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Die

Arbeitgeberwahlen zum Gewerbegericht, Die heute abend in Sadewassers Tivoli zirka 1500 Ver sammelten sprechen den in Norden um das Recht der Organi  - die am gestrigen Nachmittage stattfanden, brachten uns in einem fation tämpfenden Arbeitern der Firma Doornfaat ihre volle Bezirke einen vollen Sieg. Es gelang den sozialdemokratischen Sympathie aus und erklären sich mit ihnen in diesem Kampfe Arbeitgebern im 34. Wahlbezirk mit 72 gegen 64 resp. 65

Paris  , 19. Oftober.( Meldung der Agence Sabas.) Burzeit auch in Bant- Wilhelmshaven   die Doornkaatschen Getränke zu fcheint es sicher, daß der Kultusminister Briand  , Ackerbauminister boyfottieren, und folgende Resolution wurde einstimmig an Ruau, Marineminister Thomson und der Minister der öffentlichen genommen: Arbeiten Barthou   ihre Portefeuilles wieder annehmen werden. Der Finanzminister Poincaré   zieht sich erdgültig zurück, um einen Konflikt mit der Budgetkommission zu vermeiden, die seine haupt­sächlichen Vorschläge zurückweist. Er ist überzeugt, daß die Kom­mission ein Budget von kleinen Aushülfsmitteln mit einem trügerischen Gleichgewicht ausarbeite. Er tritt daher lieber zurüd, als seine Ueberzeugung zu opfern.

Eine andere Kombination" lautet: Ale mutmaßlicher Nach­folger des Kriegsministers Etienne gilt Berteaur, für das Kolonialressort werden Dessaibne und Lehgues genannt, Thomson wird das Marine- Portefeuille beibehalten. Als Nachfolger des Finanzministers Poincaré   bezeichnet man Caillour oder Geauthier. Millerand soll das Handelsministerium übernehmen, während für das Justizministerium Cruppi oder Viviani in Betracht kommen.

In die gestrige Notiz haben sich zwei Druckfehler eingeschlichen. Es fehlt der Name des Genossen Jaurès  , dem Clémenceau bor einigen Monaten( nicht Wochen) in der Kammer opponierte.

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Gewerkschaftliches.

borgesperrt.

Berlin   und Umgegend.

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Die Verhandlungen über den Tarif der Holzarbeiter sind be­reits im Gange. Am Donnerstag fand eine Sigung der Schlichtungskommission statt, wo die Neugestaltung des Tarifs besprochen wurde. Die Vertreter der Arbeiter trugen ihre Wünsche vor, wie sie in der Resolution der Vertrauensmännerversammlung niedergelegt sind. Hinsichtlich der Arbeitszeit vertrat Glocke den Standpunkt, daß die zurzeit im Gewerbe bestehende kürzeste Arbeitszeit als Norm für die Neuregelung angenommen werde. Die Vertreter der Arbeitgeber haben hierzu noch keine bestimmte Stellung genommen. Die Kommission fam über allgemeine Aus­einandersetzungen nicht hinaus. Daß hinsichtlich der Arbeitszeit und der Abschlagzahlung beziehungsweise des Minimallohnes ein­heitliche Verhältnisse für das ganze Gewerbe geschaffen werden müßten, war auch die Meinung der Arbeitgeber. Man einigte sich nunmehr dahin, daß die grundlegenden Fragen: Festsetzung der Arbeitszeit und des Mindestlohnsabes in den nächsten Sizungen der Kommission beraten werden. Wenn diese Fragen entschieden find, dann soll für jede Spezialbranche.. es sind deren 17 eine Unterkommission eingesetzt werden, welche die für die Branchen in Frage kommenden Einzelheiten zu beraten hat.

