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Nr. 289. 23. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 12. Dezember 1906.

18& Sigung bom Dienstag, den 11. Dezember, mittags 1 Uhr.

Am Bundesratstische: Graf Posadowsky, Landwirtschafts­Binister bon Arnim; Freiherr von Stengel.

Auf der Tagesordnung stehen

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und Sehr gut! links.) Im übrigen ist die heutige Debatte nur Behauptungen vollkommen richtig sind. Allerdings hat es nicht eine Fortseßung der borjährigen; es hat sich nichts geändert es an Versuchen gefehlt, über die wirklich bestehenden Dinge sei denn, daß die Fleischpreise noch weiter in die Höhe gegangen hinwegzutäuschen. Das Material des Bundes der Landwirte, das find.( Hört! hört! links.) auch uns zugegangen ist, leistet in der Verschleierung der Tatsachen Angaben über die allgemeine Höhe der Fleischpreise kann ich alles mögliche. Vergleicht man es mit den amtlichen Statistiken, so mir mit Rücksicht auf die Ausführungen des Vorredners sparen. erkennt man ganz deutlich, wie hier ganz öffentlich geflunkert wiro. Dagegen möchte ich doch auf einige Spezialuntersuchungen hin-( Buftimmung lints.) Nach einer Notiz im Nürnberger Anzeiger weisen, die von hervorragenden Fachmännern über die Höhe der find dort am 23. November 1060 lebende und 150 geschlachtete Fleischpreise in einzelnen Orten angestellt sind. So gibt Finanz Schweine auf den Markt gebracht worden, die einen Preissturz von die Interpellationen wegen der Fleischteuerung. rat Trüdinger folgende Fleischpreise auf dem Stuttgarter Schlacht 48-50 Proz. verursacht haben. Es handelte sich aber um Die Interpellation der Sozialdemokraten lautet: biehmarkt für 1905 und 1906 an: das Kilo Ochsenfleisch foftete Manöver, das norddeutsche Großgrundbefizer aus Anlaß der Was gedenkt der Herr Reichstanzler zu tun, um der 1,55 resp. 1,76 m., Kuhfleisch 1,25 resp. 1,72 M., Kalbfleisch 1,81 türzlich verstorbenen Landesökonomierats Ring ausgeführt haben. Die 1,60 refp. 1,75 M., Farrenfleisch 1,35 resp. 1,55 M., Jungbieh bevorstehenden Fleischnotinterpellation in Befolgung der Parole des notorischen Teuerung der notwendigsten Lebensmittel, insbes sondere des Fleisches, die zu einer schweren Kalamität für den resp. 2,03 M., Schweinefleisch 1,52 resp. 1,59 M. Dabei stellte er Täuschungsmanöver noch fest, man müsse berücksichtigen, daß bereits die für 1905 an­größten Teil des deutschen   Wolfes geworden ist, entgegenzugegebenen Preise abnorm hoch seien gegenüber den Preisen für werden seitens der Agrarier ganz systematisch betrieben. Die Interpellation der Freifinnigen lautet: 1904. Nimmt man den Durchschnittspreis im Kleinverkauf für die Bentrale für Viehverwertung hat erst vor kurzem eine Broschüre Welche Maßnahmen gedenkt der Herr Reichstanzler zu er- Jahre 1901/1905 und vergleicht sie mit den Preisen im September herausgegeben, in welcher angegeben wird, wie es gemacht werden greifen, um der herrschenden Fleischteuerung schleunigst abzu- 1906, so ergibt sich pro Kilo für Ochsenfleisch 1,51 refp. 1,70., muß, um über die unangenehmen Dinge hinwegzutauschen! Diese helfen? Beabsichtigt er insbesondere Abhülfe zu schaffen für Rindfleisch 1,25 resp. 1,60 m., für Stalbfleisch 1,53 refp. 1,80 m., Bentrale ist wie die Genossenschaft eine Tochtergesellschaft der 1. durch Oeffnung der Grenzen unter Aufrechterhaltung des für Schweinefleisch 1,47 resp. 1,76 M., für Hammelfleisch 1,23 resp. preußischen