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Amerira. Achtstundentag

New York  , 20. September. Präsident Roosevelt   verfügte, daß ber Achtstundentag in allen Regierungswerkstätten einzuführen fei. Die Friedensverhandlungen.

Havanna  , 20. September. Vertreter der verschiedenen Parteien unterbreiteten gestern dem amerikanischen   Kriegssekretär Taft und bem Unterstaatssekretär Bacon   eine Aufzeichnung ihrer Ansichten. Heute werden sie ihnen die Bedingungen vorlegen, unter denen sie gewillt sind, Frieden zu schließen. Taft erklärte in einem Interview, feiner Schäßung nach würden zehn Tage nötig sein, bis sein Werk vollendet sein würde. Die Tatsache, daß Vertreter aller Parteien bei ihm und Bacon   vorgesprochen hätten, sei ein gutes Vorzeichen für den Erfolg der Mission.

Gewerkschaftliches.

Gewerkschaftliche Bildungsbestrebungen.

Am Sonntag waren wir in der Lage, die von dem Fort­Schritt in der Organisation und dem Wachsen des Bildungs­bedürfnisses gleicherweise zeugende Tatsache mitzuteilen, daß Die Gewerkschaften in Frankfurt am Main   einen Bibliothekar angestellt hätten, der sich ganz allein dieser Tätigkeit widmen soll, ohne durch anderweitige Beschäftigungen abgelenkt oder abgehalten zu werden.

Dieser berufsmäßige" Bibliothekar ist nicht der einzige und nicht der erste seiner Art in der Gewerkschaftsbewegung. Man teilt uns mit, daß die Verwaltungsstelle Berlin   des Deutschen Metallarbeiterverbandes bereits feit vier Jahren einen festangestellten Bibliothekar be­fizt. Dieser Bibliothekar hat ausschließlich die Biblio­thek zu versehen.

Die Bibliothek der Berliner   Metallarbeiter ist rund 5000 Bände stark. Ausgeliehen wurden 24 352 Bände im Jahre 1904, 23 875 Bände im Jahre 1905. Die Ausgaben für die Biblio­thek betragen jährlich 5500-6000 m. Eine äußerst rührige Kommission sorgt dafür, daß der Bibliothek alle Neuerscheinungen auf den für die Arbeiter wichtigen Gebieten einverleibt werden. Ganz begreiflicher­weise wird die Bibliothek im Winter stärker benutzt als im Sommer. Die höchste Frequenz pro Tag war die Ausleihung bon 264 Bänden.

Was gelesen wird ist aus folgender Zusammenstellung zu ersehen.

Es wurden gelesen im Jahre 1905: Interhaltungsliteratur: Romane, Geschichte, Novellen

Dramen usw.

Geschichte, Kunst, Philosophie usw.

Fachwissenschaft, Handel und Gewerbe

Naturwissenschaft, Naturgeschichte.

18266 1.693 943 822 970

488

112

mit der Aufhebung der Schlichtungskommiffion überhaupt. Es be- Organisation erhielt er eine wöchentliche Unterstützung von 23 M. stände dann keine tarifmäßige Schlichtungskommission mehr und den Anfang Juni fertigte er im geheimen bei einem Zwischenunternehmer tun, was sie nach Lage der Sache für richtig halten. Ob das den stedte er aber die Streikunterrstübung ruhig Bauklempnern bliebe dann völlig freie Hand, in Differenzfällen zu Streitarbeit für die Firma Schneller u. Co. an. Trotzdem Arbeitgebern aber allemal angenehm sein würde, dürfte doch sehr zu weiter ein. Das Gericht diktierte ihm hierfür wegen Be­bezweifeln sein. truges atvei Tage Gefängnis zu, wobei es als erschwerend be zeichnet wurde, daß er Arbeiter ist und an seinen Kollegen treulos handelte. Nachdem er gearbeitet hatte, hätte er unter keinen Uni­ſtänden die Streikunterstützung weiter annehmen dürfen.

Was ist eine Maßregelung?

Husland.

an

Das Einigungsamt des Berliner   Gewerbegerichts trat am Mittwoch nachmittag zu einer Sizung zusammen, die volle a cht Stunden in Anspruch nahm. Unter anderem beschäftigte sich das Amt mit der Frage: Was ist eine Maßregelung?" Die Neutralität" der Gewerkschaften. Nach längerer Beratung und Verhandlung, an der sich Arbeitgeber Der belgische Metallarbeiter- Verband hat am vergangenen und Arbeiter sowie Vertreter des Holzarbeiterverbandes beteiligten, verkündete der Vorsitzende, Magistratsrat v. Schulz, gehalten. Es handelte sich namentlich um die Frage, ob der Ver­Sonntag einen außerordentlichen Kongreß in Brüssel   ab folgenden auch die Arbeiterschaft anderer Branchen interessierenden band weiter der sozialdemokratischen Partei angeschlossen bleiben Schiedsspruch: oder ob er sich zu einer neutralen" Gewerkschaft erklären solle. Nachdem in verschiedenen Schlichtungskommissions- Sizungen Die meisten der belgischen Gewerkschaften sind ganz eng an die über die Frage: Was hat als Maßregelung im Sinne des be- politische Arbeiterpartei als gewerkschaftliche Gruppen" Es ist aber eine stehenden Tarifvertrages zu gelten?" eine Einigung nicht erzielt geschlossen; so auch der Metallarbeiter- Verband. worden ist, hat das Einigungsamt auf Grund der heutigen Ver- Strömung vorhanden, die aus Zweckmäßigkeitsgründen wünſcht, handlungen der Parteien, in der einzelne Vorkommnisse an- wie der Verband der Diamantarbeiter, Handschuhmacher   usw. Nach daß der Verband zu einer neutralen Gewerkschaft erklärt werde, geführt und als Maßregelungen bezeichnet worden sind, festgestellt, eingehender Diskussion wurde der Beschluß gefaßt, daß der Verband daß unter anderem folgendes als Maßregelung der Arbeiter auch ferner der sozialistischen   Partei angeschlossen bleibe. In der zu gelten hat: angenommenen Resolution heißt es, die Gewerkschaft sei nicht 1. Wenn ein Arbeiter wegen seiner Zugehörigkeit zur Organi- Selbstzweck, sondern nur ein Mittel zu dem Zwecke, die Arbeiter­sation entlassen wird. schaft aus der Lohnknechtschaft zu befreien und das könne nur ge­Die einzige schehen durch die Eroberung der politischen Macht. Partei, welche die vollständige Beseitigung jeder Klassenherrschaft anstrebe, sei die sozialistische Partei, und deshalb müßten, die Ar­beiter sich zu ihr bekennen. Borher war die Gründung einer Altersversorgungskasse, vor­läufig fakultativ, beschlossen worden.

3. Wenn

der Lohn- und Arbeitsverhältnisse entlassen wird. 2. Wenn ein Arbeiter wegen Eintretens für Verbesserung der Schlichtungskommission oder beim Werkstattausschuß entlassen wird. ein Arbeiter wegen seiner Tätigkeit bei der 4. Wenn ein Arbeiter wegen Vorbringung einer Forderung zur strikten Einhaltung der Vertragsbedingungen entlassen wird."

Achtung! Herrenmaßschneider!

Der Streit bei der Firma W. Romann, Krausenstr. 4/5, ist beendet und die Sperre hiermit aufgehoben. Bei der stattgehabten Verhandlung verpflichtete sich die Firma, fünftig nach Tarif zu zahlen, sowie alle seit dem 14. Mai zu Unrecht gemachten Abzüge nachzuzahlen.

Verband der Schneider. Die Ortsverwaltung.

Die größte Gewerkschaftsorganisation Skandinaviens   ist jetzt Der Konfektionsschneiderstreit ist so gut wie zu Ende. Gegen die der ungelernten Arbeiter Schwedens  , der Grob- und wärtig befinden sich noch 42 Personen im Streit. Die Zwischen Fabritarbeiterverband, der vom 10.- 16. September int meister, bei welchen diese gearbeitet haben, woollen nun nur Volkshause zu Stockholm   seinen 9. Verbandstongreß abhielt. Der die elfstündige Arbeitszeit bewilligen. Es dürfte Verband hat sich in den letzten Jahren außerordentlich gut ent­indes nicht schwer fallen, diese Arbeiter anderweitig unterzubringen, widelt und damit die auch in Schweden   vielfach aufgestellte Be­während die Betriebe der Zwischenmeister gesperrt bleiben. Dann hauptung, daß es unmöglich sei, die Arbeitsleute der verschiedenen wird den Zwischenmeistern auch klar werden, daß sie den Zehn Branchen für die Gewerkschaftsbewegung zu gewinnen, widerlegt. stundentag bewilligen müssen. Er hatte Ende des Jahres 1903 10 203, hat aber jetzt 31 408 Mit­glieder, unter ihnen 1431 weibliche. Die Zahl seiner Orts­abteilungen war vor Jahren 85, ist jest 196. Der Verband übertrifft an Mitgliederzahl den Dänischen Arbeitsmanns­berband, welcher zirka 23 000 Mitglieder zählt, wobei allerdings zu beachten ist, daß Dänemark   faum halb so viel Einwohner hat wie Schweden  . Uebrigens hat sich auch der Norwegische Arbeits­mannsverband im letzten Jahre stark entwickelt; seine Mitglieder­zahl ist von 5000 auf 10 000 gestiegen. Vertreter dieser beiden Bruderorganisationen waren auf dem Kongreß anwesend, und die Achtung, Schuhmacher! Nunmehr vierzehn Tage dauert der Vorstände der drei erhielten Auftrag, Vorschläge auszuarbeiten Ausstand in der Filzschuhfabrik von Buller, Brunnenstr. 53. Am über Bestimmungen zu dauernder Regelung der gegenseitigen Dienstag fand eine Verhandlung in Gegenwart der Kommission des Unterstüßung bei großen Kämpfen. Der Grob- und Fabritarbeiter­Fabrikantenverbandes statt. Dieselbe scheiterte, weil von dieser Seite verband hat in den Jahren 1904 und 1905 für Streit- und Aus­das unberechtigte Verlangen gestellt wurde, nicht eher in eine Ver- sperrungsunterstüßung 514 279 Kronen ausgegeben, wovon auf die handlung einzutreten, als nicht vorher eine bindende Vollmacht große Aussperrung in der Metallindustrie im vorigen Jahre 163 285 feitens der Arbeiterkommission unterschrieben sei. Dieses Verlangen Kronen kommen. Im Jahre 1906 wurden bis zum 1. September wurde zurückgewiesen. Herr Buller geht seitdem mit doppeltem schon 149 702 Kronen für Streit- und 98 238 Kronen für Aus­Eifer auf die Suche nach Arbeitswilligen, bisher mit schlechtem Er- sperrungsunterstützung ausgezahlt. An die Landesorganisation folge. Wir erfuchen dies weiterhin zu beachten und den Zuzug fern-|( Generalfommission) der schwedischen Gewerkschaften zahlten die zuhalten. Verbandsmitglieder in ordentlichen und außerordentlichen Bet­Zentralverband der Schuhmacher. Ortsverwaltung Berlin  . frägen während der Jahre 1904 und 1905 112 285 Kronen, und aus­Bewegung der Jfolierer. Eine Versammlung der Isolierer gesperrte Mitglieder des Verbandes erhielten während derselben Berlins   und Umgegend nahm Mittwoch abend bei Batt, Dragoner Beit an Unterſtüßung durch die Landesorganisation 105 881 Kronen. straße, zu der Antwort der Arbeitgeber auf den unterbreiteten In den 1901 von der schwedischen Arbeiterschaft zwecks Erkämpfung Eine Zentralbibliothek einzurichten, beschlossen neuen Lohntarif Stellung. Der Vorstand machte des allgemeinen Wahlrechts gegründeten Maffenstreitfonds die Partei- und die gewerkschaftlichen Organisationen auch in die Mitteilung, daß der Arbeitgeberverband einen eigenen zahlten die Mitglieder im ganzen 10 399 Kronen. Der Kongreß befaßte sich hauptsächlich mit inneren Angelegen Köln  . Sie soll im Voltshause untergebracht werden. Zum Lohntarif aufgestellt und demselben eine umfangreiche Arbeits­Bibliothekar wählte man von 62 Bewerbern den Genossenordnung( die erste in diesem Berufe) beigefügt habe. Er brachte heiten der Organisation. Die Zahl der besoldeten Funktionäre Als Verbandsvorsitzender wurde beide Schriftstücke zur Verlesung. Nach längerer Beratung lehnten wurde von 3 auf 5 erhöht. Sonrath, bis jetzt Korrespondent der" Rheinischen die Versammelten den Arbeitgebertarif sowie die Arbeitsordnung J. Jönsson wiedergewählt. Die regelmäßigen Wochenbeiträge zur Beitung" in Aachen  . einstimmig ab. Bemängelt wurden unter anderem die Verbandskasse wurden von 20 auf 30 Dere für vollzahlende und Forderungen der Arbeitgeber, daß jeder Isolierer sich sein Werk- bon 10 auf 15 Dere für halbzahlende weibliche und minder­zeug selber halten soll und nur fertige" Isolierer, d. h. solche, jährige Mitglieder erhöht. die alle in das Fach schlagende Arbeiten selbständig ausführen

Geographie, Reisen und Völkerkunde

Gesetze und Rechtskunde

Heilkunde

Barteischriften und Volkswirtschaft

Sammel- und Nachschlagewerke Verschiedenes

401

118

62

Summa 23 875

In den neuen Räumen, die der Metallarbeiterverband im nächsten Frühjahr bezieht, wird die Bibliothek eine weitere Ausdehnung erfahren.

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Metallarbeiter!

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Der Streit bei der Firma Hartung, Prenzlauer Alle( 200 tönnen, auf den von ihnen angefekten Söchstlohn von 6 Letzte Nachrichten und Depeschen.

Mann) ist erledigt. Es handelte sich bei diesem Streit um die Einführung der neun­stündigen Arbeitszeit und 10 Prozent Lohnaufschlag. Erzielt wurde bie neunstündige Arbeitszeit, Bezahlung der Frühstückspause, 71 Prozent Lohnaufschlag sofort und weitere 2 Prozent Aufschlag am 1. April nächsten Jahres. Der Streit bei der Firma Uhlmann, bei dem es sich gleich falls um die neunstündige Arbeitszeit und 10 Prozent Lohnauf schlag handelte, ist ebenfalls unter Erfüllung der gesamten Forde rungen beendet.

Deutscher Metallarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Berlin  ,

Der Kampf gegen Rom  .

65 Pf. die haben sollen. Ferner die Forderung:" Außerhalb Außerhalb soll der Wochenlohn 25 M. nicht übersteigen", dann die Abgangs­bescheinigung", die Tarifdauer von 3 Jahren usw. Nach aus­Paris, 20. September.  ( W. T. B.) Der Freimaurerkonvent gedehnter Diskussion beschlossen die Versammelten, an ihrem Tarif festzuhalten und beauftragten den Vorstand, den Arbeitgeberverband veröffentlicht eine längere Erklärung, in der es heißt, das fran­von diesen Beschlüssen in Kenntnis zu sehen und zugleich mit zösische Freimaurertum sei unerschütterlich entschlossen, unablässig zuteilen, daß sie jederzeit zu Verhandlungen auf Grundlage des die auf die Unterjochung der Gesellschaftskreise gerichteten Unter­eingereichten Tarifs bereit seien. Zu diesem Zwede wurde eine nehmungen der katholischen Kirche zu entlarven. Kommission gewählt, welche im Verein mit dem Vorstande die eventuellen Verhandlungen führen soll.

Deutsches Reich  .

Der Hafenarbeiterftreit in Stettin   ist nach vierwöchiger Dauer Für die Bauklempner wurde gestern durch einen Spruch des infolge der vorgestern wieder aufgenommenen Verhandlungen be­Sinigungsamtes die wichtige Frage zur Entscheidung ge- endet. Die Arbeit wird heute früh wieder aufgenommen. bracht: Darf ein Arbeitgeber, der den bestehenden Tarifvertrag für seine Branche prinzipiell nicht anerkennt, Mitglied der Tarif- Schlichtungs­tommission sein oder nicht? Dem Schiedsspruch lag

Wieder etwas von den Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen der Unternehmer.

Verhaftete Gerichtsbeamte.

Petersburg, 20. September.  ( B. H.  ) Infolge Verfügung des Ministeriums wurden fünf Gerichtsbeamte, welche das ihnen zu stehende Recht, unschuldig Verhaftete freizulaffen, dazu benutzt hatten, gefangene Revolutionäre zu befreien, verhaftet und werden unter der Anklage des Mißbrauches der Amtsgewalt vor Gericht gestellt.

Opfer im Freiheitskampf.

In der bekannten Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen folgender Vorfall zu Grunde: Nach dem Abschluß des neuen Bau bei Augsburg   wurde ein Teil der Arbeiter in den Ausstand ge- find hier viele wichtige Verhaftungen und erfolgreiche Haus. Riga  , 20. September.  ( W. T. B.) In den letzten Tagen Klempnertarifs hatten die Arbeitgeber den Herrn Seeger, drängt. Daß die Streikenden teine roten Sozialdemokraten, sondern sind hier viele wichtige Verhaftungen und erfolgreiche Haus­Gneisenaustraße 46/47, in die Schlichtungskommission gewählt. Gegen fapitalsfromme Hirsch- Dunderianer sind, beweist allein schon, daß suchungen vorgenommen worden. Es wurden 45 Mann des diese Wahl erhoben die Arbeitnehmervertreter sofort Einspruch, weil dieser Streit fein frivoler" ist. Es sind durchaus lauter äußerst Komitees des Lettenbundes und von Organisatoren bewaffneter Herr Seeger sowohl bei dem früheren wie auch bei dem jezigen Vertragsschluß wiederholt erklärt hatte, er erkenne den brave", mit einer wahren Lammsgeduld ausgerüstete Arbeiter, die Räuberbanden festgenommen; bei letteren wurden Bomben in Arbeiterwohlfahrts- und Sprengstoffe, 115 Baßblanketts für Studenten und Ur­Zarif prinzipiell nicht an und halte sich infolgedessen an die Tarif- bisher die Betätigung der Direktion fäße auch nicht gebunden. Zwar zahlte die Firma Seeger die tarif- einrichtungen nicht genug bewundern konnten. Wie Schuppen fier laubsbilletts, verschiedene Petschafte von Bauernverwaltungen mäßigen Lohnfäße, weil sie auf Grund der Konjunktur dazu ge- es ihnen nun von den Augen, als sofort nach Ausbruch des Ver- und des Roten Kreuzes, desgleichen viele wichtige Hand­zwungen war, wenn sie überhaupt brauchbare Arbeitskräfte erhalten zweiflungsstreits ihre Kinder aus der Fabrit- Kinderbewahranstalt schriften und 6 uhren revolutionärer Literatur vorgefunden. wollte. Doch fam es in dem Betriebe wegen der Ueberstunden  - herzlos hinausgejagt wurden, den Arbeitern selbst auf acht Tage die bezahlung usw. mehrfach zu Differenzen, wobei dann der Chef den Fabrikwohnung gekündigt und bekanntgegeben wurde, daß, wer noch Tarifvertrag als für ihn in keiner Weise bindend bezeichnete. Daß Brennhola schuldig sei, dies bis heute nachmittag" bezahlen treffend die persische Nationalversammlung haben das Aktiv­nun ein solcher Arbeitgeber von den Arbeitern nicht als Mitglied der Schlichtungskommission anerkannt werden konnte, dürfte ohne müsse, andernfalls komme sofort der Gerichtsvollzieher. Nun sind weiteres einleuchten. Anders dachten hierüber jedoch die Herren auch diesen vertrauensseligsten Arbeitern die Augen geöffnet worden Arbeitgeber. Sie beriefen sich darauf, daß doch die Beamten des Metall- über den Wert dieser Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen, die dem arbeiter- Verbandes, Cohen und weißel, von den Arbeitnehmern Arbeiter im selben Augenblicke zum Fluche werden, in dem er sich in die Schlichtungskommission gewählt worden seien, mithin müsse seiner Menschenwürde erinnert. es auch ihnen freistehen, zu wählen, wen sie wollten. Der funda­

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mentale Unterschied, daß es sich bei den Arbeitnehmern um zwei Die Qualität der Streitbrecherarbeit. In der Stadtverordneten Organisationsvertreter handelte, die den Tarifvertrag in aller Form fizung zu Augsburg   gab der Vorsitzende eine Ueberschreitung des anerkannten, schien den Arbeitgebern offenbar nicht klar werden zu Bauetats bekannt, die daher rühre, daß ein Teil der Arbeiten Streit wollen. In den gemeinsamen Sigungen der Schlichtungskommission brecherarbeit sei, die schlecht war und deshalb noch mal gemacht fonnte über diese Frage keine Einigung erzielt werden. Die An- werden mußte. In ihrem Geschäftsbericht gibt die Papierfabrit gelegenheit wurde deshalb dem Einigungsamte zur Entscheidung Hegge i. Allgäu bekannt, daß während des legten Streits die übertragen. Nach mehrmaligen Verhandlungen kam das Einigungs- Arbeitswilligen durch ihre Ungeschicklichkeit einen toloffalen Schaden amt gestern zu dem Spruch, daß Herr Seeger unter diesen Um- an den Maschinen verursacht haben, so daß die Dividende für die ständen nicht berechtigt sei, als Mitglied der Schlichtungs- Aktionäre verringert werden mußte. Der beim gegenwärtigen tommiffion zu fungieren. In der gleichzeitig zur Entscheidung Maurerstreit in Augsburg   als Oberscharfmacher fungierende Baus stehenden Frage, ob denn die beiden Verbandsbeamten fernerhin noch meister Keller mußte eine ganze durch Streifbrecher hergestellte der Kommission angehören dürften oder nicht, kam das Einigungs- Giebelmauer wegen Baufälligkeit abtragen lassen. amt zu teinem definitiven Spruch, sondern verwies diesen Punkt

Wahlrecht in Persien  .

Teheran  , 20. September.  ( W. T. B.) Nach dem Erlaß be wahlrecht alle männlichen Staatsangehörigen im Alter von 30 bis 70 Jahren, die lesen und schreiben können, unbestraft sind und nicht im Staatsdienste stehen. Persien   ist in 12 Wahlbezirke eingeteilt worden, von denen jeder 5 bis 19 Abgeordnete entsendet. Teheran  bildet den 13. Wahlbezirk. Das Wahlverfahren ist in den Bro­vinzen indirekt, in Teheran   direkt; die Wahl erfolgt durch Abgabe von Wahlzetteln in geschlossenen Kuverts. Die Abgeordneten ge= nießen Unverleglichkeit der Person und unterstehen mit ihren schriftlichen oder mündlichen Aeußerungen nicht der Zensur, find jedoch strafbar, wenn sie gegen die Religion, Moral und die öffent­liche Ordnung verstoßen; derartige Fälle werden von der National­versammlung abgeurteilt. Die den Abgeordneten zu leistenden Entschädigungen werden vom Barlament festgesetzt. In der ersten Sizung wird der Schah den Vorsitz führen.

,, Ein schwerer Verbrecher."

Havanna  , 20. September.  ( B. H.  ) Der Chefredakteur des amerikanischen   Blattes Havanna Bost" ist verhaftet worden, weil Ein Streitbrecher wurde vom Schöffengericht Nürnberg   wegen er die Regierung tabelte, die politischen Gefangenen nicht in Freiheit zurück. Den Arbeitgebern liegt es nun ob, fich innerhalb vierzehn Betruges abgeurteilt. Es handelte sich um den Steindrucker gesetzt zu haben. Zagen zu erklären, ob sie den Schiedsspruch anerkennen wollen oder Hermann Pinkau, der in der Kunstanstalt von Schneller u. Co.

zur gegenseitigen Verständigung an die Schlichtungskommission

nicht. Verweigern sie die Anerkennung, so wäre das gleichbedeutend beschäftigt war und am 2. Juni mit ausgesperrt wurde. Von der

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil berantw.; E. Glede, Berlin  . Drud u. Berlag: Bortvärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagenu. Unterhaltungsblat