Der Streit der Isolierer ist am Donnerstag nach zirka drei­wöchentlicher Dauer, nachdem nochmals Verhandlungen mit den Unternehmern stattgefunden hatten, beendet. Die Unternehmer er­Härten sich bereit, den Tarif mit einer zehnprozentigen Lohn­erhöhung auf ein Jahr und zwar bis zum 31. Oftober 1907 angu­nehmen. Im Laufe des Freitags und Sonnabends, sollte überall die Arbeit wieder aufgenommen werden. In dem Bericht vom Donnerstag ist uns ein Irrtum unterlaufen. Es war nicht der Bauführer Bammler, sondern der Buchhalter Soltau  , welcher Arbeitswilligendienste geleistet hat.

solidarisch.

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Sie verpflichten sich aus diesem Grunde, auf den Genuß der bürgerliche Stimmen die Genossen Gastwirt Johann Hönisch, Doorntaatschen Getränke- Schnaps und Bier so lange zu Zeitungsspediteur Karl Mars, Zigarrenfabrikant Gustav Pinner verzichten, bis die Firma Doornkaat   ihren Arbeitern das Recht und Kürschner Karl Knappert als Gemerbegerichtsbeisiher zu der Organisation rüdhaltlos gewährt und zu einem ehrlichen wählen. Frieden geneigt ist.

Die Versammlung erwartet von der Arbeiterschaft von Nachstehend geven wir noch die Stimmenzahlen aus den Wilhelmshaven   und Rüstringen  , daß sie sich dieser Stellung- anderen Wahlbezirken. 1. Bezirk: Bürgerliche 101, Sozialdemo nahme anschließt und mit allem Ernste und aller Entschiedenheit traten 25 Stimmen; 4. Bezirk: Bürgerliche 48, Sozialdemokraten hilft, den Boykott durchzuführen. 9 Stimmen; 7. Bezirk: Bürgerliche 57, Sozialdemokraten

werden darf. Der neue Wirt des Gewerkschaftshauses will jedoch

Der Kampf auf Note Erde  ".

Die vorstehenden Zahlen beweisen, daß in einer Anzahl Be zirke eine recht erhebliche Zahl Arbeitgeber fich offen zur Sozialdemokratie bekennt. Wenn es auch schwer ist, in den Schichten der Arbeitgeber gerade bei diesen Wahlen Erfolge zu erzielen, so werden die erreichten Stimmen unseren Genossen ein Ansporn sein, bei zukünftigen Wahlen mit noch größerer Kraft für die Kandidaten der Sozialdemokratie einzutreten.

nichts ermittelt.

Ein gewaltiger Brand

Zur Bergarbeiterbewegung.

Der Boykott ist insofern besonders interessant, als damit das 13 Stimmen; 10. Bezirk: Bürgerliche 78, Sozialdemokraten Gewerkschaftslotal selbst getroffen wird und in den darin ab- 22 Stimmen; 13. Bezirk: Bürgerliche 114, Sozialdemokraten gehaltenen Versammlungen tein Bier und kein Schnaps getrunken 42 Stimmen; 16. Bezirk: Von diesem Bezirk erhielten wir kein alsbald fremdes Bier zum Ausschant bringen. Man kann sich des Resultat; 22. Bezirk: Bürgerliche 70, Sozialdemokraten Verdachtes nicht erwehren, daß die Firma Doorntaat den Boykott 18 Stimmen; 25. Bezirk: Bürgerliche 70, Sozialdemokraten absichtlich heraufbeschworen hat, um den Friedrichshof, das größte 33 Stimmen; 28. Bezirk: Bürgerliche 58, Sozialdemokraten und zentral gelegene Versammlungslokal Bants, der organisierten 18 Stimmen; 31. Bezirk: Bürgerliche 49, Sozialdemokraten Arbeiterschaft wieder zu entziehen. Verschiedene Aeußerungen Bei den gegenwärtigen Metallarbeiterstreiks ist eine Verände- lassen jogar bermuten, daß der Reichsverband gegen die Sozial- 23 Stimmen; 37. Bezirk: Bürgerliche 48, Sozialdemokraten rung der Lage bislang noch nicht eingetreten. Die Werkzeug- demokratie im Verein mit der Marineverwaltung hier einen 21 Stimmen; 40. Bezirk: Bürgerliche 59, Sozialdemokraten macher stehen mit ihren Arbeitgebern in Unterhandlungen. Eine Vorstoß gegen die organisierte Arbeiterschaft versucht. 23 Stimmen; 43. Bezirk: Bürgerliche 80, Sozialdemokraten Einigung über den vorgelegten Tarif wurde allerdings noch nicht erzielt. Die Firma Kehling u. Thomas will es anscheinend 47 Stimmen; 46. Bezirk: Bürgerliche 83, Sozialdemokraten darauf ankommen lassen, daß ihr Betrieb eine Zeitlang brach liegen 55 Stimmen. bleibt. Sie hat die Streifenden durch einen Fabrikanschlag auf­Der Streit der Hüttenarbeiter auf" Rote Grde" zu Aachen   ist gefordert, heute sämtlich ihre Werkzeuge abzuliefern. Da die Firma beendet. Die Arbeit wird heute und die folgenden Tage wieder nun teine Aussicht hat, die volle Zahl der Streifenden etwa durch aufgenommen. Der Abbruch des Kampfes war notwendig, weil der Arbeitswillige zu ersetzen, so dürfte der Betrieb wohl längere Zeit Gewerkverein unter der Hand seine Leute bearbeitete und dadurch eingestellt werden, wenn es die Direktion nicht doch noch vorzieht, die Einheit der Bewegung gefährdete. Bereits vor 14 Tagen, als mit den Streitenden eine Verständigung herbeizuführen. Auch in die Hüttendirektion ihre Bedingungen diftierte, bog sich den Leitern den Siemens- Schuckert  - Werken dauert der Ausstand fort. des Gewerkvereins das Rückgrat wie Gummi. Gleich auf vom Ein neuer Streit ist bei der Firma Schoening, Maschinen- Generalrat hielt seinen Mitgliedern eine Grabrede und suchte sie fabrik in der Uferstraße, ausgebrochen. Anlaß zur Arbeitsnieder- durch eine geheime Abstimmung für den Abbruch des Kampfes zu legung gab die Maßregelung von Werkstatt- Stommiffionsmitgliedern. fich von etwa 2600 Streitenden und Ausgesperrten etwa 1500 Letzte Nachrichten und Depefchen. gewinnen. Der beteiligten Sier jowohl mie überall entfaltet die Polizei wieder ihre gewohnte in the 2600 energische Tätigkeit" gegen die Streifposten in so hervorragendem Abbruch des Kampfes; von 700 christlich" Organisierten stimmten Von 1417 Gewerkvereinlern stimmten 656 für Fortjeßung, 127 für Maße, daß man fast annehmen könnte, es sollte unter den Streiken- 508 gegen, 11 für, und von 237 Mitgliedern des freien Verbandes tam gestern abend in der Dresdenerstr. 