Landwirtschaftskammer. Die Zentrale soll die ein­Schußes gegen die Einschleppung von Vichseuchen, 1,40 M. Das sind die Erhöhungen in der Stadt Stuttgart   selbst. schlägigen Fragen wissenschaftlich und publizistisch bearbeiten, 2. durch Herabjebung beztv. Beseitigung der Viehzölle, Aber auch für das ganze Reich berechnet, ergibt sich im Durchschnitt die Genossenschaft soll prattisch eingreifen, gegen den Fleischnot­8. durch Aufhebung der Zölle auf Futtermittel? eine wesentliche Steigerung der Preise für die genannten Fleisch- rummel" auftreten, auf Abstellung von Mißbräuchen im Bieh­Was gedenft der Herr Reichskanzler zu tun, um den Beamten forten um 14,7, 18,9, 16,8, 20 bis 25 Broz.( Hört! hört! bei den und Fleischhandel hinwirken. In der Broschüre wird gesagt, es sei und Unterbeamten, sowie den sonst in fester Besoldung stehenden Sozialdemokraten.) Dr. Trüdinger stellt fest, daß diese Fleisch- Dank der langjährigen Tätigkeit der Abgg. Ring und b. Mendel­Angestellten der Reichsverwaltung einen Ausgleich zu schaffen preise in Württemberg   bisher unerreicht gewesen sind. Aus den Steinfels gelungen, die Grenzen bis auf einige Ausnahmen ge für die nachteiligen Folgen der herrschenden Fleischteuerung auf angeführten Zahlen ergibt sich jedenfalls, daß die Voraussetzungen schlossen zu halten. Dieses Zugeständnis nimmt sich übrigens recht ihre Lebenshaltung?" des Ministers von Podbielsti nicht eingetroffen sind. Es ist Ihnen eigenartig aus gegenüber der Behauptung, die Sie( nach rechts) in Staatssekretär Graf Pofadowsky erklärt sich zur Beantwortung ja bekannt, wie auf dem Berliner Viehmarkt die Preise in die Flugblättern vertreten, daß die Grenzen gar nicht geschlossen seien. der Interpellationen bereit. Höhe gegangen sind; ebenso konstatiert der Dresdener Anzeiger",( Sehr richtig! links.) Zur Begründung der Interpellation der Freisinnigen erhält das amtliche Organ, daß seit 1903 alle Fleischpreise in die Höhe Weiter wird in der Broschüre gesagt, es gelte nicht nur den das Wort gegangen sind, und zwar im einzelnen um 24,82 Proz.! Die Köln  . Viehmarkt zu sichern, sondern auch den Fleischmarkt; deshalb sei Abg. Dr. Wiemer( frs. Vp.): 8tg." fonstatiert, daß die Viehpreise im Jahre 1906 über die des das Fleischbeschaugesetz in der Weise umgestaltet, daß es aus Darüber, daß seit langer Zeit ungewöhnlich hohe Fleischpreise ganzen Jahres 1905 hinausgehen. In Köln   sind für Ochsen ge- einem sanitären Gesetz ein Gesez Gesetz zur Ausschließung aus­bestehen, herrscht wohl kein Zweifel. Selbst die" Deutsche Tages- zahlt worden in den letzten vier Jahren 78, 82, 92 M.; für Bullen ländischen Fleisches wurde. Trotzdem seien die Viehpreise immer zeitung" hat dies anerkannt, und sie hat auch zugegeben, daß die 69, 66, 73, 82 M.; für Kälber 90, 85, 89, 102 M.; für Schafe 76, weiter zurückgegangen und hätten erst jetzt eine normale Höhe Viehpreise heute höher find, als im Durchschnitt der letzten zehn 75, 77, 88 M.; für Schweine 75, 71, 75, 80 M., immer für je erreicht, und zwar auf Grund der eigenen Produktion der deutschen  Jahre. Aus den Statistiken ergibt sich, daß die Steigerung der 50 Kilo berechnet. In Wiesbaden   haben die städtischen Körper- Landwirtschaft. Eine unverschämtere Lüge ist noch nie aus­Fleischpreise in den letzten 10 Jahren 23,14 bis 40,6 Proz. betragen schaften den Antrag auf Deffnung der Grenzen beim Reichstanzler gesprochen worden.( Lebhafte Zustimmung links.) Diese Preise, hat. In Deutschland   kostete vor Inaugurierung der Schutzzoll- gestellt. In Hagen   ist festgestellt worden, daß innerhalb von neun über deren abnorme Höhe wir alle klagen, nennen Sie Preise von politik das Pfund Rindfleisch 50 Bf., jest tostet es 90 Pf. Die Monaten 1300 Schweine weniger geschlachtet worden sind, troß- normaler Höhe und sagen, Sie hätten sie erzielt durch die eigene früher aufgestellte Behauptung, daß es sich nur um eine vor über dem die Bevölkerung um mehrere tausend Einwohner zugenommen Produktion im deutschen   Lande!( Hört! hört! links.) Weiter wird gehende Teuerung handle, hat sich nicht als zutreffend erwiesen. hat. In den städtischen Körperschaften von Karlsruhe   wurde der in der Broschüre auseinandergesezt, die Zentrale wolle die aus­Dem Preise von 90 Pf. für das Pfund Rindfleisch bei uns stehen Antrag auf Oeffnung der Grenzen gestellt von Nationalliberalen, ländischen und inländischen Fleisch- und Viehmärkte unausgesetzt erheblich niedrigere Preise im Auslande gegenüber. So kostet das von Konservativen und von Mitgliedern des Zentrums. Allerdings beobachten und die Viehtransporte an diejenigen Stellen Pfund Rindfleisch in Holland   68, in Belgien   56, in Spanien   55, wird in der Kölnischen Volkszeitung" darauf hingewiesen, daß, dirigieren, wo die Fleischnot am größten und stärksten sei. Durch in Frankreich   52, in England 48-55, in Nordamerika   42 Pf. Es ie größer die Nachfrage nach einem täglichen Gebrauchsgegenstand geschickt verteiltes Angebot sei zu beweisen, daß genug Vieh im ist ja richtig, daß im November ein kleiner Rückgang der Fleisch  - sei, um so höher der Preis sein müsse! Es sei zu bezweifeln, ob ein Lande vorhanden und der Fleischnotrummel" nur fünstlich entfacht preise eingetreten ist, aber dieser ist hauptsächlich auf das warme größerer Fleischgenuß notwendig ist, um eine gesunde und kräftige ist. Ein Operieren mit derartigen Manövern ist nicht die deutsche  Wetter zurückzuführen. Die Fleischteuerung wird in weiten Kreisen Ernährung des Volkes zu ermöglichen. Die Arbeiter wollten heute Art, die Sie angeblich haben, das ist vielmehr eine Frivolität fonder­des Volkes als ein schwerer wirtschaftlicher Nottand empfunden. nicht nur beim Mittagessen Fleisch genießen, sondern auch in der gleichen, mit der Sie das Volk zu täuschen suchen.( Lebhafte Bu­Der Konsum an Schweinefleisch ist in wenigen Jahren um 5 Kilo- 3wischenzeit!!( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Also in ſtimmung links, Buruf: Schwindel, Schwindel ist es 1) Ja, Schwindel gramm pro Kopf der Bevölkerung zurückgegangen.( Hört, hört! der Kölnischen Volkszeitung" wird der Not des Volkes noch der ohne gleichen ist es! Auf die Frage, wer der schuldige Teil Lints.) Die Verschärfung der Fleischnot zeigt auch die Vermehrung blutige Hohn hinzugefügt. Jm Aachener Volksfreund", auch einem an der Fleischteuerung ist, antworten Sie: der Zwischenhandel! des Verbrauchs an Pferdefleisch. Die unzureichende Ernährung katholischen Blatte, wird aber darauf hingewiesen, daß Fleisch jetzt Auf diesen Einwand habe ich im vorigen Jahre bereits eingehend muß sich an dem heranwachsenden Geschlecht, und damit an der in solchen Familien ein seltenes Gericht sei, bei denen bisher keine hingewiesen. Es ist ganz selbstverständlich, daß der Zwischenhandel Wehrfähigkeit Deutschlands   rächen. Eigentümlich ist, daß das Mahlzeit ohne Fleisch gewesen wäre! Der preußische Gewerbe- die Preise in die Höhe treibt; aber das tut er nicht nur beim amerikanische   Büchsenfleisch der Bevölkerung vorenthalten inspektor von Aachen   erklärt, daß in der wirtschaftlichen Lage der Milchhandel, sondern ganz ebenso bei allen anderen Nahrungsmitteln wird, während die Marineverwaltung es benutzt! Die Arbeiter eine nennenswerte Besserung nicht eingetreten ist, weil und allen anderen Gegenständen. Wollen Sie tonsequent sein, so deutsche Landwirtschaft kann die Fleischversorgung nicht ausreichend die Preissteigerung aller Lebensmittel, besonders des Schweine- müßten Sie danach für Beseitigung des Zwischenhandels über­besorgen, zumal bei unserer ständig wachsenden Bevölkerung. Die fleisches, den Arbeitern erhebliche Mehrausgaben auferlegt. Agrarier schieben die Schuld an der Fleischteuerung auf die In haupt eintreten. Dann aber fommen Sie mit Ihren Wählern Zwischenhändler, aber ganz unberechtigterweise, wie schon daraus ganz ähnlichem Sinne sprechen sich die Fabrikinspektoren in Köln  , in Konflikt, denen Sie ja immer sagen, wie außerordentlich viel Sie Bwischenhändler, aber ganz unberechtigterweise, wie schon daraus Münster  , Arnsberg   und Stoblenz aus. Es wird in dem Berichte gerade für den Zwischenhandel tun wollen. Wenn Sie die Ver­hervorgeht, daß die Teuerung nicht eine vorübergehende, sondern darauf hingewiesen, daß die Arbeiter sich vielfach von Kartoffeln teuerung der Fleischpreise durch den Zwischenhandel wirklich ver­eine ständige ist. Die Bestimmungen des Fleischbeschaugefeßes ernähren müßten, weil die Fleischpreise zu hoch gestiegen sind. Auch urteilten, so müßten Sie überhaupt je de künstliche Verteuerung der find derartige strenge, daß sie einem Verbot der Fleischeinfuhr der Breslauer Fabrifinspektor weist darauf hin, daß die erhöhten Fleischpreise verurteilen. Dann aber sollten Sie doch in erster Linie gleichkommen. Ein Schuß der deutschen   Viehzucht gegen Ein schleppung von Seuchen ist notwendig, das erkennen wir an; aber Lebensmittelpreise die Lohnerhöhung völlig ausgeglichen haben. Die gegen die Werteuerung durch die 8ölle auftreten. Gewiß wirkt der janitäre Maßnahmen dürfen nicht den Vorwand abgeben, um eine preußischen Gewerbeinspektoren stellen also fest, daß die arbeitenden Zwischenhandel verteuernd; für die allgemeine Verteuerung ist aber bauernde Verteuerung des Fleisches herbeizuführen. In England lassen nicht in der Lage sind, fich so zu ernähren, wie sie es eigentlich nicht der Zwischenhandel verantwortlich, sondern die geradezu wahn­wird ausländisches Vieh reichlich eingeführt, dort tann sich jeder müßten, daß fie infolge der Fleischteuerung gezwungen sind, den Fleisch- sinnige, nach seiner Fafson fattessen, und als Folge sehen wir eine viel lonjum einzuschränken.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) volksverwüstende Agrarpolitik. geringere soziale Ungufriedenheit.( Sehr richtig! bei den Frei- Bergleichen Sie das mit dem, was ich aus der Kölnischen Volks- Das ist der springende Punkt.( Lebhafte Zustimmung bei den finnigen.) Eine weitere Ursache der Fleischteuerung ist die Ein- zeitung" erwähnt habe. Freilich die Kölnische Volkszeitung" kann Sozialdemokraten.) Deshalb heißt es Schluß machen mit dieser führung der erhöhten Zölle, deren Absicht ja auch die Erhöhung der auch anders. Sie hat auch schon anerkannt, daß die jezigen ganzen Politit! Es ist eine feststehende Tatsache, daß die Führer Preise war. Zur Beseitigung der Not muß das Angebot vermehrt Fleischpreise sehr hoch sind. Als die Bergarbeiter Forderungen an der Agrarier, daß das Junkertum zu allen Zeiten als die schlimmste werden durch Hebung der inländischen Bichproduktion, namentlich die Stohlenbarone stellten, da hat selbst die" Norddeutsche Allgemeine Bollsgeißel gehaust hat. Aus diesen Zuständen werden wir nicht burch Förderung des fleinen und mittleren Grundbesizes, durch Zeitung" erklärt, daß trotz der Steigerung der Bergarbeiterlöhne herauskommen, bevor wir nicht die politische Macht des Junkertums Verbilligung der Futtermittel, durch Beseitigung der Zölle auf die die Lebenshaltung der Bergarbeiter hinter dem Stand von 1889 brechen.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Es ist traurig genug, Futtermittel; weiter kommt in Betracht als Mittel zur Abhülfe die zurückbleibe.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) daß wir uns noch heute, Deffnung der Grenzen. Die Agrarier sagen zwar, das hilft nichts, Augenblicklich finten die Viehpreise wieder etwas; aber es ist Junkertum herumschlagen müssen. Schuld daran, daß diese kleine im 20. Jahrhundert, mit dem weil im Auslande auch Viehmangel herrsche; doch trifft diese Be- statistisch festgestellt worden, daß um diese Zeit die Viehpreise in Gruppe von Menschen, welche als die Edelsten und Besten der Nation" Hauptung in solcher Allgemeinheit nicht zu. Bis in die Reihen der je dem Jahre sinken. Das ist eine ganz natürliche Erscheinung. abgestempelt sind, noch diese Rolle spielen kann, trägt das Bürger­Rechten hraein ist man überzeugt, daß Milderungen eintreten Es ist schon von dem Abg. Wiemer richtig hervorgehoben worden, tum. Was hat sich denn gegen früher geändert? Lediglich die anüssen. Aber die Regierung hat bisher die Hände in den Schoß daß die Witterung da einen gewissen Einfluß ausübt. Daß Technik der Ausplünderung.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo gelegt. Ein Grund dafür war die Haltung des früheren preußischen aber auch die maßgebenden Streise nicht an eine Verbilligung der traten.) Früher war der einzelne Handelsmann oder einzelne Bauer Landwirtschaftaministers von Podbielsti, der als Staatsminister Viehpreise denken, das will ich an einem Beispiel zeigen: Die ausgeplündert worden, jezt dagegen wird das ganze Land aus­ein einseitiger Verfechter agrarischer Interessen war. Aber ver- Garnisonverwaltung von Berlin   hat jezt einen neuen Abschluß gemacht geräubert, und zwar in gefeßlicher Weise.( Lebhafte Zu­antwortlich ist die Gesamtregierung, ist der Reichs für Fleischlieferungen im ersten Halbjahr 1907. Daraus ergibt sich, ftimmung bei den Sozialdemokraten. tanzler. Selbst die der Regierung und den Nationalliberalen daß Schweinefleisch im zweiten Semester 1906 mit 132 Pf. Allezeit hat das Junkertum den unheilvollsten Einfluß ausgeübt. Große Unruhe rechts.) nahestehende Stölnische Zeitung" warnt die Regierung, durch diese bezahlt wird, während im nächsten Halbjahr mit 138 Bf. affordiert Durch die Viehzölle allein werden nach dem Produktionsstande von Politik immer größere Teile in die Arme der Sozialdemokraten worden ist!( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Der fette 1903, der bei den Zolldebatten erst zur Verfügung stand, dem zu treiben.( Hu! hu! bei den Nationalliberalen.) Das Blatt hat Speck wird jetzt mit 138 Pfennig bezahlt, im nächsten Halbjahre deutschen   Volke jährlich 653 Millionen, durch die Kornzölle und die bollkommen recht die einseitige agrarische Politik verkehrt die ge- tostet er 147 Pfennig!( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Bölle auf Futtermittel 1887 Millionen jährlich genommen, im ganzen wünschten Folgen der Sozialpolitik in ihr Gegenteil; eine ver: Der magere Sped steigt für das nächste Halbjahr von 149 Pfennig also wird es nünftige Politik muß das Gesamtwohl berücksichtigen.( Bravo  ! bei auf 165 Pfennig.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten. Zurufe den Freisinnigen.) jährlich um 2040 Millionen ausgeplündert. Zur Begtandung der sozialdemokratischen Interpellation er- lints.) Ich nehme an, daß die Verträge in anderer Weise ab. Danach ist es selbstverständlich, daß wir agitieren für Deffnung geschlossen worden sind als die Verträge Tippelskirch- Podbielski. der Grenzen für gesundes Vieh und Fleisch daß wir die Auf­( Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Abg. Scheidemann( Soz.): Die Teuerung der Fleischpreise steht fest, und damit steht auch bebung der Fleischzölle und der Zölle auf guttermittel vera Ich sage sicherlich nicht zu viel, wenn ich behaupte, daß das fest die Schädigung des Lebens und der Gesundheit der Arbeiter, der langen, daß wir die Beseitigung der erschwerenden Bestimmungen Ansehen der verbündeten Regierungen im deutschen   Bolte nicht Heinen Beamten und Handwerker. Der Kampf dreht sich lediglich demokraten.) Sie wenden dagegen ein, das Ausland habe ſelbſt des Fleischbeschaugesezes fordern.( Zustimmung bei den Sozial nicht gesteigert worden, daß die Regierung volle vier Wochen dazu daß die Viehzüchter nicht in der Lage find, den Bedarf des deutschen   weiter fagen Sie, das ausländische Vieh sei verfeucht, so daß des­gebraucht hat, um eine ſo einfache Frage, welche die weitesten Volkes decken zu können.( Stufe rechts: Dhl   as he thalb die Deffnung der Grenzen unmöglich sei, und drittens be­Streise des Boltes erregt, hier im Reichstage zu beantworten.( Gr: daran gar nichts. Ich möchte ein für allemal die albernen fügen haupten Sie, daß die Grenzen gar nicht geschlossen seien. neute Zustimmung links.) Die agrarische Preſſe hat ja stets darauf zurückweisen, daß die Sozialdemokratie lediglich die Landwirte bet Diese Einwände erinnern an die Frau, die auf die Aufforderung, den ge­Ihre Freude darüber ausgedrückt, weil ihren Freunden dadurch Bedauern hervor, daß die Landwirtschaft nicht in der Lage ist, den Bott bekommen, zweitens war er bereits, als ich ihn lich, defekt, und Gelegenheit gegeben würde, einmal gründlich mit dem Rummel" Bedarf zu decken.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) in brittens habe ich ihn ja schon wiedergegeben.( Seiterkeit.) Das ist aufzuräumen.( Sehr wahr! rechts.) Wenn Sie das wollen, müssen agrarischer bayerischer Regierungspräsident hat vor ganz kurzer dieselbe Logik, die sich bei Ihren Einwänden zeigt. Deffnen Sie Gilaber die Debatte auf einem etwas höheren Niveau führen als Beit gefagt, daß Industrie und Landwirtschaft Hand in Hand doch die Grenze, dann wird sich ja zeigen, ob das Ausland Vieh im Vorjahre. Damals verkroch sich der Reichskanzler uns gegenüber gehen müßten, daß auf dem Gebiete der Fleischnot und Fleischbergeben kann. Sie weisen auf den Biehmangel in Rußland   und hinter die Kompetenzfrage, und im Landtage prophezeite damals teuerung sich aber Konsumenten und Produzenten schroff, gegenüber Desterreich- Ungarn hin. Schon der Vorredner hat diesen Einwand der damalige preußische Landwirtschaftsminister Herr v. Podbielski, stehen und daß es erfreulich wäre, wenn die Landwirtschaft den daß die Fleischnot in vier Wochen zu Ende sein werde. Hinterher Nachweis lieferte, daß sie den Bedarf zu decken imftande sei. Diesen zurückgewiesen und gezeigt, wie genau das eingetroffen ist, was von hat er dann öffentlich zugegeben, daß er an diese seine Erklärung Nachweis habe sie aber bisher nicht liefern fönnen!( Sört! hört! der linken Seite dieses Hauses im Vorjahre angekündigt wurde felber niemals geglaubt hätte! Ich hebe dies hervor, weil ich später bei den Sozialdemokraten.) Auch von einem höheren Regierungs­Warum übrigens seitens Desterreich Ungarn   nicht einmal das noch auf die Memoiren des Fürsten Hohenlohe eingehen werde( Be beamten ist den Landwirten gesagt worden, fie müßten dafür sorgen, auch eine Eingabe des bayerischen Bezirksvereins, in der aus­Kontingent ausgenugt wird, das zeigt unter anderem wegung, Aharufe rechts) und weil aus ihnen im Zusammenhang daß in größerem Umfange eine Aufzucht von Schlachtvieh stattfinde. geführt wird, daß die Vieheinfuhr von Desterreich- Ungarn nach Bahern mit diesem Geständnis Podbielskis bewiesen wird, daß man toten Tatsächlich ist Ministern, die keinerlei Rücksichten mehr zu nehmen haben, mehr durch die bestehenden Bestimmungen geradezu unmöglich gemacht Glauben schenken barf als lebenden.( Seiterkeit und Sehr gut! die Bichproduktion im Verhältnis zur Bevölkerungszunahme zurück- werde. Für sämtliches eingeführte lebende Vieh muß nicht nur ein links.) In der vorjahrigen Reichstagsdebatte wußte dann einer der Beugnis darüber beigebracht werden, daß das Ursprungsland feuchen­bedeutendsten Führer der agrarischen Rechten uns keinen flügeren Namentlich ist das bei dem Bestand an Schafen und Schweinen frei fei, sondern außerdem muß es noch 30 Tage lang tierärztlich Rat zu geben als: Effen Sie Rindfleisch, meine Herren, später der Fall. Man fagt, die Schweinezucht sei eine außerordentlich um überwacht werden, auch darf es nur in den Grenzstädten ge­gibt es wieder Eisbeine.'"( Große Heiterfeit.) Dann gab er noch beständige, weil sie von den Futtermitteln abhängt. Daß man aber schlachtet werden. Als beispielsweise ein Wiehhändler 44 Schweine Die weise Lehre von sich, daß man Schweine nicht mit Bonbons hier eine gewisse Stabilität, eine gewisse Festigkeit erzielen tönnte, nach Rosenheim   einführte, fonnte er nur 5 zu gewöhnlichen Preisen füttern fönne,( Erneute Seiterkeit) und schloß mit der pathetischen haben Sie ja gerade durch die unsinnige Bollpolitik, durch die Er- verkaufen, die gesamten übrigen mußte er äußerst billig abgeben, weil Versicherung, daß er jedem den Schädel einschlagen werde, der an höhung der Futtermittel bereitelt. Ein praktischer Volkswirt fagt die Schlächter an der Grenze einen Ring gebildet hatten. ben Glanz der deutschen   Kaiserkrone taste.( Erneute Heiterkeit in der Kölnischen Volkszeitung": Was das Rohmaterial für die Der Mann befand sich wie einer Mauſefalle, niemand links.) Ich kann noch heute nicht einsehen, was der Glanz der Industrie ist, das sind für die Landwirtschaft die Futtermittel. Also nahm ihm das Vieh ab, und zurüd konnte er es auch nicht Kaiserkrone mit den erhöhten Biehpreisen zu tun hat.( Heiterkeit aus ihrem eigenen Lager heraus wird hervorgehoben, daß unsere bringen.( Buruf rechts: leber billigen Verkauf sollten Sie sich

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hält das Wort

gegangen.

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