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Nr. 274. 23. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Soabend, 24. November 1906.

Partei- Angelegenheiten.

Charlottenburg  , Bezirk IIIb. Sonntag, den 25. November 1906, findet eine Handzettelverteilung auf dem Nonnendamm statt. Treff­punkt früh 7 Uhr beim Genossen Paul Wilt, Tauroggenerstr. 44 im

Laden. Es ist Pflicht eines jeden Genossen, sich an der Arbeit zu thal über die Vergewaltigung der Minderheitsparteien im Reichs Jahren vom Schicksal schwer heimgesucht worden und hatte schließ­

Turnhalle des Gymnasiums: Stichwahl. Hierzu am Sonntag, Steglik. Montag, den 26. d. M., nachm. von 4-9 Uhr, in der morgens 8 Uhr, Flugblattverbreitung im zweiten Wahlbezirk. Wir erwarten eine tätige Teilnahme aller Genossen. Der Vorstand. Lankwitz  . Dienstag, den 27. November, abends 8 Uhr, Sigung des Wahlvereins bei Kezer, Calandrelliftr. 27/29. Wichtige Tages­

ordnung. Vollzähliges Erscheinen erwünscht.

Wannsee  . Heute Sonnabend abend findet die Mitglieder­versammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Bericht der Lokalkommission von der letzten Konferenz. 2. Bericht von der legten Gemeindevertretersizung. Alle Genossen müssen erscheinen. Der Vorstand.

Johannisthal  .

Am Sonntag, den 25. d. M., nachmittags Uhr, veranstaltet der Wahlverein in Rittershaus Festsälen( In­haber Mayer) einen wissenschaftlichen Lichtbildervortrag: Der erste Schöpfungstag. Die Genossen werden ersucht, sich mit Billetts zu bersehen, und am Sonntagvormittag beim Genossen Beez, Bismard­straße 5 abzurechnen. Der Vorstand.

Friedrichsfelde  . Sonntag, den 25. d. M., morgens 8 Uhr: Flugblattverbreitung. Die Genossen haben sich zahlreich und pünkt­lich im Lokal von Losse, Luisenstr. 20 einzufinden.

Dienstag, den 27. d. M., Mitgliederversammlung abends 8 Uhr im Lokal von Bausdorf, Berlinerstr. 18. 1. Vortrag des Genossen H. Stühmer: Warum sind wir Sozialdemokraten? Wahl von Delegierten zur Kreisgeneralversammlung. Frauen und Gäste sind willkommen. Mitglieder werden aufgenommen. Der Vorstand.

Oranienburg  . Es wird hierdurch nochmals auf die am Sonn­tag, den 25. November, nachmittags 6 Uhr, im Lokal von Roggens thin stattfindende Voltsversammlung, in der Genosse Stadthagen  über die politische Lage sprechen wird, hingewiesen. Arbeiter, Parteigenossen, sorgt für denselben starken Besuch wie bei der Protestversammlung.

Berliner   Nachrichten.

Die Abgeordnetenwahl

im dritten Berliner   Landtagswahlkreise findet am Dienstag, den 27. November, statt. An derselben nehmen nur Wahlmänner teil, sowohl diejenigen, die in der Hauptwahl im Jahre 1903 gewählt wurden und nicht aus geschieden sind, als auch die, die aus den jetzt vollzogenen Erjazwahlen als neugewählt hervorgingen. Den Wahl­männern geht vom Magistrat eine besondere Wahl­legitimation zu; wer eine solche nicht erhalten haben sollte, tut gut, sich dieselbe sofort von dem Wahlbureau, Poststr. 161, einzufordern. Die Abgeordnetenwahl ist im Gegensatz zu den Wahl­männerwahlen eine Terminswahl, zu welcher die Wahl­männer zur festgesetzten Stunde anwesend sein müssen. Vor Abschluß der Wahl werden aber die Wahlmänner verlesen, die bei dem Aufruf ihres Namens nicht anwesend waren, und können diese noch zur Stimmabgabe zugelassen werden. Da sich bei der letzten Wahl infolge der Zusammenhäufung der Wahlmänner in einem Lokal Schwierigkeiten herausgestellt haben, wird die diesmalige Abgeordnetenwahl in fünf Gruppen und in fünf Lokalen vorgenommen, und zwar ist die Einteilung folgende:

