alle" geworden.

Achtung! Former und Gießereiarbeiter! Die Sperre über die Norddeutschen Stahlwerke in Ober- Schöne­beide bei   Berlin ist hierdurch aufgehoben.

Deutscher Metallarbeiter Verband. Ortsverwaltung   Berlin. Deutfches Reich.

Der Streit der Stettiner Hafenarbeiter vor dem Forum der Stadtverordnetenversammlung.  Stettin, 31. August.( Tel. Ber.) Wie wir bereits ankündigten, brachte die sozialdemokratische raktion in der Sigung der Stadtverordnetenversammlung einen

Letzte Nachrichten und Depefchen.

der Lohnkommission, das die Wege zu friedlichen Verhandlungen an­bahnen wollte, einfach unbeachtet gelassen und sich ebenfalls über den neuen Lohntarif, der allen Firmen rechtzeitig zuging, in feiner Weise geäußert. Die Kohlenarbeiter sind fast ohne Ausnahme im 3entralverband der Handels- und Transportarbeiter   Deutschlands Die Bierpreiserhöhung in   Köln und Umgegend organisiert. Direkt im Streit stehen nun in Königsberg die Ge­treideträger, Speicherleute und Kohlenarbeiter, augenblicklich in Lohn- ist, wie uns von dem Verband der Freien Gast- und Schank­bewegung die Tapezierer und Drechsler Königsbergs. wirte durch Telegramm gemeldet wird, siegreich abgeschlagen worden. Ein Dementi.

Die Tapezierergehülfen und Dekorateure haben ihren gestellten Lohntarif so gut wie durchgedrückt, und damit eine Erhöhung der Akkord- und Lohnarbeit um 2-2,50 M. pro Woche erreicht. Am Sonnabend und am Montag haben Verhandlungen   Petersburg, 31. August. Die Petersburger Telegraphenagentur zwischen den Arbeitern und Unternehmern stattgefunden, welche die erklärt, daß die an der Pariser Börse aufgetretenen Gerüchte, nach Annahme des Tarifes mit einigen Herabsetzungen der Forderungen denen Ministerpräsident   Stolypin zurücktreten und Graf Witte zum Erfolg hatten. Eine am Dienstag abgehaltene Gehülfen- wiederum das Ministerpräsidium übernehmen werde, vollkommen un versammlung nahm nun den von den Kommissionen festgelegten begründet sind. Lohntarif ebenfalls an. Es wurde dann aber der Beschluß gefaßt,  

Stolypin in Sicherheit.

in allen Werkstuben, wo bis Freitag, den 31. August der Tarif feine Annahme gefunden, am heutigen Sonnabend die Arbeit nieder- Petersburg, 31. Auguft.( W. T. B.) Infolge Aufforderung zulegen. Diefer Beschluß wurde in der Versammlung in ge- des Kaisers wird Ministerpräsident   Stolypin demnächst mit seiner heimer Abstimmung mit allen gegen eine Stimme angenommen. Familie ins Winterpalais übersiedeln. Verantw. Redatt.: Carl Wermuth,   Berlin- Rigdorf. Inserate verantw.: Th. Glode,   Berlin, Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co.,   Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt