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Nr. 226. 23. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Kommunales.

Stadtverordneten  - Versammlung.

28. Sigung vom Donnerstag, den 27. September 1906, nachmittags 5 Uhr.

Der Vorsteher Dr. Langerhans eröffnet die Sitzung um 5 Uhr mit einem von der Versammlung stehend angehörten Nach­ruf für den verstorbenen unbesoldeten Stadirat heller. In den Ausschuß für die Erörterung der Frage der Verwendung des städtischen Anteils an den Erträgnissen der Za go to Stiftung ist auch der Stadtv. Dr. Arons( Soz.) gewählt worden.

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Freitag, 28. September 1906.

Gewerkschaftliches.

Politische Aktion und Gewerkschaften.

Brüssel  , 25. September.  ( Eig. Ver.)

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ordnung und ist daher nicht rechtsverbindlich, denn nachdem diese Urlaubsordnung festgesezt ist und die Zustimmung Seider städtischer Behörden erhalten hat. kann der Magistrat sie nicht einseitig ändern.( Zustimmung.) Es handelt sich auch nicht bloß um eine Ausführungsverordnung. Wir sind ja freilich einigermaßen baran gewöhnt, daß die Verfügungen, welche die Unterschrift des Bürgermeisters Neide tragen, der Rechtsverbindlichkeit Die Frage: neutrale oder sozialdemokratische Gewerk­entbehren, ich erinnere mur an die Frage der Zeitungstioste. Weiter haben wir formelle Bedenken gegen die Verfügung. Sie ist schaften beschäftigt augenblicklich auch die belgischen Partei­nicht flar und eindeutig gehalten; sie öffnet der Wiülür und der genossen, und demnächst wird auf Wunsch der Gewerkschafts­Laune der unteren Beamten Tür und Tor. Was heißt längere fommission der Generalrat der Partei wohl über diesen Beit"? Sind das Wochen oder Monate oder was sonst? Wer soll Gegenstand beraten. ferner darüber entscheiden, ob eine Krankheit eine Schwächung des Den Anlaß zu der gegenwärtigen Problemstellung bietet Mit der Abänderung der Fluchtlinien zur Abstumpfung der Gesamtbefindens" zur Folge hat? Weiter haben wir große sozial- das Syndikat der Diamantarbeiter Antwerpens einer Ede Garten und Invalidenstraße, mit dem Erwerb politische Bedenken gegen die Verfügung, welche die schon an jich neutralen Gewerkschaft, deren Neutralitätsauffassung auf des Grundstücks Gartenstraße 93 zu diesem Zwecke für 75 000 Mart febr problematische Gestaltung des Erholungsurlaube von 1904 noch und mit dem Austausch von 37 Quadratmeter von dem Edgrund weiter jämmerlich verlümmert. Mit einer so engherzigen Sozial- eine Lostrennung der sozialdemokratischen Gewerkschaften stück Invalidenstraße 18, die ebenfalls dazu gebraucht werden, politik wird der Magistrat den Ruf der Stadt Berlin  , eine von der politischen Partei hinausläuft. In einem kürzlich gegen 82 Quadratmeter Restbauland von Gartenstraße 93 sozial moderne Stadt zu sein, nicht befestigen; er bereut wohl längst, im Peuple" erschienenen Artikel tritt Auguste Dewinne ( wofür der Befizer des Eckgrundstücks noch 10 000 Mark zu diese kleine Konzession überhaupt gemacht zu haben, und sucht jezt dieser Auffassung und insbesondere dem Näsonnement der zahlt) hat sich der eingesezte Ausschuß einverstanden er- auf diesem Wege möglichst viel daran abzuinapien. Leute, die ein Diamantarbeiter mit ziemlicher Schärfe entgegen. Er ver­flärt. Gleichzeitig hat er aber einstimmig empfohlen, durch eine mal frank gewesen sind. benötigen doch erst recht eines Erholungsweist u. a. auf die Wandlung der englischen   Trade- Unions, Resolution den Magistrat zu ersuchen, die Freilegung des urlaubs; um das zu wissen, braucht man nicht einmal Arzt zu sein. Die sich nach einem Jahrhundert neutraler Gewerkschafts­Straßenlandes vor Gartenstraße 92, welches dann allein noch Wenn die Arbeiter frank geschrieben sind und deshalb keine Arbeit über die Fluchtlinie vorspringt event. im Wege der Enteignung her- tun, kann doch von einem Erholungsurlaub teine Rede sein. bewegung zum Parlamentarismus und zum Klassenkampf be­beizuführen und der Versammlung eine entsprechende Vorlage zu- Also auch vom hygienischen Standpunkt aus ist diese Verfügung io fennen. Die Diamantarbeiter hätten am eigenen Leibe die gehen zu lassen. Das Referat über die Ausschußanträge erstattete engherzig, daß sie nicht länger bestehen kann. Der Oberbürger- Vorteile der Einheit von Partei und Gewerk. Stadtverordnete Rast( A. L.); die Versammlung beschließt danach meister hat ausdrücklich bekundet, daß die Arbeiter für ihre Beschwerden schaften erfahren, als sie bei ihrem letzten Streik trotz ihrer ohne Debatte. alle Zeit ein geneigtes Ohr bei dem Magistrat finden werden; wie bedeutenden internationalen Organisation nur dank der Mit­Gegen die Richtigkeit der Gemeindewählerlisten reimt sich mit dieser Zusage diefe Verfügung? Wir appellieren an hülfe der belgischen Arbeiterpartei siegen konnten. Die belgische sind in diesem Jahre während der Einspruchsfrist 32 Ein Sie, unferen Antrag zum Beschluß zu erheben!( Beifall.) Arbeiterpartei, schließt Dewinne, wird niemals zugeben, daß man wendungen erhoben worden. Der Wahlprüfungsausschuß hat. Stadtrat Ramslau: Die Voraussetzungen des Vorredners find ihre Gewerkschaften, neutralisiere". Das hieße, ihr die Seele die Reklamationen und das vom Magistrat mit vorgelegte Aften- völlig unzutreffend. Wir haben nur eine Direktive an die Ver- herausreißen, sich selbmorden... Nicht an den sozialdemo­material geprüft. Die Eintragung in die Liste war unterblieben, waltungen gegeben aus Anlaß vielfacher Rückfragen, die immer fratischen Gewerkschaften sei es, sich zu neutralisieren, sondern weil 5 der Reklamanten nicht staatsangehörig, 16 Schlafburschen, wieder von den Verwaltungen an uns ergingen. Der Erholungs fratischen Gewerkschaften sei es, sich zu neutralisieren, sondern an den neutralen, sozialistisch zu werden. In diesem Sinne 4 Empfänger von Armenunterstüßung, 1 Steuerrestant, 1 steuer- urlaub wird nach wie bor   bewilligt. Was ist aber frei veranlagt beranlagt sein sollten; 5 waren irrtümlich nicht ein Erholungsurlaub"? Hat ein Arbeiter einen Er werde die belgische Arbeiterpartei die Frage lösen. aufgenommen. Die vom Wahlbureau angestellten Recherchen haben holungsurlaub unter der Firma eines Kranken- Zwei Instanzen haben in diesem Sinne bereits ent­in allen Fällen bis auf zwei die Hinfälligkeit der angeführten urlaubs gehabt. dann soll ihm dieser angerechnet schieden. Am 16. September hat, wie schon mitgeteilt, der Hinderungsgründe ergeben. In den übrigen 30 Fällen wird die werden.( Gelächter.) Sie scheinen mich gar nicht bernationale Kongreß der Metallarbeiter in nachträgliche Aufnahme in die Wählerliste beantragt. Ohne standen zu haben; ich will Ihnen einige Fälle angeben. Wenn ein einstimmigem Beschluß die Notwendigkeit Diskussion tritt die Versammlung den Ausschußvorschlägen bei. Arbeiter mit einer Verlegung am Mittelfinger 3 Monate feine Arbeit des Klassentampfes betont und die Aufrecht­Stadtv. Buchow( Fr. Fr.) berichtet über die Ausschußverhandlungen tut und 6 Wochen davon unter Fortzahlung des Gehalts, dann wegen der Errichtung des Schulgebäudes für die III.( König  - wieder in die Arbeit tritt und nach 8 Tagen seinen Erholungsurlaub erhaltung der Verpflichtung der Eingliede städtische) berrealschule auf einem für diesen Zweck an- verlangt, ist das nicht geradezu eine Karikatur?( Zustimmung und rung aller seiner Gruppen in die sozialdemo­zukaufenden Grundstücke in der Pasteurstraße. Die Vorlage Widerspruch.) Ein anderer Arbeiter hatte eine Stopfwunde, mit der fratische Partei ausgesprochen. In der aus­ist nach hartem Stampfe( sie wurde in der ersten Lesung abgelehnt) er umherlief, er erhielt einen Krankenurlaub von 6 Monaten, verlangte führlichen Motivierung wird gesagt, daß die gewerkschaftliche schließlich mit fieben gegen drei Stimmen angenommen worden. aber trotzdem kurze Zeit nach seinem Wiedereintritt den Erholungsurlaub. Organisation nicht 3 wed sei, sondern Mittel zur Be­Stadtv. Hinge( Soz.): Wir erneuern unseren Antrag, den Den muß man ihnen doch verweigern. Ein Mann, der Rücken- freiung der Arbeiterklasse vom kapitalistischen   Joch und daß Plaz Gan der Danzigerstraße zur Errichtung der Anstalt schmerzen hatte und schon in den frühesten Morgenstunden auf der die gewerkschaftliche Propaganda im sozialistischen   Sinne auf zu benußen, den der Ausschuß abgelehnt hat. Wir meinen, dieses Straße munter zwei Monate herumging. hat doch seinen Erholungs  - dem Boden des Klassenkampfes zu führen ist. Terrain eignet sich viel besser dazu als die nur 18 Meter breite urlaub auf unsere Kosten schon gehabt! Ich bestreite, daß in den Ebenso flar hat sich der Kongreß des Ant­Pasteurstraße, wo sich überdies der zu erbauenden Anstalt gegen- Arbeiterkreisen eine allgemeine Erbitterung vorhanden ist; die über­über bereits ein Gemeindeschulgebäude befindet, dazu kommt, daß der große Mehrheit sieht die Berechtigung unseres Vorgehens vollständig werpener Arrondissements gegen die Neutrali  Der Kongreß Preis von 1500 M. für die Rute doch erheblich hoch ist. Erst vor wenigen ein. Die Urlaube unserer Beamten tosten uns kein Geld, denn die ſierung der Gewerkschaften ausgesprochen. Jahren hat man in dortiger Gegend, aber näher der Stadt zu, also Beamten haben sich gegenseitig zu vertreten; außerdem haben sehr fordert die Arbeiter auf, die neutralen Gewerkschaften in das günstiger gelegen, nur 1080 M. für die Rute gezahlt. Die Bedenken zahlreiche Beamtentategorien auch nur eine Woche oder zehn Tage Strombett des Sozialismus zu leiten.... Der diesbezügliche in bezug auf die Nähe des Asyls und der Gasanstalt tönnen nicht Urlaub. Beschluß wurde mit allen gegen eine Stimme gefaßt. durchschlagend sein. Schließlich sind die Verbindungen nach der Danzigerstraße viel besser, als diejenigen nach der Pasteurſtraße. Es ist doch etwas eigentümlich, daß man uns zumutet, 12 Million auszugeben, während wir an dem Blaze G ein so vorzügliches Terrain brach liegen haben. Die Bebauung der Umgebung des Plages schreitet stetig fort; also auch daraus kann nichts gegen unseren Vorschlag hergeleitet werden.

Eine weitere Debatte wird nicht beliebt.

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Im Anschluß an die obigen Ausführungen mögen einige Bahlen über das Sträfteverhältnis der Gewerkschaften Platz finden, die wir dem fürzlich erschienenen Bericht der Gewerk­

Stadtv. Caffel( A. L.): Zu meinem Vedauern sind unsere schweren Bedenken gegen die Verfügung durch diese Ausführungen feineswegs beseitigt, im Gegenteil wird sie mir durch die angeführten wenigen Fälle gänzlich unverständlich. Diese wenigen Fälle haben mit einer solchen allgemeinen Verfügung gar nichts zu tun. Ob schaftskommission für das Jahr 1905 entnehmen. einer, der Rückenschmerzen hat, dabei ganz vergnügt umherläuft, Von den 1265 000 industriellen Arbeitern Belgiens  weiß ich nicht, denn ich bin fein Arzt( Heiterkeit), aber ich weiß aus( 970 000 Männern und 295 000 Frauen) sind organisiert: Erfahrung, daß man sehr leidend sein kann, ohne daß der Arzt Bett- In sozialdemokratischen Gewerkschaften 94 151 Personen; Für den Antrag der sozialdemokratischen Mitglieder stimmen nur ruhe usw. vorschreibt. Auch die Sache mit dem Mittelfinger ist mir gar nicht in katholischen 17 814 Personen; in neutralen 34 853 Per­die Antragsteller; die Magistratsvorlage gelangt mit erheblicher flar.( Erneute Heiterfeit.) Der Magistrat hätte jedenfalls in diesen sonen; in liberalen 1685 Personen. Zu den neutralen Ge­Mehrheit zur Annahme. einzelnen Fällen das Nötige vorkehren können; die allgemeine Ver- werkschaften ist zu bemerken, daß wohl die Mehrzahl ihrer Die Vorlage betreffend a) Festsetzung von Fluchtlinien für eine fügung aber ist geeignet, zu vielfachen Irrtümern und Wißgriffen zu Mitglieder Sozialisten sind, die durch ihre Mitgliedschaft in einer neue Straße 69d in Abteilung X des Bebauungsplanes nörd- führen( Zustimmung), in ihrer etwas dilettantenhaften Generali sozialistischen Genossenschaft oder in einer politischen Organisation lich der Zech linerstraße zwischen Kolonie und Stockholmer  - fierung. Ich glaube ja auch, daß es nicht die Absicht des straße, b) den Antauf eines Schulgrundstüdes an der Bech- Magistrats war, die wohltätige Einrichtung des Urlaubs abs mit der Partei verbunden sind. Die Typographen sowohl wie linerstraße hat der eingesetzte Ausschuß einstimmig abzufchwächen; man hat eben wegen jener Einzelfälle diese die Diamantarbeiter Antwerpens, die ihnen zugehören, haben gelehnt. Nach dem Referat des Stadtb. Sökeland( A. L.) wenig geschickte Verfügung erlassen, und dazu aus einem Anlaß, ihre Vertretung in der Gewerkschaftskommission. Zu den beschließt die Versammlung ohne Debatte in demselben Sinne. wo es sich nur um wenige Pfennige handelte. Der Beschluß diefes neutralen Gewerkschaften gehören auch die Glasarbeiter von Die Vorlage wegen Anlegung einer Privatstraße auf dem Erholungsurlaubes ist von uns einstimmig gefaßt worden; etwaige Charleroi   und die Weber von Verviers  . Was die katholischen Berlin   gehörigen Gasanstaltsgrundstücke an der Augs- Mißbräuche müssen zunächst einmal flar gestellt werden. Auch wie die liberalen Arbeiterorganisationen betrifft, so kommen burgerstraße in Charlottenburg   führt zu einer Dis- meinerseits Be Magistrat die formale fuffion, in der Stadtv. Sonnenfeld( A. 2.) die Interessen rechtigung zu dieser Verfügung bestreiten. Der Magistrat sie als ernsthafte Kampforganisationen der Arbeiter überhaupt Berlins   Charlottenburg   gegenüber in dem abgeschlossenen Vertrage ist unserem Beschluß im Januar bei nicht in Betracht. Sie verdanken ihre Entstehung dem Bestreben nicht genügend gewahrt findet. Stadtrat Nam slau bemüht sich, getreten. Wenn er uns auch keine besondere Vorlage machte, bürgerlicher Politiker, den Kampf der Arbeiter gegen das seine Bedenken zu zerstreuen; Stadtv. Sonnenfeld beharrt so ist mit dem Beitritt doch ein Gemeindebeschluß zustande gekommen. Unternehmertum zu schwächen oder überhaupt unmöglich zu jedoch bei seinem Antrage auf Ausschußberatung. Die Versammlung Da von Ausnahmen nirgends die Rede gewesen ist, kann der machen. berweist die Sache an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern. Magiftrat auch nicht wegen etwaiger Mißbräuche einseitig Remedur

muß

ich dem

1903 von

1904

Der Bürgersteig vor dem Gelände der alten Ahrens- schaffen; dazu ist er nicht befugt. Darum müssen wir die An­schen( jetzt der Aktiengesellschaft Bazenhofer, Friedrichshöhe, ge- gelegenheit in einem Ausschuß gründlich auch nach der rechtlichen hörigen) Brauerei an der Turmstraße, Ece Stromstraße, soll Seite hin beraten; aber auch deshalb können wir an der Sache endlich verbreitert und der Wert des von der Gesellschaft sofort zur nicht vorübergehen, weil der Magistrat hier ganz ohne Not den Verfügung gestellten Terrainstreifens von 337 Quadratmeter im Wege der Enteignung festgestellt werden.

Am 20. September haben die Stadtvv. Dr. Arons u. Gen.( Soz.) folgenden Antrag eingebracht:

" Die Versammlung ersucht den Magistrat, die Verfügung bom 17. August 1906, betreffend die Beschränkung der Urlaubsberechtigten unter den städtischen Arbeitern, schleunigst aufzuheben." Die angezogene Verfügung lautet:

Herrn Dr. Weyl und seinen Freunden Gelegenheit gegeben hat, ihm Tendenzen nachzusagen, die gewiß gar nicht vorhanden sind.

Berlin   und Umgegend. DEGEA",

Die Angestellten der Firma Auer, Alte Jakobstraße, famen am Mittwochabend zu einer Besprechung der Mißstände in dem Betriebe der Auergesellschaft zusammen. Der Metallarbeiterber­Stadtrat Namsiau: Ich bestreite gar nicht, daß ein Gemeinde band hatte die Versammlung nach den Ritterfälen" einberufen; beschluß vorliegt; der Magistrat meint nur, daß in der erwähnten Referent war O. Mahle. Der Verband hat sein Bestreben darauf Form des Krantenurlaubs ein Erholungsurlaub schon mit gewährt ist. gerichtet, die bei Auer zahlreich beschäftigten( etwa 300) und sehr Stadtv. Rosenow  ( N. 2.) bestätigt, daß auch nach seiner schlecht bezahlten Mädchen für die Organisation zu gewinnen, und Kenntnis in den Arbeiterkreisen große Unzufriedenheit über die Versammlung war auch in überwiegender Zahl von den Arbeite­den Erlaß herrscht. Die Versammlung habe seinerzeit teine rinnen besucht. Die Direktion sieht diese Bestrebungen sehr uns Ausnahmen oder Vorbehalte ant ihren Beschluß geknüpft. gern. Einem eifrigen Agitator wurde kürzlich erst von einem Dis Unter Bezugnahme auf die Verfügung vom 6. Januar 1904, Gin Krankheits urlaub existiere doch garnicht; der Arbeiter werde rektor gesagt:" Laßt doch nur unsere Mädchen zufrieden, seid froh, wonach allen städtischen Arbeitern, die sich fünf Jahre lang in frank geschrieben und dürfe nicht arbeiten. Solle der Krankgewesene daß Ihr selbst organisiert seid!" Mahle dedte in feinem Referat städtischen Diensten befinden, jährlich ein Urlaub von einer Woche durch die Urlaubsentziehung noch extra bestraft werden? Die die Ausbeutung der Mädchen und viele Mißstände auf. In der unter Fortzahlung des Lohnes zu gewähren ist, bestimmen wir Kranken unterlägen doch auch der Kassenkontrolle. Es müsse un-" Spizzicherei" abteilung ist der Stundenlohn 20 Pf. Dann gibt hiermit, daß den Arbeitern, die in der laufenden Urlaubsperiode bedingt das Bedauern ausgesprochen werden, daß eine solche Veres Prämien: 32 Pf. für 1000 Fäden. Oftmals erzielt die Ar­bereits wegen Krankheit längere Zeit beurlaubt gewesen sind, ein fügung habe ergehen können, die die soziale Tendenz Berlins   in beiterin keinen höheren Lohn wie 11 M. die Woche. In der Ab­besonderer Erholungsurlaub nicht zu gewähren ist, wenn die Art nicht schönem Lichte erscheinen lasse. Mißbräuchen lasse fich auf teilung für Ausschmelzerei wird etwa 15 m. verdient. Erschwert der Krankheit, welche die Dienstversäumnis veranlaßte, eine anderem Wege energisch begegnen. Dem Antrag auf Ausschuß werden die Arbeiten durch die Lieferung von schlechtem Material Schwächung des törperlichen Gesamtbefindens nicht zur Folge hatte, beratung stimmt Redner zu. und schlechtem Werkzeug. Viel geklagt wird über die mangelhaften sondern, wie bei geringeren törperlichen Verlegungen, bei Ka- Stadtv. Dr. Friedemann( foz.- fortschr.) hält Ausschußberatung fanitären Einrichtungen, über die Betriebskrankenkasse und über tarrhen, Abszessen, Ausschlägen usw. noch eine Erholung gestattete." nach der vom Magistrat gegebenen Rechtfertigung" eigentlich nicht die Behandlung der Mädchen durch die Meister. In der Entlassung Stadtv. Caffel( A. 2.) beantragt Ausschußberatung. mehr für nötig.( Sehr gut!) Der Beschluß von 1904 jei vom Ma- eines Elektromonteurs unter einem nichtigen Vorwand sehen die Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Der Erlaß des Magistrats ist gistrat evident verlegt worden. Einen Krankheits urlaub" be Angestellten eine Maßregelung des Betreffenden, dessen eifrige nach unserer Auffassung geeignet, den Erholungsurlaub der komme doch der Erkrankte so wie so, auch wenn er noch nicht fünf Tätigkeit für den Verband bekannt war. In einer Résolution er­städtischen Arbeiter in der kleinlichsten Weise zu verfümmern. Jahre im Dienste fei; letzteres sei aber doch die Vorbedingung für klärten die Versammelten, dahin wirken zu wollen, daß die ge= Der von dem Bürgermeister Reide unterm 17. August erlaffene Bewilligung des Erholungsurlaubes. Die Verfügung habe die rügten Mißstände beseitigt werden und daß die Angestellten dem utas hat in den Kreisen der Beteiligten große Erbitterung hervor- Stadt Berlin   in sozialpolitischer Hinsicht arg diskreditiert.( Bu- Metallarbeiterverbande beitreten. Eine Kommission von 4 Mit­gerufen. Auch in einer Reihe politischer Tageblätter bürgerlicher ſtimmung.) gliedern wurde gewählt, welche die Klagen der Angestellten der Richtung ist hervorgehoben, daß die Verfügung außerordentlich Stadtv. Dr. We y I verzichtet. Direktion vortragen sollen, damit Abhülfe geschaffen werde. seltsam" und geeignet" fei, ergernis hervorzurufen"; so das Der Antrag geht an einen Ausschuß. Tageblatt" und die Morgenpost". Wir verurteilen diese Ver- Die Vorlage betreffend den Eriverb einer zur bebauungsplan fügung aufs entschiedenste. Was ist denn eigentlich geschehen, daß nach mäßigen Anlegung des Nordufers erforderlichen Fläche von 22 Jahren plötzlich diese eigentümliche Verfügung itotwendig wurde? 49 Quadratmeter vom Grundstück Nordufer 2 geht auf Antrag Es hat verlautet, daß einzelne böswillige" Elemente Mißbrauch Hinge an einen Ausschuß, nachdem der Antragsteller darauf hin­mit der Maßnahme von 1904 durch Simulation getrieben haben. gewiesen hat, daß es an jeder Gegenleistung der Eigentümer für Aber es ist doch keineswegs zulässig, auf diese Weise Gerechte und die Löschung der grundbuchlich eingetragenen Baubeschränkungen fehle, Ungerechte leiden zu lassen, den Kampf gegen das Simulantentum wie der Magistrat sie konzedieren wolle. zu einem Kampf gegen alle Arbeiter auszudehnen. Die Parallele Der spezielle Entwurf für das auf dem Waisenhausgrundstücke mit den städtischen Beamten tann man auch nicht als maßgebend zu errichtende Verwaltungsgebäude für die städti­eine Schon jetzt find ganze Reihe gelten lassen. von chen Gaswerte( Kostenanschlag 1718 000 m.) wird auf Antrag Arbeitern durch die Verfügung getroffen worden, und schließlich| a II a ch mit der Modifikation genehmigt, daß die Kosten nicht wird der größte Teil der Arbeiter davon betroffen werden, die aus dem Grundstückerwerbungsfonds, sondern aus den eigenen überhaupt für den Urlaub in Betracht kommen. Die Verfügung Mitteln der Gaswerte entnommen werden sollen. widerspricht nach unserer Auffassung der Städte- Schluß der öffentlichen Sigung 8 Uhr

Deutfches Reich.

Die Errichtung eines neuen Gewerkschaftshauses plant die Düsseldorfer organisierte Arbeiterschaft. Das jeßige Gewerkschafts­haus, welches die dortigen Genoffen nur gemietet haben, entspricht schon lange nicht mehr den Anforderungen, die man an ein Voltshaus zu stellen berechtigt ist. In nächster Nähe des alten Gewerkschaftshauses sind den Genossen jetzt eine Anzahl Grund= stücke angeboten worden, welche sich vorzüglich zur Errichtung eines Die Grundstücke nebst des aufzus großen Volkshauses eignen. führenden Neubaues würden die Summe von einer Million Mark verschlingen. In den nächsten Tagen wird endgültig Beschluß gefaßt und wird dann sofort mit den Vorbereitungen begonnen.