Gruppe

Umfaßt

Stadt bezirle

Anzahl der Urwahl­Wahl bezirke männer

I

211-217 773-797

227-236 826-859

255-257 970-978

507

269-271 1021-1033

279-282 1064-1076

218-226

798-825

560

237-250

860-933

III 251-254 934-969

258-268 979-1020 320-326 1259-1291

595

IV 285-304 1091-1196

593

V 272-278 1034-1063 305-319 1197-1258

504

Wahllokal

Sophienstr. 17/18, großer Saal, 1 Tr.( Sophien­Säle)

Schönhauser Allee 148, Fröbels Allerlei Theater ( gr. Saal)

Vermittelungsanstalt anzurufen. Der Weiterruf zu den verlangten Aus der Selbstmordchronik. Nach einem Streit mit ihrem Sprechstellen wird durchweg von den Beamten ausgeführt. Es ge- Sohne unternahm in der vergangenen Nacht die 51jährige Ghe­schieht dies auch nach Sprechstellen desselben Orts. Die Antwort frau Ernestine F., Schäferstr. 3, einen Selbstmordversuch. Sie ver­der Beamten, bitte rufen", fällt weg. Sie wird durch die Worte giftete sich mit Lysol und wurde in hoffnungslosem Zustande in ich werde rufen" ersetzt. Bei Verbindungen nach den Nebenstellen das Krankenhaus" Bethanien" eingeliefert. find diese wie bisher von den Inhabern der Hauptstellen anzurufen. An der Balkontür seiner Wohnung erhängt hat sich der 38 Jahre Im Verein Waldeck sprach gestern der Abgeordnete Blumen- alte Arbeiter D. aus der Wißmannstr. 17. Er war in den letzten tage. Daran knüpfte er die Mahnung, sich nicht nur über die Ne- lich die Lust am Lebe verloren. Schon vor einigen Tagen versuchte follte mehr prattische Agitation treiben, hauptsächlich dafür sorgen, In der gestrigen Nacht glückte dem Lebensmüden sein Vorhaben; afrion zu entrüsten, wenn solche Dinge naturgemäß geschehen sind. Man sich der Unglückliche das Leben zu nehmen, durch das Dazwischen­treten seiner Frau wurde der Selbstmordversuch jedoch vereitelt. daß der Berliner Magistrat und mit ihm die Stadtverordneten er erhängte sich an der Balkontür. mehr Rückgrat erhalten, daß sie nicht bei dem leisesten Wink von oben, mit entblößtem Haupte irgend einen König demutsvoll er­warten. Je mehr Festigkeit der Liberalismus nach außen zeige, je mehr Anhänger wird er im Volke erhalten. Nachdem stritt man noch darüber, ob bei einer Einigung des Liberalismus auch die Herren Barth und Naumann mit einbezogen werden sollen. Der Abg. Ablaß   vertrat den Standpunkt, daß Barth bisher dem Libe­ralismus nur geschadet habe, aber da man sich einigen wolle, muß man ohne Ausnahme auch Barth und Naumann mit in die Einigung einbeziehen.

Was hier der Abgeordnete Blumenthal den Freisinnigen Berlins   ob ihrer Hundedemut sagte, ist wohlverdient, es wird aber nichts helfen. Nach wie vor wird man im Rathause, wenn's ge­wünscht wird, zum Brandenburger   Tore laufen und die nötigen Ver­beugungen machen. Männerftolz vor Königsthronen!

Gläubige unter sich. Mit dem Boykott der Liebfrauenkirche in Berlin   beschäftigte sich eine Versammlung der im Südosten Berlins  wohnenden Polen  . Nach lebhaften Erörterungen wurde einstimmig eine Resolution angenommen, in der es u. a. heißt:

Die Versammlung spricht ihr tiefstes Bedauern darüber aus, daß die Geistlichkeit nichts getan hat, um den gerechten Wünschen der Polen   entgegenzukommen. Sie protestiert gegen die gering­schäßige Behandlung ihrer Deputierten durch den Pfarrer Jeder und fordert alle Polen   und Bolinnen auf, den Boykott der Lieb­frauenkirche nicht nur fortzusehen, sondern ihn strenger und ge­wissenhafter als bisher durchzuführen."

Der Leichenfund auf der Berlin  - Stendaler Eisenbahnstrede, wo zwischen den Bahnhöfen Hämerten   und Stendal   die zerstücelte Leiche einer Frau aufgefunden wurde, hat jetzt seine Aufklärung gefunden. Die Tote wurde als die 29jährige frühere Verkäuferin Agnes Sandquist aus Stendal   refognosziert. Die Unglückliche war bis vor wenigen Tagen mit einem Berliner   verlobt; der Hoch­zeitstermin war bereits festgefeßt, als Differenzen einen Bruch des Verlöbnisses herbeiführten.

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Durch Einatmen von Kohlendunst versuchte sich der Bildhauer H. aus der Pannierstr. 27 zu töten. H. leitete den Kohlendunst aus

dem Herd heraus und atmete die giftigen Gase ein. Der Lebens­müde wurde jedoch noch während der Ausübung des Selbstmord­bersuches überrascht.

Von einer Lokomotive totgefahren wurde gestern abend der 27jährige Kutscher Albert Dobling aus der Schulzendorferstraße, der bei der Speditionsfirma Paul Schur beschäftigt war. D. hatte mit mehreren Arbeitskollegen auf dem Ostbahnhof Möbel verladen und griet beim Ueberschreiten eines Nebengleises an eine vorüber­fahrende Maschine heran und wurde unter die Räder gerissen. Die Lofomotive ging über den Aermiten hinweg und mit nur noch schwachen Lebenszeichen wurde er nach der Unfallstation VIII ge­bracht. Auf dem Transporte nach dem Krankenhause am Friedrichs­ hain   starb der Verunglückte.

Dem Schuhmacher Wilhelm Voigt  , dem Helden von Köpenick", ist nun die Anklage des Staatsanwalts zugegangen. Die Frage, ob Voigt vor das Schwurgericht oder vor die Straffammer kommen wird, ist noch nicht entschieden, die Entscheidung wird vielleicht erst von der Straftammer abhängen, die über die Eröffnung des Haupt­verfahrens zu beschließen hat. Die Staatsanwaltschaft hat den ur­sprünglich in der Voruntersuchung eingenommenen Standpunkt, wonach räuberische Erpressung angenommen wurde, verlassen; denn dem Vernehmen nach liegt nach der Ansicht der Staatsanwaltschaft außer Betrug und Urkundenfälschung nur Amtsanmaßung, un­befugtes Tragen einer Uniform und Freiheitsberaubung vor. Wenn diese Ansicht der Anklagebehörde von der Eröffnungskammer geteilt wird, dann ist die dritte Straffammer des Landgerichts III   zu­ständig, anderenfalls das Schwurgericht. Der Angeklagte soll bisher sich dahin ausgelassen haben, daß es ihm, weil er durch die Polizei­aufficht zu sehr bedrängt und in seiner Arbeitsmöglichkeit beschränkt worden sei; zuerst lediglich darauf angekommen sei, aus dem Köpe­nider Rathaus ein Paßformular zu stehlen, um mit dessen Hülfe Ein Notschrei geht uns von Anwohnern der städtischen Gas- über den großen Teich gehen zu können. Angeblich ist ihm dann der anstalt in der Müllerstraße zu. Seit einiger Zeit ist der auf dem Appetit zu seinen weiteren Maßnahmen durch die überraschend Hofe lagernde große Steinkohlenhaufen nach einer anderen Zu- günstige Situation in Köpenid gekommen. Seine Verteidiger haben schrift der Koksbestand in Brand geraten und verqualmt die die Vorladung einiger Zeugen beantragt, die die Behauptung des ganze Gegend. Unter diesem entsetzlichen Qualm und den aus- Angeklagten bestätigen sollen, daß ihm die Möglichkeit zu arbeiten strömenden Kohlenorydgasen haben vor allem die Bewohner des burch die polizeilichen Aufsichtsmaßregeln immer sehr bald ge= Hauses Chauffeestraße 71 sowie die der Nebenhäuser außerordentlich zu leiden. Mieter aus dem erstgenannten Hause schreiben uns: Nicht genug, daß wir armen Menschen infolge der Fleischnot ge­schädigt werden, nein, die reine Luft wird uns auch noch entzogen. Wir haben uns erkundigt, wie lange der Brand noch dauern würde, worauf uns der Bescheid wurde: ein paar Wochen". Es Serbstfest mit nachfolgendem Ball einen russischem Ton­Die Freie Volksbühne veranstaltet bei ihrem diesjährigen arbeiten zirka zehn Arbeiter daran, die Steinkohlen fort- Sichterabend mit dem Mozartsaalorchester( sechzig zuſchippen, und ein Mann hantiert an einer Handsprize und löscht. Ist es nicht geradezu haarsträubend, daß uns unsere Gesundheit mit Gewalt genommen wird? Läßt sich denn wirklich nichts da­gegen tun, um die Löschungsarbeiten zu beschleunigen?" In einer anderen Zuschrift wird mitgeteilt, daß anwohnende Geschäftsleute durch den Brand materiellen Schaden erleiden. So beklagt ein der Gasanstalt schräg gegenüber wohnender Inhaber eines Goldwarengeschäftes den Verlust von fast allen unechten Metallen infolge des Kohlenorhdgases. Auch von Krankheitsfällen, die durch Einatmung der dem Brandherd entströmenden Gase ent­standen sind, wird berichtet.

Nach alledem erscheint es auch uns dringend geboten, schleunigst Abhülfe zu schaffen, auch auf die Gefahr hin, daß die Gaswerke hier ein Opfer bringen müssen. Schließlich ist die Gesundheit der Bürger mehr wert, als der Verlust einer mehr oder minder großen Menge Betriebsmaterials. Wird hier nicht schleunigst Abhülfe ge­schaffen, ist es nicht ausgeschlossen, daß die Stadt für den an der Gesundheit der Anwohner angerichteten Schaden haftbar gemacht wird.

nommen worden sei.

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heute abend die Premiere von Die Neue Welt", Volksstück mit Im Bernhard Rose Theater( früher Carl Weiß- Theater  ) findet Gesang und Tanz aus dem amerikanischen   Volksleben in 5 Aften von Hans Kißling statt.

Stünstler) in der Brauerei Friedrichshain am Sonn­abend, den 24. November, abends Uhr. Als Liederfängerin zum Orchester ist Fräulein Grete Steffens gewonnen worden. Zur Aufführung gelangen: Tschaikowsky  , a. mehr. Das Großmann, Glinta, Rubinstein u. Programm ist künstlerisch und einheitlich aufs sorgfältigste aus. gewählt. Festmarten à 60 Pf. find in allen Zahlstellen bei fo= fortiger Bestellung zu haben. Der Vorstand.

straße 116 in einer Tischlerei Feuer aus. Bretter u. a. brannten Feuerwehrbericht. In der letzten Nacht fam in der Linien­bort bei Ankunft der Feuerwehr; gleichzeitig hatte die Wehr in der Liebigstr. 47 zu tun, wo Gardinen u. a. brannten. Wegen eines Sellerbrandes wurde der 13 Zug nach der Kleinen Hamburger­straße 12 gerufen, to Tabat u. a. in einem Lager in Brand geraten war. Ein zweiter Brand beschäftigte die Wehr am Kottbuser Damm 75. Lumpen u. a. brannten dort. Vor dem Hause Lindenstr. 92, gegenüber dem Kammergericht, stand ein Automobil in Flammen. Der 17. Bug mußte fräftig löschen, um die Flammen, die Benzin ergriffen hatten, zu dämpfen. Das Automobil ist stark beschädigt und mußte gleich zum Wagenbauer geschafft werden.

Der Dreschgraf hatte sich fürzlich in einer Versammlung in einer recht wegwerfenden Weise über den verstorbenen Abgeord­neten v. Reventlon ausgelassen. Von der Familie des Verstorbenen war er deswegen zur Rede gestellt und schließlich von einem Bruder Rixdorf. des Verstorbenen, den Kapitänleutnant Graf   v. Reventlow, für satisfattionsunfähig erklärt worden. In einer neuer­

Vorort- Nachrichten.

Achtung, Kaffenwahl! Wir machen nochmals darauf aufmerksam, lichen Versammlung hat sich Bückler   mit dieser Sache beschäftigt. daß am Sonntag, den 25. d. M., in der Zeit von 10 Uhr vormittags Er meinte: Wollen die Leute denn, daß ich mich mit der ganzen bis 1 Uhr nachmittags im Kassenlokal, Jfarstr. 12, Seitenflügel Badstr  . 19, Schirms Fest- Familie schießen soll?! Wenn der Kapitänleutnant a. D. Graf I. Etage, die Ersazwahl der Delegierten der Arbeitnehmer zur fäle( gr. Saal)

b. Reventlow durchaus schießen will, dann soll er sich mit dem hiesigen Ortsfrankenkasse stattfindet. Die Genossen werden dringend fleinen Sohn schießen und den dabei ordentlich fizeln; dann würde ersucht, ihr Wahlrecht auszuüben. Als Legitimation gilt das ab­ihm das ganze deutsche Volk dankbar sein. Ich kann mich doch gestempelte Quittungsbuch. nicht wegen jeder Kinderei morgens, mittags und abends fort­während mit der Familie Reventlom schießen". Im Jenseits werde der liebe Gott es die Reventlows entgelten lassen, daß sie seinen Liebling, den Grafen Bückler, geärgert hätten."

Die Ersazwahlen der Arbeitgeber finden am Montag, den 26. d. M., abends von 8-92 Uhr ebendaselbst statt. Wir erwarten nun von allen Arbeitgebern, die noch ein Interesse für eine gedeihliche Weiter entwickelung der Kaffe haben, daß sie ihr Wahlrecht ausüben und ihre Stimme für die Liste des Gewerkschaftskartells abgeben. Es ist das um so mehr notwendig, da die bereinigten Innungen alles auf­bieten, uns den Sieg streitig zu machen. Die Liste des Gewerkschafts­fartells beginnt mit dem Namen Beutel und endigt mit dem Namen Bibell. meldeformular.

Turmstr. 25/26, Brauerei Bazenhofer( gr. Saal). Müllerstr. 7, Gesellschafts­haus Wedding( gr. Saal) Während einer Schnitzeljagd angeschoffen und schwer verletzt wurde von einem Teilnehmer einer gleichzeitig stattfindenden Jede dieser Versammlungen ist für sich souverän und be- Treibjagd auf der Lichtenrader   Feldmark der Leutnant v. Wagen­schließt selbständig über die Gültigkeit der innerhalb ihres hoff vom 2. Gardedragoner- Regiment. Der Verunglückte, der sich Bezirkes angefochtenen Wahlen. Es bedarf wohl an die in das Garnisonlazavett zu Tempelhof   begeben mußte, ritt mit Auf- mehreren Regimentskameraden versehentlich in das Treiben hinein, Als Legitimation gilt die letzte Beitragsquittung oder das An­Wahlmänner unserer Partei keiner besonderen Auf das aus 70 Schüben bestand. Die Folge war, daß die Kalvakade, forderung, ihr von den Urwählern ihnen übertragenes Man- da ein Teil der Jäger sie nicht bemerkte, beschossen wurde. Außer Die Genossen, deren Zeit es erlaubt, werden hierdurch gebeten, dat gewissenhaft auszuüben. dem Leutnant v. W., dem 38 Schrotkörner in den Rücken gedrungen sich am Montag, den 26. d. M., abends um 7 Uhr im Restaurant find, wurde zwar feiner der Reiter getroffen, doch sind noch drei im Hause des Kassenlokals einzufinden. von den Pferden leicht verletzt worden. Die sofort eingeleitete Untersuchung wird die Schuldfrage noch zu klären haben.

Eine sich aus der Abstimmung eventuell ergebende Stich­wahl ist auf den 4. Dezember festgesetzt.

Die heutige juristische Sprechstunde fällt umstände­halber aus.

Das Gewerkschaftstarte Il Rigdorf. Von einem Kohlenwagen überfahren wurde gestern abend der

Ein entseglicher Unglüdsfall mit tötlichem Ausgange ereignete 20 Jahre alte Arbeiter Stephan Bellmond aus der Berlinerstr. 29. fich Donnerstag mittag gegen 12 Uhr in der Brunnenstraße. Das mit 5000 Preßfohlen beladene Fuhrwerk ging dem Bedauerns­Der in der Elisabethstr. 56 wohnende Bäder Johannes Volkmann werten über beide unterschenkel hinweg und zermalmte sie. B. fand fuhr auf einem Zweirade, vom Gesundbrunnen   kommend, die im Augusta Bittoria- Krankenhause Aufnahme. Brunnenstraße entlang, neben dem Straßenbahnwagen Nr. 1665 der Linie 42. Hinter der Usedomstraße überholte V. den Motor- Schöneberg.

Die Straßenbahn am Totensonntag. Zur Bewältigung des Verkehrs an Totensonntag   hat die Große Berliner Straßenbahn wiederum umfassende Vorkehrungen getroffen. Sie greifen auf allen Linien Platz, die nach den Friedhöfen führen. Es sind dies die waggon und versuchte, vor demselben das Gleis zu freuzen, obwohl Ein Opfer des Verkehrs wurde gestern die 68jährige Witwe fahrplanmäßigen und Einſablinien nach Plößensee, nach der Müller- aus entgegengesetzter Richtung auf dem Nebengleis ein Straßen- Charlotte Kruse, Sedanstr. 49 wohnhaft. Frau K. wollte einen straße, nach Reinickendorf  , Niederschönhausen  , Weißensee und Rig- bahnzug der Linie 38 herannahte. Beide Wagenführer gaben, die Straßenbahnwagen der Linie 87 besteigen, lief, noch während sich dorf. Hier werden überall Ginjazzüge gefahren. Außerdem werden die fahrplanmäßigen Züge durch Anhängewagen verstärkt. In der drohende. Gefahr erkennend, sofort Gefahrbremse, konnten jedoch das der Wagen in Bewegung befand, gegen die Vorderplattform und Regel verkehren alle Züge auf diesen Linien mit drei Wagen. Die unglück nicht verhüten. V. wurde von dem Motorwagen 1665 er wurde auf die Straße geschleudert. Maßnahmen dürften genügen, um auch den stärksten Andrang zu faßt und unter die Plattform des Straßenbahnwagens der Linie 38 Greifin in das Schöneberger Krankenhaus eingeliefert. geschleudert. Der Bäder geriet unter den Schußrahmen des Wagens und wurde dort festgeklemmt. Um ihn zu befreien, mußte der Der neue Fernfprechanruf in den Bororten. Das neue Anruf- Waggon erst mittels Winden angehoben werden. Der Radfahrer verfahren im Fernsprechverkehr, wie es in Berlin   und Charlotten- war in furchtbarer Weise verlegt worden. Ihm war der Schädel­burg besteht, wird Sonnabend, den 24. November mit der Ausgabe knochen zertrümmert und das Gehirn freigelegt, und außerdem des neuen Teilnehmerverzeichnisses auch innerhalb der Orts- Fern- hatte er auch schwere innere Verlegungen davongetragen. sprechnete sämtlicher Orte eingeführt, die mit Berlin   im Nachbar- Verunglückte wurde auf einem Mannschaftswagen der durch orts- und Vorortsverkehr stehen. Dasselbe gilt von den Ortsfern- Straßenpassanten herbeigerufenen Feuerwehr nach dem Lazarus­sprechnetzen in Hoppegarten   in der Mart und Mühlenbed bei Berlin  . Strantenhause gebracht, wo er bald nach seiner Einlieferung ber Danach haben auch die Teilnehmer in den Vororten lediglich ihre I starb,

bewältigen.

Der

Schwer verletzt wurde die Der Verein zur Förderung der Kunst hält am Sonntag, den 25. November, abends 1/28 Uhr, im Hohenzollern- Gymnasium, Belzigerstr. 48/49, einen Kunstabend ab, wozu Einlaßkarten in der Parteispedition beim Genossen Bäumler, Martin Lutherstr. 51, zum Preise von 30 Pf. zu haben sind. Steglitz  .

Zu dem am Totenfonntag vom Gewerkschaftskartell arrangierten Unterhaltungsabend werden die Genoffen ersucht, sich bei den Dele