38 zum Ausbruch und be­den der Räuberhauptmann von Köpenick   herausgesucht werden. Die genannten Betriebe sind natürlich nach wie Wirkung verfehlt. Gleich auf dampfte nach Berlin   und dort Stock des Quergebäudes in der Celluloidfabrit von Noah aus und 174 gegen, und 4 für die Beendigung. Die Grabrede hatte ihre schäftigte die Feuerwehr stundenlang. Das Feuer kam im dritten beschloß der Generalrat, daß der Kampf abzubrechen sei. Die verbreitete sich mit unheimlicher Schnelligkeit. Als die ersten " Hirsche" minierten in Aachen   weiter, ließen durch ihre Getreuen Löschzüge der Feuerwehr eintrafen, bildete der dritte Stock bereits unter den Streifenden Listen zirkulieren, in welche sich diejenigen ein einziges Feuermeer. Da sofort bekannt wurde, daß das Haupt­einzeichnen sollten, welche gern die Arbeit aufnähmen. Damit war Celluloidlager sich in dem angrenzenden Seitenflügel befinde, jo Mißtrauen in die bisher musterhaften Reihen der Streikenden wandte die Wehr unter Leitung des Branddirektors Reichel alle gesät; das Vertrauen zur eigenen Kraft begann zu weichen. Dazu Mittel an, um ein leberspringen des Feuers nach jener gefähr­kam, daß der Gewerkverein feine Leute nur mit ganz geringen lichen Stelle zu verhüten. Von der Dresdenerstraße und vom Unterſtüßungen abspeiste. Ein weiterer Uebelstand machte sich in Kaiser Franz Grenadierplatz aus wurde mit elf Schlauchleitungen Breßmitteilungen liberaler und freisinniger Blätter bemerkbar. borgegangen. Trotzdem ergriff das Feuer auch den vierten Stock war gelang es durch die Alarmrufe der Rheinischen Zeitung  " und richtete dort in der Tischlerei von Gärtner und in der Papp­das drohende Durcheinander zu verhüten, aber bei dem Stand der schachtelfabrik von Hanel großen Schaden an. Wenn auch nach Sache bei den Gewerkvereinlern wurde eine Fortsetzung des Kampfes, einstündiger Löscharbeit die Hauptgefahr beseitigt war, so dauerte welcher die Hütte entweder zur Nachgiebigkeit zwingen mußte, doch die vollständige Ablöschung noch stundenlang. Der entstandene oder sie auf lange Zeit hinaus in die schwierigsten Verlegenheiten brachte, unmöglich. Der freie Verband hatte für seine Beteiligten Schaden ist ganz bedeutend. Ueber die Entstehungsurfache ist umfassende Maßnahmen getroffen. Für die Kinder der Streikenden lagen reichlich Angebote auf Uebernahme in andere Familien während der Dauer des Kampfes bor  . Der Allgemeine Konsum­berein für Aachen   hatte beschlossen, seine beteiligten Mitglieder Bochum  , 19. Oktober.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) auf 4 Wochen die Hälfte des durchschnittlichen Wochenbedarfs an Infolge mehrfacher Anfragen, ob die Bergbauvereine ihre Lebensmitteln umsonst zu berabfolgen. Die Unterstüßung aus Verbandsmitteln war reichlich vorhanden und konnte mehrfach angeblich in Berlin   beschlossene Ablehnung der Forderungen über die statutgemäßen Bestimmungen erhöht werden. Bei solcher der Bergarbeitervorstände bereits eingesandt hätten und Lage war der Chorgeist der Streifenden ein sehr guter und noch welche Stellung diese nun einzunehmen gedenken, trat heute wochenlang hätte der Kampf dauern fönnen. Anders bei den die Siebener- Kommission zu einer Sizung zusammen. Hirsch- Dunderschen. Da war Schmalhans schon längst Küchen- Es wurde mitgeteilt, daß, abgesehen bon einigen meister. Der Generalrat hielt die Hand auf dem Sade. Dort fleineren Braunkohlenwerken, noch keine Antwort, nament­Lohntämpfe zu führen, wo es ebentuell einen ordentlichen Happen lich keine von einem Bergbauverein eingegangen ist. Es fostet, sind die Herren nicht gewillt; sie müssen trotz ihres Schwaben werden wohl auch kaum vor dem 25. d. Mts. solche zu er­alters noch erst lernen, wie gefämpft werden muß. Auch beim werden wohl auch kaum vor dem 25. d. Mts. solche zu er­" chriftlichen" Verbande stand es um die Unterstützung nicht be- warten sein. Bu konstatieren ist, daß sämtliche Verbands­sonders. Die Raten wurden knapp gehalten. Angesichts dieser vorstände und die Siebenerkommission nach wie vor an den Sachlage verdient das Verhalten der Hüttenleute alle Anerkennung gestellten Forderungen einmütig festhalten. Alle anderen Sie haben sich zwei Monate tapfer gehalten und gehen ungebrochen Kombinationen, namentlich die, daß die Vertreter des christ­wieder hinein. Die Notwendigkeit, unter diesen Umständen ben