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Der Entschädigungsanspruch Biewalds an die Stadt Breslau  

anerkannt!

Der Telegraph meldet vom 27. Oftober aus Breslau  :

erschütterlichem Mut, der den Kaiser bereits auf 20 Schlachtfeldern, Ausführung jener zahlreichen Gesetze, die nur allgemeine Normen Wir glauben, daß die Kirche einen viel größeren Anteil an begleitet hatte. Dieser eilte nun gleichfalls herbei und holte sodann bringen und die erst Leben und Inhalt bekommen durch den Geist, dem Niedergange Spaniens   hat, als die Entwaldung durch Na­ poleon  . Immerhin sei das Bekenntnis des ultramontanen Blattes auf meinen Befehl vier geladene Pistolen aus dem Wagen. Nachdem der die Beamtenschaft beseelt". tir Harpin befreit hatten, gab ich ihm in jede Hand eine Pistole; Die Rationalliberalen, so heißt es weiter, müßten dafür festgehalten, daß die Kirche mit schuld ist an der Verelendung bann mußte er sich neben Moustache in den Wagen sehen, wobei ich sorgen, daß die Grenzen ihres Ginflusses scharf und deutlich eines Landes. Wenn der Gewährsmann der Kölnischen Volks­den Beiden befahl, jeden niederzuschießen, der Miene mache, in hervortreten. Das geht aber selbstverständlich nur durch die zeitung" sich umsehen wollte, würde er finden, daß das nicht nur den Wagen einzubringen.. Darauf erklärte ich auch dem Blak- ritit, aber nicht durch jene feine und staatsmännische auf Spanien   zutrifft. major, der Wagen sei Eigentum des Kaisers; der Gefangene be- ritit, die allerdings stets von unseren Abgeordneten geübt finde sich mithin in einer unverleßlichen Freistätte und jeder Ver- worden, die aber der konservativ geleiteten Regierung gegenüber such, in dieselbe einzubringen, sei mit Lebensgefahr verbunden. nur in den Wind gesprochen ist, sondern durch eine Kritit, Mein entschlossenes Vorgehen veranlagte den Plazmajor, bie bom Volke gehört und vom Volte verstanden Weisungen bei seinen Vorgesetzten einzuholen. Ich selbst eilte wird. Eine solche Kritik darf nicht hier und da einseßen, sondern indessen nach der Behausung des Königs, wo ich den Marschall aus fie muß systematisch sein und auf längere Zeit ver­dem königlichen Kabinett holen ließ, um ihm Meldung von der teilt werden. Eine solche Kritik muß nicht in erster Linie an Sache zu erstatten." die Zuhörer gerichtet sein, sondern sie muß zum Fenster hinaus gesprochen werden. Sie darf auch scharfe. zündende Schlagworte nicht scheuen, muß vielmehr gerade Wert barauf legen, die besten Schlagerzu finden." Merkwürdig, zu welchen Gedanken und Streichen die Not nicht treibt. Die Bassermänner werden also demnächst im Reichstage wohl im Demokratenhut mit der roten Feder erscheinen und auf ihren Parteitagen wird das Heckerlied ertönen. Wenn nur das Volf die nationalliberalen Herostraten, die sich wie überschäumende Draufgänger gebärden, nicht auslacht.

Marbot berichtet weiter, daß der Marschall sofort beim König Einspruch gegen ein solches Verfahren erhob und beifügte, daß, wenn es dabei bleibe, Napoleon   nicht nur preußische Soldaten, sondern auch preußische Offiziere prügeln lassen werde. Der König gab unverzüglich klein bei, verfügte auch noch die Frei­laffung Harpins und erklärte sich zur Auswechselung aller fran­ zösischen   Gefangenen gegen die entsprechende Anzahl Preußen

bereit.

Als Napoleon   von der Affäre erfuhr, ließ er sowohl den Preußen wie den Russen mitteilen, daß er, sofern französische   Ge­fangene bei ihnen geprügelt würden, jeden ihrer Offiziere, der in feine Gewalt gerate, erschießen lassen werde.

So faßten der damals erst 24jährige Marbot, der Marschall Duroc und Napoleon   selbst die Soldatenprügelei in einer Zeit auf, in der in Preußen der Soldat nach Noten geschlagen wurde.

Ja, im Deutschen   Reiche stehen die maßgebenden Kreise he ute noch nicht auf dem französischen   Standpunkt von 1806, obwohl inzwischen 100 Jahre verflossen sind und die Soldatenprügelei reichsgesetzlich verboten ist!

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Deutfches Reich.

Neue Opfer für den Militärmoloch. Die Neue Mil.- Pol. Norresp." bestätigt die kürzlich von der Germania" gebrachte Meldung, daß die Regierung an den Reichstag erhebliche Mehr­forderungen für neue Rüstungen zu stellen gedenkt. Das Blatt schreibt:

Stumpffinn. In der Freis. 8tg." steht zu lesen:

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Der Extrazablabend", den die fozialdemokratische Partei­leitung jüngst festgesezt hatte, um eine Heerschau ihrer Anhänger zu veranstalten, ist ins Waffer gefallen. Das geht schon aus folgender Erklärung des Aktionsausschusses selbst im Vorwärts" hervor:

Soweit die uns gewordenen Mitteilungen lauten, war der Besuch des Extra- Zahlabends in den meisten Fällen ein recht zu friedenstellender. Damit aber die statistische Aufnahme eine durch­aus vollständige und lückenlose werde, bitten wir die Bezirksführer und deren Stellvertreter dringend, alle Genossen, welche am Zahl­abend fehlten, nunmehr aufzusuchen und die Eintragung der Fern­gebliebenen bis zum 30. Oftober freundlichst zu bewirken. Die fo vervollständigten Listen sind dann bis zum 3. November an die von den Kreiswahlvereinen bezeichneten Stellen abzuliefern." Offenbar haben viele Genossen den wichtigen Abend geschwänzt, und die Säumigen jollen jetzt von den Bezirksführern aufgesucht werden, weil man offenbar fürchtet, sie würden auch bei einem neuen Extra- Zahlabende ausbleiben. Man verfährt also nunmehr, wie die Post" mit Recht schreibt, nach dem Grundfaße: Und Erhebliche Schwierigkeiten hat die Balanzierung des Etats bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Ob es vielen Genossen wegen der Heeresforderungen ergeben. Die dem Kriegsminister gelingen wird, sich dem Besuche des Bezirksführers durch recht­bom Reichsschabamt zugebilligten Quoten blieben so beträchtlich zeitige Flucht zu entziehen oder ob sie sich nun refigniert in ihr hinter dem Betrage zurück, den man militärischerseits als den Schicksal fügen? Man sieht hier wieder einmal, welch' ein mindest notwendigen bezeichnet hat, daß die Homburger Reise brutaler fflavischer Zwang in der Sozialdemokratie herrscht. der Herren v. Stengel und v. Einem als der Ausfluß eines Unter ihren Anhängern gibt es feinen einzigen freien Mann, alle nunmehr als gelungen anzusehenden Verständigungs­find willenlose Sklaven, die bedingungslos parieren müssen. versuches des Reichsschaamtes mit der Armee= Was mag Mag Lorenz bei der Lektüre solchen Stumpffinnes verwaltung bezeichnet werden kann. Nach diesen neuesten empfinden! Entscheidungen dürfte die vielbesprochene sogenannte Militär- Wir können der Freis. 8tg." und ihren agrarischen scharf vorlage von 1907 außer Organisationsberänderungen unter macherischen Gesinnungsfreunden verraten, daß an dem Bablabend Wahrung des Quinquenatsgedantens und größeren Manicht 18 000, wie ein bürgerliches Blatt erzählte, sondern 35 000 bis terialforderungen bestehen aus Boranschlägen 3ur 40 000 Genossen erschienen waren. Daß nicht alle erscheinen Beschleunigung des Tempos in der Umbewaff- tonnten, war selbstverständlich. Zum Swede einer Iüdenlosen nung der Artillerie und Infanterie. Der Gesamt- Statistit werden nun die verhinderten Genossen von den Bezirks­bedarf für diesen lekteren Zweck beträgt 150 Millionen führern besucht werden. Mart, deren etatsmäßige Verteilung man im Reichstage auf sechs Jahre angenommen hatte."

Herr Trimborn.

Die Stadtverordneten in Köln   haben in ihrer jüngsten Sihung einstimmig eine Resolution beschlossen, die von der Reichsregierung fordert, angesichts der enorm hohen Fleischpreise, die in wirtschaft­licher Beziehung bereits schwere Schädigungen herbeigeführt haben, und die eine Unterernährung weiter Boltstreise befürchten lassen, eine Oeffnung der Landesgrenzen zur Einführung von Schlachtvieh unverzüglich in die Wege zu leiten".

Der Antrag war von liberaler Seite gestellt. Die Empörung über die von den agrarischen Parteien einschließlich des Zentrums begünstigte Grenzsperrpolitik und die dadurch herbeigeführte Fleisch­teuerung kommt auch in den Kreisen der katholischen Arbeiter und Kleinbürger dermaßen zum Ausdruck, daß die Kölner   Zentrums­ partei   es für angebracht hielt, für die Resolution einzutreten und ihr zuzustimmen. Der Reichstagsabgeordnete Trimborn, der dem Kölner   Stadtverordnetenkollegium angehört, bekräftigte seine Worte segar mit Faustschlägen auf die Tischplatte und meinte: Der Schutz der Landwirtschaft hat auch eine Grenze; der Arbeiter darf nicht ausgepowert werden zum Nuken der Landwirtschaft!"

Herr Trimborn ist nämlich besorgt um sein Kölner   Reichstags­mandat. Ueberdies redet dieser geschickte Schauspieler im Kölner  Rathause immer anders als im deutschen   Reichstage. Schon im Oftober 1902 hat Herr Trimborn gelegentlich der damaligen Fleischnotdebatte im Kölner   Stadtverordnetenkollegium die vorüber­gehende Deffnung der holländischen und belgischen Grenze ge fordert, Als dann aber im Reichstage die sozialdemokratische Fraktion wegen der Fleischnot interpellierte, blieb der sonst so beredte Herr stumm. Weshalb, bas hat vor mehreren Monaten in seinem( agrarischen) Wahlkreise der Zentrumsabgeordnete Dr. Marcour verraten. Er erklärte, es sei ein harter Kampf innerhalb der Zentrumsfraktion des Reichstages gewesen und man habe sich scharf gegenübergestanden. Schließlich aber hätten die Vertreter von Düsseldorf  , Köln   und Aachen   zugunsten der Land­wirtschaft nachgegeben und die Grenze blieb geschlossen".

Wenn also heute Herr Trimborn mit der Faust auf den Tisch schlägt, so ist das nichts weiter als eine Komödie, darauf berechnet, dte Oeffentlichkeit und insbesondere die Arbeiter zu täuschen, die bisher immer noch dumm genug waren, ihre Metzger zu wählen..

Nationalliberaler Johannistrieb.

Ob es wohl der Freifinn fertig brächte, in Berliner   Volks­bersammlungen, wo er alle feine Kapazitäten sprechen ließe und wozu er nicht nur alle nichtorganifierten Freifinnigen, sondern alles Bolt ohne Unterschied der Parteirichtung einlüde, 35-40 000 Personen zusammenzutrommeln?!

Import und Hörigkeit ländlicher Arbeiter.

Im Anschluß an die gestern von uns wiedergegebene Mitteilung, daß die westpreußische Landwirtschaftskammer die Einfuhr von Kulis verlangt, wird uns folgendes mitgeteilt:

In dem Prozeß Biewald gegen die Stadt­gemeinde Breslau   erkannte die 5. Zivilkammer des Bres lauer Landgerichts den Anspruch Biewalds auf Entschädigung durch die Ueber die Stadtgemeinde als im Grunde berechtigt an. Einzelheiten, insbefondere über den Antrag des Vertreters des Klägers Justizrats Dr. Mamroth, durch eine einstweilige Verfügung dem Kläger eine vorläufige Entschädigung bis zum Austrage des Prozesses zu gewähren, wurde ein Beschluß nicht ge­faßt, sondern Justizrat Mamrot anheimgegeben, den Antrag schriftlich begründet einzureichen.

Der durch den Schuhmann zum Krüppel geschlagene Arbeiter muß also noch warten, bis er erfährt, was ihm als Entschädigung für die verlorene Hand zuerkannt wird. Vorläufig hat er jetzt nur die Gewißheit, daß er eine Entschädigung erhält; wieviel die Richter als Aequivalent für die Hand festsetzen werden, das liegt noch im Ungewissen. Die deutsche Justiz überhaftet sich nicht.

An fich ist die prinzipielle Anerkennung der Entschädigungspflicht bedeutsam. Leider ist kaum zu hoffen, daß der Eifer der Polizei wider ausgesperrte oder streifende Arbeiter deshalb weniger blind sein wird als im Falle Biewald, da ja nicht der Staat, sondern die Stadt Breslau   die Kosten tragen muß. Und daß das Bürgertum um solcher Erfahrung willen den Polizeistaat energisch anpacken würde, das ist nicht zu erwarten.

Ein boykottierter Schlachthof.

An der Grenze von Bant   und Wilhelmshaven   haben die Stadt Wilhelmshaven   und die oldenburgischen Gemeinden Bant  , Heppens  , Neuende, die zusammen ein Stadtganzes bilden, einen großen modernen Schlachthof gebaut, der vor ungefähr sechs Monaten er­öffnet worden ist. Die Kommunen hatten indessen die Rechnung ohne die Schlächter gemacht. Der Schlächterinnung war nämlich die genaue Untersuchung der geschlachteten Tiere und die ganze hygienische Kontrolle, die dort geübt wird, unbequem. Auch empfanden sie es peinlich, daß das minderwertige Vieh, das in Wilhelmshaven   und Vororte vornehmlich geschlachtet wird, vor aller Augen in den Schlachthof transportiert werden mußte. Sie taten deshalb den Schlachthof in den Boykott, schlachteten zum Schein nur einiges Vieh in demselben und verlegten ihre Schläch tereien in die Dörfer der Umgebung, von wo sie dann das ge= schlachtete Fleisch einführten.

Hinter diese Schliche tam nun der Banter Frauenbund, der hauptsächlich aus Arbeiterfrauen besteht. Der Frauenbund ber­langte von den Schlächtern, daß sie in ihren Läden ein Platat aus­hängen sollten mit der Aufschrift: Hier wird nur im Wilhelms­havener Schlachthofe geschlachtetes Fleisch verkauft." Nur wenige Schlächtermeister hatten ein so reines Gewissen, daß sie das Plakat aushängen konnten, und schließlich zwang die Jnnung auch diese, das Platat zurückzuziehen. Der Frauenbund stand also jetzt vor der Notwendigkeit, die den Schlachthof boykottierenden Schlächter zu boykottieren.

In dieser Angelegenheit fand am Mittwochabend im Gewerk schaftshause in Bant eine namentlich von Frauen zahlreich besuchte Boltsversammlung statt, in der die Schlächter flein beigaben und versprachen, nach Abstellung einiger unbedeutender Mißstände mur noch im Schlachthofe zu schlachten und die Einfuhr auswärts ge­schlachteten Fleisches einzustellen. Zum Schlüsse wurde einstimmig folgende Resolution angenommen:

" Die Versammlung erklärt sich mit dem Vorgehen des Frauenbundes voll und ganz einverstanden und erwartet bon denr Schlachthofausschuß, daß er Garantien schafft, damit hier nur auf dem Schlachthofe geschlachtetes Fleisch zum Verkauf kommt. Die Versammlung, insbesondere die versammelten Hausfrauen, versprechen, nur bei denjenigen Schlächtermeistern faufen zu wollen, die öffentlich durch Plakat erklären, nur hier geschlachtetes Fleisch zu verkaufen."

Zentrums- Jugend.

Der landwirtschaftliche Verein Prechlau  ( in Westpreußen  ) fordert den Import von Chinesen und zugleich wirksamere" Mittel gegen den Kontraktbruch ausländischer. Landarbeiter. Er hat angesichts der Arbeiterverhältnisse auf dem Lande infolge der Auswanderung ganzer Familien nach den Industriegegenden und großen Städten ein Rundschreiben an sämtliche landwirtschaftlichen Vereine der Provinz Westpreußen   gerichtet mit dem Ersuchen, die Kaum hat die Sozialdemokratie sich der Organisierung der Bitte an die Landwirtschaftskammer zu richten, gemeinsam mit Jugend zugewendet und zu diesem Zwede auch ein Blatt gegründet, den anderen Landwirtschaftskammern bei der Staatsregierung da empfindet das Zentrum ebenfalls das Bedürfnis nach einem unter Darlegung der Gründe in dringender Weise dahin vorstellig Jugendorgan. Ein solches Organ beginnt jetzt unter dem Die Wacht" im Verlage der zu werden, daß gegen den Kontrattbruch ausländischer Landarbeiter Titel Westdeutschen Arbeiter­wirksamere Mittel als bisher in Anwendung gebracht werden, durch Zeitung" zu erscheinen. Es ist eine Monatsschrift, die sich, wie es welche die Arbeiter und nicht wie bisher die Arbeitgeber getroffen werden, in der Ankündigung in der Kölnischen Boltszeitung" heißt, im daß insbesondere auch sofortige Inhaftnahme der Unterschiede von sonstigen Jugendzeitschriften, die lediglich der tontrattbrüchigen ausländischen Arbeiter ber Unterhaltung oder der religiösen und allgemeinen Bildung fügt werden fann und daß ferner die Einführung von Chinesen dienen, speziell die soziale Schulung und Aufklärung auf bestimmte Zeiträumte gestattet wird. Der reaktionäre Wunsch, der fatholischen männlichen Jugend zur Aufgabe setzt Chinesen nach stelbien zu schaffen, ist nicht neu; er ist 28 Jahre und dadurch den organischen Zusammenhang der Jugendvereine mit alt. Da man in diesem Jahre aber schon Neger eingeführt hat, den sozialen Standesvereinen herzustellen sucht.

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so ist es nicht unmöglich, daß auch die Kulis noch bei In der Westdeutschen Arbeiter- Zeitung" wird hingewiesen auf Trägt importiert werden. weiter noch dem das Interesse, das die katholischen Arbeitervereine an der Ver­Anfinnen der Agrarier, die ausländischen Landarbeiter bei breitung der Wacht" haben: Das Blatt soll helfen, die reife Kontraktbruch sofort verhaften zu lassen, Rechnung, dann würde Jugend für die Sache der Arbeitervereine zu gewinnen", mit anderen die regelrechte Sklaverei in Preußen herrschen. Selbstverständlich Worten: ans Zentrum zu fesseln. Das Zentrum schimpft zwar würde dann die Leutenot nur noch größer werden, wie bisher. mächtig auf die Sozialdemokratie, aber es verschmäht doch nicht, ihr Die Polen  , Galizier und Ungarn   würden sicherlich nicht nach alles getreulich nachzumachen. Preußen tommen.

Dies unverschämte Verlangen der Junker nach neuen Aus­nahmegesetzen gegen die ländlichen Arbeiter macht die endliche reichsgefegliche Regelung der ländlichen Arbeiterverhältniffe unter Aufhebung der gegen die Landproletarier schon bestehenden Ausnahme­gesetze besonders dringend.

Kirche und Volkselend.

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Ein Schuhmann als Zuhälter. Vor der Straffammer in Köln  stand der frühere Schuhmann Hermann Otto Wichert unter der An­flage, während seiner Dienstzeit als Beamter der töniglichen Polizei 8ugleich der Buhälter einer Prostituierten gewefen zu sein und dieser Person einen Geldbetrag von 2110 Mart unter­schlagen zu haben. Das Urteil lautete auf ein Jahr Gefängnis.

Zu einer einmütigen Kundgebung gegen die Fleischnot kam es am Donnerstag in der Chemnizer Stadtverordnetenversammlung. In Spanien   hat ein Erzbischof einem Kongreß zur Von unseren Genossen war ein Antrag eingebracht worden, der Schaffung von Bauernvereinen vorgesessen und in den Seminarien von der sächsischen Regierung schleunigste Maßnahmen gegen die Wie oft haben wir in der nationalliberalen Presse von der seiner Erzdiözese die Errichtung von Agrarkursen angeordnet. Aus Fleischteuerung forderte. Die Redner aller Parteien erkannten unfruchtbaren Oppositionspolitik der Sozialdemokratie lesen müssen, diesem Anlaß erhält die Kölnische Boltszeitung" eine übereinstimmend an, daß sich für die Chemniker Bevölkerung un von ihrer verwerflichen Gewohnheit, im Parlamente nicht der Zuschrift, die sich mit den Verhältnissen in Spanien   beschäftigt. Das erträgliche Zustände herausgebildet haben. Auch der Oberbürger­Sache wegen, sondern zum Fenster hinaus zu reden. Und wie unglück Spaniens  , so heißt es da, sei seine wirtschaftliche meister Dr. Bed erkannte die Notlage an. Obgleich im Jahre 1906 wurden im Gegensatz dazu die Nationalliberalen gerühmt, die sich Berelendung:" Das einst so blühende Land ist mehr und die Chemnizer Bevölkerung um 10 000 Stöpfe gegen das Vorjahr als treue und ergebene Mitarbeiter der Regierung erweisen und mehr heruntergekommen; in der Gegenwart hat es auch noch seine zugenommen habe, sei doch, ebenso wie in den beiden Vorjahren, sich fernhalten von den demagogischen Künsten jener, die das besten Kolonien verloren, weil es zu arm war, um die Wehrmacht ein verminderter Fleischverbrauch eingetreten und zwar bei gutem Parlament zur Voltsversammlungstribüne erniedrigen. Um so zu Wasser und zu Lande auf einer angemessenen Höhe zu halten. Geschäftsgange in fast allen Industriezweigen. In den erſten neun Parlament zur Voltsversammlungstribüne erniedrigen. Um so Der Sunger ist in dem Lande der goldenen Orangen ein Monaten dieses Jahres feien auf dem Chemnizer Schlachthofe  auffallender muß eine Zuſchrift in der Kölnischen Zeitung  " beständiger Gast; Sungerrevolten sind dort, wie in den 53 Rinder und 2378 Schweine weniger geschlachtet worden rühren, die auf einmal eine völlige Abwendung von der bisher als verelendetsten Teilen Süditaliens an der Tagesordnung." als in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dafür seien die so hervorragend vaterländisch und staatsmännisch gepriesenen Der Artikel untersucht sodann die Ursachen dieses wirtschaft- ferdeschlachtungen um 53 und die Hundeschlachtungen Politit empfiehlt. Es wird barin hingewiesen auf den in Goslar   lichen Niederganges und nennt als wesentlich die, Entwaldung des um 137 gestiegen.- Einstimmig wurde die Eingabe an die Ne­erhobenen, von den Abgeordneten aber zurüdgewiesenen Vorwurf, Landes, die Napoleon   vorgenommen habe, um seinen Kriegsschatz gierung beschlossen.- daß die Fraktion nicht genügend Kritik an der Re- zu füllen. Dann heißt es weiter, daß man auch der Kirche einen gierung übe. Diesen Vorwurf hält die Zuschrift vollkommen Teil der Mitschuld an dem Rüdgange zuschreibe, und es wird zu­aufrecht. Weil die nationalliberale Partei an den Staatsaufgaben gegeben, daß das nicht ganz mit Unrecht" geschehe. Es positiv mitarbeite, laufe sie Gefahr, von der breiten Voltsmasse für heißt da: alles verantwortlich gemacht zu werden, was im Reiche und in Breußen geschehe. Dieser Gefahr müsse wirksam begegnet werden. Alle Parteien, das ganze Volf müsse wissen, daß die nationalliberale Barbei wohl verantwortlich ist für die Gefeße, bei denen sie mit­gewirkt hat, daß sie aber nicht verantwortlich ist für solche nicht ein­gebrachten Gesetzesänderungen, die dringend erforderlich und zur Einbringung längst reif sind, nicht verantwortlich für die Art der l

Soldaten- Rücktransport aus Südwestafrika. Dampfer Erna Woermann" ist von Swakopmund   kommend heute mit 16 Offizieren und höheren Militärbeamten sowie 630 Unteroffizieren und Mann­schaften an Bord auf der Reede von Cughaven eingetroffen.­

Die Kirche, die so viel Einfluß in Spanien   hat, jedenfalls in ausgedehnten Zeitläufen gehabt hat, hätte diesen Amtliches Wahlergebnis. Bei der am 23. d. M. stattgehabten Einfluß in weit stärkerem Maße für die wirtschaftliche und soziale Reichstagseriagwahl im 18. hannoverschen Wahlkreise wurden ins­Gesundung des Landes einsetzen müssen. Weite firchliche Kreise gefamt 21 284 Stimmen abgegeben, davon für Senator Adolf Neese­Spaniens haben viel zu sehr in den Erinnerungen der Ver- Stade( natl.) 6612, für Aitersekretär Frizz Ebert- Berlin( Soz.) gangenheit gelebt, anstatt offenen Auges die Bedürfnisse der Zeit 6183, für Gutsbesitzer Klävemann- Ankelohe( Bund der Landwirte) zu erkennen und dem Volte auch in seinen sozialen und wirt- 3490, für Gutspächter v. Meding- Wulfsrode( Welfe) 1641 und für schaftlichen Nöten nach Möglichkeit Ratgeber und Helfer zu fein." Lehrer Otto- Charlottenburg( Frf. Voltsp.) 3191 Stimmen.-