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täuschen zu können. Denn das Zentrum ist und bleibt nommen, hat Wittemann erklärt, es liege ein- allerdings auffällig und chauvinistisch- reaktionären Motiven- Ser hakatistisch in sozialpolitischen resp. Arbeiterfragen unzuverlässig, wie ungewöhnliches und für viele auch sehr unwahrscheinliches- Ver- vergewaltigten polnischen Bevölkerung angenommen hat, un­Genosse Heine unter lebhafter Zustimmung unserer Fraktion sehen vor, er habe schreiben wollen: Hoffentlich wissen die Zeugen erwartet rasch ein Ende gesetzt worden. War es tonstatierte. nicht mehr als was sie fagten." Aus einem inftruierenden Wunsch, doch gerade Stablewski, der noch vor wenigen Wochen jenes daß die geugen bergeßlich sein möchten, wird so auf einmal eine Giesberts wandte fich mit besonderer Schärfe gegen Berdächtigung der geugen, sie könnten mehr wissen als was ber Sirtenschreiben an die ihm unterſtellte Geistlichkeit gerichtet Die Ausschließung der Landarbeiter von dem Pfarrer gefagt habe. Fatal, wenn in einem solchen Brief ein hatte, in dem der katholische Klerus aufgefordert wurde, den Koalitionsrecht und las den Herren Agrariern ein Priva- stomma und das Wörtchen als" bergeffen wird; umso fataler, wenn Wirkungen der zwangsweisen Einführung des Religions­tissimum über die Behandlung der Landarbeiter, sowie über der Brief nicht der Aufforderung gemäß alsbald vernichtet wird. unterrichts in deutscher Sprache durch privaten Religions­die reaktionären arbeiterfeindlichen Bestrebungen des Der Abg. Fehrenbach stellte den Oberamtsrichter Wittemann als unterricht in polnischer Sprache entgegen zu treten. Agrariertums. untabeligen Ehrenmann hin. Inzwischen aber hat, wie aus Karlsruhe  Der Tod Stablewskis wird nicht nur unseren Hakatisten, Man müsse sich schämen, ein Preuße zu sein, gemeldet wurde, das badische Zustizministerium das Disziplinar sondern auch unserem regierungsfrommen 3entrum, und berfahren gegen den Herrn eingeleitet. Man wird ja bald tief er der Rechten ob dieser agrarischen Gepflogenheiten zu. hören, was dabei herauskommt. Mag das aber auch enden, wie es nicht zuletzt auch dem Bapst e, nicht unwillkommen sein. Natürlich johlte ihm dafür der Widerspruch der Rechten, aber will, der Brief enthält neben dem sonderbaren Lapsus" schon jo Räumt er doch, fürs erste wenigstens, einen Konflikt aus auch einzelner 8entrumsagrarier entgegen. Gies- viele gehäfftge Anrempelungen der sozialdemokratischen und national- dem Wege, der für die trauliche Harmonie zwischen der Re­berts fonstatierte übrigens selbst, daß auch ein Teil des liberalen Gegner, daß er fein besonderes Vertrauen in die richterliche gierung und dem Klerikalismus auf die Dauer hätte höchst unerquicklich werden können. Zentrums gegen die Gewährung des Koalitionsrechts an die Objektivität Wittemanns erwedt. Natürlich ist das Zentrum in Baben nicht untätig. Die liberalen Landarbeiter sei. Er widersprach auch der Behauptung, daß wähler feines Wahlkreises haben Wittemann öffentlich zur Nieder konflikt selbst völlig unberührt. Freilich bleibt durch Stablewskis Tod der Polen­Er ist feines das Koalitionsrecht die Sozialdemokratie auf das platte Land legung seines Mandates aufgefordert. Das tut er natürlich nicht, wegs, wie liberale Safatiften behaupten, durch den polnischen hinüberziehe, sie sei ohnedem schon dort. Dann übte der denn seine Wähler und unzählige gentrumsberiamm­Redner eine absprechende Kritik im Sinne unseres Genossen lungen versichern ihn des angeteilten Bertrauens. Der geheime Selerus fünftlich erzeugt worden; vielmehr hat der Klerus Legien an einer Reihe von Einzelheiten des Entwurfs. Böllig Einpeitscher dieser demonstrativen Kundgebungen ist fein anderer, fich des Agitationsstoffs nur bemächtigt, um nicht der Sym­verfehlt war freilich seine Mahnung an die Regierung, bei als der Wahlfeldmarschall des badischen Zentrums, der bekannte pathien der Bevölkerung verlustig zu gehen. Die Polenfrage wird so lange brennend bleiben, als mit dem System der Ausarbeitung derartiger Gefeßentwürfe die Verfassung der Geistl. Nat Wader. Dieser rücksichtslose und innerhalb der Partei außerordentlich Germanisationspolitit nicht gebrochen Gewerkschaften zu berücksichtigen und mit Gewerkschaften des einflußreiche Mann ist gewissermaßen der indirekte Urheber der maß wird! halb Fühlung zu nehmen. Der preußische Bureaukratismus losen Wahlagitation der katholischen Geistlichen Badens. Er hat weist eine solch vernünftige Vorarbeit aus Ueberhebung ab fchon 1904, ein volles Jahr vor den badischen Landtagswahlen, ein Das Zentrum macht für das Antigewerkschaftsgesetz Stimmung. und wird es ja auch mit den Scharfmachern nicht berderben energisches Rundschreiben an sämtliche Geistliche gerichtet, bei den In einem offiziösen Waschzettel, welcher durch die Zentrumss wollen! So ist denn das Monstrum nur aus der bureau Landtagswahlen für die guat Sach" zu wirken. Diesem Einfluß presse der Provinz geht, heißt es über die Stellung des Zentrums fratischen Weisheit im Regierungslaboratorium geboren, die.'s fonnten sich natürlich die Geistlichen nicht entziehen. Daher praktische Erfahrung aus dem Gewerkschaftsleben hat keinen die bekannten Verurteilungen dreier Geistlicher wegen Mißbrauches zum neuen Entwurf einer gefeglichen Arbeitertnebelung: es scheint uns dieses Wüten( der sozialdemokratischen der Kanzel und schließlich die Verurteilung Gaiserts wegen Ver­Parteiblätter gegen den Gesezentwurf) ohne tiefere Bedeutung zu leitung zum Meineid. sein. Man dürfte doch wohl im roten Lager die großen Vorteile, Arbeiter­die trotz alledem die Vorlage der bewegung bietet, nicht berlennen, dabei aber das Bestreben haben, die eingeflochtenen Rautelen aus dem Entwurf herauszubringen.... Unsere Meinung, daß dem Zustandebringen der Rechtsfähigkeits­borlage erhebliche Schwierigkeiten nicht im Wege stehen, wird nur bestätigt. Wenn so von links und rechts( Deutsche Arbeitgeber­Beitung") auf den Entwurf eingeschlagen wird, muß das Zentrum all sein Geschid und feine Kraft aufwenden, um das Gesetz unter Dach zu bringen.

Teil daran.

Herr Wacker ist auch jetzt noch nicht gewillt, die Segel zu ftreichen. In einer Versammlung des katholischen Männerbereins Starlsruhe erklärte der streitbare Diener der christlichen Nächstenliebe jüngst:

Der Minister hat es unternommen, die Teilnahme des fatholischen Klerus an der Politik überhaupt, und namentlich an der Wahlpolitik, aus der Welt zu schaffen. Ein gewaltiges Unternehmen! Wenn ich einen Saal von Amtsbrüdern vor mir hätte, würde ich die Frage stellen: Glaubt einer von meinen Amts­brüdern, daß dem Minister das gelingen werde? Und ich hoffte mit aller Zuversicht, daß ein lautes, ein träftiges, ein einmütiges niemals! den Saal duvchdringen würde.

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Deutfches Reich.

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So zu lesen z. B. im Badischen Beobachter" Nr. 269 bom 24. November.

Die Germania  " für das Antigewerkschaftsgeseh. Die Germania" fährt fort, für das Ausnahmegesetz gegen die Viel offener als die Ab­Arbeiterklasse Stimmung zu machen. geordneten Trimborn oder gar Giesberts tritt sie für den Entwurf ein. 3war meint sie jetzt:

Gewiß, das haben die Reichstagsverhandlungen der beiden letzten Tage tatsächlich festgestellt, leidet der Gesezentwurf an großen Mängeln, so daß seine Annahme in der borliegenden assung ausgeschlossen erscheint.

Das bewies in einer äzenden Kritik Genosse Heine der die Mißgeburt" als ein Wert einseitigster Ideen eines engherzigen Interessenkreises in all ihrer Häßlichkeit zeigte. Der Zentralverband der Scharfmacher möge seine Freude an dem Entwurf haben; aber als Gesetz für die Arbeiter. interessen dürfe es nicht bezeichnet werden. Heine verspottete die Idee des Staatssekretärs Grafen Posadowsky, diesen Ent­wurf als eine Grundlage für ein neues Reichsvereinsgeset anzusehen; denn wenn auch Trimborn dieses Gesetz als den ersten Schritt" für diese Gesezesmaterie bezeichnet habe, so sei doch dieser erste Schritt auf falschem Weg getan, auf dem man nie zum Ziele komme. Mit beißendem Sarkas Herr Wader hat mit dieser Agitation noch einen Spezialerfolg mus schilderte Heine, daß man den Landarbeitern das erzielt: Der liberale Amtsverkündiger Ort. Bote" teilt mit, daß Koalitionsrecht, das auf der preußischen Verfassung beruhe, der Freiburger Untersuchungsrichter Fischer den Zentrumsführer durch Gesetz vom Jahre 1854 genommen habe, damit Geistlichen Nat Wader in Bäbringen einvernommen habe wegen beleidigender Aeußerungen gegen Vor sie in den Banden der Agrarier gehalten werden können, igenden der Freiburger Straftammer im Falle die, wie der Staatssekretär Posadowsky  , für die Einbringung Gaifert und gegen den Dirator der Oberschulbehörde. der Ernten durch die Arbeiter besorgt sind, aber bei gelegent- Im Innern wird sich der Stratege des badischen Zentrums über licher Aussperrung und Ausweisung von Land- die Gelegenheit freuen, sich einen billigen Triumph zu verschaffen; arbeitern völlig unbekümmert darum waren, ob dadurch wahrscheinlich bestand die Abcht, die Regierung oder Staats­Aber die Arbeiterschaft... wird doch schließlich... anerkennen Menschenleben zugrunde gingen. Das zeige den kapitalistischen   anwaltschaft mobil zu machen. Dabei tritt die Meineids- und Brief­Charakter der bürgerlichen Gesellschaft, die darum solche Ge- affäre in den Hintergrund, die Anklagen gegen die schwarze Volts- müffen, daß die Stellung der Arbeitertorporationen neben den quälerei werden überschrien. Denn jetzt schon brüllen die großen anderen Fattoren unseres öffentlichen Lebens durch das Gesetz fetze zur Niederhaltung der Arbeiter schaffe. und fleinen schwarzen Löwen   ins Land: Polizeifnüttel des Kultur- wirtschaftlich und politisch gehoben werden soll." Und Bei der Besprechung von Einzelheiten des Gesetzes legte fampfes, Sineinzerren in den politischen Bürgerkrieg, Buben, so das wagt das führende Blatt des Bentrums der Arbeiterklasse gegen­Heine dann klar, wie sie die bekannten Gehässigkeiten der diesen Streit heraufbeschworen!" Das ist eine reizende über einem Gesezentwurf zu bieten, von dem selbst der national­Polizei gegen organisierte Arbeiter geradezu herausforderten, Duvertüre. liberale Baffermann als Rechtsanwalt und der Zentrums­bekennen abgeordnete Giesberts als Gewerkschaftsführer und daß es unmöglich sei, auf solcher Grundlage ein den Arbeitern günstiges Gesetz zu schaffen. Das werde sich bei der muß er würde eine Gewerkschaft dringend davor warnen müssen, fich dem Gesetzentwurf zu unterstellen. Das Kommissionsberatung zeigen. Antigewerkschaftsgesetz und die allgemeine Mihhandlung des des Koalitionsrechts preßt dem Zentrumsabgeordneten das Bekenntnis Sie Germania" lobt die Tendenz des Gesetzes und kann diese der ab: man müsse sich schämen, Preuße zu sein. Aber Der Fall Gaifert- Wittemann. Arbeiterklasse feindseligste Tendenz des Gesetzes als Zentrumsblatt Wegen der durch den Tod des Erzbischofs Dr.   v. Stablewski loben, weil die Mehrheit des Zentrums hinter der Tendenz des Immer aufs neue wird der Fall Gaisert- Wittemann in die Er örterung gezogen. Das Zentrum macht krampfhafte Anstrengungen, in Bosen bedingten Abwesenheit der polnischen Reichstagsabgeord- Gefeßes steht, die auf Anebelung, Entmündigung und Berleibeigen­die beiden Opfer seines Systems zu retten und benust jede Gelegen- neten können die Interpellationen wegen des Re- schaftung der Arbeiterklasse abzielt. Die Germania  " weiß, daß das heit, um über das unverdiente Schicksal der beiden Ehrenmänner zu ligionsunterrichts polnischer Kinder nicht, wie Gefeß, gerade weil es nach der von der Germania" zitierten zetern. So auch in der Reichstagsfizung vom 16. November wurde der beabsichtigt war, am Dienstag verhandelt werden. Aeußerung Posadowskys. ,, die Schaffung eines Arbeiter­Fall bei der Debatte über die geistlichen Wahlhubereien bei der Wahl des Nach Erledigung der ersten Beratung des Gefeßentwurfes betr. rechts" einleiten soll, den ersten reichs gefeßlichen Schritt auf reichsländischen Abgeordneten Wildberger von unserem Genossen Richard die Berufsvereine sollen am Mittwoch, den 28. 5. Mts., die der Bahn bedeutet, die das preußische Ausnahmegesez gegen die Bergarbeiter durch Schaffung jener famosen Arbeiterausschüsse" Fischer gestreift. In sehr zurückhaltender, ja geradezu unverdient in Wahrheit Unternehmerorgane nobler Form behandelte unser Rebner das standalöje Vorkommnis beiden Nachtragsetats für Süd- West- Afrika mit gewandelt ist, die bei der badischen Landtagswahl. Man sollte aber dem Zentrum ben dazu gehörigen Denkschriften auf die Tagesordnung gesezt Mundtotmachung der Arbeiter sind und die feinerzeit selbst das preußische Zentrum deshalb scheinbar bekämpfte. Die Germania" gegenüber nie nobel sein, denn diese kurze sachliche Bemerlung be- werden. Da auf eine sehr ausgedehnte Kolonialdebatte gerechnet wird, berteidigt just in dem Augenblick, wo England von den zivilrecht­uzte der badische Zentrumsabgeordnete Fehrenbach sofort dazu, an den beiden verunglüdten Zentrumslämpen Gaisert und Wittemann glaubt man, daß die Beratung 4-5% age in Anspruch nehmen lichen Fesseln die Arbeiterforporationen völlig befreit, eine Gewerkschaften. Sie berteidigt diese eine rührfelige Mohrenwäsche vorzunehmen, die, weil sie mit Gefühls- wird. Die Frage der Immunität der Reichstagsabgeordneten und Haftung der momenten operierte, auf den Üneingeweihten nicht ohne Wirkung des Reichstagsgebäudes, die im letzten Sommer gelegentlich der Erdrosselungsversuche von Arbeiterorganisationen mit dem schein blieb. Demgegenüber ift boch notwendig hier noch einiges Er- Zeugenvernehmung des Abg. Erzberger eine Rolle gespielt und beiligen, dem Arsenal der Scharfmacher entlehnten Argument: " Die Arbeiter fönnen schließlich auch nicht verlangen, daß sie gänzende über den Fall Gaifert- Wittemann zu sagen. bezüglich der Rechtsfähigkeit ihrer Vereine eine privilegierte Stellung gegenüber den anderen eingetragenen Vereinen erhalten, wie diese durch die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs   für andere eingetragene Vereine generell festgelegt worden sind. Die gewerblichen Arbeiter, für welche der Gesetzentwurf über die Nechtsfähigkeit der Berufsvereine bestimmt ist, werden gewiß in dieser Beziehung fein Privilegium verlangen, wohl aber verlangen tönnen und müssen, daß ihren Berufsorganisationen gegenüber Rechte und Pflichten mit gerechtem Maße abgemessen werden. In dieser Beziehung fann es unter denkenden Arbeitern keinen Unterschied der Auffassung geben."

Nach der Rede Heines wurde die Weiterberatung des Monstrums" auf morgen vertagt.

Zur Geschäftslage des Reichstages. Der Seniorentonvent war gestern unter dem Vorsitz Präsidenten verfammelt, um die gegenwärtige Geschäftslage des Reichstages zu beraten.

Der Pfarrer Gaifert in Gündelwangen  ( Wahlkreis Bonndorf  - einige Initiativanträge gezeitigt hat, soll aus der Kolonialdebatte Waldshut  ) trieb die Wahlagitation für den Zentrumsfandidaten Ober- ausgeschieden und besonders verhandelt werden. amtsrichter Wittemann in Donaueschingen   ganz so schamlos wie Nach Mitteilung des Präsidenten geht dem Hause noch eine feine Berufskollegen im Wahlfreise des Abg. Wildberger. Auch er Regierungsvorlage betr. die algecirasatte zu, die drohte den Wählern mit Höllenstrafen, wenn sie Wittemann nicht in allen drei Lesungen noch vor Weihnachten   erledigt werden muß, wählen, ging zu jedem einzelnen und bearbeitete ihn und der Schluß- da die Ratifitationen der Algecirasatte bis zum 1. Januar 1907 refrain lief immer darauf hinaus: Wer mit feinem Pfarrer in den ausgetauscht werden sollen. Himmel tommen will, muß Wittemann wählen! Außer den erwähnten Gegenständen sollen noch die rückständigen Diese Agitation würde natürlich auch gesehen und als ein Wahlprotest eingereicht wurde und die Sorge in die Herzen des auch Interpellationen( Fleischnot, Gerste, Eisenerze amd   Religionsunterricht wirklich gewählten Wittemann und feines geistlichen Wahlagitators für polnische Schullinder) vor den Weihnachtsferien parlamentarisch schlich, daß die Wahl tasfiert werden könne, ba torrespondierten erledigt werden. bie beiden darüber, auf welche Weise die gravierenden Nach Regelung der geschäftlichen Angelegenheiten wandte sich die Tatsachen am besten verwischt werden könnten. Besprechung der Frage zu, ob und inwieweit man durch Unter­In dieser Korrespondenz gab der rechtskundige Oberamtsrichter brechungen der Sigungen den Abgeordneten die Möglichkeit schaffen feinem geistlichen Barteifreund Ratschläge und Auskunft, wie Ge- foll, ihren beruflichen Privatgeschäften nachzugehen. richte die Tätigkeit des Pfarrers beurteilen würden. Die Kor  

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Unter denkenden Arbeitern besteht darüber kein Zweifel, daß es ein Hohn auf die Gerechtigkeit ist, formal gleiche, inhaltlich völlig verschiedene Dinge mit demselben Maßstab zu messen. Rechts lich frei" ist der Arbeiter gibt es wirklich einen denkenden Arbeiter, der diese rechtliche Freiheit" ohne wirtschaftliche Freiheit respondenz wurde mit fübler lieberlegung geführt und die Briefe Seniorentonvent dahin, nach wiederbeginn der Sigungen im Januar Gerichtsurteile und Verwaltungsmaßnahmen so start, was es mit Unter Ablehnung aller anderen Vorschläge einigte sich der für gleichbedeutend mit der rechtlichen Freiheit des wirtschaftlich freien Großkapitalisten hält? Tagtäglich lehren ja den Arbeiter bernichtet. Wittemann versäumte nicht, an den schlimmsten Brief das Poststriptum anzuhängen: Bernichten Sie diesen Brief!" alle zwei Wochen zwei Werttage( Sonnabend und der rechtlichen Freiheit und Gleichheit in Wahrheit auf sich hat. Glaubt die Germania  " etwa, es ser allein der zahme Zentrums­Der Brief wurde nicht vernichtet, die Staatsanwaltschaft fand ihn Montag) figungsfrei zu lassen. und er wurde zu einem wichtigen Beweis stud in dem gegen Bon verschiedenen Seiten( den Vertretern des zentrums- konser abgeordnete   Giesberts, dem diese Mißhandlung der Rechte, die mit Gajfert anhängig gemachten Verfahren wegen Verleitung zum bativ- nationalliberalen Blods) wurde als Aequivalent für den Ver- dem Arbeiter geboren, von denen aber nie die Rede ist, den Stoß­Meineid. zicht auf diese Sigungstage die Kontingentierung( borherige Fest- feufzer auspreßt: man muß fich schämen, Preuße zu sein? In dem Briefe stand nämlich: offentlich wissen fegung der Beratungszeit) der Etatsberatung verlangt. Die fozial- Ihre Empfehlung des gegen die Arbeiterklasse gerichteten Knebel die Zeugen nicht mehr was Sie sagten." Und es war Gewerkschaftsführer im allgemeinen und der sozialdemokratischen im erklärlich, daß der Staatsanwalt diesem Brief besonderen Wert bei- demokratischen Mitglieder widersprachen auch dieses Mal dem gefezes verbrämt die Germania  " mit perfiden Ampöbelungen der Nach den besonderen. Die Gewerkschaftsführer", erklärt die Germania  ", legte, denn Gaisert hatte ja eben einem wichtigen Zeugen geschrieben, Vorhaben, die Etatsberatung gewaltsam abzukürzen. er folle der Wahrheit zuwider- aussagen, er habe nicht Intentionen der Regierung tommt der Etat pro 1907 fo spät an find an dem Nichtzustandekommen des Gesetzes auch persönlich start darauf gehört, was Gaisert zu den beeinflußten Personen den Reichstag  , daß die erste Beratung desselben erst nach Neujahr intereffiert." Die christlich- sozialen Gewerkschaften mögen sich für fagte, habe sich überhaupt um nichts gefümmert. im Plenum erfolgen kann. diese Verdächtigung ihrer Führer bei dem leitenden Organ Gegenüber den sozialdemokratischen Was soll da das Lamento über den unglücklichen Mann, der Die versuchsweise Einführung, wonach die Sitzung am Sonnabend des Zentrums bedanken. wegen Verleitung zum Meineid ein Jahr Zuchthaus erhielt? Die um 3 Uhr nachmittags beendet und am Montag um 3 Uhr begonnen Gewerkschaftsführern stimmt das Zentrumsorgan den umgekehrten juristische Seite des Falles tann ganz aus dem Spiele blieben, das werden soll, wird wieder aufgegeben, da der dadurch verlorenen steht aber unzweifelhaft jest, daß der Pfarrer andere zu bereden Sigungszeit teine Vorteile entgegenstehen. fuchte im Parteiintereffe, vor den verhörenden Beamten die den verhörenden Beamten die Die Weihnachtsferien des Reichstages beginnen am unwahrheit zu sagen. Einfache Arbeiter sagten dazu, es sei eine Lieberlichteit jonbergleichen, wenn ein 14. Dezember und endigen am 10. Januar. Pfarrer jo etwas schreibe. Auch die Spekulation auf das Der am 8. Januar beabsichtigte Wiederzusammentritt des Mitleid fann Gaifert gegenüber nicht verfangen, denn er hat fo gebässig in den Wahlkampf eingegriffen wie sonst faum ein Gegner. Roch in dem Briefe, der ihm zum Verderben ward, beschimpft er die Arbeiter, die feine Wahlhubereien mit angefehen, als die roten Brüder von Bonndorf  ".

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Neichstages verschiebt sich um zwei Tage, da der Präsident das Be­dürfnis hat, sich an dem am 8. Januar stattfindenden 25jährigen Bischofs­iubiläum des Fürstbischofs Dr. Kopp in Breslau   zu beteiligen.

Erzbischof v. Stablewski.

Und welche Rolle spielt der Zentrumsjurist Wittemann? Durch Der Erzbischof v. Stablewski ist gestern am Herzschlag seine Briefe ist Gaisert offenbar auf die Jdee gekommen, ben Beein fluffungsverfuch an einen der Hauptzengen zu machen. Freilich selbst verstorben. Damit ist der Tätigkeit gerade des katholischen als Beuge über den oben erwähnten tompromittierenden Brief ber Kirchenfürsten, der sich wenn auch wohl mehr aus kleritalen

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Singsang an, als den, der nach dem Parteitage von Mannheim   von der Zentrumspresse für gut befunden wurde. Wurde damals die falfche Melodie gefrächzt: die Bartei hat fich den Gewerkschaften unterworfen, so dekretiert nunmehr die Germania": nach den Be­schlüssen des Parteitages in Jena  ... find die sozialdemokratischen Gewerkschaften, die selbst schon auf das Prädikat frei" verzichtet haben, nur noch Filialen der politischen Sozialdemokratie". Und an diesen der Scharfmarcherpresse entlehnten Blödsinn der Germania  " soll ein ,, denkender" Arbeiter glauben! Bei eifrigem Studium weiterer ähn­licher Artikel der Germania  " wird man zu der Ueberzeugung ges langen: man muß sich als Arbeiter schämen, dem Zentrum anzu gehören, das in seinen Hauptorganen für das Ausnahmegesetz gegen bie Arbeiter eintritt, und endlich zu der Ueberzeugung gelangen: Dein Platz als Arbeiter darf nur in den Reihen der politischen Organisation der Arbeiter, der Fozialdemokr tie, fein