lichen Gewerkvereins von den gemeinsam gestellten Forde­Ramp abzubrechen, wurde von der Lohnkommiſſion einstimmig anerkannt. Sie ersuchte die Direktion um erneute Berhand rungen abgewichen seien, entsprechen nicht den Tatsachen. Die lungen und hat diese mit ihr am Mittwoch in fünfstündigen Ver- Siebenerfommission ersucht nochmals alle Kameraden, sich handlungen zu Ende geführt. Die getroffenen Vereinbarungen unter keinen Umständen, auch nicht durch aufregende Breß­lauten: Die Lohnforderungen, soweit sie das Angebot der Direktion nachrichten irgend welcher Art, zu unüberlegten Schritten vom 2. August übertreffen, werden zurückgezogen. Das Angebot Das Nationalgetränk der Ostfriesen und der Bewohner des ber Sütte vom gleichen Tage wird angenommen. Die Direktion hinreißen zu lassen, sondern äußerst strenge Disziplin zu westlichen Oldenburgs ist leider noch immer ein scharfer Schnaps, erklärt, von der ärztlichen Untersuchung bei Aufnahme der Arbeit halten und in aller Ruhe abzuwarten, welche Beschlüsse nach ein wie irischer Brandy brennendes Höllengetränk, der sogenannte abzusehen, daß ferner die bisherige Lohnfommission auch nach Eingang der Antworten die Verbandsleitung und die Doorntaat. Dieser wasserhelle Fusel führt seinen Namen nach der Wiederaufnahme der Arbeit fortbestehen solle, um Wünsche der Siebenerkommission fassen werden. Mögen dann diese Be­jahrhundertalten holländischen Schnapsbrennerfirma Doorntaat in Arbeiter zu unterbreiten. Die Wiederaufnahme der Arbeit soll schlüsse ausfallen, wie sie wollen, so müssen sie allerseits streng der ostfriesischen Stadt Norden. Gleichzeitig besißt diese Firma in der Weise erfolgen, daß zunächst Ofen-, Walzwerts- und auch eine große Brauerei. Die Arbeiterlöhne waren in diesen Maschinistenpersonale der Walzwerke sich aur Aufnahme vorstellen. beachtet werden. Kaltes Blut ist die Parole in dieser ernsten Beit. nach patriarchalischem Shitem geleiteten Betrieben bisher geradezu Sobald es dann feststeht, daß die Walzwerke wieder den vollen erbärmlich. Erst im Laufe dieses Jahres wurde der Wochenlohn Betrieb aufnehmen können, werden die übrigen Abteilungen auf­in dem der Nähe Norderneys wegen sehr teuren Norden aufgenommen, und zwar so rasch als dieses tunlich erscheint. Alle Weida  , 19. Oktober.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Die 16,50 M. festgesetzt. Vorher hatten die Arbeiter 13,50 M. wöchent- Arbeiter, mit Ausnahme von 4, werden wieder eingestellt, falls Polizei verbot den für Sonnabend in Aussicht genommenen Licht­lich erhalten. Indessen hatte sich die Firma mit Rücksicht auf ihr sie sich innerhalb der nächsten 8 Tage zur Wiederaufnahme der bildervortrag des Genossen Grempe- Berlin über Die Freiheits­großes Etablissement Friedrichshof in Bant im Jahre 1904 dazu Arbeit melden. herbeigelassen, mit den organisierten Brauereiarbeitern einen Damit ist der schwere Kampf vorab zu Ende; aber seine Nach- kämpfe in Rußland  . Tarifvertrag abzuschließen. Bald jedoch kam die Gegnerschaft der wehen werden sich zeigen in einer mächtig gestiegenen Erkenntnis Zur Buchdruckerbewegung. Firma in zahlreichen Schifanierungen und Entlassungen der der Hüttenarbeiter von ihrer Klassenlage. Die Tausende, die den Frankfurt   a. M., 19. Oktober.  ( B. H.  ) In einer start be­organisierten Arbeiter zum Ausdruce, wobei die Chriftlichen in die Kampf führten, haben erkannt und werden noch viel mehr erkennen, suchten Versammlung der Buchdruckergehülfen wurde gestern an Stellen der freien Gewerkschaftler einrückten. daß der wirtschaftliche Kampf ein starkes Rückgrat in der Gesch- bem neuen Tarif und dem Tarifvertrag starke Kritik geübt, ob­Am 1. Oktober d. J. war nun der Tarif zwischen der Firma gebung haben muß, und diese Erkenntnis wird fie unabänderlich wohl ja nichts mehr daran zu ändern sei. Es wurde schließlich eine und dem Brauereiarbeiterverbande, von dem Doornkaat 31 Mit- zum großen Heerlager ihrer Klassengenossen, zur Sozialdemo- Resolution angenommen, in der die Haltung des Zentralvorstandes glieder beschäftigte, abgelaufen. Die Firma lehnte jetzt die Ab- kratie, führen. schließung eines neuen Tarifvertrages, in der auch die Brennerei- Zum Streik der Binnenschiffer. Die große Aktiengesellschaft verurteilt wird und die Versammlung fich der Berliner   Resolution arbeiter eingeschlossen werden sollten, ab. Es wurde in diesem Vereinigte Glbschiffahrtsgesellschaften" gedenkt einen Teil ihres anschließt und die Einberufung einer außerordentlichen Verbands­generalversammlung gefordert wird. Tarife ein Wochenlohn von 18 M. und eine 9½stündige Marimal- durch ihr eigenes Verhalten entstandenen Schadens infolge der Ein arbeitszeit gefordert. Troß der anfänglichen Ablehnung erklärte stellung der Arbeit der Elbschiffer wieder herauszuschlagen, indem sich schließlich doch die Firma zur Annahme des Tarifs bereit und sie zunächst 18 und gestern noch 89 Bootsleute usw. beim Elbzoll­wollte ihn dem Verwaltungsrat der Aktiengesellschaft vorlegen. gericht( Amtsgericht Hamburg  , Abteilung XII) berklagt hat auf Nach 14tägigem Warten erhielt jedoch der Verbandsleiter der Bahlung des Schadens, der ihr durch die Beklagten erwachsen sei. Brauereiarbeiter die Antwort, daß die Firma Doornkaat fich Begründet wird die Klage mit Stontrattbruch, weil die Schiffer im anders besonnen habe, den Vertrag nicht anerkenne und mit der Kündigungsverhältnis gestanden, aber kontraktbrüchig die Arbeit Organisation überhaupt nicht verhandeln werde. Dieser Erklärung eingestellt hätten. folgte die Tat, die organisierten Arbeiter wurden im buchstäblichen Sinne des Wortes aus den Doornkaatschen Betrieben hinaus geworfen. Dabei ist es gerade das arbeitende Volk, das die Der Bauunternehmer Arnold in Lechhausen wurde am ver­Doorntaatschen Getränke konsumiert, und in dem der Firma Doornfaat gehörigen Getvertschaftshaus Friedrichshof in Bant gangenen Freitag von dem Streifbrecher Kugelmann niedergestochen. dürfen vertragsmäßig ebenfalls nur Doorntaatsche Getränke ber- Er ist nun unter furchtbaren Qualen gestorben. Das Messer war bis zapft werden. auf das Heft in den Unterleib eingedrungen. Der Mörder ist als Natürlich wurden sofort von dem Gewerkschaftskartell in ein roher Mensch und als Tagedieb bekannt, der nur wieder einmal Norden die Doorntaatschen Getränke boykottiert und das Gewerk- arbeitete, um der hohen Ehre eines von den Unternehmern und der schaftskartell in Emden   schloß sich ohne weiteres dem Boykott an. Polizei gehätschelten Arbeitswilligen" teilhaftig zu werden. Das Gewerkschaftskartell in Bant war dagegen in einer mißlichen Lage. Alle Gewerkschaften sind in den Friedrichshof übergesiedelt, Der Wert der gewerkschaftlichen Organisation. In einer in dem sich auch das Arbeiterfekretariat befindet. Dort aber wurden bisher die Doorntaatschen Getränke vertragsmäßig ber- Innungsfibung der Schmiedemeister in Kempten   erzählte der Alt. zapft, so daß es gerade die organisierten Arbeiter waren, die fast gesell" den Zopflern, daß unter den übrigen Gesellen die Absicht allein in Bant- Wilhelmshaven   Doornkaatsches Bier konsumierten. bestehe, der Organisation beizutreten, wenn die Arbeitszeit nicht Das Gewertschaftskartell Bant verhängte deshalb nicht sofort den von 12 auf 11 Stunden verkürzt werde. Als die Gesellen nun zum Boykott über Doornkaat  , sondern bot seine Vermittlung an. Die Teil ihre Absicht wirklich ausführten, führten die Meister sofort mit dem Kartell im Vertragsverhältnis stehende Firma Doornfaat freiwillig" den Elfftundentag ein. Man sieht daraus wieder, daß hielt es aber nicht einmal der Mühe wert, nur eine Antwort zu schon allein die Tatsache, daß die Arbeiter organisiert sind, für geben. So wurde denn auch in Bant- Wilhelmshaven   in einer diese von Vorteil ist. großen öffentlichen Volksversammlung am 17. d. M. beschlossen,

Mühlenarbeiter. Die Differenzen unseres Verbandes mit der Firma Meyer u. Jacoby( Mehlmühle) sind durch Bergleich zwischen der Firma und unserer Organisation beendigt und wird die Sperre über die Firma wieder aufgehoben.

Verband deutscher Mühlenarbeiter. Deutfches Reich. Doornkaat  .

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Streitbrecher und Mörder.

Staatsgefährliche Lichtbildervorträge.

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Ein ganzes Dorf abgebrannt. Budapest  , 19. Oktober.  ( B. H.  ) Die Ortschaft Marosdeda aus über 150 Wohnhäusern bestehend ist mit dem Postamt niedergebrannt. Das Feuer dauert fort.

Das beleidigte Heer.

Petersburg, 19. Oktober.  ( W. T. B.) Das Bezirksgericht ver­urteilte heute die Redakteure der Strana", Magim Kowalewski und Professor Iwan Jufow wegen Beleidigung des Heeres zu zwei Wochen Gefängnis. Ein folgenschwerer Zyklon. New York  , 19. Oftober.( W. T. B.) Nachrichten aus Savanna besagen, daß der über Stuba hinweggegangene Cyklon der schlimste gewesen ist, der je die Insel betroffen hat. Es sollen 94 Eingeborene und 16 Ansländer ums Leben gekommen fein. Die amerikanischen   Kriegsschiffe haben sämtlich den Sturm gut überstanden, mit Ausnahme des Kreuzers Brook­ lyn  ", der auf Strand getrieben ist. Ueber 1000 Lagerzelte sind vom Wind in Stüde   zerriffen und viele Häuser umgeweht bezw. abgedeckt worden. Die pekuniären Verluste sind sehr be­deutend, ebenso ist es der unter den Schiffen angerichtete Schaden. Die Verluste an Gut und Leben würden noch größeren Umfang erreicht haben, wenn das Herannahen des Sturmes nicht zeitig vorher gemeldet worden wäre.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke. Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt